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Vorrichtung zum Kennzeichnen der Rückenbeschichtung textiler Stoffbahnen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von Kennzeichnungen auf der
Rück- oder Unterfläche von mit einer elastisch sich verfestigenden Rückenbeschichtung
versehenen textilen Stoffbahnen, insbesondere Teppichbahnen, die während des Beschichtungsvorganges
durch eine mehrere Bearbeitungsstationen, wie Rakel, Heizeinrichtungen, Umlenk-
oder Preßwalzen oder dergleichen aufweisende Beschichtungsvorrichtung geführt werden.
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Aus mancherlei Gründen ist es erwünscht textile Stoffbahnen, welche
mit einer Rückenbeschichtung versenden sind, insbesondere Teppichbahnen, mit einer
Kennzeichnung auszugestalten, welche nicht nur eine Auskunkt über den Hersteller
und/oder die Qualität der Teppichbahn gibt sondern auch die Längsrichtung der hergestellten
Bahn
definiert. Letzteres ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Teppichbahn nach
Fertigstellung der Rückenbeschichtung in Teppichfliesen zerteilt wird, die bei der
Verlegung hinsichtlich ihrer Längs-und Querrichtung in einem bestimmten Muster angeordnet
werden müssen, da dann die Richtungskennzeichnung eine mühelose Zuordnung der einzelnen
Teppichfliesen gewährleistet.
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Das Aufbringen einer gedruckten Kennzeichnung oder das Aufkleben von
Kennzeichnungsstreifen auf die Rückenbeschichtung , die beispielsweise bei Tuftingware
aus einer mittels eines Rakels aufgetragenen Latexbeschichtung bestehen kann, welche
dann unter Wärmeeinwirkung und Polymerisation verfestigt wird, ist nachteilig, weil
nämlich derartige gedruckte Kennzeichnungen nicht dauerhaft mit der Teppichware
verbunden sind. Außerdem erfordert das Aufkleben von Kennzeichnungsstreifen einen
beträchtlichen zusätzlichen Arbeitsaufwand, zumindest aber derart große bauliche
Veränderungen bestehender Beschichtungsvorrichtungen, daß die hierdurch verursachten
Kosten für eine wirtschaftliche Kennzeichnung zu hoch sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten
Gattung zu schaffen, welche bei bestehenden Beschichtungsvorrichtungen der beschriebenen
Art ohne umfangreiche bauliche Veränderungen das zuverlässige Aufbringen von Kennzeichnungen
auf der
Rückfläche der Stoffbahnen gestattet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf einfache Weise dadurch gelöst,
daß quer zur Vorschubrichtung der Teppichbahn nahe deren mit der Beschichtung versehenen
Rückfläche an einer Stelle der Beschichtungsvorrichtung, an der die Beschichtungsmasse
bereits aufgetragen, jedoch noch nicht vollständig verfestigt ist, eine um ihre
eigene Achse drehbar gelagerte Querstange angeordnet ist, an der eines oder mehrere
frei drehend gelagerte Formräder mit zur Teppichbahnebene paralleler, zur Teppichbahn-Vorschubrichtung
senkrecht liegender Drehachse abgestütztist bzw. sind, wobei die Umfangsfläche der
Formräder in spiegelbildlicher Anordnung die in die Rückenbeschichtung einzutragenden
Kennzeichnungen trägt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Formräder an der Querstange mit verstellbaren Gegengewichten angeordnet
sind. Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Querstange mittels eines Betätigungshebels
in eine Arbeitsstellung, in der sie frei drehbar gelagert ist, so daß die Formräder
mit ihrem gegebenenfalls durch die Einstellung der Gegengewichte festgelegten Gewicht
frei auf der beschichteten Rückfläche der Teppichbahn aufliegen, und in eine Ruhestellung
drehbar und in dieser arretierbar ist, in der die Formräder von der Teppichbahn
abgehoben sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die Querstange an einer Stelle der Beschichtungsvorrichtung angeordnet ist,
die, in Vorschubrichtung der Teppichbahn gesehen, hinter dem Rakel und einer eine
oberflächliche Verfestigung der Beschichtungsmasse bewirkenden Heizeinrichtung liegt.
Es empfiehlt sich außerdem, daß die Umfangsfläche der Formräder die Kennzeichnungen
in erhabener, spiegelbildlicher Darstellung aufweist. Weiterhin kann vorgesehen
sein, daß die Kennzeichnungen einen die Längs- (Vorschub-) Richtung der Teppichbahn
anzeigenden Pfeil aufweisen oder daß die Kennzeichnungen eine die Qualität und/oder
den Hersteller der Teppichbahn charakterisierende Beschriftung aufweisen.
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Wenn es sich um die Kennzeichnung von textilen Stoffbahnen handelt,
die hinterher in Teppichfliesen, beispielsweise quadratische Fliesen, unterteilt
werden sollen, empfiehlt es sich, wie die Erfindung weiterhin vorschlägt, die Formräder
entlang der Querstange mit Abständen anzuordnen, die geringer sind als die Breite
der herzustellenden Teppichfliesen, da dann gewährleistet ist, daß jede Teppichfliese
wenigstens einen kantenparallelen Kennzeichnungsstreifen, hervorgerufen durch ein
Formrad, aufweist.
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Durch die Erfindung ist in überraschender Weise das Problem gelöst,
in die Rückfläche der bereits mit einer
Beschichtungsmasse versehenen
Teppichbahn eine Kennzeichnung, insbesondere eine Richtungskennzeichnung in Form
eines Pfeiles oder dergleichen, einzuprägen. Von besonderem Vorteil ist die oben
beschriebene Ausführungsform, bei der die mittels eines Rakels oder dergleichen
aufgetragene Kunststoffmasse bereits durch eine Heizeinrichtung, beispielsweise
durch Infrarotstrahler, an der Oberfläche vorverfestigt- ist, da dann die vorzugsweise
erhaben spiegelbildlich ausgebildeten Kennzeichnungen am Umfang der Formräder besonders
leicht und zuverlässig in die Rückenbeschichtungsmasse eingedrückt werden können.
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Finden andererseits negativ-spiegelbildliche Kennzeichnungen am Umfang
der Formräder Verwendung, so ergibt sich in der Rückenbeschichtung eine erhabene
Ausprägung, wie sie insbesondere dann von Vorteil ist, wenn anschließend auf die
Rückenbeschichtung noch eine transparente Folie, beispielsweise eine PVC-Folie,
aufgeklebt wird, die dann dicht an die Rückenbeschichtung angepreßt wird. Die erhabene
Kennzeichnung tritt dann auch plastisch aus der aufgeklebten Folie hervor und ist
ohne weiteres von außen erkennbar. Hierzu st es nicht einmal erforderlich, daß die
aufgeklebte Folie sonderlich transparent ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der stark schematischen
Zeichnung
im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Draufsicht; und -Fig. 2 eine teilweise Schnittansicht entlang
der Linie II-LI von Fig. 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Wie die Zeichnung zeigt, sind quer zu der durch den Pfeil A definierten
Vorschubrichtung einer Teppichbahn 10 durch eine Beschichtungsvorrichtung eine Anzahl
von Formrdern 12 angeordnet - in Fig. 1 ist nur eine der Formradanordnungen mit
Bezugszeichen versehen, die übrigen, gezeichneten, haben einen analogen Aufbau -
, anderen Umfangsfläche in eine Rückenbeschichtung 14 der Teppichbahn 10 einzubringende
Kennzeichnungsmerkmale, wie insbesondere ein die Längs-oder Vorschubrichtung der
Teppichbahn kennzeichnender Pfeil 16, vorgesehen sind. Die Formräder 12 sind mittels
einer doppelhebelartigen Halterung 18 an einer sich über die gesamte Breite der
Teppichbahn 10 erstreckenden Querstange 20 befestigt. Die nur schematisch angedeutete
Befestigung der Halterungen 18 an der Querstange 20 ist dabei in der Weise verwirklicht,
daß die einzelnen Formradanordnungen in Längsrichtung der Querstange 20 nach Lösen
der Befestigung zur Veränderung und Einstellung ihres gegenseitigen seitlichen Abstandes
verschoben und dann erneut festgelegt werden können. An dem dem Formrad 12, von
der Querstange 20 aus gesehen, gegenüberliegenden Ende der Halterung 18
ist
ein verstellbares Gegengewicht 22 vorgesehen.
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Die Querstange 20 ist seitlich der Teppichbahn 10 drehbar in Lagern
24, 26 gelagert und läßt sich mittels eines Betätigungshebels 28 aus der in Fig.
2 erkennbaren Arbeitsstellung, in der die Formräder 12 mit ihrem durch die Verschiebung
und Verstellung des Gegengewichtes 22 festgelegten Gewicht an der Teppichbahn anliegen
und in der gezeigten Weise in die noch weiche Rückenbeschichtung 14 eindringen,
in eine Ruhestellung bewegbar, in der die Formräder 12 von der Rückenbeschichtung
14 freikommen. In dieser Stellung ist die Querstange arretierbar, beispielsweise
dadurch, daß der Betätigungshebel 28 oder ein daran vorgesehenes Ansatzstück mittels
eines Bolzens oder dergleichen an dem Lager 26 festgelegt wird.
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Zum Verständnis der nachfolgend beschriebenen Betriebsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist noch zu beachten, daß die Querstange 18 mit den daran befindlichen
Formrädern an einer Stelle der Beschichtungsvorrichtung angeordnet ist, an der die
Ruckenbeschichtung 14, im allgemeinen eine Kunststoffmasse, beispielsweise eine
Latexdispersion, bereits mittels eines Rakels oder dergleichen auf die Teppichbahn
10 aufgetragen und vorzugsweise unter Durchlaufen einer Heizstation, beispielsweise
mit Infrarotstrahlern, an ihrer Oberfläche vorverfestigt, jedoch noch nicht vollständig
elastisch erstarrt ist.
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Wird nun, bei sich in Richtung des Pfeiles A bewegender Teppichbahn
10, die erfindungsgemäße Vorrichtung in die in der Zeichnung dargestellte Arbeitsstellung
gebracht, in der also die Formrader 12 mit dem eingestellten Gewicht oder Drehmoment
an der Beschichtungsmasse 14 anliegen, so dringen die Formräder in der aus Fig.
2 ersichtlichen Weise um einen durch Einstellung des Gegengewichtes 22 einstellbaren
Betrag in die noch weiche, jedoch bereits oberflächlich verfestigte Beschichtungsmasse
14 ein. Dabei werden die Kennzeichnungen 16, die am Umf-ang der Formräder 12 spiegelbildlich,
vorzugsweise in erhabener Darstellung, vorgesehen sind, in die Beschichtungsmasse
14 eingeprägt und anschließend durch die vollständige Verfestigung der Beschichtungsmasse
14 dort fixiert. Dies hat den Vorteil, daß die Rückenbeschichtung der Teppichbahn
in nicht entfernbarer Form die gewünschten Kennzeichnungsmerkmale trägt, neben Beschriftungsmerkmalen,
welche auf die Qualität und den Hersteller hinweisen können, insbesondere den Pfeil
16, der die Längsrichtung der Teppichbahn 10 bezeichnet. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die Teppichbahn 10 nach fertiger Beschichtung in Teppichfliesen
unterteilt wird: Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nämlich erreicht,
daß die Teppichfliesen dann jeweils auf ihrer Rückseite einen Pfeil 16 tragen -
dabei wird natürlich dafür Sorge getragen, daß die Forinradanordnungen 12 quer zur
Teppichbahnrichtung 10 so dicht gesetzt
sind, daß auf jede Teppichfliesenbreite
eine Kennzeichnungslinie entfällt -, wodurch das Verlegen der Teppichfliesen stark
erleichtert wird. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil Teppichfliesen mit bestimmter
Musterung in Längs- und Querrichtung der Teppichbahn nicht völlig gleichförmig gemustert
sind.
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Sind die Musterunterschiede in den beiden genannten Richtungen nur
gering, so kann die die Teppichfliesen verlegende Person häufig erst nach großer
Mühe erkennen, in welchRichtung.die Fliese nun angeordnet werden muß, um ein bestimmtes,
gleichmäßiges oder abwechselndes Bodenmuster zu erreichen. Durch den auf der Rückenbeschichtung
14 angeordneten Pfeil, der auf diese nicht aufgedruckt ist, so daß er entfernt werden
könnte, sondern in diese eingeprägt, also beispielsweise nach dem Aufbringen einer
weiteren transparenten Folie, insbesondere PVC-Folie,auf die Rückenbeschichtung
14 durch diese hindurch auch noch erkennbar ist, gelingt die Zuordnung der einzelnen
Teppichfliesen je nach der Verlegungsrichtung ohne jede Mühe.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht somit durch die Wirkung
der frei drehbar an den Halterungen 18 gelagerten Formräder 12, die lose auf der
Rückenbeschichtung 14 aufliegen und je nach Einstellung des Gegengewichtes 22 um
einen geringen Betrag in diese eindringen, in vorteilhafter Weise, die Rükkenbeschichtung
von kaschierten Teppichbahnen mit einer
zuverlässigen, nicht mehr
entfernbaren Kennzeichnung hinsichtlich Hersteller, Qualität undZoder Bahnrichtung
zu versehen.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den
nachfolgenden Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren
verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichen-Legende 10 Teppichbahn 10 12 Formrad 12 14 Rückenbeschichtung
14 16 Pfeil 16 18 Halterung 18 20 Querstange 20 22 Gegengewicht 22 Lager 24 26 Lager
26 28 Betätigungshebel 28 A Vorschubrichtung der Xeppichbahn A