DE2407922B2 - Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von basischen Aluminiumsalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von basischen AluminiumsalzenInfo
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Description
Die Erfindung betriftt ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von basechen Aluminiumsaizen, bei
welchem eine Aufschlämmung von Aluminiumhydroxid und/oder eines Aluminiumtrioxid enthaltenden Minerals und Chlorwasserstoff- oder Salpetersäure mit einer
solchen Geschwindigkeit durch ein indirekt bis mindestens zum Siedepunkt der jeweiligen wäßrigen Lösung
der basischen Aluminiumsalze beheiztes Reaktionsrohr geleitet wird, daß sich die Aufschlämmung nicht absetzt.
worin X für ein Cl- oder NOj-Anion steht, 3/7 größer ist
als /77 und das chemische Äquivalentverhältnis Al zu X,
d. h. 3/7/3/7 — /n, im Bereich von etwa 1P. bis etwa 6 liegt,
eignen Mittel.
Der als Koagulationsmittel zur Klärung von Abwässern, Imprägniermittel, Klebemittel und Schweiß
steuernde Mittel.
Der Bedarf an solchen basischen Aluminiumsalzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Wäßrige Lösungen basischer Aluminiumsalze wurden bisher dadurch hergestellt, daß Aluminiumtrioxid und
ekle Mineralsäure, wie Chlorwasserstoff* oder Salpetersäure, In einem mit Glas ausgekleideten Autoktaven
chargenweise reagieren gelassen wurden. Da jedoch Aluminiumtrioxid mit Mineralsäuren schlecht reagiert,
waren in der Regel zur Umsetzung der beiden Temperaturen über 1200C erforderlich. Nachteilig an
bekannten, in einem mit Glas ausgekleideten Autoklaven durchgeführten Verfahren ist jedoch, daß die
Umsetzung durch die Wärmeübertragung gesteuert wird, daß zur Beendigung der Umsetzung in der Regel
eine extrem lange Zeit, z. B. 5 bis 20 si, erforderlich ist
und daß sich der mit Glas ausgekleidete Autoklav kaum mit einem EiI)InB für die Aust'angsmateriaiien und
einem Auslaß für die Reaktionsprodukte versehen läßt,
so daß die Umsetzung unmöglich kontinuierlich durchgeführt werden kann. Darüber hinaus ist die
Durchführung des bekannten Verfahrens unzweckmäßig kostspielig, da die Auskleidung großdimensionierter
Autoklaven mit Glas sehr teuer ist
Aus der DE-OS 21 07 970 ist ein Verfahren zur Herstellung sulfathaltiger, basischer Alumin'umchloride
der allgemeinen Formel
[Al(OH)1Ck(SO4)^],,
wobei χ + y + ζ — 3 ist und y + ζ einen Wert
zwischen 1 und 2 sowie ζ einen Wert zwischen 0,02 und 03 bedeutet in Form von wäßrigen Lösungen bzw. in
;5 fester Form, bekannt Es handelt sich also um ein
Verfahren zur Herstellung basischer Aluminiumchloride, die zusätzlich noch Sulfationen enthalten. In einem
Druckreaktor werden wäßrige Lösungen von Aluminiumchlorid mit festem Aluminiumhydroxid und mit
Schwefelsäure unter Einhaltung eines Verhältnisses zwischen O und SO4 (y: z/2) von 8 : t bis 80 :1 versetzt
Die Gemische werden unter dem Eigendruck auf eine Temperatur zwischen 130 und 2000C erhitzt sodann
wird noch vorhandenes Aluminiumhydroxid abgetrennt
und gegebenenfalls werden die Lösungen durch
Verdampfen des Wassers in feste Produkte überführt
Dieses Verfahren weist alle Nachteile von Verfahren auf, die in einem geschlossenen Reaktionsgefäß
einheitlich ablaufen. So können in dem Gefäß
beispielsweise !feine Nachbehandlung beziehungsweise
Nachreaktionen durchgeführt werden.
