DE2357447B2 - Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern - Google Patents
Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpernInfo
- Publication number
- DE2357447B2 DE2357447B2 DE19732357447 DE2357447A DE2357447B2 DE 2357447 B2 DE2357447 B2 DE 2357447B2 DE 19732357447 DE19732357447 DE 19732357447 DE 2357447 A DE2357447 A DE 2357447A DE 2357447 B2 DE2357447 B2 DE 2357447B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dyeing
- dye
- container
- liquor
- dyes
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/20—Physical treatments affecting dyeing, e.g. ultrasonic or electric
- D06P5/2044—Textile treatments at a pression higher than 1 atm
- D06P5/205—Textile treatments at a pression higher than 1 atm before dyeing
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B21/00—Successive treatments of textile materials by liquids, gases or vapours
- D06B21/02—Successive treatments of textile materials by liquids, gases or vapours the treatments being performed in a single container
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/20—Physical treatments affecting dyeing, e.g. ultrasonic or electric
- D06P5/2066—Thermic treatments of textile materials
- D06P5/2072—Thermic treatments of textile materials before dyeing
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Coloring (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
Ausziehverfahren zum Färben von Synthesefasern unter Hochtemperatur (HT)-Bedingungen sind auf
entsprechenden druckdichten Anlagen, wie HT-Jet-Färbeanlagen, -jigger, -Haspelkufen, -Baumfärbeapparaten
o. ä. hinlänglich bekannt. Im allgemeinen werden dabei, je nach Anlage, Faserart und Farbstoffklasse, Färbezeiten
von 60 bis 180 Minuten benötigt, um das Ausziehen der Farbstoffe so zu steuern, daß egale Färbungen
erzielt werden. Unter den thermischen Bedingungen dieser Verfahren ist die Affinität der Farbstoffe stark
erhöht, so daß man für das Ausegalisieren diese langen Färbezeiten in Anspruch nehmen muß.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von synthetische Fasern
enthaltenden textlien Wickelkörpern nach der Ausziehmethode bei Temperaturen über 1000C, bei welchem die
Wickelkörper in einem Färbebehälter vor dem Färben erhitzt und entlüftet und unmittelbar im Anschluß daran
mit der in einem Ansatzbehälter separat auf etwa Färbetemperatur erhitzten und mit einem relativen
Überdruck bis 9,8 bar gesetzten gesamten Färbeflotte in Kontakt gebracht werden, wobei die Färbeflotte aus
dem Ansatzbehälter in den Färbebehälter überführt wird, worauf die Färbebehandlung durch Zirkulation
der Färbeflotte zu Ende geführt wird. Ein derartiges Verfahren ist in der DT-OS 17 85 278 und der DT-OS
22 03 401 beschrieben. Entsprechend diesem Stand der Technik ist die Entlüftung des Behandlungsbehälters
ίο und des textlien Materials durch Vakuum charakteristisch.
Dies geschieht in der Absicht, die heiße Behandlungsflotte möglichst widerstandslos und schnell
aus dem Ansatzbehälter in den Behandlungsbehälter überführen zu können. Da man in technischen Anlagen
der Praxis-Größenordnung mit Hilfe von Vakuumpumpen nur ein partielles Vakuum erzeugen kann, verbleibt
immer noch ein Restdruck, der einen gewissen Widerstand leistet. Das Vakuum führt außerdem
zwangläufig zu einer starken Abkühlung des gesamten
Systems durch die Expansion der Luft bzw. Verdunstung von Feuchtigkeit, sei es aus dem Material oder aus
anhaftender Flotte. Dies ist auch dann der Fall, wenn das System (Apparat + textiles Material) vordem Evakuieren
(z. B. durch Dampf) vorgewärmt wurde. Es entsteht
ein erhebliches Temperaturgefälle zwischen Ware und Färbeflotte, was bei dem raschen Kontakt zu starken
Unegalitäten Anlaß gibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das oben bezeichnete Hochdruckausziehverfahren so zu verbessern.
daß sich besonders egale Färbungen auf synthetischen Fasermaterialien mit ionischen Farbstoffen
auch bei sonst schwierig zu färbenden Kombinationen mehrerer Farbstoffe sowie bei gleichzeitiger
wesentlicher Färbezeitverkürzung erzielen lassen.
Was das Färben von textlien Wickelkörpern aus Synthesefasern mit wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffen
anbetrifft, so wurde aus diesem Anlaß in der DT-OS 23 31 669 bereits eine Arbeitsweise vorgeschlagen,
gemäß der die Wickelkörper unmittelbar vor der
Überführung der Färbeflotte einer die Färbetemperatur aufweisenden Heißdampfatmosphäre ausgesetzt werden,
und bei der die Färbeflotte gegen den Druck der luftfreien Heißdampfatmosphäre gleichzeitig von innen
und außen in die Wickelkörper eingeleitet wird.
Es bestand jedoch das Bedürfnis, dieses Hochdruckausziehverfahren auch auf das Fräben von Synthesefasern
mit ionischen Farbstoffen zu übertragen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im
Rahmen des Verfahrens der nicht vorveröffentlichten DT-OS 23 31 669 mit wasserlöslichen kationischen oder
anionischen Farbstoffen anfärbbare synthetische Fasern verwendet werden, der relative Überdruck größer als
3 bar ist, und die Färbetemperaturen zwischen 100° bis
120° C liegen.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß in einem HT-Behälter eine Färbeflotte mit den
gewählten Druck- und Temperaturbedingungen angesetzt und von dort mittels Druck (Druckdampf, Preßluft,
Pumpdruck) in einen anderen, dampfgefüllten sowie mit den Wickelkörpern aus den genannten Synthesefasern,
z. B. aufgespulten Fäden oder Stückwarenwickels auf Färbebäumen, beschickten Autoklav übergeleitet wird.
Dies geschieht derartig, daß man über entsprechend groß dimensionierte Rohrleitungen, Pumpen und ein
Verteilerventil die Flotte gleichzeitig sowohl von innen als auch von außen in die Wickelkörper einpreßt. Auf
diese Weise gelingt es, selbst bei stark gekräuselten Polyacrylnitrilfasern bzw. bei texturierten Polyamidfa-
sern ohne Deformation von Wickel und Fäden die Flotte in extrem kurzer Zeit gleichmäßig im Färbegut zu
verteilen. Es werden dafür im allgemeinen Zeiten von weniger als 60 Sekunden, meistens sogar weniger als 30
Sekunden in Anspruch genommen. Dieses schnelle »Einschießen« »Einschließen« der Färbeflotte erreicht
man durch einen hohen Preßdmck auf der Seite des Ansatzbehälters (Druckdifferenz 3-10 bar). Der
Färbebehälter wird durch Druckdampf vorher entlüftet und gleichzeitig die Ware vorgewärmt. Das textile
Material kann trocken oder vorgewaschen sein, was sich im Färbebehälter selbst durchführen läßt.
Der Färbebehälter ist druckdicht, gut isoliert und mit einem Wärmeaustauscher von hoher Kapazität versehen,
um die Färbetemperatur konstant halten zu können.
Die Flotte selbst wird im Ansatzbehälter auf Temperaturen zwischen 100° und 1200C (beim Färben
von Polyacrylnitril- und Polyurethanfasern nicht höher als 110'C) erhitzt, und sodann in den danipfgefüllten
Färbebehälter eingepreßt. Im Rahmen dieses Vorganges kann der Färbebehälter, sofern der entsprechende
Differenzdruck herrscht, auch bei geschlossenem Ventil vollständig gefüllt werden, da mit steigendem
Druck der vorher vorhandene Dampf kondensiert. *5
Eine Abwandlung dieses Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der mit
Druckdampf gefüllte Färbebehälter an eine absperrbare Kondensationsanlage angeschlossen wird. Dadurch
bildet sich ebenfalls eine relative Druckdifferenz aus, wodurch es wiederum möglich ist, bei geschlossenem
Entlüftungsventil den Färbebehälter ganz mit der Farbiitoffzubereitung zu füllen.
