DE2407157A1 - Verfahren zu gewinnung von ameisensaeure - Google Patents
Verfahren zu gewinnung von ameisensaeureInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C51/43—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation
- C07C51/44—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change of the physical state, e.g. crystallisation by distillation
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Description
Γ 24071^
Unser Zeichen: O.Z. 30 388 3k/L
67ΟΟ Ludwigshafen, 12.2.1974
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Ameisensäure aus Methylformiat, Wasser, Methanol und Ameisensäure
enthaltenden Gemischen durch Destillation in einer Kolonne.
Aus der Patentanmeldung C 9713 IVb/12o ist bereits ein Verfahren
bekannt, bei dem man Reaktionsgemische, wie man sie bei der Hydrolyse
von Carbonsäureestern mit Masser erhält und die nach dem
Estergleichgewicht Carbonsäureester, Alkohol, Masser und Carbonsäure
enthalten, durch Destillation in einer Kolonne unter Gewinnung der Carbonsäure aufarbeitet. Bas Verfahren hat jedoch
den Nachteil, daß man dietCarbonsäure als eine sehr verdünnte,
z.B. 20- bis %0-gewlehtsprozentige wäßrige Lösung erhält. Die
Entfernung von so großen Mengen Wasser zur Gewinnung von höherkonzentrierten
Carbonsäuren erfordert einen erheblichen technischen Aufwand. Darüber hinaus kann das beschriebene Verfahren
nicht auf Gemische, wie sie bei der Hydrolyse von Methylformiat
erhalten werden, angewandt werden. Wie nämlich aus der britischen Patentschrift 1 196 085, Seite 1, zeilen 29 ff. bekannt
1st, wirkt Ameisensäure selbst als Veresterungskatalysator. Dies hat zur Folge, daß selbst bei Abwesenheit von üblichen Veresterungskatalysatoren,
wie starken Mineralsäuren, bei der Destillation eine nicht unerhebliche Rückveresterung eintritt, was die Ausbeute
an. freier Ameisensäure erheblich beeinträchtigt.
Es war deshalb die technische Aufgabe gestellt, die Destillation
von Methylformiat, Methanol, Wasser und Ameisensäure enthaltenden Hydrolysegemischen so zu gestalten, daß die Ameisensäure als
Azeotrop mit Wasser anfällt und zugleich die Rückveresterung von Ameisensäure mit Methanoi möglichst gering gehalten wird.
538/75 -2-
509837/0974
ORIGINAL INSPECTED
Es wurde gefunden, daß man Ameisensäure aus Methylformiat, Wasser,
Methanol und Ameisensäure enthaltenden Gemischen durch Destillation in einer Kolonne vorteilhafter als bisher gewinnt,
wenn man das Ausgangsgemisch in der oberen Hälfte der Destillationskolonne zuführt, oberhalb der Zuführung des Äusgangsgemisches
eine Zone von 5 bis 15 theoretischen Böden aufrecht erhält,
in der die Ameisensäure-Konzentration abnimmt, am Kopf der Kolonne ein Gemisch aus Masser, Methanol und Methylformiat entnimmt,
unterhalb des Zulaufs eine Zone von 10 bis 25 theoretischen Böden aufrecht erhält, in der die Ameisensäure-Konzentration
zunimmt, bis die Zusammensetzung dem Azeotrop Ameisensäure/ Wasser entspricht und das Azeotrop Ameisensäure/Wasser aus der
Kolonne entnimmt.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß die Rückveresterung von Ameisensäure im als Ausgangsstoff eingesetzten Hydrolysegemisch
auf ein Minimum beschränkt wird. Ferner hat das neue Verfahren den Vorteil, daß die Ameisensäure als Azeotrop der konstanten
Konzentration anfällt.
Als Ausgangsgemisch verwendet man Methylformiat, Masser, Methanol
und Ameisensäure enthaltende Gemische. In der Regel enthalten derartige Gemische 35 bis 70 Gewichtsprozent Methylformiat, 9
bis 15 Gewichtsprozent Methanol, 10 bis 3O Gewichtsprozent Wasser
und 11 bis 21 Gewichtsprozent Ameisensäure. In der Technik verfährt man bevorzugt so, daß man Ausgangsgemische verwendet,
die die Zusammensetzung des Estergleiehgewichts haben. Ein solches Gemisch enthält z.B. 54 Gewichtsprozent Methylformiat,
16 Gewichtsprozent Wasser, 12 Gewichtsprozent Methanol und 17 Gewichtsprozeit Ameisensäure. Man erhält solche Gemische durch
Hydrolyse von Methylformiat mit Wasser in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wie Schwefelsäure.
Die Destillation wird in einer einzigen Kolonne durchgeführt. Geeignete Kolonnen sind beispielsweise Glockenbödenkolonnen,
Siebbödenkolonnen, Füllkörperkolonnen, Ventilbödenkolonnen oder Dual-Flow-Kolonnen.
Vorteilhaft haben die verwendeten Kolonnen I5 bis 40, insbesondere
20 bis 30, theoretische Böden.
509837/0974 .->
*··"·:·· : : 2^07157
Das Ausgangsgemisch führt man in die obere Hälfte der Kolonne
ein, bevorzugt 7 bis 10 theoretische Böden unterhalb dem Kopf
der Kolonne, über dem Zulauf hält man eine Zone von 5 bis 15
theoretischen Böden, vorteilhaft 5 bis 12, insbesondere 7 bis
10 theoretischen Böden aufrecht, in der der Ameisensäure-Gehalt abnimmt. Am Kopf der Kolonne wird ein Gemisch aus Wasser, Methanol
und Methylformiat entnommen. Das Gemisch enthält in der Regel rd. 15 Gewichtsprozent Methanol, rd. 70 Gewichtsprozent
Methylformiat und rd. 15 Gewichtsprozent Wasser. Unterhalb des Zulaufs hält man eine Zone von 10 bis 25, insbesondere von 13
bis 20, theoretischen Böden ein, in der der Gehalt an Ameisensäure
zunimmt, bis das Gemisch die Zusammensetzung des Azeotrops Ameisensäure/Wasser erreicht hat (75 Gewichtsprozent Ameisensäure
und 25 Gewichtsprozent Wasser). An der Stelle der Kolonne, in der das Azeotrop Ameisensäure/Wasser vorliegt und die auch
das Ende der Zone unterhalb des Zulaufs bedeutet, wird dieses Azeotrop, vorzugsweise dampfförmig, der Kolonne entnommen.
Vorteilhaft entnimmt man das Azeotrop Ameisensäure/Wasser nicht
im Sumpf der Kolonne, sondern einige Böden, z.B. 1 bis 3 theoretische
Böden, oberhalb des Sumpfes, vorzugsweise dampfförmig als Seitenstrom, während man etwa enthaltene Hochsieder in angereicherter
Form im Sumpf ausschleust.
Vorteilhaft hält man bei der Destillation ein Rücklaufverhältnis
von 0,5 bis 2 : 1 ein. In der Regel führt man die Destillation
bei Normaldruck aus. Es ist aber auch möglich, die Destillation bei schwachem überdruck (z.B. bis 1 atü) durchzuführen. Am Kopf
der Kolonne hält man in der Regel Temperaturen von 80 bis 900C
ein, während der Sumpf der Kolonne auf 105 his 115°C gehalten wird.
Ameisensäure, die nach dem Verfahren der Erfindung erhalten wird, kann ohne weitere Reinigung direkt als Konservierungsmittel für
Grünfutter verwendet werden oder daraus nach bekannten Methoden, z.B. Extraktion, wasserfreie Ameisensäure erzeugt werden.
Das Verfahren der Erfindung sei an folgenden Beispielen verananschaulicht.
509837/0974 . .4.
O. Z. J)Q 388
Einer unter Normaldruck betriebenen Glockenbodenkolonne mit 28
Böden (d.h. 20 theoretischen Böden) mit einem Bodenwirkungsgrad von 0,71 werden in Höhe des 19. Bodens (I3.theoretischer Beden)
stündlich 1 000 Teile eines Gemisches, bestehend aus 54,6 %
Methylformiat, 11,9 % Methanol, 16,3 % Wasser und 17,2 % Ameisensäure
aufgegeben. Am Kopf der Kolonne (80°C) nimmt man stündlich 742 Teile Destillat mit einem Gehalt von 71,0 % Methylformiat,
15,1 % Methanol und 13,9 % Wasser ab. Die gleiche Menge wird
stündlich dem Kolonnenkopf als Rückfluß wieder zugeführt (Rückflußverhältnis 1 : 1). Die Ameisensäure wird der Kolonne dampfförmig
zwischen dem 2. und 3. Boden entnommen. Man erhält nach Kondensation 225 Teile einer 75,1 ^igen Ameisensäure. Die Rückveresterungsrate
beträgt nur 1,7 %. Außer der Ameisensäure enthält der Seitenstromabzug keinerlei organische Verunreinigungen.
Sofern der Zulauf frei an Verunreinigungen ist, wird aus dem Sumpf der Kolonne (1120C) kein Produkt abgenommen. Bei Anwesenheit
höher siedender Verunreinigungen können diese in angereicherter Form aus dem Sumpf der Kolonne in üblicher Weise ausgeschleust
werden.
(Vergleichsbeispiel)
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, verlegt die Zulaufstelle
jedoch auf den 11. Boden (8.theor. Boden). Man erhält unter sonst vollkommen analogen Versuchsbedingungen einen Kopfabzug
von 801 Teilen/Stunde, bestehend aus 59,6 $ Methylformiat, 1Γ,2 #
Methanol und 16,2 % Wasser. Zwischen dem 2. und 3. Boden fallen nur 175 Teile/Stunde einer 74,5 $igen Ameisensäure an. Die Rückveresterungsrate
beträgt demnach 22,4 % bzw. von der im Zulauf zur Kolonne vorhandenen Ameisensäure' werden nur 77,5 $ (im Beispiel
1 98,3 %) als verwertbare Ameisensäure erhalten.
Einer Siebbodenkolonne mit 33 Böden mit einem Bodenwirkungsgrad
von 0,65 (d.h. 21,5 theoretischen Böden) werden auf dem I9. und
20. (13.theor. Boden) stündlich 4 000 Teile eines aus 42,2 %
509837/0974
-5-
O.Z. 30 388
Methylformiat, 18,4 % Methanol, 21,9 fa Wasser und 17,5 % Ameisensäure
bestellenden Gemisches zugeführt. Vom Kopf (850C) der Kolonne nimmt man bei einem RUckflußverhältnis von 1 : 1 stündlich
3 009 Teile Destillat, enthaltend 55,5 % Methylformiat,
21,3 % Wasser und 23,2 % Methanol ab. Die Ameisensäure wird
dampfförmig zwischen dem 3. und 4. Boden in einer Menge von 901 Teilen/Stunde und einer Konzentration von 75*0 % abgezogen.
Die Rückveresterungsrate beträgt nur 3,4 %. Die erhaltene Ameisäure
ist frei von Verunreinigungen und entspricht bezüglich deren Reinheit den Anforderungen des DAB 7.
509837/0974 "6"
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ameisensäure aus Methylformiat, Wasser, Methanol und Ameisensäure enthaltenden Gemischen
durch Destillation in einer Kolonne, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Ausgangsgemisoh in die obere Hälfte der Kolonne zuführt, oberhalb der Zulaufstelle des Ausgangsgemisches
eine Zone von 5 bis 15 theoretischen Böden aufrecht hält, in der der Ameisensäure-Gehalt abnimmt, am Kopf der Kolonne ein
Gemisch aus Wasser, Methanol und Methylformiat entnimmt, unterhalb des Zulaufs eine Zone von 10 bis 25 theoretischen
Böden aufrecht erhält, in der der Ameisensäure-Gehalt zunimmt, bis die Zusammensetzung des Gemisches die des Azeotrops
Ameisensäure-Wasser erreicht hat und das Azeotrop Ameisensäure/ Wasser aus der Kolonne entnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Azeotrop Ameisensäure/Wasser einige Böden oberhalb des Sumpfes der Kolonne entnimmt.
BASF Aktiengesellschaft
d,
509837/0974
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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