DE2365717A1 - Polymerisatmasse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polymerisatmasse, bestehend aus einer Dispersion eines Polyelektrolyten mit einem Molekulargewicht
von über 60 000 der allgemeinen Formel
CE
3v
CH
in der η eine ganze Zahl über etwa 200 und Z Chlor, Brom oder
Jod bedeuten, oder eines Polyelektrolyten mit einem Molekulargewicht von mindestens 5000, der eine Mehrzahl linearer
polymerer Abschnitte mit der wiederkehrenden Einheit der allgemeinen Formel
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CH^ .
GH
enthält, in der χ 3 oder mehr als 6, m eine ganze Zahl und
Z'~ ein Anion bedeuten, wobei die Abschnitte an ein polyfunktionelles
Gerüst gebunden sind, welches eine Mehrzahl von funktioneilen Gruppen aufweist, die mit endständigen Chlor-,
Brom-, Jod- oder (CH,)^M-Gruppen der Abschnitte reaktionsfähig
sind, in einem polymeren organischen Bindemittel.
Polyelektrölyte der oben beschriebenen Klassen sowie Verfahren
zur Herstellung derselben sind Gegenstand des Patents 2 332 983. Diese Polyelektrölyte zeichnen sich durch eine hohe
Konzentration an kationischen StickstoffZentren aus.
Polymere polyquartäre Ammoniumpolyelektrolyte sind bisher durch
Copolymerisation von Dihalogeniden mit ditertiären Aminen hergestellt worden. Aus den günstigeren kurzkettigeren Monomeren
sollten sich dabei die Polymerisate mit der höchsten Ladungsdichte bilden. Viele dieser C1- bis Cg-Kombinationen von Monomeren
bilden aber keine linearen, sondern cyclische Polymerisate.
Polyammoniumsalze können auch durch Homopolymerisation von
AB-Monomeren, wie tertiären Halogenalkylaminen, hergestellt werden. In der deutschen Patentschrift 1 126 396, in der die
Synthese eines solchen AB-Monomeren beschrieben ist, wird
festgestellt, dass die AB--Verbindung unbeständig ist, und wenn
Dimethylaminoäthylchlorid in Wasser auf 80 bis 100° C erhitzt
wurde, erhielt man ein zähflüssiges Material, das als PoIyammoniumsalz
identifiziert wurde. Heute weiss man aber, dass diese Verbindung einen 6-gliedrigen Ring bildet.
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1116-Div. "V-- . 23bbV17
Gibbs und Mitarbeiter (Journal of the American Chemical
Society, Band 55, 1933, Seite 753) polymerisierten Dimethylaminopropylchlorid
(DMAP Cl) oder Dimethylaminopropylbromid (DMAP Br) in Masse auf dem Dampfbad. Nach diesem Verfahren
erhält man aber nur Produkte von niedrigem Molekulargewicht. Die Molekulargewichte wurden aus dem Verhältnis von nichtionogenem
zu ionogenem Halogen in dem Produkt bestimmt. Diese Methode der Bestimmung des Molekulargewichts wird aber heute
als ungenau" angesehen und führt zu höheren Werten als die erfindungsgemäss angewandte analytische Methode.
Polykationische Stoffe von hohem Molekulargewicht und hoher Ladungsdichte haben viele Anwendungsmöglichkeiten, z.B. als
Ausflockungsmittel bei der Klärung von Wasser für private und gewerbliche Zwecke und von Abwasser, als Entwässerungsmittel,
als Flotationsmittel, als Katalysatoren und Pigmentzurückhaltungszusätze
sowie als Gelierungsmittel. Polyelektrolyte werden auch für die Theologische Beeinflussung von
Flüssigkeiten, z.B. als Reibungsminderer, als Dispergiermittel für Ton und Schlamm in wässrigen Gemischen oder Ölgemischen,
als antistatische Mittel, als Zusätze zu Kosmetika, als Textilappretüren und Schmieröle verwendet. Diese Stoffe
haben auch im allgemeinen eine keimtötende Wirkung und sind wirksame Bactericide und Fungicide. Ein weiteres wichtiges
Anwendungsgebiet ist die Herstellung von elektrisch leitenden Photokoperpapieren.
Alle diese Anwendungsgebiete beruhen auf der quartären Ammoniumfunktion
und der Verfügbarkeit und Dichte der Gruppen.'
In allen Fällen kann die Aktivität durch Verbesserung einer oder beider dieser Eigenschaften erhöht werden.
Gemäss Patent 2 332 983 werden polymere Polyelektrolyte mit
einem Molekulargewicht von mindestens 5000, die lineare Polymerisatabschnitte
von AB-Monomeren enthalten, hergestellt, in-
- 3 - ' .
50 9 0 87 /(H 5-1
ORIGINAL INSPECTED
1116-Div.
236571?
dem man unter Sauerstoffausschluss ein Reaktionsgemisch polymerisiert,
das mindestens ein AB-Monomeres der allgemeinen Formel
CH.
CH
(D
enthält, in der X den Wert 3 oder 7 bis 10 hat und Z Jod,
Chlor oder Brom bedeutet.
Wenn χ einen anderen Wert als 3 oder 7 bis 10 hat, bilden sich
cyclische Verbindungen, und eine lineare Homopolymerisation findet nicht statt. Monomere, wie Dimethylaminoäthylchlorid
oder cycloalkyl-, benzyl- oder phenylsubstituierte Aminoalkylhalogenide, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 126 396
beschrieben sind, bilden keine Homopolymerisate.
Wenn das Monomere der allgemeinen Formel I als AB-Monomeres gekennzeichnet wird, wobei A die Bedeutung (CH^)2N- und B die
Bedeutung Z hat, dann hat das Homopolymerisat die allgemeine Formel
CH.
CH
-(CH,)
2/χ
H3
+ Z"
+ Z"
CH,
(II)
in der η eine ganze Zahl von mindestens 200 bedeutet, und das
Molekulargewicht beträgt vorzugsweise mindestens 30 000.
Das Polymerisat hat daher immer endständige funktionelle Gruppen A und B. Im Gegensatz dazu bilden polyquartäre Polymerisate,
die aus Gemischen eines. A-A-Monomeren und eines B-B-Monomeren hergestellt werden, ein unzerlegtes Gemisch von Polyme-
- 4 r
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ORIGINAL INSPECTED
ΛΑ16-BIv.
rlsaten mit zwei "endständigen A-Grüppen,, mit zwei endständigen
B-Gruppen und mit einer endständigen A-ßruppe und einer endständigen
B-Gruppe. ■
Die verzweigtkettlgen Polymerisate haben eine kammartige
Struktur und bilden sich durch Bindung mehrerer Einheiten des
oben beschriebenen Homopolymerisats an ein polymeres Gerüst,
welches mehrere funktioneile Gruppen aufweist,, die entweder
mit dem (CH^)2N-ReSt oder mit dem Z-Rest des AB-Monomeren
reaktionsfähig sind* Das polymere Gerüst kann aus Polymerisaten mit wiederkehrenden Einheiten der folgenden allgemeinen .
Formeln ausgewählt werden:
R -C-
,1
-Q
(IJIb)
In den obigen Formeln bedeutet R den Rest von der Polymerisationsreaktion,
bei der sich das Polymerisatgerüst bildet, und
kann aliphatisch oder aromatisch sein und typischerweise je
nach dem gewünschten Abstand zwischen den Abzweigungen 2 bis
30 Kohlenstoffatome enthalten. R kann ein Kohlenwasserstoffrest,
wie ein Alkylenrestt oder ein Heteroatome aufweisender
Rest, wie ein Polyäther-,, Polyester-, Polyurethanrest, sein,
unter Ausschluss von Gruppenr die mit A oder mit B reagieren
wurden.
R kann ein Wasser stoff atom» ein niederer Alkylrest oder ein
Arylrest, wie der Phenylrest, sein.
R ist eine kurzkettlgeBindungsgruppe, wie ein, niederer Alkalenrest,
der Phenylenrestr ein Alkyle/sterrest und dergleichen.
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Γ> ist eine funktioneile Gruppe^ die mit A oder B .reagieren :-· ^
Zl Ll
kann, wie Stickstoff» (R J2K; oder-Z, wobei -R-. .eine organische=
Gruppe, wie eine niedere Älkylgruppe,; einen Arylrest oder
einen Aralkylrest bedeutet, und η ist eine ganze. Zahl.-Wenn D
3
die Bedeutung Z hat, soll R nicht ein Phenylrest sein, da ·. das Halogen nicht reaktionsfähig genug mit den tertiären ,;_-- v Aminogruppen des AB-Monomeren ist.
die Bedeutung Z hat, soll R nicht ein Phenylrest sein, da ·. das Halogen nicht reaktionsfähig genug mit den tertiären ,;_-- v Aminogruppen des AB-Monomeren ist.
Geeignete Polymerisatgerüste sind Polymerisate, wie Poly-4-vinylpyridin,:
Polyäthylenimin, Polyvinylbenzylchlorid, PoIyepichlorhydrin,:
Polydimethylaminomethyläthylenoxid, PoIyacrylsäuredialkylaminoalkylester,;.
wie Polyacrylsäüredimethylaminoäthylester,
Polyalkylaminoacrylsäureamide, wie Polydimethylaminopropylacrylsäureamid,
und dergleichen. Das Polymerisat kann syndiotaktisch, isotaktisch oder ataktisch sein.
Polymerisate von sternförmiger Struktur mit Molekulargewichten von mindestens 5000 :bilden sich durch Bindung radialer ■'--Abschnitte
des eingangs beschriebenen Homopolymerisats an ein ■
zentrales Monomeres der allgemeinen Formel
. (IV)
in der Y eine zentrale, mehrwertige organische Gruppe von verhältnismässig
niedrigem Molekulargewicht mit einer Wertigkeit von 3+mT m eine ganze Zahl von 0 bis 3 bedeutet und R und D
die obigen Bedeutungen haben. Y kann eine aromatische Verbindung,
wie Benzol oder ein durch niedere Alkylgruppen substituiertes Benzolrsein. Geeignete zentrale monomere Verbindungen
sind 2,4,6-Tri-(chlormethyl)-mesitylen, 1,2,4-Tri-(chlor-
ORIGINAL INSPECTgD
•50 9 8 87/0 45.1
methyl)-benzol und 1,2,4,5-Tetra-(chlormethyl)-benzol. Die
beiden Benzolverbindungen werden aus p-Xylol nach dem Verfahren von Kulka, "Canadian Journal of Research", Band 23, 1945,
Seite 106, hergestellt. Das zentrale Monomere kann auch eine polytertiäre Aminverbindung von beispielsweise der allgemeinen
Formel
R4 R4
HC OOCNH (CH-, )- NHCOO £H (V )
R3
sein, in der ρ eine ganze Zahl von 2 bis 10 bedeutet, während
4 3
R und R die obigen Bedeutungen haben.
R und R die obigen Bedeutungen haben.
In allen Fällen verläuft die Polymerisationsreaktion über
eine Kopf-Schwanz-Quaternisierungsreaktion des A-B-Monomeren
unter Bildung von linearen Ketten. Um Polymerisate mit einem Molekulargewicht über 5000 und vorzugsweise von 30 000 bis
mindestens 60 000 zu erhalten, muss die Umsetzung unter Säuerst
off aus Schluss durchgeführt werden, z.B. indem man das Reaktionsgemisch
vor der Polymerisation entlüftet oder entgast und es bei der Polymerisation unter einem inerten Gas, wie
Stickstoff, oder unter Vakuum hält. Eine Vorentlüftung kann durchgeführt werden, indem man innerhalb einer Mindestzeitdauer
Stickstoff durch das Reaktionsgemisch leitet, oder indem
man das Gemisch langeκgenug unter Vakuum hält, bevor man
Wärme zuführt.
ORIGINAL INSPECTED
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Ferner ist es zweckmässig, dass das AB-Monomere in dem Reaktionsgemisch
in verhältnismässig hoher Konzentration vorliegt. Die Reaktionsgeschwindigkeit und das Molekulargewicht hängen
von der Konzentration des Monomeren und der Temperatur ab. Die Konzentration des Monomeren wird vorzugsweise nicht unter
2 Mol/l und vorzugsweise auf 3 bis 8 Mol/l gehalten, während die Reaktionstemperatur auf 40 bis 125° C, vorzugsweise auf
90 bis 110 C, eingestellt wird0 Die Beendigung der Polymerisation
kann durch Überwachung des Verschwindens oder Verbrauchs des Monomeren festgestellt werden.
Ein besonders geeignetes AB-Monomeres ist 1,3-Dimethylaminopropylchlorid,
das im Handel als festes Hydrochlorid der Formel
Cl"
CYK H
erhältlich ist.
Das feste Hydrochlorid wird zunächst mit einer Base, wie Natriumhydroxid,
behandelt, um es in eine flüssige Form umzuwandeln. Diese Flüssigkeit ist unlöslich in Wasser. Nach einem
ersten Verfahren wird das wasserunlösliche, flüssige Monomere in ein wasserlösliches Vorpolymerisat der allgemeinen Formel
II übergeführt, indem man das unlösliche Monomere in Alkohol, vorzugsweise auf Rückflusstemperatur, erhitzt und das Gemisch
zur Trockne eindampft, wobei ein festes, wasserlösliches Vorpolymerisat von niedrigem Molekulargewicht hinterbleibt. Dieses
Polymerisat kann dann in Wasser gelöst und weiter zu einem festen Produkt mit einem· Molekulargewicht von mehr als
30 000 und einer Intrinsic-Viscosität in 0,40-molarer wässriger
Kaiiumbromidlösung von mehr als 0,15 dl/g, typischerweise
von 0,24 dl/g, polymerisiert werden.
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q 2 365 7 V/
Nach einem anderen Verfahren wird das unlösliche Monomere mit Hilfe von 0,001 bis 30 Gewichtsprozent eines nicht-ionogenen
Tensids, zweckmässig eines bifunktionellen Blockpolymerisats . mit endständigen primären Alkoholgruppen und einem Molekulargewicht
von 1000 bis mehr als 15 000, wie einem Polyoxyalkylenderivat von Propylenglykol oder Polyvinylalkohol, in
Wasser dispergiert. Geeignete Tenside dieser Art sind Pluronic F.68, P.85 oder 6.62 (der Wyandotte Chemicals Corporation).
Die verzweigtkettigen oder sternförmig strukturierten Polymerisate
können nach indirekten oder direkten Polymerisationsverfahren hergestellt werden. Gemäss einem ersten Verfahren
setzt man eine stöchiometrische Menge des AB-Monomeren, bezogen
auf die Menge von D, zu, wobei sich ein Addukt von AB mit jeder G-Gruppe bildet. Dann erhält man durch Homopolymerisation
polymere AB-Ketten, die radial von einer jeden funktioneilen
Stelle ausstrahlen.
Gemäss einem anderen Verfahren wird das AB-Monomere zu dem
verzweigtkettigen Polymerisatgerüst oder dem sternförmigen Kern zugesetzt und direkt damit zu einem Produkt von hoher
Ladungsdichte mit radial angeordneten polyquartären Abschnitten
copolymerisiert. Nach einem weiteren Verfahren wird das AB-Monomere vorpolymerisiert und das Homopolymere an die
D-Stellen oder die D-AB-Adduktstellen.-des verzweigten oder
sternförmigen Kerns gebunden»
Bei der Herstellung eines sternförmig strukturierten Polymerisats
wird z.B. zunächst das Polyamin oder das Polyhalogenid in einem hochgradig polaren Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Methanol oder Gemischen dieser Lösungsmittel
mit Wasser, gelöst. Dann wird das AB-Monomere in beträchtlichem stochiometrischem Überschuss zu der Lösung zugesetzt
und das Gemisch auf 40 bis 100° C erhitzt. Das sternförmig strukturierte Polymerisat wird durch Abdampfen des Lösungsmittels
gewonnen. ,
b 0 9 8 8 7 / 0 A 5 1 QRfGfNAL INSPECTED
" -ry «-ν ρ κ ρ / -* I /
1116-Div. " 40 · / 4:0 J / I 7
Die kammartige Struktur der verzweigtkettigen Polyelektrolyte
gemäss der Erfindung führt zur Bildung eines Polymerisats mit
einer Vielzahl von mehrfach geladenen Zweigseitenketten. Stoffe von höherem Molekulargewicht lassen sich durch Verzwei- '
gungspolymerisation leichter herstellen als durch lineare Polymerisation. Vier aneinander gebundene. Ketten mit Molekulargewichten
von je 25 000 entsprechen einer einzigen linearen Polymerisatkette mit einem Molekulargewicht von 100 000.
Bei.der Verzweigungspolymerisation besteht die erste Stufe in
der Anlagerung einer einzigen AB-Gruppe an das Polymerisatgerüst, wie es nachstehend für Polyvinylbenzylchlorid erläutert
ist; ■
Das Chloratom des Addukts steht dann für die Kettenverlängerung
mit einem weiteren Molekül Dimethylaminopropylchlorid
unter Bildung einer Polymerisatkette von"kammartiger Struktur zur Verfügung.
Wenn ein tertiäres Stickstoffatom als Seitenkette von dem Polymerisatgerüst
abzweigt,, wie bei Polyvinylpyridin, hat das Addukt mit dem AB-Monomeren die Strukturformel
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ORIGINAL IMSPECTgD
50 9 8 8-7/CU 5 1
1116-Div-,
In ähnlicher Weise bildet Polymethacrylsäuredimethylaminoäthylester
Addukte der Strukturformel
CH.
CH-
= ο
H.
IH-
Durch weitere AB-Anlagerung verlängert sich die mit einer Dirne
thy lamino gruppe endende Seitenkette.
Bei dem Verfahren, bei dem zunächst das Addukt des AB-Monomeren hergestellt wird, beträgt das Äquivalentverhältnis von
AB-Monomerem zu Polymerisat in bezug auf die mit A oder mit
B reaktionsfähige Funktionalität des Polymerisats vorzugsweise 1:1. Die Addultbildung wird vorzugsweise bei Raumtemperatur
in einem hochgradig polaren Lösungsmittel, wie einem Gemisch aus Dimethylformamid und Methanol, durchgeführt»
Das Addukt wird mit Aceton ausgefällt und getrocknet. Obwohl weder das Grundpolymerisat noch das AB-Monomere in Wasser
löslich sind, ist das Addukt wasserlöslich. Das getrocknete Addukt wird dann in Wasser gelöst und die Lösung mit weiterem
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5098 87/04
ORIGINAL INSPECTED
Monomerem versetzt. Das lösliche Adduktpolymerisat wirkt als Dispergiermittel für das zugesetzte AB-Monomere.
Auch in diesem Falle wird die lineare AB-Polymerisation unter
Ausschluss von Sauerstoff durchgeführt, was die Bildung von
Produkten mit hohem Molekulargewicht begünstigt. Durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf Temperaturen zwischen 80 und
110° C wird die Umsetzung beschleunigt. Die Reaktion ist vollständig,
wenn sich eine zähflüssige Lösung oder ein fester Kuchen gebildet hat. Das Gemisch wird gefriergetrocknet und
Wasser entfernt.
Die zweistufige Reaktion kann auch in Masse in Gegenwart
eines Überschusses des AB-Monomeren durchgeführt werden. Der Überschuss an Monomerem wirkt als Lösungs- oder Verdünnungsmittel
für das Addukt. In der ersten Stufe, die bei Raumtemperatur
durchgeführt wird, bildet sich das Addukt aus einer Einheit des AB-Monomeren je Einheit der reaktionsfähigen Gruppe
des Polymerisats. Dann wird die Temperatur erhöht, und die Kopf-Schwanz-AB-polymerisation schreitet ohne Zusatz von weiterem
Monomerem fort.
Ein anderes Verfahren ist die Bindung von bereits zuvor hergestellten
linearen Polymerisatketten aus dem AB-Monomeren an das Polymerisatgerüst (das Grundpolymerisat). Diese Reaktion
kann in einem hochgradig polaren Lösungsmittel, wie einem Gemisch aus Dimethylformamid und Methanol, bei Raumtemperatur
durchgeführt werden.
Um ein wasserlösliches, verzweigtkettiges Polymerisat zu erhalten,
muss die Umsetzung sorgfältig durchgeführt werden. Wenn das Reaktionsgemisch des Grundpolymerisats· in einem Gemisch aus Dimethylformamid und Methanol mit einem Überschuss
an dem AB-Monomeren auf Temperaturen über 80° C erhitzt wird, bildet sich ein unlösliches Produkt» Wenn jedoch die Umset-
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7/0451 original inspected
zung in Wasser oder Methanol durchgeführt wird, bildet sich ein wasserlösliches, verzweigtkettiges Polymerisat.
Bei dem zweistufigen Verfahren muss die lineare Polymerisation in Gegenwart von Wasser oder Methanol durchgeführt werden,
um zu gewährleisten, dass sich ein wasserlösliches Produkt bildet, ausgenommen im Falle einer in Masse durchgeführten
Reaktion.
Die Polyelektrolyte haben in allen Fällen eine endständige Z- oder (CH^pN-Gruppe. Die wasserlöslichen polymeren Zwischenprodukte können mit polyfunktionellen Verbindungen der allgemeinen
Formel
D— R5—D
(VI)
5
in der D die obige Bedeutung hat, R eine organische Gruppe ist und m eine ganze Zahl von 0 bis 2 bedeutet, zu vernetzten oder gelförmigen, wasserunlöslichen Produkten umgesetzt werden .
in der D die obige Bedeutung hat, R eine organische Gruppe ist und m eine ganze Zahl von 0 bis 2 bedeutet, zu vernetzten oder gelförmigen, wasserunlöslichen Produkten umgesetzt werden .
Im Falle eines Homopolymerisats kann D eine tertiäre Aminogruppe oder Chlor, Brom oder Jod bedeuten. Im Falle eines
sternförmigen oder verzweigtkettigen Polymerisats wird D so ausgewählt, dass es mit der endständigen Gruppe der Kette
reagiert. Ein chlorsubstituiertes zentrales sternförmiges Monomeres oder Polymerisat bildet also Ketten mit endständigen
Chloratomen. Daher wählt man in einem solchen Falle zur Vernetzung ein Diamin.
Beispiele für Polyamine sind Verbindungen der allgemeinen Formel
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5Ö9887/0A51
1116-Div. "B0/ ' '
a7 R7
I5I
N R^—N
6 7
in der R und R Kohlenwasserstoffreste, wie Alkyl-, Aryl-
oder Alkenylgruppen, vorzugsweise mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bedeuten, oder zu einem einzigen Kohlenwasserstoff-
5 rest zusammengeschlossen sein können. R ist ein zweiwertiger
organischer'Rest mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen, wie ein Alkylen-, Arylen-, Cycloalkylen-, Alkenylen-, Aralkylen-,
Polyoxyalkylen- oder Polythioalkylenrest. R kann 3 bis 100 Kohlenstoffatome enthalten und die Kettehlänge eines Vorpolymerisats
haben.
Beispiele für ditertiäre aliphatische Amine sind N,N,N',N'-Tetramethy!hexamethylendiamin und -Tetramethyldecame
thylendxamin. Es können auch heterocyclische Verbindungen verwendet werden, in welchem Falle R und R miteinander zu
einem Ring zusammengeschlossen sein können. Beispiele für solche ditertiären Aminoverbindungen sind 1,2-Bis-(4-pyridyl)-äthan
und 1,2-Bis-(4-pyridyl)-äthylen. Andere ditertiäre Stickstoffverbindungen können aus heterocyclischen Verbindungen,
wie Picolin, Chinolin, Acridin, Phenanthridin, Phenanthrolin,
N-Alkylpiperidin, Pyrrolidin oder Pyrrol, hergestellt
werden.
Als dihalogensubstituierte Vernetzungsmittel können solche der allgemeinen Formel
T-L-J -7
K L·
verwendet werden, in der R die obige Bedeutung hat. Heispiele
für solche Verbindungen sind 1,3-Dibrompropan, 1,4-Dibrombutan,
1,4-Dibrombuten, 1,5-Dibrompentan, 1,10-Dibromdecan,
1,6-Dichlorhexän und Dibromdimethy!benzol.
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ORIGINAL INSPECTED
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fS· 236571?
1116-Div. .
Die oben beschriebenen Polyelektrolyte zeigen, wenn sie nach normalen klinischen Methoden untersucht werden, sowohl bakteriostatische
als auch bakterizide Aktivität gegen gram-positive und gram-negative Bakterienkulturen. Die, Löslichkeit der
Polyelektrolyte von hohem Molekulargewicht ermöglicht daher
die Herstellung von Lösungen, die zur lokalen Behandlung von Hautverletzungen, wie Verbrennungen, Abschürfungen oder
Schnitten, verwendet werden können.
Besonders wertvolle Mittel können hergestellt werden, indem man zur Ergänzung einen wasserlöslichen Filmbildner, wie
Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon, zusetzt. Der Polyelektrolyt
kann dabei dem Film elastische Eigenschaften verleihen. Die Lösung wird auf eine Wunde aufgebracht, und nach
dem Verdampfen des Wassers hinterbleibt ein elastischer Membranfilm.
Der Film lässt sich mit Wasser leicht entfernen. Die Lösung lässt sich auch in sehr wirksamer Weise auf
Tissue aufsprühen, um einen dauerhaften, anhaftenden bakteriostatischen
Film zu erzeugen,. der sich zusammen mit der Bewegung des Tissue ausdehnt und zusammenzieht. Dies ist sehr
wichtig, um Luft auszuschliessen und Feuchtigkeit zurückzuhalten, wenn ein Verband brennt. Ferner übt der Film gleichzeitig
antiseptische, adstringierende und koagulierende Wirkung aus. Die Lösung kann auch verwendet werden, um durch Tränken
von Gaze antiseptisches, koagulierendes und keimtötendes Verbandmaterial herzustellen.
Die Polyelektrolyte können, auch in einem wasserunlöslichen .
Bindemittel dispergiert werden. Der Polyelektrolyt kann mit einem wasserunlöslichen Bindemittel,· wie einem Polyester,
Polyamid oder Polyvinylharz, vermischt oder darin dispergiert werden, oder das Bindemittel kann in Gegenwart des Polyelektrolyten
erzeugt werden. Zum Beispiel kann der Polyelektrolyt mit mit ihm reaktionsfähigen, wasserlöslichen Polymerisaten,
wie Polyvinylalkohol und Polyacrylsäure, vermischt werden.
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Die Lösung kann vergossen und dann zwecks Bildung von Vernetzungsbindungen
zwischen den OH-Gruppen des Polyvinylalkohol und den COOH-Gruppen der Polyacrylsäure erhitzt werden. Der
zum Schluss erhaltene Film ist in Wasser quellbar, aber wasserunlöslich.
Die verzweigtkettigen und sternförmig strukturierten Homopolymerisate
können auch zur Herstellung von leitfähigen Hydrogelen von ungewöhnlich hoher Leitfähigkeit verwendet werden.
Die Hydrogele werden hergestellt, indem man ein solches Polymerisat mit einem gelbildenden Polymerisat, wie Polyvinylalkohol,
Polyacrylsäure, Alginsäuren oder Polyäthern, umsetzt. Vernetzte Hydrogele können aus wässrigen Lösungen eines Gemisches
von Polyvinylalkohol und Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäurehydroxyäthylester
hergestellt werden. Die Hydrogele können zu 20 bis 95 Gewichtsprozent aus dem Gelbildner und
zum Rest aus dem Polyelektrolyten bestehen.
Aus 12,1 g 1^-Dimethylaminopropylchlorid und 100 ml absolutem
Alkohol wird eine 1-molare Lösung des Monomeren hergestellt. Die Lösung wird 4 Stunden unter Stickstoff auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Nach der Rückflussbehandlung wird der Alkohol im Vakuum abgedampft. Man erhält 12 g Vorpolymerisat
mit einer Intrinsic-Viscosität von 0,03 in 0,4-molarer KBr-Lösung. 6 g dieses Vorpolymerisats von niedrigem Molekulargewicht
werden in 4 ml Wasser gelöst. Die Lösung wird 4 1/2 Stunden unter Stickstoff auf 95° C erhitzt. Das feste
Reaktionsprodukt wird isoliert. Es hat eine Intrinsic-Viscosität von 0,21 und ist ein festes Homopolymerisat mit einem
Molekulargewicht von mehr als 20 000.
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509887/045
1116-Div. —· 23657r7
26 g 1,3-Dimethylaminopropylchlorid werden unter Rühren
4 Stunden in 8 ml Wasser unter Stickstoff bei 100 C umgesetzt.
Nach dem Gefriertrocknen und anschliessendem 24-stündigem Trocknen im Vakuum bei 60 C erhält man 18 g wasserlösliches
Polymerisat; Ausbeute 69,2 %; -[^] = 0,24 in 0,4-molarer
KBr-Lösung.
Gemäss Beispiel 2 werden 26 g 1,3-Dimethylaminopropylchlorid
4 Stunden mit 8 ml Wasser an der Luft bei 100° C umgesetzt. Man erhält 16 g wasserlösliches Polymerisat; Ausbeute 61,5 %i
= 0,146 in 0,4-molarer KBr-Lösung.
Gemäss Beispiel 2 werden 26 g Dimethylaminopropylchlorid
4 Stunden mit 8 ml Wasser unter Sauerstoff bei 100 C umgesetzt. Es bildet sich etwas weisser Niederschlag, der in Wasser
unlöslich ist (etwa 1 g unlösliches Polymerisat ^3,9 %).
Die Ausbeute an wasserlöslichem Polymerisat beträgt 65,4 % S)i M = 0,098.
31 g Polyvinylbenzylchlorid werden zusammen mit 26 g
1,3-Dimethylaminopropylchlorid (DMAPCl) in einen 100 ml fassenden
Kolben eingegeben. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten
bei Raumtemperatur gerührt, bis das Addukt in Form eines Niederschlages ausgefallen ist, worauf man mit 60 ml Wasser
verdünnt. Die sich dabei bildende Lösung wird dann 2 Stunden unter Stickstoff auf 100° C erhitzt, wobei in Anbetracht des
Überschusses des Monomeren eine lineare Polymerisation der Zweigketten erfolgt. Dann wird die Lösung mit weiteren 250 ml
Wasser verdünnt und gefriergetrocknet. Das getrocknete feste Endprodukt ist löslich in Wasser, in Methanol und in 0,1-mola-
- 17 509887/04 5 1
1116-Div►
rer Natriumnitratlösung. Das trockene Produkt wird nach zweitägigem
Erhitzen auf 60° C teilweise in Wasser unlöslich. Wenn man es für die gleiche Zeitdauer auf 100 C erhitzt, wird
es vollständig wasserunlöslich.
Die Intrinsic-Viscosität des so erhaltenen Produkts beträgt
0,38 in 0,4-molarer KBr-Lösung. Die Gelfiltrationschromatographie zeigt ein einziges Maximum, woraus sich ergibt, dass
nur eine einzige Verbindung vorhanden ist, die der verzweigtkettige
Pol'yelektrolyt sein dürfte. Wenn.die gleiche Umsetzung
mit Dimethylaminopropylchlorid allein unter den gleichen Verfahrensbedingungen durchgeführt wird, übersteigt die Intrinsic-Viscosität
nicht 0,2o
B e i s ρ i e 1- 6
6 g Poly-4-vinylpyridin werden in 60 ml Dimethylformamid gelöst.
Zu der Lösung werden 8 g Dimethylamirio-n-propylchlorid
zugesetzt. Das Gemisch wird 18 Stunden unter Stickstoff auf 95° C erhitzt.
Das Addukt wird in einer Menge von 13,8 g als Polymerisat von niedrigem Molekulargewicht isoliert. Das Addukt ist löslich
in Methanol, Wasser und 0,1-molarer Natriumnitratlösung, aber
unlöslich in Aceton, Dimethylformamid und 0,4-molarer Kaliumbromidlösung. Die Intrinsic-Viscosität in 0,1-molarer Natriumnitratlösung
beträgt 0,233.
5 g des nach Beispiel 6 hergestellten Produkts werden in
16 ml Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 26 g Dimethylaminon-propylchlorid
versetzt. Das Gemisch wird 4 Stunden unter Stickstoff auf 100° C erhitzt. Die grüne Lösung wird mit
Aceton gefällt und das Produkt Übernacht bei 30° C im Vakuumofen
getrocknet. Man erhält 30,2 g eines in 0,4-molarer
- 18 -
ORIGINAL INSPECTED
509887/0451
1116-Div. ···*· .236571?
KBr-Lösung, Wasser, Methylalkohol und 0,1-molarer Natriumnitratlösung
löslichen Produkts. Die Intrinsic-Viscosität in 0,1-molarer Natriumnitratlösung beträgt 0,319.
Be i sp i el 8
Ein AB-Homopolymerisat mit einer Intrinsic-Viscosität von 0,024 wird nach dem Verfahren des' Beispiels 2 hergestellt.
2,5 g Homopolymerisat von Dimethylaminopropylchlorid werden in 30 ml Methanol gelöst, und die Lösung wird mit 32 ml Dimethylformamid
versetzt. Eine zweite, gesonderte Lösung wird aus 0,20 g Polyvinylbenzylchlorid mit einem mittleren Molekulargewicht
von 40 000 und 2,2 ml Dimethylformamid hergestellt. Zu der zweiten Lösung werden 2 ml Methanol zugesetzt.
Die zweite Lösung des Grundpolymerisats wird unter Rühren zu der Lösung des Homopolymerisate zugetropft. Man lässt das Gemisch
24 Stunden bei Raumtemperatur reagieren. Dann wird das Lösungsmittel im Vakuum abgetrieben. Das hinterbleibende Polymerisat
wiegt 2,7 g und ist in Wasser, Methanol und Dimethylformamid
unlöslich.
0,22 g (0,005 Mol) Polyäthylenimin werden mit 30,35 g (0,25 Mol) 1,3-Dimethylaminopropylchlorid gemischt. Nach Zusatz
von 10 ml Wasser wird das Gemisch 2 Stunden auf 100° C
erhitzt. Dann werden weitere 10 ml Wasser zugesetzt, und das Gemisch wird noch eine Stunde auf 100 C erhitzt. Nach Zusatz
weiterer 10 ml Wasser wird das Erhitzen noch 17 Stunden fortgesetzt.
Das isolierte verzweigtkettige Polymerisat hat eine Intrinsic-Viscosität von 0,15 dl/g.
Ein Amin der allgemeinen Formel V, wobei ρ den Wert 6 hat,
wird durch Zutropfen von 0,10 Mol Hexamethylen-1,6-diisocyanat
unter Rühren zu 0,2 Mol 1,3-Bis-(dimethylamine)-pro-
- 19 -
5 0 9 8 8 7/04 51 ., original inspected
1116-Div.
panol-2 in einem im Eisbad gekühlten Kolben synthetisiert.
Beide Reaktionsteilnehmer sind vorher frisch im Vakuum destilliert
worden. Man lässt das Reaktionsgemisch allmählich Raumtemperatur annehmen und rührt es noch mehrere Stunden«
Die zähe Flüssigkeit wird mit Toluol verdünnt und das Produkt durch Extrahieren der Toluollösung mit Äther abgetrennt. Die
Struktur des Amins wird durch das kernmagnetische Resonanzspektrum und das Ultrarotspektrum bestätigt.
Ein tetrafunktionelles tertiäres Amin der Strukturformel
wird durch Zutropfen von 0,1 Mol Toluylen-2,4-diisocyanat zu
0,2 Mol 1,3-Bis-(dimethylamine)-propanol-2 unter Rühren und
Kühlen im Eisbad synthetisiert. Beide Reaktionsteilnehmer sind zuvor frisch im Vakuum destilliert worden. Man lässt das
Reaktionsgemisch Raumtemperatur annehmen, wobei es erstarrt. Der feste Kuchen wird zerbrochen, gründlich mit Benzol gewaschen
und im Vakuumofen bei 40 C getrocknet. Die Struktur des tetrafunktionellen Amins wird durch kernmagnetische Resonanz
und Ultrarotspektrum bestätigt.
Beispiel 12
In einem Gemisch aus 4 Raumteilen Dimethylformamid und 1 Raumteil Wasser werden-die folgenden vier Lösungen hergestellt:
- 20 -
ORIGINAL INSPEGTED
5098877OASl
(A) Eine Lösung der nach Beispiel 10 hergestellten Verbindung,
(B) eine Lösung der nach Beispiel 11 hergestellten Verbindung,
(C) eine Lösung von 2,4,6-Tri-(chlormethyl)-mesitylen und
(D) eine Lösung von 1,2,4, 5-Tetra-( chlorine thyl)-benzol.
Je 50 ml einer dieser Lösungen werden zu 1,3-Dimethylaminopropylchlorid
(DMAPCl) in den folgenden Mengenverhältnissen zugesetzt:
Lösung · | Gewicht der Verbindung, g | Gewicht von DMAPCl, g |
A | 0,044 | 12,6 |
B- | 0,034 | 12,6 |
C | 0,050 | 12,6 |
D | 0,060 | 12,6 |
Die einzelnen Gemische werden 7 Tage auf 54 C erhitzt. Dann setzt man etwas-Wasser zu, um unlösliche Stoffe, die sich bei
der Umsetzung gebildet haben, in Lösung zu bringen. Alle Proben werden im rotierenden Verdampfer zur Trockne eingedampft,
gründlich mit Aceton gewaschen und 4 Tage im Vakuumofen bei 40° C getrocknet. Die Ausbeute an allen Proben nach dem
Trocknen beträgt 100 %. Die Intrinsic-Viscositäten der so erhaltenen
Polymerisate, bestimmt in 0,4-molarer wässriger Kaliumbromidlösung,
sind die folgenden:
Tabelle | II |
Probe | | [^], 0,4 m KBr |
A B C D |
0,15 0,14 0,18 0,15 |
- 21 -
0 9 8 8 7/0451
INSPECTED
)-Div.
Um die Anwesenheit des sternförmig strukturierten Polymerisats
zu bestätigen, wird 1 g der Probe D in Methanol gelöst. Nach Zusatz von 0?05 g 1,4-Dibrombuten wird das Gemisch
10 Minuten auf 60 C erhitzt. Es bildet sich ein in V/asser
sowie auch in den herkömmlichen organischen Lösungsmitteln unlösliches Gel. Die Bildung des Gels durch Vernetzung der
entständige tertiäre Aminogruppen aufweisenden Kettenzweige mit reaktionsfähigen Bromgruppen dient als Beweis für die Anwesenheit
der Verzweigungen in der Probe D.
Beispiel 13 _ r- ;·«^
Eine Lösung von 4 g Polyvinylalkohol in 200 ml Wasser wird mit einer Lösung von 1 g des nach Beispiel 1 hergestellten
Homopolymerisats in 10 ml Wasser versetzt. Die beiden Lösungen werden miteinander verrührt, bis sich ein homogenes zähflüssiges
Material gebildet hat. Durch Vergiessen des Lösungsgemisches auf eine Glasplatte erhält man einen elastischen
Film. Bei 20 % Feuchtigkeit beträgt der spezifische Oberflä-
5 2 chenwiderstand des Films 4,9 x 10 0hm/cm .
Ein unlösliches vernetztes Hydrogel wird aus einer Lösung von 40 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol, 40 Gewichtsprozent Polyacrylsäure
und 20 Gewichtsprozent des nach Beispiel 1 erhaltenen Homopolymerisats in Wasser hergestellt. Aus der Lösung
wird ein Film gegossen. Dieser Film wird durch 10 Minuten langes Erhitzen auf 100° C vernetzt. Der spezifische Oberflächenwiderstand
des vernetzten Films bei 20 % Feuchtigkeit beträgt 2 χ 104 Ohm/cm2. ■ ·
Beispiel 15
Ein unlöslicher, vernetzter Hydrogelfilm wird aus einer wässrigen
Lösung hergestellt, die 40 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol, 40 Gewichtsprozent Acrylsäure und 20 Gewichtsprozent
- 22 -
ORIGINAL IMSPECTED
...... ... .· 50 9 8 8-7/(K5 1
des nach Beispiel 7 hergestellten verzweigtkettigen PoIyelektrolyten
enthält« Die Vernetzung erfolgt durch 10 Minuten langes Erhitzen des gegossenen Films auf 100° C. Der spezifische
Oberflächenwiderstand des Films beträgt bei 20 % Feuchtigkeit
4,4 χ 10 Ohm/cm .
Die hier angegebenen Molekulargewichte werden aus der Beziehung
zwischen Intrinsic-Viscosität und Molekulargewicht in
0,4-molarer KBr-Lösung durch Lichtstreuung bestimmt Und können ungefähr durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
0,4-molarer KBr-Lösung durch Lichtstreuung bestimmt Und können ungefähr durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
= (2,94 χ 10"^)M0'61-;^
Weitere Einzelheiten des Verfahrens sind der Arbeit von Casson und Rembaum in "Macromolecules", Band 5, Januar-Februar 1972,
Seite 75, zu entnehmen.
- 23 -
87/0^51
ORIGINAL INSPECTED
Claims (7)
1. Polymerisatmasse, bestehend aus einer Dispersion eines
Polyelektrolyten mit einem Molekulargewicht von über
60 000 der allgemeinen Formel
in der η eine ganze Zahl über etwa 200 und Z Chlor, Brom oder Jod bedeuten, oder eines Polyelektrolyten mit einem
Molekulargewicht von mindestens 5000, der eine Mehrzahl linearer polymerer Abschnitte, mit der wiederkehrenden
Einheit der allgemeinen Formel
enthält,
in der χ 3 oder mehr als 6, m eine ganze Zahl und Zr
ein Anion bedeuten, wobei die Abschnitte an ein polyfunktianelles
Gerüst gebunden sind, welches eine Mehrzahl von funktioneilen Gruppen aufweist, die mit endständigen
Chlor-, Brom-, Jod- oder (CH-, )2N-Gruppen der
Abschnitte reaktionsfähig sind, in einem polymeren organischen Bindemittel.
- 24 509887/0451
1116-Div.
2. Polymerisatmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Z Chlor bedeutet.
3. Polymerisatmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Bindemittel ein wasserunlösliches Polymerisat ist. . .
4. Polymerisatmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich-" net,-dass das Bindemittel ein Polyester, ein Polyamid,
ein Vinylharz oder ein vernetztes Hydrogel ist.
5. Polymerisatmasse nach Anspruch 1 oder Z1 dadurch gekennzeichnet,
dass das Bindemittel ein wasserlösliches Polymerisat ist. .
6. Polymerisatmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Bindemittel Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, ein Alginsäurepolymerisat
oder ein Polyäther ist. .
7. Polymerisatmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das vernetzte Hydrogel ein durch Esterbindungen
vernetztes Reaktionsprodukt von Polyvinylalkohol und Polyacrylsäure ist. .
- 25 -
09887/04
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