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"Verfahren zum Erstellen von elektrischen Installationen und Isoliermantelrohr
zum Ausüben des Verfahrens." Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen
von elektrischen Installationen, insbesondere von Unterputzinstallationen von Gebäuden,
bei dem vor dem Putzen Isoliermantelrohre verlegt und nach dem Putzen elektrische
Leitungsdrähte in dieses Rohr eingezogen werden.
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An einfachsten und schnellsten lassen sich elektrische Installationen
mit Hilfe von Stegleitungen erstellen.
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Diese Stegleitungen bestehen aus flachen Strängen aus Isoliermaterial,
in das in einem Abstand nebeneinander die elektrischen Leiter eingebettet sind.
Diese Stegleitunger sind sehr empfindlich; die Erfahrung hat gezeigt, daß sie nicht
nur im Verlauf spätcr erfolgender Bauarbeiten, sondern sogar bei der Verlegung selbst
sehr leicht beschädigt wurden können und infolgedessen Isolationsfehler zeigen,
werden die Installation bei der Abnahme einer Isolationsprüfung nach VDE 0100 unterzogen
wird.
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Wegen dieser Nachteile werden anstelle der Stegleitungen vielfach
Kabel verwendet, die einen wiederstandsfähigen Kunststoffmantel aufweisen, der von
Isolationsfehlern schützt.
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Stegleitungen und Kabel haben aber gemeinsame Nachteile; so werden
die Spannung führenden Leiter später oft beim Einschlagen von Nägeln, Bohren von
Dühellöchtern usw. getroffen, weil der Verlauf der Leutungen nicht mehr bekannt
ist oder vorher nicht beachtet wird. Es tritt dann eine hohe Berührungsspannung
auf, die Menschen und Tiere in Lebensgefahr bringt Installationen lait Steyleitun.en
oder Kabeln können nachträglich weder verändert noch erweiterL werden. Wenn eine
Reparatur erforderlich ist, muß der Putz längs der schadhaften Leitung abgeschlagen
werden.
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Solche Arbeiten sind dann sehr aufwendig, zeitraubend und
euer.
Außerdem verlangt diese Art, elektrische Installationen zu erstellen, daß auf der
Baustelle ein sehr grobe Sortiment an Stegleitungen und an Kabelmaterial vorrätig
gehalten wird; denn Stegleitingen und Kabel können nicht aus der jeweils benötigten
Anzahl einzelnder Leitungsdrähte mit dem jeweils erforderlichen Querschnitt ljnd
der sorge schriebenen Farbe auf der Baustelle zusammengestellt werden, sondern müssen
fertig vo Hersteller kommen. Das erfordert die Anschaffung und Lagerhaltung vieler
unterschiedlicher Stegleitungen nd Kabel, von denen manche unter Umständen nur sehr
selten gebraucht werden. Die technische Entwicklung bringt es mit sich, daß immer
mehr elektrische Geräte mit immer größerer Leistung auf den Markt kommen; elektrische
Installationen müssen daher erfahrungsgemäß trotz aller vorsorqlich bei der Erstellung
eingeplanten Reserven von Zeit al Zeit erweitert werden. Bei Installationen, die
unter Verwendung von Stegleitungen oder Kabeln erstellt worden sind, können -solche
Erweiterungen nur unter Inkaufnahme eines großen Aufwandes durch Putzarbeiten usw.
vorgenommen werden.
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Neben den vorstehend erläuterten Stegleitungen und Kabel werden noch
elektrische Installationen unter Verwendung von Isoliermantelrohren erstellt. Diese
Isoliermantelrohre werden zunächst leer verlegt. Sind die Putzarbeiten abgeschlossen,
dann werden in die Isoliermantelrohre die jeweils benötigten elektrischen Drähte
eingezogen. Werden zu einem späteren Zeitpunkt Reparaturen oder Erweiterungen erfordcrlich,
so
ist es möglich, Dräiite auszuwechseln oder nachträglich Drähte eir..uziehen, wenn
das Isoliermantelrohr groß genug ist. Es werden nur wesentlich geringere Materialsortimente
benötigt, weil die Bestückung aus Einzeldrähten zusammengestellt wird. Auch die
Sicherheit ist größer, denn im Isoliermantelrohr können die elektrischen Drähte
einem versehentlich durch das Rohr getriebenen Nagel oder Bohrer leicht seitlich
ausweichen ohne daß die Isolierung beschadsgt wird. In vielen Fällen kommt es aber
gar nicht erst so weit, weil bereits vorher festgestellt wird, daß der Nagel oder
Bohrer ein ohr trifft.
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Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber, welche bisher
verhindert haben, caß ele-trische Installationen in größerem Umfang unter Verwendung
von Isoliermantelrohren ersteilt wurden. Um nämlich in die unter Putz verlegten
Isoliermantelrohre elektrische Leitungsdrähte einziehen zu können, muß vorher ein
Einzugseil eingeführt werden.
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Man verwendet dazu ein Stahlband, das eine gewisse Steifheit aufweist,
um sich durch das Isoliermantelrohr schieben zu lassen. Aber bereits dann, wenn
das Isoliermantelrohr eine Länge von 10 m erreicht oder überschreitet, läßt sich
dieses Stahlband nicht weiterschieben, weil dann der Reibungswiderstand größer als
die Steifheit des Stahlbandes ist. Da Bögen im Isoliermantelrohr den Reibungswiderstand
wesentlich erhöhen, ist die mit dem Stahlband in der Praxis tatsächlich überwindbare
Strecke in der Regel viel kürzer.
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Das Vorgehen an sich ist sehr zeitraubend und infolgedessen
wegen
der hohen Lohnkosten nicht vertretbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren
zum Erstellen von elektrischen Installationen unter Verwendung von Isoliermantelrohren
so weiterzubilden, daß die geschildeten, diesem Verfahren bisher anhafterden Nachteil
vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Isoliermantelrohr mit bereits darin befindlichem
Einzugseil (Seele) von einem Rollenvorrat abgezogen und verlegt wird, und daß jeweils
an den Enden so verlegter Rohrabschnitte eine bestimmte Länge des Isoliermantelrohres
entfernt wird um je eine Überschußlänge vom Einzugseil freizulegen, die zum Befestigen
der einzuziehenden Leitungsdrähte bzw. zm Erfassen des Einzugseiles und Ausüben
der Einziehkraft dient und die während des Putrzens an vorübergehend in die Enden
des Isoliermantelrohres einge setzten Stopfen festgelegt wird.
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Das Isoliermantelrohr, Iiiit dem dieses Verfahren durchgeführt wird,
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem äußeren formsteifen,
jedoch aufrollbaren Mantelrohr und einem darin befindlichen, lose eingelegten Einzugseil
aus Kunststoff von hoher Zugfestigkeit wie etwa Hexamethylendiamin-Adipinsäure-Polykondensat
besteht.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Isoliermantelrohres sind die Enden des Rohres mit klemmend eingesetzten Stopfen
verschlosser, welche Halteeinrichtungen aufweisen, um das Einzugseil und die gebildete
Üleischußlänge vorübergehend festzulegen.
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Durch das bereits bei der Herstellung in das Isoliermantelrohr eingebrachte
Einzugseil wird das Herstellen dieses rohres zwar um einen Arbeitsgang erweitert,
der Preis erhöht sich dadurch jedoch nur geringfügig. Dafür werden aber erhebliche
Vorteile erzielt. Die Rohrabschnitte des Isoliermantelrohres können nun beliebidg
lang gewählt werden und auch viele Bögen aufweisen; solange nur das Einzugseil die
nötige Festigkeit hat um die Zugkraft zu tragen, die beim Einziehen eines Drahtbündels
auftritt, können beim Einziehen der Leitungsdrähte keine Schwierigkeiten auftreten.
Das zeitraubende, mühsame Einschieben des Stahlbandes entfällt. Im übrigen werden
ab viele Vorteile erzielt, die sich durch die Verwendung eines Isoliermantelrohres
ergeben: geringeres Materialsortiment, Vermeidung von Leitungsschäden während des
Baues, Erweiterungsfähigkeit und Reparierbarkeit der erstellten Installaticnen usw.
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durch die Erfindung wird die Nutzunr von Vorteilen möglich, auf die
bish-: verzichtet werden mußte, weil ihnen zu hohe Lohnkosten gegenüberstanden.
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Die Erfindung wird im folgenden, unter Bezugnahme auf die Zeichnung,
an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Die Figur zeigt ein Teilstück eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Isolierantelrohres in teils geschnittener Darstellung.
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Die Figur zeigt das vordere Ende eines Isoliermantelrohres 1 welches
zur Ausübung des erfindungsgemäß ausgebildeten Verfahrens benötigt wird. Erfindungsgernä9.
befindet sich in dem Isliermantelrohr 1 ein bereits vom Hersteller eingebrachtes
Einzugseil 2. Dieses, beispielsweise auf Kunststoff bestellende Einzugssseil, auch
"Seele" genannt, ist lose in das Isoliermantelrohr eingeleyt un es ist so ausgewählt,
daß es flexibel ist, edoch eine ausreichende Zugfestigkeit aufweist, um die Zugkräfte
aufnehmen zu können, die auftreten, wenn in das Isoliermantelrohr l nicht gezeigte
elektrische Leitungsdrähte eingezogen werden.
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Das erfindungsgemäß ausgebildete Verfahren wird wie folgt ausgeübt:
Das Isoliermantelrohr 1 mit dem loe eingelegten Einzugseil 2 wird Von einem nicht
gezeigten Rollenvorrat abgezogen und in geeigneter Weise am Bauwerkskörper, z. B.
an Wänden, Decken usw. Pefezstigt. Damit bei den nachfolgenden Bauarbeiten kein
Schmutz in das Innere des Isoliermantelrohres l eindringen kann, werden die Enden
in der in der Figur gezeigten Weise, mit Hilfe eines Stopfens 3 verschlossen, der
im Klemmsitz in das Ende des Rohres 1 eingeschoben wird.
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Mit Hilfe dieses Stopfens 3 wird zugleich auch das Einzugseil 2 gegen
Verlieren festgelegt. Dies kann auf vielerlei Weise geschehen.,Tn der Figur ist:
der Stopfen 3 mit
einer Klemme 4 ausgerüstet, die das Einzugseil
2 festhält, nachdem t.c, durch Ein Loch in Stopfen 3 hindurchgezogen wurde. Diese
Klemme kann aber auch auf der Innenseite des Stopfens 3 angeordnet sein, so daß
das Loch entbehrlich wird. Anstelle einer Klemme kann auch eine Öse verwendet werden
oder es können z. B. zwei Löcher im Stopfen 3 vorhanden sein, durch die das Einzugseil
2 hindurchgezogen und verknotet werden kann.
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Bevor das Isoliermantelrohr 1 in der benötigten Länge vom Rollenvorrat
abgeschnitten wird, wird, ohne daß das Einzugsell 2 durchgetrennt wird, ein Stück
Rohrmantel von z. E. lO cm Länge herausgeschnitten. Dadurch erhält man ein Ctück
Überschußlänge des Einzilgseiles 2, das an einem Ende benötigt wird, um die in das
Isoliermantelrohr 1 einzuziehenden Leitungsdrähte zu befestigen und an anderen Ende
erforderlich ist, um das Einzugseil 2 vcn Hand erfassen zu können. Die Zugkraft
kann von Hand oder auch mittels einer geeigneten Zucvorrichtung aufgebracht werden.
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Die Figur zeigt in einem Beispiel, daß der Stopfen 3 rückseitig noch
mit einem weiteren, am Rande geschlitzten Stopfen 5 cusyerüstet sein kann, um das
auf vorstehend geschilderte Weise gebildete Stück Überschußlänge 6 festzulegen,
damit es beim Verlegen des Isoliermantelrohres 1 nicht versehentlich zurückgezogen
wird. Anstelle dieses gezeigten zusätzlichen Stopfens 5 können ebenfalls Federn,
Klemmen, Osen od. dgl. verwendet werden.
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Aus dem vorstehenden ergibt sich bereits, daß bei der Durchführung
des erfindungsgemäß ausgebildeten Verfahrens an beiden Enden des Isoliermantelrohres
1, d.h. eines verlegten Abschnittes durch Abtrennen eines Stückes des Rohrmantels
ein Stück Überschußlänge 6 des Einzugseiles 2 gebildet werden muß.
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Patentansprüche: