DE2414369B2

DE2414369B2 - Vorrichtung zum Offenhalten der Scheide bei ärztlichen Untersuchungen

Info

Publication number: DE2414369B2
Application number: DE2414369A
Authority: DE
Inventors: Ewald 5500 Trier Rose
Original assignee: WELLER HANNELORE 5500 TRIER
Current assignee: WELLER HANNELORE 5500 TRIER
Priority date: 1974-03-26
Filing date: 1974-03-26
Publication date: 1978-07-06
Also published as: DE2414369C3; DE2414369A1; US3985125A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Offenhalten der Scheide bei ärztlichen Untersuchungen, bestehend aus einem Spreizunterteil mit einem rechtwinklig abgehenden Griffstück und seitlichen Backen, auf deren Außenseiten quer zur Spreizrichtung nach außen ragende Zapfen und bogenförmige Zahnleisten sitzen, und aus einem Spreizoberteil mit einem bügelartig ausgebildeten Betätigungshebel zum Auslösen der Spreizbewegung, der die Backen des Spreizunterteils übergreift und an deren Innenseiten mit den Zahnleisten des Spreizunterteils zusammenwirkende Zähne sowie als Kreisbogenabschnitte ausgebildete Schlitzöffnungen zum Durchtritt der Zapfen des Spreizunterteils angeordnet sind.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art (vgl. z. B. CH-PS 4 42 605, US-PS 35 75 163 oder insbes. US-PS 68 665) sind Spreizunterteil und Spreizoberteil derart schwenkbar miteinander verbunden, daß beim Spreizen das entsprechende Spreizteil eine bogenförmige Öffnungsbewegung ausführt. Um den öffnungsbereich darüber hinaus zu vergrößern, ist bei den bekannten Vorrichtungen die Schwenkachse mehr oder weniger linear verschiebbar. Dies hat zur Folge, daß zum öffnen der Vorrichtung zwei Bewegungen durchgeführt werden müssen, nämlich einmal die Drehbewegung des einen Spreizteils um die Drehachse des anderen Spreizteils und zum anderen eine lineare Verschiebung der Drehachse. Erfahrungsgemäß ist es jedoch sehr schwierig, diese beiden verschiedenen Bewegungen mit einer Hand auszuführen, so wie es wünschenswert wäre, um die andere Hand zur Behandlung frei zu haben.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß durch einfaches Aneinanderdrücken der Betätigungshebel von Spreizoberteil und Spreizunterteil selbsttätig sowohl die gewünschte Schwenkbewegung als auch eine darüber hinausgehende Auseinanderbewegung von Spreizoberteil und Spreizunterteil erfolgt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der bügelartige Betätigungshebel des Spreizoberteils an jeder der beiden Seiten je zwei Schlitzöffnungen aufweist, die als Kreisbogenabschnitte von Kreisen mit unterschiedlichen Mittelpunkten ausgebildet sind, und daß auf jeder der beiden Backen des Spreizunterteils zwei im Abstand angeordnete Zapfen sitzen, von denen je einer jeweils einer der Schlitzöffnungen zugeordnet ist.

Durch die vorgeschlagene Lösung wird durch die Führung der Zapfen in den als Kreisbogenabschnitte von Kreisen mit unterschiedlichen Mittelpunkten ausgebildeten Schlitzöffnungen bewirkt, daß während des Zusammendrückens von Spreizunterteil und Spreizoberteil das Spreizoberteil nicht nur eine bogenförmige Öffnungsbewegung ausführt, sondern gleichzeitig vom Spreizunterteil weggeschoben wird, so daß zwischen Spreizobei'teil und Spreizunterteil eine große öffnung entsteht. Von Vorteil ist dabei insbesondere, daß die öffnungs- und Spreizbewegung der Vorrichtung mit einer Hand ausgeführt werden kann, so daß der Arzt die andere Hand zur Behandlung frei hat.

Vorteilhaft ist am hinteren Ende der Backen des Spreizunterteils je eine seitlich nach außen vorstehende Rippe mit Kippkante angeordnet, deren Höhe etwa gleich der Höhe der im Abstand dazu angeordneten Zahnleiste ist, und ist an der Hinterkante des bügelartigen Betätigungshebels des Spreizoberteils in Höhe der Zähne je ein Betätigungsansatz angeordnet.

Die beiden Backen des Spreizunterteils sind vorzugsweise durch eine Versteifungs- und Auffangplatte verbunden.

Die Erfindung ist beispielhaft in den Zeichnungen dargestellt-Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Spreizunterteils,

F i g. 2 eine Seitenansicht des Spreizoberteils,

F i g. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung in geschlossener Stellung,

Fig.4 eine Seitenansicht der Vorrichtung in gespreizter Stellung,

F i g. 5 die Vorrichtung in gespreizter Stellung von hinten.

Die Vorrichtung nach den F i g. 1 bis 5 besteht aus einem Spreizunterteil 1 sowie einem Spreizoberteil 2, die vorteilhaft aus Kunststoff gefertigt sind.

Das Spreizunterteil 1, das rinnenförmig ausgebildet ist, hat an seinem hinteren, sich erweiternden Ende seitliche Backen 3 und 4, die in einen Griff 5 übergehen, der rechtwinklig am unteren Spreizteil angeordnet ist. Die Backen 3 und 4 tragen auf ihrer Außenseite je zwei im Abstand angeordnete, quer zur Spreizrichtung gerichtete Zapfen 6 und 7 sowie eine Zahnleiste 8, die bogenförmig ausgebildet ist. An der Hinterkante der Backen ist je eine in Richtung des Griffes 5 verlaufende kurze Rippe 9 vorgesehen, deren Außenkante als Kippkante ausgebildet ist. An der Innenseite sind die

beiden Backen 3 und 4 durch eine Versteifungs- und Auffangplatte 10 fest miteinander verbunden. Ferner sind noch äußere Versteifungsrippen 11 und 12 vorgesehen. Die Innenseite des rinnenförmigen Spreizunterteils ist mattiert, um Lichtreflexe bei der Untersuchung zu vermeiden.

Das Spreizoberteil 2 ist entgegengesetzt zum rinnenförmigen Spreizunterteil 1 nach oben gewölbt und ebenfalls mattiert. Es weist an seinem hinteren Ende einen Bügel 13 auf, der in einem Winkel von etwa 120° abgeht. Das freie Ende 14 des Bügels 13 ist als Betätigungshebel zum Auslösen der Spreizbewegung ausgebildet. In den Seitenwänden 15 des Bügels 13 sind je zwei Schlitzöffnungen 16 und 17 vorgesehen, die Kreisbogenabschnitte von Kreisen mit unterschiedlichen Mittelpunkten 18 und 19 darstellen, wie besonders in F i g. 2 erkennbar ist. An der Innenseite des Bügels 13 ist je ein Zahn 20 vorgesehen, der mit der entsprechenden Zahnleiste 8 des Spreizunterteils 1 zusammenwirkt. An der Hinterkante des Bügels 13 sind in Höhe der Zähne 20 je ein Betätigungsansatz 21 vorgesehen.

Das erfindungsgemäße Spekulum wird im geschlossenen Zustand in die Scheide eingeführt, wobei der behandelnde Arzt die Vorrichtung am Griff 5 mit einer Hand hält. Durch Druck auf den Betätigungshebel 14 wird dann die Vorrichtung gespreizt, wobei infolge der Anordnung der Zapfen 6,7 und der Schlitzöffnungen 16, 17 das Spreizoberteil 2 gegenüber dem Spreizunterteil 1 eine Schwenkbewegung erfährt und sich gleichzeitig nach oben verschiebt, so daß die zwischen Spreizunterteil und Spreizoberteil gebildete öffnung 22 sich bei zunehmendem Spreizen vergrößert. Hierdurch ist ein großes Manipulationsfeld für den Arzt gegeben, sei es zur Beobachtung oder sei es für operative Eingriffe. Die der Verstärkung dienende Platte 10 zwischen den Backen des Spreizunterteils 1 dient während der Behandlung gleichzeitig zum Auffangen von exzidierten Gewebeteilen bzw. Blut und als Auflage für ein Untersuchungsinstrument, das durch das Spekulum hindurch eingeführt wird.

Soll die Vorrichtung wieder geschlossen werden, so wird mit der gleichen Hand, die das Spekulum hält, auf die beiden Betätigungsansätze 21 von außen ein Druck ausgeübt, der infolge der Elastizität des Bügels 13 bewirkt, daß dieser eine Kippbewegung über die Kippkanten der Rippen 9 des Spreizunterteils 1 erfährt und die Zähne an der Innenseite des Bügels außer Eingriff mit den ihnen zugeordneten Zahnleisten 8 des Spreizunterteils kommen. Sobald die Zähne frei sind, schließt sich das Spekulum durch Druck der Vagina. Das geschlossene Spekulum kann dann wieder aus der Scheide entnommen werden.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims

Pateritansprüche:

1. Vorrichtung zum Offenhalten der Scheide bei ärztlichen Untersuchungen, bestehend aus einem Spreizunterteil mit einem rechtwinklig abgehenden s Griffstück und seitlichen Backen, auf deren Außenseiten quer zur Spreizrichtung nach außen ragende Zapfen und bogenförmige Zahnleisten sitzen, und aus einem Spreizoberteil mit einem bügelartig ausgebildeten Betätigungshebel zum Auslösen der Spreizbewegung, der die Backen des Spreizunterteils übergreift und an deren Innenseiten mit den Zahnleisten des Spreizunterteils zusammenwirkende Zähne sowie als Kreisbogenabschnitte ausgebildete Schlitzöffnungen zum Durchtritt der Zapfen des Spreizunterteils angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der bügelartige Betätigungshebel (13, 14) des Spreizoberteik (2) in jeder der beiden Seiten je zwei Schlitzöffnungen (16, 17) aufweist, die als Kreisbogenabschnitte von Kreisen mit unterschiedlichen Mittelpunkten (18, 19) ausgebildet sind, und daß auf jeder der beiden Backen (3,

4) des Spreizunterteils (1) zwei im Abstand angeordnete Zapfen (6,7) sitzen, von denen je einer (z. B. 6) jeweils einer (z. B. 16) der Schlitzöffnungen zugeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende der Backen (3,4) des Spreizunterteils (1) je eine seitlich nach außen vorstehende Rippe (9) mit Kippkante angeordnet ist, deren Höhe etwa gleich der Höhe der im Abstand dazu angeordneten Zahnleiste (8) ist, und daß an der Hinterkante des bügelartigen Betätigungshebels (13, 14) des Spreizoberteils (2) in Höhe der Zähne (20) je ein Betätigungsansatz (21) angeordnet ist. -3

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Backen (3, 4) des Spreizunterteils (1) durch eine Versteifungsund Auffangplatte (10) verbunden sind.

40