DE2412887B2 - Lichtbogenofen zur Schmelzreduktion - Google Patents
Lichtbogenofen zur SchmelzreduktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lichtbogenofen zur Schmelzreduktion gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1. Ein Ofen mit diesen Merkmalen ist bekannt aus derUS-PS3101385.
Eine sich in der Industrie stark entwickelnde Technik ist die Zweistufenreduktion von eisenoxydhaltigem
Material, wobei zunächst festes Material in reduzierendem Gas vorreduziert wird und dann das vorreduzierte
Material fertigreduziert wird. Bei dieser Fertig- oder Endreduktion wird feines pulverförmiges Material in
den Ofen eingeführt, welches möglichst auf einem schlackenfreien Fleck der Schmelze beigegeben werden
soll. Dies bereitet Schwierigkeiten, da infolge der Temperatur im Ofen sowie der Abgase ein gewisser
Überdruck im Ofen entsteht, der das feine pulverförmige Material durch die hohle Elektrode nach oben
zurückschleudert.
Bei dem aus der US-PS 3101 385 bekannten
Lichtbogenofen handelt es sich um einen wechselstromgespeisten Lichtbogenofen. Die Gaszufuhr erfolgt
durch eine Anzahl diskreter Bohrungen in der Elektrode, die auf einem Kreis liegen, der konzentrisch
um das zentrale Zuführungsrohr in der Elektrode angeordnet ist. Der Zweck dieser Gaszufuhr besteht
darin, höhere Temperaturen im Ofen zu erreichen. Die Gaszuführungsrohre und der zentrale Chargierkanal
enden alle auf dem gleichen Niveau am unteren Ende der Elektrode. Eine Ejektorwirkung dieser Gaszufuhr
kommt bei dem bekannten Lichtbogenofen nicht zustande und ist auch nicht beabsichtigt. Das Problem
des Zurückwerfens von feinem Pulver spielt bei diesem Ofen keine Rolle, da er mit relativ groben Brocken
beschickt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lichtbogenofen der eingangs genannten Art zu
entwickeln, mit dem es möglich ist, die Zuführung auch von sehr feinem pulverförmigem Material zu einem
freien Fleck auf der Schmelze sicher herbeizuführen.
Zur Lösung diese Aufgabe wird ein Lichtbogenofen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen,
welcher erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale hat
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen genannt
Durch die Erfindung wird erreicht, daß selbst sehr feinkörniges, eisenoxydhaltiges Material an derselben
Stelle zugeführt wird, wie die für die Schmelzreduktion erforderliche Leistung. Dies wird einmal erreicht durch
die Ejektorwirkung des zugeführten Gases, welches durch Ausübung mechanischer Kräfte das Pulver auf
den schlackenfreien Schmelzenfleck drückt, so daß dieses nicht durch die aus der Schmelze und/oder dem
auf der Schmelze fließenden partikelförmigen Material
freigewordenen Gasen fortgetragen wird. Diese Wirkung wird unterstützt durch magnetische und elektrische
Kräfte, die dank des Gleichstromlichtbogens ständig in der gewünschten Richtung auf die Pulverpartikel
wirken. Ferner werden in gewissem Umfange Gasblasen in der Schmelze durch die auf die Schmelze
wirkenden elektrischen und magnetischen Kräfte daran gehindert, den Fußpunkt des Lichtbogens und damit das
feinkörnige Material in der Schmelze zu erreichen. Diese Verhältnisse werden im folgenden genauer
beschrieben. Bei dem zugeführten Gas kann es sich um inertes oder reduzierendes Gas handeln.
Anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch einen mit Gleichstrom gespeisten Lichtbogenofen gemäß der Erfindung mit
Inertgaszufuhr,
F i g. 2 eine Teilansicht des Fußpunktes der Pulverzufuhr in die Schmelze.
In F i g. 1 wird das Ofengefäß 13 mit einer im Querschnitt ringförmigen Grafitelektrode 11 gezeigt,
die als Kathode wirkt. Die Schmelze im Ofen wirkt über die Bodeneinspeisung 12 als Anode (Pluspol).
Durch die Kn.thode führt mit einem bestimmten ringförmigen Spalt 14 ein feuerfestes Speiserohr 15 für
Pulvermaterial (Schlich, eisenoxydhaltiges Material), das aus Wärmegründen ein Stück oberhalb des
Kathodenendes ausläuft. Das Rohr 15 besteht aus elektrisch isolierendem Material, beispielsweise keramischem
Material.
Über den Spalt zwischen dem Rohr 15 und der Kathode 11 kann Gas, wie Argon, Stickstoff, Helium,
Kohlenstoffmonoxyd oder Wasserstoff (siehe Pfeile A) zugeführt werden. Das Rohr ist an ein Dosierungsgefäß
16 angeschlossen, in welches das Zuführungsrohr 17 für eisenoxydhaltiges Material sowie für eventuelle Reduktions-
und/oder Raffinierungsmittel münden. In das Rohr 17 wird zweckmäßigerweise ein Dosierungsventil
18 eingesetzt. Der Zweck des Dosierungsgefäßes 16 und des Ventils ist es, Pulsation und eventuelle Ungleichmäßigkeiten
in der Pulverzufuhr zum Ofen 13 zu verhindern.
Die Kathode U ist auf einem ungefähr konstanten Niveau h über der Oberfläche der Schmelze 19 zu
halten, und dies wird am besten durch ein mehr oder weniger kontinuierliches Abzapfen der Schmelze
erreicht. Die auf der Schmelze fließende Schicht aus partikelförmigem, kohlenstoffhaltigem Material kann
eine Dicke haben, die, verglichen mit dem Niveau Λ, klein oder groß ist.
Dieses Material kann beispielsweise Koks 20 mit einer Partikelgröße zwischen 3 und 8 mm sein und kann
dem Ofengefäß direkt oder über das Rohr 15 zugeführt
werden. Der Ofen ist mit einer Absauganordnung für Case 21 und einer Ablaßöffnung 22 für fertigreduziertes
Eisen und Schlacke 22 versehen. Der Ofenboden 24 besteht aus Grafit, und zu diesem werden die Leitungen
23 von der Stromquelle geführt.
Das Gas wird an der Stelle A zugeführt und Qbt auf
das Pulvermaterial eine Ejektorwirkung aus. Unter Umständen kann man ohne dieses Gas auskommen, es
besteht dann jedoch die Gefahr, daß sich Pulver an den Elektroden festsetzt und die Elektroden durch dieses
gegenüber Grafit reaktive Pulver unnötig stark abbrennen.
Sauerstoff (Luft) oder andere oxydierende Gase, wie Kohlendioxyd, sollen dem Bad nicht zugeführt werden.
Das Dosierungsgefäß 16 schafft ein Puffervolumen, von dem man beim Chargieren einen bestimmten,
stoßfreien Druck erhalten kann.
Dem Bad werden Schlackenbilder, wie Kalk zugesetzt, und zwar entweder über das Dosierungsgefäß
oder direkt zum Ofen. Der Kohlenstoff wird auf geeignete Weise zugeführt und hat wie üblich die
Aufgabe, die Schmelze zu desoxydieren. Der Kohlenstoff reagiert mit dem Sauerstoff im Schlich und bildet
CO, das bei 21 entweicht
Das Ende des Rohres 15, das ein Stück über der Unterkante der Kathode 11 liegt, kann mit einem
Mundstück zur kontrollierten Zufuhr des Pulvers zur Schmelze abgeschlossen sein.
Wenn der elektrische Strom fließt, bildet sich infolge elektromagnetischer Kräfte au) der Schmelzenoberfläche
ein Meniskus (Erhöhung) 25 und — in erster Linie unter dem Einfluß des Lichtbogens — eine Vertiefung
26 in der Mitte des Meniskus, was einen zweckmäßig begrenzten Fußpunkt für den Lichtbogen 27 gibt.
oxyd und eventuell Wasserstoff oder Inertgas, wie Stickstoff, und man muß mit einem leichten Unterdruck
arbeiten, damit die Gase nicht über eine andere Stelle als der Absauganordnung 21 entweichen.
Die Elektroden sind ringförmig ausgebildet und so
geformt, daß man einen groben Lichtbogen erhält Eventuell können die Elektroden mit einer elektronenemittierenden
Zone versehen werden (Thorium, Barium oder Stoffe mit gleichen Eigenschaften), wobei man
ίο einen Fleck oder eine Zone für Elektronenemission
erhält
Da die Schmelzenoberfläche unter der Elektrode unbedeckt ist (die Schlacke 28 wird zur Seite
geschoben), erhält man einen ruhigen Lichtbogen und eine schnelle Desoxydation.
Es wird ein Endprodukt aus Roheisen mit ca. 4% C angestrebt
Der Abstand des Rohres 15 zum unteren Rand der Kathode sollte so gewählt werden, daß Wärmeschäden
im Rohrmaterial vermieden werden.
Die Elektrode, die nach und nach verbraucht wird, muß zusammensetzbar sein, beispielsweise mittels
Gewinde zum Anschrauben eines neuen Elektrodenteils oder axial geteilt und von einem Ring o. dgl.
2> zusammengehalten, damit man im Rohr 15 keine abnehmbare Kopplung vorzusehen braucht um ein
Zusammenfügen der Elektrodenteile zu ermöglichen. Bei axialer Teilung kann ein neues Elektrodenteil
schnell angesetzt werden.
«ι Der Abstand h wird von den Maßen des Ofens
bestimmt, und man muß, um diesen Wert konstant zu halten, die Schmelze sukzessiv abzapfen.
Als Beispiel der Ofenleistung können 30 MW genannt werden; die Pulvereinspeisung kann dann beispielsweise
ti 30 t/h betragen.
Claims (3)
1. Lichtbogenofen zur Schmelzreduktion von Eisenoxyd und/oder eisenoxydhaltigem Material mit
mindestens einer hohlen Elektrode, durch welche das Beschickungsmaterial in den Ofen einfahrbar ist,
und einer Einrichtung zur Zuführung von Gas in das Ofeninnere durch die Elektrode, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtbogenofen mit Gleichstrom betrieben wird, daß die Elektrode als
Kathode und die Schmelze als Anode geschaltet ist und daß die Gaszuführungseinrichtung derart
angeordnet ist, daß das Gas eine Ejektorwirkung auf das durch die Elektrode zugeführte pulverförmige
Material ausübt
2. Lichtbogenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rohr für die Zuführung des
pulverförmigen Materials die Elektrode zumindest teilweise durchläuft und von einem ringförmigen
Spalt für die Zuführung des Gases umgeben ist
3. Lichtbogenofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr für die Zuführung des
pulverförmigen Materials von einem Dosierungsgefäß (16) ausgeht, zu dem mindestens eine mit einem
Ventil (18) versehene Zufuhrleitung (17) für das zuzuführende Material führt
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