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Dichtungsmaterial auf Urethanbasis Die Erfindung betrifft ein Dichtungsmaterial
bzw. Versiegelungsmaterial (sealing material) auf Urethanbasis, das ein Polyure
than, kolloidales Siliciumdioxyd oder Bentonit als Anti-Rutsch-bzw. Anti-Slump-Mittel
(anti-slump agent) und ein Additiv, das in Kombination mit dem Anti-Rutsch-Mittel
verwendet wird und ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus einem Sulfoxyd der
Formel R1SOR2 (worin R1 und R unabhängig voneinander eine niedrig-Alkyl-Gruppe bedeuten)
und einem Amid, ausgedrückt durch die Formel R CONR R oder
(worin R3 R4 R5 und Rt unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine niedrig-Alkyl-Gruppe
bedeuten) umfaßt, wodurch die thixotrope Eigenschaft des Polyurethans erheblich
verbessert werden kann.
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Die Erfindung betrifft ein Dichtungsmaterial auf Urethanbasis und
insbesondere ein Material auf Urethanbasis vom nicht-absackenden bzw. nicht-abfallenden
Typ, welches ein Polyurethan vermischt mit einem Anti-Rutsch-Mittel bzw. Anti-Slump-Mittel
und einem Additiv einer besonderen Art umfaßt, um die thixotrope Neigung des Polyurethans
zu erhöhen und seine Verarbeitbarkeit zusammen mit seiner Anti -Rutsch- Eigenschaft
zu verDessern.
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Im allgemeinen werden Dichtungsmaterialien auf Urethanbasis in solche
vom Ein-Paket-Typ und vom Zwei-Paket-Typ eingeteilt.
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Ersterer umfaßt als Basispolymeres ein Urethanpräpolymeres, welches
an seinen Enden eine Isocyanatgruppe aufweist, die mit Hilfe der Luftfeuchtigkeit
nach dem Auftragen gehärtet werden kann, und letzterer umfaßt als Basispolymeres
ein Urethanpräpolymeres, welches an seinen Enden Isocyanatgruppen aufweist und durch
Zugabe eines Polyätherpolyols od-er dergleichen härtet. Die Dichtungsmaterialien
von beiden Typen werden in weitem Umfang für architektonische bzw. bauliche Zwecke
im Bauwesen und für das direkte Glasieren bzw. Lasieren (glazing) bei der Fahrzeugindustrie
verwendet. Für das Auftragen auf horizontale Flächen, wie einen Fußboden, muß das
Dichtungsmaterial im allgemeinen vom sogenannten selbst-planierenden Typ sein, das
leicht fließt und sich ausbreitet und eine glatte bzw. ebene Oberfläche liefert.
Andererseits muß das Dichtungsmaterial zur Aufbringung an vertikalen Orten, wie
an Wandoberflächen oder Fensterrahmen vom sogenannten nicht-absackenden Typ (non-sag
type) sein, was nach dem Aufbringen bzw. Auftragen fast frei von Absacken bzw. Abfallen
oder Abrutschen bzw. Slumpen ist. D.h., das Dichtungsmaterial vom nicht-absackenden
Typ sollte durch die äußeren Kräfte während seines Mischens und Aufbringens leicht
fließen, jedoch sollte das Material, wenn es sich in Ruhe befindet, fast keine Fließfähigkeit
bzw. keinen Fluß aufweisen, d.h. eine thixotrope Eigenschaft besitzen auf Grund
seiner außerordentlich erhöhten scheinbaren Viskosität (apparent viscosity).
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Dichtungsmaterialien auf Urethanbasis vom nicht-absackenden bzw. -abfallenden
Typ gemäß dem Stand der Technik umfassen im allgemeinen ein Urethanpräpolymeres
oder Polyol als Basispolymeres und einen Weichmacher, ein Mittel zur Verbesserung
der Adhäsion, einen Katalysator, ein Pigment oder ähnliches zusammen mit einem Füllstoff,
wie Talkum, Calciumcarbonat, Ruß, Diatomeenerde, Titandioxyd oder dergleichen. Der
Füllstoff trägt nicht nur dazu bei, das Gewicht des Dichtungsmaterials zu erhöhen,
sondern auch die Härte des gehärteten Materials zu steuern. Jedoch weist ein Dichtungsmaterial,
das durch Vermischen
eines Basispolymeren und des Füllstoffs allein
erhalten wurde, eine außerordentlich hohe Absack- bzw. Abrutsch-Neigung während
seiner Anwendung- auf, so daß es bei der Verwendung eines Dichtungsmaterials vom
nicht-absackenden Typ allgemein üblich ist; kolloidales Siliciumdioxyd als Anti-Rutsch-
bzw. Anti-Slump-Mittel zu verwenden. In diesem Zusammenhang stellt es einen allgemeinen
Erfahrungssatz dar, daß, je größer die Menge des zugemischten Anti-Rutsch-Mittels
ist, die thixotrope Tendenz der Mischung desto größer mit einer außerordentlich
großen Zunahme der scheinbaren Viskosität der Mischung wird, was zu einer beträchtlichen
Abnahme der Mischwirksamkeit und der Wirksamkeit anderer Verfahrensschritte führt.
