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Peptid undVerfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft
ein Peptid der Formel H2N-Ser-Val-Ser-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-LeurAsn-Ser-Met-Glu-Arg-Val-Gln-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Lys
-Gln-Leu-Val-His -Asn-Phe-R sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Während der letzten Jahre ist einige Information über die Chde, die
Biosynthese und die Sekretion des ebenschilddrüsenhormons (PTH) zusammengetragen
worden. Die Ergehnisse der Forschung haben gezeigte dass daß menschliche Nebenschilddrüsenhormon
zunächst als Prohormon, nämlich als das Pronebenschilddrüsenhormon, gebildet wird.
Dieses Pronebanschilddrüsenhormon enthält etwa 106 Aminosäuren und bat ein effektives
Molekulargewicht von 12500. Dieses Prohormon wird schnell zu einer Speicherform
oder Drüsenform des Hormone umgebildet, die 84 Aminosäuren enthält und ein Molekulargewicht
von 9500 hat. Die vollständige Aminosäuresequenz dieser 84
Aminosäuren
dieser Form des Nebenschilddrüsenhormons ist für das entsprechende Rinderhormon
und Schweinehormon bekannt.
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Nach entsprechender physiologischer Anregung wird diese orm des Nebenschilddrüsenhormons
mit einem Molekulargewicht von 9500 in den Kreislauf ausgeschieden. Nach Eintritt
dieser Drüsenform des Hormons in den äusseren Kreislauf wird das Hormon in kleinere
Fragmente gespalten. Durch Gelfiltration.
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eines menschlichen Hypernebenschilddrüsenserums konnte festgestellt
werden, dass der Hauptanteil der immunoreaktiven Fragmente im Molekulargewichtsbereich
von 5000-8000 liegt.
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Bei der Spaltung wurden daneben eine Reihe anderer Komponente beobachtet.
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Von dem menschlichen Nebenschilddrüsenhormon in der Kreis laufform
ist bekannt, dass e aufgrund unterschiedlicher molekularer Formen des Nebenschilddrüsanhormons
immunchemisch heterogen isjt (J. Clin. Endo. Met. 28 1037-1047 (1968)).
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Die ganauen Stallen der Spaltung in dem aus 84 Aminosäuren bastchenden
Polypsptid des Wobenschilddrüsenhormons im Kreislauf eind nicht bekannt. Gled charwaiss
sind die biologischen Aktivitäten der duxch diens spaltungen gebildeten Fragmente,
die don Hauptantoil des immunchemisch airkulierenden Hormons aummachen, unbakaunt.
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Biologisch aktivo Poptidfrgmente des Nobsnschilddrüsenrinder hormons,
die durch Spaltung mit vordlinnter Säuire erhalten wurden, haben gazeigt, dass zur
Erzielung der hiologischen Aktivität nicht das vollständige und unverlatate, aus
84 Aminosäuren bestchonde Folypsptid erfordeclich ist. Im Fall des Rinderhermons
wurde als biologisch aktives Spaltfragment ein mit der emdständigen Aminogruppe
verschenes Psptid des Hormone erkunt, das aus den eroten 30 Glieedern der Aminosäureasquens
basteht (Diochen. 11. 1973-1979 (1972)).
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Synthetisch sind die Peptide der ersten 34 Sequenzglieder des Rinderhormons
und der ersten 30 Sequenzglieder des Schweinehormons hergestellt worden. Beide Peptid
sind miologisch aktiv. Einerseits konnte dadurch zwar der biologisch aktive Bereich
des Wenenschilddrüsenhormons in etwa das erste Drittel des Aminoendes der aus 84
Aminosäuren bestehenden Polypeptidkette gelet rden, jedoch konnte £ür das entsprechende
Humanhormon diese Identifizierung nach wie vor nicht erbracht werden, nicht zuletzt
auch deshalb, weil die Aminosäuresequenz unbekannt war.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sequenz des Beginns
des menschlichen Nebenschilddrüsenhormons von der endständigen Aminogruppe her zu
bestimmen, das biologisch und immunchemisch aktive Spaltfragment zu identifizieren
und dieses Fragment zu synthetisieren.
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Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch das eingangs genannte Peptid
und durch das nachstehend näher beschriebene Verfahren gelöst.
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Das verwendete Humannebenschilddrüsenhormon wurde aus Nebenschilddrüsenadenomata
von chirurgisch auf Hyperparathyroidismus behandelten Patienten gewonnen. Das getrocknete
und entfettete Nebenschilddrüsengewebe wurde zunächst mit 8 m Harnstoff in 0,2 n
Salzsäure extrahiert und dann nach Rasmussen (J. Biol.
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Chem. 239, 2852-2857 (1964)) mit äther Essigsäure, Natriumchlorid
und Trichloressigsäure fraktioniert. Das so erhaltene Produkt (TcA-Pulver) wurde
durch Gelfiltration und anschliessende Ionenaustauschchromatographie auf einer CM-Sephadex-Säule
mit einem Ammoniumacetatgradienten weiter gereinigt.
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Der Isolierungsprozess des Hormons wurde radioimmunologisch und gelplattenelektrophoretisch
überwacht.
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Die Elektrophorese wurde mit 8 m Harnstoff bei einem pH von 4,4 durchgeführt.
Die immunologischen Prüfungen wurden nach Arnaud
(J. Clin. Invest.
50, 21-34 (1971)) durchgeführt.
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Die Sequenzbestimmungen wurden in 1 m Pufferlösung nach dem Edman-Abhau
-vorgenommen Die Phenylthiohydantoinaminosäuren (PTH) wurden durch Abbau zu den
Aminosäurebestandteilen durch salzsaure Hydrolyse (20 h bei 130 °C), Zweiphasenchrornatographie
(Gas/Flüssigkeit)- und massenspektrometrisch vorgenommen.
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Die massenspektrometrischen Messungen wurden bei einer Quellentemperatur
von 200 °C unter Verwendung von Isobutan als Trägergas und einer Erwärmung von 30
auf 25O °C über 90 5 durchgeführt Neben dieser chemischen Ionisationsspektroskopie
wurde eine Elektronenstoasspektroskopie (70 eV) vorgenommen Das gereinigte Humannebenschilddrüsenhormon
wanderte bei der-Plattenelektrophorese als Einzelkomponente mit einer Beweg lichkeit,
die derjenigen des entsprechenden Rinderhormons entsprach Gleichzeitig ergab die
Analyse der aminoseitigen Endgruppe (nach Edman) Serin 350 n mol des gereinigten
Horinons wurden dem stufenweisen Abbau mit Heptafluorbuttersäure im Beckman-Sequencer
unterzogen. Die quasimolakularen gröseren Fragmentkationen wurden der chemischen
Ionisationsmassenspoktrometrie zugeführt. Auf Platz 12 dex Sequenz wurde ein quasimolekulares
Ion für Glycin (m/e 192) und für Lsucin (m/e 249) beobachtet. Unerwarteterweise
konnte hier jedoch eine gaschromatographische Quantisierung von Glycin (0,28 µ mol)
und Leucin (0.09 µ mol) die eindeutige Stellung des Glycins auf dem 12. Platz der
Sequenzkette und des Leucins auf dem 11. Platz der Sequenzkette sichergestellt werden.
so dass dadurch die in der Massenspektrometrie nicht auflösbare Überlappung aufgehoben
werden konnte Weiterhin haben sich der Bestimmung der Aminosäuresequenz
des
biologisch aktiven Fragmentes des Humannebenschilddrüsenhormons die gleichen Massen
m/e von 264 für Leucin/Isoleucin und Lysin/Glutamin bisher entgegengestellt. Zu
ihrer Trennung wurde im Fall Lysin/Glutamin das Fragmention m/e 306 herangezogen.
Ausserdem wurden zur Trennung der beiden Überlappungspaare gaschromatographische
Daten und spektrometrische Daten der Elektronenstossionisation herangezogen. Durch
diese kombinierte Auswertung gelang überraschenderweise mit den genannten Mitteln
die fehlerfreie und sichere Festlegung der Sequenz der ersten 34 Aminosäuren des
menschlichen Nebenschilddrüsenhormons. Die Sequenz dieses Peptids ist in der Fig.
1 wiedergegeben.
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Die Bedeutung der Ermittlung dieses Sequenzbereiches des menschlichen
Nebenschilddrüsenhormons beruht darauf, dass in diesem Bereich die biologische Aktivität
der Spaltprodukte liegt. Eine Übertraung der bekannten Ergebnisse für die entsprechenden
Rinderhormonfragment e bzw. Schweinehormonfragmente auf die Humanhormonfragemente,
die bislang immer wieder versucht worden ist. musste daran scheitern, da.
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wie sich jetzt gezeigt ht. diese Hormonfragmente überraschenderweise
in 6 Stellen für den Fall des Rinderhormonfragmentes und in 5 Stellen für den Fall
des Schweinehormonfragmentes von dem entsprachenden Humanhormonfragment abweichen.
Diese Abweichungen sind in der Fig. 2 kenntlich gemacht.
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Im einzelnen sind die Sequenzen der ersten 15 Säuren des Humanpetpids
und des Schweinepeptids identisch, während die Sequenz des entsprechenden Rinderpeptide
in der ersten und siebten Stelle in der Weise abweicht, dass das Serin durch Alanin
und das Leucin durch Phenylalanin ersetzt sind (ig 2). In den Plätzen 16 - 34 der
Sequenz weicht das Humanpeptid vom Schweinepeptid durch 5 und von Rinderpeptid durch
4 Vertauschungen ab Während das Humanpeptid entsprechend dem Rinderpeptid zwei methioninreste
enthält, weist das
Schweinepeptid lediglich einen einzigen Methioninrest
auf Platz 8 auf.
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Darüber hinaus ist die Humacsequenz dadurch ausserordentlich ungewöhnlich,
dass sie 4 aufeinanderfolgende basische Gruppen enthält, nämlich auf den Plätzen
25 - 28 einen Argininrest und drei Lysinreste. Die für die Humansequenz auf den
ersten aminoseitigen 34 Plätzen spezifischen Besetzungen sind Asparagin auf Platz
16, Glutamin auf Platz 22, -Lysin auf Platz 28 und Leucin auf Platz 30.
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Eine der Hauptschwierigkeiten bei der klinischen Beurteilung von Patienten
mit Störungen des mineralischen Stoffwechsels iaq in der kaum zuverlässig durchführbaren
radioirmunologischen Bestimmung des Nebanschilddrüsenhormons. Die Durchführung dieser
Bestimmung stösst auf zwei grundlegende Schwierigkeiten.
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Die eine dieser beiden Dchwierigkeiten wurde bereits zuvor erörterte
nämlich der Zerfall des 84-gliedrigen Polypeptids im peripheren kreislauf in eine
Reihe kleinerer unbekannter Peptidfragmente, wobai die Antioeren aus den verschiedenen
Laboratorien fraglow immunologisch auf verachiedene bereiche des intakten Moleküils
einwirken, wodurch uneinheitliche und stark achwankends Warte bsi dem Versuch erhalten
werden, das im Blut zirkulierende Nebenschilddrüsenhormon zu bestimmen.
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Schliesslich ist es in diesem Zusammenhng auch noch nicht möglich
gewesen, durch eine immunologische Bestimmung der aminoseitigen biologisch aktiven
Fragmants die unaktiven Fragmente sicher zu diskriminieren. Die zweito Schwierigkeit
bai der immunologischen Beotimmung des Nebenzchilddrüsenbormons im Blutkreislauf
lag, wie mit der vorliegenden Erfindung deutlich wird. darin, dass man durch die
Verwendung radioaktiv markierter Rinderhormons als Tracer und gegen das Rinderhormon
oder das Schweinehormon erzeugte Antikörper einsetate, so dass eine heterologe Bestimmang
erhalten wurde. die Empfindlichkeit
dieser Bestimmungen schwankt
daher und hängt von der jeweiligen Querreaktivität des speziellen Antiserums mit
dem Humanhormon ab. Wie vorstehend jedoch ausführlich dargelegt wurde, weicht die
Humansequenz des Nebenschilddrüsenhormons jedoch im ersten Dritte auf sechs Plätzen
vom entsprechenden Rinderhormon und auf fünf Plätzen vom entsprechenden Schweinehormon
ab.
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Habener et al. (Nature New Biology 238, 152-154 (1972)) haben versucht,
einige dieser Schwierigkeiten dadurch zu umgehen, dass sie für die immunologische
Bestimmung aminospezifische und carboxylspezifische Antisera entwickelten. Sie verwendeten
dabei einen Antikörper, der gegen das Rinderhormon entwickelt wurde und absorbierten
ihr Antiserum entweder mit einem synthetischen 1 - 34-Rinderfragment oder einem
durch chemische Spaltung aus dem natürlichen Rinderhormon erhaltenen 53 - 84-Fragment.
Durch Verschiebung des aminoseitig spezifischen Antiserums konnten die genannten
Autoren zeigen, dass der Schlüsselplatz des absorbierten Antiserum im Bereich 14
- 19 der Rindersequenz lag. Aufgrund dieser Ergebnisse waren die Autoren der Ansicht1
dass das Hauptfragment im menschlichen Kreislauf carboxylseitig und biologisch inaktiv
sei. Es gelang ihnen jedoch nicht0 das aminoseitige Fragment im menschlichen Kreislauf
aufzufinden Hierfür mag es eine Reihe verschiedener Gründe geben , die bislang nicht
bekannt sind, jedoch sei in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass die Rindersequenz
in eben diesem Bereich 14 - 19, nämlich auf Platz 16, durch Substitution eines Serins
für das humane Asparagin von der humanen Sequenz abweicht (Fig. 2>.
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Von den vorstehend beschriebenen Befunden von Habener et al.
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abweichende Ergebnisse veröffentlichten Canterbury und Reiss über
die Natur der Kreislauffragmente des menschlichen nebenschilddrüsenhormons. Unter
Verwendung eines gegen das Rinderhormon entwickelten Antiserums wurden drei immunochemisch
verschiedene Formen des nebenschilddrüsenhormons im
peripheren Xreislauf
hyperparathyroider Patienten ermittelt (J. Clin. Invest. (1973)).
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Das Molekulargewicht dieser drei Komponenten wurde durch Geltiltration
zu 9500, 7000-7500 und 4500-5000 bestimnt, wobei die schwerste Fraktion vermutlich
der Drüsenforrn des lIormons zuzuschreiben ist. Während die schwerste und die leichteste
Fraktion das Adenylcyclasesystem stimulierten, erwies sich die mittlere Fraktion
als inaktiv. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass das aktive fragment des
humanen Nebenschilddrüsenhormons ein aminoseitiges Fragment der etwa halben Grösse
der Drüsenform ist.
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Die beschriebenen widersprüchlichen Ergebnisse zeigen deutlich die
nach dem Stand der Technik ungelösten Probleme im Zusammenhang mit dem humanen Nebenschilddrüsenhormon.
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Durch das neue, erfindungsgemäss vorgeschlagene 34-gliedrige Peptid,
dessen Sequenz mit der aminoseitigen Anfangs sequenz des Humanhormons übereinstimmt,
können die beschriebenen klinischen Schwierigkeiten der immunologischen Bestimmungen
des Hormons im peripheren Kreislauf beseitigt werden. Weiterhin wird der Forschung
durch die Zurverfügungstellung dieses Peptids die weitere Arbeit wesentlich erleichtert.
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Insbesondere können die heterologen Antisera der immunologischen Bestimmungen
leichter charakterisiert werden und können spezifische, auf den aminoseitigen Bereich
des Humanhormons gerichtete Antiseren entwickelt werden. Mit solchen spezifischen
Antiseren, die auf der Humansequenz basieren, können insbesondere die Calciumhomöostasis
und Störungen des Knochenmetabolismus behandelt werden.
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Klinisch kann *aß synthetische Peptid als Ersatz für eine Therapie
mit dem natürlichen humanen Nebenschilddrüsenhormon dienen. Das Peptid wird in Mikrogrartinengen
intravenös oder intramuskulär injiziert. Die aktuelle Dosis bestizunt sich
nach
der Toleranzgrenze Res Patienten, den Nebeneffekten und anderen l?aXtoren und kann
vom Fachmann in einfacher Weise beatimmt werden. Als Verdünnungsmittel für dAs Hormon
kommt praktisch Jeder beliebiger physiologisch tolerierbare Träger mit etwa neutralem
pH in Frage, beispielsweise eine physiologische Kochsalzlösung Weiterhin kann as
synthetische Peptid auch zu diagnostischen Zwecken verwendet werden, und zwar- aufgrund
der Tatsache, dass das Nebenschilddrüsenhormon Hypercalcämie, Hypocalcämie, Hyperphosphaturie
und eine erhöhte Urinausscheidung von cyclischem AMP beim gesunden Menschen erzeugt.
Bei derartigen Diagnoseverfahren kann das Verhalten des Patienten auf eine intravenöse
oder intramuskuläre Verabreichung des Peptids untersucht werden, wobei das Seruncalcium,
Urincalcium, Urinphosphat und die cyclische AMP im Urin gemessen werden.
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Das synthetische Peptid gemäss der Erfindung mit der humanen Sequenz
kann nach zwei an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. Zum einen kann es
durch Reaktion in fester Phase (US-PS 3 531 258), zum anderen nach den Verfahren
der klassischen Synthese hergestellt werden.
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Das Herstellungsverfahren in fester Phase beruht auf der an sich bekannnten
Erkenntnis, dass man eine Peptidkette schrittweise aufbauen kann, wenn man eines
ihrer Enden kovalent an einen unlöslichen festen Träger bindet. Während der folgenden
synthetischen Zwischenstufen bleibt das aufzubauende Peptid in fester Phase und
kann daher ohne nennenswerte Verluste an Substanz in einfacher Weise gehandhabt
werden.
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Die Automation des Verfahrens kann mit Hilfe des von Merrifield et
al. (Advances in Enzymology 32, 221 (1969)) beschriebenen Apparates durchgeführt
werden, und zwar unter Einschluss der
Reinigung der Zwischenprodukte1
wobei alle Reaktionen z;n einem einzigen Reaktor durchgeführt werden.
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Als fester Träger dient eine Perle aus Chlormethylstyrol-Divinylbenzol-Copolymerisat.
Die C-seitige Aminosäure wird als Benzylester an das Substrat gekoppelt, während
die Peptidkette auf dem Substrat durch aminoseitige Kondensation der N-acylierten
Aminosäuren aufgebaut wind. Als Schutz gruppe wurde tert-Butyloxycarbonyl verwendet.
Aktiviert wurde in der Regel mit einem Carbodiimid oder einem aktiven Ester.
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In der genannten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens werden
die Reagenzien und Lösungsniittel an den Ventilen für die Lösungsmittelzufuhr und
die Aminosäurewahl eingestellt und von der Dosierpumpe aus den Reservoirs in den
Reaktor mit der Peptidkette überführt. Nach Ablauf der vorgegebenen Reaktionsdauer
werden überschüssiges Reagenz und Nebenprodukte durch Vakuumfiltration in die Ablaugenflasche
gesaugt. Diese Art gleicher Grundoperationen wird bis zum Abschluss des Aufbaus
der Sequenz unter elektronischer Steuerung durchgeführt. Sämtliche Teile der Vorrichtung,
die mit den Lösungsmitteln oder Reagenzien in Berührung kommen, bestehen aus Glas
oder chemisch beständigen Polymerisaten.
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Vor dem Beginn der eigentlichen Peptidsynttnese müssen eine Reihe
vorbereitender Schritte durchgeführt werden. Zunächst muss das Substrat, das die
Aminosäure des C-seitigen Endes des Peptids trägt, hergestellt und analysiert werden.
Das wird dadurch erreicht, dass man ein chlormethyliertes Copolymerisat von Styrol
und Divinylbenzol mit tert-Butyloxyzarbonylaminosäure verestert. Durch Flotation
in Methylenchlorid wird das so erhaltene Produkt von feinsten Teilchen des Harzes
befreit, um eine Verstopfung der mitten des Reaktionsgefässes zu vermeiden.
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Eine Probe des im Vakuum getrockneten Produktes wird in einem 1 :
Gemisch von Dioxan und 12 n eC1 hydrolysiert, wobei die in Freiheit gesetzte Aminosäure
quntitativ mit einem Aminosäureanalysator bestimmt wird. Der Aminosäuregehalt dient
der Berechnung der für die Synthese erforderlichen Mengen nachfolgender Aminosäurederivate
und des Dicyclohexylcarbodiimids. Als optimaler Substitutionsbereich wurden 0,1
- 0,3 mm/g bestimmt. Vorteilhatterweise werden dabei die tert-Butyloxylcarbonylaminosäure-Harze
zuvor hercestel lt und bis zum aktuellen Einsatz gelagert.
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Die Lösungsmittelreservoirs der Synthesevorrichtung werden mit Eisessig,
Methylenchlorid und im Handel erhältlichen absolutem äthanol (99,5 %) gefüllt. Das
N-N-Dimethylformamid wird durch Schütteln mit Bariumoxid und Destillation unter
vermindertem Druck von Dimethylamin und Ameisensäure befreit.
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Die 1 n HCl-Essigsäurelösung wird durch Zugabe von 700 ml Eisessig
zum Speichertrenntrichter und Durchleiten von trockenem Salzsäuregas in langsamem
Strom hergestellt. Proben werden am Boden abgezogen und nach Volhard auf Chlorid
titriert. Diese Lösung ist wochenlang ohne eine ins Gewicht fallende Abnahme der
Konzentration haltbar, wenn sie durch eine lange Kapillarspirale und eine Trockenröhre
geschützt ist.
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Das verwendete Triäthylamin-Reagenz wird durch Mischen von 50 ml Triäthylamin
mit 450 ml gereinigtem Dimethylformamid hergestellt.
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Das Reaktionsgefäss wird mit einer abgewogenen Menge des tert-Butyloxycarbonylaminosäure-Harzes
beschickt (2 - 4 g für einen kleinen, etwa 45 i fassenden Reaktor). Der Stopfen
wird mit Siliconhochvaknumfett-gefettet und durch Federn gesichert. Anschliessend
werden die Einlassleitung
und die Auslassleitung angeschlossen.
Je Äquivalent der ersten Aminosäure auf dem Harz werden bei der Synthese 3 Äquivalente
jedes tert-Butyloxycarbonylaminosäurederivates zugegeben. Die berechnete enge jeder
der ersten sechs Aminosäuren wird in 7 ml Methylenchlorid gelöst und gegebenenfalls
filtriert und in die Aminosäurer5eservoirs in der gewünschten Folge gegeben. Da
das tert-Butyloxycarbonyl-nitro-L-arginin in Methylenchlorid schlecht löslich ist,
wird es zunächst in 2 ml Dimethyl1;ormamid aelöst und anschliessend mit 5 ml Methylenchlorid
verdünnt. Das tert-Butyloxycarbonyl-im-benzyl-L-histidin wird in 7 ml reinem Dimethylforrnamid
gelöst. Die tert-Butyloxycarbonylm9inosäure-p-nitrophenylester werden in 16 ml reinem
Dimethylformamid gelöst. Willrend der automatischen Synthese werden die Aminosäurelösungen
vollständig in den-Reaktor gepumpt, so dass eine genaue Konzentration dieser Lösungen
nicht erforderlich ist Die Dicyclohexyl carbodiimidlösung wird dagegen über eine
Dosierpumpe abgegebene so dass die Konzentration dieses Reagenzes für jeden Durchgang
genau bestimmt wurden muss. Da das Rückhaltevolumen und das Gesamtvolumen der Pumpe
bekannt sind kann das tatsächliche Volumen der in das Reaktionsgefäss abgegebenen
Diimidlösung genau berechnet werden. Die erforderliche Menge Dicyclobexylcarbodiimid
wird in dieser Volumen Methylenchlorid gelöst Das Gesamtvolumen der Lösung, das
in einer Charge hergestellt wird , hängt von der Anzahl der zuzugebenden Aminosäuren
ab In einem typischen Diimidzyklus wird das Harz zunächst dreimal automatisch mit
Essigsäure gewaschen, wobei jeder dieser waschschritte drei Pumpenläufe, Schüttelläufe
und Auslassstufen umfasst. Die Dosierpumpe ist dabei so geschaltet, dass sie jeweils
im oberen Totpunkt des Auslasstaktes angehalten wird, so dass der Grad der Lösungsmitteldurchmischung
auf ein Minimum herabgedrückt werden kann. In gleicher Weise bleibt die Schüttelvorrichtung
so stehend dass das Gefäss
aufrecht steht, um den Auslass für die
Filtraticn durchf2hren zu können. Während der dritten Auslassstute wird das Lösungsmittelventil
fortgeschaltet, se dass die salzsaure Essigsäure in das Gefäss gepumpt werden kann.
Die für eine vollständige Entfernung der tert-Butyloxycarbonylschutzgruppe erforderliche
Reaktionszeit von 30 min wird in drei aufeinanderfolgende 10 min-Schüttelstufen
aufgeteilt.
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Nach dem Abnehmen der Schutzgruppe wird das farz dreimal mit Essigsäure
zur Entfernung der Salzsäure, dreimal mit Äthanol zur Entfernung der bessigsäure
und dreimal mi Dimethylformamid gewaschen. Ein anschliessendes 10 min langes Schütteln
mit Triäthylamin in Dimethylforaraid dient der Neutralisierung des Aminosäurehydrochlorids
auf derr Iarz und setzt so das für die nächste Kopplung mit der näcnsten geschützten
Aminosäure benötigte Amin frei.
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Das Triäthylammoniumchlorid und überschüssiges Triäthylamin werden
durch drei Waschungen mit Dimethylformamid entfernt. Dadurch werden die Harze für
die nächste Kopplungsstufe vorbereitet. Dann wird die Lösung der tert-Butyloxycarbonylaminosäure
in einem 30 s währenden Pumpgang in das Gefass gepumpt. Während der nächsten Stufe,
der Spülstufe, führt die Pumpe einen Leertakt unter Luftförderung und anschliessend
drei Fördertakte mit Methylenchlorid zur Spülung der Aminosäureleitung aus.
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Anschliessend wird 10 min lang geschüttelt, um ein Eindringen der
Aminosäure in die Harzperlen zu ermöglichen. Während dieser Stufe wird das Lösungsmittelventil
auf die Diimidleitung fortgeschaltet. In der nächsten Stufe wird dann die Diimidlösung
30 5 lang eingepumpt und wird anschliessend in der Spülstufe ein weiterer Pumpentakt
Diimidlösung und 3 Pumpentakte Methylenchlorid gefördert. Die Kopplungsreaktion
verläuft
dann während eines zweistündigen Schüttelzyklus. Nach
Abschluss der Kopplungsreaktion werden die Nebenprodukte und überschüssiges Reagenz
durch drei Waschungen in Methylenchlorid und zwei Waschungen in äthanol entfernt.
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Bei Einstellung des Synthesegerätes auf eine Ilalteelnstellung nach
Abschluss eines Synthesezyklus wird das Harz nan der dritten äthanolischen Waschung
in Äthanol suspendicrt gehalten.
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Von diesem Punkt aus kann dann der nächste Zyklus gestartet werden.
Nach etwa 24 h ist die sechste Aminosäure angekoppelt.
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Für den nächsten Turnus werden dann die Aminosäurereservoirs ausgewaschen,
mit den entsprechenden Lösungen neu aufgefüllt und die Lösungsmittelreservoirs ebenfalls
nachgefüllt. Der nächste Zyklus kann durchgeführt werden.
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Statt des diimidazyklus kann in analoger Weise ein Esterzyklus durchgeführt
werden, wobei lediglich in an sich bekannter Weise einige Parameter, insbesondere
die veränderten Lösungsmittel und die Reaktionszeiten, abgeändert zu werden brauchen.
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Nach Abschluss der gewünschten Synthese wird das Peptidharz mit Äthanol
aus dem Reaktionsgefäss genommen, filtriert und getrocknet. Die Gewichtsdifferenz
des Harzes vor und nach der Synthese ermöglicht die Bestimmung der erhaltenen Peptidmenge.
Das Peptid wird mit einem Gemisch aus Bromwasserstoff und Trifluoressigsäure vom
Harz genommen und in geeigneter Weise gereinigt.
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Das Peptid gemäss der Erfindung wurde in der vorstehend beschriebenen
Weise hergestellt, wobei als Substrat 1 %ige quervernetzte chlormethylierte Polystyrolperlen
verwendet wurden. Die Kopplung des Harzes wurde mit Hilfe von tert-Sutyloxycarbonylaminosäure
in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid in Methylenchlorid durchgeführt. Das Aminosäureharz
wurde mit Trifluoressigsäure in Methylenchlorid aktiviert
und mit
Triäthylamin neutralisiert, Nach der Zugabe der vierunddreissigsten Baugruppe bzw.
der vierunddreissigsten Aminosäure der Kette wurde das Peptid mit flüssiger Fluorwasserstoffsäure
vom Harz genommen.
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Die im Rahmen dieser Beschreibung und in den Zeichnungen sowie in
den Ansprüchen verwendeten bkürzungen für die Aminosäuren bzw. Aminosäuregruppen
entsprechen den international üblichen -und auch in Deutschland durchgesetzten Bezeichnungen:
Ser Serin Val Valin Glu Glutaminsäure Ile Isoleucin Gln Glutamin Leu Leucin Met
Methionin His Histidin Gly Glycin Asn Asparagin Lys Lysin Arg Arginin Trp Tryptophan
Phe Phenylalanin Weiterhin werden verwendet: Boc t-Butyloxyeabonyl Bpoc 2- (p-Biphenylyl)-isopropyloxycarbonyl
But t-Butyl DCCI Dicyclohexylcarbodiimid Hobt 1-Hydroxybenzotriazol Trt Trityl Z
Benzyloxycarbonyl
Das Peptid gemäss der Erfindung wurde auch nach
dem klassischen Verfahren nach Bodansky et al. ("Peptide Synthesis", Interscience
(N.Y. 1966)) hergestellt. Die Zwischenprodukte III, IV, VI, VIII, X und XII wurden
nach Standardverfahren hergestellt. Die Zwischenprodukte sind in der nacnstehenden
Tabelle I mit den Zahlen III bis XII durchnumeriert.
Tabelle I
Formeln der geschützten Zwischenprodukte III - XII |
Nr. Sequenz Formel |
. |
III 29-34 : H-Gln-Leu-Val-His-Asn-phe-OBut |
: |
: H# Boc Boc Boc |
: # # # # |
IV 25-28 : Z-Arg-Lys-Lys-Lys-O# |
: |
: H# Boc Boc Boc H# |
: # # # # # |
V 25-34 : H2#-Arg-Lys-Lys-Lys-Gln-Leu-Val-His-Asn-phe-OBut.3Cl# |
: |
: OBut H# |
: # # |
VI 18-24 : Bpoc-Met-Glu# Arg-Val-Gln-Trp-Leu-O# |
: |
: OBut H# H# Boc Boc Boc H# |
: # # # # # # # |
VII 18-34 : H2#-Met-Glu-Arg-Val-Gln-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Lys-Gln-Leu-Val-His-Asn-phe-OBut-4Cl# |
: |
: Boc But |
: # # |
VIII 13-17 : Bpoc-Lys-His-Leu-Asn-Ser-NHNH2 |
: |
: Boc H# But OBut H# H# Boc Boc Boc |
: # # # # # # # # # |
IX 13-34 : H2#-Lys-His-Leu-Asn-Ser-Met-Glu-Arg-Val-Gln-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Lys-Gln- |
: |
: H# |
: # |
: Leu-Val-His-Asn-phe-Obut.5Cl# |
Tabelle I (Fortset@un@)
Nr. Sequenz Formel |
: OBut |
: # |
X 4-12 : Trt-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-OH |
: |
: OBut H# Boc H# But OBut H# |
: # # # # # # # |
XI 4-34 : H2#-Glu-Ile-Gln-Leu-Met-His-Asn-Leu-Gly-Lys-His-Leu-Asn-Ser-Met-Glu-Arg- |
: |
: H# Boc Boc Boc |
: # # # # |
: Val-Gln-Trp-Leu-Arg-Lys-Lys-Lys-Gln-Leu-Val-His-Asn-phe-OBut.6Cl# |
: |
: But But |
: # # |
XII 1-3 : Boc-Ser-Val-SerNHNH2 |
: |
Aus diesen Zwischenprodukten III - XII wurde die Endsequenz 1
- 34 (II) hergestellt. Die Sequenz II ist die geschützte Sequenz 1 - 34 mit den
Schutzgruppen Boc und But auf Platz 1, But auf Platz 3 und 17, ODut auf den Plätzen
4, 19 und 34 und Boc auf den Plätzen 13, 26, 27 und 28. Die Sequenz II wurde dabei
nach dem folgenden Schema erhalten:
Die im nachfolgenden angegebenen Rf-Werte wurden dünnschichtchromatographisch ermi-ttelt,
wobei S Silicagel und C Cellulose als Material für die Laufschicht der Platte bezeichnet.
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Sequenz 25 - 34 (V): Die Fragmente III und IV wurden mit Hilfe von
DCCI-IIOBt miteinander kombiniert (Chem. Ber. 103, 788 (1970)). Das Rohprodukt wurde
aus einem Acetonitrilwassergemisch ausgefällt und auf Silicagel der Dünnschichtchromatographie
unterzogen. Dazu wurde ein Lösungsmittelsystem (System 100) aus Essigester, Pyridin,
Essigsäure und Wasser (62 : 21 : 6 : 11) verwendet; Rf (5) = 0,32. Die Z-Gruppe
wurde durch katalytische Hydrierung über Pd/C entfernt. Gleichzeitig wurden drei
Aquivalente HC1 zugegeben.
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Dabei wurde V als Trihydrochlorid erhalten.
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Sequenz 18 - 34 (VII): V wurde mit dem Fragment 18 - 24 (V1) mit Hilfe
von DCCI-HOSt zum Bpoc-Derivat von VII gekoppelt. Das erhaltene Produkt wurde durch
Gegenstromverteilung in einem System aus Methanol, 0,1 m wässrigem Ammoniumacetat
(pH 7,0), Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff im Verhältnis 10:4:7:3 (K = 0,33)
gereinigt. Rf (S) = 0,16 im System 100. Das Tetrahydrochlorid von VII wurde durch
Abnehmen der Bpoc-Gruppe mit HC1 erhalten.
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Sequenz 13 - 34 (IX): VII wurde mit dem Azid von VIII kondensiert
(Coll. Czechoslov. Chem. Commun. 26, 2333 (1961)) und anschliessend gereinigt. Das
so erhaltene Bpoc-Derivat von IX wurde durch Gegenstromverteilung in dem beschriebenen
System Methanol/Ammoniumacetat/Chloroform/Tetrachlorkohlenstoff (K = 0.65) gereinigt.
Rf (S-) = 0,40 in einem System (System 96) aus 2-Butanol, Essigsäure und Wasser
im Verhältnis 67:10:23. Im System 100 betrug der Rf (S)-Wert 0,30. Nach Entfernen
der Bpoc-Gruppe mit HC1 in Trifluoräthanol wurde IX als Pentahydrochlorid (Rf (S)
= 0,23 im System 96 erhalten.
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Sequenz 4 - 34 (XI) : IX wurde mit X unter Verwendung von DCCI-HOBt
zum Trityl-Derivat von XI gekoppelt. Das erhaltene Produkt wurde durch Gegenstromverteilung
in dem auch zur Herstellung von IX verwendeten System gereinigt (K = 0,35).
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Rf (S) = 0,28 im System 100. Anschliessend wurde die Trityl-Gruppe
in Trifluoräthanol mit HC1 entfernt, wobei das Hexahydrochlorid von XI erhalten
wurde (Rf (S) = 0,36 im System 96).
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Die eschützte Sequenz 1 - 34 (II): XI wurde in der gleichen Weise,ie
bei IX beschriebene mit dem Azid von XII gekoppelt.
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Das Rohprodukt wurde durch Gegenstromverteilung in einem System aus
Methanol, 0.2 m w$ssrigen ammoniumacetat (pH 4.75).
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Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff im Verhältnis 10:3:8:4 gereinigt
(R = 0,21). Rf (S) = 0,43 im System 96 und 0,30 im System 100.
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Das freie Humanvorschilddrüsenhormon (1): Die Schutzgruppen wurden
von II mit konzentrierter Salzsäure (10 min bei O C) abgenommen. Das so erhaltene
Hydrochlorid des Peptids (I) wurde im Ionenaustauscher behandelt. Das so erhaltene
Peptid enthielt nur geringe Mengen Nebenprodukte, vor allem ein Gemisch eines Methionin-S-oxid-Derivats.
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Das Peptid hat einen Rf (C)-Wert von 0,36 in l-Butanol/ Pyridin/Essigsäure/Wasser
im Verhältnis 38:20:5:24 (System 151) und einen entsprechenden Wert von 0,54 im
System 54.
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Bei der Dünnschichtelektrophorese in HCl in Trifluoräthanol bei pH
1,9, 90 min lang bei 16 V/cm betrug der Laufabstand 6 cm zur Kathode Der Verteilungskoeffizient
betrug im System n-Butanol/0,2 m wässriger Ammoniumacetatlösung (pH 4,75)/Methanol
im Verhältnis 4:4:1 K = 0,12.
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Die Aminosäureanalyse (Hydrolyse in 6 n HC1 15 h lang bei 118 °C)
lieferte folgende Werte : Trp 0,51 (1) (Anzahl der Trp-Reste in nichthydrolysiertem
I im UV-Spektrum ; # max = 280,288 nm); Lys 3,85 (4); His 2,75 (3); Asp 3,05 (3);
Arg 1,88 (2); Ser 2,47 (3); Glu 5,06 (5); Gly 1,07 (1); Val 3,16 (3), Met 1,96 (2);
Ile 1,03 (1); Leu 4,75 (5); Phe (Bezugswert) 1,00.
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Methionin-S-Oxid-Derivat: a) Gemisch von Met8- und Metj18-mono-S-oxid
(I in 0,6 %iger wässriger H202-Lösungt 3 min, 25 °C) Rf (C) = 0,29 im System 151
und 0,45 in einem System aus l-Butanol, Pyridin, Essigsäure und Wasser im Verhältnis
38;24:8:30 (System 101). Der gleiche Rf-Wert betrug 0,48 im System 54, das aus 2-2utanol,
2-Propanol und 9 zeiger Chloressigsäure im Volumenverhältnis 58:8:34 bestand.
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b) Met8,18-di-S-Oxid (I in 0,6 %iger wässriger H2O2-Lösung 45 min,
25 °C): Rf (C) = 0,21 im System 151; = 0,39 im System 100 und = 0,43 im System 54.
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Biologische Aktivität: 2 h nach der intravenösen Injektion in Dosen
von 100 und 500 µg zeigte I in dem Schilddrüsen-Nebenschilddrüsen-Wirkungssystem
der Ratte eine deutliche Zunahme der Calciumkonzentration im Serum.