DE2424504C3 - Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzogerungssatzes - Google Patents
Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines VerzogerungssatzesInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/0807—Primers; Detonators characterised by the particular configuration of the transmission channels from the priming energy source to the charge to be ignited, e.g. multiple channels, nozzles, diaphragms or filters
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42C7/00—Fuzes actuated by application of a predetermined mechanical force, e.g. tension, torsion, pressure
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Spannabzugzünder für die Zündung von Zündschnüren oder Verzögerungssätzen
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein bekannter Spannabzugzünder dieser Art (DE-AS 12 13 326) besitzt ein Zündhütchen mit einem Knall-Quecksilber-Chloral-Satz.
Ein Zündhütchen aus einem Bleitrinitroresorzinat-Satz ist aus der DE-PS 2 89 017 bekannt.
Ein mit Folie abgedichtetes Zündhütchen ist aus der US-PS 24 23 837 bekannt.
Aus der DE-OS 17 71 518 ist bekannt, in einer Verzögerungssprengkapsel
ein Reduzier-Ventil vorzusehen. Durch dieses Ventil wird erreicht, daß die bei der
Detonation einer Sprengschnur entstehenden Gasschwaden gehindert werden, auf der anderen Seite des
Reduzierventils einen sofortigen Druckanstieg hervorzurufen. Damit ist eine Zündung der auf dieser Seite
angeordneten Verzögerungsladung gewährleistet.
Eine weitere Zündeinrichtung nach der DE-OS 20 10 881 weist zwischen Zündhütchen und Verzögerungssatz
einen größeren Raum zum notwendigen Druckabbau der bei der Zündung entstehenden Gase
auf. In diesem Raum befindet sich eine Drosselscheibe mit neben der Mitte liegenden öffnungen.
Aus der US-PS 8 40 226 ist bekannt, daß bei einem Aufschlagzünder Bohrungen zur Ableitung des bei der
Zündung entstehenden Detonationsdruckes angeordnet sind.
Die bekannten Spannabzugzünder haben den Nachteil, daß ihr innerer Mechanismus zu kompliziert ist, die
Herstellung hohe Anforderungen an die Maßgenauigkeit stellt, so daß dadurch ihre Fertigung mit relativ
hohen Kosten verbunden ist.
Vor allem haben aber alle bisher bekannten Spannabzugzünder den wesentlichen Nachteil, daß die Zündfähigkeit
nur begrenzte Zeit besteht, was im wesentlichen auf die Zusammensetzung des Zündhütchensatzes
zurückzuführen ist
Der Zündhütchensatz besteht bei den bekannten Spannabzugzündern aus einem Knall-Quecksilber-Chlorat-Salz,
welcher schon nach relativ kurzer Zeit zur Phlegmatisierung und Zersetzung des Zündsatzes neigt
und dessen Lagerbeständigkeit selbst bei normalen klimatischen Verhältnissen nur etwa 2 bis 3 Jahre
ίο beträgt
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Spannabzugzünder und Zündeinrichtungen ist die
offene Abfeuerungsseite des Zündhütchens, so daß bei Lagerung im Wasser oder bei hoher Luftfeuchtigkeit
'5 Feuchtigkeit und Wasser in den Zündsatz eindringen und diesen unbrauchbar machen kann.
Die gewünschte lange Lagerbeständigkeit und Funktionssicherheit ist dann nicht mehr gewährleistet
Die Zündeinrichtung nach DE-OS 20 10 881 hat μ weiterhin den Nachteil, daß zum Abbau der bei der
Zündung entstehenden Druckgase ein großer Raum zwischen Zündhütchen und Verzögerungssatz angeordnet
ist.
Nach den heutigen militärischen Forderungen sollen Spannabzugzünder so ausgebildet sein, daß ihre Baumaße
bei sicherer Zündung möglichst klein gehalten sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spannabzugzünder mit wasserdichtem Zündhütchen für die Anzündung
von Zündschnüren oder Verzögerungssätzen zu schaffen, der gegenüber bekannten Spannabzugzündern
eine wesentlich erhöhte Lagerbeständigkeit bei hoher Zündgenauigkeit aufweist, ohne daß seine Leistungsfähigkeit
durch die lange Lagerzeit beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe wird allein durch die Kombination der im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Ein weiteres Merkmal ist dadurch gekennzeichnet, daß die querschnittverengende öffnung eine vorzugsweise
konische oder anders geformte Erweiterung aufweist.
Die mit dem Erfindungsgegensland erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß der Zündsatz aus Bleitrinitroresoreinat eine große Gleichmäßigkeit von
Schuß zu Schuß bewirkt. Der Zündsatz ibt vollkommen quecksilberfrei. Dadurch ergeben sich weitere Vorteile
wie das Wegfallen der in hygienischer Hinsieht unangenehmen Quecksilberdämpfe in den Schußgasen.
Darüber hinaus ist der Zündsatz aus Bleilrinitroresorcinat
vollkommen korrosionsfrei. Er garantiert auch bei längerer Lagerzeit eint absolute Korrosionsfreiheil und
verhindert mit Sicherheit einen erosiven Abbrand, d. h.
eine annormale Zunahme der Abbrandgeschwindigkeit wie sie durch die Gasbewegung und deren Verbrennung
im Gasstrom auftritt, was bei Zündsätzen mit Knall-Quecksilber-Chlorat-Sät/.cn
vorkommt
Die Folgen einer direkten und langer andauernden Feuchtigkeitseinwirkung auf den Zünder und damit auf
den Zündsatz durch Regen, Wasser, Schnee. Tau u. a. vermögen dem Zündhütchen fast nichts anzuhaben.
Ebenfalls ist die Lagerbeständigkeit auch bei ungünstigen klimatischen Bedingungen absolut sicher.
Erprobungen haben ergeben, daß bei Nebel, kalter
^ Temperatur oder in feuchlwarmer Schwüle oder auch
bei großer Hitze, der Zündsalz nichts von seiner Leistungsfähigkeit verliert
Die Anwendung eines Zündhütchens mit dem
beschriebenen Zündsatz in Verbindung mit den übrigen Erfindungsmerkmalen, in einem Spannabzugzünder für
die Zündung von Zündschnüren und Verzögerungssätzen verleiht dem Spannabzugzünder ei-ie wesentlich
erhöhte Lagerbeständigkeit bei hoher Zündgenauigkeit, ohne daß seine Leistungsfähigkeit durch die lange
Lagerzeit beeinträchtigt wird.
Bei der Verwendung von Amboß-Zündhütchen zur Zündung von Zündschnüren und Verzögerungssä'zen,
konnte bis heute kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden, weil, bedingt durch die starke
Abfeuerungsflamme und den damit verbundenen hohen Gasdruck, der zur Zündung und zum Anbrennen der
Zündschnüre und Verzögerungssätze notwendige Sauerstoff schlagartig entzogen wurde. Die Zündschnüre
bzw. Verzögerungssätze schmorten nur an und brannten nicht durch.
Ein weiterer Nachteil war, daß die Zündschnüre durch den Gasdruck aus den bekannten HaLerungen der
Spannabzugzünder herausgeschleudert wurden.
Bei dem Erfindungsgegenstand werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Zündhütchenträger so
ausgebildet ist, daß an der Abfeuerungsseite ein Reduzierventil aus einer mittig zur Zünderachse,
unterhalb des Zündhütchens angeordneten öffnung besteht und daß eine oder mehrere Entgasungsöffnungen
zum Ableiten des bei der Zündung entstehenden Gasdruckes angeordnet sind und daß die öffnung des
Reduzierventils eine vorzugsweise konische oder anders geformte Erweiterung aufweist.
Diese Ausführung hat den Vorteil, daß der Zündstrahl des Amboß-Zündhütchens durch diese Anordnung
reduziert wird und nur ein Teil der Zündflamme auf die darunter angeordnete Zündschnur oder den Verzögerungssatz
trifft.
Der bei der Zündung entstehende hohe Gasdruck wird durch die unterhalb des Zündhütchens angeordneten
Entgasungsöffnungen abgeleitet.
Neben den unterhalb des Zündhütchens angeordneten Entgasungsöffnungen ist auch der Führungsbund
des Schlagbolzens mit entsprechenden Entgasungsöffnungen versehen, wodurch außerdem erreicht wird, daß
auch die Gase der brennenden Zündschnur oder der Verzögerungssätze ungehindert nach oben aus dem
Zündergehäuse entweichen können.
Selbstverständlich kann die Ausführung des Zündhütchenträgers mit den Enlgasungsöffnungen variabel
gestaltet werden, d. h. jede Art Ableitung des Gasdrukkes durch Längs- oder Queröffnungen ist denkbar.
Ebenso denkbar ist es, daß das Zündergehäuse unterhalb des Zündhütchens mit Entgasungsöffnungen
versehen werden kann, was jedoch aus Gründen der geforderten Wasserdichtigkeit nicht zwecki'iäßig ist.
Ein besonderer Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist weiterhin, daß man durch die Entgasung kleine
Baumaße des Zündhütchenträgers und des gesamten
Spannabzuszlindi!rs wählen kann, was den heutigen
militärischen ''oNerungeii entspricht.
Ein weiti-'n'r Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist,
daß an der Abfei'mingsscite des Amboß-Zündhütchens
eine Folie <iu-i Kunststoff oder dünnwandigem Kupfer,
Blei oder sonstigen dünnwandigen Werkstoffen angeordnet ist, mit der das Zündhütchen abgedichtet ist
und die das Zündhütchen von der Abfeuerungsseite her
wasserdicht verschließt. Durch diese Maßnahme wird die Lebensdauer des Zündhütchens wesentlich erhöht,
da die gekapselte Ausführung ein Eindringen von Feuchtigkeit, insbesondere eine Dampfdurchlässigkeit,
verhindert.
Das ist besonders vorteilhaft bei klimatischen Testen, ίο die heute bei militärischen Geräten gefordert werden.
Die Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgendem
näher beschrieben.
Es zeigt
A b b. 1 Spannabzugzünder im Längsschnitt,
A b b. 1 Spannabzugzünder im Längsschnitt,
A b b. 2 Zündhütchenträgers mit Amboß-Zündhütchen, Entgasungsöffnungen und Reduzierventil nach
Linie Aßin Abb. 3,
A b b. 3 Draufsicht auf den Zündhütchenträger, A b b. 4 Zündhüichenträgers mit konischer Erweiterung
des Reduzierventils nach Linie CD in A b b. 3.
Bei dem Spannabzugzünder ist in der Bohrung des Gehäuses 9 ein Schlagbolzen 3 mit Schlagbolzenfeder
10, die mit leichter Vorspannung gegen die Scheibe 11 drückt, eingesetzt. Das untere Ende des Schlagbolzens 3
hat eine zur Zündung des Zündhütchens 2 notwendige, als verlängerte Halbkugel ausgebildete Spitze 3.1.
Weiterhin hat der Führungsbund des Schlagbolzens öffnungen 3.2, die zur Entgasung dienen. Der
Schlagbolzen 3 wird in seinem oberen Bereich 3.3 durch zwei abgerundete Zylinderstifte oder Kugeln 14, die in
einem Abzugteil 13 gelagert sind, gehalten.
In dem Abzugteil 13 sitzt die Abzugschnur 15, welche in einer Vertiefung der Haltescheibe 16 verknotet ist.
Die Haltescheibe 16 ist in dem Abreißkopf 17 eingeschraubt. Der O-Ring 18 dichtet den Spannabzugzünder
zwischen Gehäuse 9 und Abreißkopf 17 wasserdicht ab.
Unterhalb des Schlagbolzens 3 ist der Zündhütchenträger 1 mit dem Zündhütchen 2 eingesetzt. Das
Zündhütchen ist durch Umbördelungen 1.5 mit dem Zündhütchenträger so fest verbunden, daß auch der bei
der Zündung entstehende Gasdruck das Zündhütchen nicht aus der Verbördelung lösen kann.
Weiterhin sind in dem Zündhütchenträger Entgasungsöffnungen 1.2 neben der Bohrung 1.3 angeordnet.
Die als Reduzierventil ausgebildete öffnung 1.4 oder
die konische Erweiterung 1. 6 befindet sich mittig unter dem Zündhütchen und der Bohrung 1.3.
Am Fuß des Spannabzugzünders befindet sich die Klemmhülse 7 mit dem konischen Distanzstück 6 und
den O-Ringen 5, die zum Festklemmen der Zündschnur 4 dienen. Vor der Anbringung der Zündschnur 4 ist der
Spannabzugzünder mit einem Stopfen 8 wasserdicht verschlossen.
Die Einzelteile des Spannabzugzünders können sowohl aus metallischen Stoffen, als auch aus schlag-
und temperaturbeständigen Kunststoffen bestehen.
Aus fertigungstechnischen und kostensparenden Gründen ist es aber zweckmäßig, den Zünder in seinen
größeren Außenteilen aus Kunststoff herzustellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzögerungssatzes mit einem
durch einen Schlagbolzen entzündbaren Zündhütchen, dessen Zündgase frei ausströmen können und
das in einem unter der Schlagbolzenspitze im Zündergehäuse angeordneten Zündhütchenträger in
einer zentralen Bohrung befestigt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zündhütchen (2) aus einem Bleitrinitroresorcinat-Satz besteht und an
der Abfeuerungsseite mit einer Folie abgedichtet ist, daß zwischen dem Zündhütchen (2) und der Zündschnur
(4) bzw. dem Verzögerungssatz mindestens eine querschnittsverengende öffnung (t.4) zur
Zündstratilreduzierung im Zündhütchenträger (1) ausgebildet ist, und daß eine oder mehrere Entgasungsöffnungen
(1.2) zum Ableiten des bei der Zündung entstehenden Gasdruckes seitlich neben der zentralen Bohrung (1.3) angeordnet sind.
2. Spannabzugzünder nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß die querschnittverengende öffnung (1.4) eine vorzugsweise konische oder
anders geformte Erweiterung (1.6) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424504 DE2424504C3 (de) | 1974-05-20 | 1974-05-20 | Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzogerungssatzes |
DE19752525718 DE2525718C2 (de) | 1974-05-20 | 1975-06-10 | Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzögerungssatzes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424504 DE2424504C3 (de) | 1974-05-20 | 1974-05-20 | Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzogerungssatzes |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2424504A1 DE2424504A1 (de) | 1975-11-27 |
DE2424504B2 DE2424504B2 (de) | 1976-12-09 |
DE2424504C3 true DE2424504C3 (de) | 1980-02-28 |
Family
ID=5916085
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742424504 Expired DE2424504C3 (de) | 1974-05-20 | 1974-05-20 | Spannabzugzünder für die Zündung einer Zündschnur oder eines Verzogerungssatzes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2424504C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2556179A1 (de) * | 1975-12-13 | 1977-06-23 | Hagenuk & Co Gmbh | Zuendung in spannabzugzuendern |
DE2903600A1 (de) * | 1979-01-31 | 1980-08-14 | Diehl Gmbh & Co | Vorrichtung zur zuendung von zuendschnueren, verzoegerungssaetzen und sprengkapseln |
US4381711A (en) * | 1980-10-14 | 1983-05-03 | E.I.T. Corporation | Hand-held shot tube detonator |
-
1974
- 1974-05-20 DE DE19742424504 patent/DE2424504C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2424504A1 (de) | 1975-11-27 |
DE2424504B2 (de) | 1976-12-09 |
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