DE2417005A1 - Verfahren zur herstellung von kontaktschwefelsaeure - Google Patents

Verfahren zur herstellung von kontaktschwefelsaeure

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DE2417005A1
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Georg Schmidt
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
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    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/56Separation; Purification

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kontaktschwefelsä.ure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kontaktschwefelsäure aus Röstgasen sulfidischer Frze.
  • Es ist bekannt, sulfidische Erze in der Wirbeischicht abzurösten und die Röstgase auf Kontaktschwefelsäure aufzuarbeiten. Hierbei hat man auch schon Abfallschwefelsäure, die durch direkten Wärmeaustausch mit den Röstgasen vorkonzentriert wurde, zusätzlich in die Wirbelschicht eingeführt und gespalten ( Patentanmeldung N 899 Kl. 12 i; bekanntgemacht 29.5.52). Es ist ferner bekannt, zersetzbare, durch direkten Kontakt mit heißen Spaltgasen aufkonzentrierte Metallsulfatlösungen im Wirbelschichtreaktor unter Zufuhr von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen zu spalten (Dt-OS 1 66'? 180). Nach einem weiteren bekannten Vorschlag werden Abfallschviefelsäuren mittels kohlenstoffhaltiger Brennstoffe unter Sauerstoffzufuhr in üblichen Reaktoren verbrannt und die Schwefeldioxid enthaltenden Gase nach vorheriger Aufbereitung einer Kontaktschwefelsäure-Anlage zugeführt. Nach dem vorbekannten Verfahren wird das den Reaktor verlassende S02-haltige Gas entstaubt, in einem Abhitzkessel gekühlt und in einem Wäscher durch direkten Kontakt mit Kondensat aus der indirekten Kühlung und der Naß-EGR weiter abgekühlt. Durch eine indirekte Kühlung erfolgt im Gasstrom sodann die Einstellung desjenigen Wassergehalts, der für die nachfolgende Aufarbeitung des Schwefeldioxids zu Schwefelsäure gewünschter Stärke erforderlich ist.
  • Bei dem vorbekannten Verfahren wird die im Waschaggregat anfallende und wertvolle Schwefelträger führende Waschsall.re als Überschuss ausgeschleust und keiner Verwertung zugeführt.
  • Schliesslich fallen auch in der indirekten Kühlung schwefelsaure Kondensate an, die nur zum Teil in den Wäscher rückgeführt werden und deren anderer, mit.einem luftstrom gestrippter Teil einer Neutralisation zugeführt werden muß und auf diese Weise nicht mehr am Prozeß teilnimmt. Besonders nachteilig an diesem Prozeß ist, daß die fv)ililbare Iärre des Gases nach dem Abhitzekessel nicht zum Voreindampfen der Abfall-Schwefelsäure genutzt werden kann ( GB-PS 1288 851) Nach einem weiteren bekannten Vorschlag der genannten Art werden in einem ähnlichen Verfahren bei der Verbrennung von Säureharzen der Erdöl-Industrie die im Verfahren entstehende Waschsäure aus indirekter Kühlung und- Naß-EGR in einem indirekt arbeitenden Konzentrator aufkonzentriert.
  • Dieses 11Waschsäurekonzentratt1 wird in den Reaktor zurückgeführt. Hieraus ergibt sich, daß der auszuschleusende Wasserinhalt des zu vernichtenden Säureschlammes verdampft, indirekt kondensiert und ein zweites Mal verdampft werden muß ( US-PS 2 789 035).
  • Die vorbekannten Verfahren betreffen jedoch keine besonders aus gestalteten Verfahrensführungen für die Aufbereitung von Metalls/ulfate enthaltenden Abfalls chwefelsäuren.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbekannten Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren bereitzustellen, das in wirtschaftlicher Weise eine vollständige Aufarbeitung von Metallsulfate enthaltenden Abfallsäuren gestattet und jegliche Verunreinigung von Oberflächenwasser durch Einleitung von Säuren vermeidet.
  • Die Aufgabe wird in einem Verfahren zur Herstellung von Kontaktschwefelsäure durch Abrösten sulfidischer Erze unter Mitverwendung Metallsulfat-haltiger Abfallschwefelsäure in einem Reaktor gelöst. Das Verfahren der genannten Art wird gemäß der Erfindung derart ausgestaltet, daß die-heißen Röstgase in einem Venturi-Wäacher mit Metallsulfate enthaltender wässriger Abfallschwefelsäure behandelt, anschließend indirekt auf den Taupunkt des Wassers abgekühlt und aus den Röstgasen in einer Naß-EGR die Schwefelsäurenebel und ggf. Reststaubgehalte abgeschieden werden und die Abscheidungsstoffe zusammen mit dem Kondensat aus der vorgeschalteten indirekten Kühlung in den Venturi-Wäscher rückgeführt werden, und aus dem derart vorbehandelten Röstgas durch indirekte Kühlung der Hauptteil des mit der Abfallschwefelsäure eingebrachten Wassers kondensiert und ausgeschleust wird, wobei der Restwassergehalt im Röstgas den Erfordernissen der nachgeschalteten Kontakt-Schwefelsäure-Anlage entspricht.
  • Der Reaktor des erfindungsgemässen Verfahrens ist zweckmässig ein Wirbelschicht-Reaktor. Als abzuröstende sulfidische Erze kommen Pyrit, Pyrotin, Zinksulfid, ferner Eupfer- und Nickelkonzentrate in Betracht. Insbesondere eignen sich Pyritkonzentrate.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren können Metallsulfate enthaltende Abfallschwefelsäuren aus den verschiedensten chemischen Prozessen oder Bearbeitungsverfahren aufgearbeitet werden. Beispielsweise eignen sich die bei der Hydrolyse von schwefelsauren Titansalzlösungen entstehenden, metallsulfathaltigen Säuren, die sog. Hydrolysesäuren, ferner verbrauchte Schwefelsäurebeizlösungen der Metallbearbeitung, ferner schwefelsaure Lösungen aus metallurgischen Prozessen, die Sulfate von z.B. Kupfer, Nickel, Zink und Eisen enthalten, schliesslich Zellensäuren. Insbesondere wird in dem erfindungsgemässen Verfahren Hydrolysesäure der Titandioxid-Herstellung mit einem Schwefelsäuregehalt von ca. 21 ffi eingesetzt.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird durch die direkte Behandlung der Abfallschwefelsäure mit den heißen Zersetzungsgasen in einem Venturi-Wäscher die Abfallschwefelsäure vorzugsweise nur soweit eingedampft, daß keine nennenswerte Kristallisation der gelösten Salze erfolgt. Die in solcher Weise aufgestärkte, Metallsulfate enthaltende hbfallschwefelsäure wird in die Wirbelschicht des Röstreaktors eingedüst, wobei je nach Eindampfgrad eine Abkühlung vermieden wird, um eine Kristallisation der gelösten Salze zu verhindern.
  • Die Zersetzung der Abfallschwefelsäure ist eine endotherme Reaktion, die im Reaktor durch die exotherme Röstreaktion ausgeglichen wird.
  • Nach Austritt aus dem Venturi-Wäscher hat das Röstgas eine Temperatur von 70 bis 12000 mit einem Taupunkt von 65 bis 700C, entsprechend einem Wassergehalt von 265 bis 361 g/Nm3. Dieser Gasstrom wird sodann durch indirekte Kühlung bis auf den Taupunkt des Wassers abgekühlt und in eine Naß-EGR überführt, wo die Schwefelsäurenebel und gegebenenfalls auch noch Reststaubgehalte abgeschieden werden. Diese wertvollen, schwefelhaltigen Abscheidungsstoffe werden mit den ggf. geringen Mengen Kondensat aus der vorangegangenen indirekten Kühlung vereinigt und in den Kreislauf des Venturi-Wäschers eingespeist.
  • Das nunmehr in einer ersten Reinigung vorgereinigte und praktisch bereits weitgehend S03-freie Zersetzungsgas wird sodann auf den für die Schwefelsäurebildung erforderlichen Taupunkt indirekt abgekühlt. Gleichzeitig wird hierbei der Hauptteil des mit der Metallsulfat-haltigen Abfallschwefelsäure eingebrachten Wassers auskondensiert.
  • Der Restwassergehalt im Röstgas wird entsprechend den Bedürfnis sen der nachgeschalteten Kontaktschwefelsäureanlage, d.h. entsprechend der gewünschten Konzentration der Schwefelsäure, eingestellt. Die in der Nachreinigung aus dem Röstgas durch indirekte Kühlung auskondensierte und ausgeschleuste Hauptmenge Wasser wird durch Strippen mit einem Gasstrom, wie Luft, von evtl. noch im Kondensat gelöstem S02 befreit. Das gestrippte Kondensat hat nunmehr lediglich noch einen Säureanteil entsprechend einem Schwefelgehalt von weniger als 0,3 g pro Liter. Dieses Kondensat kann direkt oder auch nach Zusatz geringer 1engen basischer Stoffe in Oberflächengewässer abgeleitet werden. Zweckmässig wird dieses Kondensat jedoch wieder bei chemischen Prozessen eingesetzt, beispielsweise Verfahrensstufen der Titandioxidpigmentherstellung. Der aus dem Stripper austretende S02-haltige Gasstrom wird dem Röstgas wieder zugeführt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist Vorteile auf. Es gestattet, den wertvollen Schwefelinhalt metallsulfathaltiger Abfallschwefelsäure in einer Schwefelkiesröstanlage vollständig in Porm von S02 für das Kontaktschwefelsäureverfahren wirtschaftlich aufzuarbeiten, ohne daß dabei umweltschädliche Abfallosungen entstehen.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, daß im Viasch- und Kühlteil der Röstanlage keine Schwefelverluste auftreten. Bei einem üblichen Röstprozeß ohne gleichzeitige Aufarbeitung von Abfallschwefelsäure gehen hingegen ca. 1,5 9' des S-Inhalts des abgerösteten sulfidischen Erzes in Form von SO3 und Metallsulfat verloren. Denn diese Stoffe bilden zusammen mit in den Waschkreislauf eingeführtem Wasser das sog.
  • Abfallprodukt "Waschsäure", welches 10 bis 20 G,' H2S04 ent-hält. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Verfahrens werden diese S-haltigen Stoffe ( entsprechend 1,5 des S-Rinsatzes ) in der Abfallschwefelsäure gelöst und mit dieser in den Röstprozess zurückgeführt. Gleichzeitig wird die Zugabe von Wasser in den Waschkreislauf eingespart. Das Problem der umweltfreundlichen Beseitigung der Waschsäure entfällt.
  • Durch 02-Bildung bei der Spaltung von Metallsulfat und H 2504 kann entweder die Röstluftmenge reduziert oder bei unveränderter Luftmenge mehr sulfidisches Erz abgeröstet werden.
  • Es wird ferner ein Röstgas mit höherer S02-Konzentration erhalten, wodurch infolge eines günstigeren 02:S02-Verhältnisses die Oxidation des S02 in der Kontaktanlage begünstigt wird. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, daß das Röstgas keiner Feinentstaubung vor dem Venturi-Wäscher mit z.B. einer Heiß-EGR unterworfen werden muß. In dem erfindungsgemässen Verfahren kann das grob entstaubte Röstgas direkt in den Wäscher gegeben werden, wo infolge des grösseren Flüssigkeitsdurchsatzes der Staubgehalt in der Waschflüssigkeit sich nicht störend bemerkbar macht.
  • Da dieser im Naßwäscher abgeschiedene Staub sich mindestens teilweise unter Bildung des entsprechenden Metallsulfates auflöst, hat die in den Röstofen eingeleitete Abfallsäure eine höhere Konsentration an Salzen. Diese höhere Salzkonzentration verbessert die Granulierwirkung, so daß Gasgeschwindigkeit und damit die leistung bezogen auf den Querschnitt des Wirbelofens gesteigert werden kann.
  • Während bei der Röstung ohne Zusatz von Abfallschwefelsäure aus der Feinentstaubungsstufe ca. 2 % des Metalloxides als hochsulfathaltiger, nicht verwertbarer Peinstaub anfällt, wird diese Metalloxid-Menge nach dem erfindungsgemässen Verfahren als sulfatarmer, grobkörniger Abbrand erhalten. Durch den Wegfall derFeinentstaubung werden die Investitions- und Betriebskosten einer Röstanlage wesentlich gesenkt. In dem erfindungsgemässen Verfahren wird ferner der gesonderte Zusatz von Granulierhilfsmitteln wie Eisensulfatheptahydrat, die bei der hbröstung von feinteiligem Pyrit in der Wirbelschicht üblicherweise erforderlich sind, erübrigt. Je nach Menge und Salzkonzentration der zugesetzten Abfallschwefelsaure kann sich der Granuliereffekt derart steigen, daß eine größere Gasgeschwindigkeit im Wirbelofen möglich wird. Das bedeutet eine mögliche Erhöhung der Röstluftmenge und eine Steigerung des Durchsatzes bezogen auf die Rostfläche des Wirbelofens.
  • So beträgt in dem erfindungsgemässen Verfahren die Wirbelgasgeschwindigkeit bei der Röstung von flotierten Eisensulfiden mehr als 2,5 m/s, von Zinkblende mehr als 1,3 m/s und von Kupferkonzentraten mehr als 1,0 m/s, während die maximal mögliche Gasgeschwindigkeit ohne Verwendung von Granulierhilfsmitteln bei Sfflbeitstemperatur , bezogen auf den leeren Ofenschacht bei respektive 2, 1,3 und 0,8 m/s liegt.
  • Die Erfindung wird anhand der beispielsweisen schematischen Figur in der Darstellung erläutert. Die Figur zeigt das Pließschema einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Die Anlage besteht im wesentlichen aus dem Wirbelschichtreaktor 1, der mit sulfidischem Erz 9 beschickt wird, wobei die Reaktionswärme ganz oder teilweise zum Spalten von voreingedampfter Abfallsäure 11 genutzt wird. Das gebildete Röst/Spaltgas wird im Zyklon 2 grobentstaubt und der Wärmeinhalt des Röstgases in einem Abhitzekessel 3 zur Dampfproduktion genutzt. Im Venturi\?%scher 4 wird das Röstgas gekühlt und entstaubt, wobei die eingegebene Abfallsäure eingedampft wird. Die Venturi-Pwnpenvorlage 15 ist Niveau geregelt, so daß die verdampfte Wassermenge und die zum Wirbelofen 1 abgestossene Menge ständig durch frische Abfallsäure 18 erganzt wird. Im indirekten Kühler (I) 5, wird das Röstgas auf den Wassertaupunkt des Gases gekuhlt, dabei etwa anfallendes Kondensat wird zusammen mit dem Spruh aus Venturi in die Venturi-Pumpenvorlage zurückgeführt 14. In einer nassen elektrostatischen Gasreinigung 6 wird das Röstgas von Schwefelsäurenebeln und von Reststaub befreit. Im indirekten Kühler (I1) 7 wird das für die Schwefelsäureanlage notwendige Wasser/SO2 -Verhältnis eingestellt. Das im indirekten Kuhler (1I) 7 anfallende Kondensat, welches der Hauptanteil des aus Spaltung und Voreindampfung im Röstgas enthaltenen Wassers ist, wird einem Stripper 16 zugeführt, der mit luft 15 betrieben wird. Das gestrippte Kondensat 17 enthält Säure entsprechend einem Gehalt von weniger als 0,3 g/l Schwefel und kann direkt in den Vorfluter ablaufen. Die S°2-beladene Stripperluft wird hinter dem indirekten Kuhler (II) dem Röstgas zugemischt.
  • Das im indirekten Kühler (II) gekühlte Röstgas wird einer nassen elektrostatischen Nachreinigung 8 unterzogen und geht derart vorbehandelt in die Schwefelsäure-Kontakt-Anlage. Die in den nassen elektrostatischen Reinigungen anfallenden geringen Mengen Kondensat, mit dem Reststaub beladen, werden über die Kondensat-Rücklaufleitung 14 in die Venturi-Pumpenvorlage 13 zurückgeführt.
  • Der Zyklon 2 kann auch dem Abhitzekessel 3 nachgeschaltet werden. Ebenso kann vor dem Venturi-Wäscher 4 eine heisse elektrostatische Gasreinigung angeordnet werden.
  • Die Erfindung wird in dem nachstehenden Beispiel näher erläutert.
  • In einem Wirbelschicht-Röstofen wurden in üblicher Arbeitsweise bisher stündlich 17,5 t Flotationspyrit abgeröstet. Dabei musste stündlich 1 t FeS04 7 H20 als Granulierhilfsmittel zugesetzt werden, um den vollständigen pneumatischen Abtransport des Abbrandes mit dem Röstgas zu vermeiden. Nach Grobentstaubung des Röstgases in Zyklon und Abhitzekessel wurde vor Eintritt in den Wäscher der Staubgehalt mit einer Heiß-EGR auf weniger als 200 mg gebracht. Nur durch diese Peinreinigung war es möglich, im Wäscher eine Waschsäure mit ca. 20 % H2S04-Gehalt zu erzielen. Der Schwefelverlust in der nassen Gasreinigung ( Venturi und Naß-EGR) betrug 1,5 % der mit dem Flotationspyrit eingebrachten Schwefelmenge.
  • Gleichzeitig fielen stündlich 1,9 t Waschsäure mit 20 do H2S04 an, welche beseitigt werden mussten. Der Wasser bedarf in der Naßreinigung betrug 2,1 t/h. Die Produktion an Schwefelsäure-Monohydrat betrug 25 t/h.
  • Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird anstelle von Wasser Abfallschwefelsäure aus der Ti02-Herstellung in den Venturi-Wäscher gegeben. 1 t dieser sogenannten Hyrolysesäure enthielt H2S04 210 kg FeSO4.H20 59,285 kg MgSO4 # H2O 25,295 kg Al2(SO4)3#4H2O 21,791 kg MnS04H20 0,784 kg TiOSO4 10,0 kg VOS04 2,1 kg Gr2(S04)3 1,1 kg Wasser 669,647 kg Die aus dem Röstofen austretenden Röstgase werden grobentstaubt und indirekt in Zyklon und Abhitzekessel auf 38000 gekühlt. Das Gas enthält danach noch ca. 5 g Staub/ETm3 Röstgas und wird ohne weitere Feinentstaubung (keine Heiß-EGR) direkt im Wäscher mit der Abfallschwefelsäure in Kontakt gebracht. Dabei wird das Röstgas auf 1050C abgekühlt, wobei gleichzeitig eine praktisch vollständige Entstaubung stattfindet.
  • Die überschüssige Wärme aus der exothermen Röstreaktion des Pyrits im Wirbel ofen wird durch Einspritzen von vor ein gedampfter Abfallschwefelsäure aus dem Naßwäscherkreislauf verbraucht, wobei mit der Dosierung der eingespritzten Säure die Arbeitstemperatur im Röstofen auf ca. 10000C eingestellt wird.
  • Dem Wäscherkreislauf wird Original-Abfallschwefelsäure in solcher Menge zugesetzt, daß die Entnahme für den Röstofen und die Wasserverdampfung ausgeglichen wird.
  • Dabei ergibt sich, daß dem Wäscher 15,2 t/h Abfallsäure zugeführt werden müssen. Im Wäscher werden 6,5 t Wasser verdampft und 9,3 t Abfallsäurekonzentrat werden in den Röstofen gegeben. Diese 9,3 t setzen sich zusammen aus dem Eindampfrückstand der Abfallschwefelsäure ( 15,2 t - 6,5 t = 8,7 t ) und den aus dem Gas ausgewaschenen ca. 200 kg Eisenoxid und ca. 400 kg H2S04.
  • Der Gesamtgehalt an 112504 in freier und gebundener Porm in diesen 9,3 t betrug 4750 kg.
  • Durch den Agglomeriereffekt der salzhaltigen Abfall-Schwefelsäure erübrigt sich der Zusatz von FeS04.7H20.
  • Wasser wird nicht mehr in den Wäscher-Kreislauf gegeben.
  • Gleichzeitig wird bei gleicher Wirbelluftmenge entsprechend dem bei der Spaltung der Abfallschwefelsäure freiwerdenden 02 der Durchsatz an Pyrit um 1 t/h erhöht.
  • Hierdurch wird der S02-Gehalt im Röstgas verglichen mit dem Röstprozess ohne Abfallsäureaufgabe von 14,3 o/o auf 17,0 % gesteigert. Der Rest-02-lshalt im Röstgas beträgt dabei unverändert ca. 1,5 %. Die Schwefelsäureproduktion erhöht sich von 25 t/h auf 31 t/h.
  • Der Gesamtwasserinhalt des Röstgases nach dem Venturi-Wäscher beträgt ca. 12 t/h. Im indirekten Kühler wird das Röstgas auf seinen Taupunkt von etwa 67 °O abgekühlt und anschliessend in einer ersten elektrostatischen Naßreinigungsstufe feingereinigt. Anschliessend wird in einem zweiten indirekten Kühler das Röstgas so weit abgekühlt, dass durch Kondensation ein Restwassergehalt von 5,2 t im Röstgas verbleibt.
  • Hierbei ergibt sich eine Temperatur von ca. 520C.
  • Theoretisch hätte für die Verarbeitung des SO2 auf H2804 ein Restwassergehalt von 5,7 t im Röstgas verbleiben können. Es wurde absichtlich etwas mear Wasser auskondensiert, um dem Schwefelsäureteil der Anlage einen gewissen Spielraum in der Wasserbilanz zu geben. Die auskondensierte Wassermenge betrug 6,8 t/h. Das darin gelöste SO2 wird mit Duft ausgeblasen und die Stripperluft dem Prozess zugeführt. Dies ist ohne weiteres möglich , da zur Oxidation des SO2 im Kontakt ohnehin luft erforderlich ist. Das gestrippte Kondensat enthält 0,6 g/l K2SO, und kann direkt in den Kanal abgegeben werden. Aber auch eine Neutralisation mit Kalk ist einfach, da das dabei entstehende CaS04 noch löslich ist. Nach einer Endbehandlung in einer zweiten elektrostatischen Naßreinigung wird das Röstgas an den Kontakt abgegeben, wo es in an sich bekannter Weise zu H2S04 aufgearbeitet wird. Besonders vorteilhaft wirkt sich der relativ hohe S02-Gehalt des Röstgases aus, da sich hierdurch ein günstiges °2 03:SO,-Verhältnis einstellen lässt.
  • Der besonders erwünschte grobkörnige, wenig staubende Anteil, welcher direkt aus dem Wirbelofen abgezogen wird, kann infolge besserer Granulierwirkung der Abfallsäure von 15 % auf 25 ffi der Gesamtabbrandmenge gesteigert werden.
  • Während nach dem erfindungsgemässen Verfahren die restlichen 75 % des auszuscheidenden Abbrandes sulfatarm aus Zyklon und Abhitzekessel anfallen, werden ohne Zugabe von Abfallschwefelsäure wegen der dann erforderlichen Heiß-EGR ca. 2 % des Abbrandes als Problemprodukt erhalten, das 5 bis 10 % Sulfat enthält.

Claims (10)

  1. Patentansprüche
    5 Verfahren zur Herstellung von KOntaktschwefelsäure durch Abrösten sulfidischer Erze unter Mitverwendung metallsulfathaltiger Abfallschwefelsäuren in einem Reaktor und Umsetzung des gereinigten Schwefeldioxids an einem Katalysatorkontakt, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Röstgase in einem Venturi-Wäscher mit Metallsulfate enthaltender wässriger Abfallschwefelsäure behandelt, anschließend indirekt auf den Taupunkt des Wassers abgekühlt und aus den Röstgasen in einer Naß-EGR die Schwefelsäurenebel und gegebenenfalls Reststaubgehalte abgeschieden werden und die Abscheidangsstoffe zusammen mit dem Kondensat aus der vorgeschalteten indirekten Kühlung in den Venturi-Wäscher zurückgeführt werden, und aus dem derart vorbehandelten Röstgas durch indirekte Kühlung der Hauptteil des mit der Abfallsäure eingebrachten Wassers kondensiert und ausgeschleust wird, wobei der Restwassergehalt im Röstgas den Erfordernissen der nachgeschalteten Kontakt-Schwefelsäureanlage entspricht.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ;Eetallsulfate enthaltende Abfallschwefelsäure im Venturi-Wäscher bis zu einer Konzentration eingedampft wird, bei der noch keine nennenswerte Kristallisation der gelösten Salze erfolgt.
  3. 3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgeschleuste Kondensat mit luft gestrippt, die S02-haltige Stripperluft dem Röstgas zugeführt und das gestrippte Kondensat mit einem Säuregehalt entsprechend weniger als 0,3 g/ Schwefel/liter abgestossen wird.
  4. 4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Röstgasen im Venturi-Wäscher, in der diesem nachgeschalteten indirekten Kühlung und in der Naß-EGR abgeschiedenen Schwefelverbindungen in den Röstofen eingeführt und zersetzt werden.
  5. 5) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Röstung in einem Wirbelschichtofen vorgenommen wird.
  6. 6) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelgasgeschwindigkeit bei Röstung von Eisensulfiden größer als 2,5 m/s eingestellt wird.
  7. 7) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die irbelgasgeschwindigkeit bei Röstung von Zinkslfiden größer als 1,3 m/s eingestellt wird.
  8. 8) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die irbelgasgeschwindigkeit bei Röstung von Kupfersulfiden größer als 1,0 m/s eingestellt wird.
  9. 9) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeinhalt der den Reaktor verlassenden heißen Röstgase in einem Abhitzekessel mit ggf. vor- oder nachgeschaltetem Zyklon und/oder Heiß-EGR teilweise zur Dampferzeugung genützt wird.
  10. 10) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den Reaktor verlaseenden heißen Röstgase nach Entstaubung in einem Zyklon direkt in den Venturiwäscher eingeführt werden.
    L e e r s e i t e
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4212855A (en) * 1977-06-04 1980-07-15 Davy Powergas Gmbh Process for producing concentrated sulfuric acid
DE19857015B4 (de) * 1997-12-09 2012-03-08 Outokumpu Oy Verfahren zum thermischen Regenerieren von Abfallsäure

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