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Notsperreeinrichtung Die Erfindung bezieht sich.auf eine Notsperreeinrichtung
für eine Kassentüre od.dgl., deren Sperreingerichte mindestens einen mit Riegelbolzen
verbundenen, mittels eines Schlosses blockierbaren Absperrer sowie ein sowohl von
den Hauptschlössern als auch von einem Notschloß beaufs.chlagtes, auf den Absperrer
wirkendes Zwischenstück aufweist.
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Es ist möglich, daß ein oder mehrere Schlösser eine Kassen- oder
Tresortüre durch ein Gebrechen oder infolge eines Einbruchversuches unbrauchbar
werden. Tritt dieser Fall bei versperrter Türe auf, so besteht oft keine andere
Möglichkeit die Türe zu öffnen, als sie aufzuschweißen, anzubohren oder ähnliches.
Abgesehen davon, daß dies bei modernen Konstruktionen mit erheblichem Aufwand verbunden
sein kann, muß abschließend die ganze Türe durch eine neue ersetzt werden.
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Aus diesen Gründen sind bei Tresortüren Notschlösser vorgesehen,
die zwar normalerweise von außen nicht erkennbar sind, deren Lage und Anordnung
dem Eingeweihten jedoch bekannt sind. Im Notfall wird an den entsprechenden Stellen
der Türe ein Deckblech, ein Kittpropfen od.dgl. entfernt, sodaß die Schlüssellöcher
der Notschlösser freigegeben sind.
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Bei einer bekannt gewordenen Notsperreeinrichtung ist der von einem
Schloß blockierbare Absperrer teleskopartig zusammenschiebbar, an einem tatsächlichen
Zusammenschieben allerdings durch einen Bolzen gehindert. Der Bolzen steht mit dem
Notsperreschloß
in Verbindung und kann bei einer Bewegung des Absperrers von diesem ungehindert
mitgenommen werden.
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Bei einer Betätigung des Notsperreschlosses wird der Bolzen jedoch
außer Eingriff mit den zusammenschiebbaren Teilen des Absperrers gebracht. Trotz
blockierten Hauptschlosses kann nun die mit dem Absperrer verbundene Riegelstange
der Türe in ihre Offenstellung bewegt werden, da der Absperrer bei dieser Bewegung
zusammengeschoben wird.
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Nachteilig an dieser sowie an bekannten, ähnlich gebauten Notsperreeinrichtungen
ist es, daß das Riegelwerk im Notfall zwar geöffnet, aber nicht mehr in die Schließstellung
gebracht werden kann. Erst nach Erneuern des schadhaften Schlosses ist die Tresortüre
wieder verwendungsfähig.
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Es ist auch ein Notschloßsystem bekannt geworden (DT-OS 2138537),
bei welchem mehrere Schlösser, darunter ein Notschloß auf die Sperre des Riegelsystems
wirken. Die Bewegungen der Schloßriegel werden über ein kompliziertes Hebelsystem
auf die Sperre übertragen, wobei je nach Anzahl der Hauptschlösser bzw. der Art
der Sperre technisch aufwendige sowie uneinheitliche Lösungen vorgesehen sind.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Notsperreeinrichtung zu schaffen,
welche frei von dem beschriebenen Nachteil ist, d.h. eine Notsperreeinrichtung,
welche bei geringem Aufwand ungeachtet der Beschädigung eines oder mehrerer Schlösser
eine in jeder Hinsicht klaglose Funktion der Tresortüre sicherstellt.
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Dieses Ziel läßt sich mit einer Notsperreeinrichtung der eingangs
erwähnten Art erzielen, bei welcher erfindungsgemäß jedem Hauptschloß genau ein
Notschloß zugeordnet und das Zwischenstück als Hebel ausgebildet ist, der mit seinen
beiden Enden an die Riegel des Haupt- bzw. Notschlosses angelenkt ist und an einem
zwischen seinen Enden liegenden Punkt mit einem Sperrstück des Absperrers verbunden
ist.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Sperrstück etwa in der Mitte des
Hebels angelenkt ist.
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Es kann weiters empfehlenswert sein, wenn das Sperrstück schwenkbar
gelagert und über eine Lasche mit dem Hebel verbunden ist, wobei die Lasche einerseits
etwa in der Mitte des Hebels und andererseits etwa in der Mitte des Sperrstückes
in Abstand von dessen Schwenkpunkt gelagert ist.
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Bei einer Fortbildung des Erfindungsgegenstandes ist das Sperrstück
über eine Stift-Schlitz Verbindung mit dem Hebel verbunden.
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Die Erfindung samt ihren-weiteren Vorteilen und Aufgaben ist im folgenden
an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung
veranschaulicht sind. Es zeigt Fig. 1 schematisch das Sperreingerichte einer Kassentüre
mit einer erfindungsgemäßen Notsperreeinrichtung und die Fig. 2 bis4 verschiedene
Notsperreeinrichtungen nach der Erfindung im Detail.
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Dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Sperreingerichte einer Kassentüre
sind zwei Riegelstangen 1 zu entnehmen, an welchen die Riegelbolzen 2 der Türe befestigt
sind. Mit den Riegelstangen 1 sind zwei Schäfte 3 verbunden, die an ihren Enden
als Zahnstangen ausgebildet und mittels eines üblichen Baskületriebes 4 in horizontaler
Richtung verschiebbar sind. Das Eingerichte weist in seinem unteren Bereich weiters
ein Schloß 5 sowie ein Notschloß 6 auf. Beide Schlösser können entweder als Schlüssel-
oder als Kombinationsschlösser ausgeführt sein. Die Riegel 7, 8 des Schlosses 5
bzw. des Notschlosses 6 sind an den beiden Enden eines Hebels 9 angelenkt, in dessen
Mitte ein Sperrstück 10 schwenkbar befestigt ist. Dieses befindet sich in der hier
gezeigten geschlossenen Stellung von Riegelwerk und Schlössern zwischen den Enden
zweier Absperrer 11, welche mit den -Riegelstangen 1 verbunden sind. Die genauere
Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung wird noch weiter unten im Detail erläutern.
Das Eingerichte ist in gleicher Weise in seinem oberen Bereich mit einem weiteren
Schloß 12, einem Notschloß 13 und Absperrern 14 versehen.
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Der Fig. 2, welche den unteren Bereich des Eingerichtes genauer zeigt,
kann entnommen werden, daß der Riegel 7 des Schlosses
5 iiber eine
Stift-Schlitz-Verbindung 15 mit dem rechten Ende des Hebels 9 und der Piegel 8 des
Notschlosses 6 - ebenfalls über eine Stift-Schlitz Verbindung 16 mit dem linken
Ende des Hebels 9 verbunden sind. Im Normalfall wird nur das Schloß 5 betätigt.
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Beim Aufsperren wird der Piegel 7 nach oben gezogen und der Hebel
9 um die linke Stift-Schlitz Verbindung 16 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt.
Daher wird das Sperrstück 10 etwa um den halben Hub des Ziegels 7 nach oben bewegt
- gerade so weit, daß es einer Bewegung der Absperrer 11 gegeneinander nicht mehr
hinderlich ist.
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Sind, wie nach Fig. 1, zwei Schlösser, also ein sogenanntes Haupt-
und ein KontrollsperreschloF vorgesehen, so wird beim Aufsperren des zweiten Schlosses
12 auch das zweite Sperrstück außer Eingriff mit entsprechenden Absperrern 14 gebracht.
Bei einer Bet-atigung des Baskületriebes werden sodann uber die Schafte 3 die beiden
Piegelstangen 1 samt den Riegelbolzen 2 eingezogen und die Kassentüre kann nun geöffnet
werden. Zum Absperren des Schlosses müssen die Riegelstangen 1 samt den Absperrern
nach außen bewegt werden, bevor das Sperrstück 10 wieder in seine Ausgangslage gebracht
werden kann.
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Es ist ersichtlich, daß das Schloß 5 und das Notschloß 6 völlig gleichwertig
hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Sperr--' stück 10 sind. Sollte aus irgendeinem
Grund das Schloß 5 nicht nehr aufgesperrt werden können, so wird das Schlüsselloch,
bzw. im Falle eines Kombinationsschlosses eine entsprechende Bet-tigungsöffnung,
freigelegt und das IvtotschloS 6 aufgesperrt. Die damit verbundene Aufwrtsbewegung
des Schloßriegels 8 hat ein Verschwenken des Hebels 9 um die rechte Stift-Schlitz
Verbindung 15 im Uhrzeigersinn zur Folge, das Sperrstück 10 wird hochgezogen und
das Fiegelwerk, d.h. die Riegelstangen 1 mit den Riegelbolzen 2, kann geöffnet werden.
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In Fig. 3 ist eine etwas modifizierte Ausführungsform der Erfindung
gezeigt. Auf dem an den Riegeln 7,8 angelenkten
Hebel 17 ist das
Sperrstiick 18 mittels einer vertikalen Stift-Schlitz erbindung 19 befestig. Das
Sperrstinck 18 greift hier in eine jT'ut 20 eines rXbsserrers 21 ein. Da das Sperrstück
nur eine ann.hernd senkrechte Beegung heim Auf- bzw. -Zusperren ausführt, muß ein
entsprechendes Spiel am besten in der Stift-Schlitz Verbindung - vorgesehen sein.
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Die Ausführung nach Fig. 3 hat den Vorteil, daß auch bei geöffnetem
Riegelwerk das Schloß gesperrt werden kann. In diesem Fall ruht das Sperrstück auf
der oberen Fläche des Absperrers 21 auf und fellt am Ende der Schließbewegung des
Absperrers in die Nut 2Q.
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Eine weitere Ausführungsform ist der Fig. 4 zu entnehmen.
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Das Sperrstück 22 ist um einen Drehpunkt 23 schwenkbar und über eine
Lasche 24 mit dem Mittelpunkt des Hebels 9 verbunden, wobei die Lasche 24 sowohl
an dem Hebel 9 als auch an dem Sperrstück 22 schwenkbar gelagert ist. Wird das Schloß
5 oder das Notschloß 6 aufgesperrt, so wird das Sperrstück 22 gegen den Uhrzeigersinn
in die strichliert eingezeichnete Lage verdreht, sodaß nun die ursprünglich blockierten
Absperrer 11 gegeneinander verschoben werden können. Auch hier ist es für den Sperrvorgang
ohne Belang, ob das Schloß 5 oder das Notschloß 6 betdtigt wird. Lagert man die
Lasche 24 mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung an dem Sperrstück 22, so ist auch
bei dieser Ausführungsform ein Absperren des Schlosses bzw. des Notschlosses trotz
geöffneten Riegeiwerkes möglich. Das Sperrstück 22 dreht sich dann beim Schließen
des Riegelwerkes, wenn sich die Absperrer 11 nach außen bewegen, unter den Einfluß
der Schwerkraft von der strichliert gezeichneten Lage in die Sperrlage.
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Es soll nocke erwähnt werden, daß das Sperrstück nicht unbedingt
auf die Absperrer einwirken muß. Das Sperrstück bzw.
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die Sperrstücke können beispielsweise auch in den Baskületrieb oder
in die Schafte 4 eingreifen.