DE2608327A1 - Aluminium-zylinder fuer brennkraftmaschinen - Google Patents

Aluminium-zylinder fuer brennkraftmaschinen

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DE2608327A1
DE2608327A1 DE19762608327 DE2608327A DE2608327A1 DE 2608327 A1 DE2608327 A1 DE 2608327A1 DE 19762608327 DE19762608327 DE 19762608327 DE 2608327 A DE2608327 A DE 2608327A DE 2608327 A1 DE2608327 A1 DE 2608327A1
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Johannes Ing Grad Reitz
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Karl Schmidt GmbH
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Karl Schmidt GmbH
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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    • F16J10/02Cylinders designed to receive moving pistons or plungers
    • F16J10/04Running faces; Liners
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02FCYLINDERS, PISTONS OR CASINGS, FOR COMBUSTION ENGINES; ARRANGEMENTS OF SEALINGS IN COMBUSTION ENGINES
    • F02F1/00Cylinders; Cylinder heads 
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    • F02F1/02Cylinders; Cylinder heads  having cooling means
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    • F02F1/08Shape or arrangement of cooling fins; Finned cylinders running-liner and cooling-part of cylinder being different parts or of different material
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Description

  • Aluminium-Zylinder für Brennkraftmaschinen
  • Die Erfindung betrifft einen aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung des Typs AlSi17Cu4Mg bestehenden Zylinder für Brennkraftmaschinen, wobei die mechanisch geglätteten Primärsiliziumkristalle über die von der Aluminiummatrix gebildete Zylinderwand hinausragen.
  • Aluminiumzylinder für Verbrennungsmotoren haben sich überall dort durchgesetzt, wo Wert auf geringes Gewicht, eine sehr gute Wärmeabfuhr und die Möglichkeit zur wirtschaftlichen Großserienfertigung mit Hilfe des Kokillen- und Druckgießverfahrens gelegt wird. Hauptanwendungsgebiete sind bis jetzt tragbare Motoraggregate, vor allem Baumsägen sowie Mopeds und Motorräder, Bootsmotoren und Hochleistungs-Motoren für Personenkraftwagen.
  • Aluminiumzylinder und -zylinderblöcke ohne einen besonderen Schutz der Zylinderbohrung haben den Nachteil eines sehr hohen Verschleißes und großer Freßanfälligkeit.
  • Die mechanische Festigkeit der im Motorenbau bekannten eutekti schen Aluminium- Silizium-Legierungen läßt überdies bei höheren Temperaturen zu wünschen übrig, so daß sich bis jetzt derartige unbewehrte Aluminiumzylinder nicht durchsetzen konnten.
  • Die Nachteile hoher Verschleiß- und Freßanfälligkeit der unbewehrten Aluminiumzylinder werden durch galvanisch abgeschiedene Chrom- und Nickelschichten mit Feststoffeinlagerungen sowie durch eingegossene oder eingepreßte Graugußbüchsen oder durch Stahlspritzschichten ausgeglichen. Diese Bewehrung der Aluminiumlauffläche erhöht jedoch die Herstellkosten der Aluminiumzylinder durch höhere Material-, Fertigungs-und Bearbeitungskosten, die gegenüber dem unbewehrten Aluminiumzylinder 20 96 und mehr betragen können.
  • Eingegossene oder eingepreßte Graugußbüchsen verschlechtern zusätzlich die Wärmeabfuhr über die Zylinderwand ganz erheblich, bei eingepreßten Büchsen wird der Wärmedurchgang durch die Zylinderwand bei den für luftgekühlte Motoren üblichen Betriebstemperaturen von 200°C und mehr gleich groß, teilweise sogar schlechter als bei einfachen Graugußzylindern (Technisches Handbuch 1967, Karl Schmidt GmbH, Neckarsulm).
  • Der Verschleißwiderstand von galvanisch aufgebrachten Chromschichten ist im oberen Ringumkehrpunkt des Zylinders für verschiedene Anwendungsfälle zu gering.
  • Deswegen werden oft anstelle der Chromschicht die bereits erwähnten galvanisch aufgebrachten Nickelschichten mit Silizium- und Borkarbideinlagerungen verwendet. Diese sehr harten, in die Nickelschicht eingelagerten Karbide dienen dabei als tragendes und verschleißminderndes Gerüst. Die Herstellkosten derartiger Nickelschichten sind jedoch höher als die der üblichen Chromschichten (7th international die casting exposition and congress, Chicago 1972, paper 7472).
  • Seit über 10 Jahren werden hauptsächlich aus Kostengründen große Anstrengungen unternommen, Aluminiumzylinder ohne eine Bewehrung der Laufbahn zu entwickeln.
  • 1970 gelang es erstmalig einen Leichtmetallmotor aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung mit 17 C/o Silizium auf den Markt zu bringen. Dieser Motor leistet 90 DIN PS bei 4.600 Ulmin und hat ein Hubvolumen von 2.300 cm3 (Vega 2300 SAE paper 710 150).
  • Der Zylinderblock ist in einem besonderen Druckgießverfahren hergestellt und die Zylinderbohrungen sind nach dem Verfahren gemäß DT-PS 15 21 931 bearbeitete In dem Motor laufen Leichtmetallkolben mit einem dünnen Eisenüberzug am Schaft. Mit dieser Entwicklung war es möglich, die Herstellkosten für den Zylinderblock gegenüber einer Graugußausführung zu senken.
  • Die für die Fertigung von unbewehrten Zylindern verwendete übereutektische Aluminium- Silizium-Legi erung AlSi17Cu4Mg weist folgende Zusammensetzung auf: Si 16 bis 18 Fe 0,1 bis 1,1 Cu 4 bis 5 Mn 0,1 max.
  • Mg 0,45 bis 0,65 Zn 0,1 max.
  • Ti 0,2 max.
  • Al Rest Bemerkenswert ist dabei der Siliziumgehalt von 16 bis 18 .
  • Dieser Siliziumgehalt führt zur Ausscheidung von Primärsiliziumkristallen bei der Erstarrung der Legierung.
  • Diese werden dann entsprechend geglättet, danach freigelegt und dienen als Traggerüst für die Kolbenringe und den Kolbenschaft.
  • Von Bedeutung ist weiterhin der Kupfergehalt von 4 bis 5 %, der einmal für optimale Festigkeit des Guß stücks sorgt und zum anderen auch einen sehr großen Einfluß auf das Verschleißverhalten der Legierung hat.
  • Die Zylinderbohrung wird bei der Bearbeitung mit den für die weitverbreiteten eutektischen Aluminium-Silizium-Legierungen üblichen konventionellen Bearbeitungsmaschinen und Werkzeugen sowie annähernd den gleichen Bearbeitungsdaten vor- und feingebohrt und die relativ weiche Zylinderlaufbahn vor- und fertiggehont bis auf eine Rauhtiefe von 1 ym in einem Teil der für die Honoperation von herkömmlichen verchromten Zylindern notwendigen Zeit.
  • Bei der mechanischen Bearbeitung der Zylinderbohrung muß durch Wahl der geeigneten Schnittbedingungen Wert darauf gelegt werden, möglichst wenige der Primärsiliziumkristalle zu zerstören und aus der Oberfläche herauszubrechen. Die dennoch zerstörten Kristalle werden durch die anschließenden Honoperationen soweit abgearbeitet, bis unzerstörte Kristalle direkt unter der Oberfläche liegen. Die Primärsiliziumkristalle an der Zylinderoberfläche sind dabei durch die Honoperation geglättet, alle hervorstehenden Kanten sind abgearbeitet.
  • Der letzte wichtige Arbeitsgang besteht in der Serienfertigung aus einer elektrochemischen Behandlung der Zylinderbohrung. Hierbei wird durch eine in der Zylinderbohrung stehende Zentralelektrode und eine Stromdichte von ca. 14 A/dm mit Hilfe eines Elektrolyten die Aluminiummatrix um die Primärsiliziumkristalle herum abgearbeitet, so daß diese größer 1 bis 2Fi gegenüber der Aluminiummatrix hervorstehen und allein mit den Kolbenringen und dem Kolbenschaft in Beruhrung kommen.
  • Neben der Tragfunktion der Primärsiliziumkristalle gegenüber dem Kolbenschaft und den Kolbenringen sind die neben den Siliziumkristallen derart erzeugten Zwischenräume zur Aufnahme von Verschleißprodukten und als Ölreservoir für die Funktion von unbewehrten Zylinderlaufbahnen von entscheidender Bedeutung.
  • Zusammen mit den beschriebenen übereutektischen Zylinderlaufbahnen können die im allgemeinen bei verchromten Aluminiumzylindern und Graugußzylindern verwendeten Ringbestückungen weiter verwendet werden. Bei Zylindern fürJeitaktmotoren genügen normale Graugußringe mit einer Anfasung an den Ringkanten. Bei Viertaktmotoren haben sich ballig verchromte Ringe in der ersten Ringnute, flashverchromte oder Standardringe in der zweiten und ein dreiteiliger verchromter Stahl- Ölab streifring in der dritten Ringnute am besten bewährt.
  • Der Schaft des Kolbens wird jedoch je nach geforderter Laufzeit mit einer etwa 10 bis 20 pm starken, galvanisch aufgebrachten Eisenschicht überzogen, auf die zusätzlich ein dünner Zinnflash gegen Korrosion und als Einlaufhilfsmittel aufgebracht wird. Diese Eisenschicht am Kolbenschaft ist notwendig, eine einwandfreie Funktion der Kombination Kolben, Kolbenringe und unbewehrte Zylinderlaufbahn zu ermöglichen. Der galvanische Eisenüberzug auf dem Kolbenschaft ist die wirtschaftlichste Methode aus einer Vielzahl von Möglichkeiten, die Freßneigung des Kolbenschaftes gegenüber unbewehrten Aluminiumzylindern entscheidend zu verringern.
  • Nun gibt es jedoch Brennkraftmaschinen, die entweder ihrer Auslegung nach oder des Arbeitsortes wegen einen besonders hohen Verschleiß der unbewehrten Zylinderlaufbahn befürchten lassen. Anfälligkeit hierfür besteht, wie z.B. extreme Rückstände bildender Kraftstoff gefahren wird oder die Luftfilterung, besonders in staubreicher Umgebung, unzulänglich ist und nicht wesentlich verbessert werden kann.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Aluminium-Zylinder der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß der befürchtete hohe Verschleiß, insbesondere der Aluminiummatrix, unter rauhen Arbeitsbedingungen nicht eintritt.
  • Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Aluminiummatrix zwischen den darüber hinausragenden Primärsiliziumkristallen mit einer elektrolytisch aufgebrachten vergleichsweise dünnen metallischen Schutzschicht überzogen ist.
  • Die vorzugsweise aus Nickel, Chrom, Kupfer oder Eisen bestehende Schutzschidcht hat eine Dicke von größer 0 bis zu 1 Fun, so daß/geglätteten Oberflächen der Siliziumkristalle gegenüber der Aluminiummatrix hervorstehen und allein mit den Kolbenringen und mit Kolbenschaft in Berührung kommen.
  • Die Zylinderbohrung wird mit den herkömmlichen Bearbeitungsmaschinen und Werkzeugen vor- sowie feingebohrt und anschließend gehont bis auf eine Rauhtiefe von etwa 1 jim, wobei die Primärsiliziumkristalle an der Zylinderoberfläche geglättet und alle hervor stehenden Kanten abgearbeitet werden. Beim nächsten Verfahrensschritt der elektrochemischen Behandlung der Zylinderbohrung wird die Aluminiummatrix um die Primärsiliziumkristalle herum abgetragen, so daß diese um mehr als 1 bis 2/um über die Aluminiummatrix herausragen. Der letzte Arbeitsgang besteht darin, daß die Aluminiummatrix in vergleichsweise sehr kurzer Zeit vorzugsweise 80 bis 150 sek mit einer Schutzschicht von größer 0 bis zu 1 }:im überzogen wird. Da die Primärsiliziumkristalle keinen Strom leiten, wird nur die Aluminiummatrix mit der Schutzschicht abgedeckt, während die Tragfunktion der Primärsiliziumkristalle gegenüber Kolbenschaft und Kolbenringen erhalten bleibt.
  • Der in dem Zylinder laufende Leichtmetallkolben, z.B.
  • des Legierungstyps AlSi12CuNiMg kann in vorteilhafter Weise unbewehrt oder, falls erforderlich, in bekannter Weise auf dem Schaft mit einer 10 bis 20 tun dicken, galvanisch aufgebrachten Eisenschicht überzogen sein. Es ist auch möglich, einen aus der gleichen Legierung wie der Zylinder bestehenden Kolben, der die gleiche Laufflächengestaltung aufweist, einzusetzen.
  • Die Zylinder aus der übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung des Typs AlSi17Cu4Mg, bei denen die Aluminiummatrix zwischen den hervorstehenden Primärsiliziumkristallen mit einer Schutzschicht versehen ist, bieten gegenüber Zylindern ohne Schutzschicht ganz eindeutig technische Vorteile. Verglichen mit Aluminiumzylindern der eingangs zum Stand der Technik beschriebenen Art beträgt der Verschleiß unter extremen Betriebsbedingungen, insbesondere hinsichtlich schlechten Kraftstoffes und unzureichender Luftfilterung, nur einen Bruchteil.
  • Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt, die im folgenden erläutert wird: Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Zylinder 1 und den unbewehrten Kolben 2 entlang der Druck-Gegendruck-Ebene.
  • In Fig. 2 ist eine ausschnittsweise Vergrößerung der Lauffläche des Zylinders 1 aus Fig. 1 gezeigt, wobei fflxrxh die Aluminiummatrix 5 Fm die Primärsiliziumkristalle 3 herum mit einer aus Chrom bestehenden Schutzschicht 4 versehen ist.
  • Patentansprüche Leerseite

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Zylinder für Verbrennungskraftmaschinen, bestehend aus einer übereutektischen Silizium-Aluminium-Legierung des Typs AlSil7Cu4Mg, wobei die mechanisch geglätteten Primärsiliziumkristalle aus der von Aluminiummatrix gebildeten Zylinderwand herausragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiummatrix (3) mit einer elektrolytisch aufgebrachten dünnen metallischen Schutzschicht (4) überzogen ist.
  2. 2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der Schutzschicht (4) größer 0 bis zu 1 pin beträgt.
  3. 3. Zylinder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch geennzeichnet, daß die Schutzschicht (4) aus Chrom, Nickel, Kupfer, Eisen oder dergleichen besteht.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2923315A1 (de) * 1978-10-09 1980-04-10 Kioritz Corp Zylinder aus aluminiumlegierung mit einer elektroplattierten laufflaeche und verfahren zur herstellung
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DE4200860A1 (de) * 1991-02-01 1992-08-06 Kioritz Corp Zylinder fuer eine zweitakt-brennkraftmaschine
DE19748926B4 (de) * 1996-10-30 2005-03-24 Suzuki Motor Corp., Hamamatsu Verfahren zum Galvanisieren einer siliciumhaltigen Aluminiumlegierung, Zylinderblock aus einer siliciumhaltigen Aluminiumlegierung
DE102004048181A1 (de) * 2004-10-02 2006-04-06 Volkswagen Ag Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes aus einer Aluminiumlegierung mit einem Siliziumanteil

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