Nachdem sich die gesamte Färbeflotte im Färbebehälter befindet, also nach abgeschlossenem Einschießen,
wird mit Hilfe einer Zirkulationspumpe das Färbebad abwechselnd von innen nach außen und von außen nach
innen durch den Materialwickel gepumpt. Die gewählte Färbetemperatur wird dabei aufrechterhalten. Nunmehr
erfolgt in kurzer Zeit das endgültige Fixieren des Farbstoffes. Von Vorteil ist es, bei den unter diesen
Temperaturbedingungen hohen Ziehgeschwindigkeiten mit genügend hohen Förderleistungen der Pumpe zu
arbeiten. Bei 40-60 1/kg.min ergeben sich gute Färbeergebnisse. Bei schwieriger egai zu färbenden
Farbstoffen oder Farbstoffkombinationen muß mit einer Förderleistung von mehr als 601/kg.min gearbeitet
werden.
Durch das Kennzeichen der Zuführung der gesamten Färbeflotte in das Färbegefäß mit großer Geschwindigkeit
auf und in das mehr oder weniger trockene Material in Form von Wickelkörpern unterscheidet sich das
Verfahren von den bisher durchgeführten HT-Färbeprozessen, die einschließlich ihrer Verfahrensvarianten
in der Literatur ausgiebig diskutiert worden sind. Es wird also erfindungsgemäß nicht etwa nur ein Teil der
Färbeflotte oder eine konzentrierte Farbstofflösung in den Färbebehälter eingebracht, sondern die gesamte
Färbeflotte nahezu schlagartig eingepreßt. Daß unter diesen Bedingungen egale Färbungen zu erzielen sind,
ist nicht voraussehbar gewesen, da alle kationischen Farbstoffe und auch die Säurefarbstoffe bei diesen
Temperaturen ein außerordentlich hohes Ziehvermögen besitzen.
Es konnte außerdem nicht erwartet werden, daß die Farbstofflösungen bei so hohen Temperaturen und
Druckdifferenzen wegen der thermischen Eigenschaften der Fasern noch für das Eindringen in Wickelkörper
geeignet sind
Als wesentlicher Vorteil wirkt sich bei dem beanspruchten Verfahren die Tatsache aus, daß bei den
angewandten hohen Temperatüren das Ziehvermögen der Farbstoffe voll ausgenützt werden kann.
Die gute Egalität der Färbungen wird dadurch erreicht, daß es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gelingt, das Einschießen der Flotte extrem schnell zu
vollziehen und dadurch die Ware sofort und an jeder Stelle in Kontakt damit zu bringen und dann unmittelbar
mit hoher Flottenumwälzung weiterzufärben.
Das beschriebene Verfahren wird normalerweise in wäßrigem Medium vorgenommen; es kann jedoch auch
ohne weiteres für das Färben aus organischen Lösemitteln Anwendung finden. Im letzteren Fall sind
dann für die Verfahrensbedingungen selbstverständlich der für das betreffende Lösungsmittel typische Siedepunkt
sowie dessen Dampfdruck zu berücksichtigen.
Für die Durchführung des beanspruchten Verfahrens sind sämtliche Faserarten synthetischer Herkunft in
jeder Verarbeitungsform geeignet, die nach der HT-Färbemethode mit ionischen Farbstoffen gefärbt
werden können.
Hierunter sind auf der einen Seite Polyamid-, Polyurethan-, basisch-modifizierte Polyester- oder Polyolefinfasern
zu verstehen, die mit anionischen Farbsstoffen wie Säure-, Chrom-, Metallkomplex- und
Reaktivfarbstoffen anfärbbar sind.
Auf der anderen Seite handelt es sich hierbei auch um Polyacrylnitril- bzw. sauer-modizizierte Polyester- oder
andere Polymerfasern, die mit kationischen (basischen) Farbstoffen anfärbbar sind. Vorzugsweise wird das neue
Verfahren jedoch für texturierte Fasern aus Polyamid. Polyacryl und modifiziertem Polyester angewendet, da
solche Fasern infolge ihrer thermischen Vorbehandlung beim Texturieren wie auch wegen der hohen Farbstoffaffinität
besonders zu unegalem Färben neigen.
