DE2429953B2 - Schaltungsanordnung zur Verarbeitung physiologischer Meßsignale - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Verarbeitung physiologischer MeßsignaleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Verarbeitung physiologischer Meßsignale, die mittels
Elektroden von einem Patienten abgegriffen sind, bei der eine Anzahl von Eingangsverstärkern mit je einem
Plus- und einem Minuseingang vorhanden ist, die mit ihrem einen Eingang an je einer Abnahmeelektrode und
mit ihrem anderen Eingang an einem gemeinsamen Potentialpunkt angeschlossen sind, derart, daß Gleichtaktsignale
an den Eingängen nicht verstärkt werden, wobei an den Ausgängen von jeweils mindestens zwei
Eingangsverstärkern die beiden Eingänge eines Differenzverstärkers angeschlossen sind, dessen Ausgangssignal
die Wiedergabeeinrichtung steuert.
Eine Schaltungsanordnung dieser Art ist in der Zeitschrift »Philips Technische Rundschau« 1959/60, Nr.
2, ?uf den Seiten 51 bis 65 anhand eines Elektrokardiographen
beschrieben. Bei dem bekannten Elektrokardiographen werden alle vom Patienten abgegriffenen
Spannungen gegen die an einer Bezugselektrode abgegriffene Spannung gemessen. Dadurch ist erreicht,
daß Störsignale (Brumm), die bewirken, daß das Potential des gesamten Körpers von Null abweicht,
weitgehend eliminiert werden. Die Ausschaltung dieser Störsignale erfolgt deshalb, weil die Eingangsverstärker
als Differenzverstrker ausgebildet sind, die die Differenz zwischen ihrem jeweiligen Eingangssignal und dem
Bezugssignal verstärken und der Brumm als Gleichtaktsignal dem Eingangssignal überlagert ist.
Bei der bekannten Schaltungsanordnung wirken sich Toleranzen in den Bauelementen des Eingangskreises
innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen nicht ungünstig auf die Gleichtaktunterdrückung aus, weil die
Gleichtaktsignale durch die Eingangsverstärker nicht verstärkt werden, während die Differenzsignale zwischen
zwei Elektroden an den Ausgängen der Eingangsverstärker verstärkt erscheinen. Toleranzen
der Differenzverstärker wirken sich nur am den Verstärkungsfaktor verringert auf die Gleichtaktunterdrückung
aus.
Für jede Elektrode ist bei der bekannten Schaltungsanordnung
ein kompliziert aufgebauter Vorverstärker mit einer großen Zahl von Elektronenröhren vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der der Eingangskreis durch Anwendung einer möglichst geringen Anzahl von Operationsverstärkern
wesentlich einfacher als beim Stand der Technik aufgebaut ist und bei der auch dann, wenn eine
oder mehrere vorbestimmte Abnahmeelektroden nicht angeschlossen sind, eine einwandfreie Gleichtaktunterdrückung
gewährleistet ist
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den Plus-Eingängen der als Operationsverstärker
ausgebildeten Eingangsverstärker die Abnahmeelektroden für die Signale unmittelbar angeschlossen
sind, daß zwischen den Minus-Eingängen und den
jo Ausgängen der Operationsverstärker Rückführungswiderstände liegen, daß die Minus-Eingänge über
Widerstände mit dem gemeinsamen Potentialpunkt massefrei verbunden sind, und daß zwischen einer
Abnahmeelektrode und dem gemeinsamen Potentialpunkt ein Impedanzwandler mit einer Spannungsverstärkung
von 1. einem hohen Eingangswiderstand ein einem niedrigen Ausgangswiderstand liegt. Bei der
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist für jede Elektrode nur ein einziger handelsüblicher Operationsverstärker
vorhanden, der durch zwei zusätzliche Widerstände beschaltet ist. Der Aufbau eines Eingangsverstärkers
ist daher gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vereinfacht. Die Erfindung erschöpft sich
nicht in dem Ersatz der beim Stand der Technik
Vi vorgesehenen Elektronenröhren-Schaltung durch eine
Operationsverstärker-Schaltung, soorzrn stellt eine
besonders zweckmäßige Beschallung aller Operationsverstärker zur Erzielung der bekannten Wirkung der
Nichtverstärkung der Gleichtaktsignale dar, bei der
,ο man pro Eingangskanal mit einem einzigen Operationsverstärker
auskommt. Toleranzen der für jeden Operationsverstärker vorgesehenen beiden Widerstände
und der Verstärkung dieser Operationsverstärker wirken sich nicht auf das Maß der Gleichtaktunterdrük-
is kung aus. Die Unterdrückung erfolgt in bekannter
Weise durch die den Eingangsverstärkern nachgeschalteten Differenzverstärker. Bei der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung wird das Störsignal eines Eingangskanals sämtlichen Eingangsverstärkern als Störsigr.al
aufgedrückt, so daß die die Störsignale verkörpernden Ausgangssignale der Eingangsverstärker alle
gleich sind und bei der Differenzbildung in den nachgeschalteten Differenzverstärkern eliminiert werden.
Wesentlich ist bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung, daß diejenige Abnahmeelektrode,
die am gemeinsamen Potentialpunkt über den Impedanzwandler angeschlossen ist, am Patientenkörper
angelegt ist.
Weitere Vorteile und Eunzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Das Aiisführungsbeispiel dient zur Erfassung eines
EKG. Es sind drei Operationsverstärker 1 bis 3 s vorhanden, an deren Pluseingängen drei Abnahmeelektroden
R, L und Fangeschlossen sind. Die gestrichelte
Linie deutet an, daß noch weitere Elektroden vorhanden sind, denen je ein weiterer Operationsverstärker
zugeordnet ist Die Minuseingänge der Operationsver- ι ο stärker 1 bis 3 sind über Widerstände R1 mit deren
Ausgängen und über Widerstände R 2 mit einem gemeinsamen Potentialpunkt 5 verbunden. Die Operationsverstärker
besitzen eine hohe Verstärkung im nicht rückgekoppelten Zustand sowie eine hohe Eingangsimpedanz
und eine niedrige Ausgangsimpedanz. Es ergibt sich, daß die Gleichtaktsignale (Störsignale) an den
Eingängen.der Operationsverstärker 1 bis 3 unverändert an deren Ausgängen wieder erscheinen, während
das Differenzsignal zwischen den Ausgangssignalen zweier Operationsverstärker gegenüöer dem Differenzsignal
zwischen den entsprechenden Eingangssignal
R I
um den Faktor 1 +~ verstärkt ist
Die Ausgänge der Operationsverstärker 1 bis 3 sind mit Differenzverstärkern 6 bis 8 über einen Programmwähier
9 nach einem vorbestimmten Programm verbunden. Der Differenzverstärker 6 bildet z. B. die
Differenz aus den Ausgangssignalen der Operationsverstärker 1 und Z Bei der Differenzbildung werden die
Störsignale eliminiert, während die Differenzsignale zwischen den Eingangssignalen, z. B. zwischen den
R I
Signalen R und L, um den Faktor 1 -t- —r verstärkt
erfaßt werden. Die Differenzverstärker 6 bis 8 steuern EKG-Wiedergabeeinrichtungen 10 bis 12, z. B. Schreiber.
Der gemeinsame Potentialpunkt 5 liegt am Ausgang eines Spannungsfolgers 13, dessen Pluseingang mit dem
von der Elektrode R abgefriffenen Potential verbunden ist. Der Spannungsfolger 13 hat eine Spannungsverstärkung
von 1:1, eine niedrige Ausgangsimpedanz und eine hohe Eingangsimpedanz. Er bewirkt, daß auch
dann, wenn eine der Elektroden L und F nicht am Patienten angeschlossen ist, die gleiche Gleichtaktspannung
an den Ausgängen aller Operationsverstärker auftritt Bei der Differenzbildung in den Differenzverstärkern
6 und 7 wird das Stersignal Λίπη eliminiert Die
Schaltungsanordnung ^emäß der Zeichnung ermö^icht
es also, ein EKG auch dann aufzunehmen, wenn nicht alle Abnahmeelektroden am Patienten angeschlossen
sind, wobei auch in diesem Fall die Störsignale unterdrückt werden.
Für die Ausgangsspannungen gilt folgendes bei Rl
Rl
= 30:
LMl = (UEl - (/El)-30 + UEl = UEX
UAl = (UEl - UEl)- 30 + UEl = 31 UEl -
UAi = (UE3 - UEi) ■ 30 + UEi = 31 (/E3 - 20UF.I .
Es gilt beispielsweise für das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 6 folgendes:
U6 = 31 (/£2-31 UEi = 31 · (UE2-UEI).
FürdasAurjangssignal t/7 gilt z. B.:
i/7 = 31 (UE3-UEi).
i/7 = 31 (UE3-UEi).
Hinsichtlich des Brumms gilt, daß UEi — UE2 = UE3 ist, denn die Brummspannung an
allen drei Eingängen ist gleich groß. Setzt man für die Brummspannung U, so gilt für die B-; jmmspannung:
UA 1 = UA 2 = UA 3 = (U- U)- 30+U= U.
