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Injektionsnadel für intravenöse Injektionen.
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Bei einer intravenösen Injektion wird im allgemeinen die Spitze einer
Injektionsnadel im wesentlichen parallel zur Haut von a.uBen her in die Ader gedrückt
und dann ein flüssiges Medikament injiziert. In den meisten Fällen werden intravenöse
Injektionen in eine Vene in der Armbeuge des articulus cubiti flexorius eines articulus
eubiti ausgeführt, wobei, wenn auch hierbe: ein Teil für des articulus cubiti voll
ausgestreckt ist, der Antibrachium nicht gerade genug gestreckt ist, daß er mit
dem Brachium einen Winkel von 1800 bildet, sondern vielfach leicht gewinkelt ist.
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Bei einem Patienten, dessen articulus.cubitum mehr oder weniger an
der Außenseite konkav ist5 ergeben sich bei Verwendung der
bis zum
heutigen Tage üblicherweise völlig geraden Injektionsnadeln oftmals Schwierigkeiten,
da verhindert werden muß, daß die Nadelspitze die Ader nicht auf der Gegenseite
wieder durchstößt und infolgedessen das Medikament nicht direkt In die Blutbahn,
sondern in das die Ader umgebende Gewebe gelangt. Aus diesem Grunde wird nach dem
Einstich der Injektionsnadel in die Ader die Richtung der Nadelspitze derart verändert,
daß sie sofort nach dem Eintritt in die Ader nach oben geschwenkt wird, woraufhin
die Injektionsnadel einige Millimeter oder einige Zentimeter längs der Innenwandung
der Ader vorgeschoben wird, wobei darauf geachtet wird, daß die Richtung der njektionsnadel
nicht mehr verändert wird. Sobald die injizierende Person jedoch die erwähnte Richtungsänderung
der Nadelspitze verzögert tritt die Nadelspitze an der anderen Seite der Ader in
das Fleischgewebe ein und es enisteht eine innere Blutung, wobei die injizierende
Person das Austreten des Flüssigen Medikaments gewöhnlich bedauerlicherweise erst
relativ spät bemerkt. Wenn bereits das Spannen der Haut zur Erleichterung einer
einwandfreier Injektion dem Patienten an der betreffenden Stelle 3eschwerder, wenn
nicht sogar Schmerzen verursacht, so verursacht in den meisten Fällen das Einspritzen
de, flüssigen Medikaments in das die Ader umgebende Gewebe Schwellungen und Entzündungen
mit mehr oder weniger starken Schmerzen.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Injetionsnadel
für intravenöse Injektionen in der Weise auszubiider daß die vorgenannten Nachteile
der bisher üblichen Injektions nadeln sowie ein übermäßiges Spannen und oder Zusammendrücken
der Hautpartieen an der Injektionsstelie und damit die Bescherdsn
und
der Wnderwille eines Patienten gegen derartige Injektionen ausgeschaltet werden.
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Eine dieser Aufgabe in allen Punkten gerecht werdende erfindungsgemäße
Injektionsnadel für intravenöse Injektionen ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlnadel von der rückwärtigen Aufsteckkappe aus bei nach oben weisender
Öffnung an der Nadelspitze einen wagerecht oder geringfügig schräg nach unten weisenden
ersten Abschnitt, einen sich daran anschließenden leicht konkav gekrümmten zweiten
Abschnitt und einen sich wiederum daran anschließenden gerade bezw. schräg nach
oben verlaufenden dritten Abschnitt aufweist.
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Weitere Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnung;
es zeigen: Figur 1 eine bisher übliche Injektionsnadel in Seitenansicht; Figur 2
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Injektionsnadel; Figur 3 eine Draufsicht
auf die erfindungsgemäße Injektionsnadel, Figur 4, 5 und 6 Injektionsbeispiele bei
Verwendung einer bisher üblichen Injektionsnadel gemäß Figur 1;
Figur
7 ein Injektionsbeispiel bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Injektionsnadel;
Figur 8 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Injektionsnadel
von der Seite gesehen; Figur 9 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 8; und Figur 10 die Darstellung einer intravenösen Injektion mit Hilfe der
in den Figuren 8 und 9 dargestellten erfindungsgemäßen Injektionsnadel.
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Die in Figur 1 dargestellte herkömmliche Injektionsnadel besteht aus
der eigentlichen gerade verlaufenden Hohlnadel 1' mit der Aufsteckkappe 21 am rückwärtigen
Ende zur Verbindung~mit einer Injektionsspritze und einer einseitig schräg angeschliffenen
Nadelspitze 31, deren Öffnung in gewissem Sinne nach oben weist.
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Das in den Figuren 2 und 3 dargestellte erste AusfUhrungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Injektionsnadel besteht wiederum aus der eigentlichen Hohlnadel
1 mit der Aufsteckkappe 2 am rückwärtigen Ende und der Nadelspitze 3 am vorderen
Ende. Die eigentliche Hohlnadel 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel in drei Abschnitte
unterteilt, und zwar einen an die AuSsteckl.appe 2 anschließenden wagerechten ersten
Abschnitt 11 von 5-6 mm, einen nach vorne an den ersten Abschnitt 11 anschließenden
leicht gekrümmten Abschnitt 12 von 2-3 mm zur Ausbildung einer
schwachen
konkaven Krümmung nach oben und einem daran anschliessenden geraden dritten Abschnitt
13 von etwa 1,5 - 2,5 cm Länge.
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Vorzugsweise ist in Längsrichtung der Aufsteckkappe 2 auf der Seite,
zu welcher sich die Öffnung an der Nadelspitze 3 öffnet, eine Nut 4 ausgebildet,
wie Figur 3 zeigt. Dadurch ist es ohne Schwierigkeiten möglich, den Verlauf der
Spitze bezw. der Öffnung beim Einstich genau zu verfolgen. Zweckmäßigerweise wird
die Längsnut 4 an der Oberseite der Aufsteckkappe 2 farbig ausgelegt, damit auf
einen Blick die Lage der Nadelöffnung an der Nadelspitze 3 erkennbar ist, da es
bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Injektionsnadel von besonderer Bedeutung
ist, daß die Spitze 3 genau mit dem Verlauf der Eichskala auf der Spritze selbst
übereinstimmt, d.h. nach oben weist.
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Der Winkel zwischen dem geraden Abschnitt 11 und dem sich über den
leicht gekrümmten Abschnitt 12 daran anschließenden Abschnitt 13 beträgt zweckmäßigerweise
3-6°, sodaß die Spitze 3 zusammen mit einer leichten Aufwärtskrümmung des Abschnittes
12 nach oben weist und die Nadel in der in Figur 7 dargestellten Weise durch die
Epidermis a in die Ader b eingeschoben werden kann, ohne daß die GeSahr-besteht,
daß die Ader durchstoßen wird. Es ist auch bei dieser Nadel keineswegs erforderlich,
die Haut zu spannen oder die Nadel zu verdrehen, wie dies bei Verwendung herkömmlicher
gerader Injektionsnadeln erforderlich ist, wie die Figuren 4, 5 und 6 zeigen.
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Als Material für eine erfindungsgemäße Injektionsnadel kann ohne weiteres
rostfreier Stahl oder dgl. verwendet werden und die Nadel läßt sich auch sowohl
als Einwegnadel oder als nach entsprechender Sterilisierung mehrfach verwendbare
Metallnadel ausführen.
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Bei dem in den Figuren 8 und 9 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung besteht die eigentliche Hohlnadel l, wie Figur 8 zeigt, wiederum aus
drei Abschnitten, deren erster Abschnitt 21 in einer Länge von 5-6 mm im Anschluß
an die Aufsteckkappe 2 schräg nach unten verläuft, während der zweite Abschnitt
22 in einer Länge von 2-3 mm eine leichte Aufwärtskrtimmung ergibt, an welche sich
ein schräg nach oben verlaufender dritter Abschnitt 23 In einer Länge von 1,5 -
2,5 cm anschließt, sodaß die Spitze 3 nach oben weist, wenn die Aufsteckkappe 2
wie in Figur 8 wagerecht gehalten wird. Diese Aufsteckkappe 2 weist, wie Figur 9
zeigt, in der gleichen Weise wie beim ersten AusfUhrungsbeispiel wiederum eine vorzugsweise
farbig ausgelegte Längsnut 4 Ev der gleichen Seite wie die Öffnung an der Spitze
3 der Hohlnadel auf. Die schwach gekrfrimmte Injektionsnadel gemäß dem zweiten AusfUhrungsbeispiel
besitzt die gleichen Eigenschaften wie das erste AusfUhrungsbeispiel.
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Wenn auch in den vorstehenden Erläuterungen der beiden Ausführungsbeispiele
für die einzelnen Abschnitte der eigentlich n Hohlnadel 1 Längenabmessungen angegeben
wurde, so sind diese Maßangaben doch nur als ungefährer Hinweis anzusehen und bedeuten
keinerlei Beschränkung der Erfindung. Beispielsweise können insbesondere im zweitenAusfUhrungsbeispiel
die drei Abschnitte nahtlos ineinander übergehen und insgesamt eine leicht gekrümmte
Kurve bilden.
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Bei Durchführung einer intravenösen Injektion mit Hilfe einer erfindungsgemäßen
Injektionsnadel wird, wie dies die Figuren 7
und 10 zeigen, die
Nadel zunächst so auf die Spritze aufgesetzt, daß die Nut 4 auf der Aufsteckkappe
2 und damit die Öffnung an der Nadelspitze 3 mit der Eichskala 6 auf der Spritze
selbst in einer Richtung liegt. Wenn die Injektionsnadel nun durch die Epidermis
a in die Ader b eingeführt wird, erfolgt dies völlig zwanglos, ohne daß die Haut
und das darunterliegende Blutgefäß gespannt werden müßte, was, wie eingangs erläutert,
dem Patienten Beschwerden verursachen würde. Da die Spitze der Injektionsnadel eindeutig
nach oben weist, wird die Gefahr eines Durchstoßens der Ader und eines Eindringens
der Nadel in das darunterliegende Gewebe weitgehend vermieden, und selbst wenn zufälligerweise
die Ader durchstoßen werden sollte, so kann ein Auslaufen des Medikaments schnell
genug festgestellt werden.
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Selbst bei Patienten mit recht dünnen oder schwachen Adern lassen
sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen Injektionsnadel weitgehend erfolgreiche Injektionen
durchführen. Da die Injekiionsstelle nicht mehr wie bei den bisher üblichen geraden
Injektionsnadeln gespannt zu werden braucht, kann eine erfindungsgemäße leicht gekrümmte
Injektionsnadel wesentlich leichter und schmerzloser in eine Ader eingeführt werden,
als dis bisher üblich war. Der sich durch die leichte Krümmung der Hohlnadel ergebende
Strömungswiderstand an der Innenwandung der Hohlnadel ist derart gering, daß er
nicht in's Gewicht fällt. Alle übrigen mit intravenösen Injektionen zusammenhängenden
Arbeitsgänge wie das Herausziehen der Injektionsnadel, die Sterilisierung, Aufbewahrung
usw. entsprechen im übrigen genau den bei den bisher bekannten geraden Injektionsnadeln
erforderlichen Arbeitsgängen dieser Art.
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Die Herstellung einer erfindungsgemäßen leicht gekrümmten Injektionsnadel
erfordert praktisch nur geringe Mehrkosten gegenüber den Herstellungskosten für
die bisher üblichen Injektionsnadeln, wobei diese geringen Mehrkosten durch die
überraschenden Vorteile der erfindungsgemäßen Injektionsnadel nicht nur voll und
ganz ausgeglichen werden, sondern vielmehr festgestellt werden kann, daß die vorstehend
erläuterten bedeutenden Vorteile der Erfindung und der dadurch erzielte technische
Fortschritt auf dem Gebiete medizinischer Geräte alle Mehrkosten in der Herstellung
überwiegt. Die Erfindung ergibt somit ein in seiner praktischen Anwendbarkeit äußerst
vorteilhaftes medizinisches Gerät von universeller, unbedingt sicherer Verwendbarkeit.