Daher ist es ein Ziel der Erfindung, ein Dichtungsmaterial zu schaffen, welches
eine gute Verarbeitbarkeit und Anti-Rutsch-Eigenschaft aufweist.
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Je größer ferner die Menge des verwendeten Mittels ist, desto stärker
werden die physikalischen Eigenschaften des nach dem Härten erhaltenen Dichtungsmaterials
verschlechtert, d.h. die Härte und der Modul werden in unerwünschter Weise erhöht
zusammen mit einer beträchtlichen Abnahme der Dehn- und Klebefestigkeit. Somit ist
es ein anderes Ziel der Erfindung, ein Dichtungsmaterial zu schaffen, welches nach
dem Härten gute physikalische Eigenschaften besitzt. Aus diesem Grunde ist die Verwendung
einer großen Menge eines Anti-Rutsch-Mittels nicht erwünscht. Jedoch waren gemäß
dem Stand der Technik fast keine Anti-Rutsch-Mittel bekannt, die für ein Urethan-Dichtungsmaterial
in einer nur geringen Menge brauchbar sind. Daher ist es ein weiteres Ziel der Erfindung,
Mittel zu schaffen, die in einer kleinen Menge darin wirksam sind, zu verhindern,
daß das Urethan-Dichtungsmaterial rutscht.
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Es wurden auf Grund ausgedehnter Untersuchungen bezüglich der thixotropen
Effekte von Dichtungsmaterialien auf Urethanbasis Verbindungen gefunden, die, wenn
sie allein verwendet werden, fast keine Anti-Rutsch- oder Anti-Absack-Eigenschaft
aufweisen, jedoch die thixotropen und Anti-Rutsch-Eigenschaften einer Mischung erheblich
verbessern können, wenn sie in Kombination mit einem Anti-Rutsch-Mittel, wie kolloidales
Siliciumdioxyd, verwendet werden. Die Erfindung beruht hierauf.
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Das erfindungsgemäße thixotrope Dichtungsmterial, welches ein Polyurethan
und ein Anti-Rutsch-Mittel umfaßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Anti-Rutsch-Additiv
bzw. Zusatzstoff mindestens eine Verbindung ausgewählt aus den folgenden Gruppen
(1) und (2) in Kombination mit dem Anti-Rutsch-Mittel verwendet, um die thixotrope
Eigenschaft des Dichtungsmaterials zu verbessern.
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(1) Gruppe 1: ein Sulfoxyd der Formel R SOR (2) Gruppe 2: ein Amid
der Formeln R CONR R und
worin R1 und R2 unabhängig voneinander eine niedrig-Alkyl-Gruppe und R3, R4, R5
und R6 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine. niedrig-Alkylgruppe bedeuten.
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Die Verbindungen der Gruppe 1 umfassen z.B. Dimethylsulfoxyd, Diäthylsulfoxyd,
Di-n-butylsulfoxyd und ähnliches. Die Verbindungen der Gruppe 2 umfassen Formamid,
Dimethylformamid, Acetamid, N-Methylacetamid und N,N-Dimethylacetamid und a-Pyrrolidon,
N-Methyl-«-pyrrolidon, N-Äthyl-a-pyrrolidon und ähnliches.
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Einige dieser Additive sind als Lösungsmittel für Urethanpolymere
bekannt. Sie bewirken eine beträchtlich Zunahme der scheinbaren Viskosität und der
thixotropen Neigung der Urethanpolymeren, wenn sie in Kombination mit dem Anti-Rutsch-Mittel
in einer kleinen Menge zugegeben werden.
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Das Anti-Rutsch- bzw. Anti-Slump-Mittel oder das Thixotropie liefernde
Mittel, das für den erfindungsgemäßen Zweck brauchbar ist, ist z.B. kolloidales
Siliciumdioxyd, welches durch Umsetzung von Siliciumtetrachlorid mit Dampf bei hoher
Temperatur hergestellt wird, Bentonit oder ähnliche Materialien.