Beim Färben von Polyacrylnitrilfasern und Polyamidfasern sind außer Egalisiermitteln und den Chemikalien
zur pH-Einstellung keine weiteren Zusätze erforderlich. Die pH-Konstanz des Färbebades zwischen pH 4.5 und
5,5 ermöglicht die Reproduzierbarkeit der Färbungen und wird durch bekannte, geeignete Puffersysteme
erreicht. Es kann sowohl trockenes als auch nasses Material behandelt werden.
Der ausschalggebende Unterschied des Prinzips der vorliegenden Erfindung gegenüber dem durch die
DT-OS 17 85 278 bzw. DT-OS 22 03 401 gegebenen Stand der Technik besteht nun darin, daß der
Behandlungsbehälter nicht evakuiert, sondern mit Hochdruck-Sattdampf (etwa von der gleichen Temperatur
wie der nachfolgend vorzunehmende Färbeprozeß) gefüllt wird, bis die Temperatur ausgeglichen ist. Der
Behandlungsbehälter enthält also stets eine Dampfatmosphäre. Bei der raschen Überleitung der ebenfalls
unter Hochdruck steher.den Färbeflotte aus dem Ansatz- in den Behandlungsbehälter wird dort der
Dampf durch den angelegten Differenzdruck restlos kondensiert, wobei sogar noch die Kondensationswärme
frei wird. Eine Temperaturerniedrigung findet also nicht statt, die wie oben beschrieben stören könnte.
Außer dem Vordämpfen des Materials zum Aufheizen des Wickelkörpers auf Färbetemperatur hat sich
beim erfindungsgemäßen Verfahren aber auch das gleichzeitige Einschießen der vorerhitzten Flotte von
Innen und von Außen in das Farbgut als wesentlich erwiesen, einmal für die Gleichmäßigkeit der Färbung,
zum anderen für die Schonung des Materialblocks. Nur
auf diese Weise ist ein isothermisches Schnellfärben auf Wickelkörper aus Synthesefasern mit egalem Farbausfall
erst möglich.
Im Gegensatz dazu ist bei dem bekannten Prozeß die Strömungsrichtung der einschließenden Flotte im
Warenblock lediglich von innen nach Außen durch das angelegte Vakuum vorgegeben und erfolgt einseitig
entsprechend den Gegebenhehen in der Dichte der Wicklung unterschiedlich unter gleichzeitiger ebenfalls
unterschiedlicher Abkühlung und ebensolcher Verarmung der Flotte an Farbstoff. Das Resultat ist eine nicht
mehr zu beseitigende Unegalität der Fräbung, vor allem bei hellen Nuancen.
Sehr helle Farbtöne lassen sich erfahrungsgemäß nach der Vakuummethode überhaupt nicht einwandfrei
färben. Ein weiterer nachweisbarer Nachteil der Vakuumtechnik ist die unkontrollierbare Deformation
der Wickelkörper und die Beanspruchung vor allem hochempfindlichen, texturierten Farbgutes.
Diese zuvor geschilderten Nachteile werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vermieden.
Durch das Vordämpfen des Materials wird die Ware nicht nur entlüftet sondern vor allem auf Färbetemperatur
aufgeheizt. Letzteres gilt auch für die Apparatur. Damit werden die beim Einfließen erhitzter Färbeflüssigkeiten
nach der Vakuumtechnik auftretenden Temperaturdifferenzen, welche vor allem in den Bereichen
über 100° C sich sehr rasch in großen Affinitätsunterschieden auswirken, ausgeschaltet. Die Farbflotte trifft
nach der beanspruchten Methode überall gleiche Temperaturbedingungen an und kühlt selbst nicht
örtlich ab.
Den Zufälligkeiten im Zuge der Strömung bei der Vakuummethode wird nach der vorliegenden Erfindung
bewußt das Eindrücken des Färbebades gleichzeitig von Innen und Außen entgegengesetzt, wozu noch kommt,
daß auch die Umwälzpumpe, noch während des Eindrückens der Flotte in das Farbgut, in Gang gesetzt
wird. Das Farbgut ist somit nur der Strömungsdruckdifferenz, nicht aber zusätzlich den hohen Druckdifferenzen
zwischen Ansatzbenälter und Vakuum ausgesetzt. Der Druck im Färbegefäß ist allein durch die
Temperatur der Flotte bestimmt. Die Druckdifferenz ist lediglich durch das Maß des Überdrucks auf dem
Ansatzgefäß über den durch die Flottentemperatur gegebenen Dampfdruck gegeben. Da diese Druckdifferenz
sowohl von Innen nach Außen als auch umgekehrt auf das Farbgut wirkt, ist eine Deformation des
Warenwickels nicht zu befürchten.
Wickelkörper aus Polyacrylnitrilfasern werden in einen Färbebehälter, geeignet für Hochtemperaturfärbungen,
eingebracht. Dieser Behälter wird daraufhin durch Sattdampf von 1,2 bar entlüftet und so die Ware
vorgewärmt.
Gleichzeitig wird in einem druckdichten Ansatzbehälter die gesamte für die Färbung notwendige wäßrige
Flottenmenge vorbereitet, welche das 1Ofache des Warengewichts beträgt und einen kationischen Farbstoff,
kationisches Egalisierhilfsmittel sowie pH-regulierende
Substanzen enthält. Über dem Flottenniveau wird ein Preßluftdruck von 5,5 bar eingestellt.
Der unter Druck stehende Flottenansatz wird jetzt auf 105° C erhitzt. Durch öffnen eines Sperrventils in
einer geeigneten Verteilerleitung läßt man die erhitzte Flotte in den Färbebehälter innerhalb von 7-10
Sekunden eintreten. Dabei soll ein Einströmen der Farbstoffzübereitung in den Wickelkörper sowohl von
innen als auch von außen erfolgen. Es stellt sich dann nach dem Beginn der Flottenzirkulstion eine Mischtemperatur
von 1020C ein. Bei wechselseitiger Flottenzirkulation
wird nunmehr die Badtemperatur auf 105° C erhöht und die Ware 30 Minuten bei dieser Temperatur
gefärbt. Abschließend wird das gefärbte Material auf übliche Weise mit Wasser heiß und kalt gespült sowie
getrocknet Man erhält eine gleichmäßige Färbung.
Garnwickelkörper aus Polyacrylnitrilfasern und Zellwolle in einem Mischungsverhältnis 60:40 werden
gemäß Vorschrift von Beispiel 1 behandelt und gefärbt.
Man erhält eine gleichmäßige Färbung des Polyacrylnitrilanteil
der Ware.
Die Färbung des Cellulosefaseranteils kann untei Verwendung geeigneter Farbstoffe, wie z. B. Direkt-,
Reaktiv-, Leukoküpenester-Farbstoffen und anderen gegebenenfalls einbaif ig oder zweibadig erfolgen.
Garnwickelkörper aus Polyacrylnitrilfasern und Wolle in einem Mischungsverhältnis 55 :45 werden gemäß
Vorschrift von Beispiel 1 mit einer wäßrigen Flotte gefärbt, die einen kationischen Farbstoff samt Zusätzen
enthält. Man erhält eine gleichmäßige Färbung des Polyacrylnitrilanteils der Ware.
Die Färbung des Wollfaseranteils kann unier Verwendung geeigneter Farbstoffe, wie z. B. Säure-,
Metallkomplex- und Reaktiv-Farbstoffen gegebenenfalls einbadig oder zweibadig erfolgen.
Wickelkörper aus sauer modifizierten, texturierten Polyesterfäden werden in einen Färbebehälter, geeignei
für Hochtemperaturfärbungen, eingebracht. Dieser Behälter wird daraufhin durch Sattdampf von 1,25 bar
entlüftet und so die Ware vorgewärmt.
Gleichzeitig wird in einem druckdichten Ansatzbehälter die gesamte für die Färbung notwendige wäßrige
Flottenmenge vorbereitet, welche das lOfache des Warengewichts beträgt und einen kationischen Farbstoff
samt Zusätzen enthält. Die weitere Behandlung der Ware erfolgt gemäß Beispiel 1; es wird jedoch die
Färbeflüssigkeit bei 110°C eingeschossen und die Ware
30 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Man erhält eine gleichmäßige Färbung.
BeisDiel 5
Wirkware aus Polyacrylnitrilfasern wird auf einem Färbebaum aufgewickelt und in einem Färbebehälter
gemäß Beispiel 1 eingebracht und wie dort beschrieben behandelt.
Man erhält eine gleichmäßige Färbung.
Wickelkörper aus Kräuselnylon werden in einen FärbebehälU r eingebracht, der für Hochtemperaturfärbungen
geeignet ist. Dieser Behälter wird daraufhin durch Sattdampf von 1,5 bar entlüftet und so die Ware
vorgewärmt.
Gleichzeitig wird in einem druckdichten Ansatzbehälter die gesamte für die Färbung notwendige wäßrige
Flottenmenge im Verhältnis 1 :10 zum Warengewicht vorbereitet, die einen anionischen Farbstoff, anionische
Egalisierhilfsmittel sowie pH-regulierende Substanzen enthält. Über dem Flottenniveau im Ansatzbehälter
55
^ 8
wird ein Preßluftdruck von 5,5 bar eingestellt. nunmehr die Badtemperatur wieder auf 1150C und
Der unter Druck stehende Flottenansatz wird dann verfährt dann weiter wie in Beispiel 1 angegeben,
auf 115°C erhitzt. Wie in Beispiel 1 wird die Flotte jedoch während einer Färbezeit von nur 15 Minuten,
sodann aus dem Ansatzbehälter in den Färbebehälter Es resultiert eine egale Färbung auf den Polyamidgedrückt, wobei sich zu Beginn der Flottenzirkulation 5 Wickeln,
eine Mischtemperatur von 11O0C einstellt. Man erhöht
Claims (5)
1. Verfahren zum Färben von synthetische Fasern enthaltenden textlien Wickelkörpern nach der
Ausziehmethode bei Temperaturen über 100°C bei welchem die Wickelkörper in einem Färbebehälter
vor dem Färben durch Behandeln mit einer etwa Färbetemperatur aufweisenden Heißdampfatmosphäre
erhitzt und entlüftet und unmittelbar im Anschluß daran mit der in einem Ansatzbehälter
separat auf etwa Färbetemperatur erhitzten und mit einem relativen Überdruck bis 9,8 bar gesetzten
gesamten Färbeflotte in Kontakt gebracht werden, wobei die Färbeflotte aus dem Ansatzbehälter in den
Färbebehälter gegen den Druck der luftfreien Heißdampfatmosphäre bei gleichzeitigem Einleiten
von innen und außen in die Wickelkörper überführt wird, worauf die Färbebehandlung durch Zirkulation
der Färbeflotte zu Ende geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit wasserlöslichen
kationischen oder anionischen Farbstoffen anfärbbare synthetische Fasern verwendet werden, der
relative Überdruck größer als 3 bar ist, und die Färbetemperaturen zwischen 100° bis 12O0C liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der relative Überdruck zur Überführung der Färbeflotte durch Druckluft erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkörper einer Sattdampfatmosphäre
ausgesetzt werden und der Färbebehälter zur Vergrößerung des relativen Überdruckes an eine
absperrbare Kondensationsleitung angeschlossen ist.
4. Verfahren nach Ansnpruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische Fasern Polyamid-,
Polyurethan-, basisch-modifizierte Polyester- oder Polyolefinfasern verwendet werden, die mit anionischen
Säure-, Chrom-, Metallkomplex- und Reaktivfarbstoffen anfärbbar sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische Fasern Polyacrylnitril-
bzw. sauer-modifizierte Polyester- oder andere Polymerfasern verwendet werden, die mit kationischen
Farbstoffen anfärbbar sind.
Priority Applications (19)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357447 DE2357447B2 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern |
ES422805A ES422805A1 (es) | 1973-11-17 | 1974-01-31 | Procedimiento para la tincion de materiales textiles a basede fibras sinteticas. |
IT48385/74A IT1002946B (it) | 1973-11-17 | 1974-02-14 | Processo per tingere fibre sintetiche |
AU65643/74A AU481722B2 (en) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | process FORTHE DYEING OF SYNTHETIC FIBERS |
JP49017727A JPS5747314B2 (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | |
CS7400001113A CS182242B2 (en) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Method of dyeing textile synthetic fibre-containing packages by using water-soluble cationic,or anionic dyestuffs |
DK82174*#A DK82174A (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | |
DD176590A DD109699A5 (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | |
CH217774D CH217774A4 (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | |
CA192,612A CA1037657A (en) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Process for the dyeing of synthetic fibers |
FR7405142A FR2251659B1 (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | |
BE140979A BE811108A (fr) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Procede de teinture de fibres synthetiques |
SE7402063A SE404042B (sv) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Forfarande for fergning av testilmaterial av syntetfibrer i form av rullkroppar med vattenlosliga katjoniska eller anjoniska fergemnen |
GB706074A GB1465502A (en) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Process for dyeing synthetic fibres |
CH217774A CH594771B (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Verfahren zum faerben von synthesefasern. |
AT121074A AT347396B (de) | 1973-11-17 | 1974-02-15 | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern |
BR2004/74A BR7402004A (pt) | 1973-11-17 | 1974-03-15 | Processo para o tingimento de fibras sinteticas |
ZA00741008*[A ZA741008B (en) | 1973-11-17 | 1974-11-14 | Process for the dyeing of synthetic fibers |
US05/718,098 US4082502A (en) | 1973-06-22 | 1976-08-26 | Process for the dyeing of synthetic or natural fibers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357447 DE2357447B2 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2357447A1 DE2357447A1 (de) | 1975-05-28 |
DE2357447B2 true DE2357447B2 (de) | 1976-11-11 |
Family
ID=5898361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732357447 Granted DE2357447B2 (de) | 1973-06-22 | 1973-11-17 | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern |
Country Status (16)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5747314B2 (de) |
AT (1) | AT347396B (de) |
BE (1) | BE811108A (de) |
BR (1) | BR7402004A (de) |
CA (1) | CA1037657A (de) |
CH (2) | CH217774A4 (de) |
CS (1) | CS182242B2 (de) |
DD (1) | DD109699A5 (de) |
DE (1) | DE2357447B2 (de) |
DK (1) | DK82174A (de) |
ES (1) | ES422805A1 (de) |
FR (1) | FR2251659B1 (de) |
GB (1) | GB1465502A (de) |
IT (1) | IT1002946B (de) |
SE (1) | SE404042B (de) |
ZA (1) | ZA741008B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2940470C2 (de) * | 1979-10-05 | 1983-01-20 | Karrer System AG, Zollikon, Zürich | Verfahren und Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von textilem oder sonstigem Fasermaterial |
-
1973
- 1973-11-17 DE DE19732357447 patent/DE2357447B2/de active Granted
-
1974
- 1974-01-31 ES ES422805A patent/ES422805A1/es not_active Expired
- 1974-02-14 IT IT48385/74A patent/IT1002946B/it active
- 1974-02-15 CH CH217774D patent/CH217774A4/xx unknown
- 1974-02-15 BE BE140979A patent/BE811108A/xx unknown
- 1974-02-15 DD DD176590A patent/DD109699A5/xx unknown
- 1974-02-15 CH CH217774A patent/CH594771B/de not_active IP Right Cessation
- 1974-02-15 CS CS7400001113A patent/CS182242B2/cs unknown
- 1974-02-15 SE SE7402063A patent/SE404042B/xx unknown
- 1974-02-15 CA CA192,612A patent/CA1037657A/en not_active Expired
- 1974-02-15 GB GB706074A patent/GB1465502A/en not_active Expired
- 1974-02-15 FR FR7405142A patent/FR2251659B1/fr not_active Expired
- 1974-02-15 DK DK82174*#A patent/DK82174A/da unknown
- 1974-02-15 AT AT121074A patent/AT347396B/de not_active IP Right Cessation
- 1974-02-15 JP JP49017727A patent/JPS5747314B2/ja not_active Expired
- 1974-03-15 BR BR2004/74A patent/BR7402004A/pt unknown
- 1974-11-14 ZA ZA00741008*[A patent/ZA741008B/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE7402063L (de) | 1975-05-20 |
ES422805A1 (es) | 1976-05-01 |
BR7402004A (pt) | 1975-12-02 |
CA1037657A (en) | 1978-09-05 |
DK82174A (de) | 1975-07-14 |
CH594771B (de) | 1978-01-31 |
AT347396B (de) | 1978-12-27 |
GB1465502A (en) | 1977-02-23 |
ATA121074A (de) | 1978-05-15 |
DE2357447A1 (de) | 1975-05-28 |
BE811108A (fr) | 1974-08-16 |
CH217774A4 (de) | 1977-05-13 |
FR2251659A1 (de) | 1975-06-13 |
DD109699A5 (de) | 1974-11-12 |
JPS5082383A (de) | 1975-07-03 |
SE404042B (sv) | 1978-09-18 |
CS182242B2 (en) | 1978-04-28 |
JPS5747314B2 (de) | 1982-10-08 |
AU6564374A (en) | 1975-08-21 |
IT1002946B (it) | 1976-05-20 |
FR2251659B1 (de) | 1977-09-16 |
ZA741008B (en) | 1975-01-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0856075B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von textilen substraten mit überkritischem fluid | |
EP0078022B2 (de) | Verfahren zum Behandeln von Textilgut in Jet-Färbeanlagen | |
CH408865A (de) | Verfahren zum Trennen von Bestandteilen aus Flüssigkeiten, Gasen oder Festkörperteilchen | |
DE2713800C2 (de) | Verfahren zur Indigo-Färbung von Kettfäden aus Baumwoll-Spinngarnen | |
DE2700153A1 (de) | Verfahren zum faerben von textilmaterial und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
EP0014919A1 (de) | Verfahren zum Behandeln von Textilgut in Jet-Färbeanlagen | |
DE2357476C3 (de) | Verfahren zum Färben von textlien Wickelkörpern | |
DE1183470B (de) | Farben oder Bedrucken von Fasermaterial aus Polyestern oder Cellulosetriacetat | |
DE2357447B2 (de) | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern | |
DE2331669C3 (de) | Verfahren zum Färben von Synthesefasern | |
DE2508475C3 (de) | Verfahren zum Färben von textlien Wickelkörpern | |
DE2409727C3 (de) | Verfahren zum Färben von synthetische Fasern enthaltenden textlien Wickelkörpern | |
DE2456250C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Färben von in einem Färbekessel im Pack- oder Aufstecksystem angeordnetem garn- oder faserförmigem Textilgut | |
DE2357439B2 (de) | Verfahren zum faerben von textilen wickelkoerpern | |
DE1469087A1 (de) | Faerbeverfahren | |
DE2624176C2 (de) | Verfahren zum Strangfärben nach dem Ausziehprinzip | |
CH217774A (fr) | Procédé pour préparer un produit pour l'usage agricole. | |
DE2534618A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum isothermischen faerben | |
DE2721680A1 (de) | Verfahren zum faerben von strangfoermigem textilgut | |
DE2331669B2 (de) | Verfahren zum faerben von synthesefasern | |
DE3210380C2 (de) | Verfahren zum gleichmäßigen Färben von hydrophoben synthetischen Fasern nach der Ausziehmethode | |
DE2537589A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen nassbehandeln von textilien in strangform | |
DE2409727B2 (de) | Verfahren zum faerben von synthetische fasern enthaltenden textilen wickelkoerpern | |
CH217674A (de) | Verfahren zur Herstellung einer heterocyclischen Stickstoffverbindung. | |
DE102011108337A1 (de) | Verfahren zum industriellen Färben und hiermit hergestelltes Prdodukt |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |