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München, den
Mein Zeichen: P 1879
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140 Federal Street
Boston, Mass./USA
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoffäden auf eine Klebefläche
Die Erfindung betrifft ein Klebeverfahren und eine Klebevorrichtung
und insbesondere ein Verfahren, eine Klebstoffverbindung zwischen Oberflächen zweier Körper unter
Anwendung eines Verfahrens zum kontinuierlichen Aufbringen von Klebstoff auf eine Klebefläche wenigstens eines der
beiden Körper herzustellen, sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Die Verfahren und Vorrichtungen gemäß der Erfindung sind in weitem Umfang zur Klebstoffverbindung von Teilen, insbesondere
relativ dicken Teilen geeignet, d.h. von Teilen, durch die Wärme zur Aktivierung von Klebstoff nur schwer
zu übertragen ist, wie dies bei der Verbindung von Laufelementen an den Befestigungs- bzw. Klebeflächen von
Schuhteilen der Fall ist. So können das Verfahren und die Vorrichtung zur Befestigung von Außensohlen an Schuhschäften
und in anderen Fällen angewandt werden. Die Be-
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festigung von Außensohlen an Schuhschäften ist wegen der bei der Benutzung auftretenden Spannungen ein besonders
schwieriges Problem und die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Verbindung von Schuhsohlen mit aufgeleisteten
Schuhschäften. Die Verfahren und Vorrichtungen gemäß der Erfindung sind jedoch auf diesen Anwendungsfall nicht beschränkt.
In der US-PS 3 483 581 ist anhand der Befestigung von Außensohlen an der Unterseite von Schuhschäften ein Klebeverfahren
beschrieben, bei dem eine dünne, offene, koherente Folie aus Strängen eines thermoplastischen, synthetischen,
polymeren Harzes auf einer Klebefläche vor der Aktivierung der Klebstoffzusammensetzung und der Verbindung
der unter Druck zu verbindenden Teile angeordnet wird.
Gute Verbindungen können durch Verwendung eines vorgeformten Gewebes aus Strängen einer thermoplastischen polymeren
Klebstoffzusammensetzung erhalten werden, es treten jedoch bestimmte Nachteile auf. Das vorgeformte Gewebe muß aufgebracht
und festgehalten werden; ein zusätzlicher Vorgang ist das Zuschneiden des Gewebes auf die Form der Klebefläche.
Das vorgeformte Gewebe kann nicht mit allen auf einem Lösungsmittel basierenden Klebstoffzusammensetzungen
verwendet werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine angemessene Verbindung nur mit dem auf die Randteile
der Sohlenklebeflache aufgebrachten Klebstoffzusammensetzung
erhalten werden kann und die Anwendung eines Gewebes aus einer Klebstoffzusammensetzung auf die gesamte
Oberfläche kann eine unnötige Verschwendung der Klebstoffzusammensetzung sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufbringen von
Klebstoff in einem erforderlichen Muster auf eine Ofoer-
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fläche und damit ein verbessertes Klebstof fverbindunqsverfahren
zu schaffen.
Zur Erläuterung der Erfindung wird zunächst ein Verfahren zum Aufbringen fließfähiger Klebstoffzusammensetzungen,
z.B. einer heißen geschmolzenen Klebstoffzusammensetzung
bzw. etwas viskoser Klebstoffzusammensetzungen, die ein
flüchtiges Lösungsmittel enthalten, auf den Randteil bzw. den Zwickeinschlag eines aufgeleisteten Schuhschafts vor
der Verbindung mit einer Sohle unter Druck beschrieben. Das im folgenden beschriebene Verfahren besteht darin,
daß gegen den Sohlenklebeflächenteil des aufgeleisteten Schuhschafts aus einer öffnung im Abstand von dem Oberflächen-teil
ein Klebstoffaden gerichtet wird, daß dem Faden um eine Achse der öffnung, die gegen den Zwickeinschlag
gerichtet ist, eine Drehbewegungskomponente verliehen wird, so daß der Faden auf einer Bahn gegen
den Zwickeinschlag gerichtet wird, die eine im wesentlichen konische Umhüllung bildet und daß zugleich eine
relative Bewegung zwischen der öffnung und dem Oberflächenteil durchgeführt wird, so daß der Faden als
Band fortlaufender Reihen sich überlappender Schleifen auf den Oberflächenteil aufgebracht wird.
Bei diesem Verfahren wird der Klebstoff nahe der öffnung
einem Luftstrom ausgesetzt, der dem die öffnung verlassenden Faden eine Drehbewegung verleiht. Insbesondere
wenn der Klebstoff ein heißgeschmolzener Klebstoff ist, kann der Luftstrom erhitzt werden, um das Aufrechterhalten
des geschmolzenen thermoplastischen Klebstoffs in seinem erhitzten Zustand zu unterstützen, dies kann
jedoch im Falle einer bestimmten Klebstoffart, z.B. von auf einem Lösungsmittel basierender Klebstoffen
nicht notwendig sein.
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Ein zweites Verfahren, daß zur Erläuterung der Erfindung beschrieben wird, ist ein Verfahren zur Verbindung von
Klebeflächen eines aufgeleisteten Schuhschafts und einer Sohle unter Verwendung eines heiß geschmolzenen Klebstoffs,
der auf den aufgeleisteten Schuhschaft unter Anwendung des ersten Verfahrens aufgebracht wird. Bei
der Durchführung des zweiten Verfahrens werden, nachdem ein Band heiß geschmolzenen Klebstoffs auf die Sohlenklebefläche
eines aufgeleisteten Schuhschafts aufgebracht wurde, die Klebeflächen des aufgeleisteten Schuhschafts
und der Sohle erhitzt, um den Klebstoff zu aktivieren und die Oberflächen für die Verbindung vorzubereiten,
der aufgeleistete Schuhschaft und die Sohle werden mit dem Klebstoffband im aktivierten Zustand zwischen den
Klebeflächen zusammengebracht, und Druck wird angewandt,
damit der Klebstoff die Oberflächen benetzt und die Klebstoffverbindung gebildet wird.
Zur Durchführung des ersten Verfahrens gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung geeignet, die eine Düse mit
einer Klebstoffauslaßöffnung, eine Einrichtung zum Zuführen von fließfähigem Klebstoff zu der Düse von einer
Vorratsquelle, einen Einlaßkanal für den der Düse zugeführten Klebstoff, der den Klebstoff zu der Düsenöffnung
zum Aufbringen auf eine im Abstand von der Düsenöffnung angeordneten Oberfläche richtet und in einer Auslaßöffnung
nahe der Düsenauslaßöffnung und koaxial zu dieser
endet, und zwei gegenüberliegende Ausgänge in der Düse für einen Luftstrom aufweist, die versetzt sind, um den
Luftstrom in der Düse zu drehen, der durch die Düsenauslaßöffnung ausgestoßen wird, so daß der aus der Kanalauslaßöffnung extrudierte Klebstoff von dem Luftstrom
um die Achse der Kanal- und der Düsenauslaßöffnung gedreht
wird, wenn er gegen die Fläche gerichtet wird, auf die der Klebstoff aufzubringen ist. Die Drehung des aus der
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Düsenauslaßöffnung austretenden Klebstoffs kann in anderer Weise als durch die Verwendung entgegengesetzter, versetzter
Ausgänge in der Düse für den Luftstrom erreicht werden, z.B. können Ventilatorflügel oder Führungen in
der Düse vorgesehen werden, um den Luftstrom zu drehen oder die Drehung des Klebstoffs kann durch Steuerung der
Geschwindigkeit bzw. Richtung durchgeführt werden, mit der die Luft dem extradierten Klebstoff zugeführt wird.
Durch die Erfindung wird somit ein Verfahren zum Aufbringen von Klebstoffäden auf eine KlebeflSche eines
ersten Körpers, der mit einem zweiten Körper zu verbinden ist, geschaffen, das sich dadurch auszeichnet, daß der
Klebstoff von einer Quelle in fließfähiger Form zugeführt und gegen die Klebefläch© aus einer Düsenöffnung
gerichtet wird, die während der relativen Durchlaufbewegung zwischen der Düsenöffnung und der KlebeflMche von
dieser im Abstand angeordnet ist, und daß die Richtung des Klebstoffs von einem Gasstrom beeinflußt wird, der auf
den Klebstoff einwirkt, der aus der Düsenöffnung austritt, um einen Faden des gegen die Klebefläche zu richtenden
Klebstoffs auf einer Bahn zu erzeugen, die eine im wesentlichen konische Umhüllung um die sich zu der Klebefläche
erstreckende Düsenöffnungsachse bildet, so daß
der Faden als Band fortlaufende Reihen sich überlappender Schleifen auf die Klebefläche aufgebracht wird.
Weiterhin wird durch die Erfindung ein Verfahren zur Verbindung einer Schuhsohle mit der Unterseite eines Schuhschafts,
wobei Klebstoffäden auf eine Klebefläche der Schuhsohle und der Schuhschaftunterseite aufgebracht
werden, geschaffen, das sich dadurch auszeichnet, daß der Klebstoff von einer Quelle in fließfähiger Form zugeführt
und gegen die Klebefläche aus einer Düsenöffnung gerichtet wird, die während der relativen Durchlaufbewegung
zwischen der Düsenöffnung und der Klebefläche von
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dieser im Abstand angeordnet ist, daß die Richtung des Klebstoffs von einem Gasstrom beeinflußt wird, der auf
den Klebstoff einwirkt, der aus der Düsenöffnung austritt, um einen Faden des gegen die Klebefläche zu richtenden
Klebstoffs auf einer Bahn zu erzeugen, die eine im wesentlichen konische Umhüllung um die sich zu der Klebefläche
erstreckende Düsenöffnungsachse bildet, so daß
der Faden als Band fortlaufende Reihen sich überlappender Schleifen auf die Klebefläche aufgebracht wird, daß
die Schuhsohle und die Schuhsohlenunterseite mit dem Band des Klebstoffs im aktiven Zustand zwischen diesen
verbunden werden, und daß ein Druck aufgebracht wird.
Bevorzugte thermoplastische Klebstoffe zum schleifenförmigen
Aufbringen in geschmolzenem Zustand entsprechend dem Verfahren zum Aufbringen von Klebstoff auf eine Oberfläche
gemäß der Erfindung, das insbesondere bei einem Sohlenbefestigungsverfahren angewandt wird, erfordern
für ein wirksames Arbeiten eine besondere Kombination physikalischer Eigenschaften. Im allgemeinen muß der
Klebstoff wenigstens soweit thermoplastisch sein, daß er nicht vorzeitig aushärtet. Polymere, die als geeignet
gefunden wurden, umfassen Polyester und Copolyester aus einer Reaktion von Dicarbonsäuren und Glycolen oder aus
Lacton oder Gemischen hiervon, Polyamide, z.B. Adipinpolyesteramide, in denen die Hydroxykomponente 1,6-Hexanediol,
1,4-Butanediol oder Äthylenglycol ist, stereospezifisch
katalysierte Polymere von Vinylalkylather,
wobei die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, Polymere und Copolymere niedriger Alkylacrylate und
Methacrylate. Materialien mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise nicht über 50.000 können vorzugsweise
verwendet werden, da sie die notwendige Fließfähigkeit zur Bildung von Fäden zum Benetzen und zum Eindringen
haben. Gemische von polymeren Materialien mit Molekulargewichten über diesem Wert mit Harzen mit geringerem
Molekulargewicht können eine Zusammensetzung bilden,
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um die physikalischen Eigenschaften der bevorzugten Materialien
zur Verwendung bei dem vorliegenden Verfahren annähernd zu erreichen. Es wurde als wünschenswert festgestellt,
daß der Klebstoff einen relativ weiten Temperaturbereich von wenigstens 200C hat, innerhalb dem er viskoelastisch
ist, wenn er aus dem geschmolzenen Zustand abgekühlt wird. Der Ausdruck "viskoelastisch" bezieht sich auf
einen Zustand, in dem der Klebstoff etwas gummiartig, jedoch unter Druck verformbar und fließfähig ist, damit
ein Herausquetschen bei dem Druck vermieden werden kann, der bei der Sohlenbefestigung angewandt wird, während
zugleich eine begrenzte Bewegung z.B. der Schuhsohle relativ zu dem aufgeleisteten Schuhschaft möglich ist
und die genaue Anordnung der Schuhsohle relativ zu dem Schuhschaft selbst dann sichergestellt werden kann, wenn
die Schuhsohle mit dem Klebstoff in Berührung gekommen ist. Der Temperaturbereich des viskoelastischen Zustands
der bevorzugten Klebstoffe kann von etwa 10°C bis etwa 60 C unter dem Schmelzpunkt des Klebstoffs reichen. Der
Klebstoff sollte bei Temperaturen von wenigstens 50°C in einem festen, zähen Zustand aushärten. Andere wichtige
Eigenschaften sind eine relativ hohe Festigkeit, Zähigkeit und wenigstens eine begrenzte Flexibilität bei Raumtemperatur,
damit der Klebstoff erfolgreich die hohen Beanspruchungen bei der Benutzung eines Schuhs aushalten
kann.
Eine verwendbare Gruppe von Polyestermaterialien für den Klebstoff sind diejenigen, die auf Terephthalat, Isophthalat,
Sebacat oder Succinaten und der-gleichen Copolymeren basieren. Bevorzugte Polyestermaterialien umfassen Kondensate
eines niedrigeren Alkylenglycols wie Äthylenglycol oder Butylenglycol mit Dicarboxylsäuren, z.B. Kondensate
von 1,4-Butandiol mit gemischten Terephthalat- und
Isophthalatkomponenten in dem Molverhältnis von 1 : 1 bis
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h : 1 und Kondensate von Äthylenglycol und 1,4-Butandiol
und Gemischen hiervon mit gemischten Terephthalat-,
Isophthalat- und Sebacatkomponenten bis zu Prozentsätzen von 40 bis 60% Terephthalat, 20 bis 50% Isophthalat und
10 bis 20% Sebacat. Diese Polyestermaterialien werden durch Kondensation hergestellt, damit sie Schmelzpunkte
von 80 bis 200°C haben.
Ein viskoser fließfähiger Klebstoff zum Extrudieren in Form eines Fadens und zum Aufbringen in Form eines Bandes
sich überlappender Schleifen, wie zuvor erwähnt wurde, kann stattdessen auch ein Klebstoff in Form einer Lösung
sein, der normalerweise eine Lösung eines synthetischen Harzes in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel
ist. Zur Anwendung der Erfindung ist es notwendig, daß die Klebstofflösung eine derartige Eigenschaft hat und
unter solchen Bedingungen aufgebracht wird, bei denen die Lesung als kontinuierlicher Faden extrudiert wird
und durch das Verfahren zum Aufbringen nicht in Tropfen oder Fibrillen zerteilt wird. Synthetische polymere Harzmaterialien
zur Verwendung in auf einem Lösungsmittel basierenden Zusammensetzungen sind im wesentlichen lineare,
vorzugsweise langkettige Polymere, die glatte viskose Lösungen bilden, die im wesentlichen frei von disrupt!ver
Geleestruktur oder vernetzten Teilen sind, so daß, wenn ein Gasstrom verwendet wird, um dem Faden eine Drehung
zu verleihen, die axiale Komponente des Gasstroms das extrudierte Material schwächt. Geeignete Materialien
können unter Polyamiden, Copolyamiden, Polymeren und Copolymeren von Acryl- und Methacrylsäureestem, Polymeren
und Copölymeren von Vinylacetat, im wesentlichen linearen Elastomeren einschließlich Polyurethanen, Epoxyharzen
und Zellulosederivaten, z.B. Zelluloseacetat und Zellulosenitrat gefunden werden. Die Schwächung des Fadens bewirkt
eine wenigstens begrenzte Orientierung der Polymermoleküle und erfordert, daß eine molekulare Kette zu einer
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benachbarten relativ rutscht. Eine Störung durch Geleepartikel oder vernetzte Teile oder andere Unregelmäßigkeiten
in dem extrudierten Material würde eine gleichmäßige
Schwächung beeinträchtigen und unter Bildung von Fibrillen oder Tropfen zum Bruch des extrudierten Materials führen.
Bei diesen Vorgängen kann das Lösungsmittel in bestimmten Fällen als Weichmacher und der Klebstoff als ein im wesentlichen
thermoplastischer Klebstoff betrachtet v/erden und in diesen Fällen kann das Lösungsmittel nach dem Extrudieren
entweder vor oder nach dem Aufbringen des Fadens auf die Oberfläche zur Bildung eines Klebstoffbandes weitgehend
verdampfen.
Bei der Anwendung von auf einem Lösungsmittel basierenden Klebstoff enthält der Klebstoff ein flüchtiges organisches
Lösungsmittel eines im wesentlichen linearen, langkettigen Polymers in einem Prozentsatz, der die Viskosität des
Klebstoffs auf einem relativ hohen Wert hält, jedoch zum Extrudieren mit der gewünschten Geschwindigkeit ohne Beschädigung
des Fadens ausreichend niedrig ist. Im vorliegenden Fall ist es wichtig, die Extrusionsgeschwindigkeit
unter derjenigen zu halten, bei der dieser "Durchschmelzbruch" auftritt. Die Schwächungsrate muß ebenfalls
gesteuert werden, um eine Unterbrechung des extrudierten Stranges bzw. Fadens zu vermeiden, und dieser Faktor hängt
von der Schwächungszugkraft eines Gaststroms ab, der auf
den Strang bzw. Faden wirkt. Im vorliegenden Fall kann dieser Zug nicht nur von der Geschwindigkeit und dem Angriffspunkt
(relativ zu dem Ende der Extrusionsdüse) eines Gasstroms gesteuert werden, sondern auch von der Länge des
Strangs bzw. Fadens zwischen der Düsenöffnung und der Oberfläche, auf die der Strang bzw. Faden aufgebracht wird.
Dies bedeutet, daß,je größer der Abstand zwischen der
Düse und der Ablagerungsfläche ist, desto länger ist der
Teil des Fadens, auf den der Gasstrom einwirkt, und damit ist der Oberflächenbereich des Strangs bzw. Fadens umso
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größer, auf den der Gasstrom eine Schwächungskraft ausüben kann. Es kann festgestellt werden, daß, wenn die Düse nur
z.B. etwa 25,4 mm von der Oberfläche entfernt ist, auf die der Klebstoff aufgebracht werden soll, ein wesentlich
dickerer Faden aufgebracht wird, als wenn der Abstand zwischen der Düse und der Ablagerungsoberfläche etwa
38,1 mm beträgt. Der übliche Feststoffgehalt für einen
geeigneten Klebstoff kann in dem Bereich von etwa 25 bis 35 Gewichtsprozent liegen, jedoch kann ein Feststoffgehalt
von etwa 50 % zur Anwendung gelangen, wenn eine ausreichend niedrige Viskosität zum Extrudieren, Schwächen und Benetzen
der Oberfläche es ermöglicht. Die Richtung, Geschwindigkeit und der Angriffspunkt eines verwendeten Gasstroms können
gesteuert werden, um die Schwächung auf diejenige zu begrenzen, bei der das Aufbringen des extrudierten Fadens
ohne Bruch möglich ist, und der Abstand zwischen der Düse und der Ablagerungsoberfläche wird auf einen Wert eingestellt,
der eine ausreichende Schwächung des extrudierten Strangs bzw. Fadens ermöglicht, jedoch nicht so groß ist,
daß eine übermäßige Schwächungswirkung des Gaststroms auf den Faden bzw. Strang hervorgerufen wird. Zusätzlich zu
diesen Steuerungselementen enthält der auf einem Lösungsmittel basierende Klebstoff vorzugsweise einen Lösungsmittelanteil,
der wenigstens ausreicht, um den extrudierten Kunststoff klebrig und vorzugsweise fließfähig zu halten,
um die Oberfläche für eine ausreichende Haftfestigkeit an der Ab lage rung s s te He auf der Oberfläche zu benetzen, wobei
der Lösungsmittelverlust während des Aufbringens berücksichtigt wird, und der Klebstoff kann ausreichend
Lösungsmittel enthalten, so daß der aufgebrachte Faden noch fließfähig ist und die aufgebrachten Schleifen zu
einem kontinuierlichen gleichmäßigen Band mit scharf festgelegten Kanten zusammenfließen.
Obwohl bei der obigen Erläuterung die Betonung auf der Wirkung des Lösungsmittels bei der Steuerung der Viskosität
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bei dem auf einer Lösung beruhenden Klebstoff während der Ablagerung durch das vorliegende Verfahren lag, können
selbstverständlich auf einer Lösung beruhende Klebstoffe auch bei erhöhten Temperaturen extrudiert werden, bei
denen Hitze und Lösungsmittel zusammenwirken, um die Viskosität des Klebstoffs zu verringern.
Obwohl bei den im folgenden beschriebenen Verfahren der fließfähige Klebstoff auf einen Oberflächenteil eines
aufgeleisteten Schuhschafts aufgebracht wird, kann bei dem Verbinden von Sohlenteilen mit Schuhschäften der
Klebstoff auch auf die Klebefläche des Sohlenteils statt auf die Sohlenklebefläche des Schuhschafts aufgebracht
werden1. Außerdem kann die Ablagerung des Klebstoffs als Band auf eine Werkstückfläche auch erreicht werden, wenn
die Klebefläche stationär ist und die Abgabeöffnung in geeigneter Weise durchläuft.
Ein Merkmal der Erfindung ist die Anwendung eines Verfahrens zum Aufbringen eines fließfähigen Klebstoffs
auf eine Klebefläche eines Körpers, der mit der öffnung
nicht in Berührung steht, aus der der Klebstoff auf die Oberfläche gerichtet wird. Bei einer bevorzugten Anordnung,
bei der ein Gasstrom verwendet wird, um dem Faden eine Drehbewegung zu verleihen und den Faden zu schwächen, und
bei der der Abstand zwischen der öffnung und der Klebefläche, auf die der Faden aufgebracht wird, auf einen erforderlichen
Wert eingestellt wird, kann eine erforderliche Klebstoffmenge auf die Oberfläche durch geeignete Wahl ent
sprechender Steuerfaktoren wie des Abstandes zwischen der öffnung und der Oberfläche, der Geschwindigkeit der rela
tiven Bewegung und der Zuführrate des Klebstoffs aufgebracht werden.
Um die richtige Steuerung der Extrusion und Ablagerung zu unterstützen, kann die folgende Erläuterung von Wir-
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kungen der verschiedenen Faktoren von Hilfe sein. Es wurde festgestellt, daß, wenn die Zufuhrgeschwindigkeit eines
bestimmten fließfähigen Klebstoffs zu der Extrusionsdüse erhöht wird, eine entsprechende Zunahme des Durchmessers
des Fadens, ein verringerter Schwächungsgrad und eine Verringerung des Durchmessers der aufgebrachten Schleifen
und der Schleifengeschwindigkeitsbildung, d.h. der Schleifen pro Sekunde eintritt. Eine Zunahme der Geschwindigkeit
des Gas^-stroms. hat eine Wirkung, die im wesentlichen zu derjenigen der Zunahme der Klebstoffzufuhrgeschwindigkeit
entgegengesetzt ist. Dies bedeutet, daß eine erhöhte Gasgeschwindigkeit den Durchmesser des
Klebstoffadens verringert, die Schwächung des Fadens erhöht und den Durchmesser der Schleifen und die Schleifenbildungsgeschwindigkeit
erhöht. Die Wirkung der Erhöhung der Viskosität ist ähnlich der Wirkung der Zunahme
der Geschwindigkeit der Klebstoffzufuhr zu dem Extruder,
sie führt nämlich zu einem erhöhten Fadendurchmesser, einer Verringerung des Schwächungsgrades des Fadens und
zu einer Verringerung des Durchmessers der gebildeten Schleifen und der Geschwindigkeit, mit der die Schleifen
gebildet werden. Es wurde festgestellt, daß der Fadendurchmesser ein geeigneter Anhaltspunkt ist, da, wenn
der Durchmesser des Fadens zu groß wird, der Durchmesser der Schleifen verringert wird und Unregelmäßigkeiten mit
entsprechender ungleichmäßiger Verteilung des Klebstoffs und eine nicht zufriedenstellende Bandkantenbegrenzung
hervorgerufen werden. Der maximale Fadendurchmesser ändert sich mit verschiedenen Klebstoffen, als grober Anhaltspunkt
ergibt sich jedoch, daß bei der Ablagerung geschmolzener thermoplastischer Klebstoffe der Durchmesser vorzugsweise
zwischen etwa 0,05 bis 0,18 mm liegen sollte. Die Amplitude der Schleifen und damit die Breite des Klebstoffbandes
hängt ebenfalls von dem Abstand der Düse von der Oberfläche ab. Ein größerer Abstand der Düse von der Oberfläche
ergibt Schleifen mit größerer Amplitude. Gewöhnlich
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sollte der Abstand der Düse von der Oberfläche nicht über etwa 76 nun liegen, um die Steuerung des Ablagerungsmusters
sicherzustellen. Insbesondere bei der Ablagerung von geschmolzenem thermoplastischen Klebstoff wurde es als wichtig
festgestellt, erhitztes Gas für den Gasstrom zuzuführen, vor allem bei höheren Abständen zwischen Düse und
Oberfläche, um ein vorzeitiges Abkühlen des extrudierten Klebstoffs und der Oberfläche zu vermeiden, was zu einer
Störung der gewünschten Klebstoffverbindung mit der Oberfläche führen könnte. Im allgemeinen sollte die Temperatur
des Gasstroms innerhalb von etwa 38°C gleich derjenigen des extrudierten geschmolzenen Klebstoff sein. Eine höhere
Geschwindigkeit des Gasstroms ergibt ebenfalls dünnere Fäden und erhöht die Frequenz der Drehbewegung, so daß
sich mehr Schleifen feineren Fadenmaterials ergeben. Die Schleifen bleiben, wenn sie aus geschmolzenem thermoplastischen
Klebstoff gebildet werden, getrennt, können jedoch zu einer Gesamtschicht innerhalb der Ränder des
Bandes zusammenfließen, wenn sie aus einem auf einer Lösung basierenden Klebstoff gebildet werden.
Durch die Erfindung wird auch eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Aufbringen eines Klebstoffs auf eine Sohlenklebeflache
eines aufgeleisteten Schuhschafts geschaffen, die sich auszeichnet durch eine Transporteinrichtung für
einen aufgeleisteten Schuhschaft, um eine relative Durchlaufbewegung
zwischen einer Schuhsohlenklebefläche eines aufgeleisteten Schuhschafts und einer Düse hervorzurufen,
die im Abstand von der Oberfläche angeordnet ist, um während der relativen Durchlaufbewegung Klebstoff auf
die Oberfläche aufzubringen, und die einen Kanal für fließfähigen Klebstoff aufweist, der in einer Auslaßöffnung
in einem inneren Düsenkörper endet, einen Ringkanal für einen Luftstrom, der den inneren Düsenkörper
umgibt und in einer Auslaßöffnung für den Luftstrom und den Klebstoff endet, und eine Austrittseinrichtung, um
den Luftstrom in die Ringkammer einzuführen und dem
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Luftstrom in dem Ringkanal eine Drehbewegungskomponente zu verleihen, so daß ein Faden des gegen die Oberfläche
zu richtenden Klebstoffs auf einer Bahn erzeugt wird, die eine im wesentlichen konische Umhüllung um die gegen
die Oberfläche gerichtete Düsenöffnungsachse bildet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren 1 bis 4 beispielsweise erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoff auf die Sohlenklebefläche
eines aufgeleisteten Schuhschafts nach dem ersten beispielsweisen Verfahren gemäß
der Erfindung, wobei Teile der Vorrichtung weggebrochen sind,
Figur 2 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht, wobei einige Teile längs der Linie II-II in Fig. 1
geschnitten sind, aus der die Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoff und die Ablagerung von
Fadenschleifen heiß geschmolzenen Klebstoffs hervorgehen, der auf die Sohlenklebefläche des
aufgeleisteten Schuhschafts nach dem ersten beispielsweisen Verfahren aufgebracht wird,
Figur 3 eine Seitenansicht, aus der eine Heizvorrichtung hervorgeht, die zur Aktivierung des auf die Sohlenklebefläche
des aufgeleisteten Schuhschafts nach dem ersten beispielsweisen Verfahren aufgebrachten
Klebstoffs und zur Erhitzung der Oberfläche und einer Klebefläche einer Schuhsohle
bei der Durchführung des zweiten beispielsweisen Verfahrens zur Verbindung von Klebeflächen eines
aufgeleisteten Schuhschafts und einer Schuhsohle verwendet wird, und
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2405A50
Figur 4 eine Seitenansicht, aus der die Verbindung des aufgeleisteten Schuhschafts und einer Sohle in
einer Sohlenklebepresse bei der Durchführung des zweiten beispielsweisen Verfahrens hervorgeht.
Das erste beispielsweise Verfahren besteht darin, einen fließfähigen Klebstoff auf eine von einer Sohlenklebaflache
20 eines Schuhschafts 12 gebildete Fläche aufzubringen. Bei
den folgenden Beispielen 1 und 2 wird der fließfähige Klebstoff als ein heiß geschmolzener Klebstoff und bei dem
Beispiel 3 wird der fließfähige Klebstoff als ein viskoser„
auf einem Lösungsmittel basierender Klebstoff verwendet.
Bei der Durchführung des ersten beispielsweisen Verfahrens wird ein Klebstoffaden 26 kontinuierlich auf die Sohlen-■klebefläche
20 eines aufgeleisteten Schuhschafts 12 aufgebracht, um ein Klebstoffband 14 zu bilden, das in Form
einer fortlaufenden Reihe sich überlappender Schleifen angeordnet wird. Fig. 2 zeigt, daß die Ränder 22 des
Bandes 14 eine relativ größere Klebstoffmenge pro Längeneinheit
des Bandes als die zentralen Teile des Bandes aufweisen, da die Teile der Schleifen nahe den Rändern unter
einem kleineren Winkel zu der allgemeinen Richtung des Bandes 14 verlaufen= Die zentralen Teile 24 des Bandes
bestehen aus im Abstand befindlichen Fadenschleifen 18,
die sich mit anderen im Abstand befindlichen Fadenschleifen 18 überlappen und einen erheblichen Anteil von z.B.
wenigstens etwa 25 % oder mehr der Gesamtfläche des zentralen Teils 24 frei von Klebstoff lassen.
Der Faden 26 wird gegen die Fläche 20 aus einer Auslaßöffnung 46 einer Düse 28 einer Vorrichtung zum Aufbringen
von Klebstoff gerichtet, die von der Klebefläche 20 des Schuhschafts im Abstand angeordnet ist. Dem Klebstofffaden, der die öffnung 46 verläßt, wird eine Drehbewegungskomponente verliehen und der Faden wird gegen die Fläche
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auf einer allgemeinen Kreisbahn gerichtet, die eine im wesentlichen
konische Umhüllung um eine Achse der öffnung 46 erzeugt, die sich zu der Fläche 20 erstreckt. Zugleich mit
der Extrusion von Klebstoff aus der Düse 2 8 wird eine relative Bewegung zwischen der öffnung 46 und der Fläche 20
mit einer Geschwindigkeit durchgeführt, die zu der Geschwindigkeit in Beziehung steht, mit der der Klebstoff
aus der Düse 28 extrudiert wird, und zu der Frequenz der Drehung des Fadens auf einer allgemein kreisförmigen
Bahn um die Achse der öffnung 46, um das Band 14, das
auf die Fläche 20 aufgebracht wird, in der oben beschriebenen Form zu bilden.
Die Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoff auf die Fläche 20 weist die Düse 28 auf, die an einer Vorratsvorrichtung
34 angeordnet ist, um fließfähigen Klebstoff unter Druck der Düse zuzuführen.
Wie Fig. 2 zeigt, erhält ein Einlaßkanal, der von einem Kanal 36 in der Düse 28 gebildet wird, den Klebstoff von
der Vorratsvorrichtung 34. Der Kanal 36 endet in einer
Auslaßöffnung 38, die einen Durchmesser von etwa 0,0013 mm hat. Der Kanal 36 ist in einem Innenkörper 50 der Düse 28
gebildet, der eine Außenfläche 40 hat, die sich nach innen zu der Auslaßöffnung 38 im wesentlichen konisch verjüngt.
Ein Außenkörper 42 der Düse 38 umgibt den Innenkörper 50 und ist an einem oberen Teil 48 hiervor abdichtend befestigt.
Ein unterer Teil des Außenkörpers 42 begrenzt zusammen mit der Außenfläche 40 des Innenkörpers 50 einen
ringförmigen konischen Kanal 44, der in der Auslaßöffnung 46 endet, die die Auslaßöffnung 38 umgibt. Die öffnung
46 ist nahe der Auslaßöffnung 38 des Kanals 36 und koaxial zu dieser angeordnet. Die Auslaßöffnung 46 hat einen Durch
messer von etwa 3,2 mm und eine Breite von etwa 0,0008 mm.
Die Auslaßöffnung 38 ist bezüglich der öffnung 46 der Düse
28 nach innen zurückgesetzt.
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Zwei Einlaßrohre 52 für einen Strom eines Gases in Form von Luft haben Ausgänge in der Düse 28, die mit dem Ringkanal
44 in Verbindung stehen.Die beiden Lufteinlaßrohre 52 sind einander allgemein gegenüber angeordnet, wie Fig. 2 zeigt,
ihre Ausgangsenden, die mit dem Kanal 44 in Verbindung stehen, sind jedoch aus der diametral gegenüberliegenden
Anordnung in der Größenordnung von etwa 0,0025 mm etwas versetzt, um ein Verdrehen des Luftstroms 30, der in die
Düse durch die Ausgangsenden eingeführt wird, um den Ringkanal 44 hervorzurufen, bevor der Luftstrom durch die öffnung
46 ausgestoßen wird. Der Gasstrom verleiht dem die öffnung 46 verlassenden Klebstoffaden eine Drehbewegungskomponente.
Der den aus der Auslaßöffnung 38 extrudierten Klebstoff umgebende Luftstrom hat eine Bewegungskomponente in Richtung
der Oberfläche 20 und bewirkt die Schwächung des Klebstoffs zu einem dünnen Faden und auch die Drehbewegung
des Fadens.
Bei einer solchen Ausbildung, wie sie beschrieben wurde, wurde festgestellt, daß die Bewegung des Luftstroms eine
Bewegung des Fadens eines heiß geschmolzenen Klebstoffs hervorruft, der mit einer Geschwindigkeit extrudiert wird,
die zu mehr als 35.000 Schleifen pro Minute führt. Es wurde festgestellt, daß hohe Geschwindigkeiten von z.B.
15.000 bis 50.000, vorzugsweise von 20.000 bis 40.000 Schleifen pro Minute, zu einer besonders wünschenswerten
Fadenstruktur und -anordnung in einem Band heiß geschmolzenen Klebstoffs führen können, die an eine relativ hohe
lineare Geschwindigkeit beim fortschreitenden Aufbringen
auf die Oberfläche angepaßt sind, auf die der Klebstoff aufgebracht werden soll. Unter bestimmten Umstünden
können jedoch niedrigere Aufbringgeschwindigkeiten erwünscht sein.
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Insbesondere wenn der Klebstoff, der von der Vorrichtung nach dem ersten beispielsweisen Verfahren aufgebracht wird,
heiß geschmolzener Klebstoff ist, wird der Düse durch die Einlaßrohre 52 erhitzte Luft zugeführt, um das vorzeitige
Abkühlen des Klebstoffs und der Fläche 20 zu vermeiden.
Die Vorrichtung hat eine Einrichtung, um den aufgeleisteten Schuhschaft 20 relativ zu der Düse 28 mit einer gewünschten
Geschwindigkeit zu bewegen und die Fläche 20 des Schafts
in der gewünschten Beziehung zu der Düse 28 zu halten. Wie Fig. 1 zeigt, ist der aufgeleistete Schuhschaft auf
einer Stütze 56 angeordnet. Durch (nicht gezeigte) Mittel wird die Stütze 56 so bewegt, daß sie die Klebefläche
des Schuhschafts 20 mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit vorbei an der Düse 28 durchläuft. Es ist eine Einrichtung
vorhanden, um den gewünschten Abstand zwischen der Düse und der Fläche 20 aufrecht zu erhalten und die seitliche
Beziehung zwischen diesen zu korrigieren.
Da keine Berührung zwischen der Düse 2 8 und der Klebefläche 20 besteht, kann der Klebstoff gleichmäßig als Band 14
sich überlappender Fadenschleifen 18 selbst um scharfe Ecken wie bei einem spitzen Schuh aufgebracht werden, ohne
daß überschüssiger Klebstoff aufgebracht oder bereits aufgebrachter Klebstoff abgestreift wird.
Bei der Vorrichtung kann eine erhebliche Änderung der Breite, Dicke und Art des aufgebrachten Klebstoffbandes
erreicht werden, z.B. kann bei der Verwendung von heiß geschmolzenem Klebstoff die Bandbreite von etwa 0,63 mm
bis 38 mm und die Fadendicke von etwa 0,05 oder 0,13 mm
bis 0,38 mm oder vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,17 mm geändert werden. Beim Aufbringen von Klebstoff, der zur
Sohlenbefestigung verwendet wird, wurden als vorzugsweise Werte für die Bandbreiten etwa 11 mm bis 15,8 mm festge
stellt und eine mit der Anzahl der Fäden pro Einheitslänge
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des Bandes 14 koordinierte Dicke zur Bildung von etwa 13 bis 52 mg Klebstoff pro Zentimeter Länge des Bandes wurde
als zufriedenstellend festgestellt. Insbesondere beim Aufbringen von heiß geschmolzenem Klebstoff wird die Fläche
20 vorzugsweise erhitzt, auf die der Klebstoff aufgebracht wird, da ohne eine Vorwärmung der aufgebrachte Klebstofffaden
die Oberfläche nicht so zufriedenstellend benetzen kann, wie bei einer Vorwärmung der Oberfläche. Vorzugsweise
wird die Oberfläche auf eine Temperatur so hoch wie möglich erhitzt, ohne das Material der Fläche zu
beschädigen. So kann Leder auf etwa 71°C vorgewärmt werden„ während einige synthetische Schaftmaterialien
auf etwa 51°C vorgewärmt werden können» Eine verbesserte
Benetzung auf einer vorgewärmten Fläche ist darauf zurückzuführen, daß der frisch gebildete Klebstoffaden 26 noch
weitgehend in einem amorphen Zustand ist und damit leichter fließt und eine vorgewärmte Fläche benetzt. Wenn der Faden
26 auf eine kalte Fläche aufgebracht wird, kann der Klebstoff bis zu einem gewissen Grad kristallisieren, so daß,
wenn der aufgebrachte Klebstoff zur Sohlenbefestigung aktiviert wird, der Klebstoff nicht als fließfähiges Material
einen Zustand erreicht, wie dies erwünscht ist, wobei Restkristalle oder Restkristallite in dem Klebstofffaden
verbleiben. Ein weiterer Vorteil der Vorwärmung besteht darin, daß sie dazu beiträgt, die Flexibilität und
Haftfähigkeit des aufgebrachten Fadens aufrecht zu erhalten, so daß er Höhenunregelmäßigkeiten besser folgen und sie benetzen
kann, die in der Oberfläche vorhanden sein können, auf die der Faden aufgebracht wird.
Das zweite nun zu beschreibende beispielsweise Verfahren ist ein Verfahren zur Verbindung von Klebeflächen zweier
Körper, die von einem aufgeleisteten Schuhschaft und einer Schuhsohle gebildet werden, wobei ein heiß geschmolzener
Klebstoff verwendet wird, der auf den aufgeleisteten Schuh-
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schaft unter Anwendung des ersten beispielsweisen Verfahrens aufgebracht wird. Nachdem heiß geschmolzener Klebstoff nach
dem ersten beispielsweisen Verfahren der Klebefläche des aufgeleisteten Schuhschafts zugeführt worden ist, besteht
der nächste Schritt darin, die Klebefläche 20 des Schuhschafts mit dem aufgebrachten Klebstoffadenband 14 darauf
zu erhitzen und die Klebefläche einer Sohle in Form einer Außensohle 10 zu erhitzen. Die Aktivierung des Klebstoffs
durch diesen Erhitzungsschritt und die Verbindung der Außensohle 10 und des Schuhschafts 12 innerhalb kurzer
Zeit, zweckmäßigerweise innerhalb von einer halben Minute nach Aufbringen des heiß geschmolzenen Klebstoffs, ist
wegen der beginnenden Kristallisation in dem aufgebrachten Klebstoff, die nach dieser Zeit zu beobachten ist und
die ein zunehmender Faktor wird, wahrscheinlich wirksamer als die Erhitzung zur Reaktivierung nach dieser Zeit.
Dies bedeutet, daß die Kristallisation fortschreitet und das Ausmaß der Kristallisation erreicht für etwa zwei
Wochen eine unbestimmte Zwischenstufe. Es wurde festgestellt, daß, obwohl eine sofortige Aktivierung und Verbindung
vorzuziehen ist, es durch Anwendung höherer Temperaturen oder längerer Erhitzungszeiten möglich ist, eine
effektive Aktivierung selbst bei einem teilweise oder völlig kristallisierten Klebstoff sicherzustellen.
Eine Erhitzung wird unter Verwendung einer in Fig. 3 gezeigten Heizvorrichtung erreicht. Die Heizvorrichtung 58
hat ein Strahlungsheizelement 60 und Werkstückhalter in Form eines Gestänges 62, das über eine Leistenstütze 64
unter dem Heizelement 60 angeordnet ist. Der aufgeleistete Schuhschaft wird auf der Leiststütze 64 angeordnet und der
Heizwirkung des Elements 60 ausgesetzt, während die Außensohle 10 auf dem Gestänge 62 über der Heizquelle angeordnet
wird. Das Strahlungsheizelement 60 erhitzt nicht nur das Band 14 des Fadenmaterials, das auf die SoHlenklebeflache
20 des Schafts 12 aufgebracht wird, sondern erhöht
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auch wegen des großen freien Anteils im Band die Temperatur der Sohlenklebefläche 20 des Schuhschafts 12 unter dem
Band. Durch die Erhitzung der Sohlenklebefläche 20 der
Unterseite des Schuhschafts 12 kann das Fadenklebstoffband 14 die Fläche 20 besser benetzen und an dieser haften.
Z.B. kann bei einem Band, dessen Klebstoff einen Schmelzpunkt von etwa 137°C hat, diese Erhitzung die Bestrahlung
mittels eines Infrarotstrahlers in einem Abstand von etwa 76 mm während einer Zeitperiode von 15 Sekunden erfordern.
Das Ausmaß der Erhitzung ist nicht besonders kritisch und kann für irgendeine gewählte Ablagerung heiß geschmolzenen
Klebstoffs leicht bestimmt werden. Die Temperatur soll in Übereinstimmung mit der Aktivierung des Klebstoffs auf
einem Minimum gehalten werden, um die Zeit in der Presse auf ein Minimum zu bringen.
Nach der Erhitzung der Klebefläche 20 des Schafts 12, des Klebstoffbandes 14 und der Klebefläche der Außensohle
10 werden die Außensohle 10 und der Schaft 12 aus der Heizvorrichtung 58 entfernt und sofort miteinander
verbunden, während die Temperatur des Klebstoffs und der Klebeflächen der Außensohle und des Schafts ausreichend
sind, um die Benetzung und Klebewirkung sicherzustellen. Diese Anordnung wird ohne Verzögerung in einer Sohlenklebepresse
66 (die in Fig. 4 teilweise gezeigt ist) angeordnet und einem Sonlenklebedruck ausgesetzt. Der Druck in
der Sohlenklebepresse kann nach nur einigen Sekunden aufgehoben werden.
Im folgenden werden einige Beispiele zur Erläuterung der Erfindung beschrieben.
Beispiel 1
Ein kristallisierbares Copolyesterharz wurde durch Kondensation und Polymerisation einer Reaktion der folgenden
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Zusammensetzung in Gewichtsprozent hergestellt: 18,4 %
Isophthalsäure, 36,8 % Terephthalsäure, 35,2 % 1,4-Butandiol
und 9,5 % Polycaprolactondiol. Der Polyester hatte einen Erweichungspunkt von etwa 146 bis 15O°C (Kugel und
Ring) und eine Viskosität, wie sie bei 125°C zu 120 bis 150 Sekunden unter Verwendung einer 9,52 mm Stahlkugel
bestimmt wurde, die in ein 25 χ 150 mm Rohr zwischen zwei im Abstand von etwa 114,3 mm befindlichen Markierungen
fällt.
Der Copolyester wurde einer Schmelzvorrichtung zugeführt
und auf eine Temperatur von 450 bis 467°C gebracht und der
Düse 28 der Vorrichtung zum Aufbringen von Klebstoff mit einer Geschwindigkeit von 20 g pro Minute zugeführt. Luft
von etwa 315°C wurde über die Rohre 52 der Düse 28 zugeführt, die so aufgebaut war, wie Fig. 2 zeigt, wobei sich
innerhalb der Düse gegenüberliegende Luftausgänge befanden, die gegenüber der diametralen Anordnung um etwa 0,25 mm
versetzt waren, um in dem Luftstrom, der aus der Düsenöffnung 46 mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,4 m pro
2/zu erzeugen.Der
Stunde bei einem Druck von 0,84 kg/cm austr±tt,e:ilieDndcDinponente/
Durchmesser des Luftkanals der Düse betrug etwa 3,2 mm und bildete eine Ringdüse von etwa 0,7 mm in Querrichtung.
Die Fadenbewegung durch die Luft erfolgte bei einer Geschwindigkeit von etwa 35.000 Schleifen pro Minute.
Ein aufgeleisteter Lederschuhschaft wurde auf einem Stift angeordnet und die Unterseite wurde dem Strahlungsheizelement
5 Sekunden lang ausgesetzt, wodurch die Oberflächentemperatur auf etwa 71°C erhöht wurde. Danach
wurde der vorgewärmte Schuh auf einer Stütze angeordnet, um die Klebefläche in einem Abstand von etwa 19 mm von
der Düse und einer Durchlaufgeschwindigkeit an der Düse von etwa 177 mm pro Sekunde zu bewegen. Bei der Bewegung
des Schuhs mit seiner Klebefläche zur Aufnahme des aus der Düse 28 austretenden heiß geschmolzenen Klebstoffs
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angeordnet wurde ein Band sich überlappender Klebstoffstreifen längs einer Breite von etwa 12,7 mm aufgebracht.
Innerhalb von 20 Sekunden wurde der aufgeleistet Schuhschaft
auf einem Stift angeordnet, wobei seine Klebefläche
einer Strahlungsheizquelle zugewandt war, und wurde dieser
Quelle 4 Sekunden lang ausgesetzt, wodurch die Klebstofftemperatur auf über etwa 176°C erhöht wurde und auch der
von den Klebstoffäden nicht bedeckte Raum der Klebefläche erhitzt wurde. Zugleich wurde eine Lederaußensohle mit
ihrer Klebefläche einer Strahlungsheizquelle ausgesetzt angeordnet, um die Temperatur auf etwa 7l°C zu erhöhen»
Bei Erreichen der Temperatur wurde die Außensohle mit ihrer Klebefläche gegen die Klebstoffäden auf der Klebefläche
des Schuhschafts angeordnet und der Schaft und die Außensohle wurden miteinander verbunden in einer Sohlenklebepresse
angeordnet, die einen Klebedruck von etwa
2
14,1 kg/cm 10 Sekunden lang aufbrachte. Beim Entfernen
aus der Presse wurde festgestellt, daß die Sohle fest mit dem Schuhschaft verbunden war, daß die Ränder der Sohle
fest mit dem Schuhschaft verbunden waren und daß kein Klebstoff herausgepreßt worden war.
Beispiel 2
Ein aufgeleisteter Schuhschaft aus Polyvinylchlorid wurde auf einem Stift angeordnet und die Unterseite wurde einem
Strahlungsheizelement 4 Sekunden lang ausgesetzt, das die
Oberflächentemperatur auf etwa 54°C erhöhte. Danach wurde der vorgewärmte Schuh auf einer Stütze angeordnet und ein
Band sich überlappender Klebstoffstreifen wurde längs einer
Breite von etwa 12,7 mm unter Verwendung des Copolyesterharzklebstoffs
und Anwendung der Bedingungen des Beispiels 1 angeordnet.
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Innerhalb von 20 Sekunden wurde der aufgeleistete Schuhschaft auf einem Stift mit seiner Klebefläche einer
Strahlungsheizquelle zugewandt angeordnet und dieser Quelle 4 Sekunden lang ausgesetzt, die die Klebstofftemperatur
auf etwa 176°C erhöhte und auch den von den Klebstoffäden nicht bedeckten Raum der Klebefläche erhitzte.
Gleichzeitig wurde eine Harzgummisynthetikaußensohle mit ihrer Klebefläche einer Strahlungsheizquelle
zugewandt angeordnet/ um die Temperatur auf etwa 48 bis 54 C zu erhöhen. Bei Erreichen der Temperatur wurde die
Außensohle mit ihrer Klebefläche gegen die Klebstofffäden an der Klebefläche des Schuhschafts angeordnet
und der Schaft und die Außensohle wurden miteinander verbunden in einer Sohlenklebepresse angeordnet, die
einen Klebedruck von etwa 14,1 kg/cm2 10 Sekungen lang
aufbrachte. Beim Entfernen aus der Presse wurde festgestellt, daß die Sohle mit dem Schuhschaft fest verbunden
war, daß die Ränder der Sohle mit dem Schuhschaft fest verbunden waren und daß kein Klebstoff herausgepreßt
worden war. Die angegebene Temperatur der Sohlen und der Schuhschäfte wurden durch ein Oberflächenkontaktpyrometer
bestimmt und die tatsächlichen Temperaturen können selbstverständlich etwas höher sein, wenn sie
mit einem optischen Pyrometer bestimmt werden, das Wärmekapazitätseffekte beseitigt.
Beispiel 3
Ein viskoser Klebstoff wurde durch Auflösen eines thermoplastischen
linearen Polyesterurethanelastomers in einem
Lösungsmittelgemisch von etwa gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Methyläthylketon hergestellt, wobei der Feststoff
gehalt dieser Lösung etwa 20 % betrug. Das Elastomer war ein im Handel erhältliches Produkt ("Estane"),das im
wesentlichen frei von Vernetzungen war und durch Reaktion von einem Mol eines -OH-abgeschlossenen Polyesters, eines
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aliphatischen Glycols und eines Diphenyldiisocyanate in
Verhältnissen hergestellt wurde, die im wesentlichen keine nicht reagierten Isocyanat- oder Hydroxylgruppen beließen.
Die sich^ ergebende Lösung hatte eine Viskosität bei Raumtemperatur
von etwa 2.000 bis 3.000 cps, bestimmt mit dem Brookfield Viskometer.
Der Klebstoff wurde der Düse der Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit
von 33 g pro Minute zugeführt. Der Durchmesser der Auslaßöffnung 38 betrug etwa 0,5 mm. Luft wurde
den Luftkanälen der Düse zugeführt, die aufgebaut war, wie Fig. 2 zeigt, wobei die gegenüberliegenden Luftausgänge
in der Düse gegenüber der diametralen Anordnung versetzt waren, um eine Drehkomponente in dem Luftstrom,der aus der
Düse austritt, zu erzeugen. Die Luft wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,4 m pro Stunde bei einem Druck
2
von 0,84 kg/cm zugeführt. Der Durchmesser des Luftkanals der Düse betrug etwa 3,57 mm, was einen ringförmigen Raum
von etwa 0,7 mm ergab.
Der Klebstoff verließ die Extrusionsdüse als kontinuierlicher zusammenhängender Strom und blieb so, selbst wenn
er geschwächt und von dem Luftstrom zu einer Drehbewegung veranlaßt wurde, so daß der Faden eine konische Umhüllung
bildete. Die Drehbewegung des Fadens hatte eine Geschwindigkeit von etwa 30.000 Schleifen pro Minute.
Ein aufgeleisteter Lederschuh wurde auf einer Stütze angeordnet,
um ihre Klebefläche in einem Abstand von etwa 25 mm von der Düse und mit einer Geschwindigkeit von etwa
122 mm pro Sekunde an der Düse vorbei zubewegen. Bei der Bewegung des Schuhs mit seiner Klebefläche zur Aufnahme des
Klebstoffs angeordnet wurde ein Band aus Klebstoffschleifen
längs einer Breite von etwa 14,3 mm aufgebracht und diese Schleifen waren ausreichend fließfähig, so daß die
Schleifen zusammenflossen und eine gleichmäßige Klebe-
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schicht mit einer Dicke von etwa 0,79 mm mit genau definierten
Rändern auf dem von dem Band markierten Oberflächenbereich
bildeten. Der aufgekrachte Klebstoff konnte über Nacht trocknen und ergäbe eine trockene Klebstoffverbindung
mit einer Dicke von etwa 0,78 mm.
Der Schuhschaft wurde mit seiner Klebefläche und seinem getrockneten Klebstoffband der Strahlungsheizquelle zugewandt
angeordnet und dieser Quelle ausgesetzt, um die Klebstofftemperatur auf etwa 110 bis 121 C, gemessen mit
einem optischen Infrarotpyrometer,zu erhöhen. Gleichzeitig
wurde eine Lederaußensohle, die eine etwa 0,78 mm dicke Klebstoffschicht des gleichen Klebstoffs an ihrer Klebefläche
trug, mit ihrer Klebefläche einer Strahlungsheizquelle zugewandt angeordnet, um ihre Temperatur auf etwa
den gleichen Wert zu bringen.
Bei Erreichen der Temperatur wurde die Außensohle mit ihrer Klebstoffschicht gegen die Klebstoffschicht der Unterseite
des Schuhschafts angeordnet und der Schaft und die Außensohle wurden miteinander verbunden in einer Sohlenklebepresse
angeordnet, die einen Klebedruck von etwa 14,1 kg/cm 10 Sekunden lang aufbrachte. Beim Entfernen aus der Presse
wurde festgestellt, daß die Sohle mit dem Schuhschaft fest verbunden war, daß die Ränder der Sohle fest mit dem Schuhschaft
verbunden waren und daß kein Klebstoff herausgequetscht worden war.
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