Aus der DE-OS 19 37 392 ist ein Verfahren zum nassen sauren, alkalischen oder neutralen Aufschluß von
Mineralien oder Erzen oder anderen Stoffen, die in den
« entsprechenden Reagenzien lösliche Bestandteile aufweisen, mit Ausnahme der Extraktion von Bauxit mit
Natriumaluminatlauge, bekannt In diesem Verfahren wird der Aufschluß in einem langgestreckten Rohr bei
turbulenter Strömung der Fesuuff-Flüssigkeits-Sus
pension durchgeführt
Die Druckschrift befaßt sich unter anderem mit der Extraktion von Aluminiumoxid aus bei 7000C vorcalcinierten Tonen mit Schwefelsäure oder anderen Säuren,
Abtrennung der Kieselsäure und Aufarbeitung der
erhaltenen Aluminiumsalzlösung auf Aluminiumoxid in
an sich bekannter Weise.
Ein langgestrecktes Reaktorrohr weist den Nachteil auf, daß relativ geringe Umsatzgeschwindigkeiten
erzielt werden und der Transport der Stoffe im Rohr
% Probleme bereitet Zudem ist bei Verwendung von langen Reaktionsrohren ein großer Apparate- und
damit Kostenaufwand zu betreiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von basischen Alumini
umsalzert zu schaffen, bei welchem eine Aufschlämmung
von Aluminiumhydroxid und/oder eines Aluminiumtrioxid enthaltenden Minerals und Chlorwasserstoff- oder
Salpetersäure mit einer solchen Geschwindigkeit durch ein indirekt bis mindestens zum Siedepunkt der
M> jeweiligen wäßrigen Lösung der basischen Aluminiumsalze beheiztes Reaktionsrohr geleitet wird, daß sich die
Aufschlämmung nicht absetzt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei Verwendung von Aluminiumhydroxid pro Mol
<>5 Aluminiumhydroxid 1 bis 5 Mole Chlorwasserstoffsäure
oder Salpetersäure oder bei Verwendung eines Aliiminiumtrioxid enthaltenden Minerals pro Mol
+ FejOi t bis 5 Mole Chlorwasscrstoffsäure oder
Salpetersäure verwendet werden, daß die Feststoffkonzentration in der Aufschlämmung 5 bis 60Gew.-%
beträgt und diese dem Reaktorrohr mit einer Fließgeschwindigkeit von mindestens 0,1 cm/sec, vorzugsweise
von 04 bis 400 cm/sec, zugeführt wird und daß im
Anschluß an das Reaktionsrohr eine Nachbehandlungs- beziehungsweise Nachreaktionszone vorgesehen ist, die
zumindest auf der Temperatur des Siedepunkts der wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes
gehalten wird.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß sich
stark basische wäßrige Lösungen basischer Aluminiumsalze in einem kurzen Reaktionsrohr herstellen lassen,
wenn man einen Teil der Umsetzung des Aluminiumtrioxids mit Aluminiumchlorid oder Aluminiumnitrat,
das heißt den zu Beginn der Umsetzung entstehenden Produkten, bei einer solchen Fließgeschwindigkeit
durchführt, daß das Aluminiumtrioxid, das infolge der
Umsetzung eine kleinere Korngröße angenommen hat, nicht ausfällt, sondern maximal suspendiert bleibt.
Eine Vorreaktion wird üblicherweise dadurch abteufen gelassen, daß man die Aufschlämmung mindestens
1 Minute lang, vorzugsweise 10 Minuten bis 30 Stunden lang, bei einer Temperatur von Normaltemperatur bis
zum Siedepunkt der gebildeten wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes stehen läßt Wenn die
Reaktionstemperatur unter Normaltemperatur liegt wird die Umsetzungsgeschwindigkeit niedrig. Wenn die
Reaktionstemperatur Ober dem Siedepunkt der wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes liegt, muß
das Vorreaktionsgefäß druckbeständig sein.
Als Vorreaktionsgefäß wird üblicherweise ein mit einen: Rührer ausgestatteter und mit Glas oder Gummi
ausgekleideter Tank verwendet Andererseits kann aber auch ein geschlossener, mit Gummi ausgekleideter Tank
oder ein mit Glas ausgekleideter Autoklav verwendet werden.
Die erhaltene Aufschlämmung des Vorreaktionsprodukts mit einer Mineralsäurekonzentration von unter
etwa 20Gew.-% im Falle von Chlorwasserstoffsäure
und unter etwa 50 Gew.-% im Falle von Salpetersäure wird dann entweder so, wie sie ist, oder nach Zusatz von
frischem Aluminiumausgangsmaierial zur Bildung eines
basischen Aluminiumsalzes durch ein indirekt auf eine Temperatur von oberhalb 1200C erhitztes Reaktorrohr
geleitet Vorzugsweise liegt die Konzentration der Chlorwasserstoffsäure mindestens bei 10Gew.-%, insbesondere bei 20 bis 35 Gew.-%. Die Konzentrationen
der Salpetersäure sollen vorzugsweise bei mindestens 20 Gew.-%, insbesondere bei 50 bis 100% liegen.
Die Feststoffkonzentration in der dem Reaktorrohr zugeführten Aufschlämmung hängt von der Mineralsäurekonzentration und dergleichen ab, Zweckmäßigerweise wird sie auf einem Wert von 5 bis 60 Gew.-°/o,
vorzugsweise 10 bis 50Gew.-%, gehalten. Wenn die Feststoffkonzentration unter 5 Gew.-% liegt, sinkt die
Produktivität pro Reaktorvolumeneinheit ab. Wenn die Feststoffkonzentration über 60 Gew.-% liegt, fließt die
Aufschlämmung nur schwierig durch das Reaktorrohr und kann dieses verstopfen.
Die Aufschlämmung aus dem Aluminiumausgangsmaterial und der Mineralsäure oder des Vorreaktionsprodukts wird durch das Reaktorrohr mit einer solchen
Fließgeschwindigkeit geleitet, daß die in der Aufschlämmung enthaltenen Teststoffe nicht ausfallen. Die
Fließgeschwindigkeit beträgt in einem solchen Falle mindestens 0,1 cm/sec, vorzugsweise 0,5 bis 400 cm/sec.
stens etwa 12O0C, das heißt, sie liegt mindestens pm
Siedepunkt der erhaltenen wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes. Vorzugsweise beträgt die
Temperatur des Reaktorrohres 150° bis 2200C. Wenn
die maximale Temperatur des Reaktorrohrs unter 1200C liegt, wird eine lange Reaktionszeit benötigt
Die Aufenthaltsdauer der Aufschlämmung in dem Reaktorrohr ist je nach dem Molverhältnis Mineralsäure zu Aluminiumausgangsverbindung und der maxima-
M) len Temperatur im Reaktor verschieden. Wenn beispielsweise das Molverhältnis Mineralsäure zu
Aluminiumtrioxid 3 :1 ist, können etwa 80 Gew.-% der
Aluminiumausgangsverbindung bei einer Temperatur von 120° C in 2 bis 3 st bei einer Temperatur von 1400C
in 1 st, bei einer Temperatur von 1600C in 20 min und
bei einer Temperatur von 180° C in 10 min gelöst werden. Etwa 95 Gew.-°/c der Aluminiumausgangsverbindung können bei einer Temperatur von 1400C in 4 st,
bei einer Temperatur von 160° C in 1 st und bei einer
Temperatur von 1800C in 15 πύα sowie bei einer
Temperatur von 2200C in einigen Minuten gelöst werden. Die Aufenthaltsdauer der Aufschlämmung in
dem Reaktorrohr wird nach dem gewünschten Lörungsgrad der Aluminiumausgangsverbindung gewählt
Die Länge des Reaktorrohres ist insofern begrenzt als sie für die Aluminiumausgangsverbindung eine
ausreichende Aufenthaltsdauer im Hinblick auf den gewünschten Umwandlungsgrad gewährleisten muß.
Üblicherweise beträgt die Länge des Reaktorrohres 5 m
jo bis 500 m. Der Durchmesser des Reaktorrohres ist nicht
besonders kritisch, er beträgt in der Regel 5 bis 400 mm.
niedrige Basizität aufweisenden und noch nicht
umgesetzte Aluminiumausgangsverbindung emhalten
den basischen Aluminiumsalzes wird dann zu der
erfindungswesentlichen Nachbehandlungs- beziehungsweise Nachreaktionszone geleitet Dort löst sich die
(bisher noch) nicht gelöste Aluminiumausgangsverbindung, wobei ein basisches Aluminiumsalz hoher
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Ausgangsmaterial beispielsweise Aluminiumhydroxid, Bauxit, Alaun oder Ton verwende* werden.
Vorzugsweise wird das nach dem B?yer-Verfahren
erhaltene Aluminiumhydroxid als Ausgangsmaterial
verwendet Das nach dem Bayer-Verfahren erhaltene Aluminiumhydroxid besitzt eine durchschnittliche
Korngröße von in der Regel unter 150 Mikron und kann entweder als solches oder in Form feinerer Körnchen
zum Einsatz gebracht werden. Der Bauxit Ton und dergleichen wird vorzugsweise in einer Korngröße von
unter 150 Mikron verwendet
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung von Aluminiumhydroxid eingesetzte
Salzsäure sollte pro Mol Aluminiumhydroxid V bis 5 Mol Chlorwasserstoffsäure aufweisen. Bei Verwendung von
Aluminiumtrioxid enthaltenden Mineralien sollen pro Mol AI2O3 + FetOi 1 bis 5 Mole Chlorwasserstoffsäure
oder Salpetersäure eingesetzt werden. Wenn die
M) Mineralsäurekonzentration unter den angegebenen
Werten liegt, verlangsamt sich die Reaktionsgeschwindigkeit unzweckmäßig stark.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung folgt die Nachbehandlungs- beziehungsweise
n'i Nachreaktionszone auf das Reaktorrohr, in dem sich
hauptsächlich die Bildung der basischen Aluminiumverbindung abspielt. Die Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone dient dazu, die Vorreaktionsprudukte,
d. h. Aliiminiumchlorid oder Aluminiumnitrat, oder das
schwach basische Aluminiumsalz mit der nicht umgesetzten Aluminiumausgangsverbindung bei einer solchen
Fließgeschwindigkeit umzusetzen. daß die Aluminiumausgangsverbindung, deren Korngröße bei der
Umsetzung in dem Reaktorrohr abgenommen hat. niciit ausfällt, sondern maximal suspendiert bleibt. Die
Fließgeschwindigkeit in der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone ist einerseits niedriger als die
Fließgeschwindigkeit am Zufuhrteil zu dem Reaktorrohr und gcsiattet andererseits kein Absetzen der
Aluminiumausgangsverbindung. Die Nachbehandlungs- bzw. Nachrcaktions- bzw. Hallezone kann derart
ausgebildet sein, daß an das Ende des Reaktorrohrs ein Rohr, Autoklav oder sonstiges Gefäß mit größerem
Innendurchmesser, als ihn das Reaktorrohr aufweist, angeschlossen ist oder indem die hintere Hälfte des
Reaktorrohres einen größeren Durchmesser erhiilt al«,
die vordere iiaifte.
Die Temperatur in der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone liegt mindestens bei etwa 120X".
d. h. beim Siedepunkt der erhaltenen wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes, vorzugsweise bei 150"
bis 220" C. Wenn die Temperatur der Nachbehandlungsbzw. Nachreaklionszone niedriger ist als die Siedetemperatur
der wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes, treten verschiedene Nachteile auf. Diese
Nachteile bestehen beispielsweise darin, daß zum Auflösen der Aluminiumausgangsverbindung eine extrem
lange Zeil erforderlich ist, daß die Basizität des erhaltenen basischen Aluminiumsalzes nicht erhöht
werden kann und daß die Ausbeute, bezogen auf die Menge an Aluminiumausgangsverbindung, sinkt. Wenn
andererseits die Temperatur in der Nachbehandlungsbzw. Nachreaklionszone höher ist als 2200C, wird der
Betriebsdruck übermäßig hoch, was zu wirtschaftlichen
Nachteilen führt.
Die Aufenthaltsdauer der Aufschlämmung in der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktions- tvw. Haltezone
hängt von der Temperatur, der Menge an Aluminiumausgangsverbindung
und dergleichen ab. In der Regel verbleibt jedoch die Aufschlämmung in dieser Zone, bis
mindestens 95% der Aluminiumausgangsverbindung gelöst sind.
Wenn erfindungsgemäß eine Nachbehandlungs- oder Nachreaktionszone vorgesehen ist, läßt sich die
Umsetzung unter Verwendung eines bei gleichbleibendem Durchmesser weit kürzeren Reaktionsrohrs als
ohne Nachbehandlungs- oder Nachreaktionszone durchführen.
Das Reaktionsrohr und die Nachbehandlungs- oder
Nachreaktionszone können aus beliebigen säurefesten Materialien bestehen. Beispiele für solche Materialien
sind mit Tantal ausgekleidete Rohre, rostfreie Stahlrohre, mit säurefesten Harzen ausgekleidete Rohre, mit
säurefesten keramischen Materialien ausgekleidete Rohre und mit Glas ausgekleidete Stahlrohre. Aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten werden jedoch vorzugsweise mit Glas ausgekleidete Stahlrohre verwendet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Fließbildes näher erläutert.
Bei dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Verfahrensablauf werden die Aluminiumausgangsverbindung
und die Mineralsäure durch Leitungen 1 bzw. 2 einem Vorreaktionsgefäß 3, d.h. einem mit einem
Rührer ausgerüsteten und mit Gummi ausgekleideten Tank, zugeführt Die erhaltene Aufschlämmung wird in
dem Tank auf eine Temperatur von etwa 25" bis 100"C erwärmt und einer Vorreaktion unterworfen, um die
Konzentration der Mineralsäure in der Aufschlämmung (bis im Falle von Chlorwassersloffsäurc eine Konzentralion
von weniger als etwa 20 Gew.-% erreichl ist) zu
erniedrigen. Die Vorreaktion isi jedoch nichl immer
erforderlich.
Die Aufschlämmung des erhaltenen Vorrcnklionsprodukls
wird dann mil Hilfe einer Pumpe 5 über Leitungen 4 und 6 mit einer derartigen Geschwindigkeit,
normalerweise mil einer Geschwindigkeit von mindestens
0.1 ciTi/scc, Rcaklorrohren 7, 8 und 9 zugeführi.
daß die Aluininiiimausgangsverbindung nichl ausfällt.
Die Reaklorrohre 7, 8 und 9 sind miteinander durch
Leitungen 10 und Il verbunden. In der Zeichnung sind
zwar drei miteinander kombinierte Reaktionsrohre dargestellt, es braucht jedoch nicht ausdrücklich betont
zu werden, daß selbstverständlich auch ein einziges Reaktorrohr oder eine Kombination mehrerer Reaktorrohre
verwende! werden kann. .Sämtliche Reaklorrohre 7, 8 und 9 weisen einen Mantel auf und sind so
konstruiert, daß sie durch Einführen eines Heizmediums.
z. B. von Hochdruckdampf, Diphcnylälher, eines flüssigen organischen Mediums oder einer Salzschmelze,
erhitzt w erden können, wobei dann auch die Aufschlämmung z'ir Bildung eines basischen Aluminiumsalzes
erwärmt wird.
In der Zeichnung ist als Heizeinrichtung ein
Doppelrohrwärmetauscher dargestellt, sclbslvcrsländlieh
können auch andere Heizeinrichlungen verwendet werden. Im Falle, daß bei Verwendung von Reaktorrohren
des in der Zeichnung dargestellten Typs eine maximale Temperatur von mindestens I8O°C erreichl
werden soll, können die Ausgangstcmpcraluren der Reaktorrohre 7, 8 und 9 in der Regel auf etwa IOO°C".
t50cCbzw. 180°C gehalten werden.
Das in den Reaktoren gebildete, noch nicht gelöste Aluminiumausgangsverbindung enthaltende, basische
Aluminiiimsalz wird über eine Leitung 12 einer Nachbehandlungs- oder Nachreaktionszone 13 zugeführt,
damit dort die nicht gelöste Aluminiumausgangsverbindung gelöst wird. Die Nachbehandlungs- oder
Nachreaktionszone war bis zu der oder über die Maximaltemperatur des Reaktorrohrs erhitzt oder bei
einer solchen Temperatur gehalten worden und ist so konstruiert, daß darin eine niedrigere Fließgeschwindigkeit
herrscht als in dem Reaktorrohr. Wenn die Fließgeschwindigkeit in der Nachbehandlungs- bzw.
Nachreaktionszone etwa die Hälfte der Fließgeschwindigkeit am Einlaßteil des Reaktorrohres beträgt -ind
wenn ein Reaktorrohr anstelle der Nachbehandlungsbzw. Nachreaktionszone verwendet wird, sollte das
Reaktorrohr zweimal länger gemacht werden als die Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone. Dies zeigt
die Tatsache, daß der erfindungsgemäß erzielbare Effekt ganz erheblich ist. Die Nachbehandlungs- oder
Nachreaktionszone ist mit einem Mantel umgeben und so konstruiert, daß in den Mantel zum Erwärmen der
Aufschlämmung ein Heizmedium, zum Beispiel Hochdruckdampf, Diphenyläther, ein flüssiges organisches
Heizmedium oder eine Salzschmelze, eingeführt werden kann. Das in der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone
verwendete Heizmedium kann auch zum Aufheizen der Reaktorrohre verwendet werden.
Das in der geschilderten Weise hergestellte basische Aluminiumsalz wird dann über eine Leitung 14 einem
Kühler 15 vom Doppelrohnvärmetauschertyp zugeführt, darin indirekt über ein in den Mantel eingeführtes
Kühlmedium gekühlt und schließlich als basisches Aliiminiumsalzprodukt aus einer Leitung 16 entnommen.
Die in der Zeichnung dargestellten, aus einem einzigen Rohr bestehenden Reaktoren können selbstverständlich auch durch aus mehreren Rohren bestehende Reaktoren ersetzt werden. Auch der Kühlvorgang kann in einem aus mehreren Rohren bestehenden
Kühler durchgeführt werden. Das Erhitzen oder Abkühlen kann auch ohne Verwendung ei-ves Doppcl
rohrwärmetautchers erfolgen, sofern die jeweils gewählte Maßnahme ein indirektes Erhitzen oder
Abkühlen der im Rohrinneren fließenden Aufschlämmung gestattet. Insbesondere das Abkühlen erfolgt
zweckmäßigerweise mit einem Kühlmedium, das sich durch Eigenverdampfung abkühlt, so daß die gewonnene Wärme bei der Reaktion wiederverwendet werden
kann. Die Reaktorrohre können auch mit Ra«chig-Ringen oder anderen Füllmaterialien gepackt sein, um die
Wärmeübertragungsgeschwindigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Im Falle, daß als Aluminiumausgangsverbindung Aluminiumhydroxid verwendet wird, ist es möglich, das
basische Aluminiumsalz frei von nicht gelösten Substanzen herzustellen. Bei Verwendung von Bauxit und
dergleichen enthält jedoch das gebildete Produkt ungelöste Substanzen. In einem solchen Falle kann es
einer Feststoff/Flüssigkeits-Trennung durch Filtrieren und dergleichen unterworfen werden.
Das :n der geschilderten Weise hergestellte basische
Aluminiumsalz kann als solches oder, falls erforderlich, nach Erhöhung der Konzentration an Aluminiumverbindungen und der Basizität durch Zumischen von
Aluminiumsulfat oder einem nach einem anderen Verfahren hergestellten basischen Aluminiumsalz zum
Einsatz gelangen.
Wie die vorherigen Ausführungen gezeigt haben, lassen sich erfindungsgemäß wäßrige Lösungen basischer Aluminiumsalze im Gegensatz zu der bisher einzig
möglichen chargenweisen Herstellung kontinuierlich herstellen.
Bei dem unter Verwendung eines Autoklaven durchgeführten bekannten Verfahren benötigt man zur
Umsetzung etwa 5 bis 20 st Im Gegensatz dazu läßt sich
die Umsetzung im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung in der Regel in 10 min bis 2 st beenden, das
heißt, erfindungsgemäß läßt sich die Reaktionszeit stark verkürzen.
Die im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendeten Reaktorrohre besitzen eine extrem kurze
Länge und lassen sich folglich in vorteilhafter Weise leicht herstellen und gut warten. Da das Verfahren
gemäß der Erfindung mit extrem kleindimensionierten Reaktorrohren durchgeführt werden kann, stellen sich
zudem zahlreiche wirtschaftliche und technologische Vorteile ein.
Das folgende Beispiel soll das Verfahren gemäß der
Erfindung näher veranschaulichen.
Bei einer entsprechenden Anlage, wie sie in der
Zeichnung dargestellt ist, wurde als Vorreaktionsgefäß
3 ein Kessel mit einem Innenvolumen von 71 verwendet
Als Reaktorrohre 7, 8 und 9 wurden Doppelrohrwär-
40
v>
melauscherrcaklorrohre eines Innendurchmessers von
20 mm und einer Länge von 2,1 m verwendet. Als Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone 13 wurde
ein mit Glas ausgekleidetes und in geeigneter Weise wärmeisoliertes Rohr eines Innendurchmessers von
150 mm und einer Länge von 80 cm verwendet. Das Vorreaktionsgefäß 3 wurde auf eine Temperatur von
800C erwärmt Die Reaktorrohre 7, 8 und 9 wurden so stark erhitzt, daß ihre Auslaßtemperaturen 100° C,
150°C bzw. 1800C betrugen, das Innere der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone wurde auf einer
Temperatur von 1800C gehalten. Schließlich wurde
noch als Kühler 15 ein Kühler vom Doppelrohrwärmetauschertyp eines Innendurchmessers von 20 mm und
einer Länge von 6 m verwendet, welcher die Temperatur der über die Leitung 16 abgezogenen wäßrigen
Lösung des basischen Aluminiumsalzes auf 70° C hielt.
!η d»«·. VorreskiicKsssfäB 3 τπτάε eine Aufschlämmung mit einer Chlorwasserstoffsäurekonzentration
von 35Gew.-% und 313Gew-% eines nach dem
Bayer-Verfahren hergestellten Aluminiumtrioxidtrihydrats einer durchschnittlichen Korngröße von 60 μ
to min lang einer Vorreaktion unterworfen, um die Chlorwasserstoffsäurekonzentration auf 7 Gew.-% zu
erniedrigen und die durchschnittliche Korngröße des Aluminiumtrioxidtrihydrats auf 10 μ zu verkleinern.
Mit Hilfe der Pumpe 5 wurde die Aufschlämmung dann mit einer Geschwindigkeit von 3,6 cm/sec durch
die Leitungen 4 und 6 zu den Reaktorrohren 7,8 und 9 geleitet Die aus dem Reaktorrohr 9 austretende, eine
Temperatur von 180° C aufweisende und noch eine
kleine Menge an ungelöstem Aluminiumtrioxidtrihydrat enthaltende Aufschlämmung wurde über die Leitung 12
in die Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone 13 überführt und dort 20 min lang bei einer Fließgeschwindigkeit von 0,06 cm/sec gehalten. Die Umsetzung wurde
in der geschilderten Weise kontinuierlich durchgeführt Die über die Leitung 16 abgezogene wäßrige Lösung
von basischem Aluminiumxhlorid besaß eine Basizität (ausgedrückt als m/3n)von 46,1 % und einen Aluminiumhydroxidlösungsgrad von 99,5%. Der Druck im Inneren
der Reaktorrohre betrug 8 kg/cm2.
Zu Vergleichszwecken wurden die geschilderten Maßnahmen ohne die Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone 13 wiederholt Die hierbei über die
Leitung 16 abgezogene wäßrige Lösung von basischem Aluminiumchlorid besaß eine Basizität von 43,9% und
einen Aluminiumhydroxidlösungsgrad von 95,5%.
Diese Ergebnisse zeigen klar und deutlich, daß sich durch Ausnutzung einer Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone die Basizität und der Aluminiumhydroxidlösungsgrad der erhaltenen wäßrigen Lösung von
basischem Aluminiumchlorid erhöhen lassen.
Sofern unter Verwendung eines Reaktionsrohres mit einem Innendurchmesser, wie ihn auch die Reaktionsrohre 7 bis 9 aufweisen (anstelle der Nachbehandlungsoder Nachreaktionszone 13) eine wäßrige Lösung von
basischem Aluminhinichlorid eine Basizität von mehr als
46,1% hergestellt werden soll, muß das anstelle der Nachbehandlungs- bzw. Nachreaktionszone 13 verwendete Reaktionsrohr eine Länge von mehr als 40 m
aufweisen. Somit muß also ein extrem langes Reaktionsrohr verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung wäßriger Lösungen von basischen Aluminiumsalzen, bei welchem eine Aufschlämmung von Aluminiumhydroxid und/oder eines Aluminiumtrioxid enthaltenden Minerals und Chlorwasserstoff- oder Salpetersäure mit einer solchen Geschwindigkeit durch ein indirekt bis mindestens zum Siedepunkt der jeweiligen wäßrigen Lösung der basischen Aluminiumsalze beheiztes Reaktionsrohr geleitet wird, daß sich die Aufschlämmung nicht absetzt dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Aluminiumhydroxid pro Mol Aluminiumhydroxid 1 bis 5 Mole Chlorwasserstoffsäure oder Salpetersäure oder bei Verwendung eines Aluminiumtrioxid enthaltenden Minerals pro Mol AI2Oj + Fe2O3 1 bis 5 Mole Chlorwasserstoffsäure oder Salpetersäure verwendet werden, daß die Feststoffkonzentration in der Aufschlämmung 6 ,bis 60Gew.-% beträgt und diese dem Reaktorrohr mit einer FHeßgesehwindigkeii von mindestens 0,1 cm/sec, vorzugsweise von 0,5 bis 400 cm/sec, zugeführt wird und daß im Anschluß an das Reaktionsrohr eine Nichbehandlungs- beziehungsweise Nachreaktionszone vorgesehen ist, die zumindest auf der Temperatur des Siedepunkts der wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumsalzes gehalten wird.
Applications Claiming Priority (2)
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