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Im Hinblick auf das Dichtungsmaterial vom Ein-Paket-Typ kann das Basispolymere,
das ein Hauptbestandteil des erfindungsgemäßen Dichtungsmaterials auf Urethanbasis
ist, ein Urethanpräpolymeres mit Isocyanatgruppen an den Kettenenden sein. Das Präpolymere
kann z.B. durch Reaktion eines Polyisocyanats mit
einem Polyätherpolyol
von einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000 bis 5000, wie Polyoxypropylendiol
oder -triol odermit einem Polyol von einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
1000 hls 10 000, wie Polyesterpolyol oder Rizinusöl, hergestellt werden Beispiele
für das Polyisocyanat umfassen Tolylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
und Derivate davon. Die Isocyanate können allein oder in Kombination verwendet werden.
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Im Fall vom Dichtungsmaterial unter Verwendung eines Urethanpolymeren
vom Ein-Paket-Typ reagiert die Isocyanatendgruppe des Basispolymeren mit der Feuchtigkeit
der Luft, was seinerseits mit anderen Isocyanatendgruppen reagiert, um Riesenmoleküle
oder Moleküle mit vernetzter Struktur zu ergeben. Das Dichtungsmaterial auf Urethanbasis,
das sich durch seine Elastizität auszeichnet, wird hauptsächlich aus solchen Riesenmolekülen
gebildet Andererseits kann das Dichtungsmaterial auf Urethanbasis vom Zwei-Paket-Typ
als Basispolymeres ein Präpolymeres derselben Art, wie es beim Ein-Paket-Typ- verwendet
wird und welches Isocyanatendgruppen aufweist,- und ein Polyol mit endständigen
Hydroxylgruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 100:0 bis
5000 umfassen. Beispiele für das PoIyol umfassen. PolyoxypropyIendiol, Polyoxypropylentriol
und deren Copolymere mit Äthylenoxyd, jedoch konnen au.ch andere Polyole verwendet
werden.
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Beim Urethan-Dichtungsmterial vorn Zwei-Paket-Typ werden das Präpolymere
und das Polyol unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt, worauf die Endgruppen
beider Komponenten mlteinander reagieren, um sogenannte Urethan-Bindungen zu liefern,
und die Mischung kann unabhängig von der Anwesenheit von Feuchtigkeit gehärtet werden
Obwohl. das erfindungsgemäße Dichtungsmaterial auf Urethanbasis im wes-entlichen
das Basispo-iymere, das Anti-Rutsch-Mittel und das erfindungsgemäße Anti-Rutsch-Additiv
umfaßt, können andere
Additive, wie ein Weichmacher, ein Mittel
zur Verbesserung der Adhäsion, ein Katalysator, ein Figment, ein Füllstoff und ähnliches,
dem Material gewünschtenfalls zugegeben werden.
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Beispiele für den Füllstoff umfassen Talkum, Calciumcarbonat, Diatomeenerde,
Ruß, Kaolin, Ton, Titandioxyd und ähnliches.
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Es ist eine Vielzahl von Füllstoffen bekannt, die sich voneinanal;
durch die Zusammensetzung, Teilchengröße und Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden.
Einige der vorhandenen Füllstoffe deuterl selbst eine kleine Anti-Rutsch-Wirkung
an. Jedoch ist es im allgemeinen notwendig, in das Dichtungsmaterial ein Anti-Rutsch-Mittel
einzuarbeiten, selbst wenn ein Füllstoff mit einer solchen Anti-Rutsch-Eigenschaft
verwendet wird.
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Das Anti-Rutsch-Mittel, das Anti-Rutsch-Additiv und die anderen Additive
können vorher mit dem Präpolymeren oder Polyol vermischt werden, oder sie können
mit dem Präpolymeren und Polyol bei der Herstellung des endgültigen Dichtungsmaterials
vermischt werden. Jedoch ist es, insbesondere wenn das Anti-Rutsch-Additiv aktiven
Wasserstoff enthält oder in Form einer wäßrigen Lösung verwendet wird, bevorzugt,
es in das Polyol einzumischen oder mit den anderen Komponenten unmittelbar vor Gebrauch
zu vermischen-.
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Die Menge einer jeden Komponente des erfindungsgemäßen Dichtungsmaterials
kann in weiten Umfang variiert werden in Abhängigkeit vom besonderen Anwerdungszweck
des Materials. Jedoch wird das Anti-Rutsch-Additiv im allgemeinen nur in einer Menge
von 0,1 bzw 2,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der Harzkomponenten verwendet,
um die thixotrope Eigenschaft des endgültigen Dichtungsmaterials erheblich zu verbessern.
D.h., das das Anti-Rutsch-Mittel zusammen mit einer kleinen Menge des Anti-Rutsch-Additivs
enthaltende Dichtungsmateriai besitzt unter statischen Bedingungen eine außerordentlich
hohe scheinbare Viskosität, welche Jedoch erheblich abnimmt, wenn es einer Scherbeanspruchung,
z,B, durch Rühren bzw Bewegen unterworfen wird. Demzufolge kann ein Dichtungsmterial
auf Urethanbasis erhalten werden,
welches nur eine geringe Menge
des Anti-Rutsch-Mittels enthält und leicht gerührt werden kann wie Sahne, ohne das
Absack- bzw. Abrutsch-Phänomen aufzuweisen.
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Die vorliegende Erfindung wird insbesondere durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht, worin die Thixotropie der Materialien auf Urethanbasis auf der
Grundlage eines Abrutsch-Tests (gemäß ASA A-116.1-1967) ausgewertet wurde. Wenn
die Viskosität des zu testenden Dichtungsmaterials niedrig genug war, um die Messung
mit Hilfe eines Rotationsviskosimeters zu ermöglichen, wurde die Thixotropie bei
25°C unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters (d.h. VISMETRON der Tokyo Keisoku
K.K.) ausgewertet. Bei einem Rotationsviskosimeter entspricht die Rotationsgeschwindigkeit
des Rotors der-Scherfestigkeit des Dichtungsmaterials, so daß ein Dichtungsmaterial
mit höheren thixotropen Eigenschaften ein größeres Ausmaß der Abnahme der scheinbaren
Viskosität aufweist, wenn die Rotationsgeschwindigkeit des Viskosimeters auf einen
vorbestimmten Wert erhöht wird.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, -ohne sie jedoch
zu beschränken.
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Beispiel 1 100 Gewichtsteile eines Urethanpräpolymeren mit einem Isocyanatgehalt
von 3,2 %, erhalten durch Umsetzung von 1,0 Äquivalenten Polyoxypropylentriol mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 mit 1,9 Äquivalenten Tolylendiisocyanat
(eine 80/20-Mischung der 2,4- und 2,6-Isomeren) bei SO0C während 3 Stunden, wurden
gleichmäßig mit 2 Gewichtsteilen kolloidalem Siliciumdioxyd (Aerosil 200 der Nippon
Aerosil K.K.) und 0,5 Gewichtsteilen Dimethylsulfoxyd als Anti-Rutsch-Additiv vermischt.
Die erhaltene Mischung wies sowohl eine ausgezeichnete thixotrope Eigenschaft als
auch eine erhöhte Viskosität auf.
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Zu Vergleichszwecken wurde dasselbe Vorgehen ohne Dimethylsulfoxyd
wiederholt. Die erhaltene Mischung wies keine thixotrope Neigung auf.
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Die Testergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengefaßt.
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Tabelle I
Anti-Rutsch-Additiv Scheinbare Viskosität(103cp) |
Bez ei ch- Gew -Teile, Rotationsgeschwindigkeit(UpM |
nung bezogen auf |
100 Gew.-T. 1,5 3 6 |
Bei- Dimethyl- 0,5 153 104 74 |
spiel 1 sulfoxyd |
Vergl.- |
Beispiel . 24 23 24 |
Beispiel 2 100 Gewichtsteile Polyoxypropylendiol mit einem Molekulargewicht von
2000 wurden gleichmäßig mit 4 Gewichtsteilen kolloidalem Siliciumdioxyd (Aerosil
200) und 0,6 Gewichtsteilen Dimethylsulfoxyd, welches als Anti-Rutsch-Additiv verwendet
wurde, vermischt. Die erhaltene Mischung wurde als "System At' bezeichnet. Das System
A wies sowohl eine ausgezeichnete thixotrope Neigung als auch erhöhte Viskosität
auf.
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Zu Vergleichszwecken wurde das vorstehende Vorgehen ohne Dimethylsulfoxyd
wiederholt. Die erhaltene Mischung - System A' -wies fast keine thixotrope Neigung
auf. Die Testergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengefaßt.
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Tabelle II
Anti-Rutsch-Additiv Scheinbare Viskosität (103cP) |
Bezeich- Gew.-Teile, Rotationsgeschwindigkeit(UpM) |
nung bezogen auf |
Gew.-T. 6 12 30 |
Bei- Dimethyl- G, 6 3ca, 3 21,1 10,9 |
spiel 2 sulfoxyd |
Vergl.- |
- - 1,2 1,1 1,0 |
Beisp.2 |
Beispiel 3 Das System A des Beispiels 2 wurde mit einem Urethanpräpolymeren mit
Isocyanatendgruppen unter Bildung einer Polyurethanzusammensetzung umgesetzt. Eine
äquimolare Mischung aus Polyoxypropylendiol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 3000 und Polyoxypropylentriol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 3000 wurde mit 2,0 Äquivalenten Tolylendiisocyanat (80/20-Mischung der 2,4-
und 2,6-Isomeren) bei 800C 3 Stunden umgesetzt. 100 Teile des so erhaltenen Präpolymeren
mit einem Isocyanatgehalt von 3,1 % wurden gründlich mit 7 Gewichtsteilen kolloidalem
Siliciumdioxyd (Aerosil 200) vermischt.
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Die erhaltene Präpolymermischung wurde mit "System Bft bezeichnet.
145 Gewichtsteile des Systems B (1,07 Äquivalente) wurden gleichmäßig mit 104,6
Gewichtsteilen des Systems A (1,0 Äquivalente) vermischt. Die erhaltene Mischung
wurde dann einem Abrutschtest unterworfen. Der Abrutschtest wurde unter Verwendung
eines Rahmens aus rostfreiem Stahl gemäß den Forderungen gemäß ASA A 116.1-1967
während einer relativ kurzen Zeitspanne bei Raumtemperatur durchgeführt, um die
thixotrope Neigung zu vergleichen. Die Mischung wies ein sehr geringes Abrutschen
auf, verbunden mit einer ausgezeichneten thixotropen Tendenz.
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Zu Vergleichszwecken wurden 104 Gewichtsteile des Systems A' des Beispiels
2 gleichmäßig mit 145 Gewichtsteilen des Systems B vermischt, und die erhaltene
Mischung wurde demselben Abrutschtest, wie vorstehend beschrieben, unterworfen.
Diese Mischung wies ein sehr hohes Abrutschen auf, wie in Tabelle III gezeigt.
Tabelle
III
Abrutschen (mm) |
25 Minuten 4 Stunden |
Beispiel 3 1,0 2,0 |
Vergleichs- |
20 50 (2 Stunden) |
beispiel 3 |
Beispiel 4 Nach demselben Vorgehen wie in Beispiel 2, mit der Ausnahme, daß 0,6
Gewichtsteile Dimethylformamid anstelle von Dimethylsulfoxyd verwendet wurden, wurde
das System A't hergestellt.
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Anschließend wurden 104,6 Gewichtsteile des Systems A" (1,0 Äquivalente)
gleichmäßig mit 145 Gewichtsteilen des Systems B des Beispiels 3 (1,07 Äquivalenten)
zur Durchführung des Abrutschtests vermischt.
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Die Testergebnisse sind in Tabelle IV angegeben. Aus der Tabelle geht
hervor, daß gemäß diesem Beispiel eine ausgezeichnete Anti-Rutsch-Eigenschaft erzielt
wird.
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Tabelle IV
Abrutschen (mm) |
25 Minuten 4 Stunden |
Beispiel 4 3 6 |
Vergleichs- |
20 50 (2 Stunden) |
beispiel 3 |
Beispiel 5 97 Gewichtsteile Polyoxypropylendiol mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 3000, 40 Gewichtsteile Dioctylphthalat, 20 Gewichtsteile Titandioxyd
(vom Rutil-Typ, R-820, Produkt der Ishihara Sangyo.K.K.), 30 Gewichtsteile schweres
Calciumcarbonat (hergestellt durch Tsuchiya Kaolin K.K.), 13 Gewichtsteile kolloidales
Siliciumdioxyd (Aerosil 200) und 4 Gewichtsteile Dimethylsulfoxyd wurden gründlich
zur Herstellung des Systems C vermischt.
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204 Gewichtsteile des Systems C (1,0 Äquivalente) wurden dann mit
100 Gewichtsteilen eines Präpolymeren, das 2,9 % Isocyanat (1,07 Äquivalente) enthielt,
welches durch Umsetzung von 1,0 Äquivalenten einer 30/70~Mischung auf Molbasis von
Polyoxypropylentriol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 und
Polyoxypropylendiol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2000 mit 1,8
Äquivalenten Tolylendiisocyanat (2,4-/2,6-Isomere = 80/20) bei 80°C während 3 Stunden
erhalten wurde, vermischt. Die erhaltene Mischung wurde dem Rutschtest unterworfen.
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Es wurde festgestellt, daß das System des Beispiels 5 eine große thixotrope
Tendenz aufweis und eine Zusammensetzung vom nichtabsackenden Typ darstellte.
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Zu Vergleichszwecken wurde das System C' in derselben Weise, wie vorstehend
angegeben, jedoch ohne Dimethylsulfoxyd, hergestellt.
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200 Gewichtsteile des Systems C' wurden mit 100 Gewichtsteilen des
genannten Präpolymeren vermischt, und die erhaltene Mischung wurde dem Rutsch-Test
'unterworfen, wobei fast keine thixotrope Tendenz erzielt wurde.
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Die Testergebnisse sind in der Tabelle V zusammengefaßt.
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Tabelle V
Abrutschen (mm) |
24 Stunden |
24 24 Stunden |
Beispiel 5 0 |
Vegleichsbeispiel 4, Absacken |
Beispiel 6 Das System D wurde in derselben Weise, wie in Beispiel 5, hergestellt,
mit der Ausnahme, daß anstelle von Dimethylsulfoxyd 4 Gewichtsteile Dimethylformamid
verwendet wurden.
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204 Gewichtsteile des erhaltenen Systems D wurden mit 100 Gewichtsteilen
des Präpolymeren von Beispiel 5 zur Durchführung eines Rutsch-Tests vermischt. Das
Rutschen bzw. Abrutschen nach 24 Stunden betrug 1,8 mm, was eine bessere thixotrope
Tendenz darstellte als diejenige des Vergleichsbeispiels
Beispiel 7 Beispiel 5 wurde zur Herstellung eines anderen gemischten Systems wiederholt,
mit der Ausnahme, daß anstelle von Dimethylsulfoxyd 4 Gewichtsteile Dimethylacetamid
verwendet wurden.
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204 Gewichtsteile dieses Systems wurden mit 100 Gewichtsteilen des
Präpolymeren von Beispiel 5 vermischt, um den Rutsch-Test durchzuführen. Das Ergebnis
des Rutsch-Tests nach 24 Stunden betrug 2,0 mm, was im Vergleich mit dem des Vergleichsbei
spiels
als ausgezeichnet erachtet wurde.
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Beispiel 8 Beispiel 5 wurde zur Herstellung eines anderen gemischten
Systems wiederholt, mit der Ausnahme, daß anstelle von Dimethylsulfoxyd 4 Gewichtsteile
Formamid verwendet wurden. 204 Gewichtsteile dieses Systems wurden mit 100 Gewichtsteilen
des Präpolymeren von Beispiel 5 zur Durchführung des Rutsch-Tests
vermischt.
Das Abrutschen nach 24 Stunden betrug 6 mm, was als ausgezeichnete thixotrope Tendenz
im Vergleich zu derjenigen von Vergleichsbeispiel
erachtet wurde.
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Beispiel 9 Beispiel 5 wurde zur Herstellung eines anderen gemischten
Systems wiederholt, mit der Ausnahme, daß 4 Gewichtsteile N-Methyl-2-pyrrolidon
anstelle von Dimethylsulfoxyd verwendet wurden. 204 Gewichtsteile dieses Systems
wurden mit 100 Gewichtsteilen des Präpolymeren von Beispiel 5 zur Durchführung eines
Rutsch-Tests vermischt. Es wurde gefunden, daß nach 24 Stunden das Abrutschen 1
mm betrug, was als ausgezseichnete thixotrope Neigung im Vergleich mit derjenigen
des Vergleichsbeispiels
erachtet wurde.
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Beispiel 10 Beispiel 5 wurde zur Herstellung eines anderen gemischten
Systems wiederholt, mit der Ausnahme, daß 4 Gewichtsteile N,N-Diäthylacetamid anstelle
von DimethylsulfoXyd verwendet wurden.
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204 Gewichtsteile dieses Systems wurden mit 100 Gewichtsteilen des
Präpolymeren von Beispiel 5 zur Durchführung eines Rutsch-Tests vermischt. Das Abrutschen
nach 4 Stunden betrug
mm, was als ausgezeichnete thixotrope Neigung im Hinblick auf das Vergleichsbeispiel
worin die getestete Mischung sofort nach Beginn des Tests absackte, berwertet wurde.