DE239300C - - Google Patents

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DE239300C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Food Science & Technology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 239300 KLASSE Bd. GRUPPE
ALBERT JARRAUD in COGNAC, Frankr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. August 1910 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Weinen, Spirituosen und Likören, das zum Ersatz und zur Verbesserung des bekannten Verfahrens dienen soll, nach welchem die genannten Flüssigkeiten mit Schüttelmaschinen bearbeitet werden, um sie künstlich zu altern und zu veredeln. Bei dem vorliegenden Verfahren werden die gleichen Wirkungen durch weniger raumbeanspruchende und gleichzeitig intensivere und sparsamere Mittel hervorgebracht, indem eine sehr schnelle rythmische Molekularerschütterung durch Einwirkung Hertzscher Wellen in der Flüssigkeit hervorgerufen wird.
Man hat zwar schon hochgespannte elektrische Ströme direkt oder indirekt zur Einwirkung auf Spirituosen zum Zwecke ihrer Veredelung gebracht, jedoch treten dabei keine Molekularerschütterungen solcher Art auf, wie sie bei Verwendung Hertzscher Wellen hervorgerufen werden.
Die Einwirkung der letzteren bei vorliegendem Verfahren erfolgt so unmittelbar als möglich, indem der die Wellen erzeugende Apparat in die zu behandelnde Flüssigkeit eingetaucht wird. Das Eintauchen bringt den zweifachen Vorteil mit sich, daß eine regelmäßige und gleichförmige Strahlung durch die ganze Flüssigkeit hindurch bewirkt und jeder Verlust an Wellen vermieden wird.
Zu der durch die Ausbreitung der Wellen bewirkten Durchrüttelung und Molekularbewegung der Flüssigkeit tritt infolge der besonderen Natur der verwendeten Energiequelle eine Reihe von physikalisch-chemischen Wirkungen hinzu, die zur schnellen Erzielung des gewünschten Resultates beitragen.
Ein für das Verfahren geeigneter Apparat ist beispielsweise auf der beiliegenden Zeichnung im Querschnitt dargestellt.
Der Apparat .besteht aus einem Hertzschen oder einem anderen Erreger, der innerhalb eines wasserdichten Gefäßes angeordnet ist, das gestattet, im Innern der Flüssigkeit elektrische Wellen zu erzeugen. Ein mit Randleisten versehenes wannenförmiges Gefäß α aus Ebonit ist mit einer dicken Glasplatte b bedeckt und bildet mit dieser dadurch einen einheitlichen Körper, daß die Glasplatte vermittels der durch das Glas und die Randleisten des Gefäßes hindurchgehenden Schrauben d aus Ebonit scharf gegen die Gummidichtung c gedrückt wird. Die den Deckel bildende Glasplatte ist mit zwei Öffnungen e versehen, durch welche die den Strom von hoher Spannung zuleitenden Drähte f hindurchgeführt sind. In diese Öffnungen sind zwei die Drähte f umgebende dicke Röhren g aus Ebonit eingesetzt, welche an ihren oberen Enden Löcher h besitzen, durch welche die Dämpfe, die durch die Verbrennung des Funkens im Innern der das Gefäß α zum Teil ausfüllenden dielektrischen Flüssigkeit entstehen, nach außen entweichen können, ohne
daß der Apparat durch ihre hohe Spannung Gefahr läuft. Die beiden Röhren g aus Ebonit sind selbstverständlich vollkommen dicht in die Glasplatte eingesetzt und bilden mit dieser einen einheitlichen Körper.
Der oberhalb der verwendeten isolierenden Flüssigkeit (Petroleum) befindliche Stromzuleitungsdraht f ist in ein Porzellanrohr i eingebettet, um jeden Verlust an Strom und
ίο jede Funkenbildung in den Petroleumdämpfen zu vermeiden.
Der Erreger besitzt die Hertzsche Doppelanordnung, d. h., er setzt sich aus zwei Aluminiumkugeln / von 4 bis 6 cm Durchmesser zusammen, welche die Kapazitäten bilden und durch eine Selbstinduktion m von einigen Zentimetern Länge mit den Kugeln k des Erregers verbunden sind. Die Stromzuführungsdrähte f sind mit dem Selbstinduktionsstück durch eine mit einer Klemmschraube 0 versehene Kugel η verbunden, die gestattet, die Entfernung zwischen den Kugeln des Erregers verschieden einzustellen.
Man füllt das Ebonitgefäß α zu 3/4 seiner Höhe mit Petroleum, so daß der Erreger gänzlich in eine isolierende Flüssigkeit getaucht ist, welche die Funken zwingt, sich zwischen den Kugeln, zu bewegen.
Da die Ventilationslöcher in geringer Entfernung unterhalb der oberen Rohrenden angeordnet sind, so kann man den Apparat in die zu behandelnde Flüssigkeit eintauchen, und man kann mit Gefäßen oder Tonnen von großer Fassungskraft arbeiten.
Alle Teile der Flüssigkeit werden durch die erzeugten Wellen notwendigerweise erreicht, und man erhält eine vollständige Erschütterung aller Moleküle.
Der beschriebene Apparat erlaubt also, gleichzeitig bedeutende Mengen von Flüssigkeit zu behandeln.
Bei der Benutzung des Apparates ordnet man in einem normalen Wechselstromkreis einen Transformator mit der hohen Spannung von 16 bis 20000 Volt an. Die Stärke des Stromes soll mindestens 2 ,bis 3 Ampere betragen. Von dem Transformator wird der Strom zu einer Batterie von großen Leydener Flaschen geleitet — in der Anzahl von 2 bis 4, je nach der gewünschten Stärke — oder zu irgendeinem anderen Kondensatörsystem. Die Kapazität dieses Kondensators soll mindestens V2 bis V100 Mikrofarad betragen; von dem Kondensator wird der Strom zu den Enden der Ebonitröhren geleitet, die mit den Polen des Erregers in Verbindung stehen.
Sobald der Strom hindurcbfließt, wird er von der niedrigen Spannung (110 bis 120 Volt) auf Hochspannung (17000 Volt im Mittel) transformiert. Dieser Wechselstrom von hoher Spannung ladet den Kondensator, welcher beim Entladen einen oszillierenden Funken zwischen den Kugeln k des Erregers hervorruft. Dieser oszillierende Funke entsendet elektrische Wellen, deren Stärke genügend ist, um die Wände des Ebonitgefäßes und die ' alkoholische Flüssigkeit zu durchdringen, die sich in dem Behandlungsgefäß ft befindet, von dem der Behälter α in geeigneter Weise getragen wird.
Um den Betrieb des Apparates zu kontrollieren 1 und festzustellen, ob die erzeugten Wellen die zu behandelnde Flüssigkeit durchdringen und ob sie infolgedessen in derselben die gewünschten Erschütterungen hervorrufen, bedient man sich in bekannter Weise eines Branlyschen Strahlenleitungsrohres und eines in den Stromkreis eines Primärelementes eingeschalteten Galvanometers. Wenn die Wellen nicht hindurchtreten, obwohl der Strahlenleiter gut eingestellt ist, so beweist dies, daß die Wellen nicht die genügende Intensität besitzen; man vergrößert diese, indem man die Kugeln k des Erregers um einige Millimeter weiter voneinander entfernt und indem man die Kapazität des Kondensators, d. h. die Anzahl der Leydener Flaschen erhöht. Man wird auf diese Art und Weise einen kräftigeren Funken erhalten, der Wellen von größerer Länge und infolgedessen von größerer Durchdringungskraft entsendet.
Die Dauer der Behandlung hängt von der gewünschten Wirkung ab. Im allgemeinen erhält man, nachdem man mit dem beschrienen Apparat eine oder zwei Stunden 100 Hektoliter Branntwein behandelt hat, eine sehr bemerkbare und bisweilen sehr beträchtliche Verbesserung. Am besten ist es, den Apparat 20 Minuten arbeiten zu lassen, dann eine Ruhepause von 5 Minuten eintreten zu lassen, worauf man ihn wieder 20 Minuten betreibt, eine Pause von 5 Minuten eintreten läßt und so fort.
Um die Wirkung einer ersten Behandlung in sehr vorteilhafter Weise zu erhöhen, ist es nur erforderlich, so viele Behandlungen einander folgen zu lassen, wie man für nötig hält, wobei man aber jedesmal die Dauer der Behandlung verringert und je einige Tage Zwischenraum zwischen ihnen läßt.
Die Vorteile der beschriebenen Vorrichtung sind folgende:
Sie ist: durchaus wasserdicht, sehr leicht regulierbar und Jhre Anwendung birgt keinerlei Gefahren in sich selbst bei der Behändlung von so leicht entzündlichen Flüssigkeiten, wie Alkohol oder Branntwein von hohem Prozentgehalt. Sie besitzt keinen metallischen Teil, der in Berührung mit der zu behandelnden Flüssigkeit kommt, und schließlich ent-
steht in ihrem Innern kein Druck, der einen Bruch des Apparates herbeiführen könnte.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Altern und Veredeln von Weinen, Spirituosen und Likören, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern der zu be- ' handelnden Flüssigkeit mittels Hertzscher Wellen eine molekulare Erschütterung erzeugt wird, wobei der die Wellen erzeugende Apparat zweckmäßig ganz in die Flüssigkeit eintaucht.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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