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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mustern auf Flor-Rundstrick-
und -wirkmaschinen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Mustern auf Flor-Rundstrick- und -wirkniaschinen mit einer oder mehreren Mehrfachkardeneinrichtungen
für die wahlweise ZufGhrung~verschiedener Florfasern in Form von Kardenbändern (Faserbänder).
Sie betrifft weiterhin die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Im Prinzip besteht eine solche Flor-Strickmaschine aus einer einzelnen
R/L Rundstrickmaschine, die um den Nadelzylinder herum mit Mehrfachkardeneinrichtungen
für die Zuführung von zwei oder mehr Faserfliesen zu den Strickelementen versehen
ist.
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Solche Flor-Strickmaschinen mit steuerbaren Doppelkarden für die Zuführung
von zwei verschiedenenKardenbändernsind bereits als sogenannte High-Pile-Maschinen
bekannt, und sie werden beispielsweise von den Firmen Wildmann in Norristown/USA'Soc.Generale
de Mechanique in Paris und Scott-Williams in England für die Herstellung von zweifarbigen
Plüschmustern auf den Markt gebracht.
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Diese Maschinen arbeiten in ihrem Grundaufbau in der Regel als einfontourige
S oder 12-systemige Rechts-links-Strickmaschinen, d. h. sie bestehen aus einem Nadelzylinder
ohne Rippscheibe mit einem zusätzlichen Platinenkranz zum Niederhalten des Warenschlauches
bei den Kuliervorgängen. Jedes Kuliersystem produziert bei einer Umdrehung des Nadelzylinders
eine Maschenreihe eines glatten Strickstoffes aus dem diesem System zugeführten
Faden. Dieser glatte Strickstoff bildet den Grundstoff bzw. die Basis für die Fasern,
die in Form eines sogenannten Fasertows mit einem bestimmten Gewicht und einer bestimmten
Faserlänge zugeführt, gekämmt, egalisiert und dann von den Nadeln an der Kulierstrecke
aufgenommen und eingestrickt werden.
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Die bekannte Doppelkardeneinrichtung dieser Maschine ermöglicht dabei,
dass die den beiden Karden zugeführten verschiedenfarbigen Fasern abwechselnd von
dem Tambour und dem Abnehmer der Doppelkardeneinrichtung aufgenommen und an die
Nadeln zum Einstricken abgegeben werden und zwar in Abhängigkeit davon, welche Karde
gerade mittels beispielsweise einer elektromagnetischen Steuerung eingeschaltet
ist. Durch Abschaltung der entsprechenden Magnetkupplung wird dem Streckwerk der
einen Karde kein Faservlies mehr zugeführt und stattdessen wird durch Einschaltung
der Magnetkupplung der anderen Karde nun deren Faservlies an das zugehörige Streckwerk
gegeben und von diesen
Streckwerk wird es dann von dem Tambour aufgenommen
und an den Abnehmer übertragen, von wo die Nadeln das egalisierte Faservlies zum
Einstricken in den Grundstoff aufnehmen.
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Mit einer solchen Einrichtung ist daher die Herstellung einer horizontal
geringelten Strickware möglich, in dem beispielsweise über eine Steuerkette jeweils
die Zuführwerke der 8 oder 12 Doppelkardensysteme eingeschaltet werden, die beispielsweise
ein weisses Faservlies transportieren, so dass in den bei einer Umdrehung des Nadelzylinders
gebildeten 8 bzw. 12 Maschen jeweils weisse Fasern eingestrickt werden. Nach einer
gewissen Zeit lässt sich dann durch Abschaltung dieser Karden und gleichzeitige
Einschaltung der beispielsweise schwarzes Faservlies zuführenden anderen Karden
erreichen, dass nunmehr schwarze Fasern in den Grundstrickstoff eingestrickt werden.
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Es entsteht somit in dem gestrickten Schlauch ein ringförmiger Farbwechsel,
ein sogenannter Farbringel.
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Man benutzt daher eine solche Doppelkardenvorrichtung zur Herstellung
quer gestreifter Musterungen in Strickstoffen.
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Längsgestreifte Musterungen in diesem Strickschlauch lassen sich mit
derartigen Mustereinrichtungen nicht herstellen.
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Dieselben mussten bisher ausschliesslich nach dem sogenannten Janquard-Verfahren
ener sogenannten Musterradeinstellung hergestellt werden. Es handelt sich dabei
um ein sehr kompliziertes und vor allem teures Verfahren, da die Gesamtkapazität
einer solchen Strickmaschine bei der Musterherstellung nach Jacquard nur zu einem
Bruchteil ausgenutzt werden kann.
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Es bestand daher bereits seit langem ein Bedarf an einem wirtschaftlich
arbeitenden Verfahren mit dem Plüsch und Kunstfellmaterialien hergestellt werden
können, bei denen der Strickschlauch in Längsrichtung gestreift ist, bei dem weiterhin
diese Streifen auch hinsichtlich ihrer Breite variierbar sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zu Grunde, diesem
seit langem bestehenden Bedürfnis zu entsprechen und ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die in wirtschaftlicher Weise die Herstellung derartiger Muster aus
Plüsch oder Kunstfell ermöglicht,und wobei die für die Herstellung verwendete Vorrichtung
relativ einfach aufgebaut ist und dabei weitgehend von den bereits seit Jahren in
Benutzung befindlichen sogenannten steuerbaren High-Pile-Doppelkardenstrickmaschinen
Gebrauch macht.
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Gelöst wird diese erfindungsgemässe Aufgabe mit einem Verfahren zur
Herstellung von Mustern auf Flor-Rundstrick- und Wirkmaschinen mit einer oder mehreren
Mehrfachkardeneinrichtungen für die wahlweise Zuführung verschiedenerKardertänder
, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Erzielung eines über die Warenbreite
variierenden Musters während eines Umlaufes des Nadelzylinders an ausgewählter Stelle
bzw. an ausgewählten Stellen für den Bruchteil eines Gesamtumlaufes bei jeder Mehrfachkardeneinrichtung
eine oder mehrere Einschaltung(en) einer mit andersartigen Florfasern beschickten
Karde vorgenommen wird. Unter Einschaltung versteht man dabei die Abschaltung der
laufenden Karde und die gleichzeitige Einschaltung der bisher stillstehenden anderen
Karde für den Bruchteil eines Gesamtumlaufes des Nadelzylinders und anschliessende
Abschaltung dieser Karde und wieder Einschaltung der ursprünglichen Karde.
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Die Fasern der zwischenzeitlich eingeschalteten neuen Karde werden
von dem Tambour und dem Abnehmer aufgenommen und in der Kulierstrecke an die Nadeln
des Nadelzylinders abgegeben, die diese Fasern dann in dena0tatten Strickstoff gebildeten
Grundstoff einstricken.
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Da diese Fasern jedoch nur auf einem Bruchteil des Gesamtumlaufes
des Nadelzylinders zugeführt werden, werden sie auch nur in einem entsprechenden
Bruchteil des Gesamtumfanges des Strickschlauches eingestrickt. Da während der nächsten
Umdrehung des Nadelzylinders wiederum an genau der gleichen Stelle eine Einschaltung
der anderen Karde und somit eine Zuführung des andersartigen
Faserflors
stattfindet, wird auch immer an der gleichen Stelle des Strickschlauches dieses
andersartige Fasermaterial eingestrickt und es entsteht somit ein Längsstreifen
aus diesem andersartigen Fasermaterial.
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Werden für das erfindungsgemässe Verfahren Strickmaschinen mit mehr
als einer Mehrfachkardeneinrichtung verwendet, so werden die anderen Mehrfachkardeneinrichtungen
entsprechend gesteuert, so dass auch sie immer an der gleichen Stelle des Strickschlauches
die andersartigen Fasern einstricken und somit zur Ausbildung des Längsstreifens
in dem Strickschlauch beitragen.
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Bei einer 8-systemigen Maschine, d.h. einer Maschine die 8 Mehr--fachkardeneinrichtungen
jeweils gleichmässig verteilt auf den Umfang des rotierenden Nadelzylinders enthält,
werden bei einer Umdrehung des Nadelzylinders von jeder Mehrfac kardeneinrichtung
reinen eine Maschenreihe,insgesamt also 8 Maschen4 gestrickt, wobei durch entsprechende
Steuerung der Einschaltung der anderen Karde immer an der gleichen Stelle des Strickschlauches
die andersartigen Fasern eingestrickt werden.
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In Fortentwicklung dieses erfindungsgemässen Verfahrens wurde nun
weiterhin gefunden, dass durch Veränderung der Ein- und/oder Ausschaltstelle für
die Einschaltung der andere einer jeden Mehrfachkardeneinrichtung während des Umlaufes
der Maschine bzw.
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des Nadelzylinders ein besonderer Effekt erzielt werden kann, der
darin besteht, dass die Breite des in dem Strickschlauch gebildeten Streifens variiert
wird. So lässt sich durch Verschieben des Einschaltpunktes ein Verschieben der einen
Kante des Längsmusters erreichen, während durch Verschieben des Ausschaltpunktes
eine Verschiebung der anderen Kante des Längsmusters in dem Strickschlauch bewirkt
wird. Je weiter Ein- und Ausschaltstelle voneinander entfernt liegen, um so breiter
ist der Streifen.
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Durch Verändern dieser Ein- und Ausschaltstellen ergibt sich somit
die Möglichkeit, willkürlich die Breite des Längsstreistreifens
zu
beeinflussen. Wenn diese Veränderung der Ein- und Ausschaltpunkte für die Einschaltung
der Karde mit andersartigem Faserflor während des Laufes der Strickmaschine vorgenommen
wird, dann ergibt sich eine kontinuierliche Veränderung in der Breite des Langsstreifens.
Werden andererseits sowohl Einschaltpunkt als auch Ausschaltpunkt in ihrem Abstand
zueinander nicht verändert sondern lediglich auf dein Umfang des Nadelzylinders
verschoben, dann führt dies ebenfalls bei gleichbleibender Breite des Längsstreifens
zu einer seitlichen Verschiebung desselben in dem Strickschlauch.
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Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die Veränderung der Ein- und/oder Ausschaltstelle für die Einschaltung
der anderen Karde durch elektrische Signale vorgenommen, die durch Abtastung eines
entsprechend ausgebildeten Musters gewonnen werden. Dieses Verfahren ermöglicht
dabei die Übertragung beliebiger Muster auf den gebildeten Strickschlauch bzw. das
daraus gewonnene Kunstfell.
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Die Abtastung des Musters kann gemäss einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auf photoelektrischem Wege durch Abtasten
mit Photozellen erfolgen. Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemässen Verfahrens wird zur Erzielung eines Mehrfachmusters während eines
Gesamtumlaufes bei jeder Mehrfachkardeneinrichtung der Maschine eine mehrmalige
Einschaltung der anderen Karde vorgenommen.
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Zur Herstellung von symmetrischen geometrischen Mustern werden gemäss
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens die
Ein- und/oder Ausschaltstellen für eine andere Karde einer jeden Mehrfachkardeneinrichtung
von Strickreihe zu Strickreihe um vorherbestimmte Beträge variiert und nach einer
vorherbestimmten Zahl von Strickreihen wiederholt. Eine solche Steuerung kann entweder
durch Abtasten entsprechender Muster oder aber direkt durch elektronische Erzeugung
der entsprechenden Steuersignale vorgenommen werden.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
besteht aus einer Flor-Rundstrick- oder -wirkmaschine mit einer oder mehreren Mehrfachkardeneinrichtungen
mit wahlweise einschaltbaren, mit verschiedenen Florfasern beschickten Karden und
sie ist dadurch gekennzeichnet, dass steuerbare, mit dem umlaufenden Nadelzylinder
gekoppelte Schaltmittel vorgesehen sind, die an ausgewählten Stellen des Umfanges
des Nadelzylinders eine oder mehrere Einschaltungen einer mit andersartigen Florfasern
beschickten Karde der jeweiligen Mehrfachkardeneinrichtung vornehmen.
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Die steuerbaren Schaltmittel können dabei aus Ein- und Ausschaltern
bestehen, wobei der Einschalter zweckmässig die neue Karde ein und gleichzeitig
die bisherige Karde ausschaltet, während der Ausschalter bei seiner Betätigung die
neue Karde aus und gleichzeitig die alte Karde wieder einschaltet. Die Betätigung
dieser Schalter erfolgt dabei zweckmässig mit einem mit dem Nadelzylinder synchron
umlaufenden Schaltarm.
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Die jeder Mehrkardeneinrichtung zugeordneten Ein- und Ausschalter
werden zweckmässig kreisförmig um den sich drehenden Nadelzylinder angeordnet und
von einem sich mit dem Nadelzylinder drehenden Schaltarm betätigt. Dabei können
die Schaltmittel für das Einschalten und Ausschalten der anderen Karde einmal unabhängig
voneinander in ihrer Stellung zueinander und in Bezug
auf den Schaltarm
verstellt werden.
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Auf diese Weise kann das Einschalten der anderen Karde variiert werden,
d. h. der Schaltzeitpunkt für das Einschalten der anderen Karde und der Schaltzeitpunkt
für das Ausschalten der anderen Karde, wobei dann zweckmässig gleichzeitig durch
diese Schaltmittel auch ein Aus- und Wiedereinschalten der ursprünglichen Karde
vorgenommen wird, kann früher oder später erfolgen.
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Während bei einer Strickmaschine mit einer einzigen Mehrfachkardeneinrichtung
die Anordnung dieser Ein- und Ausschaltmittel und deren Betätigung durch einen synchron
mit dem Nadelzylinder umlaufenden Schaltarm relativ einfach ist, so wird die Schaltvorrichtung
bei Maschinen mit mehreren Mehrfachkardeneinrichtungen,insbesondere bei sogenannten
8fachen Systemen oder gar 12fachen Systemen, doch recht kompliziert und aufwendig.
Es hat sich daher als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn bei solchen Strickmaschinen
mit mehreren Mehrfachkardeneinrichtungen die Einschalter und die Ausschalter für
die andere Karde jeweils auf separaten, gegeneinander verstellbaren Haltern angeordnet
sind und von einem synchron mit dem Nadelzylinder umlaufenden Schaltarm betätigt
werden. In diesem Falle kann der Schaltarm beispielsweise über eine biegsame Welle
mit dem Nadelzylinder gekoppelt sein, während die Einschalter und die Ausschalter
jeweils auf relativ kleinen separaten kreisförmigen Scheiben in gleichmässigem Abstand
auf dem Rand angeordnet sind und von dem konzentrisch dazu angeordneten und sich
synchron mit dem Nadelzylinder drehenden Schaltarm betätigt werden.
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Die die Einschalter tragende Scheibe (auch Einschalterscheibe genannt)
und die die Ausschalter tragende Scheibe (auch Ausschalterscheibe genannt) können
dabei gegenäinander verstellt werden, so dass auf einfache Weise eine Vergrösserung
der Umlaufstrecke erreicht wird, in der der Faserflor der in jedem
Mehrfachkardensystem
eingeschalteten neuen Karde eingestrickt wird.
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Eine solche konzentrische Anordnung der beiden mit den Ein-bzw. Ausschaltern
versehenen Scheiben und des zweckmässig über eine biegsame Welle mit dem Nadelzylinder
gekoppelten Schaltarm ermöglicht dabei eine relativ kleine und kompakte Ausbildung
der Schalteinheit mit der durch Verstellen der Schaltscheiben die verschiedenartigsten
Längsgestreiften Muster auf dem Strickschlauch hergestellt werden können.
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Durch Drehen der beiden Scheiben gegenläufig zur Bewegung des Schaltarmes
setzt der Beginn der Längsmusterung auf dem Strickschlauch früher ein und hört,
wenn die Ausschalterscheibe um den gleichen Betrag gegenläufig zum Schaltarm gedreht
worden ist, auch entsprechend früher auf. Ein Drehen der Scheibe in Richtung der
Bewegung des Schaltarmes führt dazu, dass die Musterbildung des Längsstreifens später
einsetzt, so dass somit lediglich durch Steuerung der die Einschaltkontakte und
die Ausschaltkontakte tragenden beiden Scheiben die in jeder Maschenreihe gebildete
Musterung gesteuert werden kann. Das Verstellen der Scheiben zueinander und unabhängig
voneinander in Bezug auf den Schaltarm kann dabei auch während des Betriebes der
Maschine durchgeführt werden, so dass eine kontinuierliche Veränderung der in den
Strickreihen gebildeten Musterung erreicht wird.
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Die auf diesen Schaltscheiben angeordneten Ein- bzw. Ausschalter für
die der Strickmaschine zugeordneten Mehrfachkardensysteme sind wie bereits erwähnt
jeweils gleichmässig auf ihren Schaltscheiben verteilt, so dass beim Verstellen
der Schaltscheiben der Einschaltzeitpunkt für die neuen Karden aller Mehrfachkardensysteme
immer um den gleichen Betrag verschoben wird, So dass also beim Umlaufen des Nadelzylinders
in den von den jeweiligen Mehrfachkardensystemen gestrickten Maschen das Einstricken
der neuen Florfasern aus der anderen Karde immer an der gleichen Stelle auf dem
Strickschlauch erfolgt, so dass
auch bei Verwendung von Strickmaschinen
mit mehreren Mehrfachkardensystemen das gleiche Muster gebildet wird, wie bei Verwendung
einer Strickmaschine mit nur einem Mehrfachkardensystem.
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Die Verwendung von Strickmaschinen mit Mehrfachkardensystemen hat
dabei naturgemäss den Vorteil, dass während einer Umdrehung des Nadelzylinders nicht
nur eine Maschenreihe sondern entsprechend der Anzahl der verwendeten Mehrfachkardensysteme
beispielsweise 8 oder gar 12 Maschenreihen gebildet werden.
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Der Ausstoss einer solchen 8 bzw. 12-systemigen Maschine beträgt somit
beispielsweise das 8 bzw. 12fache einer Maschine mit nur einem Mehrfachkardensystem.
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Da wie bereits erwähnt die Verstellung der Einschalt- bzw Ausschaltscheibe
auch bei laufender Maschine vorgenommen werden kann, ergibt sich somit gemäss einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit,
vollautomatisch bestimmte vorgegebene Muster mit der erz in dungsgemässen Maschine
herzustellen, die dabei dadurch gekennzeichnet ist, dass die Verstellung der die
Ein- bzw. Ausschalter für die andere Karde einer jeden Mehrfachkardeneinrichtung
tragenden Halter mittels durch elektris-che Signale gesteuerte Stellmotoren erfolgt
und zwar sowohl in ihrer Stellung zueinander als auch in ihrer Stellung auf dem
Kreisumfang in Bezug auf den Schaltarm. Solche elektrischen Signale zur Steuerung
der Stellmotore können auf die unterschiedlichste Art und Weise erhalten werden.
Eine sehr bequeme Art,bestimmte vorgegebene Muster in dem herzustellenden Strickflor
bzw. in dem Kunstfell zu verwirklichen besteht dabei darin, dass die Stellmotoren
von einer ein vorgegebenes Muster abtastenden photoelektrischen Abtastvorrichtung
gesteuert werden. Ein solches Muster kann dabei in einfacher Weise auf ein entsprechend
grosses Stück Blatt Papier aufgezeichnet werden und so auf das herzustellende Kunstfell
übertragen werden.
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Gemäss einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung lassen sich auch Mehrfachmuster in einfacher Weise bei Verwendung von
Strickmaschinen mit mehreren Doppelkardeneinrichtungen dadurch erzielen, dass jeweils
die Einschalter und die Ausschalter mehrerer Mehrfachkardensysteme elektrisch miteinander
verbunden werden. Wenn in diesem Fall der Schaltarm auf der Einschaltscheibe einen
Einschalter betätigt, dann werden gleichzeitig auch durch die elektrische Verbindung
die Einschalter anderer Mehrfachkardeneinrichtungen der Strickmaschine eingeschaltet,
so dass auch an diesen Systemen für die Dauer der Einschaltung das Faservlies der
anderen Karde eingestrickt wird rund erst nach Betätigung der ebenfalls elektrisch
miteinander verbundenen Ausschalter wieder auf das ursprüngliche Faservlies zurückgeschaltet
wird.
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Es entstehen somit bei jedem Mehrfachkardensystem, dessen Ein- bzw.
Ausschalter zusammengeschlossen sind, gleichzeitig die gewünschten Muster.
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Eine weitere Möglichkeit, Mehrfachmuster in einfacher Weise herzustellen
besteht darin, dass an Stelle eines synchron sich mit dem umlaufenden Nadelzylinder
drehenden Schaltarmes zwei oder mehr Schaltarme verwendet werden, die dann jeweils
über daran angeordnete Kufen eine Betätigung der auf der Einschaltscheibe und auf
der Ausschaltscheibe angeordneten Schalter vornehmen.
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An Hand der in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
wird nunmehr die Wirkungsweise einer sogenannten High-Pile-Mehrkardenstrickmaschine
ganz allgemein und das erfindungsgemässe Verfahren unter Verwendung einer derartigen
mit Mehrfachkardeneinrichtungen versehenen Flor-Rundstriek-Maschine sowie die zur
Durchführung des Verfahrens erforderliche erfindungsgemässe Vorrichtung näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt:
Figur 1 die schematische
Darstellung einer Doppelkardeneinrichtung; Figur 2 die perspektivische Seitenansicht
einer Doppelkardeneinrichtung mit Nadelzylinder; Figur 3 die schematische Darstellung
der Kulierstrecke eines Nadelzylinders; Figur 4 bis 6 die bisher erzielbaren Musterungen
mit den bekannten Florstrickmaschinen; Figur 7 die schematische Schaltanordnung
für die Steuerung einer Doppelkardeneinrichtung mittels auf der Einschaltscheibe
und der Ausschaltscheibe angeordneten Einschalt- und Ausschaltkontakten; Figur 8
die schematische Ansicht einer Musterabtastvorrichtung; Figur 9 eine Schaltungsanordnung
in Form einer verketteten Hell - Dunkelschaltung für den linken Tastkopf und den
Steuermotor "Ein" nach Fig. 8; Figur 10 bis 16 die Mustermöglichkeiten, die mit
dem erfindungsgemässen Verfahren erzielbar sind; Figur 17a bis d) die Lage der Löschpunkte
für die Muster in Abhängigkeit von der Schaltscheibenstellung bei Mehrfachmustern.
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Die in Figur 1 schematisch dargestellte Doppelkardeneinrichtung einer
Flor-Strickmaschine besteht im Prinzip aus Streckwerk 1, Tambour 2 und Abnehmer
3. Der Antrieb erfolgt unmittelbar von der Strickmaschine aus. Das Streckwerk 1
ist unterteilt in zwei Doppelkardeneinzugssysteme la und Ib, die mit Hilfe der Magnetkupplungen
4 und 5 wahlweise einschaltbar sind. Jedes Kardeneinzugssystem la und lb,(der einfachheithalber
als Karde bezeichnet) dient dazu, der Strickmaschine ein Kardenband oder Tow 6 zuzuführen,
das beispielsweise aus Chemiefasern von ca.
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12 g Metergewicht bestehen kann und sich aus geschnittenen Fasern
mit einer Länge von 25 bis 70 mm in Wirrlage zusammensetzt
und
in der Regel in einer bestimmten Weise eingefärbt ist. Das Streckwerk des Kardeneinzugssystems
(der Karde) la nimmt mit dem ersten Riffelwalzenpaar 7 das Kardenband auf und fördert
dasselbe mit einer angetriebenen Walze und einer durch Federdruck angedrückten Gegenwalze
zur Erzielung eines Klemmpunktes zu dem zweiten Walzenpaar 8, welches sich mit einer
grösseren Umlaufgeschwindigkeit dreht und das auf diese Weise gestreckte Kardenband
an das dritte Walzenpaar 9 abgibt. Die Umlaufübersetzung zwischen den Walzenpaaren
7 und 9 beträgt dabei beispielsweise 1:4. Durch diese ttbersetzung wird das zugeführte
Kardenband im gleichem Verhältnis verstreckt, d.h. also dass das im Einlauf 12 g
schwere Band nach Passieren des Streckwerkes nur noch ca. 1/4 seines Metergewichtes
aufweist. Das so stark verdünnte Faserband wird dann von dem Tambour 2 aufgenommen.
Derselbe besteht aus einer mit einem Nadelkissen beschlagenen Walze, die eine noch
grössere Umlaufgeschwindigkeit als das letzte Walzenpaar des Streckwerkes aufweist.
Diese Walze kämmt die Fasern bei der Übernahme aus dem Streckwerk und parallelisiert
sie, wobei sich das Nadelkissen mit den übernommenen Fasern füllt und dieselben
an den Abnehmer 3 abgibt. Dieser Abnehmer 3 ist in gleicher Weise wie der Tambour
2 eine mit einem Nadelkissen beschlagene Walze, die eine noch grössere Umlaufgeschwindigkeit
besitzt als der Tambour 2. Die Nadeln oder Kratzen des Abnehmers stehen mit den
Nadeln oder Kratzen des Tambours im Eingriff und übernehmen von diesem die inzwischen
fein verteilten Fasern, die ursprünglich dem Streckwerk der Karde la in\Form des
Kardenbandes 6 zugeführt wurden.
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Die Abnehmerwalze 3 ist auf der Strickmaschine über der Kulierstrecke
angeordnet, d.h. die Nadeln des Nadelzylinders passieren nach der Auftriebstrecke
vor der Abschlagzone mit ihren Haken die Abnehmernadeln oder Abnehmerkratzen des
Abnehmers 3 und übernehmen jeweils ein parallelisiertes Faserbüschel, welches unmittelbar
darauf zusammen mit dem Grundfaden eingestrickt wird. Diese Faserbüschel ergeben
dann den Plüsch.
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In Figur 2 ist nochmals perspektivisch die Anordnung einer Doppelkardeneinrichtung
gezeigt und es ist dabei ersichtlich, wie die Nadeln 10 des sich drehenden Nadelzylinders
11 in der Kulierstrecke 12 auf die Nadeln oder Kratzen des Abnehmers 3 einwirken
und dabei die Faserbüschel abnehmen. In Figur 3 ist diese Kulierstrecke mit den
Nadeln 10 des Nadelzylinders nochmals vergrössert dargestellt, wobei die Kulierstrecke
12 in die 12 in die 12b Austriebszone/unS in die Abschlagzone/auigeteilt ist. Die
Zuführung des Fadens 13 mit Hilfe eines Fadenführers 14 ist dabei ebenfalls dargestellt.
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Mit Hilfe einer solchen Doppelkardeneinrichtung, die jeweils mit Kardenbändern
aus unterschiedlichen Fasern, in der Regel verschiedenfarbigen Fasern beschickt
werden ist es nunmehr möglich, durch abwechselnde Einschaltung entweder der oberen
oder der unteren Karde Maschen mit beispielsweise weissen Fasern und dann durch
Umschaltung auf die andere Karde Maschen mit beispielsweise schwarzen Fasern zu
stricken.
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Es ergibt sich somit die Möglichkeit in dem Strickschlauch sogenannte
Ringelplüsche, d.h. ringförmige Farbwechsel zu erzeugen.
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Die üblichen Flor-Strickmaschinen weisen nun nicht nur eine Doppelkardeneinrichtung
auf sondern sind beispielsweise mit 8 solchen Doppelkardeneinrichtungen versehen,
die jeweils in gleichem Abstand um den sich drehenden Nadelzylinder angeordnet sind.
