DE2404009C2 - - Google Patents
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- DE2404009C2 DE2404009C2 DE2404009A DE2404009A DE2404009C2 DE 2404009 C2 DE2404009 C2 DE 2404009C2 DE 2404009 A DE2404009 A DE 2404009A DE 2404009 A DE2404009 A DE 2404009A DE 2404009 C2 DE2404009 C2 DE 2404009C2
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
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- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/176—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS
- B60T8/1763—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface
- B60T8/17633—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS responsive to the coefficient of friction between the wheels and the ground surface based on analogue circuits or digital circuits comprised of discrete electronic elements
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für
eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage
mit einem mit dem Rad verbundenen Drehzahlfühler, dessen Ausgang über einen Frequenzspannungswandler einer elektrischen Auswerteschaltung zugeführt wird,
die Auswerteschaltung enthält:
einen Differenzierer, der das Raddrehzahlsignal in ein Drehverzögerungssignal umwandelt, es einem Vergleicher zuführt, der es mit einem fest eingestellten Drehverzögerungsschwellenwert vergleicht und bei dessen Überschreiten ein Bremslösesignal abgibt,
eine Schaltung zum Nachbilden der Fahrzeuggeschwindigkeit, welche das Raddrehzahlsignal empfängt und daraus ein die Fahrzeuggeschwindigkeit simulierendes Referenzsignal bildet, das mit einem vorgegebenen Gradienten abnimmt, indem ein Speicherkondensator entladen wird, wobei das Bremslösesignal endet, wenn sich das Radgeschwindigkeitssignal dem Referenzsignal auf einen bestimmten Betrag genähert hat,
das Bremslösesignal einem in einem Servokreis befindlichen Magnetventil zugeführt wird, dessen Erregung eine Bremsdruckabsenkung in der Radbremse bewirkt.
mit einem mit dem Rad verbundenen Drehzahlfühler, dessen Ausgang über einen Frequenzspannungswandler einer elektrischen Auswerteschaltung zugeführt wird,
die Auswerteschaltung enthält:
einen Differenzierer, der das Raddrehzahlsignal in ein Drehverzögerungssignal umwandelt, es einem Vergleicher zuführt, der es mit einem fest eingestellten Drehverzögerungsschwellenwert vergleicht und bei dessen Überschreiten ein Bremslösesignal abgibt,
eine Schaltung zum Nachbilden der Fahrzeuggeschwindigkeit, welche das Raddrehzahlsignal empfängt und daraus ein die Fahrzeuggeschwindigkeit simulierendes Referenzsignal bildet, das mit einem vorgegebenen Gradienten abnimmt, indem ein Speicherkondensator entladen wird, wobei das Bremslösesignal endet, wenn sich das Radgeschwindigkeitssignal dem Referenzsignal auf einen bestimmten Betrag genähert hat,
das Bremslösesignal einem in einem Servokreis befindlichen Magnetventil zugeführt wird, dessen Erregung eine Bremsdruckabsenkung in der Radbremse bewirkt.
Eine Schaltungsanordnung dieser Art ist bekannt
(US-PS 35 84 921), mit der den Rädern eines Fahrzeuges
zugeführte Bremskräfte eingestellt werden. Wenn bei dieser
bekannten Vorrichtung die auf die Räder des Fahrzeuges
ausgeübte Bremskraft so groß wird, daß die Räder zu
schlüpfen beginnen, wird über geeignete Mittel ein
Referenzsignal erzeugt, das zu diesem Augenblick gleich
der Umfangsgeschwindigkeit der Räder ist. Das die Drehgeschwindigkeit
der Räder repräsentierende Referenzsignal
nimmt auf vorbestimmte Weise entsprechend der Abnahme der
Fahrzeuggeschwindigkeit ab, wobei dann, wenn die Radgeschwindigkeit
wieder ansteigt, und genauso groß wie
das die Fahrzeuggeschwindigkeit repräsentierende Referenzsignal
ist, die Abbremsung wiederum eingeschaltet wird.
Der Nachteil einer derartig aufgebauten und geregelten
Schaltungsanordnung besteht darin, daß die Räder des
Fahrzeuges bis zum Stillstand die Möglichkeit haben,
zyklisch auf dem Untergrund zu schlüpfen, was einerseits
nachteiligerweise unkontrollierte Fahrzeugzustände beim
Bremsen zur Folge hat und andererseits, daß bei einer
derartigen Bremsregelung wegen der damit verbundenen
verhältnismäßig langsamen Arbeitsweise der Schaltungsanordnung
sich lange Bremswege ergeben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltungsanordnung
für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage
zu schaffen, die kurze Bremswege ermöglicht, wobei durch
einen einfachen Vergleich zwischen der Drehzahl des
ungebremst beschleunigten Rades und einer für eine zuvor
ausgewählte Fahrzeugverzögerung zu Beginn der Radverzögerung
errechneten Drehzahl ein geeigneter Zeitpunkt
für die Wiederherstellung des aufgebrachten Bremsdruckes
bestimmt werden soll, damit ein optimaler mittlerer
Reibungswert erhalten wird.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch die
Kombination folgender Merkmale:
Die Drehverzögerungsschwelle des einzelnen Rades ist auf den bei kleinstem Reibungswert μ maximal erreichbaren Verzögerungswert eines gebremsten Rades eingestellt,
der Beginn des Bremslösesignals führt gleichzeitig zum Ablaufen des Referenzsignals,
das Referenzsignal weist einen stetigen Gradienten auf, der einer Fahrzeugverzögerung entspricht, die mit dem kleinsten Reibungswert μ erreichbar ist,
das Bremslösesignal wird beendet, sobald das Referenzsignal von dem Raddrehzahlsignal wieder erreichbar ist, der bestimmte Betrag somit mindestens zu Null geworden ist.
Die Drehverzögerungsschwelle des einzelnen Rades ist auf den bei kleinstem Reibungswert μ maximal erreichbaren Verzögerungswert eines gebremsten Rades eingestellt,
der Beginn des Bremslösesignals führt gleichzeitig zum Ablaufen des Referenzsignals,
das Referenzsignal weist einen stetigen Gradienten auf, der einer Fahrzeugverzögerung entspricht, die mit dem kleinsten Reibungswert μ erreichbar ist,
das Bremslösesignal wird beendet, sobald das Referenzsignal von dem Raddrehzahlsignal wieder erreichbar ist, der bestimmte Betrag somit mindestens zu Null geworden ist.
Der Vorteil dieser Schaltungsanordnung ist, daß der
zyklisch gesteuerte Bremsvorgang stets in unmittelbarer
Relation zum Drehzahlsignal des gesteuert abgebremsten
Rades geregelt wird. Auf diese Weise wird stets eine
unmittelbare Rückführung der tatsächlichen Zustände
erzielt, was für eine sichere Regelung des Bremsvorganges
erforderlich ist. Die mit der elektronischen Schaltungsanordnung
bewirkte Steuerung ist einfach und verläßlich
und ermöglicht eine gleichmäßige zyklisch gesteuerte
Bremsung von einer maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit
bis zum Stillstand bei beliebigen Reibungszuständen
zwischen Rad und Straße. Auch wird mit der Schaltung
jederzeit sichergestellt, daß der vom Fahrer aufgebrachte
Bremsdruck den Fahrzeugbremsen wieder zugeführt wird,
nachdem das Fahrzeug durch die zyklisch gesteuerte
Bremsung bis zum Stillstand verzögert wurde.
Es ist noch eine weitere Blockier-Regeleinrichtung bekannt
(DE-OS 19 16 518), bei der erste, zweite und dritte
Geschwindigkeitssignale erzeugt werden, welche alle
drei die Durchflußgeschwindigkeit im Bremsventil zur
Erhöhung bzw. Verminderung des am Ventil anstehenden
Strömungsmitteldrucks beeinflussen. Hieraus ergibt sich
ein langsames Arbeiten der Bremsensteuerung, weil das
träge Arbeiten, d. h. die Veränderung des Druckes an den
Radbremsen, zu sehr langen Bremswegen führt.
Schließlich ist noch eine weitere Vorrichtung zum
schleudersicheren Bremsen eines Fahrzeuges bekannt
(DE-OS 21 01 237), bei der der Bremsvorgang immer unterbrochen
wird, wenn der gleiche Unterschied zwischen
einem Schwellenwert und der Radgeschwindigkeit erfaßt wird.
Hieraus resultieren sehr lange Bremszyklen. Das Anlegen
der Bremsen erfolgt durch einen Vergleich zwischen dem
Radgeschwindigkeitssignal und einem linear erzeugten
Signal und einem Beschleunigungsmessersignal. Damit wird
das Abbremsen abhängig von der Richtung des Fahrzeuges
im Augenblick der Bremsung. Darüber hinaus ist auch das
erzeugte Beschleunigungsmessersignal nur dann korrekt,
wenn sich das Fahrzeug geradeaus bewegt. Der Bremszyklus
des Fahrzeuges hängt somit bei dieser Vorrichtung von
der Bremsrichtung des Fahrzeuges ab und ist dadurch nicht
exakt situationsgerecht definiert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Schaltungsanordnung ergeben
sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Rechteckdiagramm eines
automatischen Bremsregelsystems der einleitend
genannten Art mit einer erfindungsgemäßen
Steuerung, wobei nur für die Bremsung
eines Rades die Operatoren eines Steuerkanals
der elektronischen Steuerung berücksichtigt
sind,
Fig. 2 ein elektrisches Schaltbild der Operatoren
des Steuerkanals der Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm der Raddrehzahl in Abhängigkeit
von der Zeit bei einer mit der erfindungsgemäßen
elektronischen Steuerung durchgeführten
Bremsung bei einem minimal erreichbaren
Reibungskoeffizienten zwischen
Rad und Boden, wobei auf der Raddrehzahlkurve
die Punkte B und C die Zeitpunkte
wiedergeben, zu denen Steuersignale zur
Bremsregelung abgegeben werden,
Fig. 4 ein der Fig. 3 ähnliches Diagramm, bei dem
die Raddrehzahl bei maximal erreichbarem
Reibungskoeffizienten zwischen Rad und Boden
abgebremst wird,
Fig. 5 ein Spannungs-Zeit-Diagramm der von der
Elektroniksteuerung kommenden Signale für
die Abbremsung gemäß Fig. 4 in Form von
zwischen "0" und "1" hin- und herspringenden
Rechteckimpulsen,
Fig. 6 ein Bremsdruck-Zeit-Diagramm des vom Fahrer
aufgebrachten und sich in Abhängigkeit von
den Steuersignalen der Fig. 5 ändernden
Bremsdruckes,
Fig. 7 ein Diagramm über den optimalen Radschlupf,
d. h. dem Schlupf bei optimaler Reibung in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit,
Fig. 8 ein Diagramm über den Reibungskoeffizienten
zwischen Rad und Boden in Abhängigkeit vom
Radschlupf, wobei auch die Schlupfwerte
eines gemäß Fig. 3 und 4 gesteuert abgebremsten
Rades angegeben sind.
Fig. 8a und 8b ein weiteres Diagramm zum Schlupfvorgang
der Fig. 8 bei einer zyklischen Radabbremsung
in Verbindung mit den zugehörigen
Steuersignalseiten B und C, wobei Fig. 8a
einen maximal erreichbaren Reibungskoeffizienten
und Fig. 8b einen minimal erreichbaren
Reibungskoeffizienten berücksichtigt,
Fig. 9 ein Kräftediagramm für ein abgebremstes
Fahrzeugrad,
Fig. 10 ein Zeit-Diagramm der wesentlichen am
Rad der Fig. 9 auftretenden Momente, welche
verzögernd oder beschleunigend auf das
sich während der automatisch gesteuerten
Bremsung drehende Rad einwirken,
Fig. 11 die von einem erfindungsgemäß vorgesehenen
Impulszähler kommende, die Raddrehzahl
wiedergebende Spannung innerhalb des Raddrehzahlbereiches und
Fig. 12 ein Diagramm der in Fig. 11 dargestellten
Spannung nach einer Umwandlung in einem
erfindungsgemäß vorgesehenen Wandler.
Gemäß Fig. 1 sind zwei Fahrzeugräder 1 und 2 eines Radpaares
mit hydraulischen Radbremsen 3 versehen, die über
ein hydraulisches Bremssystem 4 manuell oder automatisch
steuerbar sind. Zum hydraulischen Bremssystem gehört ein
Hauptzylinder 5 für die manuelle Zufuhr des Bremsdruckes
zu den Bremszylindern der Radbremsen über die
Leitungen 6. Der Bremszylinder kann ein sog. doppeltwirkender
Zylinder sein, der auch weitere Auslässe zur
Betätigung weiterer hydraulischer Teilsysteme der Bremsanlage
enthält. Mit Hilfskraft gesteuerte Druckregelventile 7
liegen zwischen dem Hauptzylinder 5 und jeder
der Radbremsen 3.
Das Druckregelventil 7 wird mit einem
Magnetventil 8 bedient, welches den Zufluß eines bei 9
eintretenden, durch den Pfeil 10 angedeuteten Hilfsdruckmittels
steuert und in das Druckregelventil 7 so eingibt, daß
es zu einer sich zyklisch wiederholenden momentanen Verminderung
oder Wiederherstellung des den Radbremsen zugeleiteten
Bremsdruckes kommt. Das Magnetventil 8
spricht auf logische Steuersignale "1" und "0" an, die
aus der elektronischen Steuerung für
die geregelte Bremsung kommen.
Die elektronische Steuerung enthält soviel Steuerkanäle
11, wie geregelt abzubremsende Räder vorhanden sind. In
den Zeichnungen ist einer dieser Steuerkanäle im einzelnen
dargestellt. Die anderen Steuerkanäle, die identisch
ausgebildet sein können, wurden in der Zeichnung fortgelassen.
Die elektronische Steuerung empfängt Strom
aus der Fahrzeugbatterie. Die Plus- und Minus-Klemmen
des Steuerkanals sind mit den entsprechenden Klemmen der
Fahrzeugbatterie verbunden und zwar ist der 0-Anschluß
des Kanals mit dem Minuspol derjenigen Batteriezelle
verbunden, die dem Minuspol der Batterie am nächsten
ist.
Einlaßseitig sind die Steuerkanäle der elektronischen
Steuerung mit einer an dem gesteuert zu bremsenden Fahrzeugrad
vorgesehenen Drehzahlgeber 12 verbunden.
Dieser Drehzahlgeber 12
gibt kontinuierlich die Raddrehzahl wieder, indem er
elektrische Impulse aussendet, deren Anzahl der Raddrehzahl
entspricht. Diese Impulse haben eine unterschiedliche
Frequenz und eine rechteckförmige Gestalt mit
konstanter Amplitude und nahezu vertikalen Impulsflanken.
An dem Hauptzylinder 5 befindet
sich ein elektrischer Signalgeber 13, der ebenfalls
eingangsseitig an die elektronische Steuerung angeschlossen
ist. Dieser Signalgeber 13 liefert bei angelegtem
Bremsdruck ein noch nachfolgend zu beschreibendes
elektrisches Signal zum Anlaufen der elektronischen
Steuerung.
Zum elektronischen Steuerkanal gehören - eingangsseitig
beginnend - folgende Operatoren: ein Impulszähler 14,
ein Wandler 15 mit zwei parallel dazu angeschlossenen
ersten und zweiten Komparatoren 16 und 17, zwei Logik-
Schaltgliedern 18, 19, von denen das Schaltglied 18
mit dem ersten Komparator 16 und das Schaltglied 19 mit
dem zweiten Komparator 17 verbunden ist, ein Zeitbegrenzer
20 zwischen den beiden Logikschaltgliedern und
schließlich ein an die zwei Logik-Schaltglieder angeschlossener
Verstärker 21.
Der elektronische Aufbau der vorerwähnten Operatoren ist
in Fig. 2 dargestellt. Der Impulszähler 14 empfängt das
vom Drehzahlgeber 12 über eine Eingangsleitung 22 zugeführte
Raddrehzahlsignal. Das Raddrehzahlsignal besteht
aus einer Impulsfolge 23, deren frequenzveränderliche
Rechteckimpulse aus Spannungsimpulsen und 0-Spannungsimpulsen
bestehen. Der Impulszähler 14 enthält zwei
parallele Pfade, die die Spannungsimpulse bzw. die 0-
Spannungsimpulse der Impulsfolge 23 erfassen. Die einander
gleichen Signalpfade enthalten, eingangsseitig begonnen,
einen transistorisierten logischen Kippkreis 25,
ein differenzierendes RC-Glied 26, eine negative Übergangsspannung
auf Null ableitende Diode 27, Detektorkreise
29 S bzw. 28 L , einen vorgespannten Kondensator
29 und eine Diode 30. Beide Strompfade haben einen gemeinsamen
positiven Stabilisierkreis 30 SL und einen
Summationspunkt 31. Der Impulszähler 14 liefert am Summationspunkt
31 ein Drehzahlsignal in Form einer Spannung U′,
das dem Spannungspegel der vorgespannten Kondensatoren
29 S und 29 L überlagert wird. Bei dieser Spannung handelt
es sich, wie die Fig. 11 zeigt, um eine lineare Funktion
der Raddrehzahl. Dieses Drehzahlsignal ist der Frequenz
der empfangenen Impulsfolge proportional.
Zum Wandler 15 gehören, eingangsseitig begonnen, ein
Stabilisierkreis 32 für das Drehzahlsignal, ein Vorzeichenwechsel-
und Signalpegel-Modifizierkreis 33, der am
Punkt 34 ein umgewandeltes verstärktes Raddrehzahlsignal U
liefert, das, wie Fig. 12 zeigt, eine lineare Funktion
der Raddrehzahl ist.
Zum ersten Komparator 16 gehören, eingangsseitig begonnen,
ein Differenzierkreis 35 mit einem Regelwiderstand zur
Einstellung der Zeitkonstanten, eine Diode, welche negative
Spannungen auf Masse ableitet, ein Komparatorkreis 36 mit
einer Diode, welche positive Übergangsspannungen auf
Plus ableitet, und ein Regelwiderstand, mit dessen Hilfe
ein Verzögerungsgrenzwert
bestimmt und auf seinen
Spannungspegel eingeregelt wird. Der Differenzierkreis
35 differenziert das am Punkt 34 entstehende umgewandelte
Raddrehzahlsignal U nach der Zeit, so daß ein
Signal entsteht. Wenn der Fahrer mit Hilfe des Betätigungszylinders
5 einen Bremsdruck P B zuführt, erzeugt
der elektrische Signalgeber 13 eine feste positive
Spannung, die über einen Leiter 37 dem Komparatorkreis 36
zugeführt wird, um diesen in Betrieb zu setzen. Der
Komparatorkreis 36 vergleicht nun das -Signal (Drehverzögerungssignal) mit dem
eingestellten Verzögerungsgrenzwert
und erzeugt,
sofern das -Signal einen Spannungswert von
erreicht, am Punkt 38 einen negativen Impuls. Der Punkt
38 wird mit Hilfe der Diode 39 auf einem geringen positiven
Niveau gehalten.
Das umgewandelte Raddrehzahlsignal U am Punkt 34 wird
auch einem Eingangspunkt 40 des anderen Komparators 17
zugeführt. Dieser andere Komparator enthält einen Raddrehzahlsignalregistrierkreis
41 mit einem Regelwiderstand
und einem Anschluß zu einem Komparatorkreis 42.
Eine Klemme eines Stromreglers 43 liegt über einen Widerstand
44 an Minus und über eine stromregelnde Diode
45 am Punkt 40. Zwischen der anderen Klemme des Stromreglers
43 und dem Komparatorkreis 42 befindet sich ein
Signalgeber 46. Dieser Signalgeber 46 besteht, beginnend
am Stromregler 43, aus einem Kondensator 47, zwei
Transistoren 48 und 49 und zwei Widerständen 50 und 51.
Zwischen dem dritten Anschlußpunkt des Stromreglers 43
und einem zweiten Eingangspunkt 53 des anderen Komparators
liegt ein Startkreis 52. Dieser Startkreis enthält
neben dem Eingangspunkt 53, einen Widerstand 54,
der mit einer ersten Klemme eines Transistors 55 verbunden
ist. Der Transistor 55 ist mit seiner zweiten
Klemme an Plus angeschlossen, während seine dritte
Klemme über einen Widerstand 56 an Minus liegt. Schließlich
gehört zum Startkreis 52 eine Diode 57 in Parallelschaltung
mit einem Kondensator 58.
Um die Arbeitsweise des anderen Komparators 17 zu erläutern,
soll jetzt zunächst das erste logische Schaltglied
18 beschrieben werden. Bei diesem Schaltglied 18
handelt es sich um einen bistabilen Kippkreis 59, dessen
eine eingangsseitige Klemme über einen Widerstand 60
mit dem Punkt 38 des ersten Komparators 16 verbunden
ist. Ausgangsseitig liegt der Kippkreis 59 über einen
weiteren Widerstand 61 an Plus. Das logische Schaltglied
18 ist so ausgebildet, daß es am Punkt 62 ein
Steuersignal "1" erzeugt, wenn vom ersten Komparator
ein negativer Impuls eintrifft.
Dieses "1"-Signal wird am Eingangspunkt 53 des anderen
Komparators 17 aufgenommen, um den Startkreis 52 anzustoßen,
der dann den Signalgeber 46 einschaltet. Der
Signalgeber 46 erzeugt bei seiner Einschaltung ein Drehzahlsignal
Q, das einer linearen, vorausgewählten Fahrzeugverzögerung
entspricht, welche aufgrund eines minimal
erreichbaren Reibungskoeffizienten zwischen Rad und
Boden errechnet wurde. Dieses Drehzahlsignal wird im
Komparator 42 mit dem Raddrehzahlsignal U verglichen,
welches der Drehzahlregistrierkreis 41 liefert. Der
Komparator 42 ist so ausgebildet, daß er einem Schaltungspunkt
63 einen positiven Spannungsimpuls zuführt, wenn
die Signale übereinstimmen. Eine Diode 64 sorgt für die
Ableitung von negativen Spannungen am Punkt 63 nach Masse.
Das andere logische Schaltglied 19 besteht aus einem am
Punkt 63 des anderen Komparatorkreises angeschlossenen
Kondensator 65, dessen andere Klemme im Schaltungspunkt 66
am Eingang eines bistabilen Kippkreises 67 liegt.
Ferner gehören zum logischen Schaltglied 19 eine Diode
68 und ein Widerstand 69, welche beide mit Plus verbunden
sind. Die andere Eingangsklemme des bistabilen
Kippkreises 67 ist mit dem Anschlußpunkt 62 des ersten
logischen Schaltgliedes 18 verbunden. Ausgangsseitig
ist der Kippkreis 67 im Punkt 70 mit der anderen Eingangsklemme
des Kippkreises 59 verbunden, der zum ersten
logischen Schaltglied gehört. Ferner ist am Punkt 70
ein Widerstand 71 angeschlossen. Ein am Schaltungspunkt
63 vom anderen Komparatorkreis erzeugter positiver Impuls
schaltet den bistabilen Kippkreis 67 über den Kondensator
65 so, daß am Schaltungspunkt 70 eine positive
Spannung erscheint. Der Kippkreis 59 des ersten logischen
Schaltgliedes wird dabei so geschaltet, daß er im Punkt
62 eine "0" erzeugt. In gleicher Weise schaltet eine
"1" im Punkt 62 stets den Kippkreis 67 des anderen logischen
Schaltgliedes derart, daß am Punkt 70 der Kippkreis
eine "0" empfängt.
Zum Zeitbegrenzer 20 gehören, eingangsseitig beginnend,
ein Regelwiderstand 72, der einerseits mit dem Punkt 62
des ersten logischen Schaltgliedes 18 und andererseits
an einem Punkt 73 über einen weiteren Regelwiderstand 74
mit Minus und über einen Kondensator 75 mit Masse verbunden
ist. Die Regelwiderstände 72 und 74 bilden zusammen mit
dem Kondensator 75 ein Zeitglied 75 T, das im Punkt 75
über einen Widerstand 76 mit einer Klemme eines Transistors
77 verbunden ist. Die andere Klemme des Transistors
77 liegt an O, während die dritte Transistorklemme über
einen Widerstand 78 mit dem Punkt 66 des anderen logischen
Schaltgliedes 19 verbunden ist.
Wenn das erste logische Schaltglied 18 am Punkt 62 dem
Zeitglied 75 T des Zeitbegrenzers am Punkt 62 eine "1"
übermittelt, gelangt an den Punkt 66 nach einer noch
später zu erläuternden, in diesem Zeitglied festgelegten
Verzögerungszeit, eine "0", wodurch der bistabile Kippkreis
67 des anderen logischen Schaltgliedes 19 so umschaltet,
daß im Punkt 70 eine positive Spannung auftritt.
Hierdurch wird der bistabile Kippkreis 59 des ersten logischen
Schaltgliedes 18 so umgeschaltet, daß am Punkt 62
eine "0" erscheint. Das Zeitglied 75 T wird stets durch
eine von dem anderen logischen Schaltglied 19 oder vom
Zeitbegrenzer 20 kommende, im Punkt 62 erzeugte "0" auf
Null zurückgestellt.
Zum Verstärker 21 gehören, eingangsseitig begonnen, ein
Anzeigekreis 79 mit einer Lampe 80, eine Treiberstufe
81 und ein Effekttransistor 82, der an Plus liegt. Der
Effekttransistor ist gegenüber Minus mit einer Schutzdiode
83 versehen.
Eine im Punkt 62 des ersten logischen Schaltgliedes 18
erzeugte "1" sperrt den Transistor 82, so daß in ihm
ein Strom fließt, der über eine Ausgangsleitung 84 ein
an Minus liegendes Magnetventil 8 betätigt.
Nach dieser Kurzbeschreibung der Ausführungsform der Erfindung
gemäß den Zeichnungen soll nun die grundsätzliche
Funktion von ihrer theroretischen Seite anhand eines
Antiblockier-Bremssystemes für Straßenfahrzeuge
ausführlicher beschrieben
werden.
Es sei angenommen, daß das Fahrzeug mit hoher konstanter
Geschwindigkeit gefahren wird und der Fahrer das Fahrzeug
plötzlich kräftig abbremst, so daß auf das Fahrzeugrad
ein großes Bremsmoment M B einwirkt. In Fig. 9
sind die Kräfte dargestellt, die während der Abbremsung
am Fahrzeugrad angreifen.
Die Drehverzögerung oder -beschleunigung des Rades
läßt sich durch folgende Gleichung ausdrücken:
Für diese Gleichung (1) und für die Zeichnung der Fig. 9
gilt folgendes:
F
= vom Radschlupf auf der Straße erzeugte
Reibungskraft
P
x
= in Fahrtrichtung am Rad einwirkende Trägheitskraft
P
z
= Belastung des Rades in Richtung der Z-Achse
I
= Trägheitsmoment des Rades
M
B
= am Rad einwirkendes Bremsmoment
M
F
= F(R-δ₁) = P₂ · µ(R-δ W ) = durch die
Reibungskraft F am Rad angreifendes Moment
M
R
= P s · X′
R
= Radradius
= Winkelgeschwindigkeit des Rades
δ
= Reifendruck.
In Gleichung (1) ist der Faktor M R im großen und ganzen
konstant und hat im Vergleich mit M F und M B eine so
geringe Größe, daß dieser Faktor bei den nachfolgenden
Betrachtungen vernachläßigt werden soll.
Der durch das Bremsen verursachte Schlupf läßt sich wie
folgt ausdrücken:
wobei
Re
= der Rollradius des Rades und
= Winkelgeschwindigkeit des freilaufenden
Rades bei einer Fahrgeschwindigkeit V sind.
Der Verzögerungsgrenzwert der bei der Radverzögerungsphase
des gesteuerten Bremsens den Zeitpunkt für eine
momentane Verminderung des vom Fahrer den Bremsen zugeführten
Bremsdruckes angeben soll, läßt sich, wenn das
Drehzahlsignal U eine lineare Funktion der Radgeschwindigkeit
ist, durch folgende Gleichungen angeben:
wobei
und
max
= entsprechend menschlicher Zuträglichkeit
maximal zulässige Verzögerung des
Fahrzeuges von beispielsweise 6 bis 8 m/s².
Wie sich aus Gleichung (4) ergibt, wird die Größe von
im wesentlichen bestimmt durch den Ausdruck
d. h., da Re konstant ist, durch max . In der Praxis
ändert sich der Schlupf S im wesentlichen linear zur
Fahrgeschwindigkeit zwischen 0,2 bei 0 km/h und 0,05 bei
240 km/h. Diese Linearität ist schematisch in Fig. 7
dargestellt. Der Ausdruck (1-S) hat eine Größenordnung,
die nahe bei dem Wert 1 liegt. Das heißt mit anderen Worten,
daß der Schlupf nahezu keinen Einfluß auf die Größe von
hat.
Ein konstanter Mittelwert für einen Schlupf von 0,15
macht die Größe (1-S) zu 0,85. Wie nachfolgend noch
gezeigt wird, ergibt sich praktisch immer ein optimaler
Schlupf S T entsprechend einem optimal erreichbaren Reibungskoeffizienten
µ zwischen Rad und Boden, wenn man
in Übereinstimmung mit der vorerwähnten Fahrzeugverzögerung
wählt. Diese an sich bekannte Tatsache wird
noch ausführlicher in Verbindung mit den Fig. 3 bis 6,
8 und 10 erläutert.
In den Fig. 3 bis 5 sind zwei unterschiedliche, geregelte
Bremsvorgänge dargestellt. Diese Bremsvorgänge berücksichtigen
unterschiedliche Reibungsbasen. Fig. 3 zeigt
in der Kurve 85, wie sich die Drehzahl des gesteuert
abgebremsten Rades nach der Zeit t beim Bremsen auf
einem schlüpfrigen Boden ändert. Fig. 4 zeigt die gleiche
Relation in der Kurve 86, wenn auf einer sehr rauen Oberfläche
gebremst wird. Der Bremsvorgang beginnt im Punkt A
der Kurve S O . Dieser Punkt A kennzeichnet die Drehzahl
eines schlupffrei rollenden Rades bei der durch den Bremsvorgang
erzeugten Fahrzeugverzögerung. Die Kurve S T
durchläuft die Werte der Verzögerungsraddrehzahlen eines
jeden Zyklusses zu den Zeitpunkten B₁, B₂, B₃ usw. Falls
ein von der Elektroniksteuerung registriertes -Signal
einen Verzögerungsgrenzwert
erreicht, wird der
vom Fahrer den Radbremsen übermittelte Bremsdruck P B
momentan vermindert. Die Zeitpunkte C₁, C₂, C₃ usw. kennzeichnen
die Beschleunigungsdrehzahlen, bei denen die
Elektroniksteuerung registriert, daß
der Bremsdruck wieder aufgebaut werden kann.
Fig. 5 zeigt
die von der elektronischen Steuerung 11 den Bremsdruckreglern
7 zugeführten "1" oder "0"-Steuersignale. Die
Bremsdruckregelventile 7 regeln einen vom Fahrer zugeführten
Radbremsdruck P B in Übereinstimmung mit den Steuersignalen,
die in Fig. 6 in der Kurve 87 dargestellt
sind.
Die am Rad angreifenden Momente, die wesentlich für
die Raddrehung, das vom Fahrer zugeführte Bremsmoment M B
und das durch die Reibungskraft F verursachte Moment M F
sind, ändern sich bei der geregelten Bremsung so, wie
es die Fig. 10 wiedergibt. M B verzögert und M F beschleunigt
die Raddrehung. Das Moment M F , das durch den Radschlupf
auf der Straße verursacht ist, erreicht seinen
Maximalwert im Scheitel der Reibungskurve, d. h. bei einem
Schlupf S F gemäß Fig. 8. Ein dem Rad im Punkt A zugeführtes
Bremsmoment M B steigt in der ersten Bremsphase steil
an, eng gefolgt vom Reibungsmoment M F . Die Verzögerung
des Rades erfolgt entsprechend einem Differentialmoment
Δ M = M B -M F .
Falls während dieser Phase
eine Bedingung vorliegt, bei der die elektronische
Steuerung eine "1" erzeugt, wird der Bremsdruck P B momentan
vermindert. Der Verzögerungsgrenzwert
wird jedoch
nicht erreicht, bevor das Reibungsmoment M F seinen
Maximalwert erreicht hat. An dieser Stelle hat das
Differentialmoment den Wert Δ M T , der erheblich über
dem zuvor erwähnten Wert von Δ M liegt. In diesem Falle,
wo
liegt entsteht eine "1".
Wie sich aus Fig. 10 ersehen läßt, wird in den nachfolgenden
Bremszyklen der Wert Δ M t klar erreicht, wenn
das Bremsmoment M B nach der Wiederherstellung des
Bremsdruckes P B wieder das Reibungsmoment M F übersteigt.
Das Kriterium für die Wiederherstellung des Bremsdruckes,
das in der Radbeschleunigungsphase
der geregelten Bremsung den Zeitpunkt für eine momentane
Wiederherstellung des vom Fahrer aufgebrachten
Bremsdruckes angeben soll, läßt sich ganz einfach als
Vergleich von zwei Raddrehzahlen ausdrücken.
oder signalmäßig
| Q(t′) | = |U(t) | (7)
wobei
Q(t) = U B + k · t′ (8)
und
Ω= aus der Fahrzeugverzögerung in nachfolgender Weise errechnete Raddrehzahl,Q= Drehzahlsignal für die Drehzahl Ω,U B = zum Zeitpunkt B registriertes Drehzahlsignal U, d. h. Signalwert zu dem Zeitpunkt, zu dem der Verzögerungsgrenzwert erreicht worden ist,k= Gradient einer linearen Kurve Q(t′), welcher eine zum Zeitpunkt B begonnene vorgewählte Fahrzeugverzögerung angibt undt′= die im Punkt B beginnende Zeit.
Ω= aus der Fahrzeugverzögerung in nachfolgender Weise errechnete Raddrehzahl,Q= Drehzahlsignal für die Drehzahl Ω,U B = zum Zeitpunkt B registriertes Drehzahlsignal U, d. h. Signalwert zu dem Zeitpunkt, zu dem der Verzögerungsgrenzwert erreicht worden ist,k= Gradient einer linearen Kurve Q(t′), welcher eine zum Zeitpunkt B begonnene vorgewählte Fahrzeugverzögerung angibt undt′= die im Punkt B beginnende Zeit.
In diesem Falle liegt das Problem darin, den Gradienten
k so zu wählen, daß das gebremste Rad eine
maximale Beschleunigungsdrehzahl entwickelt, die im Hinblick
auf die Erzielung eines größtmöglichen Reibungskoeffizienten
an der steigenden Flanke der Reibungskurve
µ(S) der Fig. 8 so nahe wie möglich der S T -Kurve
folgt, entsprechend einem minimalen Schlupf S min . Die
Drehzahlschwankungen gegenüber der in den Fig. 3 und 4
gezeigten S T -Kurve beruhen auf zwischen den Rutscheffekten
S max und S min auftretenden Schwankungen über den Scheitel
der Reibungskurve hinaus, wie es schematisch in den
Fig. 8a und 8b dargestellt ist.
Ein angemessener Gradient k, den man über die gesamte,
sich ändernde Reibungsbasis konstant halten kann, scheint
der Verzögerungsgradient der Raddrehzahlkurve S O zu sein,
der sich bei gesteuerter Fahrzeugbremsung mit geringster
erreichbarer Reibung zwischen Rad und Straße ergibt.
Dieser ausgewählte Gradient sorgt dafür, daß die Punkte
C₁, C₂, C₃ usw. bei minimaler Reibung auf der S T -Kurve
liegen. Falls die Reibung größer ist, liegen diese Punkte
etwas oberhalb der S T -Kurve, d. h. zwischen der letzteren
und einer Kurve 88, die parallel zur Zeitachse verläuft
und eine Raddrehzahl wiedergibt, die theoretisch auftreten
würde, wenn man das Rad im Punkt B von seinem Trägheitsmoment
befreit.
Eine solche minimale Reibung ergibt sich beispielsweise
auf einer Eisfläche oder beim Aquaplaning. Bei höheren
Reibungskoeffizienten führt das vorerwähnte Kriterium
zu einer etwas späteren Wiederherstellung des Bremsdruckes,
als bei einer Fahrzeugverzögerung bei höherer
Reibung. Dieser Zeitverlust ist jedoch im Hinblick auf
die steilen Raddrehzahlschwankungen, die bei höherer
Reibung auftreten, sehr unbedeutend.
Wie sich aus den zwei Kriterien herleiten läßt, ist es
das gebremste Fahrzeugrad selbst, das
durch sein Drehverhalten die Länge der
Zeiten t₁, t₀ festlegt, in denen der vom Fahrer an den
Radbremsen zugeführte Bremsdruck momentan vermindert
oder wiederhergestellt wird. Durch Auswahl des vorerwähnten
Gradienten k für die geringst erreichbare
Reibung ergibt sich, wenn man gemäß der vorliegenden
Erfindung bremst, eine optimale Länge der Zeit t₁ für
die Verminderung des Bremsdruckes in Bezug auf die
Reibungsbasis.
Das vorgesehene Zeitbegrenzungskriterium
soll im Laufe einer geregelten Abbremsung
bis zum Stillstand nicht einwirken. Ein vom
Fahrer zugeführter und aufrechterhaltener Bremsdruck
soll stets innerhalb bestimmter Zeit wiederhergestellt
werden. Da dies nur möglich ist, wenn das Rad während
des Bremsvorganges beschleunigt, wird nach einer bestimmten
vorgewählten Zeit mit Hilfe des
Zeitbegrenzers 20 ein Bremsdruckwiederherstellungsimpuls
"0" ausgesendet.
Die vorerwähnte Zeit ist so ausgewählt, daß sie etwas
die Zeit zwischen einer "1" und einer "0" bei geringster
Reibung zwischen Rad und Straße übersteigt. Wenn
beispielsweise an einer Steigung gebremst wird, ist
es wichtig, daß der volle Bremsdruck wiederhergestellt
wird, um das abgebremste Fahrzeug in seiner Lage zu
halten.
Claims (5)
1. Schaltungsanordnung für eine blockiergeschützte Fahrzeugbremsanlage
- a) mit einem mit dem Rad verbundenen Drehzahlfühler, dessen Ausgang über einen Frequenz-Spannungswandler einer elektrischen Auswerteschaltung zugeführt wird,
- b) die Auswerteschaltung enthält:
- ba) einen Differenzierer, der das Raddrehzahlsignal in ein Drehverzögerungssignal umwandelt, es einem Vergleicher zuführt, der es mit einem fest eingestellten Drehverzögerungsschwellenwert vergleicht und bei dessen Überschreiten ein Bremslösesignal abgibt,
- bb) eine Schaltung zum Nachbilden der Fahrzeuggeschwindigkeit, welche das Raddrehzahlsignal empfängt und daraus ein die Fahrzeuggeschwindigkeit simulierendes Referenzsignal bildet, das mit einem vorgegebenen Gradienten abnimmt, indem ein Speicherkondensator entladen wird, wobei das Bremslösesignal endet, wenn sich das Radgeschwindigkeitssignal dem Referenzsignal auf einen bestimmten Betrag genähert hat,
- c) das Bremslösesignal einem in einem Servokreis befindlichen Magnetventil zugeführt wird, dessen Erregung eine Bremsdruckabsenkung in der Radbremse bewirkt,
gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale:
- d) die Drehverzögerungsschwelle (36) des einzelnen Rades (1, 2) ist auf den bei kleinstem Reibungsbeiwert μ maximal erreichbaren Verzögerungswert eines gebremsten Rades eingestellt,
- e) der Beginn des Bremslösesignals führt gleichzeitig zum Ablaufen des Referenzsignales ( Ω ).
- f) das Referenzsignal ( Ω ) weist einen stetigen Gradienten auf, der einer Fahrzeugverzögerung entspricht, die mit dem kleinsten Reibungsbeiwert μ erreichbar ist,
- g) das Bremslösesignal wird beendet, sobald das Referenzsignal ( Ω ) von dem Raddrehzahlsignal (U) wieder erreichbar ist, der bestimmte Betrag somit mindestens zu Null geworden ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehzahlfühler als Impulszähler (14)
ausgebildet ist und mit einem festen Spannungspegel
arbeitet, dem die bei der Impulszählung erzeugte, einer
linearen Funktion der Raddrehzahl entsprechende
Spannung (U′) überlagert wird, wobei zwischen dem Impulszähler
(14) und dem ersten Komparator (16) ein Wandler
angeordnet ist, der die Spannung (U′) des Impulszählers
(14) in eine Spannung (U) umwandelt, die ebenfalls
eine lineare Funktion der Raddrehzahl und entsprechend
den Grenzen eines ausgewählten Raddrehzahlbereiches
einen positiven Maximalwert und einen nahezu gleich großen
negativen Wert aufweist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Wandler (15) und dem ersten logischen
Schaltglied (18) ein zweiter Komparator (17) verbunden ist,
der die vom Wandler (15) kommende Drehzahlspannung (U)
empfängt, und bei einem "1"-Signal des ersten logischen
Schaltgliedes (18) eine Signalspannung (Q) erzeugt, die
der errechneten Drehzahl ( Ω ) für die lineare Fahrzeugverzögerung
für "1"-Signal zu bestimmten Zeitpunkten (B₁,
B₂, B₃) entspricht, wobei im Falle der Übereinstimmung
der beiden Signalspannungen (U, Q) dem zweiten logischen
Schaltglied (19) ein Ausgangssignal zugeführt wird.
4. Fahrzeug-Bremssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem ersten logischen Schaltglied
(18) und dem zweiten logischen Schaltglied (19)
ein Zeitbegrenzer (21) vorgesehen ist, der mit einem
Impuls am zweiten logischen Schaltglied (19) ein
"0"-Signal erzeugt, wenn das Bremsdruckwiederherstellungskriterium
des zweiten Komparators (17) nicht
innerhalb einer zuvor festgelegten Zeit erfüllt wird,
die etwas länger ist als, beginnend mit dem Empfang
eines "1"-Signals des ersten logischen Schaltgliedes
(18), die Zeit zwischen den Zeitpunkten (B₁, B₂, B₃ bzw.
C₁, C₂, C₃) der "1"-Signale und der "0"-Signale bei der
geringsten Reibung zwischen Rad und Straße.
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