DE2410886A1 - Verfahren zur verbesserung der elektrophotographischen eigenschaften von polyn-vinylcarbazol-schichten - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der elektrophotographischen eigenschaften von polyn-vinylcarbazol-schichtenInfo
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Description
PHILIPS PATENTVERWALTUNG GMBH, 2000 Hamburg 1, Steindamm 94
Verfahren zur Verbesserung der elektrophotographischen Eigenschaften von Poly-N-vinylcarbazol-Schichten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der elektrophotographischen
Eigenschaften von Poly-N-vinylcarbazol-Schichten,
die gegebenenfalls mindestens einen Sensibilisator enthalten, durch Erwärmen.
Poly-N-vinylcarbazol findet in zunehmendem Maße als Photoleiter
Verwendung. Die photoleitenden Eigenschaften von Photo-N-vinylcarbazol ohne und mit Sensibilisatoren sind u.a.
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von H. Hoegl, G. Barchietto und D. Tar in Photochemistry and
Photobiology Λ6_ (1972) 335-352 beschrieben worden.
Für elektrophotographische Zwecke wird Poly-N-vinylcarbazol
sowohl ohne Träger, z.B. in Form von Filmen oder Folien, als auch zusammen mit einem Träger, z.B. in Form von Platten oder
Bändern, verwendet. Als Träger dienen z.B. Glasplatten» Metallplatten,
Metallfolien oder Kunststoffolien, z.B. Polyesterfolien. Unter 'Schichten" sind im Rahmen der Erfindung solche
mit und ohne Träger zu verstehen. Auf Träger aufgebrachte Schichten werden z.B. durch Eintauchen eines Trägers in eine
Poly-N-vinylcarbazol-Lösung, Herausziehen des Trägers aus
dieser Lösung-und Entfernen der Lösungsmittel aus der Schicht,
insbesondere durch Trocknen der Schicht, z.B. durch Erwärmen, hergestellt. Als Lösungsmittel dienen z.B. Toluol, Dioxan,
Methylenchlorid, Xylol, Chlorbenzol, Methyläthylketon, Tetrahydrofuran,
Benzol und/oder 1,2-Dichloräthylen. Die Lösungen
können auch z.B. durch Aufstreichen, Auftragen mit Hilfe von
Walzen oder durch Aufsprühen aufgebracht werden.
Als Sensibilisatoren für KLy-N-vinylcarbazol sind z.B. Elektronenakzeptoren,
wie mit Nitrogruppen substituierte Fluorenone, geeignet - z.B. 2,4,7-Trinitrofluorenon (TNF), 2,4,5,7-Tetranitrofluorenon
(TENF) und die entsprechenden mit Malonsäuredinitril kondensierten Fluorenone geeignet.
Aus der französischen Patentschrift 1 454 493 ist bekannt, daß die elektrophotographischen Eigenschaften von PoIy-N-vinylcarbazol-Schichten
durch eine 15 Minuten bis 1 Stunde dauernde Erwärmung auf 250 bis 3000C verbessert werden können.
Nach der deutschen Offenlegungsschrift 2 039 484 wird
eine photoleitfähige Schicht bis 60 Sekunden lang auf eine über dem Erweichungspunkt der Schicht liegende Temperatur erhitzt.
So wird die Schicht auf Basis Poly-N-vinylcarbazol auf 145 bis 1700C erhitzt. Derart hohe Temperaturen können
auf andere Bestandteile von Materialien und Vorrichtungen, die Poly-N-vinylcarbazol-Schichten aufweisen oder in denen
eine photoleitende Schicht ein integrierender Bestandteil
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ist, z.B. auf Träger bzw. Kunststoffolien von elektrophotographischen
Materialien, auf eingemischte Materialien, z.B. Weichmacher und Klebstoffe von elektrophotographisehen
Schichten, und auf zusätzliche Schichten, z.B. thermoplastische Schichten in thermoplastischen Vorrichtungen, schädigend
einwirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der elektrophotographischen Eigenschaften der eingangs definierten
Schichten bei niedrigeren Temperaturen zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schichten mindestens 15 Stunden lang bei einer Temperatur von
45 bis 750C, vorzugsweise bei 50 bis 600C, gelagert werden.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung beginnt vorzugsweise unmittelbar nach Herstellung der Schichten. Eine Verbesserung
der elektrophotographischen Eigenschaften wird auch erzielt,
wenn die Schichten nach ihrer Herstellung zunächst bei Zimmertemperatur und dann erst bei der erhöhten Temperatur gelagert
werden. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn der letzte Herstellungsschritt darin besteht, daß die Schichten
1 bis 2 Stunden lang bei 50 bis 600C getrocknet werden.
In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, die erfindungsgemäße
Wärmebehandlung zu wiederholen. Dabei besteht allerdings in manchen Fällen die Gefahr einer geringfügigen Zersetzung.
Es wird jedoch dem Fachmann in Kenntnis der Erfindung leicht möglich sein, derartige Schäden zu vermeiden.
Die Dauer der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung ist nach oben hin nicht begrenzt und wird durch wirtschaftliche Gesichtspunkte
bestimmt. Ähnlich ist die Dauer der Lagerung bei Zimmertemperatur nach oben hin nicht begrenzt, sie kann
Tage, Wochen oder Monate betragen. Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung nimmt jedoch mit zunehmender Lagerzeit
ab.
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Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung geeignete Vorrichtungen sind z.B. Trockenschränke, Wärmeschränke
und Vakuumtrockenschränke.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlung ruft keine Änderung der optischen Absorption oder der Dicke der Schicht hervor. Es
tritt daher keinerlei stärkere Komplexbildung ein, wenn ein innerer Sensibilisator vorhanden ist, und kein Kompakterwerden
der Schicht.
Durch die erfindungsgemäße Wärmebehandlung kann die elektro-
photographische Empfindlichkeit von Poly-N-vinylcarbazol-Schichten
mit oder ohne inneren Sensibilisator um einen Faktor von 6 oder mehr gesteigert werden. Die elektrophotographische
Empfindlichkeit F wird im Rahmen dieser Beschreibung berechnet, indem das Produkt aus der Intensität IQ des
einfallenden Lichtes und der Zeit ^/p (in Sekunden) gebildet
wird. tw2 ist die Zeit, die erforderlich ist, um quer
durch die Schicht ein aufgebautes elektrisches Feld (z.B. durch Coronabeladung) auf d'ie Hälfte des ursprünglichen Werges
absinken zu lassen.
Es sei bemerkt, daß in der deutschen Offenlegungsschrift
2 230 935 eine Verbesserung der Photoempfindlichkeit eines Aufzeichnungsmaterials um einen Faktor von bis zu 20 durch
vorheriges Erhitzen des Materials auf Temperaturen von 35 bis 2500C beschrieben ist. Dieses Material besteht aus einer
Mischung aus einer Organohalogenverbindung, die bei Bestrahlung freie Radikale bilden kann, mit einer N-Vinyl-Verbindung
sowie gegebenenfalls einem Sensibilisator, der im allgemeinen ein Farbstoff ist, einem Stabilisator und
einem Verstärker. Diese Mischung ist in einer hydrophilen Matrix suspendiert, und das Ganze ist auf einem Träger angebracht.
Bei Belichtung entsteht in diesem Material ein Bild, indem sich an den belichteten Stellen eine Poly-N-Vinyl-Verbindung
bildet, während die K-vinyl-Verbindung an den unbelichteten
Stellen bleibt. Die Sensibilisierung vor dem Be-
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lichten besteht in einem Erhitzen, vorzugsweise bis zum Schmelzpunkt der N-Vinyl-Verbindung. Bei dieser Temperatur
werden anfangs Oligomere gebildet, die aus Ketten von 2 bis 5 Molekülen der N-Vinyl-Verbindung bestehen. Ein Gemisch derartiger
Oligomerer, das gegebenenfalls noch Monomeres enthält,
polymerisiert bekanntlich leichter als das Monomer, so daß die Empfindlichkeit derartiger Schichten gegenüber Belichtung
erhöht wird. Hieraus ergibt sich, daß diese Art der Sensibilisierung ihrer Natur nach von der erfindungsgemäß
bewirkten Sensibilisierung völlig verschieden ist. Denn bei der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung treten keine chemischen
Veränderungen in den Schichten ein. Daß bei der Herstellung der erfindungsgemäß behandelten Schichten auch Organohalogenverbindungen
als Lösungsmittel verwendet werden können, hat keinen Einfluß auf die elektrophotographischen
Eigenschaften der Schichten, weil die Lösungsmittel bereits vor Fertigstellung der Schichten vollständig entfernt sind.