Während die Brummspannung in den Eingangskreisen nicht verstärkt und durch die Differenzverstärker
eliminiert wird, sind die Differenzsignale um den Faktor 31 verstärkt. Toleranzen in den Verstärkungen der
Operationsverstärker 1 bis 3, sowie Toleranzen der Widerstäne Ri und R 2 wirken sich nicht auf die
Unterdrückung der Störsignale aus.
Wesentlich für die Schaltungsanordnung ist, daß immer diejenige Elektrode, an der der Spannungsfolger
13 angeschlossen ist (R), am Patienten angelegt wird.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist ganz allgemein zur Verarbeitung physiologischer Meßsigna-Ie,
z. B. auch eines EEG, anwendbar.
Aus der obigen Ableitung der Ausgangsspannungen ergibt sich, daß die Ausgangsspannung UAi = UEi
ist. Im Rahmen der Erfindung kann daher der Operationsverstärker 1 entfallen, wenn das Ausgangssignal
des Spannungsfolgers 13 dem Programmwähler 9 und damit dem einen Eingang des Differenzverstärkers
6 direkt zugeführt ist. Wesentlich für diesen Fall >st also, daß das Potential des gemeinsamen Potentialpunkts 5
dem Eingang eines oder mehrerer Differenzverstärker — hei dem Beispiel den Differenzverstärkern 6 und 7 —
unmittelbar zugeführt ist. Bei dem dargestellten Beispiel ist der Operationsverstärker 1 aus Syrnrnetriegründen
vorhanden. Abweichungen des Potentials am gemeinsa-
4) men Potentialpunkt 5 von UEi wirken sich also in
diesem Fall kaum störend aus.
Zusammenfassend ergibt sich, daß wesentlich für die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung gemäß der
Zeichnung ist, daß unabhängig davon, ob die Elektroden
ίο L und Farn Patienten angeschlossen sind oder nicht die
Ausgänge aller Operationsverstärker 1 bis 3 die gleiche Störspannung im Verhältnis zur Bezugserde annehmen,
wie der Eingang des Operationsverstärkers 1. der mit dom Spannungsfolger 13 gekoppelt ist, also wie dor
Yi Minuseingang des Operationsverstärkers 1. Bei der
Bildung der Differenz zwischen zwei Ausgangsspannungen wird daher das Störsignal immer eliminiert.
Die obige Ableitung der Ausgangsspannungen der Operationsverstärker 1 bis 3 ergibt sich daraus, daß ein
ho Operationsverstärker mit den zugehörigen Widerständen
Ri und R 2 im Ersatzschaltbild durch einen
Differenzverstärker mit nachgeschaltetern Addierglied
dargestellt werden kann, das die Ausgangsspannung des Differenzverstärkers zu der von der entsprechenden
h1) Elektrode kommenden Eingangsspannung addiert.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Verarbeitung physiologischer Meßsignale, die mittels Elektroden von
einem Patienten abgegriffen sind, bei der eine Anzahl von Eingangsverstärkern mit je einem Plus-
und einem Minuseingang vorhanden ist, die mit ihrem einen Eingang an je einer Abnahmeelektrode
und mit ihrem anderen Eingang an einem gemeinsamen Potentialpunkt angeschlossen sind, derart, daß
Gleichtaktsignale an den Eingängen nicht verstärkt werden, wobei an den Ausgängen von jeweils
mindestens zwei Eingangsverstärkern die beiden Eingänge eines Differenzverstärkers angeschlossen
sind, dessen Ausgangssignal die Wiedergabeeinrichtung steuert, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Plus-Eingängen der als Operationsverstärker (1 bis 3) ausgebildeten Eingangsverstärker
die Abnaii-neelektroden (R, L, F) für die Signale
unmittelbar angeschlossen sind, daß zwischen den Minus-Eingängen und den Ausgängen der Operationsverstärker
(1 bis 3) Rückführungswiderstäne (R 1) liegen, daß die Minus-Eingänge über Widerstände
(R 2) mit dem gemeinsamen Potentialpunkt (8) massefrei verbunden sind, und daß zwischen einer
Abnahmeelektrode (R) unci dem gemeinsamen Potentialpunkt (5) ein Impedanzwandler (13) liegt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnahmeelektrofen EKG-Elektroden
find.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Potential des
gemeinsamen Potentiaipiinktes (5) dem Eingang
eines oder mehrerer Differenz.erstärker unmittelbarzugeführt
ist.
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