DE2408530C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C309/00—Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
- C07C309/78—Halides of sulfonic acids
- C07C309/79—Halides of sulfonic acids having halosulfonyl groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C309/80—Halides of sulfonic acids having halosulfonyl groups bound to acyclic carbon atoms of a saturated carbon skeleton
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Description
Gegenstand des Hauptpatents 23 01 207 ist ein
Verfahren zur Herstellung von b-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel
in der die einzelnen Reste R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom,
einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit
7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R¹ und R³ bzw. R² und R⁴
zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen
Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom
bezeichnen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Aziridine der Formel
in der die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorgenannte Bedeutung haben, mit einem Sulfurylhalogenid der Formel
in der Y und X die vorgenannte Bedeutung haben, in einem inerten, organischen Lösungsmittel, in einer
Menge von 200 bis 1200 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Aziridin, bei -65 bis +110°C drucklos
oder unter Druck umsetzt.
Es ist nun bekannt, daß man N-Alkylamidosulfonylchloride durch Umsetzung
von Monoalkylammoniumchloriden mit Sulfurylchlorid herstellen
kann (Acta chem. Scand. 17, (1963), 2141). Bei Durchführung
der Reaktion in Gegenwart eines stark polaren, organischen
Lösungsmittels und Zugabe von Metallhalogenid als Katalysator
konnten die Reaktionsausbeuten durch das in der deutschen
Patentschrift 12 42 627 beschriebene Verfahren verbessert werden.
Während das Verfahren für niedere, unverzweigte Alkylamidosulfonylchloride
gute Ausbeuten liefert, verringern sich die
Ausbeuten mit Verzweigung und steigender Kettenlänge des Alkylradikals
erheblich. Ebenfalls können auf diesem Wege Halogenalkylaminosulfonylhalogenide
nicht hergestellt werden. Nachteilig
ist die lange Reaktionszeit des Verfahrens, die für eine
befriedigende Ausbeute erforderlich ist. Gerade auch im großtechnischen
Betrieb führen diese Verfahren zu Verarbeitungsschwierigkeiten,
wobei auch Probleme des Umweltschutzes wegen
des hohen Chlorgehaltes der Nebenprodukte eine Rolle spielen.
In der deutschen Offenlegungsschrift 19 43 233 wird ein Verfahren
zur Herstellung von β-Chloräthylaminosulfonylfluorid
durch Halogenaustausch des entsprechenden Aminosulfonylchlorids
mit Fluorwasserstoff unter Druck beschrieben. Im Hinblick auf
die Reaktionsbedingungen und die zweistufige Reaktionsführung
über das zuerst hergestellte Sulfonylchlorid ist das Verfahren
bezüglich einfacher und wirtschaftlicher Arbeitsweise, gerade
auch im industriellen Maßstab, unbefriedigend.
Es ist ferner bekannt, daß sich N,N-Dimethylaminosulfonylchlorid durch
Umsetzung von Sulfurylchlorid mit Dimethylamin herstellen läßt
(Ber. dtsch. chem. Ges., Band 14, Seiten 1810-1812 (1881)). Das Verfahren
ist gerade im großtechnischen Maßstab umständlich, unwirtschaftlich
und liefert unbefriedigende Ausbeuten. N-Halogenalkylverbindungen
können auf diese Weise nicht hergstellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist nun die im vorstehenden Anspruch
aufgezeigte Weiterbildung des Verfahrens des Hauptpatents.
Die Umsetzung läßt sich für den Fall der Verwendung von
N-Methyläthylenimin und Sulfurylchlorid durch folgende Formeln
wiedergeben:
Im Hinblick auf den Stand der Technik liefert das Verfahren auf
einfacherem und wirtschaftlicherem Wege am Stickstoffatom disubstituierte
β-Halogenalkylaminosulfonylhalogenide in besserer
Ausbeute und Reinheit. Die Reaktionszeit ist kürzer, ebenfalls
ist die Aufarbeitung des Reaktionsgemischs, auch im Hinblick
auf den Umweltschutz, einfacher und betriebssicherer. Ausgangsstoffe
IV mit Alkylgruppen mit Halogenatomen als Substituenten
und einer höheren Zahl an Kohlenstoffatomen können nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren umgesetzt werden. Alle diese vorteilhaften
Ergebnisse sind im Hinblick auf den Stand der Technik
überraschend.
Bevorzugte Ausgansstoffe IV und III und dementsprechend bevorzugte
Endstoffe Ia sind solche, in deren Formeln die einzelnen
Reste R₁, R₂, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sein können
und jeweils ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 20, insbesondere 1 bis 8, vorzugsweise
1 bis 3 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis
12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeuten, darüber
hinaus R₁ und R₃ bzw. R₂ und R₄ zusammen mit den beiden benachbarten
Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen
alicyclischen Ringes stehen, insbesondere für einen Cyclohexyl-
oder Cyclopenthylring stehen, Y und X gleich oder verschieden
sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen
und R₅ für einen Alkylrest mit 1 bis 20, vorzugsweise
1 bis 10, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 8, insbesondere
2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei beide Reste noch durch
vorzugsweise 1 bis 3 Chloratome, Fluoratome und/oder Carbalkoxygruppen
mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können,
steht. Die genannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen
inerte Gruppen und/oder Atome, z. B. Chloratome,
Fluoratome, Bromatome, Nitrogruppen, Cyangruppen, Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carbalkoxygruppen mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen, substituiert sein. Ist der Ausgangsstoff III
ein Sulfurylhalogenid, das gleichzeitg Chlor und Fluor als
Halogen enthält, so erhält man in der Regel entsprechende
β-Chlor-alkylamino-sulfonylfluoride. Bei unsymmetrisch substituierten
Ausgangsstoffen II, in denen die Bedeutung von R₁ nicht
der von R₃ und die von R₂ nicht der von R₄ entspricht, erhält
man Gemische der beiden isomeren Endstoffe Ia.
Die Ausgangsstoffe IV können mit dem Sulfurylhalogenid III in
stöchiometrischer Menge oder mit einem Überschuß an Sulfurylhalogenid
III umgesetzt werden, vorzugsweise in einem Verhältnis
von 1 bis 4 Mol, insbesondere 1 bis 2 Mol Sulfurylhalogenid
III je Mol Ausgangsstoff IV. Die Herstellung der Ausgangsstoffe
IV kann nach den üblichen Verfahren, beispielsweise
durch Umsetzung von β-Alkyl-aminoalkoholen mit Schwefelsäure
unter Wasserentzug zu β-Alkylaminosulfaten und anschließende
Cyclisierung in alkalischem Medium zu Aziridinen nach dem in
J. Amer. Chem. Soc. 87, 755 (1965) beschriebenen Verfahren erfolgen;
beispielsweise können so die folgenden Aziridine synthetisiert
werden:
Beispielsweise kommen folgende Aziridine IV in Betracht:
N-Methyl-aziridin, N-Äthyl-aziridin, N-Propyl-aziridin, N-Isopropyl-aziridin, N-Butyl-aziridin, N-sek.-Butyl-aziridin, N-tert.-Butyl-aziridin, N-Pentyl-aziridin, N-(2-Pentyl)-aziridin, N-(3-Pentyl)-aziridin, N-(2-Methyl-n-butyl)-aziridin, N-Hexyl- aziridin, N-Heptyl-aziridin, N-Octyl-aziridin, N-Nonyl-aziridin, N-Decyl-aziridin, N-Undecyl-aziridin, N-Dodecyl-aziridin, N-Tridecyl-aziridin, N-Tetradecyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-aziridin, 1,2,3-Trimethyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-äthyl-aziridin, 2,3-Dimethyl- 1-äthyl-aziridin, 2-Methyl-1-isopropyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-isopropyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-propyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-butyl-aziridin, 1,2,2-Trimethyl-aziridin, 2,2-Dimethyl- 1-n-propyl-aziridin, 1-Chlorpropyl-2,3-dimethyl-aziridin, N-(β-Carbomethoxy-äthyl)-aziridin, N-(β-Carbobutoxy-propyl)- aziridin, N-(γ-Carbomethoxy-propyl)-aziridin, N-Fluor-propyl- aziridin, N-Methoxymethyl-aziridin, N-Chloräthyl-aziridin, N-(2-Methoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Methoxy-propyl)-aziridin, N-(4-Methoxy-butyl)-aziridin, N-(5-Methoxy-pentyl)-aziridin, N-(2-Äthoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Äthoxy-propyl)-aziridin, N-(6-Methoxy-hexyl)-aziridin, N-(7-Methoxy-heptyl)-aziridin, N-(3-n-Butoxy-propyl)-aziridin, N-(6-n-Butoxy-hexyl)-aziridin, N-(3-n-Hexyloxy-propyl)-aziridin, 7-Methyl-7-aza-bicyclo(4,1,0)- heptan, 6-Methyl-6-aza-bicyclo(3,1,0)-hexan, 2-Cyano-1-methyl- aziridin, 2-(3′-Chlorpropyl)-1-methyl-aziridin, 1-Methyl-2-butyl- aziridin, 1-Methyl-2-pentyl-aziridin, 1-Methyl-2,3-diäthyl aziridin, 1-Methyl-2,3-dipropyl-aziridin, 1-Methyl-2-benzyl- aziridin, 1-Methyl-2-phenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-phenyl- aziridin, 1-Methyl-2-propyl-3-p-chlorphenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-o-cyanophenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-p-nitrophenyl- aziridin.
N-Methyl-aziridin, N-Äthyl-aziridin, N-Propyl-aziridin, N-Isopropyl-aziridin, N-Butyl-aziridin, N-sek.-Butyl-aziridin, N-tert.-Butyl-aziridin, N-Pentyl-aziridin, N-(2-Pentyl)-aziridin, N-(3-Pentyl)-aziridin, N-(2-Methyl-n-butyl)-aziridin, N-Hexyl- aziridin, N-Heptyl-aziridin, N-Octyl-aziridin, N-Nonyl-aziridin, N-Decyl-aziridin, N-Undecyl-aziridin, N-Dodecyl-aziridin, N-Tridecyl-aziridin, N-Tetradecyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-aziridin, 1,2,3-Trimethyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-äthyl-aziridin, 2,3-Dimethyl- 1-äthyl-aziridin, 2-Methyl-1-isopropyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-isopropyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-propyl-aziridin, 2-Methyl-1-n-butyl-aziridin, 1,2,2-Trimethyl-aziridin, 2,2-Dimethyl- 1-n-propyl-aziridin, 1-Chlorpropyl-2,3-dimethyl-aziridin, N-(β-Carbomethoxy-äthyl)-aziridin, N-(β-Carbobutoxy-propyl)- aziridin, N-(γ-Carbomethoxy-propyl)-aziridin, N-Fluor-propyl- aziridin, N-Methoxymethyl-aziridin, N-Chloräthyl-aziridin, N-(2-Methoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Methoxy-propyl)-aziridin, N-(4-Methoxy-butyl)-aziridin, N-(5-Methoxy-pentyl)-aziridin, N-(2-Äthoxy-äthyl)-aziridin, N-(3-Äthoxy-propyl)-aziridin, N-(6-Methoxy-hexyl)-aziridin, N-(7-Methoxy-heptyl)-aziridin, N-(3-n-Butoxy-propyl)-aziridin, N-(6-n-Butoxy-hexyl)-aziridin, N-(3-n-Hexyloxy-propyl)-aziridin, 7-Methyl-7-aza-bicyclo(4,1,0)- heptan, 6-Methyl-6-aza-bicyclo(3,1,0)-hexan, 2-Cyano-1-methyl- aziridin, 2-(3′-Chlorpropyl)-1-methyl-aziridin, 1-Methyl-2-butyl- aziridin, 1-Methyl-2-pentyl-aziridin, 1-Methyl-2,3-diäthyl aziridin, 1-Methyl-2,3-dipropyl-aziridin, 1-Methyl-2-benzyl- aziridin, 1-Methyl-2-phenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-phenyl- aziridin, 1-Methyl-2-propyl-3-p-chlorphenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl- 3-o-cyanophenyl-aziridin, 1,2-Dimethyl-3-p-nitrophenyl- aziridin.
Ausgangsstoffe der Formel III sind bevorzugt Sulfurylchlorid,
Sulfurylchlorfluorid und Sulfurylfluorid.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur von -65 bis
+110°C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt. Im Falle der Verwendung von Sulfurylchlorid
ist eine Temperatur von -40 bis 100°C, insbesondere
-10 bis 50°C, im Falle der Verwendung von Sulfurylchlorfluorid
eine Temperatur -30 bis +35°C, insbesondere von -20 bis +10°C
und im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid eine Temperatur
-60 bis +30°C, insbesondere von -60 bis -40°C, bevorzugt. In
Druckapparaturen ist in den beiden letzteren Fällen auch eine
Temperatur von 0 bis 30°C vorteilhaft.
Man führt die Reaktion zweckmäßig in einer vorgelegten Menge
an Ausgangsstoff III und einem unter den Reaktionsbedingungen
inerten, organischen Lösungsmittel durch. Als Lösungsmittel
eignen sich besonders chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
1,1- und 1,2-Dichloräthan, 1,1,1- und 1,1,2-Trichloräthan,
1,1,2,2- und 1,1,1,2-Tetrachloräthan, n-Propylchlorid, n-Butylchlorid,
sec.-Butylchlorid, iso-Butylchlorid; chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol, Brombenzol, o-, p-,
m-Dichlorbenzol, o-, m-Dibrombenzol, o-, m-, p-Chlortoluol,
1,2,4-Trichlorbenzol; Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitrobenzol,
Nitromethan, Nitroäthan, o-, m-, p-Chlornitrobenzol, aliphatische
und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Petroläther,
Cyclohexan, Pentan, Heptan; bevorzugt Nitrile wie Acetonitril,
Propionitril, Butyronitril, Isobutyronitril, Benzonitril,
o-, m-, p-Chlorbenzonitril oder Äther wie Diäthyläther, Dipropyläther
oder verflüssigtes Schwefeldioxid; oder entsprechende Gemische.
Man verwendet das Lösungsmittel bzw. den
vorgelegten Ausgangsstoff III in einer Menge von 200 bis
1200 Gew.-%, bezogen auf Ausgangsstoff IV.
Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von
Ausgangsstoff IV und Sulfurylhalogenid, gegebenenfalls zusammen
mit Lösungsmittel, wird während 0,5 bis 8 Stunden bei der Reaktionstemperatur
gehalten. In einer vorteilhaften Ausführungsform
gibt man das Gemisch von Ausgangsstoff IV und Lösungsmittel über
eine Zulaufvorrichtung bei -10 bis +10°C zu dem Gemisch von Ausgangsstoff
III und Lösungsmittel; im Falle der Verwendung von
Sulfurylfluorid als Ausgangsstoff III erfolgt die Zugabe zweckmäßig
bei -60 bis -48°C. Man kann den Ausgangsstoff IV im Gemisch
mit Lösungsmittel und den Ausgangsstoff III im Gemisch mit Lösungsmittel
auch durch gleichmäßige Zuführung in einen mit Sole
gekühlten Rückflußkühler vereinigen und das Reaktionsgemisch in
der Lösungsmittelvorlage auffangen. Nach dem Vereinigen der Komponenten
rührt man das Gemisch vorteilhaft noch von 10 bis 30
Minuten bei der Zugabetemperatur nach, erwärmt es innerhalb von
10 bis 30 Minuten auf Raumtemperatur und rührt es dann von 20
bis 30 Minuten bei 30 bis 40°C nach. Im Falle der Verwendung von
Sulfurylfluorid als Ausgangsmaterial III rührt man zweckmäßig
2 bis 8 Stunden bei -55 bis -45°C nach. Aus dem Reaktionsgemisch
wird der Endstoff I in üblicgher Weise, z. B. durch fraktionierte
Destillation, abgetrennt.
Im Falle der Verwendung von Sulfurylfluorid können vorteilhaft
zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit Lewis-Säuren als
Katalysatoren zugesetzt werden, vorteilhaft in einer Menge von
0,01 bis 0,04 Mol je Mol Ausgangsstoff III. Unter Lewis-Säuren
werden hier elektrophile Stoffe mit unvollständiger Elektronenkonfiguration
verstanden, die ein Elektronenpaar einer Base aufnehmen
können. Bezüglich der Definition von Lewis-Säuren wird
auf Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band 4/2,
Siete 6, und Rodd, Chemistry of Carbon Compounds, Band IA,
Seite 103 (Elsevier Publ. Co. N.Y. 1951) verwiesen. Es kommen
zweckmäßig als Lewis-Säuren Halogenide von Metallen der 2. bis
6. Gruppe des Periodischen Systems wie Zink-, Bor-, Aluminium-,
Zinn-, Titan-, Antimon-, Wismut-, Molybdän-, Wolfram-chlorid,
Aluminiumbromid und Bortrifluorid in Frage. Die Lewis-Säure
kann man ebenfalls in Gestalt ihrer Komplexe, z. B. von Bortrifluorid-
ätherat, -dihydrat, -äthyl-alkoholat und andere -alkoholaten;
Fluorborsäure, Borfluorid-essigsäure, -diessigsäure,
-phosphorsäure; Bortrichlorid-Komplexverbindungen mit Phosphortrichlorid
und Phosphoroxychlorid verwenden. Als Katalysatoren
sind bevorzugt Arsen(III)- und Arsen(V)-fluorid, Antimon(III)-
und Antimon(V)-fluorid.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren neuen Verbindungen
sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung
von Pflanzenschutzmitteln, Farbstoffen und Pharmazeutika. So
kann man z. B. aus ihnen durch Umsetzung mit Anthranilsäure oder
ihren Salzen o-Sulfamidobenzoesäuren herstellen. Durch Cyclisierung
dieser Stoffe, z. B. nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift
21 05 687 beschriebenen Verfahren, gelangt man zu
den am Stickstoffatom substituierten 3-(β-Halogen)-alkyl-2,1,3-
benzothiadiazin-4-on-2,2-dioxiden, deren Halogen durch Wasserstoff,
z. B. mittels Lithiumaluminiumhydrid, ersetzt werden kann
und zu Derivaten führt, deren Verwendung für Pflanzenschutzmittel
und Pharmazeutika interessant ist. Weitere Verwendung
zeigen die belgischen Patentschriften 7 57 886 und 7 02 877 und
die deutsche Patentschrift 11 20 456. Ebenfalls sind aus den
erfindungsgemäß hergestellten Endstoffen Ia durch Umsetzung mit Glykolsäureaniliden
Herbicide erhältlich. Aus den Endstoffen Ia können
durch Hydrolyse die entsprechenden Halogenamine hergestellt werden,
die Ausgangsstoffe von chemotherapeutischen Heilmitteln
auf dem Gebiet der Bekämpfung von Krebs und Tumoren sind
(Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 10, 1958, Seiten
773 ff). Aus den Endstoffen Ia erhält man nach den in Arzneimittel-Forschung
12 (1962), Seiten 1119 ff. beschriebenen Verfahren
N,N-Bis-(β-Halogenalkyl)-sulfamidhydrazone, die gegen
Sarkome und Karcinome wirksam sind. Man kann aus den Endstoffen
Ia durch Umsetzung mit 2,3-Dihydro-3,3-dimethyl-5-hydroxy-
benzofuranderivaten die in der
DE-OS 23 24 592 beschriebenen herbiziden Sulfaminester
herstellen.
In diesem Zusammenhang sind unter den erfindungsgemäß hergestellten neuen Endstoffen Ia
β-Halogenalkylaminosulfonylhalogenide der Formel
in der die einzelnen Reste R₁, R₂, R₃ und R₄ gleich oder verschieden
sein können und jeweils ein Wasserstoffatom oder einen
Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Phenylrest bedeuten,
darüber hinaus R₁ und R₃ bzw. R₂ und R₄ zusammen mit den beiden
benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen
alicyclischen Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden
sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom
bezeichnen und R₅ für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
oder einen Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wobei beide Reste noch durch Chloratome, Fluoratome
und/oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert
sein können, steht, bevorzugt.
Unter den bevorzugten Endstoffen des beanspruchten Verfahrens sind N-Methyl-N-β-chloräthyl-
aminosulfonylchlorid, N-Äthyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid,
N-n-Propyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Butyl-N-
β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid, N-n-Butyl-N-2-chlor-propyl-
3-aminosulfonylchlorid, N-n-Hexyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid,
N-n-Octyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid,
N-2-Chloräthyl-N-2′-methoxyäthyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-
N-3′-methoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-
N-3′-äthoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-3′-
n-butoxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-3′-n-hexyl-
oxypropyl-aminosulfonylchlorid, N-2-Chloräthyl-N-2′-carbomethoxyäthyl-
aminosulfonylchlorid, N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylfluorid,
N-n-Decyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid,
N-n-Butyl-N-3-chlorpropyl-2-aminosulfonylchlorid bsonders vorteilhaft.
Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile bedeuten
Gewichtsteile.
70 Teile N-Methyläthylenimin in 85 Teilen Acetonitril (stabilisiert
mit 2 Teilen Natriumhydroxid) werden innerhalb 35 Minuten
bei 10 bis 16°C in ein Gemisch von 288 Teilen Sulfurylchlorid
und 470 Teilen Acetonitril unter Rühren eingeführt. Das Reaktionsgemisch
wird ½ Stunde bei 25 bis 30°C gerührt und dann
im Vakuum von überschüssigem Sulfurylchlorid und Lösungsmittel
befreit. Bei der Destillation des verbleibenden Öles erhält man
206 Teile (87% der Theorie) N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid
mit Sdp. 78 bis 82°C/0,2 und n = 1,4820.
Nach Zugabe von 70 Teilen N-Methyläthylenimin in 80 Teilen
Acetonitril zu 288 Teilen Sulfurylchlorid in 500 Teilen flüssigem
Schwefeldioxid wird die Reaktion analog Beispiel 1 bei
-10°C und einer Stunde Rühren bei -10°C durchgeführt. Es werden
174 Teile (74% der Theorie) N-Methyl-N-β-chloräthyl-aminosulfonylchlorid,
mit n = 1,4828 und Sdp. 76°C/0,1 erhalten.
Die Reaktion wird analog Beispiel 1 mit Diäthyläther anstelle
von Acetonitril durchgeführt. Man erhält N-Methyl-N-β-chloräthyl-
aminosulfonylchlorid, in gleicher Ausbeute und Reinheit.
Analog Beispiel 1 werden die Umsetzungen, die in der Tabelle
beschrieben sind, durchgeführt.
64 Teile N-Methyläthylenimin in 80 Teilen Acetonitril (stabilisiert
mit 1 Teil Natriumhydroxid) werden innerhalb 30 Minuten
bei -10 bis 0°C in eine Mischung von 225 Teilen Sulfurylchlorfluorid
in 520 Teilen Acetonitril eingeführt. Es wird eine Stunde
bei 0°C und 2 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Der eingeengte
Rückstand wird im Vakuum destilliert, wobei man 142 Teile
N-Methyl-N-β-chloräthylaminosulfonylfluorid (72% der Therorie)
mit Sdp 60 bis 65°C/0,05 und n = 1,4369 als farbloses Öl erhält.
Claims (1)
- Weitere Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 23 01 207 zur Herstellung von β-Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel in der die einzelnen Reste R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeuten, darüber hinaus R¹ und R³ bzw. R² und R⁴ zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen für Glieder eines 5- bis 8gliedrigen alicyclischen Ringes stehen, Y und X gleich oder verschieden sein können und jeweils ein Chloratom oder ein Fluoratom bezeichnen, wobei man Aziridine der Formel in der die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorgenannte Bedeutung haben, mit einem Sulfurylhalogenid der Formel in der Y und X die vorgenannte Bedeutung haben, in einem inerten organischen Lösungsmittel in einer Menge von 200 bis 1200 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Aziridin, bei -65 bis +110°C drucklos oder unter Druck umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von β- Halogenalkylaminosulfonylhalogeniden der Formel die Umsetzung anstelle der Ausgangsstoffe II mit Aziridinen der Formel durchführt, worin die Reste R¹, R², R³ und R⁴ die vorstehend genannte Bedeutung haben und R⁵ für einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder einem Alkyloxyalkylrest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, wobei beide Reste noch durch 1 bis 3 Chloratome, Fluoratome und/oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, steht.
Priority Applications (14)
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---|---|---|---|
DE19742408530 DE2408530A1 (de) | 1974-02-22 | 1974-02-22 | Verfahren zur herstellung von betahalogenalkylaminosulfonylhalogeniden |
IT20214/75A IT1031697B (it) | 1974-02-22 | 1975-02-12 | Processo per la preparazione di beta a ogendalchilamino solfonila logenuri |
IL46625A IL46625A (en) | 1974-02-22 | 1975-02-12 | Process for the preparation of -haloalkylaminosulfonyl halides and certain such novel compounds |
US05/549,658 US4014931A (en) | 1974-01-08 | 1975-02-13 | Production of β-haloalkylaminosulfonyl halides |
BE153351A BE825526A (fr) | 1974-02-22 | 1975-02-14 | Procede de preparation d'halogenures de beta-haloalkylaminosulfonyle |
NLAANVRAGE7502035,A NL178072C (nl) | 1974-02-22 | 1975-02-20 | Werkwijze ter bereiding van beta-halogeenalkylaminosulfonylhalogeniden. |
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