DE23914C

DE23914C - Verfahren zur Herstellung von Mustern auf Glas, glasirten oder emaillirten Flächen

Info

Publication number: DE23914C
Application number: DENDAT23914D
Authority: DE
Original assignee: S. REICH & COMP, in Berlin und Wien

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 32: Glas.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1883 ab.

Um die Oberflächen von Glas-, glasirten oder emaillirten Gegenständen mit Mustern zu versehen, verfahren wir in der Weise, dafs wir zunächst die Muster in irgend einer bekannten Weise, also etwa durch Bemalen oder durch Bedrucken, auf die Oberfläche des Gegenstandes auftragen.

Die Masse, welche wir auftragen, besteht aus irgend einem Stoffe, der schwerer als gewöhnliche Glasfarben schmelzbar ist, so dafs er in derjenigen Hitze, welche nöthig ist, um Farben auf dem Glase oder der Email einzubrennen, sich mit dem zu decorirenden Körper nicht vereinigt. Als solche Stoffe eignen sich z. B. Kreide, Magnesia etc.

Ist die Auftragung des Musters in solcher Weise erfolgt, so überziehen wir den ganzen Gegenstand so weit, wie das Muster auf einem besonders gefärbten Grunde erscheinen soll, mit einer entsprechenden Glasfarbe und brennen diese dann ein.

Bei der Operation des Einbrennens vereinigt sich nur die zuletzt aufgetragene Glasfarbe mit dem zu decorirenden Gegenstande, während die zuerst aufgetragenen Muster nicht geschmolzen sind und sich daher durch Abreiben leicht entfernen lassen. Die Muster erscheinen dann in der Farbe, welche der Gegenstand ursprünglich besafs, und zwar auf einem Grunde von der Farbe des Glasflusses, welcher zuletzt eingebrannt wurde.

Sollen die Muster transparent auf Glasgegenständen mit mattem Grunde, z. B. bei Lampenglocken, hergestellt werden, so bedecken wir den klär durchscheinenden Glasgegenstand mit dem Muster und tragen einen weifslich gefärbten Glasflufs über das Ganze. Nach dem Einbrennen des letzteren und Entfernung des dabei nicht geschmolzenen Musters erscheint die Zeichnung dann transparent auf mattem Grunde.

Das Verfahren kann aufser auf Glas- auch auf glasirte und emaillirte Gegenstände angewendet werden.

Claims

Patent-An spruch:

Das Verfahren zur Erzeugung von Mustern auf den Oberflächen von Glas-, glasirten und emaillirten Gegenständen unter Anwendung einer Deckmasse zur Auftragung des Musters, welche schwerer schmelzbar ist als Glasfarben, z. B. Kreide, Magnesia etc., Ueberziehen des ganzen Gegenstandes einschliefslich des auf ihm haftenden Musters mit einer Glasfarbe, Einbrennen derselben und Entfernen der Musterdeckmasse.