Beschickt man nunmehr bei jeder Doppelkardeneinrichtung das obere Strickwerk mit
weissem Kardenband und das untere Strickwerk mit schwarzem Kardenband, so lassen
sich mit einer solchen 8-systemigen Flor-Strickmaschine beispielsweise die in den
Figuren 4 bis 6 dargestellten Muster erzeugen.
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Bei Figur 4 sind jeweils die oberen Karden aller 8 Doppelkardeneinrichtungen
über die zugehörigen Magnet kupplungen 4 eingeschaltet. In den bei einer Umdrehung
des Nadelzylinders gestrickten 8 Strickreihen werden dann von jedem Doppelkardensystem
weisse
Faserbüschel in die Strickreihen eingestrickt.
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Es entsteht einweisser Plüsch.
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Schaltet man nun die oberen Magnetkupplungen der Doppelkardensysteme
1, 3, 5 und 7 über einen entsprechenden Schalter ein und weiterhin die unteren Magnetkupplungen
der Systeme 2,4,6 und 8, so wird der in Figur 5 dargestellte Ringelplüsch erhalten,
bei dem in jede zweite Maschenreihe weisse Faserbüschel und in jede dazwischenliegende
Maschenreihe schwarze Faserbüschel eingestrickt werden.
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Für die Herstellung des in Figur 6 dargestellten Musters werden die
Scha lt leitungen aller oberen Magnetkupplungen der 8 Mehrkardensysteme in einen
Kontakt eines Umschalters zusammengefasst und weiterhin die Schalt leitungen der
unteren Magnetkupplungen der 8 Mehrfachkardensysteme in dem anderen Kontakt des
Umschalters zusammengefasst. Durch entsprechende Betätigung des Umschalters kann
nunmehr ein zweifarbiger Ringelplüsch hergestellt werden, bei dem die einzelnen
Farbringel in Strickrichtung gesehen eine beliebige Länge aufweisen.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung wird eine Umschaltung von der einen
auf die anderen Karde bei jeder Mehrfachkardeneinrichtung nicht mehr von Strickreihe
zu Strickreihe vorgenommen sondern bereits während der Herstellung einer einzelnen
wird bei Maschenreihe beim Umlauf des Nadelzylinders 11 wird jeder einzelnen Doppelkardeneinrichtung
kurzzeitig auf die andere Karde umgeschaltet.
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Bei der in Figur 7 dargestellten schemaitischen Schaltanordnung einer
beispielsweisen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Einschaltkontakte
15 der jeweiligen Doppelkardeneinrichtungen und die Ausschaltkontakte 16 der jejeweiligen
Doppelkardeneinrichtungen, bei denen jeweils die andere Karde ein bzw. ausgeschaltet
wird, auf Einschaltscheiben 17 bzw. Ausschaltscheiben 18 angeordnet und sie werden
von einem synchron sich mit dem Umlauf des Nadelzylinders
drehenden
Schaltarm 19 betätigt. Die zugehörige Schaltungsanordnung für Schaltmagnet 20 der
oberen Karde und den Schaltmagnet 21 der unteren Karde ist schematisch für ein Doppelkardensystem
dargestellt, wobei ein Schalter 15 auf der Einschaltscheibe 17 und ein Schalter
16 auf der Ausschaltscheibe 18 benutzt wird. Die zu den anderen Doppelkardensystemen
gehörenden Einschalter 15 und Ausschalter 16 sind auf der Einschaltscheibe 17 bzw.
auf der Ausschaltscheibe 18 in jeweils gleichem Winkelabstand angeordnet. Sie werden
somit von dem Schaltarm 19 in gleichen Abständen betätigt. Die Stellung der Einschaltscheibe
17 in Bezug auf die Stellung der Ausschaltscheibe 18 kann beliebig variiert werden.
Das hat zur Folge, dass die Umschaltung auf die andere Karde der Doppelkardeneinrichtung
eine unterschiedlich lange Zeit vorgenommen wird, so dass für die Dauer dieser Umschaltung
innerhalb einer einzelnen Maschenreihe eine andersartige Florfaser eingestrickt
wird.
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Da die Einschaltkontakte 15 der anderen Doppelkardensysteme auf der
Einschaltscheibe 17 alle im gleichen Winkelabstand angeordnet sind und auch die
Ausschaltkontakte 16 der anderen Doppelkardensysteme auf der Ausschaltscheibe 18
ebenfalls in gleichem Winkelabstand angeordnet sind, wird bei einer bestimmten Verstellung
der Einschaltscheibe 17 in Bezug auf die Ausschaltscheibe 18 bei allen Doppelkardensystemen
immer an der gleichen Stelle des sich mit dem Nadelzylinder 11 drehenden Strickschlauches
das andersfarbige Fasermaterial eingestrickt. Das hat zur Folge, dass in dem Strickschlauch
eine längsgestreifte Musterung erhalten wird.
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Wie sich aus der Schaltungsanordnung der Figur 7 weiterhin ergibt,
erfolgt die Umschaltung auf die andere Karde mit Hilfe des Einschalters 15 und die
Zurückschaltung auf die ursprüngliche Karde mit Hilfe des Ausschalters 16 über ein
entsprechendes Relais 22.
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Der Schaltarm 19 dreht sich synchron mit dem Nadelzylinder und er
ist entweder über eine biegsame Welle oder ein mechanisches Zwischengetriebe mit
dem umlaufenden Nadelzylinder 11 verbunden.
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Wie sich insbesondere aus Figur 8 ergibt, wird die jeweilige Stellung
der Einschaltscheibe 17 und der Ausschaltscheibe 18 zueinander und auch in Bezug
auf den Schaltarm 19 mit Hilfe von Stellmotoren 23 bzw. 24 vorgenommen, die über
elektrische Signale steuerbar sind.
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Die Funktionsfolge der in Figur 7 dargestellten Schaltung ist wie
folgt: Der Schaltarm 19 betätigt auf der Schaltscheibe 17 den Einschaltkontakt 15,
Das Relais 22 zieht an und hält sich über Selbsthaltekontakt. Der Wechselkontakt
für den Erregerstromkreis schaltet auf die Magnetkupplung 21 (Kardenbandeinzug schwarz)
so lange, bis der Schaltarm 19 auf der Schaltscheibe 18 den Ausschaltkontakt 16
erreicht und betätigt. Der Wechselkontakt des Erregerstromkreises schaltet dann
zurück auf die Magnetkupplung 20 (Kardenbandeinzug weiss).
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Die Breite des in dem Strickschlauch in Längsrichtung gebildeten Farbstreifens
"schwarz" ist variabel und abhängig vom Winkelabstand der beiden Schaltscheiben
zueinander.
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Die Stellung der Schaltscheiben lässt sich dabei auch während des
Betriebes der Maschine sowohl in Bezug zueinander als auch in Bezug auf die Stellung
des Schaltarmes kontinuierlich verstellen. Auf diese Weise wird die Breite des gebildeten
Farbstreifens variiert und weiterhin ergibt sich auch die Möglichkeit, die Lage
dieses Farbstreifens auf dem Strickschlauch kontinuierlich zu verändern.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern diese Möglichkeiten im einzelnen:
Beispiel
1 Wenn die Einschaltscheibe und die Ausschaltscheibe nicht gegeneinander verstellt
sind, wird der Einschalter 15 und der Ausschalter 16 im gleichen Moment betätigt.
Es kommt demzufolge kein Stromkreislauf zustande. Die Maschine arbeitet einfarbig.
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Beispiel 2 Wird die Ausschaltscheibe in ihrer Winkelstellung in Bezug
auf die Einschaltscheibe verstellt, in dem sie langsam während des Betriebes der
Maschine nach rechts bewegt wird, so vergrössert sich der Bereich, in dem schwarze
Florfasern in den Strickschlauch eingestrickt werden kontinuierlich bis zu einem
Maximalwert, der dann erreicht ist, wenn die Ausschaltscheibe um etwa 3600 gegenüber
der Einschaltscheibe verstellt ist. Es entsteht das aus Figur1 ersichtliche Muster
auf dem Strickschlauch.
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Beispiel 3 Verändert man die Winkelstellung zwischen der Einschaltscheibe
und der Ausschaltscheibe kontinuierlich, in dem die Einschaltscheibe nach links
und die Ausschaltscheibe nach rechts bewegt wird, so erhält man das aus FigurlOb
ersichtliche Muster.
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Beispiel 4 Wird die Winkelstellung zwischen Einschaltscheibe und Ausschaltscheibe
konstant gehalten und werden beide Scheiben um den gleichen Winkelbetrag beliebig
nach rechts und links gedreht, so entsteht ein Muster, wie es in Figur l0cdarge
stellt ist.
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Beispiel 5 erden Einschaltscheibe und Ausschaltscheibe in ihrer Winkelstellung
sowohl zueinander als auch auseinander bewegt, indem beide Scheiben unabhängig voneinander
verstellt werden, so entsteht
ein Muster, wie es in Figur 11 dargestellt
ist.
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Bei den vorstehend beschriebenen Schaltfolgen erscheint das produzierte
Farbmuster nur einmal auf dem Strickschlauch, d.h. auf der Warenbreite, weil alle
Systeme nacheinander nur an der Stelle Farbwechsel vornehmen, an welcher der mit
dem Mastchinenumlauf starr gekoppelte Schaltarm 19 diesen über die Einschalter 15
auslöst und durch Betätigung der Ausschalter 16 wieder rückgängig macht.
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Beispiel 6 Beide Schaltscheiben werden während des Betriebes der Maschine
in ihrer Stellung zueinander nicht verändert, Sie stehen in der Ein-Ausschaltfolge
um ca. 120 Winkelgrade auseinander, so dass die 8 Systeme der Strickmaschine bei
einer um jeweils 450 versetzten Ein- und Ausschaltung einen vertikalen schwarzen
Streifen erzeugen, der etwa 1/3 der Warenbreite einnimmt. (siehe Figur 12).
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Werden nunmehr die Ein- und Ausschalter auf der Ein- bzw.
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Ausschaltscheibe in Gruppen zusammengefasst und elektrisch miteinander
verbunden, so dass die Einschalter 1,3,5 und 7 und 2,4,6 und 8 jeweils eine Gruppe
bilden und weiterhin die Ausschalter 1,3,5 und 7 und 2,4,6 und 8 ebenfalls jeweils
eine Gruppe bilden, dann erfolgt der Farbwechsel auf der Warenbreite 4x. Wenn der
Schaltarm beispielsweise auf der Schaltscheibe den Einschalter 1 passiert, dann
werden gleichzeitig die Schaltkreise der Schalter: 3,5 und 7 mit eingeschaltet,
so dass jeweils um 900 versetzt in der anderen Farbe gearbeitet wird. Es entsteht
so eine viermalige Musterwiederholung auf der Warenbreite, wie aus Figur 13 hervorgeht.
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In analoger Weise lassen sich auch durch entsprechendes Zusammenschalten
zweimalige oder achtmalige Wiederholungen des Musters herstellen.
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Wie vorstehend bereits ausgeführt, erfolgt kein Farbwechsel bei gleichzeitiger
Betätigung der zu einem System gehörenden Ein- und Ausschalter.(Löschvorgang), die
Maschine arbeitet also einfarbig. Der umgekehrte Bffekt tritt auf, wenn beispielsweise
bei 1,2,4 und 8facher Mustervervielfältigung die Schaltscheiben so weit auseinander
gefahren werden, dass der Ausschalter oder die Ausschaltgruppe unmittelbar vor dem
Einschalter oder vor der Einschaltgruppe zu stehen kommen. Die Maschine arbeitet
dann vollständig in der anderen Farbe, also beispielsweise einfarbig schwarz. Daraus
ergibt sich, dass der innere Löschpunkt bei einfachen, doppelten, vierfachen 0 und
achtfachen Mustern jeweils bei 0° Winkelverschiebung zwischen den beiden Scheiben
liegt, d. h. der Ein- und Ausschaltpunkt liegen übereinander und werden von dem
Schaltarm 19 gleichzeitig betätigt. Der äussere Löschpunkt liegt bei einfachen Mustern
bei einer Winkelverstellung der Scheiben von ca. 350 bis 3600 (Figur 17a). Bei einem
zweifachen Muster liegt der äussere Löschpunkt bei einer Winkelverstel-0 lung der
beiden Scheiben um 170 bis 180 (siehe Figur 17b).
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Bei vierfachen Mustern liegt der äussere Löschpunkt bei einer Winkelverstellung
der beiden Scheiben um 80 bis 900 (siehe Figur 17c).
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Bei achtfachen Mustern liegt der äussere Löschpunkt bei einer Winkelverstellung
um 35 bis 450 (siehe Figur 17d).
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Wird bei der Herstellung eines solchen Mehrfachmusters die Verstellung
der beiden Scheiben kontinuierlich während des Betriebes der Strickmaschine vorgenommen,
dann ergeben sich Muster, wie sie aus den Figuren 14 bis 16 hervorgehen.
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Die Steuerung der beiden Schaltscheiben und damit die Umschaltung
auf die andere Karde der Jeweiligen Doppelkardeneinrichtungen einer Strickmaschine
kann, wie eingangs bereits erwähnt, auch durch Abtastung eines Musters beispielsweise
mittels Photozellen vorgenommen werden. Bine solche Vorrichtung ist
schematisch
in der Figur 8 dargestellt und besteht aus den mittels Stellmotoren 23, 24 einstellbaren
Schaltscheiben, die gleichzeitig mit ihrem Spindeltrieb 25,26 die zur Erzeugung
der Steuersignale benutzten Photozellenanordnungen 27,28 zur Abtastung des Musters
betätigen. Jede der beiden Tastköpfe der Photozellenanordnungen 27,28 weist zwei
Photozellen zur Hell- und Dunkelwerterfassung auf. Auf einer mit konstanter Geschwindigkeit
an diesen Tastköpfen vorbei bewegten Folie 29 ist das zu reproduzierende Muster
deckend aufgemalt.
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Die Abtastvorrichtung arbeitet als sogenannte Kantensteuerung in Form
eines Signalverfolgers, die über die Steuermotore, Spindel- und Schneckengetriebe
auf die Schaltscheiben einwirken und somit in Abhängigkeit von dem abgetasteten
Muster eine Einstellung der Schaltscheiben vornehmen.
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Der Tastkopf links ist dem Steuermotor "Ein" und der Schaltscheibe
"Ein" zugeordnet. Der Tastkopf rechts ist dem Steuermotor "Aus" und der Schaltscheibe
"Aus" zugeordnet. Die eng beieinander liegenden Photozellen eines Tastkopfes sind
über zwei Verstärker mit verketteten Umschaltrelais zum Steuermotor verbunden, der
wieder über eine Spindel regulierend zurückkoppelt. Die Ruhestellung des Tastkopfes
besteht dann, wenn die innenliegende Dunkelzelle einen Schwarzwert sendet, d.h.
inner-halb des aufgemalten Musters liegt, während die aussenliegende Hellzelle durch
die durchsichtige Folie hindurch Licht empfängt. Bekommen nun beide Zellen z.B.
des linken Tastkopfes einen Hellwert, so treibt der Steuermotor den Tastkopf so
weit nach rechts, bis wieder von der innengelegenen Dunkelzelle die Ruhestellung
signalisiert wird.
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Bekommen andererseits beide Zellen einen Dunkelwert, so bewegt der
-Motor den Tastkopf nach links, bis zurtErreichung der Ruhestellung und gleichzeitig
werden auch die Schaltscheiben entsprechend betätigt. X Die für eine solche erfindungsgemässe
photoelektrische Abtastvorrichtung verwendete Schaltung ergibt sich aus Figur
9,
wobei dieselbedhechaltung für den linken Tastkopf und den Steuermotor "Ein" darstellt.
Die Schaltung für den rechten Tastkopf und den Steuermotor "Aus" ist analog aufgebaut.
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Die Abtastung eines vorgegebenen Musters kann selbstverständlich auch
auf andere Art und Weise erfolgen. In jedem Falle lässt sich ein vorgegebenes Muster
mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung auf den Strickschlauch übertragen und
es lassen sich somit Plüschstoffe und Kunstfellmaterialien mit völlig neuartigen
Musterungen erzeugen.
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Da die Übergänge von einem Fasermaterial auf das andere nicht abrupt
erfolgen, ist das erfindungsgemässe Verfahren besonders für die Nachahmung von Naturfellen
geeignet.