DE2360554A1 - Thermoplastisches material, insbesondere zum bandagieren und modellieren - Google Patents
Thermoplastisches material, insbesondere zum bandagieren und modellierenInfo
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Description
Tel. 2Ö03SÖ9
0"J2
Göran Uno Unosson Lundberg,
S-722 14 Västeras, Schweden
S-722 14 Västeras, Schweden
Thermoplastisches Material, insbesondere zum Bandagieren
und Modellieren
Die Erfindung betrifft ein thermoplastisches Material,
insbesondere zum Bandagieren und Modellieren, das ober—,
halb einer bestimmten Formtemperatur leicht plastisch verformbar ist und unterhalb einer tiefer liegenden Temperatur,, der maximalen Einsatztemperatur, formbeständig
ist. Das Material eignet sich insbesondere zur Herstellung
bewegungshinde£nder und festlegender Verbände nach Art
der Gipsverbande.
In der Regel weisen thermoplastische Stoffe einen relativ
gjrossen Temperaturbereich zwischen dem Erweichungspunlct
und der Temperatur,, bei der sie gut formbar, d.h. unter
Aufwendung nur geringster Kräfte plastisch modellierbar
sind» auf. Aus diesem Grund können solche Thermoplaste ;
in solchen Einsatzgebieten nicht verwendet werden, die eine
Formgebung mit blassen Händen erfordern. Jede Berührung solcher thermoplastischer Stoffe mit der blossen Haut kann
insbesondere aufgrund der erforderlichen relativ hohen Temperaturen recht unangenehm werden, und zwar insbesondere
dann, wenn von den Thermoplasten eine Formbeständigkeit bei Zimmertemperatur oder Körpertemperatur gefordert wird. Aus
den genannten Gründen haben sich thermoplastische Stoffe zur Herstellung steifer Verbände bisher in der Praxis nicht
einführen können. Entweder weisen solche Stoffe bei ihrer maximalen Einsatz temperatur, die für den medizinischen
Bereich bei etwa 40 C liegt, keine ausreichende Formbeständigkeit mehr auf, oder sie sind in der Regel nicht mehr
leicht formbar bei einer Temperatur, die von der ungeschützten
Haut noch nicht als Verbrennung empfunden wird, d.h. dass diese Thermoplasten in der Regel nicht unter 65 C
plastisch verformbar sind.
Auf der anderen Seite sind zu diesem Zweck auch Zweikomponentensysteme
unter Verwendung von Härtern wenig geeignet, da die als Härter verwendeten Stoffe in der Regel recht aggressiv
und hautunverträglich sind und Hautirritationen hervorrufen.
Der Erfindung liegt bei diesem Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, ein für die Praxisl, insbesondere im Bereich
der Herstellung und Anlegung festlegender Verbände, geeignetes
thermoplastisches Material zu schaffen, das mit blossen Händen verformt werden kann und dennoch bei Zimmertemperatur
und bei Körpertemperatur formbeständig ist, und das insbesondere
im formbeständigen Zustand ausserordentlich fest
ist, einen nur schmalen Temperaturbereich zwischen der
obersten Grenz temperatur der Formbeständigkeit und der Temperatur, bei der das Material ohne Aufwendung grosser
Kräfte leicht plastisch verformbar ist, aufweist, das bei der Berührung der ungeschützten menschlichen Haut keine
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Hautsensationeri hervorruft» eine niedrige Wärmeleitfähigkeit
und einen niedrigen Wärmeübertragungskoeffizienten besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein thermoplastisches Material
vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die
Temperaturdiffereriz zwischen der Formtemperatur und der
maximalen Einsatztemperatur klein, nicht über etwa· 25 C, ist,
dass das Material zu diesem Zweck mindestens ein Polymerisat
mit einem Glaspunkt bei oder unterhalb der Formtemperatur und einem Erweichungsbereich oberhalb der Fqrmtemperatur
enthält und dass das Material weiterhin mindestens einen Zusatzstoff mit einem schmalen Schmelzintervall im Bereich
der Formtemperatur enthält, wobei dieser Zusatzstoff dem Polymerisat zugemischt oder in diesem gelöst sein kann,
und dass das Material gegebenenfalls weiterhin Verstärkungseinlagen
und bzw. oder Füllstoffe enthalten kann.
Die Verstärkungseinlagen und die Füllstoffe dienen der
weiteren Erhöhung der Formbeständigkeit und Festigkeit des Materials und der Herabsetzung der Wärmeleitfähigkeit
und des Wärmeübertragungskoeffizienten.
Bei Verwendung mehrerer gegenseitig löslicher Polymerisate
oder statistischer Copolymerisate muss deren resultierender
Glaspunkt unterhalb oder bei der jeweils gewünschten Fornitemperatür
liegen, während ihr resultierender Erweichungsbereich oberhalb der Formtemperatur liegen muss. Bei Verwendung
mischbarer Polymerisate, Blockcopolymerisate oder "
Pfropfcopolymerisate muss der Glaspunkt des Materials, d.h.
die Temperatur,, bei der das Material in den gummiartigen
Zustand bzw: in die Plateauzone übergeht, unterhalb oder bei der Formtemperatur liegen, während der resultierende
Erweichungsbereich oberhalb der Formtemperatur "liegen muss. ■
Bei Verwendung mehrerer Zusatzstoffe müssen diese gemeinsam
ein schmales Schmelzintervall aufweisen, das genau bei oder
.■,-·'■ . A09823/f0'6'3- % ; V ;-«
im engsten Bereich der Formtemperatur liegt.
Durch cfeeignete Viahl von Einschlusskomponenten kann ein
IJaterial erhalten v/erden, das aus s er ordentlich formbeständig
bei Temperaturen bis su über 40 C ist, jedoch bei Temperaturen im Bereich von 60-65 C leicht plastisch verformbar
ist. Die Breite des resultierenden Schmeizintervalls der Zusatzstoffe sollte 5 C nicht überschreiten. Als obere
Grenζtemperatür, bis zu der die ungeschützte menschliche
Haut beim Aufbringen eines Materials mit relativ niedriger Wärmeleitfähigkeit und einem niedrigen Wärmeübertragungskoeffizienten
keine Verbrennungserapfindungen registriert,
wurde eine Temperatur von etwa 65 C ermittelt. Ein Material,
das die genannten Temperatürbedingungen einhält, kann
insbesondere vorteilhaft zum Anlegen steifer und festlegender Verbände, als Modellierinaterial für die künstlerische Arbeit
oder für die Freizeitbeschäftigung verwendet werden, insbesondere
für all jene Einsatzgebiete, in denen das Material mit ungeschützten. Händen geformt werden soll.
Bei der Verwendung dieses Materials zum Anlegen festlegender oder schienender Verbände treten gegenüber den heute durchgesetzten
Gipsverbänden eine Reihe wichtiger Vorteile auf. So kann beispielsweise mit dem thermoplastischen Material
gemäss der Erfindung einfacher und sauberer gearbeitet werden, da es beispielsweise für die Verwendung an den verschiedenen
Körperteilen bereits vorgeformt v/erden kann. Durch eine einfache Erwärmung kann ein solcherweise vorgeformter schienender
Verband leicht angelegt und individuell vollkommen angepasst werden. Für den Patienten, der Verbände aus dem
Material gemäss der Erfindung tragen muss, macht sich vor allem die geringere Dichte des thermoplastischen Materials
gegenüber den herkömmlichen Gipsverbänden und die schnellere Aushärtung beim Anlegen angenehm bemerkbar. Ausserdem ist
das Material gemäss der Erfindung ausserordentlich gut für
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Röntgenstrahlen durchlässig.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird für die■Herstellung schienender Verbände ein Material
mit einer maximalen Einsatzteiriperatur von etwa über 4O 0C
und einer Formtemperatur im Bereich von 60 - 65 °C vor- !
geschlagen« dessen Polymerisat aus einem Gopolymerisat von
Polyäthylen und Vinylacetat mit einem Glaspunkt bei etwa -30 C besteht. Dieses Copolymerisat erweicht langsam und
verleiht dem Material eine.gute Zähigkeit, ist aber im j
Sinsatstemperaturbereich nicht ausreichend fest genug. \
Als organischer oder anorganischer Zusatzstoff mit schmalem Schmelzintervall, der dem vorgenannten Polymerisat'zugesetzt
wird, wird Paraffinwachs rait einem. Schmelzpunkt- von 61 C
und Polyäthylenglykol mit einem Schmelzintervall von 60 - 63 C
verwendet. Das Wachs, dessen I-Cristallschmelzpunkt im erforderlichen Temperaturbereich liegt, verleiht dem Material
eine gute Festigkeit, lässt sich jedoch dem Copolymerisat nur schwer zumischen, da es beim Mischen leicht wieder heraus*-
gedrückt wird. Es ist also ohne weitere Zusätze nicht erfolgreich
einsetzbar.,Auch das Polyäthylenglykol allein
verleiht dem Material zwar die gewünschte Formbarkeit und Festigkeit, ist jedoch wasserlöslich. Bei der gemischten
Verwendung des Wachses und des Polyäthylenglykols als'Zusatzstoffe
ergänzen sich die Eigenschaften beider Stoffe
jedoch vorteilhafterweise, so dass das Wachs mit dem Polymerisat in Gegenwart des Polyäthylenglykols leicht vermischbar
ist, während gleichzeitig die nachteilige.Wasserlöslichkeit des Polyäthylenglykols aufgehoben wird. Zur weiteren
Erhöhung der Steifheit und Festigkeit des Materials und.zur Verringerung der Wärmeleitfähigkeit und des Wärmeübertragungskoeffizienten
wird dem Material weiterhin eine relativ grosse Menge an Cellulosefasern zugesetzt.
Im Material gemäss der Erfi-ndung kann das Polymerisat oder
das Gopolymerisat im wesentlichen als Bindemittel, das die
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!•-.lasse zusammenhält, angesehen v/erden. Jiese Komponente "behält
ihre charakteristischen Kigenschar hen im wesentlichen auch ■
nach devü ZuTiiscnexi der x'usatzstof E:e bei. Die r-olymerisate
muss en demzufolge leicht for-uoar sein, sie sollten also bei
der gewünschten iforr:: temperatur eine nur c-eringe Festigkeit und
eine hohe Bruchdehnung haben, wobei diese iSigenschaftserfordernisse
das Kriterium bedingen, dass der Giaspurikt nicht oberhalb der i'ornite.üperatur liegen soll. Auf der anderen Seite
sollen die Polymerisats das laterial auch bei der Formtemperatur
noch zusammenhalten, wodurch ctas zweite Kriterium bestimmt ist, dass nüalich der ürv/eichungsbereich dieser Polymerisate
oberhalb der YOrmtemperatur liegen soll. Die Form—
temperatur des Materials wird dabei praktisch ausschliesslich von dem resultierenden Schmelzintervail der Zusatzstoffs .oestimmt,
wobei kleinere Abweichungen des Glaspunktes und
des Erweichungsbereiches der Polymerisate keinen so entscheidenden
Einfluss auf die eigenschaften des fertigen Materials
haben. Der ini Material gemäss der Erfindung verwirklichte
Effekt ist daher nicht rait jenem Effekt su vergleichen, der beim. ;2usahs von rveichraaehern zu den Polymerisaten
zur Kodifizierung des Glaspunktes und des Erweichungsbereiches
erzielt wird. Durch den Susatz von vJeichmachern
kann ein Material gemass der Erfindung nicht erhalten
werden, da solche Weichmacher sowohl den Glaspunkt als auch den ochmeizbereich des Polymerisats verschieben, ohne dabei
jedoch den zu grossen Temperaturabstand zwischen diesen beiden
Funkten zu verändern.
Bei der Herstellung des Materials gemäss der Erfindung werden
die geeignet erweise als Pulver eingesetzten Ausgangskomponenten zunächst miteinander vermischt, wobei dieses Mischen in einerentsprechenden
Kühle, in einem geeigneten Mischer oder im Extruder geschehen kann, wo die Komponenten unter Druck bei
einer Temperatur oberhalb der Formtemperatur miteinander vermischt bzw. verbacken werden. Verstärkungseinlagen und
bzw. oder FülJ±offe, die beispielsweise aus langen fortlaufenden
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oder geschnittenen Fasern, vorzugsweise Cellulosefaser;·-!,
bestehen können, können in Form eines Gewebes oder eines Vlieses, in. Form von Körnchen, Teilchen oder als Folien
zu der gemischten Verbindung unter Druck, auch während" der Verarbeitung'des Gemisches, zugesetzt werden. Das Zusammenbringen
des Polymerisats und der Verstarkungseinlagen und
bzw. oder Füllstoffe kann ebenfalls in einem geeicmeten
Innenmischer, einer Mischmähle oder in einem Extruder erfolgen.
Die gemischte Masse ist bei'der erforderlichen Temperatur
erweicht und hoch viskos und weist eine gewisse Restelastizität auf.
Ein in vorstehend beschriebener Weise hergestelltes Material kann in praktisch jeder beliebiger Form erhalten
werden, beispielsweise in Form von Folien, Platten, Barren, Streifen oder als kompakte Masse. Gewünschtenfalls kann
das Material auch mit einer zusätzlichen klebenden Schicht. aus den gleichen Bestandteilen, aus denen auch das Grundmaterial
besteht, versehen werden, .wobei in dieser klebenden
Schicht lediglich andere Mischungsverhältnisse verwendet werden. Bei erhöhten Temperaturen vermittelt diese Schicht
eine gute Klebkraft an ihrer eigenen Oberfläche und damit
auf das Grundmaterial, ohne dabei auch bei tieferen Temperaturen noch klebrig zu sein. Eine solche Klebeschicht
kann beispielsweise dazu verwendet werden, um Gewebelaminate herzustellen, beispielsweise 'insbesondere dann, wenn dickere
Formkörper aus dem Material aufgebaut werden sollen, wobei ähnliche Festigkeitseigenschaften in unterschiedlichen Richtungen
in der Weise erhalten werden können, dass man aneinandergrenzende Schichten in einem ,bestimmten Winkel zueinander
legt. Diese klebende Schicht kann beispielsweise durch Aufwalzen oder Extrudieren oder nach irgendeinem anderen
an sich bekannten Verfahren aufgebracht werden. Auch kann
durch eine geeignete Wahl der Einlagen ein Bandmaterial erzeugt werden, wobei die 'Fasern vorzugsweise in Form eines
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Gewebes zugesetzt werden. Das Material der Erfindung kann
leicht in Form einer leicht formbaren Kasse oder beispiels-. weise in Form leicht verformbarer Folien gelagert werden.
Das Material "kann auch den entsprechenden Einsatzanforderuncfen gemäss vorgeformt sein, so dass die schienenden Verbände
beispielsweise lediglich durch ein Erwärmen in einem geeigneten Hochfrequenzofen angelegt und um die verletzten Körperteile
angeformt werden können. Der Verband kann nach Gesundung des verletzten Gliedes in einfacher Weise durcn" erneutes Erwärmen auf die .Formtemperatur abgenommen werden.
Die Festigkeit und Steifigkeit des Materials in bestimmten Richtungen kann weitgehend durch die Ausrichtung der Faserstruktur
beeinflusst werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einiger spezieller
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Die Mischungsverhältnisse und Prozentangaben sind gewichtsbezogen.
Ein für die Herstellung schienender Verbände bestimmtes Material wurde in der 'Weise hergestellt, dass man 16 % PoIytäthylenvinylacetat
mit mindestens 30 % Vinylacetatgehalt- und mit einem Glaspunkt von etwa -30 C, 16 % Paraffinwachs
mit einem Schmelzpunkt von 61 0C, 40 % Polyäthylenglykol
mit einem Schmelzbereich von 60 - 63 0C und 28 % geschnittener
Cellulosefasern miteinander vermischte. Das Mischen wurde in einer Mischmühle durchgeführt, wobei das PoIyäthylenvinylacetat
zunächst zwischen zwei einander gegen- " überliegenden Heizwalzen so lange bearbeitet wurde, dass
es einen gleichmässig ausgeformten Fladen bzw. eine gleichmassig ausgeformte Materiallage um eine der Walzen herum
gebildet hatte. Unter ständigem Walzen wurden dann das Wachs und das Polyäthylenglykol in Form eines Pulvergemisches
zugegeben und in die ausgewalzte Masse eingearbeitet. Der Abstand zwischen den beiden Walzen wurde nach Massgabe des
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BAD φ
BAD φ
zusätzlich zugesetzten Materials erweitert. Kach erneuter
Bildung einer -homogen durchgearbeiteten Masse in einer um eine der Walzen herumgelegten Lage wurden die geschnittenen
Fasern zugesetzt. Die »raserausrichtung wurde dabei dem Zufall
überlassen. Unter ständigem falzen wurde wiederum eine
homogene Lage der Masse erzeugt, die dann von der Walze geschnitten wurde und auf einem, in geeigneter Grosse-, zugeschnittenen
Stück gev/ebten Baumwollstoffs in eine Presse gegeben wurde, auf der das Gewebe in die Masse eingepresst
wurde. Alternativ daz.u kann das Gewebe aber auch direkt auf der Kischmühle in die Masse eingewalzt werden. Vielter hin
kann das Polyathylenvinylacetat mit dem.pulvrigen Gemisch
aus dein Wachs und den Polyäthylenglykol auf einer Knetmaschine vermischt und anschiiessend in die Mischiaühe überführt
werden. Das so erhaltene flächige Material kann zu Folien jeder beliebigen Stärke ausgewalzt werden, insbesondere
zu Stärken, die zum Aufbau von Laminaten geeignet sind. Die so hergestellten Folien können in der V7eise zu
einem Schichtenverbund aufgebaut werden," dass die Fasern von Schicht zu Schicht unterschiedlich ausgerichtet angeordnet
werden.
Ein auf diese Weise hergesteLltes Material wurde hinsichtlich
seiner üignung als Verbandmaterial untersucht und erwies
sich als ausserordentlich gut geeignet. Es liess sich leicht
■anlegen, und zwar insbesondere unter nur geringem Kraftaufwand, ohne auf der Plaut zu heiss empfunden zu werden,
und zeigte trotzdem nach dem Erkalten eine ausgezeichnete Festigkeit. Auch nach langem Tragen auf der Haut zeigte
dieses Material keine Hautreizung.
Ein Material mit etwas erhöhter Festigkeit und Starrheit ·
gegenüber dem im Beispiel 1 beschriebenen Material wurde
dadurch erhalten, dass man 10 - 20 % Polyathylenvinylacetat ,
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- - BAD iÄ
mit etwa 20 % Polyäthylenoxid mit. einem Schmelzpunkt von 66 C1 10 - 20 :,o Paraffinwachs, etwa 20 ϊό
und 25 - 30 % Cellulosefasern vermischte.
66 C1 10 - 20 :,o Paraffinv/achs, etwa 20 ϊό Polyäthylenglykol
Durch das Polyäthylenoxid wurde das so erhaltene Material ausserordentlich starr und formfest, jedoch auch etwas
sxaröde, da es gegenüber dem nach Beispiel 1 hergestellten
Material in gewissem Umfang seine zähen Komponenten eingebüsst
hatte.
Das im Beispiel 1 verwendete Polyäthylenvinylacetat wurde durch unbehandelten Naturgummi ersetzt, der einen Glaspunkt
von -7O C aufwies. Die Masse wurde durch Mischen von 5 - 10 %
Naturgummi mit 15 - 20 % Wachs, .40 - 50 %■ Polyäthylenglykol
und 25 - 3O % Fasern hergestellt. Auch das so erhaltene Material wies die erforderlichen Eigenschaften auf, d.h.
es war bei einer Temperatur von 60-65 C leicht formbar und bei Temperaturen bis über 40 G formbeständig.
Das nach diesem Beispiel hergestellte Material entsprach im wesentlichen dem im vorstehenden Beispiel erhaltenen
Material, wobei jedoch der Natürgummi durch ungehärteten
Styrolbutadiengummi ausgetauscht worden war. Dieser Styrol<butadiengummi
hatte einen Glaspunkt von 5 C. Die Mischbarkeit der Bestandteile entsprach derjenigen der vorstehend
beschriebenen Beispiele und war ausgesprochen gut.
Es wurde ein Material.nach der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, dass, das
Polyäthylenvinylacetat durch Polyäthylenoxid ersetzt wurde.
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BAD ORIGINAL
Das so erhaltene Material bestand aus 16 % jrOlyäthylenoxid,
15 % Paraffinwachs, 40 % Polyäthylenglykol und 28 % Paserntasse. Da die zuerst genannten drei Bestandteile in Pulverform
eingesetzt wurden, wurden zunächst diese auf einer Knetmaschine miteinander vermischt und dann erst auf die Walzen gegeben.
Alternativ kann auch zunächst das relativ leicht schmelzende
Wachs zu einer Lage ausgearbeitet werden, in die dann die
anderen pulverförmiger Bestandteile leicht eingearbeitet
werden können. Das so erhaltene Material ist ausserordentlieh
fest und formbeständig und ebenfalls ausgesprochen spröde.
Die vorstehend beschriebenen Zusammensetzungen sind Beispiele für das· Material gemäss der Erfindung, wobei das Material
gemäss der Erfindung jedoch, nicht nur auf die vorstehend
namentlich genannten Polymerisate und Zusätze beschränkt ist. So kann jede beliebige Kombination eines hochmolekularen
Polymerisats verwendet werden, die den genannten Bedingungen
hirELchtlich des Glaspunktes und des Erweichungsbereiches
entspricht. Ebenso kann praktisch jeder beliebige Zusatzstoff verwendet werden, der einen schmalen Schmelzbereich
im erforderlichen Temperaturgebiet aufweist und in der
Grundmasse entweder gut mischbar oder in dieser löslich
ist. Als Verstärkungseinlage wurde in den Beispielen ein Fasermaterial verwendet. Der Fachmann kann daraus jedoch
die Lehre ziehen, dass er statt des Fasermaterials jedes beliebige an sich bekannte und für die speziellen Einsatz~
zwecke geeignete verstärkende Einlagematerial oder Gemisch solcher Materialien verwenden kann. Gewünschtenfalls kann
die Masse auch mit Füllstoffen, wie beispielsweise Kreide,
versetzt werden. Das erhaltene Material kann so verwendet
werden, wie es im Produktionsprozess anfällt, kann jedoch
auch in Form von Laminaten verwendet werden, die, durchAufbau mehrerer Materialschichten, die miteinander gegebenenfalls
unter Einfügung verklebender Zwischenschichten · verpresst sind, erhalten werden. Durch das Einarbeiten von
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Fasern in die Masse und durch das Einpressen von Gev/ebelagen
wird ein Material erhalten, dessen Wärmeleitfähigkeit relativ
niedrig ist. Aufgrund des Einflusses dieser Einlagekomponentenauf die Oberflächenstruktur wird auch ein nur
sehr geringer ^värmeühergang, beispielsweise auf die Haut,
sichergestellt. Auf diese Weise kann das Material auch auf der ungeschützten Haut verwendet werden, ohne dass
Verbrennungsempfindungen oder Verbrennungserscheinungen
auftreten. - ' -
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Claims (7)
1. Thermoplastisches Material, insbesondere zum Bandagieren und Modellieren, das oberhalb einer bestimmten i'ormtemperatur
leicht plastisch verformbar ist und unterhalb einer tiefer liegenden Temperatur, der maximalen·ßinsatstemperatur,
formbeständig ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturdifferenz zwischen der Formtemparatür
und der maximalen Einsatztemperatür klein, nicht über
etwa 25 G, ist, dass das Material zu diesem Zweck mindestens ein Polymerisat mit einem Glaspunkt bei oder
unterhalb der Formtemperatür und einem Erweichungsbereich
oberhalb der Forrntemperatur enthält und dass das Material
weiterhin mindestens einen Zusatzstoff mit einem schmalen Schmelzintervall im Bereich der Formt erapera tür enthält,
wobei dieser Zusatzstoff dem Polymerisat zugemischt oder
in diesem gelöst sein kann, und dass das Material gegebenenfalls
weiterhin Verstärkungseinlagen und bzw. oder Füllstoffe enthalten kann.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrere hochmolekulare Polymerisate oder statistische
Copolymerisate enthält,die untereinander löslich sind,
und dass diese Polymerisate einen resultierenden Glaspunkt haben, der unterhalb oder bei der Formtemperätur
liegt und dass sie einen resultierenden Srweichungsbereich
haben, der oberhalb der Formtemperatur liegt.
3..Material nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass es mehrere Polymerisate in Form von Blockcopolymerisaten, Pfropfcopolymerisaten oder
einfachen Polymerisaten gemischt miteinander enthält · "und dass der dem Übergang des Materials in den gummiartigen
Zustand, oder in die Plateauzone entsprechende
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Glaspunkt bei oder unterhalb der i'orrateniperatur liegt
und dass der resultierende ärweic'nungsbereich des PoIymerisatgeinisches
oberhalb der Formtemperatur liegt.
4. Material nach einem der Ansprache 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ihm mehrere Susatzstoffe mit einem
schmalen Schmelzintervall zugesetzt sind, wobei die Zusatzstoffe so ausgewählt werden, dass sie ein resultierendes
schmales Schmelzintervall aufweisen, das bei der Formtemperatur liegt.
5. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Formtemperatur unterhalb
65 C und die maximale Sinsatztemperatur über 4O C liegt und dass die Zusatzstoffe ein resultierendes
Schmelzintervall auf v/eisen, dessen Breite 5 C nicht übersteigt und das im Temperaturbereich von 60 - 65 C liegt-,
6. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzstoffe Polyäthylenglykol
und Paraffinwachs umfassen.
7. Material nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass efe als Polymerisat Polyäthylenvinylacetat
enthält.
.Verwendung des Materials nach einem der Ansprüche 1 bis
zur Herstellung festlegender bzw. schienender Verbände.
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