DE2402656B2 - Verfahren zur justierung eines thermischen schalters - Google Patents
Verfahren zur justierung eines thermischen schaltersInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Justierung eines thermischen Schalters mit einem aus einem
Thermobimetallelement mit Schnappwirkung gebildeten Temperaturfühler, der über ein Übertragungsglied
mit einem Kontaktsystem in Verbindung steht.
Sie bezieht sich vor allem auf die Justierung von thermischen Schaltern in Form von Temperaturreglern,
Temperaturbegrenzern oüer Sicherheitstemperaturbegrenzern nach VDE 0631 bzw. ÖVE 42, die als
Temperaturfühler ein Thermobimetallelement mit Schnappwirkung benutzen. Dafür werden im allgemeinen
gewölbte Thermobimetallplatten mit kreisförmiger Berandung oder über einen Teil ihrer Breite wellenförmig
verformte Thermobimetallstreifen herangezogen, die eine Schnappwirkung aufweisen, wenn Wölbung
bzw. Wellung ein gewisses Mindestmaß übersteigt.
Der Vorteil der Anwendung von Thermobimetallelementen
mit Schnappwirkung ist darin zu erblicken, daß Temperaturfühler und Momentschaltmechanismus in
einem Bauteil vereinigt sind, wodurch eine einfache und billige Konstruktion des Thermoschalters möglich wird.
Solche Schalter können mit fest eingestellten Schalttemperaturen arbeiten, die in diesem Falle durch die
beiden Extrema der Arbeitskennlinie gegeben sind. Es ist aber auch möglich, die Schalttemperaturen derart zu
regeln, daß die Ausbiegung des Bimetallelementes durch Anschläge begrenzt ist, wobei man den fallenden
Bereich der Arbeitskennlinie ausnützt.
Um ein einwandfreies Arbeiten des Kontaktsystems (z. B. keine schleichende Kontaktgabe) zu gewährleisten,
bedarf es einer genauen Justierung, zumal die Abstände der Kontakte sehr klein sind und in der
Größenordnung von einigen Zehntel Millimetern liegen.
Bei den bekannten thermischen Schaltern erfolgt die Justierung entweder durch Einsetzen von Übertragungsgliedern
verschiedener, eng abgestufter Längen, durch Verbiegen des Kontaktträgers bzw. der Kontaktfedern
oder durch Verdrehen von als Gegenkontakt ausgebildeten Kontaktschrauben.
Durch die DT-PS 8 19 706 wurde eine Schaltvorrichtung bekannt, bei der eine Bimetallkalotte in einem
Säulengestell in Schlitzen gelagert ist. Zur Justierung ist
hierbei das Übertragungsglied als Justierschraube
ausgebildet.
Durch die GB-PS 3 04 724 ist ein thermischer Schalter
bekanntgeworden, dessen Gehäuse mit öffnungen versehen ist, um das Bimetallelement direkt der zu
erfassenden Temperatur auszusetzen. Zur Justierung sind auch in diesem Falle Gewinde vorgesehen.
Durch die DT-OS 21 11 968 ist ein thermischer
Schalter bekanntgeworden, bei dem die Justierung des Abstandes des Kontaktträgers vom Betätigungsstift
über ein Zusammenpressen einer toroidalen Dichtung und Umbördeln des Gehäuses durchgeführt wird. Im
Zuge des Zusammenpressen erfolgt hierbei keine Verformung des Gehäuses, wobei die Umbördelung
zwingend erforderlich ist, da sonst vor allem durch die Elastizität der toroidalen Dichtung die Justierung
wieder verloren ginge. Abgesehen davon, daß das bekannte Verfahren vor allem durch die unerläßliche
Umbördelung sehr arbeits- und materialaufwendig ist, ist der Verwendung derartiger Schalter eine Grenze
gesetzt, weil sie im Hinblick auf das Dichtungsmaterial für sehr hohe Temperaturen ungeeignet sind.
Durch die OE-PS 2 84 245 ist es bekanntgeworden, daß bei Vorliegen eines Schalters mit verformbaren, das
Kontaktsystem einerseits und das Thermobimetallelement andererseits tragenden Teilen des Schalters,
insbesondere des Thermosehaltergehäuses, der Kontaktabstand durch mechanische Verformung dieser
Teile, vorzugsweise durch Quetschung, eingestellt wird.
Dieses Verfahren weist den Vorteil auf, daß der thermische Schalter ohne Einhaltung extremer Genauigkeit
fertiggestellt und dann erst in einfacher und rascher Weise die genaue Justierung durchgeführt
werden kann, indem insbesondere das Thermoschaltergehäuse nach erfolgter Endmontage so lange verformt
wird, bis der Kontaktabstand den richtigen Wert erreicht hat, was auf irgendeine bekannte Weise, z. B.
optisch, kontrolliert werden kann.
Das Ziel vorliegender Erfindung besteht darin, das Verfahren zur Justierung unter Beibehaltung der Vorteile
des letztgenannten Verfahrens weiter zu vereinfachen und zu rationalisieren.
Erfindungsgemäß wird bei Vorliegen eines Schalters mit einem das Kontaktsystem tragenden, insbesondere
kreisscheibenförmigen Kontaktträger einerseits und einem das Thermobimetallelement tragenden topfförmigen
verformbaren Metallgehäuse andererseits der Kontaktabstand durch Einpressen des aus keramischem
Material bestehenden Kontaktträgers in das Metallgehäuse eingestellt, wobei das Metallgehäuse beim
Einpressen des Kontaktträgers durch eine am Kontaktträger angeordnete abgekantete Facette verformt wird.
Bei diesem Verfahren wird nicht nur eine exakte Justierung, sondern auch eine wesentliche Vereinfachung
in der Herstellung erzielt, weil die Justierung und der Zusammenbau des Kontaktträgers und des Metallgehäuses
in einem gemeinsamen einzigen Arbeitsgang durchführbar ist. !st das topfförmige Gehäuse allseits
geschlossen, so wird zugleich auch ein einwandfreier hermetischer Abschluß erreicht.
Die abgekantete Facette wirkt auf das Metallgehäuse veformend ein, das sich im Zuge des Einpressens des
Kontaktträgers dicht und fest an den Außenumfang desselben anlegt, so daß der Kontaktträger durch die
elastische Kraft des Metallgehäuses hinreichend unverrückbar festgehalten wird und sich eine weitere
Fixierung des Kontaktträgers etwa durch Umbördeln und eine zusätzliche Dichtung erübrigt. Durch die
Nachgiebigkeit des Metallgehäuses müssen an die Toleranzen des Kontaktträgers praktisch keinerlei
Forderungen gestellt werden. Es erübrigt sich auch ein Abschleifen zur Erzielung eines hinreichenden Preßsitzes.
Dies ist für Kontaktträger aus Keramik von besonderer Bedeutung, weil die Einhaltung enger
Toleranzen bei solchen Kontaktträgern außer durch äußerst arbeitsaufwendiges Schienen unmöglich ist.
In der Zeichnung ist ein Beispiel eines thermischen Schalters dargestellt, der sich für die Durchführung des ,0
erfindungsgemäßen Verfahrens in vorteilhafter Weise eignet, wobei die Fig. 1 bis 3 drei Stadien des Justier-
und Einpreßvorganges zeigen.
Der in der Zeichnung dargestellte thermische Schalter besteht aus einem Kontaktträger 1, einer ,5
Kappe 2 und einem topfförmigen Blechgehäuse 3, wobei
der Kontaktträger 1 und die Kappe 2 aus Keramik, beispielsweise Steatit, und das Blechgehäuse 3 aus
Aluminium- oder Kupferblech bestehen.
Auf einer Schulter 4 des Blechgehäuses 3 ruht eine Thermobimetallschnappscheibe 5 aui, die mit einem
Übertragungsglied 6 in kraftschlüssiger Verbindung steht, das in einer Bohrung der Kappe 2 geführt ist. Im
fertig zusammengebauten Zustand (F i g. 3) liegt das Übertragungsglied 6 an einer den beweglichen Kontakt
7 tragenden Kontaktfeder 8 an, die über einen Befestigungswinkel 9 und einen Niet 10 mit einer
Anschlußfahne 11 verbunden ist.
Der dem beweglichen Kontakt 7 gegenüberliegende feste Kontakt 12 ist an einem Befestigungswinkel 13
angeordnet, der an den Kontaktträger 1 gleichfalls mit einem Niet 14 befestigt ist und über diesen mit der
Anschlußfahne 15 in Verbindung steht.
Der Kontaktträger 1 weist eine abgekantete Facette 16 auf, die bei der Herstellung des Kontaktträgers 1
mitgepreßt ist und eine gewisse Rauhigkeit aufweist, wobei die Facette 16 beim Einpressen des Kontaktträgers
1 in das Gehäuse 3 wie die Kante eines Ziehsteines wirkt und im Zuge der durch das Einpressen bewirkten
Verformung des Blechgehäuses 3 ein enges und festes Anliegen des Blechgehäuses 3 am Außenumfang des
Kontaktträgers 1 herbeiführt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird beim Eindrücken
des Kontaktträgers 1 in das Blechgehäuse 3 zunächst der obere Rand desselben .durch die Facette 16
aufgeweitet, wobei der bewegliche Kontakt 7 am festen Kontakt 12 anliegt.
Beim weiteren Einpressen bildet sich, wie aus Fig. 2
ersichtlich ist, im Mantel des Gehäuses 3 an der Stelle der Facette 16 eine Schulter 17, oberhalb deren der
Mantel des Gehäuses 3 fest gegen den Außenumfang des Kontaktträgers 1 gezogen wird.
Beim weiteren Einpressen (F i g. 3) stößt die Kontaktfeder 8 gegen das Übertragungsglied 6, so daß nunmehr
der bewegliche Kontakt 7 vom festen Kontakt abgehoben wird, und zwar umso weiter, je tiefer der
Kontaktträger 1 in das Gehäuse 3 eingedrückt wird. Dementsprechend wird der Kontaktträger 1 soweit in
das Gehäuse 3 eingedrückt, bis der gewünschte Abstand zwischen den Kontakten 7,12 erzielt, ist.
Die Messung des Abstandes erfolgt hierbei nach irgendeiner der bekannten Methoden, beispielsweise
durch Messung der Überschlagsspannung.
Das beschriebene Verfahren ist selbstverständlich nicht nur für thermische Schalter geeignet, wie er in der
Zeichnung dargestellt ist. So kann beispielsweise der feste Kontakt 12 dem beweglichen Kontakt 7
gegenüberliegend auch auf der anderen Seite der Kontaktfeder 8 angeordnet sein, in welchem Falle vor
Beginn des Justiervorganges der feste Kontakt vom beweglichen Kontakt getrennt ist. An die Stelle von
Arbeits- oder Ruhekontakten können auch Umschaltekontakte treten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Justierung eines thermischen Schalters mit einem aus einem Thermobimetallele- s ment mit Schnappwirkung gebildeten Temperaturfühler, der über ein Übertragungsglied mit einem Kontaktsystem in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen eines Schalters mit einem das Kontaktsystem (7, 8, 12) tragenden, insbesondere kreisscheibenförmigen Kontaktträger (1) einerseits und einem das Thermobimetallelement (5) tragenden topfförmigen verformbaren Metallgehäuse (3) andererseits der Kontaktabstand durch Einpressen des aus kerami- IS schem Material bestehenden Kontaktträgers (1) in das Metallgehäuse (3) eingestellt wird, wobei das Metallgehäuse (3) beim Einpressen des Kontaktträgers (1) durch eine am Kontaktträger (1) angeordnete abgekantete Facette (16) verformt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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DE2402656B2 true DE2402656B2 (de) | 1977-08-25 |
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- 1973-01-22 AT AT53273A patent/AT324478B/de active
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