Eine mögliche Erklärung der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung könnte von dem bekannten Phänomen ausgehen,
daß die effektive Quantenausbeute G (definiert als das Verhältnis zwischen der Zahl η der Ladungsträger, die durch
einen Photoleiter transportiert werden, und der Zahl der Photonen η . , die aus dem einfallenden Licht absorbiert werden;
siehe Hoegl und Mitarbeiter, a.a.O., Seite 347) ansteigt,
wenn die Stärke des elektrischen Feldes im Photoleiter zunimmt. Ein Teil der durch die Erfindung erzielten Verbesserung
läßt sich möglicherweise dadurch erklären, daß die maximale Aufladbarkeit der Schichten zunimmt. Hierdurch
steigt der Wirkungsgrad des Leitungsvorganges, was sich durch eine Zunahme der Quantenausbeute bemerkbar macht. Da der gefundene
Effekt nur teilweise auf diese Weise erklärt werden kann, würde dies bedeuten, daß sich in der Schicht ein
höherer Ordnungsgrad einstellt, so daß die Leitvorgänge bei Belichtung wirkungsvoller ablaufen können.
Durch die Erfindung wird also eine Verbesserung der elek-
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trophotographisehen Sensibilität ohne die Gefahr einer thermischen
Zersetzung erzielt, indem die Schichten entweder unmittelbar nach ihrer Herstellung oder einige Tage später
mindestens 15 Stunden lang bei einer Temperatur von 45 bis 75°C, vorzugsweise bei 50 bis 60°C gelagert werden.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und den Diagrammen der Zeichnung näher erläutert.
Bei den Versuchen, die zur Erfindung geführt haben, wurde
Poly-N-vinylcarbazol sowohl in Form des Handelsproduktes Luvican M 170 der BASF AG (Beispiele 3 und 4) als auch durch
kationische Polymerisation Von N-Vinylcarbazol selbst hergestelltes
Material (Beispiele 1, 2 und 5) verwendet. In allen Fällen wurde das Material zweimal gereinigt, indem es in
Benzol gelöst und durch tropfenweises Hinzufügen von Methanol ausgefällt wurde. Für die Versuche wurde schließlich diejenige
Fraktion benutzt, die beim tropfenweisen Hinzufügen von 75 ml Methanol zu einer Lösung von 3 Gew.% Poly-N-vinylcarbazol
in Benzol unter gleichmäßigem Rühren bei der konstanten Temperatur von 22°C ausfiel.
In den nachfolgenden Beispielen wurden die Schichten zum Abschluß ihrer Herstellung 1 bis 2 Stunden bei 50 bis 600C
getrocknet. Dann wurde die elektrophotographische Empfindlichkeit gemessen, die erfindungsgemäße Wärmebehandlung bei
Temperaturen zwischen 50 und 750C durchgeführt und die Messung
wiederholt.
Eine Schicht wurde hergestellt, indem ein mit Zinndioxid beschichtetes
Glassubstrat mit einer Geschwindigkeit von 25 cm/min aus einer Lösung gezogen wurde, die aus 4 Gew.%
Poly-N-vinylcarbazol in einer Mischung von Methylenchlorid und Dioxan (molares Mischungsverhältnis 1:1) und 20 Mol?6
2,4,7-Trinitrofluorenon, bezogen auf die äquivalente N-
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Vinylcarbazol-Konzentration, bestand. Die dabei entstandene Schicht wurde 1,5 Stunden bei 6O0C getrocknet, um das in der
Schicht zurückgebliebene Lösungsmittel vollständig zu entfernen. Nach dem Trocknen betrug die Dicke der Schicht 1,0 /um.
Nachdem die Schicht 48 Stunden im Dunkeln aufbewahrt worden war, konnte sie mittels Coronaentladung auf 18 V positiv
aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem Lichtstrahl der
—5 2 Wellenlänge 435 run und einer Intensität von 2,49 »10 "w/cm
sank die Ladung nach 30 Sekunden auf die Hälfte ihres Anfangswertes. 8 Tage später wurde die Schicht 15,5 Stunden
lang einer Wärmebehandlung bei 600C unterworfen. Die Schicht
konnte, nachdem sie 48 Stunden im Dunkeln gelagert hatte, nunmehr auf 10,2 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung
mit einem-435 nm-Lichtstrahl der Intensität 2,49 ·10~ρ W/cm
sank die Ladung bereits innerhalb von 5 Sekunden auf die Hälfte ihres Anfangswertes. Die elektrophotographische Empfindlichkeit
konnte demnach um den Faktor 6 verbessert werden.
Eine 2,15 /um dicke Schicht wurde hergestellt, indem ein mit Zinndioxid überzogener Glasträger in eine Lösung von 6 Gew.%
Poly-N-vinylcarbazol und 10 Vlol% (bezogen auf die äquivalente
N-Vinylcarbazol-Konzentration, d.h. auf die Monomeren-Einheit)
2,4,7-Trinitrofluorenon in einer 1 : 1-molaren Mischung von Methylenchlorid und Dioxan getaucht und mit
125 cm/min herausgezogen wurde. Die entstandene Schicht wurde 1 Stunde bei 54°C getrocknet, wonach sämtliches Lösungsmittel
entfernt war. Nachdem die Schicht zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln gelagert worden war, konnte sie
mittels Coronaentladung auf 108 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl der Intensität
1,88 ·10 W/cm sank die Ladung in 3,25 see auf die Hälfte
ihres Ursprungswertes. Nach 29 Tagen wurde die Schicht etwa 17 Stunden lang bei 60°C wärmebehandelt. Nachdem die Schicht
zwecks Stabilisierung im Dunkeln aufbewahrt worden war,
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konnte sie auf 65 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung
—5 mit einem 435 nm-Lichtstrahl der Intensität 3,36 «10 W/cm
sank die Ladung in 4,5 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes.
Es wurde demnach eine Verbesserung der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 4 beobachtet.
Eine 0,80 /um dicke Schicht wurde durch Herausziehen eines mit
Zinndioxid beschichteten Glassubstrats (Ziehgeschwindigkeit 1,25 cm/min) aus einer Lösung von 4 Gew.% Poly-N-vinylcarbazol
in einer 1 : 1-molaren Mischung von Methylenchlorid und Dioxan, die außerdem 6,1 Mol% 2,4,7-Trinitrofluorenon
(bezogen auf die äquivalente N-Vinylcarbazol-Konzentration)
enthielt, hergestellt. Die entstandene Schicht wurde etwa 2 Stunden bei 600C getrocknet, wonach das restliche Lösungsmittel
vollständig verschwunden war, und dann zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln aufbewahrt. Danach konnte
die Schicht mittels Coronaentladung auf 74 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl
der Intensität 3,10 ·10~ W/cm sank die Ladung in 2,13 see
auf die Hälfte ihres Ursprungswertes. Nach 73 Tagen wurde die Schicht etwa 17 Stunden lang bei 60°C wärmebehandelt. Nachdem
die Schicht zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln aufbewahrt worden war, konnte sie auf 65 V positiv aufgeladen
werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl der In-
-5 2
tensität 5,51 «10 ^ W/cm sank die Ladung in 5,75 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes. Es wurde demnach eine Verbesserung der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 2,1 beobachtet.
tensität 5,51 «10 ^ W/cm sank die Ladung in 5,75 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes. Es wurde demnach eine Verbesserung der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 2,1 beobachtet.
Eine 1,10/um dicke Schicht wurde durch Herausziehen (Ziehgeschwindigkeit
2,5 cm/min) eines mit Zinndioxid überzogenen Glassubstrats aus einer Lösung von 4 Gew.% Poly-N-vinylcarbazol
in Tetrahydrofuran hergestellt, die außerdem noch
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10 Mol?6 (bezogen auf die äquivalente N-Vinylcarbazol-Konzentration)
2,4,7-Trinitrofluorenon enthielt. Die entstandene
Schicht wurde 16,5 Stunden auf 60°C erhitzt, wobei sämtliches Lösungsmittel entfernt wurde. Nachdem die Schicht
zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln gelagert worden war, konnte sie mittels Coronaentladung auf 40 V positiv
aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl der Intensität 2,56 Ί0 W/cm sank die Ladung in
0,98 see auf die Hälfte ihres Ursprungswertes. Nach 72 Tagen wurde die Schicht nochmals etwa 17 Stunden lang bei 600C
wärmebehandelt. Nachdem die Schicht zwecks Stabilisierung
48'Stunden im Dunkeln aufbewahrt worden war, konnte sie auf 63 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem
435 nm-Lichtstrahl der Intensität 4,55 ·1Ο""^ W/cm sank die Ladung in 3,88 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes. Es
wurde demnach durch die zweite Wärmebehandlung eine Verbesserung der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 1,4 beobachtet. .
Schicht wurde 16,5 Stunden auf 60°C erhitzt, wobei sämtliches Lösungsmittel entfernt wurde. Nachdem die Schicht
zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln gelagert worden war, konnte sie mittels Coronaentladung auf 40 V positiv
aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl der Intensität 2,56 Ί0 W/cm sank die Ladung in
0,98 see auf die Hälfte ihres Ursprungswertes. Nach 72 Tagen wurde die Schicht nochmals etwa 17 Stunden lang bei 600C
wärmebehandelt. Nachdem die Schicht zwecks Stabilisierung
48'Stunden im Dunkeln aufbewahrt worden war, konnte sie auf 63 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem
435 nm-Lichtstrahl der Intensität 4,55 ·1Ο""^ W/cm sank die Ladung in 3,88 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes. Es
wurde demnach durch die zweite Wärmebehandlung eine Verbesserung der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 1,4 beobachtet. .
Eine 1,60/Um dicke Schicht wurde durch Herausziehen eines mit
Zinndioxid beschichteten Glassubstrats (Ziehgeschwindigkeit 1,25 cm/min) aus einer Lösung von 4 Gew.% Poly-N-vinylcarbazol
in einer 1 : 1-molaren Mischung von Methylenchlorid und Dioxan, die außerdem 20 Mol?6 2,4,7-Trinitrofluorenon (bezogen
auf die äquivalente N-Vinylcarbazol-Konzentration) enthielt,
hergestellt. Die entstandene Schicht wurde 16,5 Stunden auf 50°C erhitzt, wodurch auch das restliche Lösungsmittel
vollständig entfernt wurde, und dann zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln aufbewahrt. Danach konnte die
Schicht mittels Coronaentladung auf 60 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem 435 nm-Lichtstrahl der Intensität
7,60 ·1Ο V//cm sank die Ladung in 0,40 see auf
die Hälfte ihres Ursprungswertes. Nach 42 Tagen wurde die
Schicht etwa 17 Stunden lang bei 600C wärmebehandelt. Nachdem die Schicht zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln
die Hälfte ihres Ursprungswertes. Nach 42 Tagen wurde die
Schicht etwa 17 Stunden lang bei 600C wärmebehandelt. Nachdem die Schicht zwecks Stabilisierung 48 Stunden im Dunkeln
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- ίο -
aufbewahrt worden war, konnte sie mittels Coronaentladung auf 60 V positiv aufgeladen werden. Bei Belichtung mit einem
435 nm-Lichtstrahl der Intensität 1,35 -10 W/cm sank die
Ladung in 2 see auf die Hälfte ihres Ausgangswertes. Es wurde demnach durch die zweite Wärmebehandlung eine Verbesserung
der elektrophotographischen Empfindlichkeit um einen Faktor 1,1 beobachtet.
In Tabelle I sind Meßergebnisse an Proben, die nach den Beispielen
1 bis 3 oder analog hierzu hergestellt worden sind, aufgeführt.
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• | System | Probe Schichtdicke | um | TNF = 2,4,7-Trinitrofluorenon | TABELL | - | E I | Elektropho 10graphi s ehe |
Nr. in/ | Absorption | Elektropho tographis ehe | Sensibilität nach der | |||||
1 | 0,50 | d.Schicht bei | Sensibilität nachodem | Wärmebehandlung in /uJ/cm |
||||
PVK+10 Mol% TNF | 2 | 1,85 | 435 nm | Trocknen in/uJ/cm | 699 | |||
PVK+10 Mol% TNF | 3 (Bsi).2) |
2,15 | 0,13 | 2504 | 128 | |||
PVK+10 M0I96 TNF | \ J-'*-'Jr · / 4 |
' 1,70 | 0,43 | 282" | 151 | |||
PVK+20 M0I96 TNF | 5 | 1,15 | • 0,48 | 611 | 119 | |||
cn | PVK+20 M0I96 TNF | 6 | 1,00 | 0,80 ■ | 141 * |
175 | ||
O co |
PVK+20 Mo 196 TNF | (Bsp.1) | 0,66 | 241 | 125 | |||
CX)
f O |
7 | 0,95 | 0,61 | 748 | ||||
VA/ OO |
PVK+6,1Mol?6 TNF | 8 | 0,80~ | 219 | ||||
r~> | FVK+6,1Mol# TNF | (Bsp.3) | .0,16 | 261 | 317 | |||
PVK = Poly-N-vinylcarbazol | 0,14 | 661 | ||||||
CO | ||||||||
• | ||||||||
Die in Tabelle I angegebenen Werte geben nicht die optimale elektrophotographische Sensibilität wieder, die mit den
untersuchten Systemen allgemein erzielt werden kann, sondern die optimalen Werte, die in Anbetracht der Absorption und der
Dicke der untersuchten Schichten erreicht wurden. In manchen Anwendungsfällen für organische Photoleiter, z.B. für optische
Schaltvorrichtungen, in denen Schreiben und Lesen bei derselben Wellenlänge durchgeführt wird, z.B. bei thermoplastischen
Vorrichtungen, ist es erforderlich, daß die Schichten teilweise transparent und nicht allzu dick sind. Unter
"teilweiser Transparenz" ist hierbei zu verstehen, daß die Absorption bei der angewendeten Wellenlänge nicht größer als
0,8, vorzugsweise kleiner als 0,6 sein soll, so daß der optische Wirkungsgrad der optischen Speichervorrichtung nicht
beeinträchtigt wird. In dieser Hinsicht ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft.
Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Anwendung der erfindungsgemäßen
Wärmebehandlung auf Schichten, die teilweise transparent und höchstens 5/um dick sind. In diesem Zusammenhang
sei bemerkt, daß in den einleitend erwähnten Druckschriften zumeist dickere Schichten beschrieben sind: Hoegl
und Mitarbeiter erwähnen Schichten von etwa 5/um Dicke; nach der französischen Patentschrift 1 454 493 werden 6 bis
10/um dicke Schichten und nach der deutschen Offenlegungsschrift
2 039 484 5 bis 50/um dicke Schichten behandelt.
In Fig. 1 der Zeichnung ist der gefundene Verbesserungsfaktor F der elektrophotographischen Empfindlichkeit gegen die
Lagerungszeit t-j_ aufgetragen, t-^ ist die Zeit der Lagerung
bei Zimmertemperatur zwischen Herstellung der Schicht und Wärmebehandlung. Das Diagramm beruht auf Werten für Proben,
die nach den Beispielen 1 bis 3 oder analog hierzu hergestellt worden sind. Hieraus geht hervor, daß F zunimmt, wenn
t, herabgesetzt wird.
In Tabelle II sind Meßergebnisse von Proben aufgeführt, die
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— \D -
■nach den Beispielen 4 und 5 und analog zu diesen Beispielen
hergestellt worden sind. Es handelt sich also um Proben, die zweimal der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung unterworfen
worden sind.
- 14 -509838/0791
TABELLE II
cn ο co οο
co οο
ο -j co
System Probe Schichtdicke Absorption Elektrophotographisehe Elektrophotographischß
Nr. in/um der Schicht Sensibilität in/uJ/cm Sensibilität in/uJ/cm
' bei 435 nm nach der 1. Wärmebe- nach der 2. Wärmebehandlung handlung
177 27
128 498
PVK4-10 Mol% | TNF | 9 (Bsp |
.4) | 1,10 | 0,29 | 252 |
PVK+20 Mol% | TNF | 10 (Bsp |
• 5) | 1,60 | 0,79 | 30 |
PVK+20 Mol?6 | TNF | 11 | 1,35 | 0,73 | 96 | |
PVK+6,1Mol% | TNF | 12 | 0,15 | 0,03 | 186 |
VJi I
Aus Tabelle II geht hervor, daß nach der 2. Wärmebehandlung eine schwache weitere Verbesserung eintreten kann, daß aber
auch die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
In den Fig. 2 bis 5 der Zeichnung ist die zuvor definierte effektive Quantenausbeute G in Abhängigkeit vom Potential P
entlang der Filmdicke (in V/cm) graphisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 2 Meßwerte von Schichten aus reinem PVK
Fig. 3 Meßwerte von Schichten aus PVK mit 6,1 Mol# TNF
Fig. 4 Meßwerte von Schichten aus PVK mit 10 Mol% TNF und
Fig. 5 Meßwerte von Schichten aus PVK mit 20 Mol% TNF.
Alle Werte sind nach positiver Aufladung und Belichtung mit Licht von 435 nm Wellenlänge gemessen worden. Die Meßwerte
von Schichten, die (nicht im Rahmen der Erfindung) nur 1 bis 2 Stunden bei 50 bis 60°C getrocknet worden waren, um das
Lösungsmittel zu entfernen, sind durch kleine Kreise gekennzeichnet; sofern es sich dabei um Angaben von Hoegl und
Mitarbeitern handelt, sind die Kreise außerdem mit H bezeichnet.Die
entsprechenden Kurven sind gestrichelt dargestellt. Die Meßwerte von Schichten, die nach dem Trocknen (1 bis 2
Stunden bei 50 bis 60°C) bei Zimmertemperatur gelagert wurden und später einmal etwa 17 Stunden lang bei 60°C (Fig. 5:
50 bis 60°C) wärmebehandelt wurden, sind durch kleine Dreiecke gekennzeichnet; die entsprechenden Kurven sind strichpunktiert
dargestellt. Die Meßwerte von Schichten, die einmal etwa 17 Stunden lang bei 600C (Fig. 4: 50 bis 600C)
wärmebehandelt wurden, wobei während der ersten Stunden das Lösungsmittel verdampfte, sind durch kleine auf die Spitze
gestellte Quadrate gekennzeichnet; die entsprechenden Kurven sind punktiert dargestellt. Meßwerte von Proben, die ein
zweites Mal etwa 17 Stunden lang bei 60°C (Fig. 4: 50 bis
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wärmebehandelt wurden1, sind durch kleine Quadrate mit waagrechten
und senkrechten Seiten gekennzeichnet.
Sofern in den Figuren die Bezugszeichen 1 bis 12 angegeben sind, entsprechen diese den Proben-Nummern in den Tabellen
I und II; das Bezugszeichen 13 (Fig. 3) bezeichnet eine weitere übereinstimmende Probe nach einfachem Trocknen bzw. nach
einmaliger Wärmebehandlung.
Aus den Diagrammen geht die mit der Erfindung erzielte Verbesserung,
insbesondere bei Potentialen entlang der Filmdicke von mehr als 5 *10 V/cm, klar hervor. Außerdem zeigen die
Fig. 35 4 und 5, daß die Quantenausbeuten von denjenigen
Proben, bei denen die Wärmebehandlung unmittelbar auf das Trocknen (1-bis 2stündiges Erwärmen auf 50 bis 600C zwecks
Entfernen des Lösungsmittels) folgte, im allgemeinen höher liegen als die Quantenausbeuten von denjenigen Proben, die
zwischen dem Trocknen und der Wärmebehandlung bei Zimmertemperatur gelagert wurden. Aus den genannten Figuren geht ferner
der Einfluß dieser Zwischenlagerung auf die Verbesserung der Quantenausbeute hervor: Bei Fig. 3 z.B. betrug die Dauer der
Zwischenlagerung 73 Tage, und es wurde nur eine geringfügige Verbesserung der Quantenausbeute G beobachtet. Bei Fig. 4
hingegen betrug die Zwischenlagerperiode 29 Tage, wobei eine beträchtliche Verbesserung der Quantenausbeute G festgestellt
werden konnte.
Patentansprüche:
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Claims (6)
- Pa ten tansprüche;Verfahren zur Verbesserung der elektrophotographischen Eigenschaften von Poly-N-vinylcarbazol-Schichten, die gegebenenfalls mindestens einen Sensibilisator enthalten, durch Erwärmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten mindestens 15 Stunden lang bei einer Temperatur von 45 bis 75 C gelagert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung bei 50 bis 6O0C durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten nach ihrer Herstellung zunächst bei Zimmertemperatur und dann erst bei der erhöhten Temperatur gelagert werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerung bei Zimmertemperatur ein 1- bis 2stündiges Trocknen bei 50 bis 60°C vorhergeht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung bei erhöhter Temperatur wiederholt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß teilweise transparente Schichten von höchstens 5/um Dicke behandelt werden.509838/0791A* . Leerseite
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