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"Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Herstellen vorgefertigter
Wandteile" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Herstellen
vorgefertigter Wandteile aus Steinen, z.B. Kalksandsteinen o.dgl., bei welchem die
Steine von einer Lagerstelle kommend derart auf eine Transportvorrichtung aufgegeben
werden, daß sie mit ihren Stoßflächen horizontal ausgerichtet und Lagerfläche an
Lagerfläche liegend angeordnet sind, daR anschließend auf die obere Stoßfläche Mörtel
aufgetragen wird und danach die Steine Stoßfläche an Stoßfläche liegend um 900 gedreht
und mit ihrer Lagerfläche horizontal liegend ausgerichtet werden und daß daraufhin
auf die Lagerfläche dieser Steinlage
Mörtel aufgebracht wird und
anschließend die mit Mörtel versehenen Steinlagen aufeinandergeschichtet werden,
wobei die Steine von der Lagerstelle kommend, von einer Wendevorrichtung derart
gedreht werden, daß sie mit ihren kurzen StoRflächen horizontal verlaufen und mit
ihren langen Stoßflächen aneinanderliegen nach Patent 2 315 136.
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Im Hauptpatent wird das vorstehend erläuterte Verfahren dazu eingesetzt,
um ein vorgefertigtes, aus Einzelsteinen aufgebautes Bauelement zu schaffen, bei
welchem sichergestellt ist, daß die einzelnen Fugen die erforderliche Maßhaltigkeit
besitzen.
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Hierbei wird so vorgegangen, daß die bei Kalksandsteinwerken üblicherweise
auf einem sogenannten Härtewagen aus dem Herstellungsprozeß austretenden Steine,
die mit ihrer Lagerfläche horizontal ausgerichtet sind, auf eine Vorschubeinrichtung
abgegeben werden, auf der sie mit ihrer Lagerfläche horizontal ausgerichtet und
mit ihren langen Seiten aneinanderliegend vorbewegt werden. Über eine Wendevorrichtung
werden die Steine dann so ausgerichtet, daß sie mit ihren kurzen Stoßflächen horizontal
liegen und mit ihren langen Stoßflächen aneinanderliegen, wobei sie von dieser Wendevorrichtung
auf eine Transportvorrichtung abgegeben werden, auf welcher die Steine dann mit
ihren Stoßflächen horizontal ausgerichtet sind und mit ihren Lagerflächen aneinanderliegen.
Durch diesen Verfahrensablauf ist die Herstellung eines Fertigbauteiles möglich,
dessen Plattenebene parallel zur Längsachse des Steines verläuft.
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In vielen Anwendungsfällen ist es notwendig, sogenannte dicke Mauerelemente
herzustellen, d.h. Fertigbauteile, bei welchen die Plattenebene senkrecht zur Längsachse
des Steines ausgerichtet ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
gemäß dem Hauptpatent derart zu verbessern, daß mit diesem Verfahren auch die Herstellung
von Fertigbauteilen möglich ist, bei welchen die Steinlängsachse quer zur Plattenebene
ausgerichtet ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß vor Abgabe der Steine von der
Wendevorrichtung auf die Transportvorrichtung die Steine derart gedreht werden,
daß die kurze Stoßfläche vertikal und die lange Stoßfläche horizontal ausgerichtet
ist.
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Zur Durchführung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich verschiedene
maschinelle Einrichtungen, wie beispielsweise Greifer, Stolpervorrichtungen oder
Kipseinrichtungen, wobei auch die Möglichkeit besteht, daß in der Wendevorrichtung
Förderbänder angeordnet sind, die kastenartige Ausnehmungen aufweisen, die beim
Umlaufen über die Stirnkante der Wendevorrichtung automatisch ein Drehen und dann
ein Ausstoßen des Steines bewirken.
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Als besonders vorteilhaft wird aber gemäß der Erfindung
ein
Drehkreuz vorgeschlagen, das die Möglichkeit gibt, daß eine möglichst kontinuierliche
Arbeitsweise gewährleistet wird, derart nämlich, daß beim Beschicken des Drehkreuzes
von der Wendevorrichtung aus gleichzeitig das Ausstoßen eines Steines auf die Transportvorrichtung
möglich ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert. Hierbei zeigt Fig. 1 eine rein schematische Darstellung des
Verfahrensablaufes nach der Erfindung, Fig. 2 schaubildlich die Lage des Steines
während des Verfahrensablaufes, Fig. 3 in größerem Maßstab schaubildlich einen Stein.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden - soweit dies möglich ist
- die gleichen Bezugszeichen wie in der Beschreibung zum Hauptpatent verwendet und
im nachfolgenden wird die Erfindung ebenfalls wie die Beschreibung im Hauptpatent
an einem künstlichen Stein erläutert, beispielsweise einem sogenannten Kalksandstein,
wie er in Fig. 3 dargestellt ist.
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Der in Fig. 3 dargestellte Stein weist kurze Stoßflächen 1, langen
Stoßflächen 31 und Lagerflächen 2 auf. Mit 3 ist in der Zeichnung die fertige Mauersteintafel
bezeichnet, wobei die waagerechten Fugen als Lagerfugen 4 und die lotrechten Fugen
ls Stoßfugen 5 bezeichnet sind.
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Oblicherweise kommen bei Kalksandsteinwerken die Steine auf einem
sogenannten Härtewagen aus dem Herstellungsprozeß.
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Dieser die Steine tragende Härtewagen ist in der nachfolgenden Beschreibung
als Lagerstelle 6 bezeichnet. Auf dieser Lagerstelle 6 liegen die Steine mit ihrer
Lagerfläche 2 horizontal ausgerichtet.
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Von der Lagerstelle 6 werden die Steine durch eine entsprechende,
in der schematischen Zeichnung gemäß Fig. 1 nicht dargestellte Transportvorrichtung
auf eine Vorschubeinrichtung 7 geführt, auf der sie nun mit ihrer Lagerfläche 2
horizontal ausgerichtet und ihren langen Stoßflächen 31 aneinanderliegend in Richtung
des Pfeiles F1 vorbewegt werden. Über einen beispielsweise als hydraulische Druckvorrichtung
ausgebildeten Querförderer 8 werden die Steine einer Wendevorrichtung 9 zugeführt,
in der die Steine derart ausgerichtet werden, daß ihre kurzen Stoßflächen 1 horizontal
liegen. Die Wendevorrichtung 9 ist gleichzeitig mit einer Fördereinrichtung derart
kombiniert, daß die Steine von dieser Wendevorrichtung 9 auf eine Transportvorrichtung
10 abgegeben werden, in der sie ausgerichtet und mit ihren Lagerflächen 2 aneinanderliegend
unter einer Mörtelauftragvorrichtung 11 hindurchgeführt werden.
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Hierbei erfolgt zwischen der Abgabe von der Wendevorrichtung 9 und
der Aufnahme der Steine durch die Transportvorrichtung 10 ein Drehen oder Kippen
des Steines derart, daß auf der Transportvorrichtung
10 die Steine
mit ihren langen Stoßflächen 31 auf liegen, d.h. die kurzen Stoßflächen vertikal
ausgerichtet sind, sie aber trotzdem Lagerfläche an Lagerfläche gestapelt sind.
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Am Ende der Transportvorrichtung 10 gelangen sie in ein Fallrohr 12.
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Mit diesem Fallrohr ist eine Endsteinauftragvorrichtung 13 kombiniert,
die den für den richtigen Verband erforderlichen Endstein 14 einbringt. Das Einbringen
des Endsteines 14 erfolgt derart, daß dieser den letzten Stein der Steinlage bildet,
die sich im Fallrohr 12 befindet. Da der vorhergehende ganze Stein noch an seiner
langen,horizontal liegenden Stoßfläche 31 mit Mörtel durch die Mörtelauftragvorrichtung
11 versehen ist, ist also auch die Stoßfuge zwischen diesem letzten Stein und dem
Endstein 14 ausreichend bemörtelt.
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Anschließend wird das Fallrohr 12 entsprechend dem Pfeil F8 nach rechts
oder links verfahren und dann entsprechend dem Pfeil Fg um 900 derart geschwenkt,
daß nunmehr die bisher vertikal ausgerichtete Steinlage 15 horizontal liegt, so
daß sich der Endstein 14 hier, je nachdem nach welcher Seite das Fallrohr 12 ausfährt,
entweder am vorderen oder am hinteren Ende der Steinlage 15 befindet.
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Nach Durchführen dieser Schwenkbewegung entsprechend dem Pfeil Fg
wird die Steinlage 15 aus dem Fallrohr 12 entsprechend dem Pfeil F10 ausgefahren,
wobei die Steinlage unter einer Mörtelauftragvorrichtung 16 hindurchgeführt wird,
so daß die horizontal liegenden Lagerflächen 2 mit Mörtel versehen werden.
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Über eine an sich bekannte und in der Zeichnung nur schematisch angedeutete
Hebe- und Transportvorrichtung 17 werden dann die Steinlagen 15 zu einer Mauersteintafel
-3 aufeinandergeschichtet und abtransportiert.
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Um den Weg des Steines zu verdeutlichen, ist in Fig. 2 schematisch
nur eine Steinreihe dargestellt mit entsprechender Einzeichnung der Bewegungspfeile.
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Die Steine werden zuerst von der Lagerstelle 6 entsprechend dem Pfeil
F horizontal bewegt, dann weiterhin horizontal, 0 aber um 90 versetzt in Richtung
des Pfeiles F1, wiederum um 900 versetzt in Richtung des Pfeiles F2 und dann entsprechend
dem Pfeil F3 gedreht. In dieser Lage, in der sie sich also in der Wendevorrichtung
9 befinden, werden die Steine in Richtung des Pfeiles F4 vorgefördert und dann anschließend
um 900 gedreht in Richtung des Pfeiles F32 und anschließend in Richtung des Pfeiles
F5 um 900 versetzt weitergefördert, wobei entsprechend dem Pfeil F6 die Zugabe des
Endsteines 14 erfolgt. Gleichzeitig erfolgt die Absenkung der Steine im Fallrohr
12 entsprechend dem Pfeil F7, worauf
dann das Fallrohr 12 entsprechend
den Pfeilen F8 seitlich versetzt und anschließend entsprechend dem Pfeil F9 geschwenkt
wird. Nunmehr verlassen die Steine das Fallrohr 12 entsprechend dem Pfeil F10 in
Fig. 1, werden mit Mörtel versehen und zur eigentlichen Mauersteintafel aufeinandergeschichtet.
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Patentansprüche