DE2418771C3 - Turbobohrer - Google Patents
TurbobohrerInfo
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- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B4/00—Drives for drilling, used in the borehole
- E21B4/02—Fluid rotary type drives
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F03—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS; WIND, SPRING, OR WEIGHT MOTORS; PRODUCING MECHANICAL POWER OR A REACTIVE PROPULSIVE THRUST, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F03B—MACHINES OR ENGINES FOR LIQUIDS
- F03B13/00—Adaptations of machines or engines for special use; Combinations of machines or engines with driving or driven apparatus; Power stations or aggregates
- F03B13/02—Adaptations for drilling wells
Description
Die Erfindung betrifft Turbobohrer zum Gesteinsbohren.
Die Turbobohrer sind einsatzfähig beim Bohren sowohl mit Hilfe von Rollenmeißeln, unter Einsatz von
großen Druckunterschieden, d. h. mit Hilfe von Düsenmeißeln, als auch mit Meißeln, die für geringe
Druckunterschiede ausgelegt sind.
In der Bohrpraxis bekannte I urbobohrer eignen sich
nicht zum Bohren mit Düsenmeißeln, da bisher keine bei großen Druckunterschieden betriebssichere Stoplbüchsenpackung
entwickeil werden konnte.
Aus der RO PS 15 14 954 ist ein Turbobohrer
mit einem rotierenden Gehäuse bekannt, der drei durch eine Spülflüssigkeit antreibbare, mehrstufige,
nachgeordnete und nachgeschaltete Turbinen unterschiedlicher Schnelläufigkeit aufweist, durch die ein
Bohrmeißel drehend beaufschlagbar ist. Als erste Turbine in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit in den
Bohrrohren befindet sich eine höhertourige Turbine, ihr folgt eine mitteitourige Turbine, und die letzte Turbine
ist eine niedertourige Turbine, wobei sämtliche Turbinen durch die gleiche Fließrate (Durchflußmenge pro
Zeiteinheit) angetrieben werden. Da sich das Gehäuse des bekannten Turbobohrers dreht, befindet sich die
Stopfbüchsenpackung in dessen Oberteil über dem Eintritt der Flüssigkeit in die höhertourige Turbine. Eine
derartige Anordnung der Stopfbüchsenpackung kann als Nachteil der Konstruktion angesehen werden, da sie
für einen Druckunterschied ausgelegt werden muß, der gleich dem Betrag der Drücke der Turbinen und des
Meißels ist. Inzwischen ist es bekannt, daß auch beim Bohren mit Hilfe von normalen Rollenmeißeln, welche
bei geringen Druckunterschieden betrieben werden, die Stopfbüchsenpackungen der Turbobohrer schnell defekt
werden. Aus diesem Grunde ist der Einsatz von Düsenmeißeln, die unter Verwendung von großen
Druckunterschieden arbeiten, in dem angegebenen Turbobohrer praktisch unmöglich. Darüber hinaus hat
bei dem bekannten Turbobohrer die Bohrspülpumpe neben schädlichen Widerständen innerhalb des Bohrstrangs
und des Ringraums auch den Druckunterschied der Turoinen und des Meißels zu überwinden, wodurch
der Druck in der Pumpendrucklcitung ansteigt.
Weiter sei angemerkt, daß das Vorhandensein von Turbinen mit unterschiedlicher Schnelläufigkeit im
Turbobohrer, die durch die gleiche Fließrate betrieben werden, die Energiekennwerte des Turbobohrers nicht
verbessert und ein Bohren unter Ausnutzung eines großen Druckunterschiedes im Meißel nicht ermöglicht.
Es sind Versuche zur Schaffung eines Turbobohrers
bekannt, bei welchem zur Erzielung einer Düsenwirkung am Meißel ohne zusätzlichen Druckanstieg
innerhalb der Druckleitung der Bohrspülpumpe eine Strömungsieilung vorgesehen ist (s.d. DE-AS
11 15 6bO)- Hier ist ebenfalls eine Reihe von Nachteilen
feststellbar, welches es verhindern, daß die gewünschte Wirkung erreicht wird. Bei diesem Turbobohrer gelangt
der eine Strömungsteil in die Turbine, während der andere Strömungsteil, ohne in die Turbine zu gelangen,
über die Hohlwelle in den Bohrmeißel gelangt. Der in der Turbine ausgenutzte Strömungsteil wird ebenfalls in
den Bohrmeißel geleitet, wozu im unteren Teil des Turbobohrers eine Stopfbüchsenpackung vorgesehen
ist. Somit vollzieht sich innerhalb des Bohrmeißels ein Vermischen von zwei Strömungen, einer Hoch- und
Niederdruckströmung, was einmal die Düsenwirkung herabsetzt und zum anderen die Fertigung von
speziellen Bohrmeißeln mit Kanälen für den Hoch- und Niederdruckstrahl erfordert. Hinzu kommt, daß die
Zuführung nur eines Teiles der Strömung in die Turbine folgende unerwünschte Effekte ergibt: Beim Einsatz
einer niedertourigen Turbine sind an der Welle eines solchen Turbobohrers beschränkte Drehmomente zu
verzeichnen, wodurch bei einer geringen Achsbelastung des Bohrmeißels gebohrt werden muß, was bei der
Verwendung von Rollenmeißeln äußerst wirkungslos
ft5 ist. Wonn aber eine höhertourige Turbine verwendet
wird, welche große Drehmomente an der Welle erzeugt, führt dies zu einer großen Schnelläufigkeit, was sich sehr
ungünstig für einen Rollenmeißel auswirkt.
Aus der FR-PS 15 00 148 ist es bekannt, den Teilstrom, der durch die Turbine läuft, so austreten zu
lassen, daß er nicht in den Bohrmeißelbereich gelangt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der den bekannten Turbobohrern anhaftenden
Nachteile einen Turbobohrer anzugeben, bei dem die Anordnung der Turbinen zueinander sowie
deren Energiekennwerte einen großen Druckunterschied im Bohrmeißel ohne zusätzlichen Druckanstieg
innerhalb der Druckleitung der Bohrspülpump- zu
verwenden gestatten, wobei eine Düsenwirkung ohne Inanspruchnahme einer Stopfbüchsenpackung bei verhältnismäßig
niedrigen Drehgeschwindigkeiten des Bohrmeißels und hohen Achsbelastungen auf die
Bohrlochsohle erreicht wird.
Die Aufgabe ist durch einen Turbobohrer zum Gesteinsbohren, der mindestens zwei mehrstufige,
durch eine Spülflüssigkeit antreibbare, einander nachgeordnete und nachgeschaltete Turbinen unterschiedlicher
Schnelläufigkeit aufweist, durch welche ein Bohrmeißel drehend beaufschlagbar ist, dadurch gelöst,
daß in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit zunächst eine niederertourige Turbine und/oder hydrodynamische
Bremsstufen, durch welche die gesamte Spülflüssigkeit hindurchleitbar ist und die von einer Vollwelle
getragen sind, und anschließend eine an einer mit dem Bohrmeißel verbir lenen Hohlwelle befestigte, höhertourige
Turbine vorgesehen sind, wobei zwis hen den Turbinen eine Einrichtung zur Aufteilung der Spülflüssigkeit
in zwei Teilströme angeordnet ist, durch welche der eine Teilstrom zu der höhertourigen Turbine hin und
von dort oberhalb des Bohrmeißels in den Ringraum des Bohrloches und der andere Teilstrom über die
Hohlwelle der höhertourigen Turbine zum Bohrmeißel hin ableitbar sind.
Der Begriff »höhertourige bzw. niederertourige Turbine« hängt mit der Umfangsgeschwindigkeit des
Läufers während des Anlaufens und bei einer Fließrate von 1 dmVs zusammen.
Dank der Anordnung der Turbinen, bei welcher als erste Turbine in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit
eine niederertourige Turbine und als letzte Turbine eine höhertourige Turbine angeordnet ist, sowie auch
dadurch, daß die erste Turbine durch die gesamte Spülflüssigkeit und die zweite Turbine, die die hohen
Drehmomente entwickelt, durch einen Teilstrom der Spülflüssigkeit betrieben werden, ergeben sich ein
hohes Drehmoment und eine verhältnismäßig niedrige Drehgeschwindigkeit der Turbobohrerweüe, die für
Rollenmeißel geeignet ist.
Die Aufteilung des ankommenden Flüssigkeitsstromes in zwei Teilströme, von denen der eine in die
höhertourige Turbine eintritt und daraus durch öffnungen im Gehäuse des Turbobohrers direkt in den Raum
zwischen dem Gehäuse des Turbobohrers und der Bohrlochwand austritt, und der andere Teilstrom
unmittelbar an den Bohrmeißel gelangt, ermöglicht die Schaffung eines Turbobohrers ohne Stopfbüchsenpakkungen
und die Erzielung einer Düsenwirkung am Bohrmeißel, ohne daß der Druck innerhalb der
Druckleitung der Bohrspülpumpe beachtlich ansteigt.
Es ist am einfachsten und fertigungsgerechtesten, daß die Einrichtung zur Teilung der Spülflüssigkeit aus einer
Kupplung besteht, welche die Vollwelle der niederertourigen Turbine und/oder die der hydrodynamischen f>j
Bremsstufen mit der Hohlwelle der höhertourigen Turbine verbindet, um dadurch die durch die Turbinen
erzeugten Drehmomente, die auf den Bohrmeißel übertragen werden, zu addieren. Zu diesem Zweck weist
die auf der Vollwelie befestigte Kupplungshälfte öffnungen auf, durch welche der eine Teilstrom der
Spülflüssigkeit, nachdem er die niederertourige Turbine verlassen hat, in die Hohlwelle der höhertourigen
Turbine ableitbar ist. Da Kupplungen zwischen den Wellen eines Turbobohrers unerläßliche Elemente sind,
ist es fertigungsgerecht, diese Elemente, die außerdem auswechselbar sind, zur Strömungsteiluiig einzusetzen.
Beim Herstellen von Tiefbohrungen empfiehlt es sich, die niederertourige Turbine mit hydrodynamischen
Bremsstufen zu versehen, deren Schaufeln gleiche Ein- und Austrittswinkel aus den Ständern und Läufern
aufweisen und unter einem gleichen Winkel zur Ebene, die zur Turbobohrerachse senkrecht ist. angeordnet
sind.
Beim Bohren von sehr tiefen Bohrlöchern ist es vorteilhaft, alle auf der Vollwelle angeordneten Ständer
und Läufer mit Schaufeln zu versehen, die die gleichen Ein- und Austrittswinkel aufweisen und unter einem
gleichen Winkel zur Ebene, die zur Turbobohrerachse senkrecht ist, angeordnet sind. Der Einsatz solcher
Ständer und Läufer gestattet in einem weiten Bereich die Drehgeschwindigkeit der Turbobohrerwelle /11
regeln sowie die günstigste Betriebsweise des Bohrmeißels in Abhängigkeit von der Bohrlochtiefe, den
Bohrmeißeltypen, von den Gesteinsarten und den Eigenschaften der Spültrübe zu wühlen.
Die höhertourige Turbine ist mit Schaufeln versehen,
deren Austrittswinkel aus den Ständern und ilen Läufern bezüglich der /ur Turbobohrerachse senkrechten
Ebene geringer als die entsprechenden Winkel der Schaufeln der niederertourigen Turbine sind.
Vorzugsweise sind die Radialhöhen der Schaufeln der höhertourigen Turbine geringer als die Radiulhöhen der
niederertourigen Turbine. Der Vorzug dieser Lösung liegt darin begründet, daß einerseits eine Hohlwelle mit
einem möglichst großen Durchmesser notwendig ist und andererseits bei einer geringen Radialhöhe der
Turbinenschaufeln mit vorgegebenen Austrittswinkeln der Läufer und Ständer der Koeffizient ties hydrauli
sehen Widerstandes der Turbine zunimmt, wodurch die Erzeugung der für einen wirksamen Betrieb von
Düsenmeißeln erforderlichen hohen Druckunterschiede erleichtert wird.
Für die Erhöhung des Druckunterschiedes, der für den Düsenmeißel bei Herabsetzung seiner Drehzahl
verwendbar ist, ist es vorteilhaft, die Ein- und Austrittswinkel der Schaufeln der Läufer und der
Schaufeln der Ständer der höhertourigen Turbine einander gleich auszubilden. Bei den Turbinen, deren
Schaufeln ein derartiges Profil aufweisen, nimmt das Druckgefälle mit der Verminderung der Drehzahl der
Turbobohrerwelle zu. Hierbei gelangt in die Düsenmundstücke des Bohrmeißels eine größere Spültrübemenge.
Demgemäß erhöht sich auch der Druckunterschied am Bohrmeißel, wodurch die Wirksamkeit des
Düsenstrahles anwächst.
Nachstehend wird die Erfindung durch eingehende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezug
auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Turbobohrers im Längsschnitt; die abgebildeten Teile
des Turbobohrers sind miteinander nach der linie Il
verbunden;
Fig. 2 einen Ständer unJ einen Laufer einer
niederertourigen Turbine im Längsschnitt;
Fig. 3 ein Profil der Schaufeln des Ständers der
nicderertourigcn Turbine;
F i g. 4 dito, die Schaufeln des Läufers;
Fig. 5 einen Ständer und einen Läufer mit gleichen
Kin- und Austrittswinkeln der Schaufeln die unter gleichem Winkel zur Ebene, die zur Turbobohrerachse
senkrecht ist, angeordnet sind; im Längsschnitt;
F i g. 6 ein Profil der Schaufeln des Ständers, die unter einem Winkel von 90° zur Ebene, die zur Turbobohrerachse
senkrecht ist, angeordnet sind;
F i g. 7 dito, die Schaufeln des Läufers;
Fig. 8 einen Ständer und einen Läufer einer höhertourigen Turbine im Längsschnitt;
Fig.9 ein Profil der Schaufeln des Ständers der
höhertourigen Turbine;
Fig. 10 dito, die Schaufeln des Läufers.
Es wird ein Turbobohrer zum Gesteinsbohren von Erdöl- und Gasbohrlöchern vorgeschlagen, der zu einer
Bohrausrüstung gehört, die außerdem Bohrrohre enthält, durch die eine Bohrspülpumpe Spülflüssigkeit in
den Turbobohrer fördert.
Der Turbobohrer enthält zwei hintereinander in einem Gehäuse 1 (Fig. 1) angeordnete nachgeschaltete,
mehrstufige, durch die Spülflüssigkeit antreibbare Turbinen unterschiedlicher Schnelläufigkeit, durch welche
ein Bohrmeißel drehend beaufschlagbar ist.
Gemäß der Erfindung ist in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit in den Bohrrohren (in Fig. 1 nicht
abgebildet) eine niederertourige Turbine 2 angeordnet. Diese Turbine 2 sitzt unbeweglich auf einer Vollwelle 3
und ist darauf mittels einer Mutter 4 befestigt. Bezüglich des Gehäuses 1 wird die Vollwelle 3 mit Hilfe von
Radiallagern 5 fixiert. Durch die niederertourige Turbine 2 fließt die gesamte Spülflüssigkeitsmenge, die
dem Turbobohrer zugeführt wird.
Als nächste in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit angeordnete Turbine ist gemäß der Erfindung eine
höhertourige Turbine 6 vorgesehen. Zur Anordnung der Turbine 6 dient eine mehrteilige Hohlwelle 7, die mit
einem Bohrmeißel 8 verbunden ist.
Vor der höhertourigen Turbine 6 befindet sich eine Einrichtung zur Teilung des aus der niederertourigen
Turbine 2 austretenden Spülflüssigkeilsstromes in zwei Teilströme. Diese Einrichtung zur Teilung der Spülflüssigkeit
in zwei TeilEtröme ist eine Kupplung, die sich aus zwei Kuppluppshälften 9 und 10 zusammensetzt und die
Voll- und Hohlwelle 3 bzw. 7 der Turbinen 2, 6 miteinander verbindet, um die Drehmomente dieser
Turbinen, welche auf den Bohrmeißel 8 übertragen werden, zu summieren. Die Kupplungshälfte 9 ist an der
Vollwelle 3 befestigt und mit Öffnungen 11 versehen, die einen die Turbinen 2, 6 voneinander trennenden
Hohlraum 12 mit dem Hohlraum 13 der Hohlwelle 7 der höhertourigen Turbine 6 verbinden und zum Durchfluß
eines Teilstromes des aus der niederertourigen Turbine 2 austretenden Gesamtspülflüssigkeitsstromes in die
Hohlwelle 7 der höhertourigen Turbine 6 dienen.
Die beiden Kupplungshälften 9 und 10 bilden eine Kupplung, die das Drehmoment der Vollwelle 3 auf die
Hohlwelle 7 überträgt.
Beim Bohren von sehr tiefen Bohrlöchern muß der Turbobohrer und damit der Bohrmeißel 8 mit geringen
Geschwindigkeiten rotieren. In diesem Falle dient die niederertourige Turbine 2 zur Erfüllung von zwei
Funktionen; sie erzeugt nicht nur ein Drehmoment an der Vollwelle 3, sondern begrenzt auch die Drehgeschwindigkeit der höhertourigen Turbine 6, indem sie
als hydrodynamische Bremse dient In Abhängigkeit von der erforderlichen Drehgeschwindigkeit des Bohrmeißels 8 kann die niederertourige Turbine 2 verschiedene
Schaufelprofile aufweisen. Um mittelgroße Drehzahlen zu erhalten sind den Schaufeln 14 des Ständers 15 und
den Schaufeln 16 des Läufers 17 der niedertourigen Turbine 2 die in F i g. 3 und 4 gezeigten Profile zu geben.
Um eine geringere Drehgeschwindigkeit des Bohrmeißels
8 zu erhalten, ist die Vollwelle 3 teilweise mit Stufen, die das Profil der Schaufeln 14 bzw. 16 der
Ständer 15 bzw. der Läufer 17 aufweisen, die in Fig. 3
und 4 wiedergegeben sind, und teilweise mit Stufen, die das Profil der Schaufeln 18 der Ständer 19 und das Profil
der Schaufeln 20 der Läufer 21 aufweisen, die in F i g. 6 und 7 abgebildet sind, zu versehen.
Um kleinste Drehzahlen zu erhalten, sind an der Vollwelle 3 Ständer 19 und Läufer 21 angeordnet, deren
Schaulein 18 und 20 die in F i g. 6, 7 abgebildeten Profile
aufweisen. In Fig. 3 bis 10 ist mit Pfeil A der Drehsinn
der Turbobohrerwelle und mit Pfeil B die Bewegungsrichtung der Spülflüssigkeit angegeben.
Die höhertourige Turbine 6 ist für einen möglichen
Einsatz eines hohen Druckunterschiedes sowie für die Erzeugung eines hohen Drehmomentes an ihrer
Hohlwelle 7 ausgelegt. Zu diesem Zweck sind bei der Turbine 6 die Austrittswinkel αϊ der Schaufeln 22 der
Ständer 23 und die Austrittswinkel «ι der Schaufeln 24
der Läufer 25 kleiner als die der entsprechenden Winkel «2 der Schaufeln 14 der Ständer 15 sowie der Winkel a2
der Schaufeln 16 der Läufer 17 der niederertourigen Turbine 2.
Darüber hinaus weisen die Schaufeln 22 und 24 der höhertourigen Turbine 6 geringere Radialhöhen h\
(Fig.8) auf als die entsprechenden Radialhöhen h2
(Fig.2) der Schaufeln 14 und 16 der niederertourigen
Turbine 2.
Die Hohlwelle 7 der mehrstufigen höhertourigen Turbine 6 ist mehrteilig ausgeführt. Der Teil der
Hohlwelle 7, der mit dem Bohrmeißel 8 in Verbindung steht, besteht aus einer Spindel, die aus einem Gehäuse
26, das mit dem Gehäuse 1 des Turbobohrers mittels Verbindungselementen 27 und 28 verbunden ist, und
einer Welle 29 besteht. Das eine Ende der Welle 29 ist mit einem Gewinde zur Verbindung mit dem Bohrmei
ßel 8 versehen, während das andere Ende unter Verwendung von Kupplungshälften 30, 31 zur Verbindung mit einer Hohlwelle 32 dient, die eine Verlängerung der Hohlwelle 7 einer Turbine 6 ist. Die Hohlwelle
32 ist mit der Hohlwelle 7 durch die Kupplungshälften
33 und 34 verbunden.
Innerhalb der Spindel befindet sich ein Mehrstufenlager 35 zur Aufnahme der hydraulischen Belastung durch
einen Druckunterschied in den Turbinen 2 und 6 sowie zur Übertragung der Axialbelastung auf die Bohrlochsohle 36. Das Verbindungselement 27 weist Öffnungen
37 auf, durch die die Spülflüssigkeit nach dem Durchfluß durch die höhertourige Turbine 6 ins Bohrloch 38
austreten kann.
Der Turbobohrer kann auch so ausgeführt werden, daß die Spülflüssigkeit nach ihrem Durchfluß durch die
höhertourige Turbine 6 ins Bohrloch 38 durch einen zwischen dem Spindelgehäuse 26 des Turbobohrers und
der Spindelwelle 29 befindlichen Ringraum 39 austreten kann.
Beim Bohren unter Verwendung eines Düsenmeißels gelangt der Flüssigkeitsstrom aus der Hohlwelle 7
direkt in den Bohrmeißel, da die Bohrmeißeldüsen unmittelbar mit dem Hohlraum der Hohlwelle 7 der
Turbine 6 verbunden sind. In diesem Falle werden die Durchlaßquerschnitte der Bohrmeißeldüsen davon
ausgehend ermittelt, daß der im Bohrmeißel verwendete Druck mit dem Druckunterschied der höhertourigen
Turbine 6 übereinstimmt.
Wenn mit einem normalen Bohrmeißel gebohrt wird, ist davor ein auswechselbares Düsenmundstück 40
vorgesehen, wodurch die Flüssigkeit in die zentrale öffnung des Meißels gelangt. Den Durchmesser des
Düsenmundstückes 40 wählt man ebenfalls ausgehend von dem Druck, der gleich denn in der höhertourigen
Turbine 6 verwendeten Druckunterschied ist. Im Grunde genommen liegt es an den Durchmessern der
Bohrmeißeldüsen oder am Durchmesser des auswechselbaren Düsenmundstückes 40, das vor dem üblichen
Bohrmeißel 8 angeordnet wird, welcher Teil der Spülflüssigkeit über die Hohlwelle 7 in den Bohrmeißel
8 und welcher Teil der Spülflüssigkeit außerhalb des Bohrmeißels 8 in die höhertourige Turbine gelangt.
Bei der dargestellten höhertourigen Turbine 6 sind die Eintrittswinkel «3 (Fig. 10) und die Austrittswinkel
«1 der Schaufeln 22 der Ständer 23 (Fig. 8) im wesentlichen einander gleich, die Eintrittswinkel ä3
(F ig. 10) und die Austrittswinkel «i der Schaufeln 24 der
Läufer 25 (Fig.8) sind ebenfalls im wesentlichen einander gleich. In diesem Falle wird bei der
Verminderung der Drehgeschwindigkeit der Turbine 6 der darin verwendete Druckunterschied anwachsen.
Daher nimmt beim Bohren mit dem Turbobohrer bei einer Vergrößerung des Drucks auf die Bohrlochsohle
36 (Fi g. 1) die Drehgeschwindigkeit des Bolzmeißels 8
ab, demgemäß erfolgt eine Änderung der Verteilung der Gesamtströmung zwischen der Turbine 6 und dem
Bohrmeißel 8. Aus dem Gesagten läßt sich ableiten, daß mit der Vergrößerung des Drucks auf die Bohrlochsohle,
also mit der Verminderung der Drehzahl des Bohrmeißels, in diesen eine größere Spülflüssigkeitsmenge
gelangt, wodurch der im Düsenbohrmeißel ausnutzbare Druck erhöht wird.
Da die höhertourige Turbine 6 für hohe Drehmomente ausgelegt ist, kann sie aus zwei Sektionen bestehen,
deren Gehäuse miteinander durch Verbindungselemente 41, 42 verbunden sind, wobei auch beim Fließen nur
eines Teilstromes der Spülflüssigkeit durch diese Turbine, der sich zum Turbobohrer bewegt, an der
Hohlwelle 7 ein hohes Drehmoment erzeugt wird, das beim Bohren durch den Bohrmeißel 8 benötigt wird.
Gleichzeitig dient diese Turbine, da sie für den Einsatz eines hohen Druckunterschiedes ausgelegt ist, auch als
Stopfbüchsenpackung, welche die Spülflüssigkeitsmenge begrenzt, die außerhalb des Bohrmeißels 8 in das
Bohrloch 38 austreten kann.
Der erfindungsgemäße Turbobohrer arbeitet wie folgt:
Die Betriebsspülflüssigkeit, welche durch die Bohrspülpumpen, durch die Bohrrohre und das obere
Verbindungselement 43 des Turbobohrers gefördert wird, gelangt in die niederertourige Turbine 2, durch die
sich die Gesamtmenge der Spülflüssigkeit bewegt. Aus der niederertourigen Turbine 2 gelangt die Spülflüssigkeit
in den Raum zwischen den Turbinen, woraus ein Teilstrom der Spülflüssigkeit durch die Einrichtung zur
Teilung der Spülflüssigkeit in die Hohlwelle 7 und ein
anderer Teilstrom der Spülflüssigkeit in die höhertourige Turbine 6 geleitet wird. Die in der Turbine 6
ausgenutzte Spülflüssigkeit wird durch die öffnungen 37
in das Bohrloch 38 geleitet, während der andere Flüssigkeitsstrom durch die Hohlwelle 7 und das
Mundstück 40 des Bohrmeißels 8 zur Sohle 36 des Bohrloches 38 geführt wird, und dabei den Bohrmeißel 8
abkühlt und bei seinem weiteren Weg das abgebohrte Gestein nach Übertage fördert.
Aus dem Dargelegten läßt sich entnehmen, daß der erfindungsgemäße Turbobohrer ein hohes Drehmoment
bei einer begrenzten Drehgeschwindigkeit der Welle aufweist und den Einsatz von Hochdruckdüsenmeißeln
ermöglicht, ohne daß die Bohrspülpumpe beachtlich belastet wird. Dazu kommt, daß der
erfindungsgemäße Turbobohrer ohne Hochdruck-Stopfbüchsenpackung gebaut werden kann, da an Stelle
der Stopfbüchsenpackung die höhertourige Turbine tritt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Turbobohrer zum Gesteinsbohren, der mindestens zwei mehrstufige, durch eine Spülflüssigkeit
antreibbare, einander nachgeordnete und nachgeschaltete Turbinen unterschiedlicher Schnelläufigkeit
aufweist, durch weiche ein Bohrmeißel drehend beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in Strömungsrichtung der Spülflüssigkeit zunächst eine niedertourige Turbine (2) und/oder
hydrodynamische Bremsstufen, durch welche die gesamte Spülflüssigkeit hindurchleitbar ist und die
von einer Vollwelle (3) getragen sind, und anschließend eine an einer mit dem Bohrmeißel (8)
verbundenen Hohlwelle (7) befestigte, höhertourige Turbine (6) vorgesehen sind, wobei zwischen den
Turbinen (2; 6) eine Einrichtung zur Aufteilung der Spülflüssigkeit in zwei Teilströme angeordnet ist,
durch welche der eine Teilstrom zu der höhertourigen Turbine (6) hin und von dort oberhalb des
Bohrmeißels (8) in den Ringraum des Bohrloches (38) und der andere Teilstrom über die Hohlwelle (7)
der höhertourigen Turbine (6) zum Bohrmeißel (8) hin ableitbar sind.
2. Turbobohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Teilung der
Spülflüssigkeit aus einer Kupplung besteht, welche die Vollwelle (3) der niedertourigen Turbine (2)
und/oder die der hydrodynamischen Bremsstufen mit der Hohlwelle (7) der höhertourigen Turbine (6)
verbindet, wobei die an der Vollwelle (3) befestigte Kupplungshälfte (9) öffnungen (11) aufweist, durch
welche der eine Teilstrom der Spülflüssigkeit in die Hohlwelle (7) der höhertourigen Turbine (6)
ableitbar ist.
3. Turbobohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die höhertourige Turbine (6)
mit Schaufeln (22; 24) verseher, ist, deren Austrittswinkel ((Xi) aus den Ständern (23) und den Läufern
(25) geringer als die entsprechenden Winkel (1x2) der
Schaufeln (14; 16) der niederertourigen Turbine (2) sind.
4. Turbobohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialhöhen (h\) der
Schaufeln (22, 24) der höhertourigen Turbine (6) geringer als die Radialhöhen (hi) der Schaufeln (14;
16) der niedertourigen Turbine (2) sind.
5. Turbobohrer nach Anspruch 1,3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ein- und Austrittswinkel (A1; Λ,) der Schaufeln (24) der Läufer (25) und der
Schaufeln (22) der Ständer (23) der höhertourigen Turbine (6) einander gleich sind.
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DE19742418771 DE2418771C3 (de) | 1974-04-18 | 1974-04-18 | Turbobohrer |
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DE19742418771 DE2418771C3 (de) | 1974-04-18 | 1974-04-18 | Turbobohrer |
Publications (3)
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DE2418771A1 DE2418771A1 (de) | 1975-10-30 |
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ID=5913256
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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WO1991008369A1 (en) * | 1989-11-27 | 1991-06-13 | Vsesojuzny Nauchno-Issledovatelsky Institut Burovoi Tekhniki | Turbo-drill |
-
1974
- 1974-04-18 DE DE19742418771 patent/DE2418771C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2418771B2 (de) | 1977-10-06 |
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