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Gerätelauf für Bolzensetzgeräte Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Gerätelauf für Bolzensetzgeräte mit Kartuschenmagazin und einem durch
die Treibladungsgase beaufschlagten Schubkolben sowie einem achsparallel verschiebbar
geführten Kolbenruckholer.
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Geräteläufe für Bolzensetzgeräte sind - in verschiedenen Ausführungen
seit langem bekannt. So wird beispiclsweise nach der deutschen OS 1 808 703 die
in einem streifenförmigen Kunststoffmagazin in die Zündstellung vorgebrachte Kartusche
durch das Kartuschlager des angedrückten Gerätelaufs überstülpt, wobei sich das
Kartiischlager gegen das Kunststoffmagazin abstützen kann.
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Nach der DAS 2 049 837 sind in der Kartuschenaufnahmebohrung eines
bandförmigen Magazinstreifens aus Kunststoff seitliche Erweiterungen vorgesehen,
in die entsprechende Ansätze an der Stirnseite des Kartuschlagers nicht nur ein-
sondern auch durchgreifen, wobei die Ansätze gegen die Innenfläche des I(artuschbodens
zur Anlage kommen.
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Beiden bekannten Lösungen ist der Nachteil gemeinsam, daß die Abstützung
des Kartuschlagers gegen den Kunststoff bzw.
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gegen den Kartuschboden nur mit aller Behutsamkeit geführt werden
muß, da anderenfalls Störungen durch Verformungen bzw. ein vorzeitiges Zünden der
Kartusche zu erwarten ist.
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Durch die deutsche OS 2 026 293 ist andererseits ein Gerätelauf mit
einem achsparallel geführten Kolbenrückholer bekanntgeworden, bei dem der an einem
Handgriff gelenkig befestigte keilförmige Kolbenrückholer bei seinem Weg in die
Ausgangsstellung zurück auf eine im Gerätelauf angeordnete Schräge aufläuft. Da
bei dieser Konstruktion der Kolbenrückholer mit im Lauf angeordnet ist, besteht
die Möglichkeit, den Gerätelauf an der Sintreibstelle anzudrücken, ohne daß die
Herausnahme des Kolbenrückholers aus der Kolbenbahn sichergestellt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gerätelauf für Bolzensetzgeräte
mit Magazin so zu verbessern, daß die Sicherheit eines Bolzensetzgerätes durch den
Gerätelauf und seine Bewegung eine optimale Steigerung erfährt.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Gerätelauf
mit Mitteln zur Sicherung gegen Verwendung unpassender KartuschlängenJgegen unbeabsichtigtes
Zünden des Gerätes und gegen das Spannen des Verschlusses bei eingerücktem Kolbenrückholer
versehen ist.
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Nach einem Merkmal der Erfindung ist der Gerätelauf an seinem der
Gerätemündung zugekehrten Ende mit einer der Kartuschlänge angepaßten Ausnehmung
versehen, die mit einem feststehenden Gehäuseanschlagzapfen zuzammenwirkt.
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Wieder nach einem anderen Erfindungsmerkmal weist der Gerätelauf an
seiner Kartuschlager-Stirnfläche einen Vorsprung auf, dessen Tiefe gegenüber der
Kartuschlager-Stirnfläche größer ist als das aus Kartuschbodenstärke und Magazindicke
zusammengesetzte Maß beträgt.
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Schließlich ist der Gerätelauf im Bereich seiner durch die Führungshülse
bedingten Querschnittsvergrößerung mit einer schrägen Schulter versehen, die über
eine frei drehbare Zwischenrolle mit der mit einer Abflachung versehenen Kolbenrückholstange
derart
in Wirkverbindung steht, daß in der Ausgangsstellung des Kolbenrückholers, in der
die Zwischenrolle durch Aufliegen auf der Abflachung an die Schulter nicht heranreicht,
der Lauf zum Spannen des Verschlusses axial verschiebbar ist.
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Der erfindungsgemäße Gerätelauf ist anhand der Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert,-und zwar zeigen: Fig. i ein komplettes Bolzensetzgerät
im Längsschnitt, Fig. 2 einen Gerätelauf mit Kartuschlager für lange Kartuschen,
Fig. 3 einen Gerätelauf mit Kartuschlager für kurze Kartuschen in Ansicht, Fig.
4 einen Schnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Linie 4 - 4.
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Die wesentlichen Teile des Gerätes bestehen aus dem Griffstück 1
mit der Abzugseinrichtung 2 und dem Verschlußstück 3 einerseits und dem den Gerätelauf
4, den Schubkolben 5 nebst Kolbenrückholer 6 enthaltenden Gerätevorderteil andererseits.
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Das Verschlußstück 3 ist mit dem Gerätevorderteil nach Art eines
Bajonettverschlusses 7 schnell miteinander verbindbar und lösbar. Im Bereich des
Bajonettverschlusses 7 befindet sich im Gerätevorderteil eine Öffnung 8 zur Aufnahme
eines Kartuschenmagazins 9, das mit seiner Ringöffnung auf dem Flansch 10 einer
durch einen Bund 11 abgedeckten Nabe 12 sitzt, die mit ihrer sektorförmigen Tragplatte
13 an der Innenseite einer halbkreisförmigen Schließklappe 14 anliegt.
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Letztere ist mittels eines nicht dargestellten Scharnieres am Gerätevorderteil
befestigt. Das ringförmige Kartuschenmagazin 9 hat auf seinem Umfang eine der Anzahl
der Kartuschen 15 entsprechende Zahl von Transportzähnen, mit denen das Kartuschenmagazin
9 jeweils um den Abstand einer Kartusche 15
zur anderen vorbewegt
wird, so daß immer eine Kartusche 15 davor dem am rückwärtigen Ende des Gerätelaufs
4 vorgesehenen Kartuschlager 4a steht. Damit beim Andrücken des Gerätelaufs 4 über
die Führungshülse 16 und das Standrohr 17 die vom Kartuschlager 4a zu überstülpende
Kartusche 15 nicht beschädigt und eine ungewollte Zündung verhindert wird, ist vorgesehen,
die Stirnfläche am Kartuschlager 4a mit einem Vorsprung a auszubilden, dessen Vorstand
gegenüber der Kartuschlager-Stirnfläche größer ist als das aus Kartuschbodenstärke
uns Magazindicke zusammengesetzte Maß b beträgt.
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Ein weiterer Vorzug besteht darin, den Gerätelauf 4 schnell wechseln
zu können, um Magazine 9 mit unterschiedlichen Treibladungen, die in Kartuschhülsen
verschiedener Länge untergebracht sind, verschießen zu können.
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Zu diesem Zwecke sind die Kartuschlager 4a den Kartuschlängen entsprechend
angepaßt, wobei auch das der Gerätemündung 7.ugekehrte Ende des Gerätelaufs 4 mit
einer entsprechenden Ausnehmung 18 oder 19 versehen ist.
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So ist beispielsweise bei einer Kartuschlänge von 16 mm das Kartuschlager
4a entsprechend tief gebohrt und die Ausnehmung 18 tiefer als der Durchmesser des
Gehäuseanschlagzapfens 28.
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Fig. t u. 2 erläutern dieses Beispiel, während bei einer Kartuschlänge
von 12 mm das Kartuschlager 4a und die Ausnehmung 19 bei gleicher Länge des Gerätelaufs
4 kürzer sind. In diesem hlall ragt das Kartuschlager 4a soweit in die Öffnung 8
hinein, daß das mit langen Kartuschen 15 bestückte Magazin 9, wie Fig. 3 zeigt,
nicht mehr in die Öffnung 8 hineinpaßt und auch nicht mittels der Schließklappe
14 verschlossen werden kann.
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Im umgekehrten Fall, wenn ein mit kurzen Kartuschen 15 bestücktes
Magazin 9 eingesetzt wird, lassen sich die kurzen Kartuschen 15 aus langen Kartuschlagern
4a ohne Gefahr verschieBen.
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Schließlich ist der Gerätelauf 4 noch mit einer sehr wichtigen Sicherheitseinrichtung
versehen, mit der verhindert werden soll, daß der Gerätelauf 4 gegen die Eintreibstelle
angedrückt und
damit das Verschlußstück 3 gespannt werden kann,
solange der Kolbenrückholer 6 nicht seine vordere Stellung, in der er mit dem vorschnell
enden Schubkolben 5 nicht mehr in Berührung kommt, eingenommen hat. Zu diesem Zweck
ist der Gerätelauf 4 im Bereich seiner durch die Führungshülse 16 bedingten Querschnittsvergroßerung
mit einer schrägen Schulter 4b versehen, die mit einer frei gelagerten Zwischenrolle
20, die zur besseren Balance eine beiderseits durchgehende Achse 21 aufweist, zusammenarbeitet.
Die Zwischenrolle 20 liegt auf der an sich bekannten, mit einem Handgriff 22 versehenen
Führungsstange 23 für den Kolbenrückholer 6. Die Führungsstange 23 ist in einer
parallel zum Gerätelauf 4 angeordneten Gehäusebohrung 24 untergebracht und von außen
durch eine Schraubkappe 25 verschlossen. Die Führungsstange 23 stützt sich gegenüber
der Schraubkappe 25 durch eine Druckfeder 26 in der vorderen Stellung ab, in der
der Handgriff 22 aus der schrägen Schlitzstellung um 45° nach unten verschwenkt
wird. Dabei unterstützt die Druckfeder 26 diese senkrechte Stellung des Handgriffs
22 mit der Führungsstange 23.
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Dadurch, daß die Führungsstange 23 an der dem Handgriff 22 gegenüberliegenden
Seite mit einer Abflachung 27 versehen ist; kann die Zwischenrolle 20 dieser Abflachung
27 folgen, so daß sie aus dem Bereich der schrägen Schulter 4b kommt. Der Gerätelauf
4 ist damit frei und kann zum Zwecke des Verschlußspannens gegen die Eintreibstelle
angedrückt werden. In dieser Ausgangs- oder Ruhestellung ist auch der Kolbenrückholer
6 ausgerückt, so daß er weder beim Andrücken den Gerätelauf 4 noch beim Schuß den
vorschnellenden Schubkolben 5 behindert.
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Erst dann, wenn letzterer in seine Ausgangsstellung zurückgeholt werden
soll, wird der Handgriff 22 in die Schräglage umgelegt, so daß der Kolbenrückholer
6 durch die Kraft der Druckfeder 26 zurückeilen und den Schubkolben 5 in seine rückwärtige
Ruhestellung zurückbringen kann. Ein Grund dafür, daß die Ruhestellung für den Handgriff
22 senkrecht nach unten gerichtet ist, besteht darin, daß das Gerät beliebig auf
die rechte oder linke Seite gelegt werden kann.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die offenbarte räumliche Ausbildung und konstruktive Ausgestaltung, werden - soweit
sie gegenüber dem Stand der Technik einzeln oder in Kombination neu sind -als erfindungswesentlich
beansprucht.