DE2429996C3 - Ziehsteinhalter zum Trockenziehen von Draht - Google Patents
Ziehsteinhalter zum Trockenziehen von DrahtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ziehsteinhalter zum Trockenziehen von Draht, bestehend aus einem
zweiteiligen, mit Drahteintritts- und -austrittsöffnungen versehenen Gehäuse, einem in diesem Gehäuse und
koaxial zu den Drahtein- und -austrittsöffnungen angeordneten, aus einem Ziehring und einer diesen
umfassenden Einbettung zusammengesetzten Ziehstein, welcher mittels Einspannvorrichtungen vor und nach
dem Ziehstein im Gehäuse eingespannt ist, wobei die Einspannvorrichtung auf der Drahteintrittseite des
Ziehsteins mit ihrer gesamten, dem Ziehstein gegenüberliegenden Frontfläche gegen den Ziehstein anliegt
und ihn kühlflüssigkeitsfrei hält, während die Einspannvorrichtung auf der Drahtaustrittseite des Ziehsteins
nur mit einer geringen Abstützfläche gegen die Stirnfläche des Ziehsteins anliegt, wobei dessen
verbleibende Stirnfläche einschließlich der Oberfläche des F.ntspannungsteils der Düse zusammen mit einem
Teil der seitlichen Umfangsfläche des Ziehsteins und der diesen Flachen gegenüberliegenden inneren Gehäuseoberflächen
einen Kanal für du Kühlflüssigkeit bildet.
Ein solcher Ziehsteinhalter ist bereits aus der US-PS
03 751 bekannt. Der Kühlkanal für den zusammengesetzten Kühlstein erstreckt sich nur über einen
Teilbereich der äußeren Umfangsfläche und nur
^r^htHustrittsfM!!
Stirnfläche des
den Ziehring umgebenden Einbettungsteils, wobei diese Stirnfläche noch teilweise durch die ringförmig ausgebildete
Abstützfläche der auf der Drahtaustrittseite angeordneten Einspannvorrichtung abgedeckt ist. Der
im wesentlichen den Entspannungsteil des Ziehrings umgebende Kanalraum steht mit dem im wesentlichen
die äußere Umfangsfläche des Einbettungsteils umgebenden Kanalraum durch mehrere, die Einspannvorrichtung
in radialer Richtung durchsetzende Bohrungen
ίο in Verbindung. Es wird jedoch nicht der eigentliche
Ziehring selbst, sondern nur die jeweilige Außenfläche des Einbettungsteils mit Kühlflüssigkeit beaufschlagt.
Durch eine derartige Anordnung des Kühlkanals sowie durch die Übergangsflächen im zweiteilig ausgebildeten
Ziehstein zwischen dem eigentlichen Ziehring und dem diesen Ziehring umgebenden Einbettungsteil wird die
im Ziehring beim Durchziehen des Drahtes entstehende Wärme, insbesondere bei großen Ziehgeschwindigkeiten,
nicht zufriedenstellend abgeführt, so daß eine ganz erhebliche Erhitzung des Ziehsteins und dadurch eine
sehr starke Überhitzung des gezogenen Drahts auftritt; das führt zu einer bedeutenden Verringerung der
Lebensdauer des Ziehsteins und zu einer Verschlechterung der Drahtqualität infolge der hitzebedingten
Versprödung des Drahts.
Die Aufgabe der Erfindung liegt daher darin, eine solche Anordnung zu schaffen, wobei der Ziehstein
besser gekühlt und dabei so gehaltert wird, daß er mit Ausnahme der trocken zu haltenden Eintrittsflächen
möglichst umfassend gekühlt werden kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch den Ziehsteinhalter gemäß Hauptanspruch gelöst. Eine
besondere Ausgestaltung ist aus dem Unteranspruch ersichtlich.
Durch eine solche Ausbildung des Kühlkanals im Ziehsteinhalter wird eine sehr wirksame Kühlung des
Ziehrings sowie des aus dem Ziehring abgezogenen Drahts erreicht. Die sonst beobachteten übermäßigen
Temperatursteigerungen treten nicht mehr auf, wie z. B.
bei Stählen hoher Festigkeit üblich, die bisher nur durch Verringern der Ziehgeschwindigkeit verhindert werden
konnten. Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Ziehsteinhalters wird das Auftreten von Rissen an der
Oberfläche des Drahtes und das Reißen des Drahtes infolge von Versprödung durch Reckalterung vermieden.
Mit Hilfe der Durchtrittskanäle bei dem erfindungsgemäßen Ziehsteinhalter wird eine sehr intensive
Kühlung des Ziehrings und gleichzeitig eine sehr wirksame Kühlflüssigkeitszuführung an den unmittelbar
aus der Ziehdüse des Ziehrings austretenden erhitzten Draht erreicht.
In der praktischen Anwendung des Ziehsteinhalters hat sich gezeigt, daß durch die Kühlflüssigkeitszuführung
an den Draht und die entsprechende, sehr wirksame Kühlung des Drahtes unmittelbar beim
Austritt aus dem Ziehring, d. h. dann, wenn der Draht gerade bis zu der gewünschten Abmessung gezogen ist
und aus dem Ziehring austritt, eine Versprödung des gezogenen Drahtes durch Reckalterung, die generell
durch den Temperaturanstieg im Draht während des Durchzugs durch den Ziehdüsenquerschnitt auftritt,
verhindert wird. Eine solche Wärmeentwicklung beim Drahtziehen ist insbesondere intensiv bei Drähten
h<, hoher Festigkeit, z. B. aus Hartstahl oder kohlenstoffreichem
Stahl; üblicherweise werden in der Oberflächenschicht des gezogenen Drahtes je nach Ziehgeschwindigkeit
Temperaturen zwischen 200° und 450°C
erreicht Je höher die Festigkeit eines Stahldrahtes und damit der Widerstand gegen die Deformierung ist und
je höher die prozentuale Querschnittsverringerung ist, desto größer ist der Temperaturanstieg. Andererseits ist
der Temperaturanstieg in der Oberflächenschicht eines Drahtes proportional dem Reibungskoeffizienten zwischen
einem Ziehring und einem Stahldraht; dabei ist der Temperaturanstieg (bei konstanter Querschnittsverringerung)
um so größer, je größer der Durchmesser eines gezogenen Drahtes ist. Wenn z. B. der mittlere
Formänderungswiderstand ! 10 kg/mm2, der halbe Ziehhol-öffnungswinkel
6°, der Reibungskoeffizient μ = 0,06, die Drahi-Durchmesser-Änderung 5,37 mm
— 4,90 mm (prozentuale Querschnittsabnahme 17%) und die Ziehgeschwindigkeit 100 m/min betragen, ist die
Temperatur im mittleren Teil des Drahtes 50° bis 800C, während die Temperatur an der Oberfläche des Drahtes
3500C beträgt. Die Temperatur an der Oberfläche des Drahtes hängt weitgehend vom Reibungskoeffizienten
ab. Wenn beispielsweise μ = 0,02 ist, beträgt die Temperatur an der Oberfläche des Drahtes 200° bis
2500C. Aber auch hierbei steigt die Temperatur an der Oberfläche des Drahtes leicht bis 37O°C, wenn eine
praktisch übliche Ziehgeschwindigkeit angewendet wird.
Beim erfindungsi-emäßen Ziehsteinhalter setzt die
Kühlung des gezogenen Drahtes unmittelbar am Austrittsende des Ziehrings ein, so daß die Oberflächentemperatur
des Stahldrahtes einen Wert unter 3000C innerhalb von 0,01 see nach dem Austreten des Drahtes
aus dem Ziehring erreicht. Diese Temperaturen werden auch bei einem verhältnismäßig dicken Draht gehalten,
so daß keine Möglichkeit zur Reckalterung in der Drahtoberfläche besteht, weil der Draht innerhalb sehr
kurzer Zeit auf eine entsprechend niedrige Temperatur gekühlt wird.
Als Kühlmedium wird Wasser (unter 500C) oder eine
andere Flüssigkeit mit der erforderlichen Kühlkapazität verwendet. Die Temperatur des Kiihlmediums liegt
entsprechend unter dessen Siedepunkt. Bei Verwendung von Wasser als Kühlmedium wird die maximale
Strömungsgeschwindigkeit des Wassers auf 0,1 mVmin, vorzugsweise 0,01 mVmin, am Ziehring eingestellt. Der
gezogene Draht wird so lange gekühlt, bis keine Reckalterung mehr auftritt, d. h. wenn die Temperatur
des Stahldrahtes z. B. unterhalb 1500C liegt. Bei einem
Stahldraht mit einem Durchmesser unter 13 mm erfordert die Temperaturerniedrigung 0,01 bis 1 see (bei
einer Kühlwassertemperatur von 25°C). Je geringer der Durchmesser des Drahtes ist, desto kürzer ist die
Kühlzeit.
Die Kühlwirkung kann insbesondere dadurch erreicht und verbessert werden, daß an der Drahtaustrittseite
des Ziehsteinhalters ein Kühlrohr von entsprechender Länge angesetzt wird. Dies ergibt einen den Draht über
eine bestimmte Länge umgebenden Kühlmittelraum, der mit einem Kühlflüssigkeitsdurchtritt im Zifihsteinhalter
in Verbindung steht.
Am drahtaustrittseitigen Ende des Kühlrohrs kann sich eine druckluftbeaufschlagte Kühlflüssigkeits-Ab
schirmkammer befinden, die das Auslaufen von Kühlflüssigkeit verhindert.
Nachstehend wird die Erfindung durch die Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Ziehsteinhalter;
F i g. 2 eine Draufsicht und einen Querschnitt der als Kühlwasserzuführungseinrichtung ausgebildeten Einspannvorrichtung
auf der Drahtaustrittseite des Ziehsteinhalters; und
Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt durch einei.
s Ziehsteinhalter.
Gemäß Fig. 1 besteht der Ziehsteinhalter aus einem zweiteiligen, mit Drahteintritts- und Drahtaustrittsöffnungen
versehenen Gehäuse 2, in welchem ein Ziehring 3 zwischen zwei Einspannvorrichtungen 5 und 15
ίο angeordnet ist. In den oberen Teil dieses Gehäuses 2
führt ein Einlaß 4 für ein Kühlmedium (z. B. Wasser), das vom Einlaß 4 in den Kühlflüssigkeitsraum 6 weitergeleitet
wird; dieser Kühlflüssigkeitsraum 6 wird von der Einspannvorrichtung 5 auf der Drahtaustrittseite
einerseits und der Stirnfläche b des Ziehrings 3 andererseits begrenzt. Eine wasserdichte Ringdichtung
10 ist zwischen dem Gehäuse 2 und der Einspannvorrichtung 5 vorgesehen. Die Einspannvorrichtung 15
befindet sich an der Drahteintrittseite des Ziehrings 3, die eine Halterung für den Ziehring 3 bildet und
verhindert, das Kühlflüssigkeit aus dem Kühlflüssigkeitsraum 16 an den Zulaufteil dieses Ziehrings gelangt.
Durch die wasserdichten O-Ringe 10 zwischen der Einspannvorrichiung 15 und der drahtzulaufseitigen
Frontfläche des Ziehrings 3 wird der Durchflußkanal für das Kühlmedium geschaffen, bestehend aus zwei
Räumen, nämlich dem Raum 16, der durch den äußeren Umfangsteil a des Ziehrings 3 und der Innenseite des
Gehäuses 2 begrenzt wird, und dem Raum 6, der mit dem Raum 16 in Verbindung steht und durch die
Stirnfläche b des Ziehrings 3 (einschließlich dessen Entspannungsteil 3') und die dieser Stirnfläche b
zugekehrte Frontfläche der Einspannvorrichtung 5 begrenzt ist und dabei die Länge di s Stahldrahts 1 von
seinem Austritt aus dem Ziehringlocn 3" (vgl. F i g. 3) bis zu dem Drahtaustrittsloch 7 im Gehäuse 2 umgibt. Die
durch den Einlaß 4 im Oberteil des Gehäuses 2 eingeführte Kühlflüssigkeit kühlt nacheinander den
äußeren Umfangsteil a, den Austrittsteil ödes Ziehrings 3 sowie die Länge des gezogenen Drahtes 1 bis zum
Drahtaustrittsloch 7 im Gehäuse 2. Durch dieses Drahtaustrittsloch 7 tritt auch gleichzeitig die Kühlflüssigkeit
aus.
Fig. 2 zeigt die der Stirnfläche b des Ziehrings 3 gegenüberliegende Einspannvorrichtung 5, welche dazu
dient, die Kühlflüssigkeit zunächst an dieser Stirnfläche vorbeizuleiten, um sie anschließend gegen den Stahldraht
1 bei dessen Austreten aus dem Ziehringloch 3" des Ziehrings 3 (Fig. 3) strömen zu lassen In der
so dargestellten Ausführungsform weist die Einspannvorrichtung
5 das genannte Loch 5' und mehrere radial verlaufende Rippen 5" auf, mit denen sie sich gegen die
drahtaustrittseitige Stirnfläche b des Ziehrings 3 abstützt, so daß die zwischen den einzelnen Rippen 5"
verbleibenden Zwischenräume als Kühlflüssigkeitskanäle dienen. Jede dieser Rippen 5" weist an ihrem an der
Peripherie liegenden Bereich einen stufenförmigen Absatz auf, mit dem der Ziehring 3 fingerartig
umklammert wird.
ου Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Ziehring 3
(nach oben die Drahteinzugseite und nach unten die Drahtabzugseitc). Auf der Austrittoeitc ist ein Entspannun^'teil
3' angeordnet. Fur die Kühlung des aus deii
Ziehring 3 austretenden Drahtes sind vom äußeren
i>-, Umfangsteil dieses Ziehrings 3 zum Enupannungsteil 3'
mehrere Durchtrittskanäle 13 vorgesehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Ziehsteinhalter zum Trockenziehen von Draht, bestehend aus einem zweiteiligen, mit Drahteintritts-
und -austrittsöffnungen versehenen Gehäuse, einem in diesem Gehäuse und koaxial zu den
Drahtein- und -austrittsöffnungen angeordneten, aus einem Ziehring und einer diesen umfassenden
Einbettung zusammengesetzten Ziehstein, welcher mittels Einspannvorrichtungen vor und nach dem
Ziehstein im Gehäuse eingespannt ist, wobei die Einspannvorrichtung auf der Drahteintrittseite des
Ziehsteins mit ihrer gesamten, dem Ziehstein gegenüberliegenden Frontfläche gegen den Ziehstein
anliegt und ihn kühlflüssigkeitsfrei hält, während die Einspannvorrichtung auf der Drahtaustrittseite
des Ziehsteins nur mit einer geringen Abstützfläche gegen die Stirnfläche des Ziehsteins
anliegt, wobei dessen verbleibende Stirnfläche einschließlich der Oberfläche des Entspannungsteils
der Düse zusammen mit einem Teil der seitlichen Umfangsfläche des Ziehsteins und der diesen
Flächen gegenüberliegenden inneren Gehäuseoberflächen einen Kanal für die Kühlflüssigkeit bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützflächen der auf der Drahtaustrittseite gelegenen
Einspannvorrichtung (5) in Form einer Anzahl radial verlaufender Rippen (5") ausgebildet sind, welche
unmittelbar an der Stirnfläche (b) des Ziehrings (3) anliegen, und daß der Kanal (6, 16) für die
Kühlflüssigkeit direkt an die drahtaustrittseitige Stirnfläche (b) sowie an die gesamte seitliche
Umfangsfläche (a^des Ziehrings (3) angrenzt.
2. Ziehsteinhalter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß im Ziehring (3) eine Anzahl
Durchtrittskanäle (13) vorgesehen ist, die sich von der seitlichen Umfangsfläche (a)des Ziehrings (3) bis
zu seinem Entspannungsteil (3') erstrecken.
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