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Umkleidet Calciumkörper zum Desoxidieren und Entschwefeln von Eisen-
und Stahlschmelzen u. dgl.
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Die Erfindung betrifft umkleidete Calciumkörper zur Verwendung als
Schweißstäbe und zum Raffinieren von Eisen, Stahl und anderen Metallen Es ist bereits
bekannt, daß, wenn Calcium zu verschiedenen geschmolzenen Metallen zugesetzt wird,
diese Metallschmelzen wirkungsvoll desoxidiert und entschwefelt werden können.
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Da jedoch der Siedepunkt des Calciums bei 1 Atm. 14820 C beträgt,
bleibt nur wenig Calcium zurück, d.h. nur einige Prozent, wenn man das Calcium per
se zusetzt.
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als Versuch einer Lösung dieses Problems ist aus der US-PS 2 950 187
auch die Erzeugung einer aus Calcium und Eisen bestehenden Legierung bekannt, wobei
als ein drittes Element Silicium oder Aluminium zugesetzt sind, die sowohl gegenüber
Calcium als auch gegenüber Eisen chemische Affinität aufweisen.
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als Außerdem hat man bereit H chweißstäbe für Eisen und Stahl ein
umkleidetes Material verwendet, das aus weichem Stahl als Hülle und einem Flußmittel
als Kern besteht. Beispielsweise wird beim elektrischen Lichtbogenschweißen unter
Anwendung eines flußmittelhaltigen Drahtes ein umkleideter Körper eingesetzt, bei
dem ein Flußmittel als Kern und weicher Stahl als Hülle verwendet werden.
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Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß ein umkleideter Calciumkörper,
der aus einem Kern aus Calcium oder einer Calciumlegierung oder einem Gemisch aus
Calcium oder Calcium legierung mit mindestens einem Element der Gruppe Aluminium,
Magnesium, Strontium, Barium, Lithium, Cer oder seltenen Erdmetallen sowie einer
Hülle aus Aluminium oder Eisen oder einer Legierung davon besteht, eine bemerkenswert
hohe Aktivität für die Desoxidation und Entschwefelung von geschmolzenem Eisen,
Stahl oder Nickel oder ihren Legierungen aufweist, und daß die zurückbleibende Menge
an Calcium beträchtlich vergrößert werden kann.
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Außerdem wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß ein uSileideter Calciumkörper,
der aus einem Kern mit der nachstehend noch erläuterten Zusammensetzung und einer
Hülle aus Aluminium oder Eisen oder einer Legierung davon besteht, nicht nur vorteilhaft
als Schweißstab für Eisen und Stahl, sondern auch wirkungsvoll für die Desoxidation
und Entschwefelung von Metallschmelzen, wie sie vorstehend bereits genannt wurden,
verwendet werden kann.
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Hierbei besteht der Kern aus einem Flußmittel, das mindestens ein
Silikat, Oxid oder Halogenid eines Erdalkalimetalls ist, sowie aus Calicum oder
einer pulverförmigen Calciumlegierung oder einem Gemisch aus Calcium oder seiner
pulverförmigen Legierung mit mindestens einem Element der Gruppe Magnesium, Aluminium,
Barium, Strontium, Lithium und Cer oder seltenen Erdmetallen.
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Folglich besteht gemäß einer Alternative der Erfindung das Kernmaterial
außer aus dem Flußmittel noch 1. aus Calcium oder einer Calciumlegierung und/oder
20 mindestens einem der Elemente Aluminium, Magnesium, Barium, Strontium, Lithium
und Cer oder einem seltenen Erdmetall.
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Wenn folglich der erfindungsgemäße Körper als Schweißstab verwendet
wird, werden die du#rch Calcium oder seine Legierung ausgelösten esoxidations- und
Entschwefelungsreaktionen durch die zweite Gruppe beschleunigt, und es findet Raffinierung
statt, und außerdem werden Fehler in der Schweißzone, beispielsweise die Bildung
von Lunkern und Gaseinschlüssen, weitgehend ausgeschaltet. Die gesteigerte Entschwefelung
verbessert die mechanische Festigkeit in der Schweißzone und dient insbesondere
zur Vermeidung von intergranularen Brüchen, Wenn die erfindungsgemäßen Körper weiterhin
als Zusatz zu Stahlschmelzen verwendet werden, werden Desoxidation und Entschwefelung
auf die vorstehend erläuterte Weise gesteigert, und die zweite Gruppe dient als
Beschleuniger dieser Reaktionen. Darüber hinaus bleiben von den Stoffen der zweiten
Gruppe und der ersten Gruppe beträchtlich größere Mengen zurück.
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Die umkleideten Calciumkörper der Erfindung bestehen aus einer Hülle
und einem Kern. Bei Verwendung dieser Körper haben die verschweißten Metalle günstige
mechanische Eigenschaften, und bei Zusatz zu geschmolzenem Eisen, Stahl, Nickel
oder ihren Legierungen wird die Desoxidations- und Entschwefelungswirkung des Calciums
merklich verbessert.
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Das Umkleiden kann auf die folgende Weise erfolgen: Metallisches Calcium
oder seine Legierung, das in ein Stahlrohr gegossen oder stangenförmig in ein Stahlrohr
mit üblicher Form und Größe eingepaßt worden ist, wird durch Kalt- oder Heißwalzen
zusammengepreßt oder deformiert.
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Wenn Calcium oder seine Legierung mit Aluminiumrohr umkleidet werden
soll, wird das Calcium oder seine Legierung als Kernmaterial in ein Aluminiumrohr
eingepaßt.
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Wenn Calciumlegierungen als ~Kernmaterial verwendet werden sollen,
so sind dies Calcium-Aluminium- oder Calcium-Magnesium-Legierung.
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Die Menge an Kernmaterial beträgt 10 bis 90 Gew.-%, bezogen auf den
umkleideten Körper. Wenn das Kernmaterial weniger als 10 Gew.-% ausmacht, ist die
Calciummenge zu klein, und es ist keine Wirkung des Calciumzusatzes zu erwarten.
Wenn dagegen das Kernmaterial mehr als 90 Gew.-% ausmacht, ist die Dicke der Hülle
zu gering, so daß der umkleidet Körper nicht seine Wirksamkeit entfalten und die
zurückbleibende Menge an Calcium nicht vergrößert werden kann. Deshalb wäre ehe
so große Menge unwirtschaftlich.
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Die Menge an Flußmittel in der zweiten zusammengesetzten Form der
Erfindung beträgt nicht mehr als 90 Gew.-%, bezogen auf das Kernmaterial, weil,
wenn ein Kern mit mehr als 90 Gew.-=h Flußmittel mit Aluminium, Eisen oder einer
ihrer Legierungen umkleidet wird, die Calciummenge zu gering ist und Desoxidation
und Entschwefelung nicht ausreichend bewirkt werden.
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Das Gewichtsverhältnis von mindestens einem Element der Gruppe Magnesium,
Aluminium, Barium, Strontium, Lithium und Cer oder eines seltenen Erdmetalls zu
Calcium oder seiner Legierung beträgt Vorzugsweise weniger als 1:1. Weil diese zweite,
aus WIagnesiu, Aluminium, Barium, Strontium, Lithium, Cer oder einem seltenen Erdmetall
bestehende Gruppe zugesetzt wird, um
den Schmelzpunkt des sich bei
der Desoxidation bildenden Calciumoxids herabzusetzen, ist sie für diesen Zweck
wirkungslos, wenn das Verhältnis mehr als 1:1 beträgt.
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Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung,
ohne jedoch den Erfindungsbereich in irgendeiner Weise einzuschränken.
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Beispiel 1 In einem Stahltiegel wurden 5 kg metallisches Calcium bei
9500 C in einem Siliconitofen geschmolzen, und die Schmelze wurde in Eisenformen
mit einem Durchmesser von 30 mm gegossen. 0,5 kg des Barrens wurden zu einem zylindrischen
Kern mit einem Durchmesser von 12 mm geschmiedet und in ein Stahlrohr mit einem
äußeren Durchmesser von 17,3 mm und einem inneren Durchmesser von 12,7 mm eingepaßt.
Das erhaltene kombinierte Material wurde kaltgewalzt, wobei ein umkleideter Körper
aus einem Stahlrohr mit einem äußeren Durchmesser von 10 mm und einem inneren Durchmesser
von 7 mm als Hülle und metallischem Calcium mit einem äußeren Durchmesser von 7
mm als Kern erhalten wurde. Bei diesem umkleideten Körper beträft die Menge des
Kernmaterials 16 Gew.-ai, bezogen auf das Gewicht des umkleideten Körpers.
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In einem basischen Hochfrequenzofen wurden 470 g Chromstahl 13 geschmolzen,
und die Schmelze wurde bei 16400 C mit; 1,0 Gew.-% des vorstehend erläuterten stangenartigen
uikleideten Körpers versetzt.
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Die Änderungen des Gehalts an Schwefel und Sauerstoff in der Stahlschmelze
vor und nach dem Zusatz des umkleideten Körpers und die zurückbleibenden Calciummengen
sind inder folgenden Tabelle 1 angegeben. Die Proben wurden für den Test der Tabelle
1 in ein Quarzrohr gegeben und chemisch analysiert.
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Tabelle 1 Probe Schwefel . Sauerstoff Calcium (%) (%) (%) Vor dem
0 008 0007 Spuren Zusatz Nach dem 0 006 0,005 0,002 Zusatz Von dem Calcium bleiben
10 ,0 zurück. Diese Menge ist mehr als zweimal so groß wie in dem Fall, wo in üblicher
Weise Calciumlegierung zugesetzt wird (hier bleiben 3 bis 5 ,0 zurück).
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Wenn weiterhin eine übliche Calciumlegierung zugesetzt wird, werden
unerwünschte Bestandteile, wie Mn, Si und Al, die in der Calciumlegierung vorhanden
sind, mit untergemischt, und die Zusatzmenge an Calciumlegierung ist oftmals begrenzt
in Abhängigkeit von der Art der Stahlschmelze. Erfindungsgemäß werden jedoch solche
Verunreinigungen nicht beigemischt.
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Beispiel 2 Eine aus 90,5 sh Calcium und 8,7 % Magnesium bestehende
Calcium-Magnesium-Legierung wurde in ein Stahlrohr mit einem äußeren Durchmesser
von 32 mm und einer Dicke von 2,3 mm gegossen. Das kombinierte Material wurde zu
einem umkleideten Körper mit einem äußeren Durchmesser von 30mm kaltgewalzt. Die
Menge des Kernmaterials bei dem uikleideten Körper betrug, bezogen auf den umkleideten
Körper, 27 Gew.-%.
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In einem Hochfrequenzofen wurde 1 kg Gußeisen, bestehend aus 3,41
% C, 2,54 % Si, 0,3 e; Mn, 0,013 % P, 0,009 °b S und Rest Eisen, geschmolzen, wonach
1 Gew.-% des obigen umkleideten Körpers hinzugefügt wurde. Es wurde vollkommen sphäroides
Graphidgußeisen mit einer Zugfestigkeit von 68,6 kg/mm² und einer Dehnbarkeit von
3,5 % erhalten.
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Bei diesem Beispiel betrug die zugestzte Calciummenge etwa #0 #o,
bezogen auf den Fall, wo eine Calciumlegierung zugesetzt wird, jedoch haben beide
erhaltenen Gußeisen weitgehend dieselben mechanischen Eigenschaften.
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Beispiel 3 In einem Hochfrequenzofen wurden etwa 500 kg Permalloy,
bestehend aus 80,4 Cio Ni, 10,5 %t Fe und s,5 6/0 Mo, geschmizen und dann mit 1
Gew. -~,o' des umkleideten Körpers des Beispiels 1 versetzt, der aus einem metallischen
Calciumkern mit einem äußeren Durchmesser von 7 mm und einer Stahlrohrhülle mit
einem äußeren Durchmesser von 10 mm und einem inneren Durch messer von 7 mm bestand.
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Die Metallschmelze wurde zu einem Barren mit quadratischem Querschnitt
von 200 mm x 200 mm gegossen, und der Barren wurde zu Walzblechen mit einer Dicke
von 10 mm bei 1100 bis 9500 C geschmiedet und dann bei einem Arbeitsverhältnis von
10 gewalzt. Keines der erhaltene Bleche wies Kantenrisse auf.
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Wenn jedoch solche Bleche auf die angegebene Weise, aber ohne Calciumzusatz,
hergestellt werden, treten beträchtlche Mengen an Kantenrissen auf, und nur etwa
20 7o der erhaltenen Produkte sind zufriedenstellend. Im Falle des Zusatzes des
umkleideten Körpers der Erfindung beträgt die zurückbleibende Calciummenge 0,005
bis 0,010 %, was etwa zwei- bis dreimal so viel ist wie in dem Fall, wo metallisches
Ca zugesetzt wird (hier sind es 0,003 'S0).
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Beispiel 4 In einem basischen elektrischen Ofen wurden 5000 kg Cr-Ni-Stahl
vom Typ 1o-S, der 0,00# ,b Sauerstoff und 0,018 % Schwefel enthält, geschmolzen,
und dann wurde in einem kontinuierlich arbeitenden Tundish-Schmiedeofen 1 Gew.-%
eines umkleideten Körpers zugesetzt, der aus einer Aluminiumrohr hülle mit einem
äußeren Durchmesser von 10 mm und einem inneren Durchmesser von D mm und einem metallischen
Calciumkern
mit einem äußeren Durchmesser von 7,8 mm bestand (die
Menge an Kernmaterial betrug, bezogen auf den umkleideten Körper, 33 Gew.-%').
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Durch diese Behandlung konnte der Sauerstoffgehalt auf 0,005 % und
der Schwefelgehalt auf 0,015 % gesenkt werden. Die Produktausbeute durch das kontinuierliche
Gießverfahren, die bei den konventionellen Verfahren 92,5 % betragen hatte, konnte
durch dentorstehend erläuterten Zusatz an umkleidetem Körper auf 97,5 % gesteigert
werden.
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Beispiel 5 In einem Tiegel mit Magnesiafutter wurden 2 kg eines hypereutektoiden
Stahls, bestehend aus 1,& % C, l,0 % Si, 0,6 % Mn, 0,005 % Sauerstoff, 0,01
% Schwefel und Rest Eisen, unter einem CaO-Schirm mit Hilfe eines Hochfrequenzofens
geschmolzen, und dann wurde zu der Stahlschmelze bei 15200 C l Gew.-% eines umkleideten
Körpers zugesetzt, der aus einer Stahlrohrhülle mit einem äußeren Durchmesser von
10 mm und einig inneren Durchmesser von 8,6 mm sowie einem Kern mit einem äußeren
Durchmesser von 8,6 mm bestand, wobei der Kern aus 24 Gew.-6iO Calcium und 16 Gew.-%
Aluminium, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge des umkleideten Körpers, bestand
(die Menge des Kernmaterials, bezogen auf den umkleideten Körper, betrug 40 Gew.-%).
Der umkleidete Körper war durch Kaltwalzen hergestellt worden. Durch diese Behandlung
konnten eine Minute nach dem Zusatz des umkleideten Körpers der Sauerstoffgehalt
und der Schwefelgehalt auf 0,003 % bzw. 0,004 % gesenkt werden.
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Die vorstehend beschriebene Behandlung wurde noch einmal wiederholt
mit der Ausnahme, daß 0,3 Gew.-% eines umkleideten Körpers eingesetzt wurden, der
us einer Aluminiumrohrhülle Körpers mit einem äußeren Durchmesser von 10 mm und
einem inneren Durchmesser von 7,4 mm und einem Kern aus metallischem Calcium mit
einem äußeren Durchmesser von 7,4 mm bestand (die Menge
des»Kernmaterials
betrug, bezogen auf den umkleideten Körper, 30 Gew.-%), und der durch Kaltwalzen
hergestellt worden war.
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Durch diese Behandlung konnte eine Minute nach dem Zusatz des umkleideten
Körpers der Sauerstoffgehalt und der Schwefelgehalt auf 0,002 % bzw. 0,005 g gesenkt
werden.
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Aus dem vorstehendenist ersichtlich, daß der Zusatz des erfindungsgemäßen
umkleideten Körpers die Desoxidation und Entschwefelung von hypereutektoidem Stahl
beträchtlich beeinflußt, Wenn außerdem der umkleidete Körper zu hypereutektoidem
Stahl zugesetzt wird, beträgt die zurückbleibende Calciummenge 0,015 bis 0,02 °,g,
was etwa zwei- bis dreimal so viel ist wie bei dem Fall, wenn 0,5 % metallisches
Calcium zugesetzt werden, wo die zurückbleibende Menge 0,008 % beträgt. Diese zurückbleibende
Menge iSt sehr viel größer als die zurückbleibende Menge in dem Fall, wo Calciumlegierung
verwendet wird. Deshalb ist die Erfindung von hohem technischem Wert.
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Beispiel 6 Mit einer Maschine zum Herstellen von Arcos-Schweißstäben
wurde ein umkleideter Calciumkörper mit einer Stahlhülle und einem Durchmesser von
3,1 mm hergestellt, wobei Weichstahlband mit einer Dicke von 0,25 mm und einer Breite
von 35 mm um einen Kern gegeben wurde, der, bezogen auf das Gesamtgewicht des umkleideten
Körpers, aus 15 Gew.-% pulverförmigem metallischem Calcium mit einer Korngröße von
weniger als 8 Siebmaschen und, bezogen auf das Gesamtgewicht des umkleideten Körpers,
5 Gew.-% pulverförmigem Kalkstein mit einer Korngröße von weniger als 32 Siebmaschen
bestand. Der erhaltene umkleidete Calciumkörper wurde als Schweißstab bei der Lichtbogenschweißung
einer dicken Stahlplatte mit der folgenden chemischen Zusammensetzung verwendet:
Chemische Zusammensetzung des Grundmetalls (Gew." C = 0,15, Si = 0a21, Mn = 0,42,
P = 0,01, S - 0,023, 0=0,007.
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Die Zusammensetzung des abgeschiedenen Metalls war wie folgt: C =
0,12, Si - 0,15, Mn = 0,31, P = 0,01, S = 0,007, 0 = 0,005.
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Wie die vorstehenden Werte zeigen hat das abgeschiedene Metall einen
geringeren Gehalt an Schwefel und Sauerstoff, und in der Schweißzone konntenkeine
Gaseinschlüsse und Lunker festgestellt werden. Es wurde eine ausgezeichnete Schweißnaht
erhalten.
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Beispiel 7 Der in Beispiel 6 verwendete, mit Stahl umhüllte umkleidete
Calciumkörper mit einem Durchmesser von 3+1 mm wurde auch hier bei der Lichtbogenschweißung
von hochgradig zugfestem Stahlblech mit der Güte HT 50 verwendet. Da der Kern ein
kräftiges Entgasungsmittel enthielt, wurde das geschmolzene Metall durch Desoxidation
raffiniert, und es bildete sich eine Schlacke zum Schutz und zum Bedecken der Schmelzeflecken
in der Schweißzone, und die Verunreinigungen an Oxiden, Schwefel und Phosphor in
dem geschweißten Metall wurden unter Verbesserung der Reinheit verringert. Insbesondere
wurden auf Schwefel zurückzuführende intergranulare Brüche in der Schweißzone ausgeschaltet.
Die folgenden Tabellen 2 und 3 zeigen die chemischen Zusammensetzungen und die mechanischen
Eigenschaften des zu versciflißenden Grundmetalls und des abgeschiedenen Metalls.
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Tabelle 2 Probe C Si Mn P S Grundmetall 0,09 0,46 0,75 0,015 0,012
Abgeschiedenes 0,10 0,26 0,68 0,6kl 0,008 Metall
Tabelle 3 (Mechanische
Eigenschäften des abgeschiedenen Metalls) Streck- Zugfestig- Dehn- Flächen- Kerbzähigkeit
grenze keit barkeit reduk- (V-Kerb tion (kg/mm²) tion k.mcm (kg/mm²) (kg/mm²) (%)
(%) Testtemperatur (°C) -40 -20 0 Verschwei- 48,7 57,5 28,6 67,4 4,8 8,2 13,3 ßung
Beispiel 8 Aus Aluminiumband mit einer Dicke von 0,25 mm und einer Breite von 35
mm als Hüllenmaterial und einem Kern, der aus 25 Gew.-% pulverförmigem Calcium mit
einer Korngröße von 9 Siebmaschen, 5 Gew.-% pulverförmigem Magnesium mit einer Korngröße
von weniger als 15 Siebmaschen und 5 Gew.-iD eines Gemisches aus pulverförmigem
Kalketein und pulverförmigem Fluorit bestand, wobei die angegebenen Gewichtaprozente
jeweils auf das Gesamtgewicht des umkleideten Körpers bezogen sind, wurde mit einer
Maschine zum Herstellen von Arcos-Schweißstäben ein umkleideter Calciumkörper mit
einem Durchmesser von 2@5 mm hergestellt.
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Dieser umkleidete Körper wurde unter den folgenden Bedingungen bei
der Erzeugung von schwachlegiertem Ni-Cr-Stahl unter Benutzung einer kontinuierlich
arbeitenden Concast-Gießmaschine verwendet: Fördergeschwindigkeit: 20' /min Gießgeschwindigkeit:
267,6 kg/min/Form Gesamtgießmenge: 18 144 kg/Form Gesamtmenge des verwende- 415
m, d.h. 4,9 kg/Schmelzstang ten Drahtes
Bei den erzeugten Barren
konnten keine Oberflächenfehler festgestellt werden, wie sie üblicherweise durch
Aluminiumoxidanhäufungen zustandekommen, und die Oberfläche einer dünn ausgewalzten
Platte war glatt und einwandfrei. Bei Abwandlungen dieses Beispiels wurden jeweils
zur Erzeugung von umkleideten Calciumkörpern, die auch der vorstehend beschriebenen
Prüfung unterzogen wurden, pulverförmiges Aluminium, Strontium, Barium, Lithium
und Cer oder seltene Erdmetalle anstelle des vorstehend genannten pulverförmigen
Magnesiums als zweites Element eingesetzt. Es wurden dabei weitgehend dieselben
günstigen Ergebnisse erhalten.
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Beispiel 9 20 kg eines rostfreien Stahls vom Ferrittyp mit 30 % Cr
und 2 % Mo, gebildet aus schwach kohlenstoffhaltigem 60 'j&-Fe-Cr und schwach
kohlenstoffhaltigem magnetischem Stahlblech, wurden in einem Induktionsvakuumschmelzpfen
geschmolzen und dann mit 1 Gew.-% des in Beispiel 6 beschriebenen umkleideten Calciumkörpers,
der mit Weichstahlband umhüllt war und einen Durchmesser von 3,1 mm aufwies, versetzt.
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Nach dem Zusatz war die Zusammensetzung wie folgt: C = 0,005, Si 3
0,28, Mn P 0,15, P 3 0,015, S = 0,007, O = 0,003, N = 0,01.
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Die vorstehend durch Zusatz des Calciums erhaltenen Mengen an Schwefel
und Sauerstoff waren sehr viel geringer als bei dem konventionellen Vakuumschmelzen.
Es wurde sichergestellt, daß der erfindungsgemäße umkleidete Calciumkörper wirkungsvoll
desoxidierte und entschwefelte.
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Beispiel 10 Nachdem ein Stahl mit 14 % Ni, 15 % Cr und 2 Gh W in einem
5-t-H#roultofen geschmolzen worden war, wurden 0,2 Gew.-% des umkleideten Calciumkörpers
des Beispiels 8 mit 2,5 mm Durchmesser zu der Stahlschmelze zugesetzt.
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Nach dem Zusatz war die chemische Zusammensetzung wie folgt: C = 0,3d,
Si = 2,31, Mn = 0,43, P P 0,019, S =2 0,003, Ni =13,78, Cr = 14,96, W m 2,47, o
P 0,0023 (jeweils %).
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Die Mengen an Schwefel und Sauerstoff konnten gegenüber den Werten
vor dem Zusatz um etwa die Hälfte vermindert werden.
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Beispiel 11 Ein Gemisch aus metallxchen Calciumgranalen mit einer
Größe von weniger als 3 mm und pulverförmigem Kalkstein (Mischungsverhältnis von
Calcium zu Kalkstein 7:3) wurde in ein Stahlrohr als Hülle mit einem äußeren Durchmesser
von 27,2 mm (Dicke 2,3 mm) eingepaßt. Dann wurde das erhaltene kombinierte Material
zur Ausbildung eines mit Stahl umkleideten Calciumkörpers mit einem äußeren Durchmesser
von 9 mm kalt- und gesenkgeschmiedet. Die Menge des Kernmaterials betrug 15 Gew.-%,
bezogen auf den umkleideten Körper.
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3 kg eines rostfreien Stahls mit 25 % Cr und 20 % Ni wurden in einem
basischen Hochfrequenzofen geschmolzen, und die Schmelze wurde zweimal bei 15800
C unter einem Fluß von schlackefreiem Kalkstein mit dem vorstehenden umkleideten
Calciumkörper versetzt, wobei die zugesetzte Menge jedesmal 2 Gew.-% betrug. Die
Änderungen an Sauerstoff, Schwefel, Phosphor und Calcium vor und nach dem Zusatz
können aus der folgenden Tabelle 4 entnommen werden.
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Tabelle 4 O S P Ca Vor dem Zusatz 0,028 0,018 0,015 -Nach dem Zusatz
0,008 0,007 0,010 0,005
Die vorstehenden Werte zeigen, daß der
Zusatz des umkleideten Calciumkörpers den stärker legierten Stahl wirkungsvoll desoxidierte
und entschwefelte. Außerdem blieb eine große Calciummenge zurück, so daß der umkleidete
Körper die Qualität wirksam verbesserte.
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Patentansprüche: