DE235829C - - Google Patents

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DE235829C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64BLIGHTER-THAN AIR AIRCRAFT
    • B64B1/00Lighter-than-air aircraft
    • B64B1/58Arrangements or construction of gas-bags; Filling arrangements

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 235829 KLASSE 77 h. GRUPPE
Stoff für Ballons und Flugzeuge. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1910 ab.
Zur Herstellung von Ballonhüllen werden entweder Baumwollstoffe verwendet, die gegen ein Durchlassen von Wasserstoff oder Leuchtgas vermittels eines trocknenden Ölfirnisses undurchlässig gemacht sind, oder gummierte Stoffe, welche aus zwei oder mehreren Schichten bestehen, die miteinander durch Gummischichten verbunden sind, welche vulkanisiert oder unvulkanisiert sein können.
' Bei einem Vergleich dieser beiden Hüllenarten wurde erkannt, daß bei gleichem Stoff und gleichem Gewicht der Dichtungsmittel eine größere Dichte mit dem Firnis erhalten wird als mit Gummi. Versuche mit Geweben von einem Gewicht, das zwischen 55 und 125 g pro Quadratmeter schwankte, haben gezeigt, daß ein Überzug von 40 g trocknenden Ölfirnisses dem Wasserstoff dieselbe Undurchlässigkeit bietet als eine Gummimasse mit dem
) Gewicht von .120 bis 150 g.
Es scheint also, daß die den Hüllenstoffen gestellten Bedingungen, größtmöglicher Widerstand gegen Zerreißen und Gasundurchlässigkeit bei kleinstem Gewicht, besser von gefirnißten als gummierten Stoffen erfüllt werden. Die ersteren bieten jedoch bekanntlich Nachteile, von denen die folgenden angeführt seien:
1. Die Gasundurchlässigkeit behält nicht immer den ursprünglichen Wert, da sich im Firnisüberzug leicht kleine Risse bilden,, durch die das Gas dann entweicht.
2. Die Festigkeit der Firnisstoffe verringert sich verhältnismäßig rasch, während die der Kautschukstoffe während sehr langer Zeit unverändert bleibt.
3. Die zusammengelegten gefirnißten Stoffe
erhitzen sich unter Umständen sehr rasch in einer gefahrdrohenden Weise.
Stellt man die Vorteile und Nachteile der mit reinem Gummi überzogenen Stoffe einander gegenüber, so findet man:
a) die Gasundurchlässigkeit ist bei gleichem Gewicht des Dichtungsmittels geringer als beim Firnis. Diese Undurchlässigkeit nimmt ebenfalls mit der Zeit ab, nicht durch ein Springen der Gummischichten, aber durch eine fortgesetzte Änderung seiner Substanz. Gleichzeitig mit dem Entweichen des Wasserstoffes dringt in die Ballonhülle durch Endosmose ein entsprechendes Volumen Luft ein, deren Sauerstoff beim Hindurchgehen durch die Gummischicht deren Substanz verändert, so daß sie mehr und mehr gasdurchlässig wird. Die Zersetzung des Gummis, die noch durch das Licht unterstützt wird, macht um so raschere Fortschritte, je größer die ursprüngliche Undurchlässigkeit war;
b) dagegen erscheint der die Widerstandsfähigkeit der Hülle des Ballons bildende Baumwollstoff, wie dies weiter oben angegeben ist, durch die Gummischicht gut geschützt zu sein;
c) endlich ist die Veränderung des Gummiüberzuges stets eine langsame. Sie nimmt niemals einen raschen Verlauf an; der zu einer gefährlichen Erwärmung des gefalteten Stoffes führen könnte, wie dies bei gefirnißten" Stoff en der Fall ist.
Nach der Erfindung werden nun Stoffe erhalten, die bei gleichem Widerstand und gleicher Undurchlässigkeit merklich leichter sind als die nur gummierten Stoffe, wenn auf den Stoff vulkanisierte oder nicht vulkanisierte
Gummischichten abwechselnd mit Firnisschichten aufgebracht werden, und zwar unter Vermeidung unmittelbarer Berührung des Firnisses mit dem Stoff.
Nach dem vorliegenden Verfahren werden beispielsweise auf einen Baumwollstoff mit einer Festigkeit in der Richtung der Kette und des Schusses von 950 bis 1000 kg pro Meter und von einem Gewicht von 85 bis go g pro Quadratmeter ungefähr 35 g Gummi pro Quadratmeter aufgebracht, der mit einer Firnisschicht von demselben Gewicht (also 35 g pro Quadratmeter) überzogen wird. Wird ein derartiger Stoff gedoppelt, indem man eine unmittelbare Berührung des Firnisses und des Stoffes verhindert, so erhält man einen Stoff mit einem Gewicht von 330 g pro Quadratmeter, dessen Undurchlässigkeit, mit der Wage des Oberst Renard gemessen, nicht 40 der Einteilung überschreitet, während bei einem gleichen Stoff, der nur mit Gummi überzogen ist und dasselbe Gewicht besitzt, die Gasundurchlässigkeit etwa 9 bis 10° der Einteilung beträgt.
Selbst für Stoffe mit drei oder mehr Lagen führt die Vereinigung von Firnis- und Gummischichten zu einem Stoff, der im Verhältnis zu nur gummierten Stoffen von gleichem Gewicht gleiche Festigkeit, aber eine größere Undurchlässigkeit aufweist, wobei er aber nicht die wesentlichen Nachteile, jedoch die Vorteile der. Firnisdichtung aufweist.
Wenn man, anstatt einen mit Gummi und Firnis überzogenen Stoff zu doppeln, ihn mit einem gleichen Gewebe abdeckt, das nur mit 30 bis 35 g pro Quadratmeter Gummi überzogen wird, so erhält man ein Gewicht, das nicht mehr als 280 g pro Quadratmeter beträgt, mit einer Undurchlässigkeit, die nicht 5 bis 6° der Einteilung nach Renard überschreitet, d. h. ein Gewebe von geringerem Gewicht, aber größerer Dichte, als dies durch die Verwendung von Gummi allein erzielt wird.
Der Gummi kann in vulkanisiertem oder nichtvulkanisiertem Zustand Verwendung finden. Man erzielt die gleichen Vorteile durch die Verwendung des Verfahrens, wenn die' Überzüge auf anderen als Baumwollstoffen vorgesehen werden, wie z. B. Seide oder Ramie.
Dieser nach vorliegendem Verfahren gedichtete Stoff kann natürlich auch für die Tragflächen von Flugzeugen und ähnliche Zwecke Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Stoff für Ballons und Flugzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Stoff vulkanisierte oder nichtvulkanisierte Gummischichten abwechselnd mit Firnisschichten aufgebracht sind unter Vermeidung einer unmittelbaren Berührung des Firnisses mit dem Stoff.
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