DE2408276B2 - Verbrennungskraftmaschine - Google Patents
VerbrennungskraftmaschineInfo
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- C22C—ALLOYS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbrennungskraftmaschine, deren Zylinder aus einer übereuiektischen zo
Aluminium-Silizium-Legierung der Zusammensetzung Ib bis 26% Silizium. 0.5 bis 6% Kupfer sowie 0.08 bis
2.5% von einem oder mehreren der Metalle Eisen. Mangan. Zink. Titan. Rest Aluminium, besteht, wobei
mechanisch an ihrer Oberfläche geglättete Primärsiliziumkristalle aus der unbewehrten Lauffläche herausragen.
Aluminiumzylinder für Verbrennungsmotoren haben
sich überall dort durchgesetzt, wo Wert auf geringes Gewicht, eine sehr gute Wärmeabfuhr und die
Möglichkeit zur wirtschaftlichen Großserienfertigung mit Hilfe des Kokillen- und Druckgießverfahrens gelegt
wird. I lauptanwendungsgebietc sind bis jetzt tragbare
Vlotoiaggregate, vor allem Baumsägen sowie Mopcds
und Motorräder. Bootsmotoren und Ilochleistungs-Motoren
für Personenwagen. Aluminium/ylinder und -zylmderblöcke ohne einen besonderen Schutz der
Zylinderbohrung haben dabei den Nachteil eines sehr hohen Verschleißes und großer Preßanfälligkeit. Die
meenanische festigkeit der im Motorenbau bekannten eutektischcn Aluniinium-.Siliziuni-Legicrung läßt überdies
bei höheren Temperaturen zu wünschen übrig, so daß sich bis jetzt derartige imbcwehrtc Aluminiumzylinder
nicht durchsetzen konnten. Die Nachteile hoher Verschleiß- und Freßanfälligkeit der unbewehrten
Alummiumzy linder wurden durch galvanisch abgeschiedene
Chromschichtcn und Nickelschichtcn mit Festsioffeinkigerungcn
sowie durch eingegossene und eingepreßte Graugußbüchsen oder durch Strahlspritzschichten
ausgeglichen. Diese Bewehrung der AluminiumlaufHächc erhöht jedoch die Herstellungskosten der
Aluminiumzylinder durch höhere Material-. Fertigungsund Bearbeitungskosten, die gegenüber dem unbe>vehrten
Aluminiumzylinder 20% und mehr betragen können.
Eingegossene oder eingepreßte Graugußbüchsen verschlechtern zusätzlich die Wärmeabfuhr über die
Zylinderwand ganz erheblich, bei eingepreßten Büchsen wird der Wärmedurchgang durch die Zylinderwand bei
den für luftgekühlten Motoren üblichen Betriebstemperaturen von 200 C und mehr gleich groß, teilweise sogar
schlechter als bei einfachen Graugußzylindern.
Der Verschleiß« iderstand von galvanisch aufgebrachten
C hromschichten ist im oberen Ringumkehrpunkt des Zylinders für verschiedene Anwendungsfälle
zu gering. Deswegen werden oft anstelle der Chromschicht die bereits erwähnten galvanisch aufgebrachten
Nickelscliichien mit Silizium- und BorkarbideinUtgerunk'rii
verwendet. Diese sehr harten, in die Nickelschicht eingelagerten Karbide dienen dabei als tragendes und
verschleißminderndes Gerüst. Die Herstellkosten derartiger Nickelschichten sind jedoch höher als die der
üblichen Chromschichten.
Von Bedeutung ist ferner ein aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung des Typs
AlSi 17 Cu mit 16 bis 18% Silizium und 4 bis 5% Kupfer
bestehender Zylinder ohne speziellen Schutz der Zylinderlaufbahn. Die Zylinderiaufbahn ist nach einem
aus der DT-AS 15 21 939 bekannten Oberflächen-Bearbeitungsverfahren
hergestellt. Dabei werden die Primärsiliziumkristalle der übereuiekiischen Aluminium-Silizium-Legierung
durch Honen der Laufbahnoberflächc mit anschließendem Ätzen freigelegt. In den
Zylinderbüchsen laufei: herkömmliche Leichtmetallkolben,
deren Schaft mit einer 10 bis JO um dicken Eisenschicht überzogen ist. um einen minimalen
Verschleiß and geringe Freßempfindlichkeit (Aluminium 49, 1973. 10. Seite 702) vor allem bei extremen
Motorbedingungen, wie z. B. Kalistart bei -30 C sow ic Frcßtests bei erhöhten Temperaturen und damit eine
einwandfreie Funktion der Kombination Kolben. Kolbenringe und unbew ehrte Zylinderiaufbahn zu
erreichen. Ferner soll sichergestellt sein, daß auf keinen
Fall das Aluminium des Zylinders mit dem Aluminium des Kolbens in Berührung kommen kann, um die
Freßneigung zu verhindern (Technisches Handbuch Karl Schmidt GmbH. Neckarsulm l%7. Seiten 74'75).
Im Hinblick auf eine weitere Verbesserung der Werkstoffpaarung von Kolben und Zylinder wurde nun
gefunden, daß, entgegen der allgemeinen Auffassung, auf das galvanische Auftragen einer dünnen Eisen
schicht auf den Schaft des Aiuminiumkolbens verzichtet werden kann, wenn erfindungsgemäß der Kolben au«,
einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung
des gleichen Typs wie der Zylinder besteht und die gleiche Lauffläche wie bei dem Zylinder angewendet ist.
Die Lauffläche wird nach dem gleichen Verfahren mechanisch durch Honen bearbeitet und anschließend
chemisch durch Ätzen oder elektrochemisch behandelt. wie es bei der Oberflächenbearbeitung der zugehörigen
Zylinderlauffläche angewendet wird.
Die auf diese Weise freigelegten Primärsiliziumkristalle
besitzen eine Tragfunktion gegenüber den Primärsiliziumkristallen der Zylinderlaufbahn, so daß es
zu einer innigen Berührung zwischen dem Aluminium des Zylinders und des Kolbens nicht kommen kann. Die
neben den Primärsiliziumkristallen bestehenden Zwischenräume dienen zur Aufnahme von Verschleißprodukten
und als Ölreservoir für die Funktion der unbewehrten Zylinderlaufbahn.
Als übereutektische Aluminium-Silizium-Legierungen kommen solche mit 16 bis 2b% Silizium und 0,5 bis
6% Kupfer sowie Beimengen von Eisen, Nickel. Magnesium. Mangan, Zink und/oder Titan von jeweils
0.08 bis 2,5% in Betracht.
Ausführungsbeispiele
Erste Motorversuche mit einem aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung des Typs
AISiI 7Cu4Mg bestehenden Zylinder und einem aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung
des Typs AISi25CuNiMg bestehenden Kolben wurden an luftgekühlten Zweitaktmotoren für Kettensägen
durchgeführt:
I. Motor A mit einer Literleistung von 63 PS/l bei e'.ncr Maximaldrehzahl von 7200 U/min und einem Zylinderdurchmesser von 52 mm.
I. Motor A mit einer Literleistung von 63 PS/l bei e'.ncr Maximaldrehzahl von 7200 U/min und einem Zylinderdurchmesser von 52 mm.
2. Motor B mit einer Literleistung von 57 PS/l bei einer Maximaldrehzahl von 7200 D/min und einem
Zylinderdurchmesser von 44 mm.
Zu Beginn wurden zur Spielcritimierung zwischen
Kolben und Zylinder jeweils 5 Kaltstarts bei - 30c C mit
Kraftstoffüberschwemmung durchgeführt. Nach einwandfreiem Abschluß dieser Kaltstartversuch2 wurde
mit dem ,»!eichen Kolben und Zylinder ein Wechsellasthiuf
über 50 h durchgeführt. Das Kraftstoff-Öl Mischungsverhältnis war dabei 1 : JO. Zusatzlich wurden
die Motoren im praktischen Sägebetrieb über einen längeren Zeitraum geprüft und weitere Sägebetricbs-Simulaiionsprogramme
im Motorenprüffeld durchgeführt. Der Wechsellasi/yklus bestand aus 25 min L.auf
bei maximalem Moment. 10 min bei erhöhtem Leerlauf von JOOO U/min, 25 min bei maximaler Drehzahl und
Vollast sowie 5 min Verweilzeil bei abgestelltem Motor. Es ergab sich ein einwandfreies Aussehen des Kolbens
und Z\ linders aus dem Motor Λ nach einem Wechsellastlauf von 22Oh. Die Zylinderlauffläche und
kolbenlaufHäche sind vollkommen glatt, ohne Riefen
und ohne jegliche Ireßspurcn oder Schmierer. Die
Leistung über den ganzen Drohzahlbereieh lag um etwa
5''.'H höher als bei dem verchromten Serien/ylinder. Der
spezifische Kraftstoffverbrauch war dementsprechend ebenfalls iierinner als beim Serienzv linder. Der Verschleiß
im oberen Ringumkehrpunkt betragt beim Zylinder und dem Kolben nach 50 h Laufzeit entsprechend
dem beschriebenen Wechsellastprogramrii 0.5 lim gegenüber 11 um beim verchromten Serienzylinder'.
Das Aussehen des Kolbens und der Zylinderbolmnig
aus dem Motor B nach einer i ekl.rprobung von 550 h
ist einwandfrei, der Zylinderverschleiß im oberen Ringumkehrpunkt beträgt nach 500 h maximal 2 μηι. die
meßbare Sloßspielvergroßerung der SiandarcJgraugußringe
liegt bei 0.17 mm. Zwischen 50 h und 22'» Ii
Wechsellastlaufzeil steigt der Zylinder- und Kolben\er schleiß nur noch geringfügig um wenige um an. Der
Verschleiß der Kolbenringe und ties Kolbenschal icwar
kaum meßbar.
Der aus Kolben und Z\linder bestehende Bausatz isi
in tier Zeichnung beispielhaft dargestellt:
Die [-i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch Zvlinder
und Kolben entlang der Druck (iegendriK k I .bene.
In Fig.2 ist eine ausschnittst eise Vergrößerung ik':
sich berührenden Laufflächen von Zylinder I ur.d Kolben 2 aus I" i g. 1 gezeigt, wobei durch die
Traglunktion der Primiirsiliziutnkrisiallc Ϊ ein als
Olreservoir dienender Zwischenraum 4 gebildet ist.
Der mit der Hrfindung erzielte Vuncil besteht
insbesondere tiarin, daß der Verschleiß \ erringen und
die Obcrflächenbcarbeitunn ties Kolbens vereinfacht ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verbrennungskraftmaschine, deren Zylinder aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung der Zusammensetzung 16 bis 26% Silizium, 0,5 bis 6% Kupfer sowie 0.08 bis 2.5% von einem oder mehreren der Metalle Eisen. Nickel. Magnesium. Mangan, Zink und Titan. Rest Aluminium, besieht, wobei mechanisch geglättete Primärsiliziumkristalle aus der unbewehrten Lauffläche herausragen, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung dieser Lauffläche auf den aus der Legierung gleichen Typs bestehenden Kolben.15
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742408276 DE2408276B2 (de) | 1974-02-21 | 1974-02-21 | Verbrennungskraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742408276 DE2408276B2 (de) | 1974-02-21 | 1974-02-21 | Verbrennungskraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2408276A1 DE2408276A1 (de) | 1975-08-28 |
DE2408276B2 true DE2408276B2 (de) | 1976-10-14 |
Family
ID=5908025
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742408276 Ceased DE2408276B2 (de) | 1974-02-21 | 1974-02-21 | Verbrennungskraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (10)
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US5630355A (en) * | 1993-06-21 | 1997-05-20 | Kabushiki Kaisha Toyoda Jidoshokki Seisakusho | Reciprocating type compressor with improved cylinder block |
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US6096143A (en) * | 1994-10-28 | 2000-08-01 | Daimlerchrysler Ag | Cylinder liner of a hypereutectic aluminum/silicon alloy for use in a crankcase of a reciprocating piston engine and process for producing such a cylinder liner |
US5916390A (en) * | 1995-10-30 | 1999-06-29 | Mercedes-Benz Ag | Cylinder liner comprising a supereutectic aluminum/silicon alloy for sealing into a crankcase of a reciprocating piston engine and method of producing such a cylinder liner |
DE102004050484A1 (de) * | 2004-10-15 | 2006-04-20 | Peak Werkstoff Gmbh | Legierung auf Basis von Aluminium sowie Formteil aus dieser Legierung |
WO2024074926A1 (en) * | 2022-10-07 | 2024-04-11 | Zf Commercial Vehicle Control Systems India Limited | Air compressor housing for an air compressor of a commercial vehicle, method of producing such a compressor and use of a hypereutectic aluminium alloy therefore |
-
1974
- 1974-02-21 DE DE19742408276 patent/DE2408276B2/de not_active Ceased
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DE2408276A1 (de) | 1975-08-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |