DE2417070A1 - Zahnpflegemittel - Google Patents
ZahnpflegemittelInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR. ING. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER
2t HAMBURG 90 8 MÜNCHEN 8O
München, 3. April 1974 J 4-34-
UKILEVER N. V.
Burgemeester s'Jacobplein 1, Rotterdam,
Niederlande
Zahnpflegemittel
Die Erfindung betrifft Zahnpflegemittel.
Zahnpflegemittel enthalten fast unverändert ein scheuerndes Reinigungsmittel zur Entfernung der auf den Zähnen haftenden
Beläge. Üblicherweise besitzen die Teilchen des Scheuermittels eine Durchschnittsteilchengröße innerhalb des Bereiches
von etwa 5 bis etwa 25 Mikron. Beispiele solcher Scheuermittel,
welche eine ausgedehnte technische Anwendung finden oder gefunden haben, sind Kieselerde-Xerogele, hydratisiertes
Aluminiumoxid, Calciumcarbonat, Dicalciumphosphat (wasserfrei und als Dihydrat), unlösliches Natriummetaphosphat,
und Calciumpyrophosphat.
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Es wird gewünscht, daß die Zähne nach der Zahnreinigung ein
scheinendes, glänzendes Aussehen besitzen. Zu diesem Zweck wurde "bereits vorgeschlagen, in Zahnpflegemittel ein feiner
unterteiltes Mineral einzugeben, das spezifisch als Poliermittel für die Zähne wirken soll. So ist beispielsweise in
der US-Patentschrift 3 060 098 alpha-Aluminiumöxid des Typs A
von Linde zu diesem Zweck vorgeschlagen worden.
Es wurde nun gefunden, daß ein Material, welches besonders wirksam zur Steigerung des Glanzes von Zähnen ist, ein durch
Hitzeeinwirkung hergestelltes Siliziumdioxid ist, das durch Verdampfen und erneutes Kondensieren von Siliziumdioxid erhalten
worden ist.
Die Erfindung liefert daher ein Zahnpflegemittel, welches ein
scheuerndes Reinigungsmittel und ein Glanzmittel enthält, wobei das Glanzmittel ein durch Hitzeeinwirkung hergestelltes
Siliziumdioxid ist, das durch Verdampfen und Rückkondensieren von Siliziumdioxid erhalten worden ist.
Das in der Erfindung verwendete', durch Hitzeeinwirkung hergestellte
Siliziumdioxid kann nach einem Hochtemperaturbo genverfahren
hergestellt werden, in welchem Siliziumdioxid als Teil der Elektroden verwendet wird, obwohl auch ein Plasmagenerator
als Hitzequelle für die Verdampfung verwendet werden kann. Diese Form von durch Hitzeeinwirkung hergestelltem
Siliziumdioxid ist von der besser bekannten Form von Siliziumdioxid
zu unterscheiden, welche nach dem Flammenhydrolyseverfahren
erhalten wurde, bei welchem Siliziumtetrachlorid mit Wasserstoff und Sauerstoff in einer Flamme zur Bildung
eines sehr feinen Siliziumdioxids umgesetzt wird. Die letztgenannte
Form von durch Hitzeeinwirkung hergestelltem Siliziumdioxid erwies sich als schlechteres Glanzmittel gegenüber dem
in der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel verwendetem durch Hitzeeinwirkung hergestellten Siliziumdioxid, welches durch
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Verdampfen, von Siliziumdioxid erhalten wurde.
Nach dem Flammenhydrolyseverfahren hergestelltes, fein zerteiltes
Siliziumdioxid (fumed Silica, ζ. B. das unter der Warenbezeichnung Aerosil im Handel "befindliche Material)) ist als
Bestandteil von Zahnpasten an sich "bekannt, wobei es in diese als Verdickungsmittel eingegeben wird. Das erfindungsgemäß
verwendete, verdampfte Siliziumdioxid unterscheidet sich in einer ganzen Reihe von Parametern von dem durch Flammenhydrolyse
hergestellten Siliziumdioxid. Insbesondere ist das erfindungsgemäß verwendete Siliziumdioxid chemisch überaus inert, ·
da es dehydroxyliert ist, während durch Flainmenhydrolyse hergestellte Siliziumdioxide wegen der Anwesenheit von Hydroxylgruppen
auf. der Oberfläche der Teilchen nicht inert sind, so daß sie mit verschiedenen organischen Verbindungen reagieren
können, um den Ersatz der Hydroxylgruppen durch organische Reste herbeizuführen, wobei auf diesem Wege ein hydrophobes
Siliziumdioxid hergestellt werden kann. Darüber hinaus führen die auf der Oberfläche der durch Flammenhydrolyse hergestellten
Siliziumdioxide vorliegenden Hydroxylgruppen zu einer Ausbildung von Bindungen zwischen den Teilchen selbst als
Folge von Wasserstoffbrückenbindungen bildenden Ketten und zu einer dreidimensionalen Struktur, wobei diese Bildung
hauptsächlich für den Verdickungseffekt der Siliziumdioxide
dieser Art für verschiedene Flüssigkeitssysteme verantwortlich ist. Im Gegensatz hierzu sind die erfindungsgemäß verwendeten
Siliziumdioxide dehydroxyliert und besitzen daher nur ein wesentlich geringeres Verdickungsvermögen.
Das erfindungsgemäß verwendete Siliziumdioxid wird in Form von praktisch kugelförmigen Teilchen mit einer Größe von etwa
10 bis 100 Millimikron gebildet, wobei diese Aggregate bilden. Das Material ist praktisch wasserfrei und nicht porös, und wie
bereits beschrieben - relativ inert.
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Die Menge des in die Zähnpflegemittel eingegebenen, Glanz
erzeugenden Siliziumdioxids kann von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa etwa 40 Gew.-% variieren, obwohl die verwendete Menge
vorteilhafterweise relativ klein ist, z. B. zwischen etwa
0,5 und 10 Gew.-% liegt.
Das erfindungsgemäß verwendete, Glanz erzeugende Siliziumdioxid kann in eine große Vielzahl von Zahnpflegemittelzusammensetzungen
eingegeben werden. Diese können pulverförmige oder flüssige Produkte sein, vorzugsweise sind sie jedoch die
besser bekannten Pastenprodukte, welche aus zusammendrückbaren Tuben ausgedrückt werden können oder aus Aerosolbehältern abgegeben
werden. Ausdrückbare Zahnpasten umfassen auch die optisch klaren, gelartigen Produkte, welche in letzter Zeit
auf den Markt gekommen sind.
Zahnpasten enthalten üblicherweise von etwa 5 "bis etwa 60
Gew.-% eines scheuernden Reinigungsmittels. Die flüssige Phase umfaßt üblicherweise ein Gemisch aus Wasser und einem
feuchthaltenden Mittel wie Glyzerin, Sorbit oder Propylenglykol
400 oder Mischungen hiervon. Verschiedene andere Bestandteile in kleineren Mengen sind üblich, insbesondere grenzflächenaktive
Mittel, Verdickungsmittel oder Bindemittel und Geschmacksstoffe. Andere Bestandteile, welche ebenfalls zugesetzt werden können,
sind antibakterielle Mittel, z. B. 1,6-Di-(p-chlorphenylbiguanido)-hexan
und dessen nicht-toxische Säureadditionssalze, Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Chloroform und Titandioxid.
Es wurden Versuche durchgeführt, um die besseren Glanz erzeugenden
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel zu zeigen. Das in diesen Versuchen verwendete Standardzahnpflegemittel
besaß folgende Zusammensetzung:
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Gew.-%
Aluminiumoxidtrihydrat (DTG = 16 | 54,0 |
bis 21 Mikron) | 27,0 |
Sorbitsirup (70 %) | 0,8 |
Natriumcarboxymethylcellulose | 2,0 |
Natriumlaurylsulfat | 0,2 |
Sacharin | 1,0 |
Geschmacksstoff | •1,0 |
Dicalciumphosphatdihydrat | • auf 100,0 |
Wasser | |
DTG = Durchschnittsteilchengröße
Die verwendeten Tes-tZahnpflegemittel waren dieselben wie das
Standardprodukt mit der Ausnahme, daß sie zusätzlich ein Glanzmittel anstelle eines Teiles des Wassers enthielten.
Einzelheiten der verschiedenen, untersuchten Glanzmittel sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Testzahnpflegemittel Glanzmittel
Menge (%) Zusammensetzung
A 1 sphärische Teilchen von
amorphem, praktisch wasserfreiem und nichtporösem Siliziumdioxid,
überwiegend mit einer Teilchengröße von etwa 40 Millimikron, erhalten
durch Verdampfung und Kondensation von Siliziumdioxid
B 2 Fluß-calzinierte Kieselgur
(Diatomit)
C 1 alpha-Aluminiumoxid
(DTG = 3 Mikron)
D 2 gefälltes Siliziumdioxid
(DTG » 8 Mikron)
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Tabelle I (Portsetzung) Testzahnpflegemittel Glanzmittel
M'enge .(%) Zusammensetzung
E 2 flammenhydroIysiertes ■
Siliziumdio'xid
"F 2 Titandioxid
G 2,5 alpha-Aluminiumoxid
(DTG =0,3 Mikron) (Linde A;
Der Vergleich der Glanz erzeugenden Eigenschaften der Zahnpflegemittel
wurde unter Verwendung einer Arbeitsweise durchgeführt, welche die Messung der Spektralkomponente des Lichtes
mit Hilfe, eines modifizierten Sargrove-Dental-Reflektometers
einschloß, welches von der Oberfläche eines zuvor durch Bürsten mit einer Kalkaufschlämmung matt gemachten Zahnes, der mit
der zu untersuchenden Zahnpaste gebürstet,worden war, reflektiert
wurde. Für jedes Zähnpflegemittel einschließlich des Standardmittels wurde die Veränderungsrate des Glanzes der
Zahnoberfläche zwischen 0 und 3000 Bürstenstrichen bestimmt. Das Verhältnis zwischen dem mit einem Testprodukt und dem
Standardprodukt erhaltenen Eatenwert wird als Glanzwert für das Testprodukt bezeichnet. Die mit den Zahnpflegemitteln A
bis G erhaltenen Glanzwerte sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II | |
Testzahnpflegemittel | Glanzwert |
A | 4,1 |
B | 2,7 |
C | 2,1 |
D | 1,5 |
E | 1,0 |
i1 | 0,9 |
G | 0,5 |
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Dieser Versuch zeigt, daß das Testprodukt A gemäß der Erfindung den anderen Testprodukten und dem Standardprodukt klar
überlegen war.
Das Ausmaß der von den Testzahnpflegemitteln erzeugten Zerkratzens wurde ebenfalls "bestimmt. Dies wurde so durchgeführt,
daß zuvor polierte, extrahierte Zähne mit 15 Bürstenstrichen mit einem Testzahnpflegemittel mechanisch
gebürstet wurden. Die Oberfläche wurde dann bei einer 1000-fachen Vergrößerung unter Verwendung eines Abtastelektronenmikroskops
untersucht, und das Ausmaß des Zerkratzens wurde auf einer Skale von 1 bis 4- eingestuft, wobei galt:
1 für nicht markierte Oberflächen
2 für schwach markierte Oberflächen
3 für merklich verkratze Oberflächen
4 für stark verkratze Oberflächen.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt,
A 1
B 3
C n.
D 2
E 1
F 3
G 4
Dieser Versuch zeigt, daß das Testzahnpflegemittel A gemäß der Erfindung sowohl den höchsten Glanzwert ergibt wie auch ein
sehr geringes Ausmaß des Verkratzens aufweist.
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Claims (3)
1. Zahnpflegemittel, welches aus einem scheuernden Reinigungsmittel
und einem Glanzmittel besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Glanzmittel durch Hitzeeinwirkung
hergestelltes Siliziumdioxid ist, das durch Verdampfen und erneutes Kondensieren von Siliziumdioxid erhalten worden ist.
2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß das Glanzmittel in einer Menge von
0,1 Gew.-% "bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Zannpflegemittel,
vorliegt.
3. Zannpflegemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e η η
ζ e ichnet, daß das scheuernde Reinigungsmittel in einer Wenge von 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, bezogen auf das
Zahnpflegemittel, vorliegt.
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