DE2362295B2 - Verfahren zur Oxidation von zumindest einem Vertreter aus meta- und para-Xylol in die entsprechende Phthalsäure - Google Patents
Verfahren zur Oxidation von zumindest einem Vertreter aus meta- und para-Xylol in die entsprechende PhthalsäureInfo
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Description
Isophthalsäure und Terephthalsäure sind in großem Umfang benötigte Handelsprodukte, deren Herstellung
in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Das ortho-Isomer kann man zwar ohne weiteres
herstellen durch über Phthalsäureanhydrid verlaufende Oxidation in der Dampfphase, die meta-{Iso)phthalsäure
und para-(Tere)phthalsäure können jedoch bis heute nur
durch Oxidation in flüssiger Phase hergestellt werden.
Die Oxidation in flüssiger Phase ist jedoch mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Das Hauptproblem
scheint dabei vorwiegend in der Oxidation der zweiten Methylgruppe zu liegen. Die Oxidation der
ersten Methylgruppe eines Xyiols unter Bildung der entsprechenden Toluylsäure verläuft nämlich ohne
Schwierigkeiten. Die einmal gebildete Toluylsäure läßt sich dann allerdings nur schwierig zur entsprechenden
Phthalsäure weiter oxidieren.
Zur Lösung dieses Problems wurde eine Vielzahl von Techniken vorgeschlagen.
Ein solches Verfahren verwendet Salpetersäure als Oxidationsmittel, was jedoch wegen dessen Korrosivität
wiederum größere Nachteile mit sich bringt Zudem sind die Ausgangsmaierialkosten hoch, und im Vergleich
zu anderen Verfahren erhält man nur verhältnismäßig geringe Ausbeuten.
Bei einetn anderen stärker verbreiteten Verfahren, bei dem keine Salpetersäure benötigt wird, wird
molekularer Sauerstoff als Oxidationsmittel verwendet, wobei zusätzlich auch noch ein Schwermetalloxidationskatalysator
und Brom benötigt werden. Dieses Verfahren ist beispielsweise in US-PS 28 33 8Ϊ6 beschrieben.
Das Verfahren funktioniert im allgemeinen zwar gut ist
jedoch wegen der Gegenwart von Brom ebenfalls mit großen Korrosionsproblemen behaftet Darüber hinaus
müssen die Reaktionsprodukte zur Entfernung von Bromrückständen in ziemlich aufwendiger Arbeitsweise
nachbehandelt werden.
Zur Umgehung der Verwendung von Brom werden bei anderen Verfahren, beispielsweise bei ziemlich in
US-PS 33 34 135 beschriebenen Verfahren, ziemlich große Mengen an Schwermetalloxidationskatalysatoren
eingesetzt. Hierdurch kommt es allerdings bei der Entfernung des Schwermetalloxidationskatalysators aus
dem Reaktionsgemisch und bei der für eine Rückführung erforderlichen Gewinnung des Katalysators zu
ziemlichen Schwierigkeiten.
Zur Verbesserung der Oxidation von meta- oder para-Toluylsäuren mit molekularem Sauerstoff in die
entsprechenden Phthalsäuren werden auch bereits große Mengen bestimmter Substanzen verwendet, wie
unter anderem Acetaldehyd oder Methylethylketon. Derartige Verfahren sind beispielsweise in US-PS
28 53 214, 30 36 122 sowie 32 40 803 beschrieben. Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß man
verhältnismäßig teure Materialien als Promotoren benötigt und daß hierdurch aus einer an sich einfachen
Oxidation ein Verfahren wird, bei dem zwangsläufig ziemliche Mengen an Nebenprodukten entstehen. Es
werden nämlich hierbei die Promotoren zu Essigsäure oxidiert und zu verhältnismäßig wertlosen Kohlenoxiden
und Materialien mit nur einem Kohlenstoffatom verbrannt wie Methanol, Formaldehyd und Ameisensäure.
Die Probleme dieser bekannten Verfahren sollen^ich nach ZA-PS 68-5837 lösen lassen, indem man Xylol mit
einer solchen Geschwindigkeit kontinuierlich in eine Reaktionszone einführt, daß die Bildungsgeschwindigkeit
für die Phthalsäure und die verschiedenen Zwischenprodukte gleich wird der Zugabegeschwindigkeit
von Xylol. Hierbei gelangt man zwangsläufig
jedoch zu einem Produktstrom mit verhältnismäßig niederem Phthalsäuregehalt, und dies zudem nur bei
äußerst niederen Umsetzungsgeschwindigkeiten. Der dabei anfallende Produktstrom enthält gewöhnlich
zweimal soviel Toluylsäure wie Phthahäure. Das Verfahren selbst ist unnötig komplex und teuer, da eine
Gewinnung dieser Toluylsäure, die für eine wirtschaftlich tragbare Ausbeute notwendig ist, ziemlich schwierig
ist
Die Gegenwart großer Mengen Toluyisäuren in einem phthalsäurehaltigen Produktstrom führt jedoch
auch noch zu anderen Problemen. So besteht eine direkte Beziehung zwischen der in einem phthalsäurehaltigen
Produktstrom enthaltenen Menge an Toluylsäure und der gleichzeitigen Gegenwart anderer is
Verunreinigungen (GB-PS 1186 029), zu denen auch Carboxybenzaldehyde gehören. Aus Am. Chem. Soc,
Divn. of Petroleum Chem., Preprints 13, No. 4 (1968)
Seite A-85 ff. geht zudem hervor, daß sich Carboxybenzaldehyde aus Phthalsäuren nur mühevoll un^ schwierig
abtrennen lassen, und zwar offensichtlich infolge ihrer gleichzeitigen Kristallisation.
Aus US-PS 30 64 044 ist ein Verfahren zur Herstellung aromatischer Polycarbonsäuren, wie Iso- oder
Terephthalsäure, bekannt, bei dem polyalkylierte r> Kohlenwasserstoffe, wie m- oder p-Xylol, in flüssiger
Phase mittels Sauerstoff nach einem zweistufiger Verfahren in Gegenwart eines Oxidationskatalysators
und eines bromhaltigen Promotors sowie einer aliphatischen Carbonsäure als Lösungsmittel oxidiert werden. )<
> Dieses Verfahren hat somit unter anderem den oben bereits erwähnten Nachteil, daß hierbei zwingend
Brompromotoren benötigt werden, was mit Korrosionsproblemen und zusätzlichen aufarbeitungstechnischen
Schwierigkeiten des Produktstroms verbunden r> ist.
Ein weiteres zweistufiges Verfahren zur Umwandlung von Xylolen mittels Sauerstoff zu Phthalsäuren
geht aus US-PS 34 06 196 hervor. Hierbei bildet sich in der ersten Reaktionszone infolge übermäßiger Um- w
wandlung von Xylol jedoch ein Oxidat, das sich in der zweiten Reaktionszone nur mehr unter drastischen
Bedingungen, beispielsweise Verwendung eines bromhaltigen Hilfskatalysaturs, weiter oxidieren läßt.
In DE-OS 1922 775 (= US-PS 36 26 001) wird 4-,
ebenfalls ein zweistufiges Verfahren zur Oxidation von o- und p-XyloIen zu den entsprechenden Dicarbonsäuren
beschrieben, bei dem man Xylol in einer ersten Oxidationsstufe in einem Carbonsäurelösungsmittel in
Gegenwart eines Kobaltkatalysators solange oxidiert, ■■><>
bis mindestens etwa 50% des XyIoIs zur entsprechenden Toluylsäure oxidiert worden sind, und das hierbei
erhaltene Oxidat dann in einer zweiten Oxidationszone, die mindestens aus zwei getrennten Reaktoren besteht,
in Gegenwart eines Kobaltkatalysators und eines « Aldehyds als Promotor in ebenfalls einem Carbonsäurelösungsmittel
bei 88 bis 135°C solange weiter oxidiert, bis wenigstens 75% des ursprünglich vorhandenen
Xylols zur entsprechenden Benzoldicarbonsäure umgewandelt sind. Dieses Verfahren hat unter auderem den *>o
Nachteil, daß hierbei die Katalysatorkonzentration genau eingestellt und zugleich in Gegenwart eines
Alkanals gearbeitet werden muß, das der als Lösungsmittel zu verwendenden Alkansäure entspricht. Der
dabei als Alkanal bevorzugt einzusetzende Acetaldehyd &5
wird während des Verfahrens zwar zu Essigsäure oxidiert, welche von der ersten Oxidationsstufe her
gleichzeitig auch als Lösungsmittel vorhanden ist. Zur Vermeidung einer immer höher werdenden Konzentration
an Essigsäure und somit einer immer stärker werdenden Verdünnung des Reaktionsgemisches muß
hierbei die aus dem zugesetzten Acetaldehyd kontinuierlich entstehende Essigsäure daher an irgendeiner
Stufe des Verfahrens unbedingt entfernt werden. Bei der Oxidation von Alkanalen, wie Acetaldehyd, werden
jedoch nicht nur die entsprechenden Alkansäuren, wie Essigsäure, gebildet, sondern es entstehen zusätzlich
auch noch mehrere andere Nebenprodukte, die den Reaktionsablauf ebenfalls beeinträchtigen und das
Verfahren hierdurch insgesamt ungünstiger gestalten. Die sich durch dieses Verfahren ergebenden Vorteile
werden somit durch die Notwendigkeit eines Arbeitens mit entsprechenden Alkanalen erkauft
Für die Herstellung qualitativ hochwertiger Fasern, Filme oder anderer Polymerer braucht man im
allgemeinen äußerst reine Phthalsäuren, so daß selbst geringe Mengen an störenden Verunreinigungen
praktisch nicht tragbar sind. Die jeweils vorhandene Menge an solchen Verunreinigungen läßt sich einfach
bestimmen durch das Molverhältnis der Phthalsäureanteile zu den Toluylsäureanteilen im Rohprodukt, und
dieses Verhältnis sollte möglichst hoch sein.
Die oben diskutierten bekannten Verfahren zur Oxidation von meia- und para-Xylol in die entsprechenden
Phthalsäuren, nämlich in Isophthalsäure und Terephthalsäure, haben somit eine Reihe von Nachteilen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines entsprechenden neuen Verfahrens zur Herstellung
solcher Dicarbonsäuren, das unter hoher Umwandlungsgeschwindigkeit
verläuft, ohne daß man hierzu von außen zuzusetzende Promotoren, wie Acetaldehyd oder
Methylethylketon, oder korrosive Katalysatorhilfsmaterialien, wie Brom, benötigt. Die dabei erhaltenen
Produktströme sollen über äußerst hohe Molverhältnisse von Phthakäureanteilen von Toluylsäureanteilen
verfügen und sich daher leicht nach üblichen Reinigungsverfahren aufarbeiten lassen, so daß man zu
Isophthalsäure und/oder Terephthalsäure gelangt, die die zur Faserherstellung erforderliche Reinheit haben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nun durch das aus den Ansprüchen hervorgehende Verfahren gelöst
Die unter der Stufe a) des erfindungsgemäßen Verfahrens angeführte Zusammensetzung des Oxidats
ist selbstverständlich nicht ganz vollständig und erschöpfend, da bei der Oxidation auch andere Produkte
auftreten können, wie Xylylendiole oder Diformylphenyle. Ferner können durch Nebenreaktionen, wie
esterbildende Umsetzungen, beispielsweise auch Stoffe, wie Tolyltoluate und Tolylphthalate, gebildet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann man sowohl von meta-Xylol als auch von para-Xylol
ausgehen. Verwendet man beispielsweise para-Xylol, dann erhält man als Endprodukt Terephthalsäure.
Natürlich können auch Xylolgemische eingesetzt werden, wodurch sich Phthalsäuregemische ergeben.
Die Ausgangsmaterialien brauchen jedoch nicht besonders gereinigt zu werden. Es können daher ohne
weiteres die normalerweise im Handel erhältlichen Materialien verwendet werden. Vorzugsweise werden
jedoch Xylole mit nur minimalem Ethylbenzolgehalt eingesetzt, da beim vorliegenden Verfahren Ethylbenzol
zu Benzoesäure oxidiert wird, die man entfernen muß, wenr das gewünschte Produkt nur minimal verunreinigt
sein soll. Demzufolge verwendet man Xylolbeschickungen mit im allgemeinen weniger als 5 Gew.-%
Ethylbenzol, und vorzugsweise weniger als 1 Gew.-%
Ethylbenzol. Unwesentlich ist es dabei, ob die Xylolbeschickung wasserfrei ist oder nicht.
In der ersten Oxidationszone wird die Xylolbeschikkung
jeweils solange oxidiert, bis zumindest 2%, zweckmäßigerweise wenigstens 5%, und vorzugsweise
zumindest 8% des XyIoIs umgewandelt sind, wobei diese prozentuale Umwandlung definiert ist als das
Verhältnis aus umgesetzten Molen an Xylol pro Mol an in die erste Reaktionszone eingespeister Xylolbeschikkung.
Das Minimum der jeweiligen Umwandlung wird vorwiegend bestimmt von wirtschaftlichen Überlegungen,
deren Ziel es ist, die Kosten für die Abtrennung des nicht umgesetzten meta- oder para-Xylols aus dem
gemäß der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Oxidat möglichst gering zu halten, da man dieses dann
rückführt und wieder verwendet. Vom Verfahrensstandpunkt her erhält man geeignete Oxidate sogar bei
Umwandlungen von nur 1%.
Die maximale Oxidation der Xylolbeschickung in der ersten Oxidationszone liegt bei nicht über etwa 70%,
und zweckmäßigerweise nicht über etwa 50%. Muß man das nicht umgesetzte Xylol praktisch vollständig
entfernen, dann wird in der ersten Oxidationszone vorzugsweise für eine Xylolumwandlung zwischen etwa
10 und etwa 40% gesorgt. Muß das vorhandene Xylol dagegen nicht vollständig entfernt werden, dann sind in
der ersten Oxidationszone nur niedrigere Umwandlungsraten erforderlich. Kann das Oxidat nach dem
Einengen beispielsweise eine ziemliche Menge Xylol enthalten, beispielsweise 20 bis 50 Gew.-% Xylol, dann
sollten die Umwandlungen in der ersten Reaktionszone nicht über etwa 30% betragen, zweckmäßigerweise
nicht über etwa 20% liegen, und vorzugsweise nicht über etwa 15% ausmachen. Das Maximum der
Xylolumwandlung sollte nicht über etwa 10% hinausgehen,
wenn das konzentrierte Oxidat 50 bis 60 Gew.-% Xylol enthalten soll. Möchte man nur eine begrenzte
Menge Xylol entfernen, dann wird die erste Oxidationszone so betrieben, daß man zwischen etwa 2 und etwa
15% Umwandlung erhält. Aus oben Gesagtem folgt, daß sich eine Rückführung von Materialien mit niederer
Flüchtigkeit und/oder Löslichkeit beim vorliegenden Verfahren auf einem Minimalwert halten läßt, indem
man eine maximale Menge an nicht umgesetztem Xylol entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird daher so geführt, daß das Verhältnis aus der in der ersten
Reaktionszone ablaufenden Umwandlung (welches als X bezeichnet wird) und der Menge an Xylol, die in dem
konzentrierten Oxidat zurückbleiben darf (wobei die Restmenge an Xylol als M bezeichnet wird, und mit M
die Anzahl von Molen an Xylol angegeben ist, die pro Mol Oxidat zurückbleiben, und zwar ausgedrückt auf
xylolfreier Basis), so liegt daß die Menge an in dem konzentrierten Oxidat gemäß Stufe b) zurückbleibendem Oxidat nicht den durch die folgende Gleichung
gegebenen Wert überschreitet:
M= 5,27 (e-5·355"),
in weicher X die in der ersten Reaktionszone ablaufende Umwandlung als Dezimalbruch bedeutet Niedrigere
Xylolkonzentrationen sind natürlich ganz besonders
praktikabel, und durch solche niedrigeren Konzentrationen kann man mühelos zu noch besseren Ergebnissen
kommen.
Eine Steuerung der in der ersten Oxidationszone erfolgenden Umwandlung läßt sich leicht erreichen.
indem man beispielsweise die Reaktionstemperatur und/oder die Verweilzeit in der ersten Oxidationszone
entsprechend einstellt.
Die Bedingungen in der ersten Oxidationszone sind nicht besonders kritisch. Im allgemeinen kann man
hierbei bei Temperaturen zwischen etwa 50 und 2200C,
zweckmäßigerweise zwischen etwa 80 und 2000C, und vorzugsweise zwischen etwa 100 und etwa 1800C
arbeiten. Der angewandte Reaktionsdruck muß so hoch sein, daß hierdurch das als Ausgangsmaterial verwendete
Xylol in der flüssigen Phase gehalten wird, er ist jedoch außer diesen Bedingungen nicht kritisch. Aus
Gründen günstigerer Anlagekosten wird in der ersten Oxidationszone bei Gesamtdrücken von im allgemeinen
etwa 1 bis 10 bar, vorzugsweise etwa 2 bis 50 bar, gearbeitet. Die in der ersten Oxidationszone eingesetzten
Katalysatormengen betragen normalerweise etwa 1 ppm bis etwa 5000 ppm, zweckmäßigerweise etwa
5 ppm bis etwa 500 ppm, und vorzugsweise etwa 10 ppm bis etwa 200 ppm. Diese Katalysatormengen sind in
ppm des darin enthaltenen Gewichts an Metall ausgedrückt.
Unter diesen Bedingungen erhält man die gewünschten Umwandlungsraten mit Verweilzeiten zwischen
etwa 10 Sekunden und etwa 10 Stunden, zweckmäßigerweise zwischen etwa 90 Sekunden und etwa 8 Stunden,
und vorzugsweise zwischen etwa 6 Minuten und etwa 6 Stunden.
Die erste Oxidationsstufe kann durchgeführt werden in Gegenwart oder Abwesenheit einer von außen
zugeführten aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen als Lösungsmittel, wobei eine
Oxidation ohne Lösungsmittel bevorzugt wird. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Essigsäure, Propionsäure,
Butlersäure, isobuttersäure oder Valeriansäurc. Essigsäure wird besonders bevorzugt.
Nach Erreichen der jeweiligen Xylolumwandlung wird das Oxidat, das neben der gewünschten Toluylsäure
auch noch nicht umgesetztes Xylol, Restkatalysator, gegebenenfalls Lösungsmittel, und die angegebenen
sauerstoffhaltigen Verbindungen als Verunreinigung enthält, aus der ersten Oxidationszone abgezogen.
Dieser Produktstrom wird dann weiter verarbeitet, indem man einen überwiegenden Teil des darin
enthaltenen nicht umgesetzten XyIoIs entfernt. Bei dieser Verfahrensstufe werden demnach über 50% des
nicht umgesetzten Xylols aus dem Oxidat abgetrennt. Mit Vorteil entfernt man zumindest 80% und bis zu 90%
oder darüber des nicht umgesetzten Xylols aus dem Oxidat. Es wird dabei jeweils soviel Xylol abgetrennt,
daß die verbleibende Xylolmenge nicht über dem Wen
liegt, der durch die oben angeführte Gleichung gegeben ist. Wo eine praktisch vollständige Entfernung von nicht
umgesetztem Xylol aus dem Oxidat ohne gleichzeitige Entfernung der sauerstoffhaltigen verunreinigenden
Verbindungen praktikabel ist, wie beispielsweise von Tolylalkoholen oder Tohialdehyden, wird eine solche
Totalentfernung bevorzugt. Die Entfernung und Gewinnung des nicht umgesetzten Xylols aus dem Oxidat wird
normalerweise durch ein oder mehr übliche Destillationsverfahren vorgenommen. Man kann sich hierzu
jedoch auch anderer Abtrenntechniken bedienen, wie einer fraktionierten Kristallisation. Wird das Xylol
durch Destillation bei Drücken zwischen etwa 0,5 und etwa 20 bar abgetrennt dann verwendet man Destillationskolonnen mit zweckmäßigerweise etwa 2J5 bis
etwa 50 theoretischen Böden, vorzugsweise etwa 3 bis
10 Böden, und man arbeitet hierzu bei Rückflußverhält-
nissen (die als Mol flüssiger Rückfluß pro Mol reines über Kopf abgehendes wasserfreies dampfförmiges
oder flüssiges Produkt angegeben werden) zwischen etwa 0,1 und etwa 20, vorzugsweise zwischen etwa 0,1
und etwa 5,0.
Das auf diese Weise entfernte Xylol wird vorzugsweise in die erste Oxidationszone rückgeführt. Es kann
gegebenenfalls jedoch auch anderweitig verwendet werden. Das nach Entfernung des XyIoIs zurückbleibende
Material stellt natürlich das gewünschte Oxidat der oben angegebenen Zusammensetzung dar, und es
enthält auch Katalysatorrückstände und normalerweise ferner kleine Mengen an nicht umgewandeltem Xylol.
Das konzentrierte Oxidat enthält gewöhnlich weniger als 25 Gew.-°/o, zweckmäßigerweise weniger als 20
Gew.-°/b, und vorzugsweise 0 bis 5 Gew.-s/b an nicht
umgesetztem Xylol. Bei Oxidatkonzentraten mit niederer Umwandlung (weniger als etwa 10% Xylolumwandlung)
sind jedoch auch Xylolmengen bis zu 60 Gew.-% zulässig. Das konzentrierte Oxidat wird dann in die
zweite Oxidationszone gebracht, in der die Toluylverbindungen mittels molekularem Sauerstoff in der
flüssigen Phase zu Phthalsäure umgewandelt werden. Die zweite Oxidation wird in Gegenwart einer niederen
aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen (vorzugsweise Essigsäure), die als Lösungsmittel
dient, sowie in Gegenwart eines Oxidationskatalysators durchgeführt. Einem Erfordernis der Erfindung
zufolge muß das konzentrierte Oxidat kontinuierlich in die zweite Oxidationszone geleitet werden. Eine
kontinuierliche Zugabe von Lösungsmittel und Oxidationskatalysator in die zweite Oxidationszone ist
allerdings nicht erforderlich. Vorzugsweise werden diese Bestandteile jedoch ebenfalls kontinuierlich
eingeführt, und zwar getrennt oder im Gemisch mit dem konzentrierten Oxidat.
Die Reaktionstemperaturen in der zweiten Oxidationszone unterscheiden sich stark von denen der ersten
Reaktionszone. Arbeitet man bei Temperaturen von unter etwa 50rC. dann fällt die Reaktionsgeschwindigkeit
in der zweiten Stufe gern ab. Wird dagegen bei Temperaturen von über etwa 150°C gearbeitet, dann
kommt es leicht zu Decarboxylierungsreaktionen und erhöhter Bildung von COp. wobei praktisch die
Umsetzungsgeschwindigkeit weiter abfällt. Die Temperatur in der zweiten Oxidationszone liegt daher
normalerweise zwischen etwa 500C und etwa 1500C,
zweckmäßigerweise zwischen etwa 70°C und etwa 135° C. und vorzugsweise zwischen etwa 80° C und etwa
1200C.
Die Temperatur ist für eine optimale Führung der Oxidation in der zweiten Oxidationszone zwar in einem
gewissen Ausmaß kritisch, in keiner Weise kritisch ist jedoch der darin herrschende Gesamtdruck, solange er
zur Aufrechterhaltung einer flüssigen Phase ausreicht. Wirtschaftliche Überlegungen sowie Auslegung und
Konstruktion der für diese Oxidationszone verwendeten Anlage erfordern jedoch normalerweise die
Anwendung von Drücken zwischen etwa 1 und etwa 100 bar. zweckmäßigerweise zwischen etwa 1 und etwa
70 bar. und vorzugsweise zwischen etwa 5 und etwa 40 bar. Andererseits sollte der Sauerstoffpartialdruck
(gemessen an den aus der Oxidationszone austretenden Gasen) zumindest etwa 0,10 bar betragen, und vorzugsweise bei zumindest etwa 03 bar liegen. Das Maximum
des Sauerstoffpartialdrucks wird allem von Überlegungen der Entzündbarkeit bestimmt.
Oxidation der zweiten Oxidationszone die Zufuhr eines separaten Lösungsmittels, vorzugsweise Essigsäure,
erforderlich. Natürlich können auch Lösungsmittelgemische verwendet werden. Die verwendete Lösungsmittelmenge
wird normalerweise so gewählt, daß die Konzentration an Gesamtaromaten hierin nicht über 5
Mol pro Liter Lösungsmittel während der zweiten Oxidation steigt. Die zu verwendende Lösungsmittelmenge
ergibt im allgemeinen eine Konzentration von etwa 0,25 bis 4,5 Mol, zweckmäßigerweise etwa 0,5 bis
etwa 4,0, und vorzugsweise etwa 1 bis etwa 3 Mol, an Aromaten pro Liter Lösungsmittel.
Die in der zweiten Oxidationszone erforderliche Katalysatorkonzentration ist etwas höher als in der
Oxidationszone. So werden hierfür beispielsweise Kataiysatormengen zwischen etwa Ο,ϋί Moi und 0,6
Mol, zweckmäßigerweise zwischen etwa 0,025 Mol und 0,3 Mol, und vorzugsweise zwischen etwa 0,05 Mol und
0,20 Mol, pro Liter vorhandener Flüssigkeit verwendet. Natürlich kann man auch größere Mengen Katalysator
einsetzen, beispielsweise bis hinauf zu 1 Mol pro Liter oder sogar noch mehr.
Isophthalsäure und Terephthalsäure sind verhältnismäßig unlösliche Stoffe, und sie fallen daher gerne
sofort nach ihrer Bildung aus. Der Produktstrom aus der zweiten Oxidationszone besteht daher in einem Brei aus
Phthalsäure in dem Carbonsäurelösungsmittel, und er enthält verhältnismäßig geringe Mengen (im allgemeinen
weniger als 10 Mol-%, auf lösungsmittelfreier Basis bezogen) an sauerstoffhaltigen, verunreinigenden Verbindungen.
Erfindungsgemäß lassen sich daher Produktströme herstellen, deren Verhältnisse aus Phthalatanteilen
und Toluatanteilen außergewöhnlich hoch sind. Diese Schlämme lassen sich ohne weiteres zur
Gewinnung der darin enthaltenen Phthalsäure weiter verarbeiten, was beispielsweise durch Filtrieren oder
Zentrifugieren erfolgt. Zur Herstellung von für die Faserproduktion geeigneten Materialien können die
Phthalsäuren gewünschtenfalls dann in bekannter Weise noch weiter gereinigt werden. Das Lösungsmittel,
das kleine Mengen nicht umgesetzter Toluate zusammen mit kleinen Mengen Phtnaiatabkömmiingen
enthält, läßt sich mit oder ohne vorherige Reinigung in die zweite Oxidationszone rückführen.
Sowohl für die erste als auch für die zweite Oxidationszone werden Oxidationskatalysatoren auf
Basis von Kobalt, Mangan, Vanadium und Cer verwendet. Diese Metalle werden den Oxidationszonen
in Form von Verbindungen zugegeben, die löslich sind, oder die unter den Bedingungen der Oxidationsreaktion
zumindest teilweise in Lösung gehen. Geeignete Verbindungen sind die Oxide, Hydroxide und insbesondere
die anorganischen sowie organischen Salze dieser Metalle. Besonders bevorzugt ist der Zusatz der
Katalysatormetalle beispielsweise in Form ihrer Acetate, Naphthenate oder Toluate oder verschiedener
anderer Fettsäuresalze, beispielsweise der Stearate oder Oleate.
Wie ebenfalls bereits erwähnt, wird in beiden Oxidationszonen als Oxidationsmittel jeweils molekularer Sauerstoff verwendet den man entweder in Form
von Luft oder in irgendwie konzentrierter Form (mit einem Sauerstoffgehalt von 85 Mol-% und darüber)
zugeben kann. Die Zugabe des Sauerstoffs in Form einer mit Sauerstoff angereicherten Luft oder verdünnter Luft ist ebenfalls ohne weiteres möglich. Zur
Verdünnung eignen sich Verdünnungsmittel beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxid, Helium, Neon. Areon
sowie die normalerweise gasförmigen Paraffinkohlenwasserstoffe, wie Methan, Ethan oder Propan.
In der vorstehenden Erläuterung wird kein Einsatz von von außen zuzugebenden Promotoren, Initiatoren
und ähnlichem erwähnt, da solche Mittel nicht verwendet werden müssen. Gewiinschtenfalls kann man
jedoch in jeder der beiden Oxydationszonen auch Promotoren verwenden wie Acetaldehyd, Methyläthylketon,
Cyclohexanol, Cyclohexanon usw. Die Verwendung solcher von außen zugeführter Materialien ergibt
zwar einen leichten zusätzlichen Vorteil bezüglich Reaktionsgeschwindigkeit und/oder Umwandlung, ihre
Anwendung erhöht jedoch im allgemeinen die Kosten und die Bildung von Nebenprodukten. Normalerweise
kommt man daher ohne diese Stoffe aus, unter speziellen Umständen können diese Unannehmlichkeiten
jedoch gerechtfertigt sein.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Der leichteren
Darstellung wegen, jedoch ohne eine Beschränkung der Erfindung hierauf, wird als Einspeisung darin para-Xylol
angegeben und als Quelle für molekularen Sauerstoff Luft angeführt. Sowohl bei der Oxydation der ersten
Stufe als auch bei derjenigen der zweiten Stufe wird als Katalysator jeweils ein Kobaltkatalysator verwendet,
beispielsweise in Form des Diacetattetrahydrat-Salzes. Ferner ist in der Zeichnung eine kontinuierliche
Arbeitsweise dargestellt, obwohl die Erfindung diesbezüglich nicht beschränkt ist, ausgenommen von der
Tatsache, daß das konzentrierte Oxydat erfindungsgemäß notwendigerweise kontinuierlich in die zweite
Oxydationszone eingeführt werden muß.
In eine Oxydationszone 10, in der man ein Oxydationsmedium 11 in flüssiger Phase hält, wird über
eine Zuleitung 12 para-Xylol und über eine Zuleitung 13 Luft eingeleitet Über die Zuleitung 14 führt man
Katalysator (beispielsweise Kobaltacetattetrahydrai,
gelöst in para-Xylol) in eine Oxydationszone 10 ein. In die Oxydationszone 10 wird ferner, und zwar über eine
Leitung 15, ein Rücklaufstrom eingeleitet, der im wesentlichen aus para-Xylol besteht. In der Oxydationszone 10 werden para-Xylol und Sauerstoff in der
flüssigen Phase innig miteinander zusammengebracht, wodurch eine teilweise Oxydation des XyIoIs zu
para-Toluolsäure und sauerstoffhaltigen C8-Abkömmlingen
bzw. Verbindungen kommt, die weniger stark oxydiert sind als die Toluolsäure. Etwas para-Xylol wird
natürlich auch in gewissem Ausmaß zu den sauerstoffhaltigen Verbindungen mit 8 Kohlenstoffatomen umgewandelt,
die stärker oxydiert sind als Toluolsäure. Diese Umsetzungen sind exotherm, und eine entsprechende
Steuerung der Reaktionstemperatur erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß man einen Teil des zugesetzten
para-Xylols verflüchtigt und als Dampf abzieht. Das
para-Xylol läßt sich dann kondensieren und wieder zurückleiten (wobei man gegebenenfalls gleichzeitig
mitkondensiertes Wasser entfernen kann, beispielsweise durch Dekantieren), und zwar zusammen mit oder
getrennt von dem rückgeführten para-Xylol, das über die Leitung 15 eingespeist wird. Ein inniges Vermischen
der Reaktionsteilnehmer läßt sich durch Einblasen von Gas oder mittels einer geeigneten mechanischen
Rührvorrichtung (nicht gezeigt) erleichtern.
Ein Teil des Reaktionsmediums 11 der flüssigen Phase
wird aus der ersten Oxydationszone 10 kontinuierlich über eine Leitung 16 abgezogen und in eine
Xylolabtrennzone 20 geleitet, die zweckmäßigerweise aus einer oder aus einer Reihe üblicher bekannter
Fraktionierdestillationskolonnen besteht, und die mit üblichen Vorrichtungen zum Kontakt von Dampf und
Flüssigkeit (beispielsweise Böden) sowie Siedeeinrichtungen versehen sind. In der Abtrennzone 20 wird die
Hauptmenge des nicht-umgesetzten para-Xylols aus dem Oxydat der ersten Stufe entfernt. Nicht-umgesetztes
para-Xylol und irgendwelches restliches als Nebenprodukt gebildetes Wasser werden über die Leitung 21
über Kopf aus der Xylolabtrennzone abgeführt, worauf man sie im Kühler 22 kondensiert und dann zum
Dekanter 23 leitet. Das als Nebenprodukt im jeweiligen Ausmaß vorhandene Wasser ist mit para-Xylol nicht
mischbar und auch schwerer als dieses, und es setzt sich daher im Dekanter 23 ab und wird aus diesem über eine
Leitung 24 entfernt. Auch nicht-umgesetztes para-Xylol wird aus dem Dekanter 23 abgezogen, und zwar über
eine Leitung 25, und dann in zwei Teilmengen aufgetrennt. Eine Teilmenge hiervon wird über die
Leitung 15 in die erste Oxydationszone 10 zurückgeführt. Die zweite Teilmenge gelangt über eine Leitung
26 als Rückfluß in die Xylolabtrennzone 20 zurück.
Das konzentrierte Oxydat, nämlich das in der Oxydationszone 10 der ersten Zone gebildete Oxydat
(welches in bevorzugter Weise jetzt weniger als 25 Gewichtsprozent, und insbesondere 0 bis 5 Gewichtsprozent
nicht-umgesetztes Xylol enthält), wird über eine Leitung 27 aus der Xylolabtrennzone 20 entfernt
und kontinuierlich in die zweite Oxydationszone 30 eingespeist. In der Oxydationszone 30 hält man ein die
Reaktionsteilnehmer, Reaktionsprodukt und das Lösungsmittel enthaltendes Reaktionsmedium 31 in
flüssiger Phase. Über eine Leitung 32 wird die Oxydationszone 30 mit Lösungsmittel versetzt, das, wie
gezeigt, getrennt zugeführt wird, obgleich man es ohne weiteres auch im Gemisch mit dem durch die Leitung 27
fließenden konzentrierten Oxydat einführen kann. In die zweite Oxydationszone 30 wird über eine Leitung 33
ferner eine Quelle für molekularen Sauerstoff (zweckmäßigerweise Luft) eingeführt und über eine Leitung 34
weiterer Katalysator. Die in der ersten und in der zweiten Oxydationzone verwendeten Katalysatoren
können verschiedene Metallverbindungen sein, vorzugsweise verwendet man hierfür jedoch das gleiche
Metall. Ferner ist zu erwähnen, daß die Menge an Katalysator, die für eine entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit
in der zweiten Oxydationsstufe benötigt wird, etwas größer ist als diejenige für die erste
Oxydationsstufe. Da jedoch der Katalysator zwischen der ersten und der zweiten Oxydationszone nicht
entfernt werden muß (gewünschtenfalls kann man ihn natürlich entfernen), stammt ein ziemlicher Anteil des
für die zweite Oxydationszone erforderlichen Katalysators von dem Katalysator, der über die Leitung 14
in die erste Oxydationszone 10 eingeführt wurde. In der ersten Oxydationszone verwendet man zweckmäßigerweise ferner mehr als die erforderliche Menge an
Katalysator, und auf diese Weise hat man in der Oxydationszone 30 genügend Katalysator, ohne daß
man über die Leitung 34 getrennt weiteren Katalysator einführen muß.
In der Reaktionszone 30 wird das aus der ersten Reaktionsstufe stammende konzentrierte Oxydat in
hohem Ausmaß zu Terephthalsäure umgewandelt Das Reaktionsprodukt, welches praktisch ein Schlamm von
Terephthalsäure im Lösungsmittel ist, wird über die Leitung 35, die mit der Abtrennzone 40 in Verbindung
steht, aus der Oxydationszone 30 entfernt Die Abtrennzone 40 besteht zweckmäßigerweise aus einer
Reihe von Filtern oder Zentrifugen. Über eine Leitung 41 wird hierauf feste Terephthalsäure aus der
Abtrennzone 40 abgezogen. Man kann sie nach üblichen Verfahren weiter reinigen, so daß man zur Faserherstellung
geeignete Terephthalsäure erhält. Das Lösungsmittel (Mutterlauge), das gelöste Terephthalsäure, Nebenprodukte
und Katalysatorrückstände enthält, wird über eine Leitung 42 aus der Abtrennzone 4Ci entfernt. Dieses
Material kann man ohne oder mit einer vorherigen Zwischenverarbeitung ohne weiteres zum erneuten
Gebrauch wieder in die Oxydationszone 30 einführen. Die Steuerung der Temperatur (nämlich die Entfernung
der exothermen Reaktionswärme) erfolgt am besten mittels Kühlspiralen oder durch Verdampfen eines Teils
des Lösungsmittels, oder auch durch Kombination dieser Techniken. Das bei der Umsetzung als Nebenprodukt
auftretende Wasser wird vor dem Recyciieren am besten durch Entwässern des Lösungsmittels entfernt,
oder man kann dieses Wasser aus dem Reaktorabstrom entfernen.
Die erste Oxydationszone 10 und die zweite Oxydationszone 30 können jeweils aus einem oder
mehreren Reaktoren bestehen, die in Serie oder parallel oder in gemischter Weise miteinander verbunden sind.
Bei der zweiten Oxydationszone 30 ist es wichtig, daß man bei Verwendung mehrerer Reaktoren zumindest
eine gewisse Menge des konzentrierten Oxydats direk1
in jeden der Reaktoren einführt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert. In diesen Beispielen kommt
den im folgenden genannten Ausdrücken die jeweils beschriebene Bedeutung zu. Sämtliche Gasvolumina
wurden bei 00C und 1011 mbar ermittelt.
Umwandlung
Hierunter wird das Verhältnis (normalerweise in Prozent ausgedrückt) aus (a) den Molen an Iso- oder
Terephthalsäure in dem Abstrom aus der zweiten Oxydationszone und (b) den Molen an Aromaten
verstanden, die in der Einspeisung der zweiten Oxydationsstufe vorhanden sind, und diese Umwandlung
stellt ein Maß für die Ausbeute in der zweiten Stufe pro Durchgang dar.
Selektivität
Unter Selektivität versteht man das Verhältnis (normalerweise ausgedrückt in Prozent) aus (a) den
Molen an in der zweiten Oxydationsstufe gebildeter Isooder Terephthalsäure und (b) der Gesamtzahl an Molen
der Aromaten, die in die zweite Oxydationsstufe eingeleitet werden, minus die Gesamtzahl an Molen an
Aromaten (die keine Iso- oder Terephthalsäure sind), die in dem Abstrom aus der zweiten Oxydationsstufe
zurückbleiben. Dieser Ausdruck stellt ein Maß dar für
die Endausbeute, da sich die nicht zum gewünschten Produkt zählenden Aromaten gewinnen und zurückleiten lassen.
Ausbeute
Unter Ausbeute versteht man das Verhältnis (normalerweise ausgedrückt in Prozent) aus (a) den Molen
an als Verfahrensprodukt in dem Abstrom aus der zweiten Oxydationsstufe vorhandener Iso- oder Terephthalsäure und (b) der Gesamtzahl Mole der
Aromaten, die in die zweite Oxydationsstufe eingeführt werden.
Definitionsgemäß versteht man unter Umwandlung die Umwandlung in die jeweilige Phthalsäure, die
demzufolge gleichbedeutend ist mit der Ausbeute.
Reaktionsgeschwindigkeit
Unter Reaktionsgeschwindigkeit versteht man die Anzahl Mole Iso- oder Terephthalsäure, die pro Stunde
und Liter flüssiger Phase an Reaktionsmedium in der zweiten Oxydationszone gebildet werden.
κι Es wird darauf hingewiesen, daß die vorstehend
angegebenen Definitionen auf die Arbeitsweise der zweiten Oxydationsstufe beschränkt sind, obwohl es
sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um eine Zweistufenoxydation handelt. Die gewählten Definitio-
i'i nen scheinen jedoch insofern gerechtfertigt zu sein, als
Oxydationen von Xylol einfach und glatt ablaufen und für ihre hohen Reaktionsgeschwindigkeiten bekannt
sind, wobei man ohne weiteres sehr hohe Umwandlungen erhält. Oxydationen von Toluolsäure gelten
j» dagegen, wie bereits gesagt, als bekannt schwierig, und
sie laufen nur mit äußerst niedrigen Geschwindigkeiten ab und sind häufig gekennzeichnet durch ziemlich
niedere Umwandlungen.
B eispie1 1
500 g para-Xylol werden zusammen mit 100 ppm (auf
Gewicht bezogen) Kobaltnaphthenat in einen Autoklav aus rostfreiem Stahl gegeben. Der Autoklavinhalt wird
unter Rühren auf 1505C erhitzt. Sodann leitet man 1,5
in Stunden lang Luft mit einer Geschwindigkeit von 100
Liter pro Stunde (gemessen bei 00C und 1011 mbar) ein,
wobei man den Druck auf 11,2 bar hält. Übersiedendes
Xylol und Wasser werden kondensiert, worauf man das Wasser abdekantiert und die kondensierte organische
;". Phase in den Autoklav zurückführt.
Die Analyse des Produkts zeigt eine Xylol-Umwand-
lung von 24%. A.uf einer von Xylol freien Basis bezogen
sind etwa 45 Molprozent des Oxydats sauerstofihaltige Verbindungen mit 8 Kohlenstoffatomen, die weniger
vollständig oxydiert sind als Toluolsäure.
Nach Entfernen von nicht-uiiigesetzteni Xylol und
Reaktionswasser verwendet man diesen Abstrom zur Beschickung der nachfolgenden zweiten Oxydationsstufe.
A'y Beispiel 2
Ein gemäß Beispiel 1 erhaltenes, praktisch xylol- und wasserfreies Oxydat der ersten Stufe wird in zwei
Teilmengen aufgeteilt. Etwa 18% des Oxyaats werden
rx> mit Essigsäure als Lösungsmittel auf eine Aromatenkonzentration
von 0,91 Mol pro Liter vermischt Das erhaltene Gemisch wird zusammen mit 0,1 Mol pro
Liter Kobaltdiacetattetrahydrat in ein Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl geleitet und dort auf 1000C erhitzt.
ϊϊ Den Rest des Oxydats aus der ersten Stufe vermischt
man mit Essigsäure auf eine Aromatenkonzentration von 1,8 MoI pro Liter sowie nut Kobalt in einer Menge
von 0,09 Mol pro Liter. Der so erhaltene Ansatz wird zusammen mit Luft (190 liter pro Stunde) während
eines Zeitraums von 3 Stunden kontinuierlich in den Reaktor gepumpt, und zwar bei einem Druck von
18 bar.
Die Analyse des Endoxydats ergibt 97,4% Ausbeute an Terephthalsäure.
Beispiele 3-12
Die in Beispiel 2 beschriebene Arbeitsweise wird mit praktisch identischen Oxydaten aus der ersten Stufe
wiederholt. Die Reaktionsbedingungen dieser Beispiele
können der folgenden Tabelle I entnommen werden. Bei allen Beispielen arbeitet man bei einem Druck von
18 bar sowie bei einer Luftzufuhr von 190 Liter pro Stunde.
Den in Tabelle I zusammengefaßten Ergebnissen
kann entnommen werden, daß die Temperatur einen sehr starken Einfluß hat auf die Ausbeute an
Terephthalsäure. Umsetzungen bei 100 bis 1100C
ergeben wesentlich höhere Ausbeuten als solche bei 130oCoderbei85°C.
No. | Tempe | Ausgangsbeschickung | Kobalt- | Prozentuale | Kontinuierliche Beschickung | Kobalt- | Zeit | Ausbeute Reaklions- | geschwindig |
ratur | Aromalen- | Konzen | Menge der | Aromaten- | Konzen | Stunden | Mol-% | keit | |
C | Konzen | tration | gesamten | Konzen- | tration | Mol/Liter/ | |||
tration | . Mol/Liter | ursprüng | trulion | Mol/Liter | Stunden | ||||
Mol/Liier | lichen | Mol/Liier | |||||||
Aromaten | 0,74 | ||||||||
0,1 | 18,5 | 0,09 | 3,0 | 97,4 | 0,38 | ||||
3 | 100 | 0,91 | 0,14 | 42,8 | 1,82 | 0,1 | 1,0 | 40,0 | 0,66 |
4 | 130 | 0,50 | 0,2 | 51,5 | 1,38 | 0,2 | 2,0 | 53,0 | 0,86 |
5 | 130 | 2,0 | 0,2 | 53,0 | 1,74 | 0,2 | 2,0 | 69,0 | 0,44 |
6 | 130 | 2,0 | 0,2 | 53,0 | 1,6 | 0,2 | 5,0 | 85,0 | 0,89 |
7 | 130 | 2,0 | 0,2 | 25,0 | 1,6 | 0,18 | 2,2 | 98,5 | 1,35 |
8 | 110 | 0,91 | 0,1 | 18,5 | 1,82 | 0,10 | 1.5 | 83,6 | 0,75 |
9 | 100 | 0,95 | 0,2 | 18,5 | 1,89 | 0,2 | 3,0 | 92,7 | 0,76 |
10 | 85 | 1,04 | 0,1 | 18,5 | 2,05 | 0,1 | 3,0 | 90,8 | 0,76 |
11 | 85 | 1,0 | 0,1 | 18,5 | 2,0 | 0,1 | 3,0 | 93,4 | ' und 1011 mbar |
12 | 85 | 1,0 | Beispiel 13 | 2,0 | keit von 130 Liter | pro Stunde | (bei 00C | ||
500 g para-Xylol und 500 g Essigsäure werden zusammen mit 50 ppm (Gewichtsbasis) Kobaltdiacetattetrahydrat
in einen Autoklav aus rostfreiem Stahl gegeben. Der Autoklav wird verschlossen, gerührt und
sein Inhalt auf 1500C erhitzt. Sodann leitet man bei
einem Druck von 10,2 bar 1,5 Stunden lang Luft mit einer Geschwindigkeit von 100 Liter pro Stunde ein.
Aufgekochtes Wasser, Essigsäure und Xylol werden kondensiert und in den Reaktor zurückgeführt.
Zur Entfernung des Reaktionswassers, der Essigsäure sowie des nicht-umgesetzten XyIoIs wird das Oxydat
destilliert. Die Analyse des Destillats ergibt eine Xylolumwandlung von 20%, wobei etwa 44 Molprozent
sauerstoffhaltige Verbindungen mit 8 Kohlenstoffatomen sind, die weniger oxydiert sind als die Toluolsäure.
Dieses praktisch wasser- und xylolfreie Oxydat wird dann wie in Beispiel 3 beschrieben weiter oxydiert. Die
Ausbeute an Terephthalsäure beträgt 97,5%.
Beispiel 14
Para-Xylol wird unter Rühren kontinuierlich in einem 1 Liter fassenden Autoklav aus Stahl oxydiert, der mit
einem Auslaß für die flüssige Phase versehen ist, der so ausgestattet ist, daß in dem Autoklav ein Volumen von
500 ecm Flüssigkeit aufrechterhalten wird. Während der Oxydation verflüchtigt sich etwas para-Xylol, das über
einen Dampfauslaß abgezogen, kondensiert und wieder in den Autoklav zurückgeleitet wird, nachdem man das
bei der Umsetzung als Nebenprodukt entstandene Wasser abdekantierte. Das para-Xylol enthält bei
diesem Beispiel 50 ppm (Gewicht) Kobaltnaphthenal, und es wird mit einer Geschwindigkeit von 2500 g
Stunde in den Autoklav eingegeben. Als Oxydationsmittel verwendet man Luft, die man mit einer Geschwindigg
)
Oxydation hält man den Autoklav auf 130°C und einem Druck von 18 bar. Bei diesen Bedingungen beträgt die
Verweilzeit des para-Xylols im Autoklav etwa IC
Minuten, und es werden etwa 5,2% der para-Xylolbeschickung
zu einem Oxydat umgesetzt, das p-Toluolsäure und eine sauerstoffhaltige Verbindungsart mit 8
Kohlenstoffatomen enthält, die weniger vollständig oxydiert ist als die Toluolsäure. Bezogen auf eine
xylolfreie Basis enthält das Oxydat etwa 20 bis 30 Mol Toluolsäure, etwa 70 bis 80 Mol weniger oxydierte
Stoffe und etwa 1 bis 5 Mol stärker oxydierte Materialien. Den Abstrom destilliert man hierauf ir
einer 10-Platten-Oldershow-Kolonne, die einen Durchmesser
von etwa 2,5 cm hat, und die man auf einen Druck von 1 bar hält, wobei das Rückflußverhältni;
0,3 : 1 beträgt (Mol Rückfluß pro Mol reinem Überkopf destillat auf wasserfreier Base bezogen), um auf diese
Weise praktisch das gesamte darin enthaltene nicht-umgesetzte para-Xylol zu entfernen. Das so hergestellte
konzentrierte Oxydat vermischt man dann mit so vie Essigsäure, daß das Gemisch zwei Mol aromatischt
Substanzen pro Mol Essigsäure enthält, und das se erhaltene Gemisch leitet man kontinuierlich in einer
zweiten Autoklav ein, der identisch gebaut ist wu derjenige der ersten Oxydationsstufe. Ferner gibt mat
auch weiteres Kobaltdiacetattetrahydrat zu, und zwar it einer Menge, daß die dadurch erhaltene Kobaltkonzen
tration ständig auf 0,2 Mol Kobalt pro Litei Gesamtgemisch gehalten wird. Dieser zweite Autoklav
wird auf einer Temperatur von 130°C und einen Gesamtdruck von 35 bar gehalten, und man leitet in ihr
ebenfalls Luft in einer Geschwindigkeit ein, die zu Aufrechterhaltung einer Sauerstoffkonzentration ir
dem die zweite Oxydationsstufe verlassenden Abga:
von 5 Molprozent ausreicht Die Flüssigkeitsgeschwindigkeit des Autoklav der zweiten Stufe wird ferner so
gesteuert, daß die Verweilzeit darin zwei Stunden beträgt Der Abstrom wird kontinuierlich entfernt und
gaschromatographisch untersucht Hierbei ergibt sich eine Umwandlung von 87,2%. Die ermittelte Geschwindigkeit
beträgt 0,87 Mol pro Liter und Stunde. Die Selektivität der Umsetzung liegt bei über 95%. Dieses
Beispiel wird wiederholt unter Verwendung von meta-Xylol als Beschickung. Man erhält dabei im
wesentlichen identische Umwandlungen, Selektivitäten und Bildungsgeschwindigkeiten für Isophthalsäure.
Die Arbeitsweise von Beispiel 14 wird mit allen Maßnahmen mit der Ausnahme wiederholt, daß die
Temperatur der zweiten Oxydationsstufe nur 11O°C
beträgt und die Verweilzeit im Reaktor auf 0,5 Stunden herabgesetzt ist (und zwar durch Erhöhung der
Zugabegeschwindigkeit). Die dabei erhaltene Umwandlung beträgt 97,5%. Die Geschwindigkeit liegt bei 3,85
Mol pro Liter und Stunde.
Die in Beispiel 14 beschriebene Arbeitsweise wird erneut wiederholt, wobei man in der zweiten Reaktionsstufe jedoch bei einem verminderten Druck von 18 bar
arbeitet, und die Sauerstoffkonzentration im Abgas auf 4 Molprozent gehalten wird. Ferner wird die Katalysatorkonzentration
in der zweiten Oxydationsstufe auf die Hälfte reduziert, nämlich auf einen Wert von 0,1 Mol
pro Liter. Die Umsetzungstemperatur beträgt 100°C,
und die Verweilzeit liegt bei 1,0 Stunden. Man erhält eine Umwandlung von 90,5%, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit
1,81 Mol pro Liter und Stunde beträgt. Die Selektivität liegt bei über 93 Molprozent.
Die in Beispiel 14 beschriebene Verfahrensweise wird wiederum wiederholt, wobei man zusätzlich die
Einspeisung in die zweite Oxydationsstufe (vor dem Vermischen mil dem Lösungsmittel Essigsäure) mit
para-Xylol soweit verdünnt, daß die dadurch entstehende
Einspeisung für die zweite Reaktionsstufe 4 Mol Xylol pro Mol ursprüngliches Oxydat enthält. Die
zweite Oxydationsstufe wird unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wie bei Beispiel 16, wobei
jedoch abweichend davon die Verweilzeit auf 3 Stunden erhöht wird. Die Umwandlung beträgt 82% bei einer
Selektivität von91%.
Die in Beispiel 16 beschriebene Arbeitsweise wird insgesamt wiederholt, wobei man jedoch abweichend
davon die Verweilzeit auf 2 Stunden erhöht und die für die zweite Oxydationsstufe vorgesehene Einspeisung so
stark mit para-Xylol verdünnt, daß das konzentrierte Oxydat 43 Gewichtsprozent para-Xylol enthält. Bei der
zweiten Oxydationsstufe dieses Beispiels beträgt die Verweilzeit 2 Stunden. Die erhaltene Umwandlung liegt
bei 89,5%, und die Selektivität liegt wie bei den vorherigen Beispielen bei über 90%. Die Reaktionsgeschwindigkeit
beträgt 0,89 Mol pro Liter und Stunde.
In einem 1 Liter fassenden Autoklav aus rostfreiem Stahl, der mit einem Ablaß für Flüssigphase versehen ist,
welcher auf ein Volumen von 500 ecm Flüssigkeit im Reaktor eingestellt ist, wird para-Xylol kontinuierlich
oxydiert Das während der Oxydation sich verflüchtende para-Xylol wird über einen Dampfablaß abgezogen,
kondensiert und erneut in den Autoklav eingeleitet, und zwar nach Abdekantieren des bei der Umsetzung als
Nebenprodukt gebildeten Wassers. Das in diesem Beispiel verwendete pera-Xylol enthält 50 ppm (Gewicht)
Kobaltnaphthenat, und es wird mit einer Geschwindigkeit von 800 g pro Stunde in den Autoklav
eingespeist Als Oxydationsmittel verwendet man Luft, die man mit einer Geschwindigkeit von 190 Liter pro
Stunde (bei 0°C sowie 1011 mbar gemessenes Gasvolumen)
einleitet Während der Oxydation hält man den Autoklav auf einer Temperatur von 1300C und einem
ι > Druck von 18 bar. Bei diesen Bedingungen werden etwa
17,9% der Einspeisung an para-Xylol zu einem Oxydat umgesetzt, das para-Toluolsäure und sauerstoffhaltige
Verbindungsarten mit 8 Kohlenstoffatomen enthält, die weniger oxydiert sind als die Toluolsäure. Den Abstrom
2» destilliert man hierauf zur Entfernung von praktisch der
Gesamtmenge an darin enthaltenem nicht-umgesetztem para-Xylol. Das auf diese Weise gebildete konzentrierte
Oxydat wird sodann mit soviel Essigsäure vermischt, daß das Gemisch 2 Mol aromatische Substanzen pro
r, Liter als Lösungsmittel verwendete Essigsäure enthält, und dieses Gemisch leitet man kontinuierlich in einen
zweiten Autoklav ein, der ähnlich gebaut ist wie derjenige der ersten Oxydationsstufe. Ferner wird
weiteres Kobalt zugegeben (und zwar als Diacetattetra-
iii hydrat), so daß die erhaltene Kobaltkonzentration
ständig 0,2 Mol Kobalt pro Liter Totalgemisch beträgt. Diesen zweiten Autoklav hält man auf einer Temperatur
von 110° C und einem Gesamtdruck von 35 bar, und man
leitet in ihn ebenfalls Luft ein, und zwar in einer solchen
r, Geschwindigkeit, daß sich hierdurch in dem die zweite
Oxydationsstufc verlassenden Abgas eine Sauerstoffkonzentration von 5 Molprozent aufrechterhalten läßt.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit der zweiten Stufe des Autoklav wird ferner so gesteuert,
•to daß die Verweilzeit im Autoklav eine Stunde beträgt Der Abstrom wird kontinuierlich abgezogen und
gaschromatographisch analysiert. Hierbei ergibt sich eine Umwandlung von 97,0%. Die ermittelte Reaktionsgeschwindigkeit
beträgt 1,94 Mol pro Liter und Stunde,
■Ti und die Selektivität liegt bei etwa 97%. Die in diesem
Beispiel beschriebene Verfahrensweise wird unter Verwendung von meta-Xylol als Beschickung wiederholt.
Man erhält praktisch identische Umwandlungen, Selektivitäten und Geschwindigkeiten für die Bildung
in von Isophthalsäure.
Vergleichsversuche A-C
Im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen Versuchen führt man nun einen Versuch durch, indem
■-,-, man als Beschickung für die zweite Oxydationsstufe chemisch reines para-Xylol (welches über 99,8 Gewichtsprozent
para-Xylol enthält) verwendet, wobei die Reaktionsbedingungen dieses Vergleichsbeispiels ansonsten
identisch sind zu denjenigen der zweiten wi Oxydationsstufe von Beispiel 14. Die hierbei ermittelte
Selektivität beträgt etwa 84%. Die Umwandlung liegt bei nur 32,5%, was einer Reaktionsgeschwindigkeit von
0,32 Mol pro Liter und Stunde entspricht. Demgegenüber werden bei allen vorstehend genaitnnten Beispiele
len Umwandlungen um 90% oder darüber erreicht, die demzufolge fast dreimal höher sind als die beim
vorliegenden Beispiel beobachtete Umwandlung. Der hierbei erhaltene Abstrom enthält ziemliche Mengen an
Toluolsäure. Es werden daher weitere Vergleichsversuche
durchgeführt Als Beschickungen hierfür werden para-Xylül sowie eine Teilmenge des aus dem
Vergleichsversuch A erhaltenen Abstroms verwendet, den man zuerst (durch Filtrieren oder Kristallisieren bei 5
niederer Temperatur) entsprechend behandelt, um hierdurch die darin enthaltene Terephthalsäure zu
entfernen. Die verwendete Molmenge an para-Xylol entspricht der Molmenge an entfernter Terephthalsäure.
Bei dem ersten dieser beiden Versuche (Versuch B) werden Verfahren und Bedingungen von Vergleichsversuch
A wiederholt Die hiernach ermittelte Umwandlung beträgt nur 14,1%, und sie liegt demzufolge bei
weniger als der Hälfte des Vergleichs, und die Umsetzungsgeschwindigkeit beträgt nur 0,14 Mol pro π
Liter und Stunde. Beim zweiten dieser Versuche (Versuch C) erhöht man die Verweilzeit von 2 auf 4
Stunden, was zu einer Umwandlung von 28,5% führt Dies bedeutet mit anderen Worten, daß die Umwandlungsgeschwindigkeit
praktisch unverändert bei 0,14 Mol pro Liter und Stunde bleibt Die Vergleichsversuche
B sowie C stellen im wesentlichen eine Wiederholung der in der veröffentlichten ZA-PS 68-5837
beschriebenen Arbeitsweisen dar.
Vergleichsversuch D
Ein weiterer Vergleichsversuch wird durchgeführt unter Verwendung der in Beispiel 15 beschriebenen
Bedingungen, wobei man in die zweite Oxydationsstufe anstelle eines konzentrierten Oxydats jedoch reines «1
para-Xylol einspeist. Die Verweilzeit in der zweiten Oxydationsstufe dieses Vergleichsversuches liegt ferner
achtmal höher, nämlich bei 4 Stunden, anstelle von 0,5 Stunden beim Beispiel 15. Trotz dieser 8fach erhöhten
Verweilzeit beträgt die Umwandlung nur 46,3%, was η einer Reaktionsgeschwindigkeit von 0,22 Mol pro Liter
und Stunde entspricht. Die Selektivität liegt bei etwa 820/0.
Vergleichsversuch E
Als Parallelversuch zu den Vergleichsversuchen B sowie C wird hierfür eine Teilmenge des beim
Vergleichsversuch D erhaltenen Abstroms von Terephthalsäure befreit, indem man diese abfiltriert und bei
niederer Temperatur kristallisiert. Dieses terephthal- v>
säurefreie Material, das viel Toluolsäure enthält, vermischt man mit para-Xylol und wiederholt mit dieser
Beschickung die Arbeitsweise des Vergleichsversuchs D, wodurch man eine Umwandlung von 28,6% erhält
und eine Umwandlungsgeschwindigkeit von 0,14 Mol vi pro Liter und Stunde.
Eine andere Probe eines gemäß Beispiel 19 hergestellten konzentrierten Oxydats wird (vor dem π
Vermischen mit Essigsäure) soweit mit para-Xylol verdünnt, daß das Oxydat 59 Gewichtsprozent para-Xylol
enthält. Das so erhaltene verdünnte Oxydat oxydiert man dann unter den in Beispiel 19 beschriebenen
Bedingungen in einer zweiten Oxydationsstufe. Die eo Umwandlung beträgt 93%, während die Selektivität bei
über etwa 90% bleibt. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 1,86 Mol pro Liter und Stunde.
Eine weitere Teilmenge des gemäß Beispiel 19 hergestellten konzentrierten Oxydats wird als Beschikkung
für eine zweite Oxydationsstufe verwendet, die wie in Beispiel 16 beschrieben durchgeführt wird, wobei
die Verweilzeit jedoch 1,5 Stunden beträgt Hierdurch erhält man eine Umwandlung von 89%, eine Selektivität
von über 90% und eine Reaktionsgeschwindigkeit von 134 Mol pro Liter und Stunde.
Eine weitere Teilmenge des gemäß Beispiel 19 hergestellten Oxydats wird (vor dem Vermischen mit
Essigsäure) soweit mit para-Xylol verdünnt daß die hierdurch entstehende Beschickung für die zweite
Oxydationsstufe 2 Mol Xylol pro Mol ursprüngliches Oxydat enthält Die zweite Oxydationsstufe wird
genauso durchgeführt wie bei Beispiel 17. Die Selektivität liegt bei über 90%, und zwar bei einer
Umwandlung von 81,5%.
Vergleichsversuch F
Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Arbeitsweise verwendet man für die zweite Oxidationsstufe reines
para-Xylol, und diese Oxydationsstufe wird nach den in Beispiel 14 beschriebenen Bedingungen durchgeführt
Die Umwandlung liegt bei etwa 6%, und sie ist für eine genaue Messung zu niedrig. Die Reaktionsgeschwindigkeit
beträgt 0,057 Mol pro Liter und Stunde.
Die in Beispiel 14 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, VrObei die Einspeisgeschwindigkeit für Xylol
250 g pro Stunde beträgt und der Luftstrom in einer Geschwindigkeit von 190 Liter pro Stunde (gemessen
bei 0°C und 1011 mbar) eingeleitet wird. Die Reaktionstemperatur ist auf 1500C erhöht. Die hierbei erhaltene
Umwandlung von para-Xylol liegt bei 48,2%. Dieses Oxydat befreit man von nicht-umgesetztem para-Xylol
und verwendet es dann als Beschickung für eine Reihe Oxydationen in der zweiten Stufe. Beim ersten dieser
Versuche führt man die zweite Stufe unter den in Beispiel 18 beschriebenen Bedingungen durch. Die
Umwandlung beträgt 84%, und die Selektivität liegt bei etwa 92%. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist 0,84 Mol
pro Liter und Stunde.
Das gemäß der ersten Stufe des Beispiels 23 erhaltene konzentrierte Oxydat wird als Beschickung für eine
zweite Oxydationsstufe verwendet, die man unter den Bedingungen des Beispiels 23 durchführt, wobei jedoch
abweichend davon die Verweilzeit von 2 auf 3 Stunden erhöht ist. Die Umwandlung beträgt 89%, und die
Selektivität liegt bei etwa 94%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 0,59 Mol pro Liter und Stunde.
Für dieses Beispiel verwendet man eine Teilmenge des gemäß Beispiel 23 erhaltenen konzentrierten
Oxydats, und man arbeitet genauso wie bei Beispiel 24, mit der Ausnahme, daß anstelle des bei Beispiel 24
verwendeten Kobaltkatalysators eine äquimolare Menge Manganacetat eingesetzt wird. Umwandlung, Selektivität
und Reaktionsgeschwindigkeit ähneln praktisch denjenigen des Beispiels 24.
Das gemäß der ersten Verfahrensstufe von Beispiel 23 erhaltene konzentrierte Oxydat verwendet man als
Beschickung für eine zweite Oxydationsstufe, die unter den in Beispiel 23 verwendeten Bedingungen durchge-
führt wird, wobei man jedoch abweichend davon die
Verweilzeit von 2 auf 4 Stunden erhöht Die Umwandlung liegt bei 92%, und die Selektivität bei
?5%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 0,46.
B e i s ρ i e 1 27
Das gemäß Beispiel 22 in der ersten Stufe erhaltene konzentrierte Oxydat verwendet man als Beschickung
für eine zweite Oxydationsstufe, die unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wird wie bei Beispiel 26,
wobei abweichend davon die Katalysatorkonzentration jedoch nur 0,05 Mol pro Liter beträgt Die Umwandlung
liegt bei 76,4%, und die Selektivität bei 90%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 0,38.
B e i s ρ i e 1 28
Das in der ersten Stufe gemäß der Verfahrensweise von Beispiel 23 erhaltene konzentrierte Oxydat
verwendet man als Beschickung für eine zweite Oxydationsstufe, die unter den gleichen Bedingungen
durchgeführt wird wie bei Beispiel 26, mit der Ausnahme, daß die Aromatenkonzentration der zweiten
Oxydation nur 1,0 Mol pro Liter beträgt Die Umwandlung liegt bei 84%, bei einer Selektivität von
92%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 0,21.
Die Verfahrensweise von Beispiel 28 wird wiederholt mit einer Aromatenkonzentration von 4,0 Mol pro Liter.
Die Umwandlung beträgt 95%, und die Selektivität 96%. Die Reaktionsgeschwindigkeit liegt bei 0,95.
Eine weitere Menge des bei der ersten Oxydation nach Beispiel 23 erhaltenen konzentrierten Oxydats
wird (vor dem Vermischen mit Essigsäure) auf 0,4 Mol Xylol pro Mol ursprüngliches Oxydat verdünnt. Die
zweite Oxydationsstufe führt man bei den gleichen Bedingungen durch wie bei Beispiel 17. Die Umwandlung
beträgt 82,2%, und die Selektivität liegt bei über 90%.
Die Arbeitsweise des Beispiels 14 wird wiederholt mit einer Einleitgeschwindigkeit von Xylol von 125 g pro
Stunden und einem Luftstrom von 150 Liter pro Stunde.
Die Reaktionstemperatur erhöht man auf 150°C. Die
sich ergebende Umwandlung für para-Xylol beträgt 62,4%. Das hierbei erhaltene Oxydat befreit man von
nicht-umgesetztem para-Xylol und verwendet es dann als Beschickung für eine Reihe zweiter Oxydationsstufen.
Das erste dieser zweiten Oxydationsverfahren wird unter Wiederholung der in Beispiel 23 beschriebenen
Bedingungen durchgeführt, wobei jedoch abweichend davon die Katalysatorkonzentration von 0,1 Mol pro
Liter auf 0,4 Mol pro Liter erhöht wird Die Umwandlung beträgt 91,5%, und die Selektivität etwa
93%. Die Reaktionsgeschwindigkeit liegt bei 0,915 Mol pro Liter und Stunde.
B e i s ρ i e I 32
Ein gemäß Beispiel 31 hergestelltes konzentriertes Oxydat wird als Beschickung für eine zweite Oxydationsstufe
verwendet, die man bei einem Gesamtdruck von 42 bar durchführt, und während der man die
Sauerstoffkonzentration im Abgas auf 4,2 Molprozent hält. Die Katalysator- und Lösungsmittelkonzentrationen
sind gleich wie bei Beispiel 16. Die Reaktionstemperatur beträgt 85° C, und die Verweilzeit liegt bei 1,0
Stunden. Man erhält eine Umwandlung von 60,5%, bei
einer Selektivität von 90%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 1,20 Mol pro Liter und Stunde.
B e i s ρ i e 1 33
Das gemäß Beispiel 31 hergestellte konzentrierte Oxydat verwendet man als Beschickung für eine zweite
Oxydationsstufe, die unter den gleichen Bedingungen ίο durchgeführt wird wie bei Beispiel 17 beschrieben. Die
Umwandlung beträgt 82%, und die Selektivität liegt bei 91 %. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 0,55.
ir> Man verwendet wiederum das gemäß Beispiel 31
erhaltene konzentrierte Oxydat als Beschickung für eine zweite Oxydationsstufe, die in allen Teilen genauso
durchgeführt wird wie bei Beispiel 32, mit der einzigen Ausnahme, daß man dem konzentrierten Oxydat 0,3
Mol Acetaldehyd pro Liter Totalbeschickung zusetzt. Hierbei erhält man eine Umwandlung von 88% bei
einer Selektivität von etwa 90%. Die Reaktionsgeschwindigkeit beträgt 1,78 Mol pro Liter und Stunde.
Be i sρ i el 35
Die in Beispiel 24 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, wobei man abweichend davon jedoch die
Temperatur der zweiten Oxydationsstufe auf 130° C erhöht. Die Umwandlung liegt bei 60,0% bei einer
j(i Selektivität von 89%. Die Reaktionsgeschwindigkeit
beträgt 0,40.
Die in Beispiel 24 beschriebene Arbeitsweise wird
)■> wiederholt, mit der Ausnahme, daß man die Temperatur
der zweiten Oxydationsstufe auf 85°C einstellt. Hierbei erhält man eine Umwandlung von 86% bei einer
Selektivität von 90,0%. Die Reaktionsgeschwindigkeit liegt bei 0,57.
Ein Vergleich der gemäß den Vergleichsversuchen A, D und F erhaltenen Ergebnisse, insbesondere in bezug
auf Umwandlung und Reaktionsgeschwindigkeit, zeigt ganz deutlich die den bekannten Oxydationsverfahren
von Xylol anhaftenden Nachteile. Die Reaktionsge-
4Λ> schwindigkeiten sind so niedrig, daß man praktisch zu
keinen hohen Umwandlungen zu Phthalsäuren kommen kann. Höhere Temperaturen scheinen zwar diese
Umwandlungsgeschwindigkeit zu verbessern, die Umwandlung zu den Phthalsäuren bleibt jedoch niedrig,
ίο und die dabei erhaltene Selektivität nimmt ab. Bei den
Vergleichsversuchen B, C und E wird die Xylolbeschikkung mit aus Xylol-Oxydationsverfahren rückgeleiteten
Materialien versetzt, und es läßt sich feststellen, daß dies zu einer weiteren Erniedrigung der Reaktionsgeschwin-
r>s digkeit führt, was wiederum zusätzliche Schranken zum
Erreichen hoher Umwandlungen darstellt.
Die Analyse der Beispiele 23,24, 26,35 sowie 36 zeigt
die normale Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit unter Umkehr klassischer Kinetiken. Beachtlich ist
jedoch der umgekehrte Einfluß der Temperatur bei Beispiel 35. Die gleiche Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit
mit der Temperatur läßt sich qualitativ durch Vergleich der Beispiele 14 sowie 15 erkennen.
Diese Geschwindigkeitsabnahme kann man als teilweise
bs Erklärung für das Scheitern früherer Versuche ansehen,
aus Xyiolen nach einem einstufigen Verfahren Iso- oder
Terephthalsäure in guten Ausbeuten herzustellen.
Die Analyse der Beispiele 17, 22 und 30, die alle etwa
Die Analyse der Beispiele 17, 22 und 30, die alle etwa
die gleiche Endumwandlung und Umsetzungsgeschwindigkeit ergeben, zeigt, daß man in Gegenwart
steigender Mengen an nicht entferntem Xylol bei der zweiten Umsetzungsstufe zu einem vorgegebenen
Ergebnis kommen kann, wenn die Umwandlung in der ersten Stufe niedriger ist. Durch entsprechende
Extrapolationen, die auf der Annahme beruhen, daß in
keiner Zwischenstufe Xylol entfernt wird, gelangt man zu dem Ergebnis, daß sich entsprechende Resultate
nicht in einer einzigen Stufe erhalten lassen. Demnach ist eine zumindest teilweise Entfernung von Xylol
zwischen den einzelnen Stufen erforderlich, wenn man zu den erfindungsgemäß gegebenen Vorteilen gelangen
möchte.
Claims (2)
1. Verfahren zur Oxidation von zumindest einem Vertreter aus meta- und para-Xylol in die entsprechende
Phthalsäure in flüssiger Phase in einer Oxidationszone mit molekularem Sauerstoff in
Gegenwart eines Kobalt-, Mangan-, Vanadium- oder Cer-Oxidationskatalysators sowie in Gegenwart
oder in Abwesenheit einer aliphatischen Carbonsäu- ι ο re mit 2 bis 6 Kohlenwasserstoffatomen als
Lösungsmittel, wobei man das Xylol zunächst in einer ersten Reaktionszone teilweise oxidiert, und
das erhaltene Oxidat in der zweiten Oxidationszone in Gegenwart einer aliphatischen Carbonsäure mit 2 ι ϊ
bis 6 Kohlenstoffatomen als Lösungsmittel, in welchem ein Kobalt-Oxidationskatalysator gelöst
ist, und in Gegenwart eines organischen Aldehyds bei einer Temperatur zwischen etwa 50 und etwa
150° C kontinuierlich weiter oxidiert, aus der zweiten
Oxidationszone einen Schhmm aus der bei der
Umsetzung entstandenen Phthalsäure in dem Carbonsäurelösungsmittel abzieht und die Phthalsäure
aus diesem Schlamm gewinnt, dadurch gekennzeichnet, daß man 2r>
a. das Xylol in der ersten Oxidationszone solange oxidiert, bis etwa 2 bis nicht über etwa 70% des
XyIoIs in ein Oxidat umgesetzt sind, das auf xylol- und lösungsmittelfreier Basis etwa 15 bis so
60 Moi-% Toluylalkohol, etwa 15 bis 70 Mol-% Toluylaldehyd, etwa 4 bis 65 Mol-% Toluyisäure,
etwa 0,001 bis 5 Mol-% Carboxybenzylalkohole, etwa 0,001 bis 5 Mol-% Carboxybenzaldehyde,
etwa 0,001 bis 10 Mol-% Phthalsäuren r> enthält,
b. aus dem erhaltenen Oxidat vor der Zuführung zur zweiten Oxidationszone zumindest eine
überwiegende Menge an nicht umgesetztem Xylol entfernt, wobei wenigstens eine solche κι
Xylolmenge entfernt wird, daß die im konzentrierten Oxidat zurückbleibende Menge an
Xylol, ausgedrückt durch die Molzahl M, der Gleichung
Λ/=5,27 · (e-"55X) 4>
entspricht, worin Λ/die pro Mol konzentrierten
Oxidats zurückbleibende Molzahl an Xylol auf xylolfreier Basis ist und X die in der ersten
Oxidationszone umgewandelte Xylolmenge, w ausgedrückt als Dezimalbruch, bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe a) das Xylol bei einer
Temperatur zwischen etwa 500C und etwa 2200C in v>
Abwesenheit von von außen zugesetztem Lösungsmittel solange oxidiert, bis etwa 10 und nicht mehr
als etwa 40% des Xyiols zum entsprechenden Oxidat umgewandelt sind, und in Stufe b) aus dem
erhaltenen Oxidat zumindest 90% des nicht bo umgesetzten Xyiols entfernt.
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