DE4331244A1 - Verteilvorrichtung für adressierte Stückgüter - Google Patents
Verteilvorrichtung für adressierte StückgüterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verteilvorrichtung für adres
sierte Stückgüter, bei der eine Förderbandanordnung Stück
güter von wenigstens einer Zuführstation zu Zielfächern
transportiert.
Solche Verteilvorrichtungen werden zum Sortieren von Paketen
oder Kleingut eingesetzt. Auf der Förderbandanordnung,
speziell an Modulübergängen, entsteht ein Schlupf, insbeson
dere Reibungsschlupf. Dieser hat zur Folge, daß sich die
Normallänge einer zwischen zwei Stückgütern bestehenden Lücke
verringert. Unterschreitet die Länge der Lücke einen Grenz
wert, dann ist es nicht mehr möglich, die beiden Stückgüter
regulär an den Zielfächern einzeln auszuscheiden.
Nach dem Stand der Technik wird ein Stückgutpaar, das eine
unzureichend lange Lücke aufweist, in ein Sonderfach ausge
schleust. Dabei geht die Zielinformation in der Anlage verlo
ren, so daß beim Wiedereinschleusen erneut eine Adreß
erkennung erfolgen muß. Es ist nicht ausgeschlossen, daß nach
dem Wiedereinschleusen des Stückgutpaares sich erneut die
unzureichend lange Lücke einstellt.
Bei üblichen Ringanlagen werden die nicht ausleitbaren Stück
güter im Rundlauf transportiert. Dabei bleibt zwar die Ziel
information erhalten. Es besteht jedoch nicht die Möglich
keit, ein Stückgutpaar mit unzureichend langer Lücke zu
entzerren.
In der DE 40 22 163 A1 ist eine weichenartige Vorrichtung zum
Aus- und Einschleusen von Stückgut aus einem bzw. in ein
Haupttransportband beschrieben. Eine Entzerrung eines Stück
gutpaares ist nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Verteilvorrichtung
Stückgüter, zwischen denen eine unzureichend lange Lücke
besteht, zu entzerren, um diese beim betreffenden Zielfach
einzeln ausscheiden zu können.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Verteilvorrich
tung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß eine
Ausschleusweiche der Förderbandanordnung ein Stückgutpaar,
zwischen dem eine zum Ausscheiden an den Zielfächern unzurei
chend lange Lücke besteht, in einen Bypaß lenkt, daß im Bypaß
eine Einrichtung vorgesehen ist, die die unzureichend lange
Lücke über die Länge der Mindestlücke hinaus verlängert, und
daß eine Einschleusweiche das Stückgutpaar mit der verlänger
ten Lücke auf die Förderbandanordnung zurückführt.
Dadurch ist erreicht, daß ein Stückgutpaar, das aufgrund
besonderer Schlupfverhältnisse im Lauf der Förderbandanord
nung bei den Zielfächern eine unzureichend lange Lücke auf
weist, mit einer verlängerten Lücke nochmals die Förderband
anordnung durchläuft, wonach damit zu rechnen ist, daß die
Lücke dann bei den Zielfächern ausreichend lang ist und somit
die Stückgüter des Stückgutpaares einzeln ausgeschieden
werden können.
Durch die beschriebene Vorrichtung ist die Kapazität der
Anlage vergrößert. Denn einerseits braucht nicht von vornhe
rein die Mindestlänge der Lücke so groß festgelegt sein, daß
auch Stückgüter mit kritischem Schlupfverhalten bei den Ziel
fächern zum Ausscheiden noch hinreichend beabstandet sind.
Andererseits müssen Stückgutpaare mit unzureichender Lücke
nicht in Sonderfächer ausgeschieden und danach erneut bear
beitet werden.
Durch die Erfindung wird die auf dem Reibungsschlupf beru
hende Lückenverkürzung ausgeglichen, wobei sich die Lücken
verkürzungen durch unterschiedliches Gleitverhalten der
Stückgüter an den Modulübergängen der Förderbandanordnung
addieren, so daß dann, wenn die Förderbandanordnung aus sehr
vielen Modulen zusammengesetzt ist, beträchtliche Lückenver
kürzungen entstehen. Es werden auch andere Lückenverkürzungen
ausgeglichen, die auf anderen Schlupferscheinungen beruhen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung verlängert die
Einrichtung die unzureichend lange Lücke gegenüber der
Normallänge wenigstens um den Betrag, um den sie kürzer als
die Normallänge der Lücke ist. Diese Lückenverlängerung für
den zweiten Durchlauf des Stückgutpaares entspricht der im
ersten Durchlauf erfolgten Lückenverkürzung. Damit ist
gewährleistet, daß das Stückgutpaar, wenn es im zweiten
Durchlauf die gleiche Lückenverkürzung erfährt wie im ersten
Durchlauf - was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist -,
bei den Zielfächern nach dem zweiten Durchlauf eine zum
Ausscheiden ausreichende Lücke aufweist. Die Lückenverlänge
rung ist somit an die jeweiligen tatsächlichen Gleiteigen
schaften der Stückgüter angepaßt, so daß nicht unnötig lange
Lücken geschaffen werden müssen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht einer Verteilvorrichtung mit
einem Bypaß und
Fig. 2 bis 5 verschiedene Ablaufstadien im Bypaß.
Die Verteilvorrichtung ist als Ringanlage mit einer ringför
mig umlaufenden Förderbandanordnung 1 ausgelegt. Die Förder
bandanordnung 1 ist aus einer Vielzahl von Modulen 2 zusam
mengesetzt. An die Förderbandanordnung 1 sind im Beispiels
falle vier Zuführstationen 3 angeschlossen. Mit der Förder
bandanordnung 1 ist über Weichen 4 eine Vielzahl von Ziel
fächern 5 verbunden. An den Zuführstationen 3 werden adres
sierte Stückgüter, beispielsweise Pakete oder Päckchen, auf
gegeben, die dann in an sich bekannter Weise an dem jeweils
betreffenden Zielfach 5 ausgeschieden werden.
Es ist ein Bypaß 6 zur Förderbandanordnung 1 vorgesehen, der
einerseits mit einer Ausschleusweiche 7 und andererseits mit
einer Einschleusweiche 8 mit der Förderbandanordnung 1 ver
bunden ist. Der Bypaß 6 ist aus einer Mehrzahl von Förder
bandmodulen 9 zusammengesetzt. In Transportrichtung F folgt
im Bypaß 6 auf ein Förderbandmodul 9′ ein Förderbandmodul
9′′. Aufgabeseitig ist beim Förderbandmodul 9′ eine Licht
schranke 10 und beim Förderbandmodul 9′′ eine Lichtschranke
11 angeordnet. Mit der Lichtschranke 10 und einer nicht näher
dargestellten Antriebseinrichtung des Förderbandmoduls 9′
steht ein Taktgeber 12 in Verbindung. Mit der Lichtschranke
11 und einer nicht näher dargestellten Antriebseinrichtung
des Förderbandmoduls 9′′ steht ein Taktgeber 13 in Verbin
dung.
Die Funktionsweise des Bypasses 6 und der in ihm angeordneten
Einrichtung 9, 9′, 9′′, 10 bis 13 ist im wesentlichen fol
gende:
An der Lichtschranke des der Ausschleusweiche 7 vorgelagerten
Fördermoduls erfolgt fortlaufend die Messung der Lücke
zwischen aufeinanderfolgendem Stückgut durch Zählung der
Streckentakte jeweils zwischen der letzten Hinterkantenflanke
und der darauffolgenden Vorderkantenflanke des nachfolgenden
Stückguts. Wenn ein Stückgutpaar P1, P2 bei den Zielfächern 5
eine Lücke aufweist, die nicht groß genug ist, um ein einzel
nes Ausscheiden der Stückgüter P1, P2 in das jeweils betref
fende Zielfach 5 zu gewährleisten, wird das Stückgutpaar P1,
P2 über die Ausschleusweiche 7 in den Bypaß 6 gefördert. Das
Stückgut P1 geht an der Lichtschranke 11 vorbei. Wenn das
Stückgut P1 die Lichtschranke 11 passiert hat, stoppt das
Förderbandmodul 9′′. Das Förderbandmodul 9′ läuft noch weiter
(vgl. Fig. 2).
Wenn dann das Stückgut P2 die Lichtschranke 10 passiert hat,
ist auch die Länge a2 des Stückguts P2 über den Taktgeber 12
gemessen. Aus den genannten Meßwerten ermittelt eine nicht
näher dargestellte Steuereinrichtung die Länge der momentanen
Lücke L, die zwischen den Stückgütern P1, P2 besteht. Das
Förderbandmodul 9′ stoppt, nachdem das Stückgut P2 die Licht
schranke 10 passiert hat (vgl. Fig. 3). Das Stückgutpaar P1,
P2 wartet nun, bis es durch die Steuerungsanlage abgerufen
wird.
Wird das Stückgutpaar P1, P2 zur Einschleusung in die Förder
bandanordnung 1 aufgerufen, dann läuft zunächst das Förder
bandmodul 9′′ an, auf dem sich das Stückgut P1 befindet. Das
Förderbandmodul 9′, auf dem das Stückgut P2 liegt, steht
zunächst noch (vgl. Fig. 4).
Wenn dann im Zuge der Vorausförderung des Stückguts P1
zwischen diesem und dem noch ruhenden Stückgut P2 eine gegen
über der Lücke L verlängerte Lücke L1 besteht, wird auch das
Förderbandmodul 9′ eingeschaltet, so daß das Stückgut P2 dem
Stückgut P1 mit der Lücke L1 nachläuft (vgl. Fig. 5). Die
Lücke L1 ist so bemessen, daß sie wesentlich größer ist als
die Lücke L. Die Lücke L1 ist wenigstens um den Betrag
größer, um den sich die beim ersten Einschleusen von der
Zuführstation 3 einzuhaltende Lücke (Mindestlücke) im Laufe
der Förderbandanordnung 1 zu den Zielfächern 5 hin verkürzt
hat. Das Stückgutpaar P1, P2 wird also beim Wiedereinschleu
sen in die Förderbandanordnung 1 mit einer gegenüber dem
ersten Einschleusen verlängerten Lücke eingeschleust, wodurch
eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß die Stückgüter P1,
P2 beim zweiten Durchlaufen der Förderbandanordnung 1 einzeln
an dem betreffenden Zielfach 5 ausgeschieden werden können.
Alternativ können die Stückgüter P1, P2 eines Paares auch
einzeln mit der erforderlichen Lücke gegenüber dem dann nach
folgenden, zum Einschleuszeitpunkt bereits auf der Förder
bandanordnung 1 befindlichen Stückgut eingeschleust werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden beim ersten Ein
schleusen von der Zuführstation 3 Lücken einer vorgegebenen
Normallänge eingehalten, die größer als die Mindestlänge ist.
Claims (5)
1. Verteilvorrichtung für adressierte Stückgüter, bei der
eine Förderbandanordnung Stückgüter von wenigstens einer
Zuführstation zu Zielfächern transportiert, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Ausschleusweiche (7) ein Stück
gutpaar (P1, P2), zwischen dem eine zum Ausscheiden an
den Zielfächern (5) unzureichend lange Lücke (Lr)
besteht, in einen Bypaß (6) lenkt, daß im Bypaß (6) eine
Einrichtung (9′, 9′′, 10 bis 13) vorgesehen ist, die die
unzureichend lange Lücke über die Länge der Mindestlücke
hinaus verlängert, und daß eine Einschleusweiche (8) das
Stückgutpaar (P1, P2) oder die Stückgüter P1 und P2 ein
zeln mit der verlängerten Lücke (L1) auf die Förderband
anordnung (1) zurückführt.
2. Verteilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung (9′, 9′′, 10 bis 13) die unzu
reichend lange Lücke (Lr) gegenüber der Normallänge
wenigstens um den Betrag verlängert, um den sie kürzer
als die Normallänge der Lücke ist.
3. Verteilvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung im Bypaß (6) wenig
stens zwei Förderbandmodule (9′, 9′′) aufweist, bei
denen eine Lichtschranke (10, 11) und ein mit deren
Antrieben zusammenwirkender Taktgeber (12, 13) vorge
sehen ist.
4. Verteilvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(9′, 9′′, 10 bis 13) die Länge der unzureichend langen
Lücke ermittelt und das Stückgutpaar (P1, P2) stoppt und
daß sie zum wiederholten Einschleusen des Stückgutpaares
(P1, P2) auf die Förderbandanordnung (1) das in Förder
richtung (F) vorausliegende Stückgut (P1) vor dem ande
ren Stückgut startet.
5. Verteilvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung (9′, 9′′, 10 bis 13) das in
Förderrichtung (F) zurückliegende Stückgut (P2) erst
startet, wenn zwischen diesem und dem vorausliegenden
Stückgut (P1) die verlängerte Lücke (L1) besteht.
Priority Applications (5)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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AU7696794A (en) | 1995-04-03 |
WO1995007853A1 (de) | 1995-03-23 |
TR27901A (tr) | 1995-10-11 |
DE4331244C2 (de) | 1995-12-14 |
EP0717718A1 (de) | 1996-06-26 |
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