DE2410455B2 - Verfahren zur verbesserung der haftung eines schwer schmelzbaren ueberzuges an einem geformten eisenmetallgegenstand - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der haftung eines schwer schmelzbaren ueberzuges an einem geformten eisenmetallgegenstandInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Haftung eines schwer schmelzbaren Überzuges
an einem geformten Eisenmetallgegenstand, der auf Grund seiner kleinen Querschnittsdimensionen
leicht durch Wärme verformbar ist, gemäß dem der Überzug durch Spritzen unter Verwendung eines eine
Diffusionsbindung bewirkenden Metalls, nämlich Nikkei, Kupfer, Aluminium oder einer Mischung derselben,
auf dem Gegenstand gebildet und anschließend zur
Diffusionsbindung an der Grenzfläche von Gegenstand und Überzug induktiv auf eine Temperatur zwischen
871 und 1093° C erhitzt wird.
Das Aufbringen von schwer schmelzbaren Überzügen auf geformte Eisenmetallgegenstände, insbesondere
Kolbenringe, ist bereits bekannt (vgl. die US-Patentschriften 29 05 512, 31 33 739, 31 33 341,
32 81 156,35 39 192,36 06 359,36 90 686 und 36 97 091).
Damit ist es zwar möglich, die Härte, die Verschleiß- und Abnutzungsbeständigkeit der damit beschichteten
Eisenmetallgegenstände zu verbessern, häufig treten jedoch Haftungsprobleme zwischen dem schwer
schmelzbaren überzug und dem geformten Eisenmetallgegenstand auf. So treten beispielsweise an mit
einem schwer schmelzbaren Überzug versehenen Kolbenringen, die in Motoren mit einem hohen
Wirkungsdruck eingesetzt werden, nach längerer Betriebszeit Brücken an der Verbindungsstelle zwischen
dem Eisenmetallgegenstand und dem schwer schmelzbaren Überzug auf. Dabei gilt als Norm, daß bei
Motoren mit mittleren Wirkungsdrücken von mehr als 13,4 kg/cm2 die Haftung zwischen dem schwer schmelzbaren
Überzug und dem geformten Eisenmetallgegenstand (Kolbenring) mindestens 703 kg/cm2 betragen 6S
muß. Solche Haftungswerte sind jedoch mit den bisher bekannten Beschichtungsverfahren nicht erzielbar.
Aus der deutschen Patentschrift 9 72 437 ist es zwar
bekannt, daß die Haftung von schwer schmelz-DeKanm.
formten Eisenmetallkörpern
Snh Erzeugung einer Diffusionsbindung verbessert
werden anngdäf darin beschriebene Verfahren eignet
5 jedoch nicht für die Anwendung auf geformte
^metallgegenstände, die auf Grund .hrer kleinen QueSn Simensionen leicht durch Wärme verformär
3nd wie z. B. Kolbendichtungsbeläge. Bei diesem bekannten Verfahren müßten nämlich über längere
Zeiträume hinweg hohe Temperaturen angewendet werden um die gewünschte D.ffus.onsb.ndung zu
fielen was jedoch zu einer so starken Deformation
dÄÄen EisenmetallgegenständeiKolbendichiungsbelägen)
führen würde, daß diese für den vorgesehenen Verwendungszweck nicht mehr geeignet
S"aus den deutschen Patentschriften 9 12 773 und
6 98 897 sowie der bekanntgemachten deutschen Patentanmeldung A 14 180,48 b und aus »Metco Flame
SS Handbook«, Band II, 1964, Seiten 15 bis 17,40 bis
41 89 bis 94 ist es bereits bekannt, daß die Haftung eines schwer schmelzbaren Überzuges an einem geformten
Eisenmetallgegenstand durch Spritzen unter Verwendung eines eine Diffusionsbindung bewirkenden Metalls,
wie Nickel, Kupfer und/oder Aluminium auf den Geeenstand und anschließendes induktives Erhitzen auf
einf Temperatur zwischen 871 und 1093°C zur
Erzielung einer Diffusionsbindung an der Grenzfläche zwischen dem Gegenstand und dem Überzug verbessert
werden kann. Auch bei diesen bekannten Verfahren treten jedoch die vorstehend geschilderten Schwierigkeiten
auf d.h., bei ihrer Anwendung auf geformte Eisenmetallgegenstände mit sehr kleinen Querschnittsdimensionen werden diese sehr leicht durch die
angewendete Wärme verformt, so daß sie die ihnen zugedachte Funktion nicht mehr ausüben können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Verbesserung der Haftung eines schwer schmelzbaren
Überzuges an einem geformten Eisenmetallgegenstand, der auf Grund seiner kleinen Querschnittsdimensionen
leicht durch Wärme verformbar ist, anzugeben, in dessen Verlauf der geformte Eisenmetajlgegenstand
nicht über die zulässigen Grenzen hinaus verformt wird, das insbesondere für das Aufbringen von Kolbendichtungsbelägen
angewendet werden kann und technisch einfach und wirtschaftlich durchführbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe bei einem Verfahren des eingangs genannten Typs dadurch gelöst
werden kann, daß mehrere der geformten Eisenmetallgegenstände zu einem Stapel vereinigt werden, dessen
von der beschichteten Fläche entfernte Teile während der Diffusionsglühung derart gekühlt werden, daß ihre
Temperatur 260° C nicht übersteigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Kühlung durch indirekten Wärmeaustausch
an einer durch ein Kühlmittelmedium gekühlten Wand bewirkt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, auf technisch einfache und dennoch wirksame
Weise an der Grenzfläche zwischen dem geformten Eisenmetallgegenstand und dem schwer schmelzbaren
Überzug eine solche Diffusionsbindung zu erzeugen, die erforderlich ist, um eine verbesserte Haftung des schwer
schmelzbaren Überzuges an Einern geformten Eisenmetallgegenstand, insbesondere einem Kolbenring, zu
erzielen, ohne daß der auf diese Weise behandelte geformte Eisenmetallgegenstand einer unzulässigen
Deformation unterworfen wird.
Kolbendichtungen sind nämlich dadurch charakterisiert, daß sie einen verhältnismäßig kleinen Querschnitt
haben und sich beim Aufbringen der Kolbendichtungsbeläge, die nur eine Dicke in der Größenordnung von
0,305 mm haben, unter der Einwirkung der angewendeten Wärme nicht verformen dürfen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die zu beschichtenden Eisenmetallgegenstände zu einem
Stapel zusammengefaßt werden und daß zur Erzeugung der Diffusionsbindung an der Grenzfläche zwischen
dem Eisenmetallgegenstand und dem Überzug induktiv auf eine Temperatur zwischen 871 und 10930C erhitzt
wird, während gleichzeitig die von der beschichteten Fläche entfernten Teile des Stapels während der
Diffusionsglühung ausreichend gekühlt werden, so daß ihre Temperatur den Wert von 26O0C nicht übersteigt.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, das Erhitzen auf ganz bestimmte Stellen
des geformten Eisenmetallgegenstandes zu beschränken, während die Temperaturen des Eisenmetallgegenstandes
außerhalb dieser lokalisierten Bereiche unterhalb 26O0C gehalten werden. Auf diese Weise ist es
möglich, jegliche Verformung des Eisenmetallgegenstandes, insbesondere von Kolbendichtungen, durch die
angewendeten Erhitzungs- und Abkühlungsstufen zu vermeiden.
Zweckmäßig werden die induktive Erhitzung und die Abkühlung der zu einem Stapel zusammengefaßten
geformten Eisenmetallgegenstände cyclisch bewirkt, wobei das cyclische Erhitzen und das Abkühlen
beispielsweise in der Weise erfolgen kann, daß bei insgesamt 20 Cyclen die Erhitzungs- und Abkühlungsphasen jeweils 0,5 s dauern. Das induktive Erhitzen und
Abkühlen kann aber auch in der Weise durchgeführt werden, daß bei insgesamt 20 Cyclen das Erhitzen in
jedem Cyclus 0,6 s und das Abkühlen 0,9 s dauert, wobei jeder Einzelcyclus insgesamt 1,5 s dauert. Auf diese
Weise ist es möglich, Diffusionsbindungen zu erzeugen, die eine Haftung des schwer schmelzbaren Überzuges
an dem geformten Eisenmetallgegenstand ergeben, die mehr als 703 kg/cm2 beträgt. Der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren aufgebrachte schwer schmelzbare Überzug kann aus einer Legierung bestehen, die durch
Plasmaspritzen einer Mischung aus 65 bis 90 Gew.-°/o Molybdän, 7 bis 25 Gew.-% Nickel, 1 bis 6 Gew.-%
Chrom, 0,3 bis 1,5 Gew.-% Bor, 0,2 bis 1,5 Gew.-% Silicium und Rest Eisen, Kobalt, Kohlenstoff und/oder
Mangan hergestellt worden ist, oder es kann sich dabei um eine harte. Wolfram, insbesondere Wolframcarbid,
enthaltende Legierung, speziell um eine Wolfram-Bor-Legierung, handeln. Die Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht von zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbaren Induktionsheizschlangen,
F i g. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie U-II
der F i g. 1 mit weggebrochenen Teilen und
Fig.3 eine vergrößerte fragmentarische Querschnittsansicht
einer Kolbendichtung, welche den durch Diffusionsbindung mit dem Grundkörper der Dichtung
verbundenen Belag erläutert.
Die Bezugsziffer 10 bezeichnet eine für das Induktionserhitzen geeignete Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung 10 weist eine Schlange 11 auf, die aus einer
Vielzahl von Windungen Ha eines elektrisch leitenden Metallrohres 12, 12 mit Anschlußklemmen 13, 13 zum
Anlegen eines elektrischen Wechselstromes an die Schlange 11 besteht. Energiequellen für die Hochfrequenz-Induktionsheizeinrichtung
sind an sich bekannt, und der Betrieb einer solchen Einrichtung zum Induktionserhitzen ist ebenfalls bekannt. Daher erübrigt
sich eine nähere Beschreibung der Vorrichtung 10 und ihrer Betriebsbedingungen.'
Die Kolbendichtungen sind durch die Bezugsziffer 15 angegeben. Bei den Kolbendichtungen kann es sich um
ίο übliche Kolbenringe, wie sie beispielsweise in
Kolben-Verbrennungsmotoren verwendet werden, oder um Dichtungen handeln, wie sie beispielsweise in
Drehkolben-Verbrennungsmotoren mit einer inneren Trochoid-Oberfläche des Rotorgehäuses verwendet
werden. Sowohl beim Kolben- als auch beim Drehkolben-Verbrennungsmotor besteht die Funktion der
Dichtung darin, das Ausströmen von Flüssigkeiten bzw. Fluids einschließlich der Verbrennungsgase zwischen
den aufeinandergleitenden Oberflächen des Kolbens und seines Gehäuses zu verhindern oder zu beschränken.
Da ein Kolbenring bei seiner Herstellung einen Spalt aufweist, muß vor dem Induktionserhitzen der Spalt mit
einem Verbindungsstück, wie es beispielsweise bei 16 dargestellt ist, geschlossen werden, um den elektrischen
Stromkreis durch den Einzelring 15 zu schließen. Eine Vielzahl von solchen Kolbenringen oder Dichtungen
wird zu einem Stapel, wie durch die Bezugsziffer 17 allgemein angedeutet, zusammengefaßt. Um eine
verhältnismäßig niedrige Körpertemperatur (Massentemperatur) in dem Stapel 17 der Ringe aufrechtzuerhalten,
wird dafür gesorgt, daß, wie bei 18 angegeben, durch die Rohre der Induktionsschlange U ein
Kühlmittel zirkuliert. Der Ringstapel 17 ist vorzugsweise so angeordnet, daß er mit der inneren Oberfläche 19
der Windungen 11a der Heizschlange 11 in Kontakt steht oder dieser unmittelbar benachbart ist. Bei dem
durch die Schlange 11 zirkulierenden Kühlmittel handelt
es sich vorzugsweise um Wasser, es kann aber auch jede beliebige andere Flüssigkeit oder jedes Fluid verwendet
werden, die bzw. das durch die elektrische Induktion nicht merklich erhitzt wird.
Der Stapel 17 der Kolbenringe 15, wie in F i g. 2 dargestellt, in bezug auf die Kühleinrichtung 20 so
angeordnet, daß eine Kühlung der inneren Ringoberflächen 21 erfolgt. Diese Kühleinrichtung 20 umfaßt eine
das Kühlmittel umgebende Wand 22, die eine Kühlflüssigkeit 23 enthält, bei der es sich um Wasser handeln
kann. Wie bereits vorstehend angegeben, sollte es sich bei dem Kühlmittel um ein solches handeln, das durch
Induktion oder Hysterese nicht merklich erhitzt wird. Vorzugsweise besteht ein enger Kontakt zwischen den
einander gegenüberliegenden Oberflächen der Kühlwand 22 und der inneren Oberfläche 21 der gestapelten
Kolbenringe 15.
Die F i g. 3 erläutert einen beschichteten Kolbenring 25 mit einem Metallsubstrat 26 und einem durch eine
Diffusionsbindung, wie bei 28 angegeben, an die äußere Peripherie des Substrats 26 gebundenen Überzug 27.
Das Substrat 26 besteht aus einem Gußeisen, in der Regel einem Gußeisen mit Kugelgraphit. Der Überzug
27, der durch eine Diffusionsbindung an die äußere Peripherie des Substratmaterials des Rings 26 gebunden
ist, besteht vorzugsweise aus einem harten, verschleiß- und abriebbeständigen Material, z. B. aus einem der in
den genannten Patentschriften erwähnten Materialien, das so modifiziert worden ist, daß es, wenn dies nicht
schon von vornherein der Fall ist, eines der Elemente Ni,
Cu, Al oder eine Mischung davon enthält, das leicht in
das Eisenmetallsubstrat diffundieren kann.
Vor Durchführung des erfindungsgemäöen Verfahrens zur Herstellung von Kolbendichtungen mit einem
durch Diffusionsbindung gebundenen äußeren Überzug mit den gewünschten Härte-, Verschleiß- und Abriebsbeständigkeitseigenschaften
wird das die Unterlage der Kolbendichtung bildende Grundmaterial auf übliche Weise vorbehandelt, so daß es das Überzugsmaterial
aufnehmen kann. Die zu beschichtende Oberfläche wird w vorzugsweise mit einem Sandstrahlgebläse behandelt,
und der ausgewählte Überzug wird dann auf die so vorbehandelte Oberfläche aufgebracht. Der Überzug
kann mittels einer Plasmastrahlflamme, eines elektrischen Lichtbogens oder einer Sauerstoff acetylenflamme
aufgebracht werden.
Nach dem thermischen Aufbringen des Überzugsmaterials auf die gewählte Oberfläche oder den gewählten
Oberflächenteil wird der erhaltene Überzug gekühlt und auf die gewünschten Enddimensionen geschliffen. Da
die restlichen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne wesentliche Verformung durchgeführt werden
können, macht das in dieser Stufe durchgeführte Schleifen ein Schleifen zu einem späteren Zeitpunkt, um
die erforderlichen Dimensionen für die fertige Kolbendichtung zu erzielen, überflüssig.
Nach dem Abschleifen der beschichteten Dichtungen auf die Enddimensionen werden die Dichtungen zu
mehreren (in Form eines Stapels) auf eine Fixiereinrichtung, beispielsweise die gekühlten Wände 22 der
Vorrichtung 20, wie schon erläutert, gelegt. Die gekühlten Wände 22 stehen in einem solchen Kontakt
mit den Oberflächen der Kolbenringe oder Dichtungen 15 oder sind diesen so eng benachbart, daß sie kühl
gehalten werden, wodurch ihre Verformung vermieden wird. Die Wände 22 bestehen aus einem nichtmagnetischen
Materia), wie Kupfer oder Aluminium, das gute Wärmeleitungseigenschaften hat, das jedoch durch die
Induktivität der Induktionsschlange 11 nicht beeinflußt wird.
Für sehr kurze Zeiträume werden vorher festgelegte Energieeinstellungen angelegt, und die Energiequelle
wird für eine vorher festgelegte Anzahl von Cyclen an- und ausgeschaltet, um ein lokales Erhitzen an der
Grenzfläche zwischen dem Überzug 27 und dem Eisenmetallkörper 26, wie bei 28 (F i g. 3) angedeutet,
bei gleichzeitiger Kühlung der übrigen Teile zu bewirken. Das Erhitzen der Grenzfläche 28 erfolgt auf
eine Temperatur, bei der das die Diffusionsbindung bewirkende Element, wie Nickel, genügend weich bzw.
plastisch wird. ,
> Die beschichteten Kolbendichtungen werden nach
der Diffusions-Glühbehandlung abgekühlt und einer üblichen Endbehandlung unterzogen,
Das die Diffusionsbindung bewirkende Metall kann, anstatt einen integralen Bestandteil des Überzugwerkstoffes zu bilden, in Form eines Zwischenüberzugs, einer
Zwischenschicht oder eines Zwischenbelags, beispielsweise durch Galvanisation oder durch Flammspritzen
oder unter Anwendung eines elektrischen Lichtbogen-Verfahrens, getrennt aufgebracht werden.
Per erwähnte Zwischenüberzug kann aus Nickel
selbst oder einer Nickel enthaltenden Legierung oder
einer Verbindung, In der das Nickel für die Erzielung
einer Diffusionsbindung zur Verfügung, steht, belsplels-Weise einer Nickel-Nickelalumlnld-Mlschung, einer
Nickel-Chrom-Legierung, einer Nickel'Chrom-Bor-SI!!·
cium-Hartöl-Leglerung, stromlos aufgebrachtem Nickel
oder einem anderen Material bestehen, das an den Grund- und schwer schmelzbaren Überzugsmaterialien
leicht haftet und unter Anwendung von Wärme leicht weichgemacht werden kann. An diesem Punkte ist es
wichtig darauf hinzuweisen, daß kein äußerer Druck angewendet wird oder angewendet werden muß, um die
vorstehend beschriebene Diffusionsbindung zu bewirken. Zur Durchführung der induktiven Erhitzungsstufen
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist keine spezielle Atmosphäre, weder eine inerte noch eine nichtoxydierende
Atmosphäre, erforderlich; wenn es sich jedoch bei dem die Diffusionsbindung bewirkenden Metall um
ein leicht oxydierbares Metall, wie Aluminium, handelt, wird vorzugsweise jede Hochtemperaturerhitzungsstufe
in einer nichtoxydierenden oder sogar in einer schwach reduzierenden Atmosphäre durchgeführt.
Verbesserte Bindungen werden erhalten durch Anwendung der vorstehend beschriebenen cyclischen Kurzzeit-Indukiionserhitzungsstufen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
In diesem Beispiel wurde ein Überzug, beispielsweise der Überzug 27 (Fig.3), unter Anwendung eines
Plasmaspritzverfahrens auf mehrere, zu einem Stapel zusammengefaßte Eisenmetallkörper 26 in Form einer
Pulvermischung aus Wolframcarbid, Kobalt, Nickel, Chrom, Bor und Aluminium, wie in der US-Patentschrift
35 39192 beschrieben, unter Verwendung eines Zwischenüberzugs aus einer Nickel-Chrom-Legierung
aufgebracht.
Eine bevorzugte Nickel-Chrom-Legierung ist eine solche, die von einer Ausgangsmischung von Legierungspartikeln
abgeleitet ist, die zu 80 Gew.-% aus Nickelpartikeln und zu 20 Gew.-% aus mit Aluminium
überzogenen Chrompartikeln bestehen, wobei die Nickel-Chrom-Partikeln 93 bis 95 Gew.-% der gesamten
Ausgangsmischung ausmachen und der Rest, 7 bis 5 Gew.-%, aus dem Aluminiumüberzug auf den Chrompartikeln
besteht.
Die derart beschichteten Kolbendichtungen wurden unter Anwendung einer Aufheizphase von 0,5 s und
einer Abkühlphase von 0,5 s für insgesamt 20 Cyclen induktiv erhitzt.
In diesem Beispiel wurden mehrere, zu einem Stapel
zusammengefaßte GuEeisenkörper mit der Form und den Dimensionen einer fertigen Kolbendichtung mit
einem Zwischenüberzug aus einer, Nickel-Chrom-Legie
rung wie in Beispiel 1 und einem weiteren äußeren
Überzug aus einer mittels eines Plasmaspritzverfahrens aufgebrachten hochfesten Legierung beschichtet, die
aus einer Pulvermischung aus 65 bis 90 Gew.-%
Molybdän, 7 bis 25 Gew,-% Nickel, 1 bis 6 Gcw.-%
Chrom, 0,3 bis 1,5 Gew.-% Bor und 0,2 bis 1,5 Gew.-%
Silicium, Rest Eisen, Kobalt, Kohlenstoff und Mangan,
wie in der US-Patentschrift 3690686 angegeben,
hergestellt wurde. Die Gußelsenkörper wurden dem lndukttonshelzcyclusverfahren nach Beispiel 1 unterzogen, wobei eine wassergekühlte Fixlereinrichtung, wie
sie durch die Bezugsziffer 20 (FIg.2) angedeutet Ist,
verwendet wurde, die als wassergekühltes Kühlblech diente. Bei einem Cyclus einer Induktionserwärmung
von 0,6 s und einer Abkühlung von 0,9 s, wobei ein einziger Cyclus 1,5 s dauerte und Insgesamt 20
vollständige Cyclen innerhalb einer Gesamtzeit von 30 s
für die Erzielung der Diffusionsbindung durchgeführt wurden, wurden verbesserte Haftungen des Zwischenüberzugs
und des Endüberzugs an dem Grundmetallkörpcr erzielt.
Ein Test zur Messung der Haftung besteht darin, einen Testring in einer drehbaren Fixiereinrichtung zu
befestigen und die Dichtung so lange zu verdrehen, bis der Überzug auf dem Grundkörper bricht oder sich von
diesem trennt. Bekannte Ringe wiesen bei diesem Test einen Bruchpunkt von 60° auf, während nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Kolbenringe einen Bruchpunkt von 180° ohne Bruch aufwiesen,
wobei bei 180° die Grenze des Haftvermögens erreicht war. Bei bekannten Ringen, die einen unter Anwendung
eines Plasmaspritzverfahrens aufgebrachten Überzug gemäß der US-Patentschrift 36 90 686 aufwiesen, lag
der Bruchpunkt der Bindung bei 90° ohne irgendeine Diffusionsbindung wie gemäß der vorliegenden Erfindung,
bei Erzeugung einer Diffusionsbindung auf die vorstehend beschriebene Weise widerstand jedoch der
erhaltene Kolbenring wiederum einer Verdrehung um 180°, ohne daß die Bindung brach.
Bei einem anderen Bindungsfestigkeitstest wurden Kolbenringe alternierend 15 min lang auf 352'JC erhitzt
und 5 min lang schnell in kaltem Wasser abgeschreckt. Ein Maß für die Bindungsfestigkeil war dabei die Anzahl
der identischen Cyclcn, denen eine Kolbendichtung standhielt, bevor sich der Belag ablöste. Bei den
bekannten Kolbendichtungen trat nach etwa 35 Cyclcn ein Ablösen des Überzuges auf, während die Dichtungen,
die Beläge aufwiesen, die mit einer durch cyclisches Erhitzen erzeugten Diffusionsbindung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erstellt worden waren, 200 Cyclcn ohne Ablösen standhielten.
B e i s ρ i c I 3 J5
In diesem Beispiel wurde ein Stapel aus Gußcisenkörpern
mit der Form und den Dimensionen einer halbfertigen Kolbendichtung mit einem Zwischcnübcr/.ug
aus einer Nickcl-Chrom-Lcgicrung versehen. 4Ü
Eine bevorzugt verwendete Nickel-Chrom-Legicrung ist eine solche, die aus Lcgicrungspartikeln aus etwa 80
Gcw.-o/o Nickel und ctwu 20 Gcw.-% Chrom besteht,
die mit 5 bis 7 Gcw.-% Aluminium überzogen sind. Die
Nickcl-Chrom-Lcgicrung macht somit etwa 93 bis 95 Gew.-% der Gesamimischung aus.
Dieses Material wurde nach einem Plasmalichtbogenvcrfahren
in einer Dicke von 0,0025 bis 0,0038 cm aufgebracht. Die Auftragsparameter zum Aufbringen
der Zwischenschicht unter Verwendung einer Spritz- s<
> pistole waren folgende:
des Werkstückes
2,55 mVh
(unter Standardbedingungen)
0,48 mVh
350A
10,2bis It,4 cm
5 kg/h
1,05 m Vh
I52cm/mln
75 U/min
Nach dem Aufbringen des Nickcl-ChronvZwIsehen·
Überzugs wurde ein äußerer vcrschlelßbcständigcr Kerumikübcrzug unter Anwendung der nachfolgend
angegebenen Auftragsparameier aufgebracht, der aus 12 bis 15 Gew.-°/o Titandioxid und mindestens 78
Gew.-% Aluminiumoxid bestand:
Sticksloffmenge | 2,12 mVh |
Wasserstoff menge | 0,425 mVh |
Trägergasmenge (N2) | 1,05 m Vh |
Abstand zwischen | |
Pistole und Werkstück | 11,4 cm |
Gleichstrom | 500A |
Pistolenschwenkgeschwindigkeit | 71,1 cm/min |
Rotationsgeschwindigkeit | |
des Werkstückes | 75 U/min |
Pulvermenge | 5 kg/h |
Teile dieser Dichtungen wurden dann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem handelsüblichen
35-kW-lnduktionsgcnerator mit 20 Abgriffen unter Anwendung der folgenden Parameter cyclisch
erhitzt:
Frequenz | 36OkHz |
Abgriff Nr. | 16 |
Leistung | 55% der Kapazität |
Hcizcyclus | 0,5 s eingeschaltet, |
0,7 s abgeschaltet für | |
insgesamt 20 Cyclen |
Die Kolbcndichtungcn wurden dann nach der Vcrdrchungsmcthodc auf ihre Haftfestigkeit hin untersucht
und mit Dichtungen verglichen, die auf die gleiche Weise, jedoch ohne das Induktionserhitzen und
Abkühlen, hergestellt worden waren. Der durchschnittliche Bindungsbruchpunkt der Dichtungen, die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Diffusionsbindung versehen worden waren, lag bei 154°.
Demgegenüber lag der Bindungsbruchpunkt für diejenigen Teile, die auf die gleiche Weise, jedoch ohne das
cyclische Erhitzen und Abkühlen hergestellt worden waren, bei 125°C. Die Ergebnisse beziehen sich auf
jeweils 7 Tests für jede Dichtung.
In diesem Beispiel wurden zwei verschiedene Gruppen von zu Stapeln zusammengefaßten Kolbendichtungen
unter Verwendung von zwei mit Sauerstoff/Acetylen
betriebenen Metallsprühpistolen hergestellt. Auf die erste Gruppe von Dichtungen wurde
Molybdän ohne einen Nickcl-Chrom-Diffusions-Zwischenüberzug
direkt auf das Gußciscnsubstral aufgebracht. Die zweite Gruppe wurde hergestellt unter
Verwendung einer Nickel-Chrom-Lcgierungszwlschcn·
schicht, der Molybdttnaußenschlcht und des Gußeisen-Substrats.
Beide Gruppen wurden in jeweils zwei Untergruppen unterteilt, von denen jeweils die eine unter Verwendung
eines handelsüblichen 35-kW-tnduktionsgencraiors mit
20 Abgriffen und unter Anwendung der folgenden Parameter cyclisch erhitzt und gekühlt (nachbchandclt)
wurde, während die andere Untergruppe Jeweils unbchandclt blieb.
Frequenz
Abgriff Nr.
Leistung
Erhltzungscyclus
360 kHz
45% der Kapazität
0,6 s eingeschaltet
0,9 s abgeschaltet für
insgesamt 20 Cyclcn
70S B34/3B8
ίο
Die Parameter für die Aufbringung des Molybdäns waren folgende:
Anzahl der Spritzpistolen | 2 |
Abstand zwischen | |
Pistole und Werkstück | 8,26 bis 8,9 cm |
Vorstehen des Drahtes | |
aus der Pistole | höchstens |
1,27 cm | |
Drahtzuführungsgeschwindigkeit | 25,4 cm/min |
Pistolenwinkel | 45° |
Sauerstoffmenge | 2,49 nWh |
Acetylenmenge | 0,85 mVh |
Luftmenge | 0,765 mVh |
IO
Jede Gruppe bzw. Untergruppe wurde nach der Verdrehungsmethode auf die Haftfestigkeit hin untersucht,
und dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
20
1. ohne Verwendung einer Nickel-Chrom-Zwischenschicht direkt aufgebrachtes
Molybdän, ohne Nachbehandlung 117°
2. wie !.,jedoch mit Nachbehandlung 118°
3. auf eine Nickel-Chrom-Legierungszwischenschicht aufgebrachtes
Molybdän, ohne Nachbehandlung 153°
4. wie 3., jedoch mit Nachbehandlung 157°
Die obigen Beispiele zeilen folgendes:
1. Kolbendichtungsbeläge, die als Teil des Bclagmatcrials
ein diffundierendes Material enthalten, können mittels einer Diffusionsbindunj; durch cyclisches
Erhitzen oder Verwendung eines Diffusions-Zwischenmaterials
direkt mit dem Substrat verbunden werden.
2. Bei Kolbendichtungsbelägen, die ein Diffusionsmaterial enthalten, kann die Bindung verbessert
werden durch Verwendung einer Zwischenschicht, die in den Belag und in das Substrat diffundieren
kann (Beispiel I und 2).
3. Kolbendichtungsbeläge, die kein diffundierendes Material, wie Nickel oder Nickel-Chrom, enthalten,
können unter Verwendung einer Zwischenschicht, die ein Material enthält, das sowohl in das
Kolbendichtungsbelagsmaterial als auch in den Grundkörper diffundieren kann, durch cyclische
Anwendung von Wärme mittels einer Diffusionsbindung mit dem Substrat verbunden werden
(Beispiel 3).
4. Kolbendichtungsbeläge mit einem hohen Porositätsgrad und einer geringen Zugfestigkeit (Biegefestigkeit),
wie z. B. durch mittels Sauerstoff-Acetylen betriebene Spritzpistolen aufgebrachtes Molybdän,
können nicht mittels einer Diffusionsbindung ohne eine Zwischenschicht aus Nickel oder Chrom direkt
mit dem Substrat verbunden werden. Die poröseren Überzüge können jedoch direkt durch Diffusion
bei den Temperaturen des Flammspritzverfahrens gebunden werden, wenn eine Zwischenschicht
aus einem hochfesten Material, wie z. B. Nickel-Chrom, verwendet wird (Beispiel 4).
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Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Haftung eines schwer schmelzbaren Überzugs an einem geformten
Eisenmetallgegenstand, der auf Grund seiner kleinen Querschnittsdimensionen leicht durch Wärme verformbar
ist, gemäß dem der Überzug durch Spritzen unter Verwendung eines eine Diffusionsbindung
bewirkenden Metalls, nämlich Nickel, Kupfer, Aluminium oder einer Mischung derselben, auf dem
Gegenstand gebildet und anschließend zur Diffusionsbindung an der Grenzfläche von Gegenstand
und Überzug induktiv auf eine Temperatur zwischen 871 und 10930C erhitzt wird, dadurch gekenn- '5
zeichnet, daß mehrere der Gegenstände zu einem Stapel vereinigt werden, dessen von der
beschichteten Fläche entfernte Teile wähi-end der Diffusionsglühung derart gekühlt werden, daß ihre
Temperatur 2600C nicht übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung durch indirekten Wärmeaustausch
an einer durch ein Kühlmittelmedium gekühlten Wand bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung und die Kühlung
cyclisch durchgeführt werden.
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