DE2411827C2 - Beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit - Google Patents
Beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreck- oder AnlaßflüssigkeitInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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- C21D1/56—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering characterised by the quenching agents
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Description
Die Erfindung betrifft eine beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreckoder
Anlaßflüssigkeit.
Es sind Abschreck- oder Anlaßflüssigkeiten für die Verwendung beim Härten bekannt, die vorwiegend aus
mineralischen, tierischen oder pflanzlichen ölen sowie aus Mischungen dieser öle bestehen und die im
allgemeinen außerdem Wirkstoffzusätze enthalten, welche die Abkühlung des zu härtenden Gutes
beschleunigen. Außerdem werden die vorgenannten Härteöle teilweise auch noch mit Zusätzen, z. B.
Emulgatoren, versehen, die den Zweck haben, zu bewirken, daß der Ölfilm an den gehärteten Teilen mit
Wasser besser abgewaschen werden kann. Weiterhin werden auch Emulsionen und wässerige Lösungen von
wasserlöslichen, hochmolekularen, organischen Verbindungen als Abschreckflüssigkeit für die Stahlhärtung
verwendet. Auch sind wässerige Lösungen von speziellen Salzen als Abschreckflüssigkeiten bekannt. Schließlich
finden auch niedrigschmelzende Salzgemische Verwendung.
Insbesondere die mineralischen, tierischen oder pflanzlichen öle oder Gemische aus diesen enthaltenden
Abschreck- oder Anlaßflüssigkeiten weisen den Nachteil auf, daß sie unter Einwirkung von Wärme, und
zwar schon bei Temperaturen ab 40° C zur Autoxidation neigen. Über 100° C weisen sie bereits eine starke
Oxidationsneigung auf. Ihre Verwendung führt außerdem zur Bildung von unlösbaren Rückständen, vorzugsweise
Schlammrückständen, die als Ablagerungen in den Harteanlagen und an den Werkstücken äußerst
störend sind. Daher erfordert das Nachbearbeiten des Härtegutes einen wesentlichen Aufwand, wobei die
Beseitigung der meist in Wasser abzuwaschenden ölrückstände besonders schwierig und kostspielig ist
und vielfach nicht einmal zu einem vollständigen Erfolg führt Außerdem trägt das hierbei zustande kommende
Abwasser zur Umweltverschmutzung bei.
Darüber hinaus sind die obengenannten bekannten
ίο Härteöle sehr leicht entzündbar, so daß es immer wieder
zu Härteöibränden mit verheerenden Folgen kommt Diese Brände entstehen häufig durch eine zu hohe
thermische Belastung des Härteöls. Infolge technischer Mängel kommt es auch häufig vor, daß die glühenden
Werkstücke nicht vollständig in das Abschreckbad gelangen und ihre glühende Teile das Härteöl schnell in
Brand setzen. Brände entstehen auch bisweilen durch Undichtwerden der zum Rückkühlen des Härteöls
dienenden Kühlwasserschlangen. Schon wenn geringe Wassermengen in das Härteöl einbrechen, kommt bei
dem nachfolgenden Abschreckvorgang eine starke Schaumbildung zustande, die zum Überschäumen des
Ölbades führt. Hierdurch entsteht ein Brand sowohl des Härtebades als auch der überlaufenden und übergelau-
fenen ölmengen. Bei Härteöibränden kommt es außerdem zwangsläufig wegen Sauerstoffmangels zu
stärkster Qualm- und Rußbildung, so daß in den Fertigungsräumen nach kürzester Zeit keine Sicht mehr
besteht und der Brand nur unter größten Schwierigkeiten bekämpft werden kann, wobei auch Rauchgasvergiftungen
zu befürchten sind.
Im übrigen kommt es grundsätzlich bei der Verwendung von öl als Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit zu
einer Belästigung der Anwesenden durch den Öldunst und außerdem durch diesen zur Luftverschmutzung
innerhalb und außerhalb der Härteräume.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, eine Abschreck- bzw. Anlaßflüssigkeit zu schaffen, die leicht
wasserlöslich und abwasserunschädlich ist, eine hohe thermische Stabilität besitzt, praktisch keine störende
Rückstandsbildung aufweist und schließlich einen hohen Flammpunkt aufweist und daher nur schwer brennbar
ist.
Gemäß der Erfindung besteht die Flüssigkeit vorwiegend aus Polyalkylenglykolen. Zweckmäßig
besteht sie vorwiegend aus Polyäthyienglykolen unter Einschluß von deren Polymerisationshomologen
der allgemeinen chemischen Formel
HO · (Ch2 · CH2 · O)nH mit einem mittleren Molekulargewicht
von 200 bis 6000 (n = 7 bis 135) und vorzugsweise einem mittleren Molekulargewicht von
350 bis 1000 (n = 9 bis 22). Vorteilhaft besitzen die Polyalkylenglykole eine Hydroxylzahl (mg KOH/g) von
100 bis 600, vorzugsweise von 150 bis 400. Die Flüssigkeit kann auch vorwiegend aus Mischpolymeren
aus Äthylenoxid und Propylenoxid bestehen.
Vorteilhaft sind der Flüssigkeit andere in ihr lösbare, die Abschreckwirkung erhöhende, organische Substanzen,
insbesondere ähnliche Polymere, in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-°/o, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%,
zugemischt. Die Flüssigkeit enthält außerdem zweckmäßig 0,1 bis 40 Gew.-°/o, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
Wasser.
Die vorgenannte Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit gemäß der Erfindung besitzt gegenüber den bekannten Abschreck- oder Anlaßflüssigkeiten folgende Vorteile:
Die vorgenannte Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit gemäß der Erfindung besitzt gegenüber den bekannten Abschreck- oder Anlaßflüssigkeiten folgende Vorteile:
Die Flüssigkeit ist leicht und in vollem Umfange
wasserlöslich, so daß die gehärteten Teile leicht mit
Hilfe von Wasser gereinigt werden können. Die Flüssigkeit ist weiterhin abwasserunschädlich. Sie
besitzt eine außergewöhniich große thermische Stabilität,
so daß keine Autoxidation eintritt Es kommt daher auch nicht zu der Rückstands- und Schlammbildung, wie
sie sonst bei der Verbrennung der bekannten Härteöle zustande kommt Vielmehr besitzt die Flüssigkeit gemäß
der Erfindung außergewöhnlich variable Anwendungsmöglichkeiten, da sich ihr Leistungs- und Anwendungsbereich
von demjenigen von niedrigviskosen Hochleistungsabschreckölen bis zu demjenigen von viskosen
Warmbad- und Anlaßölen erstreckt
Die Abschreck- und Anlaßflüssigkeit gemäß der Erfindung besitzt weiterhin einen höheren Flamm- und
Brennpunkt als die bekannten höherviskosen Warmbadhärteöle. Sie brennt nur schwer mit kurzer, nicht
rußender, rückstandsloser Flamme, so daß auch keine Qualmbildung entsteht Bei einem Brand werden auch
nur geringe Wärmemengen freigesetzt, so daß der
Brand sich nicht aufschaukelt, sondern eine rückläufige
Tendenz besitzt
in einem offenen Härtebehälter, der eine aus einer Mischung von Polyäthylenglykol und Polypropylenglykol
bestehende Flüssigkeit enthielt, wurden glühende Stahlteile in kurzer Zeitfolge abgeschreckt Die
Härteflüssigkeit wurde bis auf 300°C, d.h. über den Brennpunkt erhitzt und die Oberfläche des Bades in
Brand gesetzt Es trat nur ein schwaches Flammbild mit verhältnismäßig geringer Wärmeabstrahlung auf. Allein
infolge der Einwirkung der Wärmeabstrahlung des Härtebehälters über seine Außenwände verringerten
sich die Flammen und erloschen nach einiger Zeit vollständig.
Der vorstehende Effekt ist durch Umwälzen der Flüssigkeit in kürzester Zeit erreichbar.
Claims (6)
1. Beim Härten von Metall, insbesondere Stahl, zu
verwendende Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
vorwiegend aus Polyalkylenglykolen besteht
2. Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
vorwiegend aus Polyäthyienglykolen unter Einschluß von deren Polymerisationshomologen
der allgemeinen chemischen Formel HO · (Ch2 · Ch2 - O)nH mit einem mittleren Molekulargewicht
von 200 bis 6000 (n = 7 bis 135) und vorzugsweise einem mittleren Molekulargewicht
von 340 bis 1000 (n = 9 bis 22) besteht
3. Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Polyalkylenglykole
eine Hydroxylzahl (mgKOH/g) von 100 bis 600, vorzugsweise von 150 bis 400, besitzen.
4. Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
vorwiegend aus Mischpolymeren aus Äthylenoxid und Propylenoxid besteht.
5. Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit
andere in ihr lösbare, die Abschreckwirkung erhöhende, organische Substanzen, insbesondere
ähnliche Polymere, in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, zugemischt
sind.
6. Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
0,1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, Wasser enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2411827A DE2411827C2 (de) | 1974-03-12 | 1974-03-12 | Beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2411827A DE2411827C2 (de) | 1974-03-12 | 1974-03-12 | Beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2411827A1 DE2411827A1 (de) | 1975-09-25 |
DE2411827C2 true DE2411827C2 (de) | 1982-07-29 |
Family
ID=5909841
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2411827A Expired DE2411827C2 (de) | 1974-03-12 | 1974-03-12 | Beim Härten von Metall, insbesondere von Stahl, zu verwendende Abschreck- oder Anlaßflüssigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2411827C2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4381205A (en) * | 1982-04-05 | 1983-04-26 | E. F. Houghton & Company | Metal quenching process |
EP0279098A3 (de) * | 1987-02-18 | 1989-01-11 | Master Chemical Corporation | Verfahren zur Abkühlung und Schmierung der Werkzeuge während des Schleifens und der anspruchsvollen Bearbeitung mit kubischem Bornitrid |
GB9116382D0 (en) * | 1991-07-30 | 1991-09-11 | Shell Int Research | Liquid composition |
-
1974
- 1974-03-12 DE DE2411827A patent/DE2411827C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2411827A1 (de) | 1975-09-25 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |