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Punktionsbeßteck, insbesondere zur Hänodialyse.
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Die Erfindung betrifft ein Punktionsbesteck, insbesondere zur Hamodialyse
unter Vermeidung von Blutverlust, bestehend aus einem Mandrin, welcher in einer
dünnen Kanüle gleitbar gelagert ist.
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Zur Rettung von Nierenkranken, deren Nierenfunktion fast oder völlig
ausgesetzt hat, ist es notwendig, deren Blut etwa zweimal in der Woche mittels einer
künstlichen Niere zu dialysieren, wobei das Blut von den Stoffwechselabbauprodukten
durch eine Lösung einer bestimmten Ionenkonzentration gereinigt wird. Die hier zur
Anwendung gelangenden Vorrichtungen bzw. Geräte werden unter dem Begriff Dialysator
zusammengefaßt.
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Zur Durchführung der Dialyse ist eine extrakorporale Blutzirkulation
durch den Dialysator notwendig. Hierzu muß eine Zufluß- und Abfluß leitung von einem
oberflächenonahen Blutgefäß zum Dialysator gelegt werden. Dabei muß das Blut mit
einem gewissen Druck austreten, wenn die Anwendung einer Blutpumpe vermieden werden
soll. Die Arterien, die den nötigen Druck zur Hämodialysebehandlung aufweisen, und
zum Anschluß der Blutleitungen geeignet wären, liegen aber zu tief im
Körperinnern
und können mit einem Punktionsbesteck nur schwer erreicht werden.
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Um nun die Dialyse gefahrlos durchführen zu können, wurden mehrere
Operationsverfahren entwickelt. Man stellt sogenannte Shunts her. Au bekanntesten
sind der extrakorporale Kunststoffshunt und die unter der Haut liegende Direktverbindung
zwischen einer Arterie und einer Vene. Dabei wird eine Arterie so an eine hautoberflächennahe
Vene angeschlossen, daß die Arterie als Blutpumpe der Vene dient, an die die Leitun
X es Dialysators angeschlossen werden. Doch können die bewährten Shunttypen bei
manchen Patienten aus Gründen der Gefäßbeschaffenheit nicht oder nicht mehr hergestellt
werden. Für diese Fälle wurde eine shuntlose Hämodialyse durch Punktion der subcutan
fixierten Arteria femoralis superficialis entwickelt.
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Dazu wird die Arteria femoralis superficialis operativ freigelegt
und nach Lösen von Venen und Nervenfasern und notwendiger Durchtrennung arterieller
Abgänge subcutan verlagert. Nach Verheilen der Operationswunde ist die verlagerte
Arterie bestens für chronische intermitierende Hä#dialysebehandlung geeignet.
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Zur Durchführung der Dialyse wird häufig ein Punktionsbesteck verwendet,
welches aus einem Nandrin besteht, der in einer dünnen Kanüle gleitbar gelagert
ist. Der Mandrin wird in die Kanüle eingeführt und die hervorstehende Spitze des
Mandrins in die Arterie eingestochen. Danach wird die Kanüle in die Arterie nachgeführt,
so daß die Kantilenspitze innerhalb des Blutgefäßes angeordnet ist. Sodann wird
der Mandrin aus der Kanüle herausgezogen und das Kandlenende schnell a#ie Zuflußleitung
zum Dialysator angeschlossen.
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Einwesentlicher Nachteil des bekannten Punktionsbesteckes besteht
nun darin, daß sich während der kurzen Zeitspanne nach dem Herausziehen des Mandrins
aus der Kanüle und dem Anschließen
der Zuflußleitung an dieselbe
ein Blutverlust nicht vermeiden läßt. Während dieser kurzen Zeitspanne schießt also
das Blut unter Arteriendruck aus der Kanüle heraus. Der Blutverlust entspricht dabei
bei zweimaliger Dialyse pro Woche in zwei Monaten etwa der Menge einer Blutkonserve,
wobei diese Menge natürlich beim Patienten ersetzt werden muß. Desweiteren ist bei
diesem Punktionsbesteck eine große Infektionsgefahr, besonders für Hepatitis, gegeben.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Punktionsbesteck
zu schaffen, bei welchem ein Blutverlust völlig vermieden und eine Infektionsgefahr
auf ein Minimum reduziert wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Punktionsbesteck der eingangs erwähnten
Gattung gelöst durch ein zwischen der Kanüle und der abgehenden Leitung z. B. zum
Dialysator angeordnetes biegsames Verbindungsstück, durch dessen Wandung der Mandrin
hindurchgestochen und in die Kaule eingeführt wird.
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Der Vorteil des verblüffend einfachen Verbindungsstückes liegt darin,
daß die Zuflußleitung zum Dialysator schon vor dem Einstechen des Mandrins in das
Verbindungsstück mit der Kanüle verbunden ist und beim Herausziehen des Mandrins
also kein Blut mehr verspritzt werden kann. Da das Verbindungsstück aus einem weichen,
biegsamen Material besteht, schließt sich die Einstichöffnung nach dem Herausziehen
des Mandrins sofort.
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Dadurch ist auch keine Infektionsgefahr mehr gegeben.
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Desweiteren kann am Ende des Mandrins ein Verschlußstück mit einer
Luftaustrittsöffnung angeordnet sein, die mit einem luftdurchlässigen, aber blutundurchlässigen
Pfropf verschlossen ist. Dadurch kann die Luft aus dem hohlen Mandrin und dem Verschlußstück
durch den Blutdruck herausgepreßt werden, ohne daß das Blut aus der Luftaustrittsöffnung
austreten kann.
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Nach völligem Herausziehen des Mandrins und damit Freigeben der Kanüle
schießt dann cias Blut durch das Verbindungsstück
in die Zuflußleitung.
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Um die genaue Einstichtiefe der Spitze des Mandrins und die darauf
folgende Nachftihrung der Kanüle in die Adern zu gewährleisten, kann am Verschlußstück
ein zur Kanüle gerichteter, auf dieser aufsitzender und dadurch die Einschubtiefe
des Mandrins in die Kanüle begrenzender Abstandshalter angeordnet sein; dadurch
wird vermieden, daß der Mandrin zu tief in die Kanüle eingeführt wird und so die
Gefahr eines Durchstechens der gegenüberliegenden Blutgefäßwandung gegeben ist.
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In einer weiteren wesentlichen Ausgsstaltung der Erfindung kann die
Spitze des Mandrins eine sogenannte Doppelabflachung derart aufweisen, daß diese
Spitze von der Basis 2c bis etwa zum Bereich der beidwandigen Mitten angenähert
exponentiell verläuft, dort beiwandig ein Maximum 2e erreicht und angenähert geradlinig
weiter nach oben verlaufend ausgebildet ist. Der Vorteil der so beschaffenen bzw,
geschliffenen Spitze liegt darin,daß die Funktionstätigkeit erhöht wird.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen punktionsbesteckes besteht
darin, daß es zusammen mit dem Verbindungsstück nach einmaliger Benützung weggeworfen
wird, wodurch immer eine hygienisch einwandfreie Dialyse gewährleistet ist.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Punktionsbesteckes,nämlich
eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt und anschließend beschrieben. Dabei
zeigt: Figur 1 ein erfindungsgemäßer Mandrin mit abgewinkelter Nadel, Verschlußstück
und Abstandshalter Figur 2 eine Kanüle mit einer abgehenden Leitung und einem zwischen
beiden angeordneten Verbindungsstück, Figur 3 eine Gesamtansicht eines Punktionsbesteckes,
wobei der Mandrin durch das Verbindungsstück in die Kanüle eingeführt ist und
Figur
4 die erfindungsgemäße Ausbildung der Spitze des Mandrins.
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Der Mandrin in Figur 1 besteht aus einer Hohlnadel 1, die an einem
Ende eines doppelabgefachte Spitze 2 aufweist. Das andere Ende der Hohlnadel ist
durch zweimaliges Abbiegen, vorzugsweise in einem Winkel von 1300 versetzt. Mit
diesem Ende ist ein hohles Verschlußstück 3 fest verbunden, das an einem Ende eine
Luftaustrittsöffnung aufweist. Diese Luftaustrittsöffnung ist durch einen luftdurchlässigen,
aber blutundurchlässigen Pfropf 4 verschlossen. Mit dem Verschlußstück ist ein zur
Spitze des Mandrins weisender Abstandshalter 5 verbunden.
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In Figur 2 ist eine Kanüle 6 mittels eines Verbindungsstückes 7 mit
einer z. B. zu einem Dialysator abgehenden Leitung 8 verbunden. Die Kanüle kann
dabei als dünnes Kunststoff- oder Metallröhrchen ausgeführt sein. Das Verbindungsstück
besteht vorteilhafterweise aus einem weichen, biegsamen Material, wie z. B. Gummi
oder PVC. Mit seinen beiden Enden wirkt es pressend auf das Ende der Kanüle undWau
das eine Ende der abgehenden Leitung geschoben. Zwischen dem Verbindungsstück und
der abgehenden Leitung kann nochmals ein festes Anschlußstück 9 angeordnet sein.
Über dieses Anschlußstück lassen sich dann die beiden einander zugekehrten Enden
des Verbindungsstückes und der Leitung leicht schieben. Auf der Kanüle in unmittelbarer
Nähe des Verbindungsstückes ist eine Platte 10 angeordnet, auf die der Abstandshalter
5 des Mandrins beim Einschieben desselben in die Kanüle bei Erreichen der richtigen
Einschubtiefe auftrifft und diese begrenzt. Die abgehende Leitung kann mittels einer
Rollklemme 11 leicht abgeklemmt werden.
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Figur 3 zeigt den Zusammenbau von Mandrin und Kanüle vor dem Einstechen
in das Blutgefäß. Dabei wird der Mandrin durch die
Wandung des Verbindungsstückes
hindurchgestochen und in die Kanüle eingeführt, bis der Abstandshalter auf seiner
Begrenzung auftrifft. Die abgehende Leitung ist dabei durch eine Rollenklemme verschlossen.
Die aus der Kanüle hervorstehende Spitze des Mandrins wird nun in die Ader eingeführt
und die Kanüle nachgeschoben, bis diese in das Innere des Blutgefäßes ragt und von
der Gefäßwandung festumschlossen ist.
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Dabei wird das Blut aufgrund des Blutdruckes durch die Hohlnadel in
das Verschlußstück des Mandrins gepreßt, wobei die Luft durch den luftdurchlässigen
Pfropf entweichen kann. Nun wird der Mandrin aus der Kanüle herausgezogen. Da das
Verbindungsstück aus weichem Material besteht, schließt sich die Einstichöffnung
nach dem Herausziehen sofort. Das Blut schießt durch die Kanüle und das Verbindungastück
in die abgehende Leitung. Nach Öffnen der Rollklemme kann nun die Dialyse durchgeführt
werden.
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Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße Spitze 2 des Mandrins 1.
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Diese Spitze besitzt eine sogenannte Doppelabflachung derart, daß
die beiden Spitzenwandungen 2a, 2b tun der Basis 2c bis etwa zum Mittelbereich 2d
angenähert exponentiell verlaufen, dort ein Maximum 2e erreichen und sodann angenähert
geradlinig weiter nach oben verlaufen.
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Nach dem Gebrauch des Punktionsbesteckes wird dieses einschließlich
des Verbindungsstückes weggeworfen.
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Das erfindungsgemäße Punktionsbesteck gestattet in verblüffend einfacherer
und vorteilhafter Weise eine sichere und komptlkatfonefreie Blutentnahme beim Patienten.