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Warenabzugs- und -aufwickelvorrichtung für Rundstrickmaschinen Die
Erfindung betrifft eine Warenabzugs- und -aufwickelvorrichtung für Rundstrickmaschinen,
mit mindestens einer vom Warenschlauch umschlungenen, angetriebenen Abzugswalze,
sowie einer Aufwickelwalze.
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3ei bekannten Vorrichtungen dieser Art wird der Warenschlauch von
einer angetriebenen Aufwickelwalze aufgewickelt. Die Praxis hat gezeigt, daß es
häufig problematisch ist, mit dem Warenschlauch einen gleichmäßigen Wickel auf der
Aufwickelwalze zu bilden, und außerdem führt das Aufwickeln allein mit ttilfe einer
angetriebenen Aufwickelwalze bei empfindlicher Ware, beispw, solcher
mit
einem durchbrochenen muster, zu einem Verzug zwischen innerer, gegen den Wickel
anliegenden Lage des Warenschlauchs, welche die Wickeikräfte aufnehmen muß, und
äußerer Lage.
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Bei den üblichen Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art wird der
Warenschlauch durch ein Paar von Abzugswalzen von der Rundstrickmaschine abgezogen.
Es ist aber auch schon bekannt, drei Abzugswalzen vorzusehen, von denen zwei federnd
gegen eine mittlere Abzugswalze anliegen, welchletztere motorisch angetrieben wird.
Auf der Achse einer jeden Abzugswalze sitzt ein Zahnrad, und die Zahnräder kämmen
mit Spiel in Richtung senkrecht zu den Abzugswalzenachsen miteinander, was es ermöglicht,
unterschiedlich dicke Warenschläuche zwischen den Abzugswalzen hindurchzuführen
und abzuziehen.
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Um einen gleichmäßigen und schonenden Abzug des Warenschlauchs zu
gewährleisten, ist es auch schon bekannt (DT-OS 1,635,799), ein endloses Band über
mehrere Abzugswalzen zu führen und den abzuziehenden Warenschlauch zwischen dieses
Band und eine der Abzugswalzen zu legen, um die Abzugskräfte möglichst gleichmäßig
auf beide Lagen des Warenschlauchs zu verteilen.
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Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine Warenabzugs- und
-aufwickelvorrichtung der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß der Warenschlauch
gleichmäßiger und schonender als bei den vorstehend geschilderten bekannten Konstruktionen
aufgewickelt wird. Erfindungsgemäß
läßt sich diese Aufgabe dadurch
lösen, daß die Aufwickelwalze als freilaufende Walze ausgebildet wird und daß der
Warenschlauch von der Abzugswalze zur Aufwickelwalze, nach deren Umschlingung wieder
zur Abzugswalze sowie nach deren Umschlingung zur Aufwickelwalze zurückgeführt wird,
so daß der die Aufwickelwalze umschlingende Warenschlauch Antrieb für die Aufwickelwalze
bildet. Der die Aufwickelwalze umschlingende und vor dem Aufwickeln wieder zur Abzugswalze
zurückgeführte Teil des Warenschlauchs preßt also den gerade aufzuwickelnden Teil
gegen die Aufwickelwalze bzw. den Wickel, wodurch die Reibung erhöht wird und das
Aufwickeln sanfter und gleichmäßiger vor sich geht.
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Diese Lösung konnte nun durch die bekannte Abzugsvorrichtung (DT-OS
1,635,799) nicht nahegelegt werden, denn zum einen betrifft diese bekannte Konstruktion
eben die Abzugs-und nicht die Aufwickelvorrichtung, zum anderen aber verwendet die
erfindungsgemäße Konstruktion auch kein separates, endloses Band für die Umschlingung
der Aufwickelwalze und schließlich würde eine Übertragung der bekannten Merkmale
einer Abzugsvorrichtung auf die Aufwickelwalze zu einer Konstruktion führen, bei
der zusätzliche Elemente zum Anpressen des endlosen Bandes gegen die Aufwickelwalze
bzw.
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den Wickel vorgesehen werden müßten und die Aufwickelwalze außerdem
angetrieben wäre, was bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ja gerade nicht der
Fall sein soll. Dadurch lassen sich auch alle Synchronisationsprobleme zwischen
Aufwickelwalze und angetriebenen Abzugswalzen vermeiden.
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In Anlehnung an eine bekannte Abzugs vorrichtung mit mehreren, insbesondere
federnd gegeneinander anliegenden Abzugswalzen wird ferner vorgeschlagen, die erEindungsgemäße
Vorrichtung so auszubilden, daß mindestens zwei gegeneinander anliegende, den Warenschlauch
zwischen sich aufnehmende Abzugswalzen sowie eine Uinlenkwalze für den Warensc.llauch
vorgesehen sind und daß der letztere nach Durchlaufen des Abzugswalzenpaars um die
Umlenkwalze, dann um die Aufwickelwalze und schließlich wieder uni eine der Abzugswalzen
oder die Umlenkwalze herumgeführt ist, ehe er einen Wickel auf der Aufwickelwalze
bildet. Bevorzugt wird eine Ausführungsform mit drei federnd gegeneinander anliegenden
Abzugswalzen, von denen die eine die Umlenkwalze bildet. Diese Ausführungsform der
erfindungsyemäßen Vorrichtung gewährleistet einen besonders schonenden Warenabzug.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten zeichnerischen Darstellung zweier
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen iJarenabzugs- und -aufwickelvorrichtung;
es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform, und Fig.
2 eine etwas ausführlichere Darstellung einer zweiten Ausführungsform.
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Die Figur 1 zeigt drei Abzugswalzen 10 12 und 14, die in einem nicht
dargestellten Gestell so gelagert sein sollen, daß sich die Achsabstände der Abzugswalzen
verändern lassen, was es ermöglicht, die Abzugswalzen 10 und 14 federnd gegen die
Abzugswalze 12 anzulegen - zur Vereinfachung der Darstellung wurde auch dieses Merkmal
in der Figur 1 weggelassen.
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Die Abzugswalzen können in belcannter Weise an ihrem Umfang mit einer
reibungserhöhenden Schicht versehen sein; außerdem ist es zweckmäßig, sie über nicht
dargestellte und miteinander mit Spiel senkrecht zu den Achsrichtungen kämmende
Zahnräder miteinander zu kuppeln, so daß man lediglich eine der Abzugswalzen, beispw.
die Abzugswalze 12, antreiben muß. Mit 16 ist eine Aufwickelwalze bezeichnet, die
in dem nicht daryestellten Gestell frei drehbar gelagert sein wird.
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Der von einer nicht gezeigten Rundstrickmaschine abzuziehende Warenschlauch
18 wird zunächst in der gezeigten Weise um die Abzugswalzen 10-14 herurn und zwischen
diesen hindurchgeführt, dann um die Aufwickelwalze 16 herumgelegt, worauf der Warenschlauch
noch einmal die Abzugswalze 14 umschlingt und schließlich mit seinem vorderen Ende
in nicht mehr dargestellter Gleise am Umfang der Aufwickelwalze 16 befestigt.
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Dann wird der Antrieb für die von den Abzugswalzen 10-14 gebildete
Abzugsvorrichtung eingeschaltet, worauf sich die verschiedenen Walzen in den durch
Pfeile angedeuteten Richtungen zu drehen beginnen. Die Aufwickelwalze 16 wird dabei
durch den Warenschlauch selbst angetrieben1 und der gerade aufzuwickelnde Teil des
Warenschlauchs wird von einem anderen Warenschlauchteil gleichmäßig gegen die Aufwickelwalze
bzw. den bereits gebildeten Wickel gepreßt,
wodurch sich ein besonders
schonender t gleichmäßiger Aufwickelvorgang ergibt.
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Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt senkrecht zu den Walzenachsen einer
zweiten Ausführungsform, so daß nur eine Wange eines Gestells 20 dargestellt ist,
in welchem eine Aufwickelwalze 22 frei drehbar gelagert ist. Zwischen den Wangen
des Gestells ist außerdem eine Abzugswalze 24 drehbar gelagert, während zwei weitere
Abzugswalzen 26 und 28 in schwenkbaren Armen 30 drehbar gelagert sind, welche bei
32 an den Wangen des Gestells 20 angelenkt sind. An den Armen 30 greifen Zugfedern
34 an, die die Abzugswalzen 26 und 28 gegen die angetriebene (nicht dargestellt)
Abzugswalze 24 anpressen.
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In hereits geschilderter Weise sind die Abzugswalzen 24-28 durch nicht
dargestellte Zahnrader miteinander gekuppelt.
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Ein frei Gestell 20 gelayerter hebel 36 dient schließlich dazu, mit
einer ovalen Scheibe 38, welche mit den Armen 30 zusammenwirkt, die Abzugswalzen
26 und 28 von der Abzugswalze 24 abheben zu können.
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Der mit 40 bezeichncte und von der Rundstrickiuaschine abzuziehende
Warenscillauch wird zunächst zwischen die Abzugswalzen 24 und 26 eingelegt, dann
um die Abzugswalzen 24 und 28 herumgeführt,-worauf man die Aufwickelwalze 22 mit
dein Warenschlauch umschlingt und diesen dann zurück zur Abzugswalze 26 führt. Man
umschlingt dann diese Abzugswalze noch einmal mit dem Warenschlauch und legt ihn
dabei zwischen die Abzugswalzen 24 und 26 ein, worauf das vordere Ende des Warenschlauchs
am Kern der Aufwickelwalze 22 mit nicht dargestellten Mitteln befestigt wird. flach
dem
Einschalten des Antriebs für die Abzugswalze 24 wird dann der
Warenschlauch von der Rundstrickmaschine abgezogen, die Aufwickelwalze 22 durch
den Warenschlauch in Drehung versetzt und der letztere auf die Aufwickelwalze aufgewickelt.
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Es kann noch zweckmäßig sein, im Gestell 20 zwei unter der Wirkung
von Federn 50 stehende Hebel 52 zu lagern, die eine Anpreßwalze 54 halten. Diese
Anpreßwalze liegt demzufolge federnd gegen den auf der Aufwickelwalze 22 entstehenden
Wickel- an und wirkt sich im Hinblick darauf günstig aus, daß dieser Wickel möglichst
genau eine zylindrische Gestalt haben soll.