DE2408530C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE2408530C2
DE2408530C2 DE2408530A DE2408530A DE2408530C2 DE 2408530 C2 DE2408530 C2 DE 2408530C2 DE 2408530 A DE2408530 A DE 2408530A DE 2408530 A DE2408530 A DE 2408530A DE 2408530 C2 DE2408530 C2 DE 2408530C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aziridine
carbon atoms
formula
radicals
chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2408530A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2408530A1 (de
Inventor
Gerhard Dipl.-Chem. Dr. 6800 Mannheim De Hamprecht
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE19742408530 priority Critical patent/DE2408530A1/de
Priority to IT20214/75A priority patent/IT1031697B/it
Priority to IL46625A priority patent/IL46625A/xx
Priority to US05/549,658 priority patent/US4014931A/en
Priority to BE153351A priority patent/BE825526A/xx
Priority to DD184314A priority patent/DD119581A5/xx
Priority to NLAANVRAGE7502035,A priority patent/NL178072C/xx
Priority to HU75BA00003214A priority patent/HU171858B/hu
Priority to SU752108280A priority patent/SU604483A3/ru
Priority to FR7505461A priority patent/FR2262028B2/fr
Priority to GB7304/75A priority patent/GB1488186A/en
Priority to CH218275A priority patent/CH586668A5/xx
Priority to JP50021073A priority patent/JPS5833868B2/ja
Publication of DE2408530A1 publication Critical patent/DE2408530A1/de
Priority to US05/746,197 priority patent/US4173580A/en
Application granted granted Critical
Publication of DE2408530C2 publication Critical patent/DE2408530C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/78Halides of sulfonic acids
    • C07C309/79Halides of sulfonic acids having halosulfonyl groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C309/80Halides of sulfonic acids having halosulfonyl groups bound to acyclic carbon atoms of a saturated carbon skeleton

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Verfahren zur Herstellung von β-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden
Gegenstand des Hauptpatents 23 01 207 ist ein Verfahren zur Herstellung von b-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel in der die einzelnen Reste R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R¹ und R³ bzw. R² und R⁴ zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Aziridine der Formel in der die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorgenannte Bedeutung haben, mit einem Sulfurylhalogenid der Formel in der Y und X die vorgenannte Bedeutung haben, in einem inerten, organischen Lösungsmittel, in einer Menge von 200 bis 1200 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Aziridin, bei -65 bis +110°C drucklos oder unter Druck umsetzt.
Es ist nun bekannt, daß man N-Alkylamidosulfonylchloride durch Umsetzung von Monoalkylammoniumchloriden mit Sulfurylchlorid herstellen kann (Acta chem. Scand. 17, (1963), 2141). Bei Durchführung der Reaktion in Gegenwart eines stark polaren, organischen Lösungsmittels und Zugabe von Metallhalogenid als Katalysator konnten die Reaktionsausbeuten durch das in der deutschen Patentschrift 12 42 627 beschriebene Verfahren verbessert werden. Während das Verfahren für niedere, unverzweigte Alkylamidosulfonylchloride gute Ausbeuten liefert, verringern sich die Ausbeuten mit Verzweigung und steigender Kettenlänge des Alkylradikals erheblich. Ebenfalls können auf diesem Wege Halogenalkylaminosulfonylhalogenide nicht hergestellt werden. Nachteilig ist die lange Reaktionszeit des Verfahrens, die für eine befriedigende Ausbeute erforderlich ist. Gerade auch im großtechnischen Betrieb führen diese Verfahren zu Verarbeitungsschwierigkeiten, wobei auch Probleme des Umweltschutzes wegen des hohen Chlorgehaltes der Nebenprodukte eine Rolle spielen. In der deutschen Offenlegungsschrift 19 43 233 wird ein Verfahren zur Herstellung von β-Chloräthylaminosulfonylfluorid durch Halogenaustausch des entsprechenden Aminosulfonylchlorids mit Fluorwasserstoff unter Druck beschrieben. Im Hinblick auf die Reaktionsbedingungen und die zweistufige Reaktionsführung über das zuerst hergestellte Sulfonylchlorid ist das Verfahren bezüglich einfacher und wirtschaftlicher Arbeitsweise, gerade auch im industriellen Maßstab, unbefriedigend.
Es ist ferner bekannt, daß sich N,N-Dimethylaminosulfonylchlorid durch Umsetzung von Sulfurylchlorid mit Dimethylamin herstellen läßt (Ber. dtsch. chem. Ges., Band 14, Seiten 1810-1812 (1881)). Das Verfahren ist gerade im großtechnischen Maßstab umständlich, unwirtschaftlich und liefert unbefriedigende Ausbeuten. N-Halogenalkylverbindungen können auf diese Weise nicht hergstellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist nun die im vorstehenden Anspruch aufgezeigte Weiterbildung des Verfahrens des Hauptpatents.
Die Umsetzung läßt sich für den Fall der Verwendung von N-Methyläthylenimin und Sulfurylchlorid durch folgende Formeln wiedergeben:
Im Hinblick auf den Stand der Technik liefert das Verfahren auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege am Stickstoffatom disubstituierte β-Halogenalkylaminosulfonylhalogenide in besserer Ausbeute und Reinheit. Die Reaktionszeit ist kürzer, ebenfalls ist die Aufarbeitung des Reaktionsgemischs, auch im Hinblick auf den Umweltschutz, einfacher und betriebssicherer. Ausgangsstoffe IV mit Alkylgruppen mit Halogenatomen als Substituenten und einer höheren Zahl an Kohlenstoffatomen können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umgesetzt werden. Alle diese vorteilhaften Ergebnisse sind im Hinblick auf den Stand der Technik überraschend.
Bevorzugte Ausgansstoffe IV und III und dementsprechend bevorzugte Endstoffe Ia sind solche, in deren Formeln die einzelnen Reste R₁, R₂, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20, insbesondere 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R₁ und R₃ bzw. R₂ und R₄ zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen Ringes stehen, insbesondere für einen Cyclohexyl- oder Cyclopenthylring stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen und R₅ für einen Alkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 8, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei beide Reste noch durch vorzugsweise 1 bis 3 Chloratome, Fluoratome und/oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, steht. Die genannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen und/oder Atome, z. B. Chloratome, Fluoratome, Bromatome, Nitrogruppen, Cyangruppen, Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carbalkoxygruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, substituiert sein. Ist der Ausgangsstoff III ein Sulfurylhalogenid, das gleichzeitg Chlor und Fluor als Halogen enthält, so erhält man in der Regel entsprechende β-Chlor-alkylamino-sulfonylfluoride. Bei unsymmetrisch substituierten Ausgangsstoffen II, in denen die Bedeutung von R₁ nicht der von R₃ und die von R₂ nicht der von R₄ entspricht, erhält man Gemische der beiden isomeren Endstoffe Ia.
Die Ausgangsstoffe IV können mit dem Sulfurylhalogenid III in stöchiometrischer Menge oder mit einem Überschuß an Sulfurylhalogenid III umgesetzt werden, vorzugsweise in einem Verhältnis von 1 bis 4 Mol, insbesondere 1 bis 2 Mol Sulfurylhalogenid III je Mol Ausgangsstoff IV. Die Herstellung der Ausgangsstoffe IV kann nach den üblichen Verfahren, beispielsweise durch Umsetzung von β-Alkyl-aminoalkoholen mit Schwefelsäure unter Wasserentzug zu β-Alkylaminosulfaten und anschließende Cyclisierung in alkalischem Medium zu Aziridinen nach dem in J. Amer. Chem. Soc. 87, 755 (1965) beschriebenen Verfahren erfolgen; beispielsweise können so die folgenden Aziridine synthetisiert werden:
Beispielsweise kommen folgende Aziridine IV in Betracht:
N-Methyl-aziridin, N-Äthyl-aziridin, N-Propyl-aziridin, N-Isopropyl-aziridin, N-Butyl-aziridin, N-sek.-Butyl-aziridin, N-tert.-Butyl-aziridin, N-Pentyl-aziridin, N-(2-Pentyl)-aziridin, N-(3-Pentyl)-aziridin, N-(2-Methyl-n-butyl)-aziridin, N-Hexyl- aziridin, N-Heptyl-aziridin, N-Octyl-aziridin, N-Nonyl-aziridin, N-Decyl-aziridin, N-Undecyl-aziridin, N-Dodecyl-aziridin, N-Tridecyl-aziridin, N-Tetradecyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-aziridin, 1,2,3-Trimethyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-äthyl-aziridin, 2,3-Dimethyl- 1-äthyl-aziridin, 2-Methyl-1-isopropyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-isopropyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-propyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-butyl-aziridin, 1,2,2-Trimethyl-aziridin, 2,2-Dimethyl- 1-n-propyl-aziridin, 1-Chlorpropyl-2,3-dimethyl-aziridin, N-(β-Carbomethoxy-äthyl)-aziridin, N-(β-Carbobutoxy-propyl)- aziridin, N-(γ-Carbomethoxy-propyl)-aziridin, N-Fluor-propyl- aziridin, N-Methoxymethyl-aziridin, N-Chloräthyl-aziridin, N-(2-Methoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Methoxy-propyl)-aziridin, N-(4-Methoxy-butyl)-aziridin, N-(5-Methoxy-pentyl)-aziridin, N-(2-Äthoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Äthoxy-propyl)-aziridin, N-(6-Methoxy-hexyl)-aziridin, N-(7-Methoxy-heptyl)-aziridin, N-(3-n-Butoxy-propyl)-aziridin, N-(6-n-Butoxy-hexyl)-aziridin, N-(3-n-Hexyloxy-propyl)-aziridin, 7-Methyl-7-aza-bicyclo(4,1,0)- heptan, 6-Methyl-6-aza-bicyclo(3,1,0)-hexan, 2-Cyano-1-methyl- aziridin, 2-(3′-Chlorpropyl)-1-methyl-aziridin, 1-Methyl-2-butyl- aziridin, 1-Methyl-2-pentyl-aziridin, 1-Methyl-2,3-diäthyl aziridin, 1-Methyl-2,3-dipropyl-aziridin, 1-Methyl-2-benzyl- aziridin, 1-Methyl-2-phenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-phenyl- aziridin, 1-Methyl-2-propyl-3-p-chlorphenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-o-cyanophenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-p-nitrophenyl- aziridin.
Ausgangsstoffe der Formel III sind bevorzugt Sulfurylchlorid, Sulfurylchlorfluorid und Sulfurylfluorid.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur von -65 bis +110°C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. Im Falle der Verwendung von Sulfurylchlorid ist eine Temperatur von -40 bis 100°C, insbesondere -10 bis 50°C, im Falle der Verwendung von Sulfurylchlorfluorid eine Temperatur -30 bis +35°C, insbesondere von -20 bis +10°C und im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid eine Temperatur -60 bis +30°C, insbesondere von -60 bis -40°C, bevorzugt. In Druckapparaturen ist in den beiden letzteren Fällen auch eine Temperatur von 0 bis 30°C vorteilhaft.
Man führt die Reaktion zweckmäßig in einer vorgelegten Menge an Ausgangsstoff III und einem unter den Reaktionsbedingungen inerten, organischen Lösungsmittel durch. Als Lösungsmittel eignen sich besonders chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1- und 1,2-Dichloräthan, 1,1,1- und 1,1,2-Trichloräthan, 1,1,2,2- und 1,1,1,2-Tetrachloräthan, n-Propylchlorid, n-Butylchlorid, sec.-Butylchlorid, iso-Butylchlorid; chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol, Brombenzol, o-, p-, m-Dichlorbenzol, o-, m-Dibrombenzol, o-, m-, p-Chlortoluol, 1,2,4-Trichlorbenzol; Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitrobenzol, Nitromethan, Nitroäthan, o-, m-, p-Chlornitrobenzol, aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Petroläther, Cyclohexan, Pentan, Heptan; bevorzugt Nitrile wie Acetonitril, Propionitril, Butyronitril, Isobutyronitril, Benzonitril, o-, m-, p-Chlorbenzonitril oder Äther wie Diäthyläther, Dipropyläther oder verflüssigtes Schwefeldioxid; oder entsprechende Gemische. Man verwendet das Lösungsmittel bzw. den vorgelegten Ausgangsstoff III in einer Menge von 200 bis 1200 Gew.-%, bezogen auf Ausgangsstoff IV.
Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von Ausgangsstoff IV und Sulfurylhalogenid, gegebenenfalls zusammen mit Lösungsmittel, wird während 0,5 bis 8 Stunden bei der Reaktionstemperatur gehalten. In einer vorteilhaften Ausführungsform gibt man das Gemisch von Ausgangsstoff IV und Lösungsmittel über eine Zulaufvorrichtung bei -10 bis +10°C zu dem Gemisch von Ausgangsstoff III und Lösungsmittel; im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid als Ausgangsstoff III erfolgt die Zugabe zweckmäßig bei -60 bis -48°C. Man kann den Ausgangsstoff IV im Gemisch mit Lösungsmittel und den Ausgangsstoff III im Gemisch mit Lösungsmittel auch durch gleichmäßige Zuführung in einen mit Sole gekühlten Rückflußkühler vereinigen und das Reaktionsgemisch in der Lösungsmittelvorlage auffangen. Nach dem Vereinigen der Komponenten rührt man das Gemisch vorteilhaft noch von 10 bis 30 Minuten bei der Zugabetemperatur nach, erwärmt es innerhalb von 10 bis 30 Minuten auf Raumtemperatur und rührt es dann von 20 bis 30 Minuten bei 30 bis 40°C nach. Im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid als Ausgangsmaterial III rührt man zweckmäßig 2 bis 8 Stunden bei -55 bis -45°C nach. Aus dem Reaktionsgemisch wird der Endstoff I in üblicgher Weise, z. B. durch fraktionierte Destillation, abgetrennt.
Im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid können vorteilhaft zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit Lewis-Säuren als Katalysatoren zugesetzt werden, vorteilhaft in einer Menge von 0,01 bis 0,04 Mol je Mol Ausgangsstoff III. Unter Lewis-Säuren werden hier elektrophile Stoffe mit unvollständiger Elektronenkonfiguration verstanden, die ein Elektronenpaar einer Base aufnehmen können. Bezüglich der Definition von Lewis-Säuren wird auf Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band 4/2, Siete 6, und Rodd, Chemistry of Carbon Compounds, Band IA, Seite 103 (Elsevier Publ. Co. N.Y. 1951) verwiesen. Es kommen zweckmäßig als Lewis-Säuren Halogenide von Metallen der 2. bis 6. Gruppe des Periodischen Systems wie Zink-, Bor-, Aluminium-, Zinn-, Titan-, Antimon-, Wismut-, Molybdän-, Wolfram-chlorid, Aluminiumbromid und Bortrifluorid in Frage. Die Lewis-Säure kann man ebenfalls in Gestalt ihrer Komplexe, z. B. von Bortrifluorid- ätherat, -dihydrat, -äthyl-alkoholat und andere -alkoholaten; Fluorborsäure, Borfluorid-essigsäure, -diessigsäure, -phosphorsäure; Bortrichlorid-Komplexverbindungen mit Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid verwenden. Als Katalysatoren sind bevorzugt Arsen(III)- und Arsen(V)-fluorid, Antimon(III)- und Antimon(V)-fluorid.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren neuen Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Farbstoffen und Pharmazeutika. So kann man z. B. aus ihnen durch Umsetzung mit Anthranilsäure oder ihren Salzen o-Sulfamidobenzoesäuren herstellen. Durch Cyclisierung dieser Stoffe, z. B. nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift 21 05 687 beschriebenen Verfahren, gelangt man zu den am Stickstoffatom substituierten 3-(β-Halogen)-alkyl-2,1,3- benzothiadiazin-4-on-2,2-dioxiden, deren Halogen durch Wasserstoff, z. B. mittels Lithiumaluminiumhydrid, ersetzt werden kann und zu Derivaten führt, deren Verwendung für Pflanzenschutzmittel und Pharmazeutika interessant ist. Weitere Verwendung zeigen die belgischen Patentschriften 7 57 886 und 7 02 877 und die deutsche Patentschrift 11 20 456. Ebenfalls sind aus den erfindungsgemäß hergestellten Endstoffen Ia durch Umsetzung mit Glykolsäureaniliden Herbicide erhältlich. Aus den Endstoffen Ia können durch Hydrolyse die entsprechenden Halogenamine hergestellt werden, die Ausgangsstoffe von chemotherapeutischen Heilmitteln auf dem Gebiet der Bekämpfung von Krebs und Tumoren sind (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 10, 1958, Seiten 773 ff). Aus den Endstoffen Ia erhält man nach den in Arzneimittel-Forschung 12 (1962), Seiten 1119 ff. beschriebenen Verfahren N,N-Bis-(β-Halogenalkyl)-sulfamidhydrazone, die gegen Sarkome und Karcinome wirksam sind. Man kann aus den Endstoffen Ia durch Umsetzung mit 2,3-Dihydro-3,3-dimethyl-5-hydroxy- benzofuranderivaten die in der DE-OS 23 24 592 beschriebenen herbiziden Sulfaminester herstellen.
In diesem Zusammenhang sind unter den erfindungsgemäß hergestellten neuen Endstoffen Ia β-Halogenalkylaminosulfonylhalogenide der Formel in der die einzelnen Reste R₁, R₂, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R₁ und R₃ bzw. R₂ und R₄ zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen und R₅ für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder einen Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, wobei beide Reste noch durch Chloratome, Fluoratome und/oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, steht, bevorzugt.
Unter den bevorzugten Endstoffen des beanspruchten Verfahrens sind N-Methyl-N-β-chloräthyl- aminosulfonylchlorid, N-Äthyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Propyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Butyl-N- β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Butyl-N-2-chlor-propyl- 3-aminosulfonylchlorid, N-n-Hexyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Octyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-2′-methoxyäthyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl- N-3′-methoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl- N-3′-äthoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-3′- n-butoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-3′-n-hexyl- oxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-2′-carbomethoxyäthyl- aminosulfonylchlorid, N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylfluorid, N-n-Decyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Butyl-N-3-chlorpropyl-2-aminosulfonylchlorid bsonders vorteilhaft.
Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
Beispiel 1
70 Teile N-Methyläthylenimin in 85 Teilen Acetonitril (stabilisiert mit 2 Teilen Natriumhydroxid) werden innerhalb 35 Minuten bei 10 bis 16°C in ein Gemisch von 288 Teilen Sulfurylchlorid und 470 Teilen Acetonitril unter Rühren eingeführt. Das Reaktionsgemisch wird ½ Stunde bei 25 bis 30°C gerührt und dann im Vakuum von überschüssigem Sulfurylchlorid und Lösungsmittel befreit. Bei der Destillation des verbleibenden Öles erhält man 206 Teile (87% der Theorie) N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid mit Sdp. 78 bis 82°C/0,2 und n = 1,4820.
Beispiel 2
Nach Zugabe von 70 Teilen N-Methyläthylenimin in 80 Teilen Acetonitril zu 288 Teilen Sulfurylchlorid in 500 Teilen flüssigem Schwefeldioxid wird die Reaktion analog Beispiel 1 bei -10°C und einer Stunde Rühren bei -10°C durchgeführt. Es werden 174 Teile (74% der Theorie) N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, mit n = 1,4828 und Sdp. 76°C/0,1 erhalten.
Beispiel 3
Die Reaktion wird analog Beispiel 1 mit Diäthyläther anstelle von Acetonitril durchgeführt. Man erhält N-Methyl-N-β-chloräthyl- aminosulfonylchlorid, in gleicher Ausbeute und Reinheit.
Beispiele 4 bis 16
Analog Beispiel 1 werden die Umsetzungen, die in der Tabelle beschrieben sind, durchgeführt.
Beispiel 17
64 Teile N-Methyläthylenimin in 80 Teilen Acetonitril (stabilisiert mit 1 Teil Natriumhydroxid) werden innerhalb 30 Minuten bei -10 bis 0°C in eine Mischung von 225 Teilen Sulfurylchlorfluorid in 520 Teilen Acetonitril eingeführt. Es wird eine Stunde bei 0°C und 2 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Der eingeengte Rückstand wird im Vakuum destilliert, wobei man 142 Teile N-Methyl-N-β-chloräthylaminosulfonylfluorid (72% der Therorie) mit Sdp 60 bis 65°C/0,05 und n = 1,4369 als farbloses Öl erhält.

Claims (1)

  1. Weitere Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 23 01 207 zur Herstellung von β-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel in der die einzelnen Reste R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R¹ und R³ bzw. R² und R⁴ zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen, wobei man Aziridine der Formel in der die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorgenannte Bedeutung haben, mit einem Sulfurylhalogenid der Formel in der Y und X die vorgenannte Bedeutung haben, in einem inerten organischen Lösungsmittel in einer Menge von 200 bis 1200 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Aziridin, bei -65 bis +110°C drucklos oder unter Druck umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von β- Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel die Umsetzung anstelle der Ausgangsstoffe II mit Aziridinen der Formel durchführt, worin die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorstehend genannte Bedeutung haben und R⁵ für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder einem Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, wobei beide Reste noch durch 1 bis 3 Chloratome, Fluoratome und/oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, steht.
DE19742408530 1974-01-08 1974-02-22 Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden Granted DE2408530A1 (de)

Priority Applications (14)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742408530 DE2408530A1 (de) 1974-02-22 1974-02-22 Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden
IT20214/75A IT1031697B (it) 1974-02-22 1975-02-12 Processo per la preparazione di beta a ogendalchilamino solfonila logenuri
IL46625A IL46625A (en) 1974-02-22 1975-02-12 Process for the preparation of -haloalkylaminosulfonyl halides and certain such novel compounds
US05/549,658 US4014931A (en) 1974-01-08 1975-02-13 Production of β-haloalkylaminosulfonyl halides
BE153351A BE825526A (fr) 1974-02-22 1975-02-14 Procede de preparation d'halogenures de beta-haloalkylaminosulfonyle
NLAANVRAGE7502035,A NL178072C (nl) 1974-02-22 1975-02-20 Werkwijze ter bereiding van beta-halogeenalkylaminosulfonylhalogeniden.
DD184314A DD119581A5 (de) 1974-02-22 1975-02-20
HU75BA00003214A HU171858B (hu) 1974-02-22 1975-02-20 Sposob poluchenija beta-galogeno-alkilamino-sul'fonil-galogenidov
SU752108280A SU604483A3 (ru) 1974-02-22 1975-02-20 Способ получени галогеналкиламиносульфонилгалогенидов
FR7505461A FR2262028B2 (de) 1974-02-22 1975-02-21
GB7304/75A GB1488186A (en) 1974-02-22 1975-02-21 Production of beta-haloethylaminosulphonyl halides
CH218275A CH586668A5 (de) 1974-02-22 1975-02-21
JP50021073A JPS5833868B2 (ja) 1974-02-22 1975-02-21 ベ−タ − ハロゲンアルキルアミノスルホニルハロゲニドノ セイホウ
US05/746,197 US4173580A (en) 1974-01-08 1976-11-30 Production of β-haloalkylaminosulfonyl halides

