DE2425724B2 - Punktionskanüle - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Punktionskanüle zum Punktieren von körperinternen Organen, Gefäßen
od. dgl., mit einem Kanülenschaft, der aus einem
Ultraschallwellen gut reflektierenden Material gefertigt ist.
Es ist bekannt, mittels geeigneter Punktionskanülen Gewebe oder Körperflüssigkeiten aus körperinneren
Organen, z.B. Leber oder Niere, zu diagnostischen Zwecken zu entnehmen. Ebenso kann bei einer
Schwangerschaft zum gleichen Zweck beispielsweise aus dem Uterus Fruchtwasser entnommen oder z.B.
ί Blut oder ein Medikament in den fetalen Körper injiziert werdea
In allen diesen Fällen ist es außerordentlich wichtig,
die genaue Lage der Punktionskanüle gegenüber den zu punktierenden Organen oder Gefäßen zu kennen, um
ίο unnötige Verletzung gefährdeter Bezirke, z.B. der
Placenta bei Uteruspunktion od. dgL, zu verhindern bzw.
auch eine irrtümliche Gewebeentnahme aus unerwünschten Körpergebieten bzw. bei einer Injektion
Fehlinjektionen zu vermeiden.
ι s Bisher wurden Punktionen immer als sog. Blindpunktion
durchgeführt, d. h, es wurde zwar durch Röntgen-
oder auch Ultraschalluntersuchungen vorab ein geeigneter Einstichpunkt nach Richtung und Tiefe ermittelt;
die eigentliche Punktion erfolgte dann jedoch ohne
2i) weitere Kontrolle. Da durch den Vorgang der Punktion
selbst sowie aus anderen Gründen, z. B. durch die Atmung des Patienten oder bei Uteruspunktionen z. B.
durch die Mobilität des Feten, sich die geometrischen Beziehungen zwischen Einstichpunkt und zu punktie-
_>i rendern Organ oder Gefäß laufend ändern können, ist
die Blindpunktion deshalb sehr unsicher und auch dementsprechend mit einer ziemlich hohen Fehlquote
behaftet
ermöglicht
r> möglichkeit zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kanülenschaft zur besseren Streuung von
Ultraschallwellen an seinem Umfang durch Anbringen künstlicher Unebenheiten in der Oberfläche des
·»<> Kanülenschaftes wenigstens teilweise akustisch aufgerauht
ist, wobei die akustischen Aufrauhstellen so strukturiert sind, daß aus beliebiger Richtung auf den
Kanülenschaft auftreffende Ultraschallwellen vorwiegend in Richtung der Schallquelle reflektiert werden.
·»> Die Erfindung ermöglicht die fortlaufende Punktionskontrolle
unter Zuhilfenahme von Ultraschall, insbesondere durch rasche Ultraschall-Schnittbildaufzeichnung
nach dem B-Scan-Verfahren. Hierzu wird durch schnelle
zeilenweise Verschiebung des Ultraschallstrahles eines
''» an sich bekannten Ultraschall-Bildgerätes (z. B. DE-OS
19 28 367) im zu punktierenden Körpergebiet eine für die Punktionszielrichtung bevorzugte Schnittebene
selektiert und als Echo-Schnittbild z. B. am Bildschirm einer Oszillographenröhre sichtbar gemacht Die in der
r> Ebene geführte Punktionskanüle ist auf dem Bildschirm
ebenfalls gut sichtbar, da das Kanülenmaterial in gut unterscheidbarem Ultraschallkontrast zum umliegenden
biologischen Gewebe steht Die aufgerauhte Kanülenwandlung unterstützt die Abbildungsqualität,
W) da praktisch unabhängig von der jeweiligen Richtung
der Kanüle in der Körperschnittebene die auf den Kanülenschaft auftreffenden Ultraschallwellen vorwiegend
in Richtung der Ultraschallquelle (Sender/Empfänger des Bildgerätes) zurückgestreut werden. Mit
*>> Hilfe des Ultraschallschnittbildverfahrens läßt sich
demnach die Einstechbewegung der Kanüle im Gewebe unmittelbar mit dem Auge am Bildschirm des Schnittbildgerätes
verfolgen und bei Abweichungen der
Kanülenspitze von der vorbestimmten Einstechrichtung
sofort entsprechend korrigieren. Der Grad der Abweichung
läßt sich hierbei durch Parallelverschiebung der Abtastebene in Ebenen ober- oder unterhalb der
bevorzugten Kanülenführungsebene leichv feststellen. <,
Die Punktion unter Verwendung von Ultraschall ist für sich gesehen nicht mehr neu. Sc ist beispielsweise
schon durch die DE-OS 21 42 642 eine Injektionszieleinrichtung
vorbekannt, bei der ein Uhraschallstrahl, der am fließenden Blut Dopplersignale erzeugt, mit seiner Iu
Richtung die Einstechrichtung für eine Injektionskanüle festlegt. Der Ultraschallwandler zur Erzeugung des
Sendestrahles ist im Innern der Kanüle angeordnet Ein ähnliches System beiahaltet auch die GB-PS 12 98 707,
wo der Ultraschallwandler entweder in der Spitze der r> Kanüle angeordnet ist oder ein Ultraschallortungsschwinger
eine Führungsbohrung für die Injektionskanüle aufweist
In beiden Fällen dient also ein einzelner Ultraschallstrahl als »Leitstrahl«, entlang dessen Hichtung die 2u
Injektionskanüle ins Ziel geführt wird. Eine Zielführung in dem Sinne,
a) daß Ultraschall in Richtung auf eine Injektionskanüle abgestrahlt wird,
b) die an der Kanüle reflektierten Ultraschallwellen 2>
empfangen und sichtbar gemacht werden können,
c) so daß im Sichtbild der Einstechweg der Injektionskanüle in Richtung auf ein Anstechziel verfolgt
werden kann,
to
ist in den beiden Druckschriften jedoch nicht beschrieben. Die Punktionskanülen der Zielvorrichtungen dieser
Druckschriften unterliegen also ganz andersartiger Aufgabenstellung als vorliegende Erfindung. Auch die
Lösung ist dementsprechend grundsätzlich unterschied- j >
Hch. Die Punktionskanülen der beiden Druckschriften sind im Hinblick auf Ultraschallrefiexion auch völlig
unbearbeitet, da an ihnen kein Ultraschall reflektiert werden soll. Im Gegensatz hierzu ist jedoch die
Punktionskanüle vorliegender Erfindung am Kanülenschaft akustisch aufgerauht, wobei die akustischen
Aufrauhstellen so strukturiert sind, daß aus beliebiger Richtung auf den Kanülenschaft auftreffende Ultraschallwellen
vorwiegend in Richtung der Schallquelle reflektiert werden. Auch diese Lösung ist also den
Druckschriften nicht entnehmbar.
Dasselbe gilt aber auch für die Hohlnadel nach der DE-OS 14 91866. Auf dieser Hohlnadel sind zwar
spanlos hergestellte, nach der Mitte flach auslaufende Vertiefungen angeordnet Diese Vertiefungen dienen
jedoch nicht als akustische Aufrauhstellen zur Reflexion von Ultraschallwellen; um diese Vertiefung herum wird
vielmehr ein Plastikkonus als Halterung für die Nadel aufgespritzt Diese Halterung für den Plastikkonus ist
abbruchsicher und die Vertiefungen verhindern ein Herausschrauben der Nadel aus dem Konus. Demgegenüber
beschreibt die DE-OS 18 09 364 lediglich einen sogenannten Organpunktionskatheter. Dieser Organpunktionskatheter
ist mit einer Einstechspitze versehen. Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel weist diese mi
Einstechspitze eine einzige Einkerbung auf, die jedoch als Ringhalterung für den über die Spitze überzuziehenden
Katheterschlauch dient Dasselbe gilt auch für ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem die Einstechspitze
zusätzlich noch mit einer Spirale versehen ist, die die Einstechspitze flexibel macht Eine Verbindung zu
akustischen Aufrauhstellen für gute Reflexion von Ultraschall besteht also auch bei dieser Druckschrift
nicht
Dasselbe gilt in diesem Sinne auch für die Gegenstände der DK-AS 1 31 844, USPS 36 05 750 und
US-PS 36 12 050. Während das Zielgerät der DK-AS nur wieder ähnlich den Zielvorrichtungen der DE-OS
2142 642 bzw. GB-PS 12 98 707 arbeitet, weisen die
Katheter der beiden US-Patentschriften wieder keine akustischen Rauhstellen im Sinne vorliegender Erfindung
auf.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind entlang des Kanülenschaftes zu dessen Aufrauhung
Rillen oder Kerben eingeschnitten, die den Schaftumfang in konzentrischen Kreisen oder auch spiralenförmig
umlaufen sollen. Die Anordnung der rillen- oder kerbenförmigen Aufrauhstellen am Kanülenschaft kann
zur Markierung signifikanter Kanülenteile, z. B. Kanülenspitze, Mittelschaft od. dgl, ein bestimmtes Strukturmuster
bilden. Beispielsweise kann die Form bzw. Zahl der Rillen oder Kerben innerhalb eines Stmkturmusters
unterschiedlich sein, ebensogut auch deren gegenseitiger Abstand Zur Erzielung optimaler Rückstreubedingungen
sollten die Rillen oder Kerben ferner dreieckförmigen, vorzugsweise rechtwinklig dreieckigen, Querschnitt
aufweisen. Die Basisbreite der Dreieckrillen oder -kerben sollte bei einer vorgegebenen Ultraschallwellenlänge
λ im biologischem Gewebe im Bereich zwischen etwa einem Viertel und einem Ganzen dieser
Wellenlänge (λ/4 bis λ) liegen. Um den Einstechreibungswiderstand der aufgerauhten Kanüle möglichst
klein zu halten, sollte ferner der Kanülenschaft einschließlich sämtlicher Aufrauhstellen mit einem
Schutzmaterial überzogen werden. Als Schutzmaterial ist hierbei besonders Teflon zu empfehlen, dessen
akustische Eigenschaften denen des biologischen Gewebes sehr ähnlich sind.
Anhand einer Figur soll im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung kurz beschrieben werden.
Die Figur zeigt eine ca. 120 bis 180 mm lange Punktionskanüle 1 mit dem Schaft 2 und der Spitz? 3.
Die Kanüle ist aus einem Ultraschallwellen gut reflektierenden Material, vorzugsweise rostfreiem
Stahl, gefertigt Der ursprünglich glatte Kanülenschaft 2 ist durch den Schaftumfang konzentrisch umlaufende
Rillen 4 akustisch aufgerauht. Die Rillen 4 sind von rechtwinklig dreieckigem Querschnitt (durch 90°-öffnungswinkel
angedeutet). Die Basisbreite der Rillen liegt bei einer vorgegebenen Ultraschallfrequenz von
etwa 2,5 MHz bei ca. 0,2 mm, d. h. bei einem Wert
zwischen λ/4 bis λ/2, wobei λ die Ultraschallwellenlänge im biologischen Gewebe darstellt Die glatten Schaftstellen
zwischen einzelnen Rillengruppierungen weisen eine Länge von etwa jeweils 20 mm auf, während der
Abstand der Rillen untereinander ca. 1 mm beträgt. Die gesamte Kanüle ist zur Herabsetzung des Einstechreibungswiderstandes
mit einer dünnen Teflonschicht 5 überzogen.
Claims (9)
1. Punktionskanüle zum Punktieren von körperinternen Organen, Gefäßen od. dgl, mit einem
Kanülenschaft, der aus einem Ultraschallwellen gut reflektierenden Material gefertigt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kanülenschaft (2) zur besseren Streuung von Ultraschallwellen an
seinem Umfang durch Anbringen künstlicher Unebenheiten in der Oberfläche des Kanülenschaftes
wenigstens teilweise akustisch aufgerauht ist, wobei die akustischen Aufrauhstellen (4) so strukluiert sind,
daß aus beliebiger Richtung auf den Kanülenschaft (2) auftreffende Ultraschallwellen vorwiegend in
Richtung der Schallquelle reflektiert werden.
2. Punktionskanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Markierung signifikanter
Kaiiülenschaftteile, z. B. Kanülenspitze (3), Mittelschaft
oddgL, lediglich an diesen Schaftstellen
Aufrauhstellen vorgesehen sind.
3. Punktionskanüle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Markierungs-Aufrauhstellen
(4) untereinander unterschiedlich ausgebildet sind, z. B. unterschiedliche Strukturmuster
aufweisen oder in ihrer Gesamtbreite und/oder Gesamtzahl der Aufrauhsegmente innerhalb der
jeweiligen Aufrauhstelle unterschiedlich gewählt sind.
4. Punktionskanüle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Markierungs-Aufrauhstellen
(4) entlang dem Kanülenschaft (2) durch unterschiedlich lange glatte Schaftsegmente
voneinander getrennt sind.
5. Punktionskanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrauhstellen
(4) durch am Umfang des Kanülenschaftes verlaufende Rillen oder Kerben gebildet sind.
6. Punktionskanüle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen oder Kerben den
Kanülenschaft (2) in konzentrischen Kreisen oder auch spiralförmig umlaufen.
7. Punktionskanüle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen oder Kerben
(4) dreieckförmigen, vorzugsweise rechtwinklig dreieckigen. Querschnitt aufweisen.
8. Punktionskanüle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisbreite der Dreieckrillen
oder -kerben bei einer vorgegebenen Ultraschallwellenlänge (X) im biologischen Gewebe im
Bereich zwischen etwa einem Viertel und einem Ganzen dieser Wellenlänge (λ/4 bis λ) liegt.
9. Punktionskanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanülenschaft
(2) einschließlich sämtlicher Aufrauhstellen (4) mit einem Schutzmaterial, z. B. einem Teflonmantel,
überzogen ist
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |