DE3233980C1 - Direktantrieb fuer Tiefbohrmeissel nach dem Moineau-Verdraengungsprinzip - Google Patents
Direktantrieb fuer Tiefbohrmeissel nach dem Moineau-VerdraengungsprinzipInfo
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Description
Aufgabe besteht darin, einen Direktantrieb der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art so zu
verbessern, daß ein sicheres Verriegeln möglich, ein unbeabsichtigtes Verriegeln ausgeschlossen und ein
hohes Drehmoment im Verriegelungszustand übertragbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Das
Gesperre der Verriegelungsvorrichtung wird durch einen in den Spülungskanal eingeworfenen Körper
verriegelt. Um im Verriegelungszustand das auftretende Drehmoment übertragen zu können und die Einflüsse
der exzentrischen Rotorbewegung und Gegendrehung auszuschalten, wird das Gesperre stromabwärts der
Motorsektion im Bereich der Antriebswelle angeordnet. Der Einwurfkörper ist nach den zwischen dem Moineau
Rotor und Stator gebildeten Kammern bemessen, so daß er diese bei Relativdrehung von Rotor und Stator
im gleichen Sinne wie im normalen Bohrbetrieb in einer schraubenlinienförmigen Bahn passieren kann.
Im Gegensatz zu der verbreiteten Ansicht, daß ein stromabwärts von Rotor und Stator des Direktantriebs
angeordnetes Gesperre nicht von einem Einwurfkörper erreicht werden kann, geht die Erfindung von der
Erkenntnis aus, daß die zwischen Moineau-Rotor und -Stator gebildeten Kammern, in denen die Spülungsflüssigkeit
die Antriebskräfte entwickelt, in gleichförmiger Gestalt stromabwärts wandern. Ein in einer dieser
Kammern befindlicher Körper kann also den Bereich von Rotor und Stator passieren. Bei festsitzendem
Rotor läßt sich die für dieses Wandern erforderliche Relativbewegung zwischen Rotor und Stator durch
Drehen des Stators mittels des Gestänges im Gegendrehsinn zur normalen Rotordrehung ausführen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der nachstehenden Beschreibung
in Verbindung mit der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil des Direktantriebs mit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
F i g. 2a, b Teilquerschnitte durch das Gesperre der Verriegelungsvorrichtung.
Die Darstellung in F i g. 1 beschränkt sich auf den zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Bereich eines
Direktantriebs. Innerhalb eines Außenrohrs 1 ist ein Stator 2 angeordnet, der einen Rotor 3 aufnimmt Rotor
3 und Stator 2 begrenzen zwischeneinander Kammern 4, in denen die durch den Direktantrieb gepumpte
Spülungsflüssigkeit Antriebskräfte auf den Rotor 3 so ausübt. Der Rotor 3 ist mit seinem stromaufwärts
gerichteten Ende mit einer Biegewelle 5 verbunden, die durch einen hohlen Innenraum des Rotors führt, die
exzentrische Bewegung des Rotors in eine zentrische umformt und diese über eine Kupplungswelle 6 auf eine
hohle Antriebswelle 7 überträgt. Die Antriebswelle 7 führt durch eine Lagersektion und trägt am unteren
Ende einen Bohrmeißel. Oberhalb der Lagersektion, von der hier nur ein stromaufwärts gelegenes
Radiallager 8 dargestellt ist, befindet sich ein Gesperre 9 bestehend aus einer statorseitigen Gesperrehülse 10
und einer rotorseitigen Gesperrehülse 11. Die statorseitige Gesperrehülse 10 ist hier integral durch das
Außenrohr 1 gebildet, während die rotorseitige Gesperrehülse 11 mittels einer Paßfeder 12 drehfest auf
der Antriebswelle 7 fixiert und axial zwischen einer Schale des Radiallagers 8 und der Kupplungswelle 6
festgelegt ist. Ein kugelförmiger Einwurfkörper 13, dessen Weg in drei Etappen von einer der Arbeitskammern
4 durch einen die Kupplungswelle umgebenden Ringraum 14 bis in das Gesperre 9 dargestellt ist, führt
bei Bedarf die Verriegelung herbei. Bei der in der Kupplungswelle 6 vorhandenen angeschnitten gezeichneten
Öffnung 15 handelt es sich um einen der Durchtritte für die Spülungsflüssigkeit, die nach
Passieren der Motorsektion durch den hohlen Innenraum der Antriebswelle 7 zum Bohrmeißel weiterströmt.
Die Breite der Öffnungen 15 ist schmaler als der Einwurfkörper 13, so daß dieser nicht entweichen kann.
Fig.2a und b zeigen als Querschnitte durch das Gesperre 9 alternative Ausführungen der Gesperrehülsen.
F i g. 2a stellt ein reibschlüssiges Gesperre dar. Die rotorseitige Hülse 11 besitzt Längsnuten 16, deren
Nutgründe 17 von einer Begrenzungswand 18 zur anderen 19 radial stetig ansteigen. Die statorseitige
Hülse 10 ist ungenutet. Ein Einwurfkörper 13, der in eine solche Nut gelangt, wird bei relativer Drehung der
rotorseitigen Gesperrehülse durch den ansteigenden Nutgrund nach außen gedrückt, bis er sich zwischen
diesen und der statorseitigen Gesperrehülse einklemmt. In diesem Zustand ist das Gesperre verriegelt.
Fig.2b stellt ein formschlüssiges Gesperre dar. Sowohl die rotorseitige Gesperrehülse 11 als auch die
statorseitige Gesperrehülse 10 besitzen Längsnuten 20; 21 die bei gegenseitig fluchtender Stellung den
Einwurfkörper 13 aufnehmen können. Durch den Einwurfkörper ergibt sich eine formschlüssige Drehmomentkopplung
zwischen den Hülsen 10,11. Der stromaufwärts gelegene Bereich 22 der Nuten kann
vorzugsweise zum erleichterten Eindringen des Formkörpers trichterförmig ausgeführt werden.
Zur Betätigung der Verriegelungsvorrichtung im Falle eines festsitzenden Bohrmeißels wird zunächst ein
Einwurfkörper oben in den Spülungskanal des Gestänges eingeworfen und dessen Absinken abgewartet.
Anschließend wird das Gestänge langsam gedreht, und zwar im Gegendrehsinn zum normalen Drehsinn des
Direktantriebes. Dabei durchwandert der Einwurfkörper den Bereich von Rotor und Stator in einer
schraubenförmigen Bahn innerhalb einer zwischen Rotor und Stator gebildeten Kammer, bis er nach
Verlassen der Kammer auf das Gesperre hinabsinkt. Durch weiteres Drehen werden die Nuten der
Gesperrehülsen zyklisch in eine Position gebracht, in der dem Einwurfkörper ein Eindringen aufgrund der
Schwerkraftwirkung möglich ist. In der Regel wird für die Verriegelung nur jeweils ein Einwurf körper
benötigt, denn wenn dieser die Gesperrehülsen verkoppelt hat, können weitere Einwurfkörper nicht
mehr den Bereich von Rotor und Stator passieren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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- Leerseite -
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Claims (8)
1. Direktantrieb für Tiefbohrmeißel mit schraubenförmig
gewendeltem Rotor und Stator und dazwischen gebildeten Kammern nach dem Moineau-Verdrängungsprinzip,,
mit einer einerseits mit dem Rotor des Direktantriebs und andererseits mit
dem Tiefbohrmeißel verbindbaren Antriebswelle und einem diese koaxial umgehenden,, mit dem
Stator des Direktantrieb.es verbindbaren Äußeniohr sowie mit einer bei ihrer Betätigung die Antriebswelle
im Außenrohr blockierenden Verriegelungsvorrichtung,
die von einem Gesperre gebildet ist, das eine erste,- der Antriebswelle und eine zweitem dem
Außenrohr zugeordnete Gesperrehülse umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung
(9) mittels eines Einwurfkörpers
(13) betätigbar ist, der als Kopplungselement zwischen die Gesperrehülsen (10f 11) einsetzhar und
höchstens von einem Durchmesser ist,, wie die Breite
der zwischen dem Rotor (3) und dem Stator (4) des
Direktantriebs gebildeten Kammern (4) beträgt wobei der Einwurfkörper (13) bei Relativdrehung
von Rotor und Stator axial durch den Direktantrieb
hindurch zu den Gesperrehülsen (10? It) hinführbar
ist.
2. Direktantrieh nach Anspruch L dadurch gekennzeichnet,
daß der Einwurfkörper (13) kugelförmig
ist.
3. Direktantrieb nach Anspruch I1. dadurch ge^
kennzeichnet, daß das Gesperre (9) über den
Einwurfkörper (13) reibschlüssig blockierbarist.
4. Direktantrieb nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß. die innere Gesperrehüls& (11) wenigstens eine axial verlaufende Vertiefung (16) an
ihrer äußeren Mantelfläche besitzt, deren Soblenahstand
(17) von der Hülsenachse von einem Ort
größter Vertiefung an tangential zunimmt, daß die äußere Gesperrehülse (10) ungenutet ist und daß der
Zwischenraum zwischen der äußeren Gesperrehülse' (10) und der inneren Gesperrehülse (11) am Ort der
größten Vertiefung größer und an anderen Stellen
kleiner als der Einwurf körper (13) ist
5. Direktantrieh nach Anspruch^ dadurch gekennzeichnet, daß die axial verlaufende Vertiefung
(16) eine Längsnut ist
6. Direktantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gesperre (9) mittels des Einwurfkörpers (13) formschlüssig blockierbar ist
7. Direktantrieb nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die äußere als auch die
innere Gesperrehülse (10; 11) wenigstens eine axial
verlaufende Längsnut (21 j 20) in ihren einander zugewandten Mantelflächen aufweisen und die
Nuttiefe einer Einzelnut jeweils kleiner, die Tiefen je einer Nut auf der äußeren und inneren Gesperrehülse
zusammen jedoch größer sind als der Einwurfkörper (13), wobei dieser bei fluchtenden Nuten durch
die zwischen den Gesperrehülsen gebildete Aussparung aufnehmbar ist.
8. Direktantrieb nach Anspruchs 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung bzw.
Nut einen trichterförmigen Einlaufbereich (22) für den Einwurfkörper (13) aufweist
Die Erfindung betrifft einen Direktantrieb für
Tiefbahrmeißel nach dem Moineau Verdrängungsprinzip gemäß der im Oberbegriff des, Anspruchs 1
angegebenen Art
In der Tiefbohrtechnik werden zur Ablenkung der Bohrrichtung aber auch zum Weiterhohren bereits
geneigter Bohrungen Direktantriebe eingesetzt. Klemmt sich der Bohrmeißel dabei aus irgendwelchen
Gründen in der Formation so fest daß; er durch das
to- Drehmoment des Direktantriebs nicht lösbar ist so läßt
sich das zum Lösen notwendige Drehmoment nur über
den Drehtisch des Bohrturms und das Bohrgestänge
einleiten- Da wegen des Direktantriebs aber das Bohrgestänge relativ zum Bohrmeißel drehbar ist muß
erst eine mechanische Verriegelung zwischen dem Bohrgestänge und dem Bohrmeißel herbeigeführt
werden, ehe das, von oben eingeleitete Drehmoment auf
den Bohrmeißel wirken kann.
Bei einem bekannten Direktantrieb dieser Art (DE-PS 29 1'7 331) geschieht dies durch eine mit der
Antriebswelle und eine mit dem Lagergehäuse verbundene
Gesperrehülse, die durch eine auf den Fohrstrang ausgeübte Axialbewegung in Verriegelungseingriff
gelangen. Damit dieser Verriegelungseingriff nicht unbeabsichtigt durch die im normalen Bohrhetrieb
auftretenden Axialbewegungen eintritt, ist eine Sicherungsvorrichtung
vorhanden, die erst bei Oberschreiten eines bestimmten Schwellwertes auslöst und die
Axialbewegung freigibt Die Festlegung dieses Schwellwertes
ist sehr schwierig, denn wenn dieser so hoch
gesetzt wird,, daß unbeabsichtigtes Auslösen sicher
vermieden wird, kann andererseits auch ein gewünschter
Auslösevorgang scheitern, weil z. B. von der von
oben eingeleiteten Axialkraft ein großer Teil durch Reibung zwischen Gestänge und Bohrlochwand verloren
geht und nur noch eine verminderte Kraft zur Sicherungsvorrichtung gelangt.
Es sind ferner Turbinen-Direktantriebe im Einsatz,
bei denen der Verriegelungseingriff zwischen der stator- und rotorseitigen Gesperrehülse durch einen
von oben in den Spülungskanal eingeworfenen und
zwischen die Gesperrehülsen gelangenen Körper
herbeigeführt wird. Die Gesperrehülsen sind hier noch vor den stromaufwärts liegenden Teilen der Turbine
angeordnet Es ist bei dieser Anordnung eine ausreichende
Stabilität der gesamten Rotorteile hinsichtlich der im Verriegelungszustand vom Drehtisch her
aufbringbaren Drehmomente erforderlich, da diese von den Gesperrehülsen durch die Rotorteile hindurch zum
so Bohrmeißel geleitet werden.
Obwohl die zuletzt erwähnte Version eines Direktantriebes mit Verriegelungsvorrichtung^ ein sicheres
Verriegeln zum gewünschten Zeitpunkt ermöglicht und ein unbeabsichtigtes Verriegeln ausschließt ist eine
Anwendung auf einen Direktantrieb nach dem Moineau-Antriebsprinzip
nicht ohne weiteres möglich. Bei Aufbringen eines hohen Drehmoments vom Drehtisch
her würde der Rotor innerhalb des Stators wegen des elastomeren Aufbaus des einen Teils radial auswandern
und den durch den eingeworfenen Körper herbeigeführten Reib- oder Formschluß zwischen den Gesperrehülsen
wieder aufheben. Darüber hinaus wirken die exzentrischen Bewegungen des Rotors innerhalb des
Stators und die zu dieser Bewegung umgekehrte Drehung des Rotors um seine eigene Achse einem
Verklemmen des Einwurfkörpers zwischen den Gesperrehülsen und damit dem Eintritt der Verriegelung
entgegen. Die der Erfindung zugrunde liegende
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