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742408530 DE2408530A1 (de) 1974-02-22 1974-02-22 Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2408530A1 DE2408530A1 (de) 1975-09-04
DE2408530C2 true DE2408530C2 (de) 1987-07-09

Family

ID=5908156

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19742408530 Granted DE2408530A1 (de) 1974-01-08 1974-02-22 Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden

Country Status (12)

Country Link
JP (1) JPS5833868B2 (de)
BE (1) BE825526A (de)
CH (1) CH586668A5 (de)
DD (1) DD119581A5 (de)
DE (1) DE2408530A1 (de)
FR (1) FR2262028B2 (de)
GB (1) GB1488186A (de)
HU (1) HU171858B (de)
IL (1) IL46625A (de)
IT (1) IT1031697B (de)
NL (1) NL178072C (de)
SU (1) SU604483A3 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0007439B1 (de) * 1978-07-01 1982-07-28 BASF Aktiengesellschaft Neue Sulfamidsäurehalogenide und Verfahren zur Herstellung von Sulfamidsäurehalogeniden
EP0982300A3 (de) * 1998-07-29 2000-03-08 Societe Civile Bioprojet Alkylamine ohne Imidazolring als Histamin-H3-antagonisten und deren therapeutische Anwendung
DE50312258D1 (de) * 2002-05-16 2010-02-04 Basf Se

Also Published As

Publication number Publication date
NL7502035A (nl) 1975-08-26
IL46625A0 (en) 1975-04-25
BE825526A (fr) 1975-08-14
JPS5833868B2 (ja) 1983-07-22
FR2262028A2 (de) 1975-09-19
FR2262028B2 (de) 1978-04-07
NL178072B (nl) 1985-08-16
DD119581A5 (de) 1976-05-05
IT1031697B (it) 1979-05-10
GB1488186A (en) 1977-10-05
CH586668A5 (de) 1977-04-15
HU171858B (hu) 1978-04-28
NL178072C (nl) 1986-01-16
IL46625A (en) 1978-08-31
DE2408530A1 (de) 1975-09-04
JPS50121224A (de) 1975-09-23
SU604483A3 (ru) 1978-04-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH513136A (de) Verfahren zur Herstellung N-substituierter, einen Perfluorkohlenstoffrest aufweisender Sulfonamide
DE2408530C2 (de)
EP0132733B1 (de) Neue Fluorpivalsäurefluoride und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0200051A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Imidaten
DE2301207C2 (de) Verfahren zur Herstellung von β-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden
DD202427A5 (de) Verfahren zur herstellung von alpha-halogenalkylamiden
EP0024588B1 (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Cyclopropyl-carbonsäure-(alpha-cyano-3-phenoxy-benzyl)-estern
EP0025935B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-(2,2,2-Trihalogenethyl)-dialkyl-tetrahydrofuran-2-onen
DE2401819C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfamidsäurehalogeniden
EP0257295B1 (de) (Z)-2-Cyan-2-oximino-acetyl-chloride sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2553461A1 (de) Sulfamidsaeurehalogenide und verfahren zu ihrer herstellung
DE3428476A1 (de) 4h-pyrido(2,3-d)(1,3)oxazin-4-on-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur bekaempfung unerwuenschten pflanzenwuchses
DE1770481C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 33-disubstituierten ß -Lactamen
DE2736403C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Trialkoxy- und Tricycloalkoxy-acetonitrilen
EP0317888B1 (de) Neue fluorierte Nitroalkylverbindungen und ein Verfahren zur Herstellung von neuen und bekannten fluorierten Nitroalkylverbindungen
AT258264B (de) Verfahren zur Herstellung von 5-(3'-Methylaminopropyl)-5H-dibenzo[a,d] cyclohepten
DE2752196A1 (de) N- und o-substituierte alpha-amino- alpha-oxy-acetonitrile und verfahren zu ihrer herstellung
EP0025931B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-(2,2,-Dihalogenvinyl)-4,4-dialkyl-tetrahydrofuran-2-onen
DE3718524A1 (de) Verfahren zur herstellung von fluorsubstituierten carbonsaeurechloriden
EP0273409A1 (de) Neue Nitrohaloalkoxybenzole, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE2553460A1 (de) Sulfamidsaeurehalogenide und verfahren zu ihrer herstellung
DE2901334A1 (de) Neue harnstoffderivate
EP0132734A2 (de) Neopentylisocyanate und ihre Herstellung
DE2045905A1 (de) Substituierte Thioätherverbindungen
EP0508261A2 (de) Verfahren zur Herstellung von beta-Halogen-tert.-alkylcarbonsäurechloriden

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
AF Is addition to no.

Ref country code: DE

Ref document number: 2301207

Format of ref document f/p: P

AF Is addition to no.

Ref country code: DE

Ref document number: 2301207

Format of ref document f/p: P

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8330 Complete renunciation