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"RUttelvorrichtung für gefüllte Säcke" Die Erfindung betrifft eine
Rüttelvorrichtung für gefüllte Säcke oder für Säcke während ihres Füllvorganges
mit einer seitlich an die Säcke angreifenden Rüttelplatte, welche in Lagern drehbeweglich
gehalten sowie mit einem Exzenterantrieb verbunden ist.
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Es sind Rüttel- oder Schlagvorrichtungen bekannt (s.OS 1 511 514),
bei denen eine Rüttel- oder Schlagplatte gegenüber einem an einer Sackaufhängevorrichtung
befindlichen Sack schräg angeordnet ist, die den Sack aus seiner Schwerpunktlage
herausdrUckt. Dabei ist die Schlag- oder Rüttelplatte federnd an einer Führung gehalten
und wird mittels eines Exzenterantriebes, der im Zentrum der Platte angreift, in
hin- und hergehende Bewegungen versetzt.
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Es gibt andere Rüttelvorrichtungen, die eine oberhalb des Sackschwerpunktes
gelagerte nach unten gerichtete Rüttel- oder Schlagplatte aufweisen, die über einen
Antrieb zwangläufig in Schwingungsbewegungen um die Drehachse versetzt wird.
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Bei den bekannten Ausführungen der Schlag- und Rüttelvorrichtungen
läßt sich ein ruhiger Lauf der gesamten Vorrichtung wegen des fehlenden Massenausgleichs
nicht erreichen. Bei den um eine Drehachse schwingenden Schlag- oder Rüttelplatten
ergibt sich der weitere Nachteil, daß nur der untere Teil des Sackes gerüttelt wird.
Die bekannten Ausführungen sind baulich relativ aufwendig und führen infolge ihres
unruhigen Laufes zu Lärmbelästigungen.
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Es ist Aufgabe vorliegenderErfindung, eine Rüttelvorrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß sie bei vermindertem baulichem Aufwand einen
ruhigen Lauf und einen außerordentlich guten Rütteleffekt erzielt.
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Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sichdie genannte Rüttelvorrichtung
erfindungsgemäß dadurch, daß bei senkrechter Anordnung der Rüttelplatte diese um
ihre horizontale Mittellinie pendelnd verschwenkbar gehalten und gegenüber einer
in ihrem Abstand zur Rüttelplatte einstellbaren senkrechten Widerlagerplatte für
den Sack angeordnet ist.
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Durch die Anordnung und beschriebene Lagerung der Rüttelplatte erfolgt
bei den Schwingungsebewegungen der Platte, die ihr von dem Exzenterantrieb erteilt
werden, ein weitgehender Massenausgleich, da die Platte nach Art eines doppelarmigen
Hebels um eine mittlere Anlenkstelle schwingt. Dabei wird der Sack durch die der
Rüttelplatte gegenüberliegende Widerlagerplatte
mit einer einstellbaren
Kraft gegen die antreibbare Rüttelplatte gedrückt und auf diese Weise eine Übertragung
der Rüttelschwingungen auf das Füllgut unabhängig von dem spezifischen Gewicht erreicht.
Während bei Schlag- oder Rüttelplatten geneigter Ausführung, welche den zu rüttelnden
Sack aus seiner Schwerpunktlage herausdrängen, der Andruck des Sackes an die Schlag-
oder Rüttelplatte durch das Füllgewicht des Sackes bestimmt wird und somit unterschiedliche
Rüttelwirkungen auf das Gut übertragen werden, ist bei der Anordnung der einstellbaren
Widerlagerplatte ein vom Füllgut unabhängiger Andruck des Sackes gegen die Rüttelplatte
gewährleistet, so daß mit der neuen Einrichtung bessere Rüttelwirkungen, d.h. bessere
Verdichtungen des Füllgutes in dem Sack erzielbar sind. Infolge des Massenausgleichs
ergibt sich ein ruhiger Lauf der Anordnung bei relativ geringer Antriebsleistung
für die Rüttelplatte.
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Vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer besonderen Ausbildungsform der
neuen Vorrichtung die Rüttelplatte über seitliche und in Höhe der horizontalen Mittellinie
angeordnete Lager an einem Traggestell gehalten und ober- oder unterhalb der Lagerung
über einen Lenker mit einem auf dem Traggestell angeordneten Exzenterantrieb verbunden
ist.
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Bei dieser Anordnung können einfache Lager für die Halterung der Rüttelplatte
und auch für den Angriff des Lenkers an der Rütteiplatte verwendet werden, so daß
teure und baulich aufwendige Gummibüchsen nicht notwendig sind. Das Traggestell
kann
zwar zur Vermeidung der Übertragung von Schwingungen auf den
Untergrund zusätzlich über Schwingmetalle auf dem Untergrund befestigt sein, jedoch
sind diese wegen des Massenausgleichs der Anordnung nicht unbedingt erforderlich.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Widerlagerplatte um eine seitlich angeordnete
lotrechte Achse verschwenkbar gehalten und an ihrer der Achse abgekehrten Längsseite
über ein längenveränderbares Halteglied mit dem Traggestell für die Rüttelplatte
verbunden ist.
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Hierdurch ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der Anordnung
und eine konstruktiv günstige Halterung der Widerlagerplatte. Dabei ist zweckmäßig
das längenveränderbare Halteglied zwischen der Widerlagerplatte und dem Traggestell
als hydraulischer Arbeitszylinder ausgebildet.
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Die Wideragerplatte wird zweckmäßig so geformt, daß sie eine der Sackkontur
angenäherte Form aufweist, während die Rüttelplatte zweckmäßig aus längs und quer
zueinander verlaufenden Rohren besteht in der Weise, daß an zwei unmittelbar vor
den Lagern der Platte angeordneten senkrecht verlaufenden Rohren jeweils im Bereich
der freien Enden dieser Rohre angeordnete Parallelrohre vorgesehen sind. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß im mittleren Bereich der Rüttelplatte keine Anlagefläche für
den Sack vorgesehen ist und ein Hindurchgleitendes Sackes durch die Rüttelvorrichtung
ohne störende Behinderung durch
die Rüttelplatte ermöglicht wird.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der neuen Rüttelvorrichtung
in schematischer Form wieder.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung.
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Fig. 2 gibt die Anordnung nach Fig. 1 in der Draufsicht wieder.
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Die in dem Beispiel wiedergegebene Rüttelvorrichtung dient zur Verdichtung
des Füllgutes in einem noch an einem in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Füllstutzen
einer Eackfüllverrichtung hängenden Sack 1, welcher sich oberhalb eines Förderers
2 für den nach dem Rüttelvorgang auf den Förderer abgesetzten Sack unterhalb des
Auslaufstutzens der Sackfüllvorrichtung befindet. Die dargestellte Rüttelvorrichtung
weist eine senkrecht verlaufende Rüttelplatte 3 auf, welche in Höhe 7 ihrer horizontalen
Mittellinie in Lagern 4 gehalten ist, über die die Rüttelplatte 3 mit einem Traggestell
5 verbunden ist. Das Traggestell 5 nimmt auf einer Tragkonsole 6 die Antriebseinrichtung
für die Rüttelplatte 3 auf, die aus einem Elektromotor 7 und einem über einen Keilriemen
8 betätigten Exzenterantrieb 9 besteht. Der Exzenterantrieb 9 weist eine Welle 10
auf, die in Lagern 11 auf den Tragkonsolen 6 gehalten ist und eine aufgekeilte Exzenterscheibe
12 trägt, die ihrerseits über einen Lenker bzw. eine Kurbelstange 13 mit dem unteren
Abschnitt der Rüttelplatte 3 über ein Gelenk 14 verbunden ist.
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Aus der Fig. 2 erkennt man, daß der Lenker 13 mittig am unteren Teil
der Rüttelplatte 3 angreift, so daß die Rüttelplatte 3 durch den Elektromotor 7
und den Exzenterantrieb 9 um ihre Lagerung 4 in Pendelbewegungen versetzt wird.
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Im Abstand der Rüttelplatte 3 und dieser gegenüberliegend ist eine
senkrecht verlaufende Widerlagerplatte 15 vorgesehen, die um eine seitlich angeordnete
lotrechte Achse 16 verschwenkbar gehalten und an ihrer der Achse 16 abgekehrten
Längsseite mit einem hydraulischen Arbeitsglied 17 verbunden ist, das anderendig
an einem Auslegerarm 18 des Traggestelles 5 gehalten ist.
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Mittels des hydraulischen Arbeitsgliedes 17 kann somit der Abstand
der Widerlagerplatte 15 zur Rüttelplatte 3 eingestellt und der zu rüttelnde Sack
1 mit jeweils vorbestimmter Kraft gegen die Rüttelplatte 3 gedrückt werden.
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Die Rüttelplatte 3 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus zwei vertikal
verlaufenden Rohren 3a, an welche die Ansätze für die Lager 4 angebracht sind und
die auf ihren dem Sack 1 zugekehrten Seiten horitzontal verlaufende in ihrem Mittelabschnitt
der Wölbung des Sackes 1 etwa angepaßt geformte Rohre 3b aufnehmen. Dabei sind jeweils
im Bereich der freien Enden der Rohre 3a zwei parallel verlaufende Rohre 3b vorgesehen,
so daß also der mittlere Bereich zwischen den Rohren 3b freibleibt. Auch die Widerlagerplatte
15 ist im Bereich ihrer Berührungsstelle mit dem Sack 1 durch eine Auswölbung 15a
der Sackform annähernd angepaßt. Durch die Ausbildung der Rüttelplatte 3 in Form
der
in der beschriebenen Weise miteinander verbundenen Rohre wird
eine vollflächige Anlage der Rüttelplatte an den Sack vermieden, und es wird hierdurch
erreicht, daß der Sack nach Lösen von dem Füllstutzen durch die Rüttelvorrichtung
auf den Förderer 2 ohne merkbare Behinderung der Absetzbewegung überführt werden
kann.