DE2357036B2 - Verfahren zur herstellung von poly (aldehydocarbonsaeuren) mit verbesserter biologischer abbaubarkeit bzw. deren alkalisalzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von poly (aldehydocarbonsaeuren) mit verbesserter biologischer abbaubarkeit bzw. deren alkalisalzenInfo
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Description
Es ist bekannt. Acrolein für sich alleine oder Eusammen mit Acrylsäure in der Weise oxidativ zu
polymerisieren, daß man das Monomere bzw. Monomerengemisch langsam zu einer erwärmten, bewegten
wäßrigen Lösung von Wasserstoffperoxid zudosiert (DT-OS 19 42 556). Die dabei in Form einer wäßrigen
Lösung anfallenden Poly(aldehydocarbonsäuren) können gegebenenfalls mit Aikalihydroxiden neutralisiert
und/oder zur Trockne eingedampft werden.
Es ist ferner bekannt, derartige Poly(aldehydocarboxylate) mit Alkalihydroxiden nach Cannizzaro
umzusetzen, wobei die entsprechenden Poly(hydroxycarboxylate) gebildet werden (DT-OS 19 04 940).
Die Poly(aldehydocarboxylate), kurz »PAC« genannt, und die Poly(hydroxycarboxylate), kurz »POC« gonannt,
sowie auch die bei der Cannizzaro-Reaktion intermediär entstehenden Poly(hydroxyaldehydocarboxylate), je
nach dem überwiegenden Charakter kurz »PAC« oder »POC« genannt, eigenen sich als Komplexbildner für
Metallionen (vgl. H. H a s c h k e in Mh. Cheim. 103, Nr. 2,
525 [1972]) und als Gerüststoffe, sogenannte Builder, zum Aufbau von festen oder flüssigen Wasch- und
Reinigungsmitteln unter partieller oder vollständiger Substitution der bisher für diesen Zweck hauptsächlich
verwendeten Phosphate, insbesondere Pentanatriumtriphosphat (= »Natriurntripolyphosphat«) oder Pyrophosphat
(vgl. DT-OS 19 62 125, DT-OS 20 25 238, DT-OS 20 44 601;Chemiker Ztg.96, Nr. 4,199[1972]).
Damit bieten diese Verbindungen die Möglichkeit eines aktiven Beitrags zum Umweltschutz, weil sie
infolge ihrer Freiheit von Phosphor und Stickstoff und ihrer technischen Eignung als Builder bei ihrem Einsatz
als Phosphatsubstitute bzw. als Substitute für neuerdings teilweise verwendete Builder auf Aminopolycarboxylat-Basis,
wie Nitrilotriacetat (= »NTA«), die Gefahr bzw. die Probleme der Eutrophierung natürlicher
oder »synthetischer« (z. B. Talsperren), stehender oder nur langsam fließender Oberflächengewässer
vermindern helfen.
Es ist i.v. λγ bekannt, daß die für die Eutrophierungserscheinungen
in Oberflächengewässern verantwortlichen, in den Zuflüssen zu diesen Oberflächengewässern
enthaltenen Phosphatmengen im allgemeinen nur zu etwa einem Drittel aus Wasch- und Reinigungsmitteln
stammen (die übrigen zwei Drittel verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf Phosphate aus dem menschlichen
Stoffwechsel und auf Phosphate aus der Bodenerosion landwirtschaftlich genutzter Flächen). Auch eine
vollständige Eliminierung der Phosphate aus den Wasch- und Reinigungsmitteln würde daher keine
Umwandlung eutropher Gewässer in den oligotrophen Zustand bewirken, da auch dann noch aus den übrigen
Phosphatquellen genügend Phosphor zugeführt würde.
um den eutrophen Zustand bzw. die Eutrophierungsgefahr im allgemeinen aufrecht zu erhalten. Trotzdem
entfaltet aber jede in eutrophe bzw. eutrophierungsgefährdete Oberflächengewässer eingetragene Phosphatmenge
eine ökologisch stark negative Wirkung: das Phosphat wird nämlich in (manchen) Algen(arten) stark
angereichert, so daß diese Algen nach ihrem Absterben und nachdem sie als Schlick auf den Grund des
Gewässers gesunken sind, dort als »Phosphor-Depotdünger« wirken. Einerseits »zementiert« dieser Algen-
schlick den Gewässergrund und stört damit die Lebensgewohnheiten der Gewässer-Fauna; bzw. dieser
Schlick kann Fischen die Kiemen verstopfen und somit zu massenhaftem Fischsterben führen. Andererseits
verbraucht dieser Algenschlick zu seinem (aeroben) biologischen Abbau Sauerstoff, so daß in eutrophen
Gewässern, in denen das Algenwachstum infolge der »Phosphatüberdüngung« Überhand nimmt, so viel
Algenschlick vorhanden sein kann, daß in den Wasserschichten am Gewässergrund — und bei
geringer Gewässerbewegung auch fortschreitend in höheren Wasserschichten — die Sauerstoffkonzentration
stark abnimmt und sogar anaerobe Bedingungen auftreten können. Damit wird aber beispielsweise der
Fischlaich am Gewässergrund abgetötet, bzw. der anaerobe Abbau des Schlicks kann zur Freisetzung von
Ammoniak und Schwefelwasserstoff führen — ganz abgesehen davon, daß das überreiche Algenwachstum
den Lichteinfall schon in höchsten Gewässerschichten hemmt und auch damit zum Absterben der Gewässer-
(H) fauna führt. Alle diese Erscheinungen sind als die
negativen Folgen der Eutrophierung bekannt. Durch laufenden Phosphateintrag in eutrophe Gewässer bzw.
in eutrophierungsgefährdete Gewässer wird darüber hinaus infolge der Phosphat-Speicherwirkung der Algen
hs dieser Zustand mit jedem Gramm in das Gewässer
gelangenden Phosphats noch weiter — auch für die Zukunft — stabilisiert. Infolge der »Phosphatdepotdünger-Wirkung«
des Algenschlicks sind beispielsweise
'S
nanche bayrische Seen bereits heute derartig dauer- !Utrophiert, daß selbst bei sofortiger Unterbrechung
eglicher Phosphatzufuhr bis zu jahrzehntelange Re- »enerationsperioden notwendig wären, bis zum (Wieier-)Erreichen
des oligotrophen Zustandes.
Zur Bekämpfung des Eutrophierungs- Problems ist es iaher neben der Schaffung geeigneter Möglichkeiten
der Abwasserbehandlung (z. B.: ehem. Phosphatfällung;
was aber auch beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt, währenddessen die Eutrophierungsprobleme weiter
anwachsen, und was unter Praxisbedingungen auch nicht immer absolut zuverlässig bzw. ausreichend
funktioniert) höchst opportun, alle Maßnahmen zu ergreifen, soweit als möglich jede — auch geringste —
Phosphatmenge von den Oberflächengewässern fernzu- ι s halten. Dazu zählt vor allem auch die Maßnahme der
Phosphat Reduktion bzwv-Substitution η den Wasch-
und P -nigungsmitteln.
Selbstverständlich muß ein geeignetes Phosphatsubstitut neben einwandfreien waschtechnischen und :o
toxikologischen Eigenschaften die nötige ökologische Unbedenklichkeit aufweisen. Dazu zählen unter anderem
einerseits das Verhalten dieses Produkts gegenüber Schwermetallmineraüen bzw. sein Verhalten bei den
heute üblichen Abwasser-Klärprozessen, andererseits aber auch insbesondere seine biologische Abbaubarkeit.
Während nun die waschtechnische Eignung, der genannten POC- bzw. PAC-Verbindungen erwiesen ist,
und diese Stoffe auch vom toxikologischen Standpunkt aus als Builder unbedenklich sind, so ist eine gewisse
biologische Abbaubarkeit der nach den bekannten Verfahren hergestellten PAC- bzw. POC -Verbindungen
zwar gegeben, sie ist jedoch - in Abhängigkeit von den speziellen PAC- bzw. POC-Typen — bestenfalls gerade
nur so hoch, daß sie etwa — den Maßstäben, wie sie heute für arnonische Tenside angelsgt werden, entsprechend
— als »noch genügend« bezeichnet werden kann. Beispielsweise zeigt ein durch oxidative Copolymerisation
von Acrolein mit Acrylsäure und anschließende Cannizzaro-Reaktion hergestelltes Poly(hydroxycar- 4c
bonsäure)-Natrium-Salz vom mittleren Polymerisa tionsgrad 20 und mit einem COO - - : OH-Gruppen-Zahlenverhältnis
(einschließlich der Endgruppen) von 4 im »Geschlossenen Flaschentest« nach W. K. Fischer
(»GF-Test«) (Fette-Seifen-Anstrichmiuel 65, Nr. 1, 37
[1963]) einen Abbau-Wert nach 30 Versuchstagen von 35-40% und ist damit nach W. K. F i s c h e r (Tenside
Detergents 8, Nr. 4, 182 [1971]) als gerade noch »genügend« biologisch abbaubar einzustufen. Gleiche
Ergebnisse werden im GF-Test mit dem korrespondierenden Poly(aldehydocarboxylat) erhalten. Unter »korrespondierend«
soll hier verstanden werden, daß aus diesem Poly(aldehydocarboxylat) durch Cannizzaro-Reaktion
das genannte Poly(hydroxycarboxylat) entsteht.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur 5s
Herstellung von Polyialdehydocarbonsäuren) mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit bzw. deren Alkalisalzen
durch oxidative Polymerisation von Acrolein für sich alleine oder zusammen mit bis zu 50 Molprozent
Acrylsäure, wobei das Monomere bzw. Monomerenge- <ό
misch langsam zu einer erwärmten, bewegten wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zudosiert wird, und gegebenenfalls
nachfolgende Neutralisation mit einem Alkalihydroxid, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation
in Gegenwart von 0,1 bis 10,0 Gewichtsprozent. <>s bezogen auf das Gewicht des Monomeren bzw.
Monomerengemisches, an Thioäthylenglykol vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäßt Verfahren kann zur Polymerisation von Acrolein für sich alleine angewandt werden
oder auch zur Copolymerisation von Acrolein mit bis zu 50 Molprozent, vorzugsweise bis zu 35 Molprozent,
insbesondere mit 10 bis 30 Molprozent, Acrylsäure. Das
Monomere bzw. Monomerengemisch wird zu einer bewegten, z. B. gerührten, auf eine Temperatur von 55
bis 95° C vorzugsweise von 65 bis 85° C, erwärmten 10-bis 35gewichtsprozentigen, vorzugsweise 15- bis 25gewichtsprozentigen,
wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung in einer solchen Menge zudosiert, daß etwa 1,0 bis etwa
1,2 Mol Acrolein auf ein Mol vorgelegtes H2O2 kommen.
Die Zudosierung des Monomeren bzw. Monomerengemisches erfolg* innerhalb einer Zeit von bis zu
7 Stuiiden, vorzugsweise innerhalb von 3 bis 5 Stunden.
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende Thioäthylenglykol (2-Mercaptoäthanol) wird in
einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent, insbesondere
von 1,0 bis 2,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Monomeren bzw. Monomerengemisches,
eingesetzt.
Die bei der Polymerisation gebildeten Poly(aldehydocarbonsäuren) bzw. deren durch Neufalisation mit
Alkalihydroxiden erhältliche Salze können als solche verwende» werden. Sie können aber auch in an sich
bekannter Weise durch Umsetzung nach Cannizzaro in Poly(hydroxyaldehydocarboxylate) und/oder
Poly(hydroxycarboxylate) umgewandelt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Poly(aldehydocarbonsäuren), wie auch deren
genannte Folgeprodukte sind wesentlich besser biologisch abbaubar als alle nach bekannten Verfahren
herstellbaren analogen, d. h. aus gleichen, relativen molaren Anteilen Acrolein, Acrylsäure und H2O: bei
gleichen Reaktantenkonzentrationen entstehenden PACs oder POCs.
Das Thioäthylenglykol kann in das Monomere bzw. Monomerengemisch eingemischt und mit diesem
zusammen zu der vorgelegten Wasserstoffperoxidlösung zudosiert werden. Es kann jedoch auch von dem
Monomeren bzw. Monomerengemisch getrennt zudosiert
werden. Bevorzugt wird jedoch, zumindest einen Teil des zu verwendenden Thioäthylenglykols zusammen
mit der Wasserstoffperoxidlösung vorzulegen. Der Rest kann dann entweder als Lösung im Monomeren
bzw Monomerengemisch oder von diesem getrennt zudosiert werden. Im letzteren Falle kann die
Zudosierung portionsweise oder kontinuierlich erfolgen. Wenn das Thioäthylenglykol vom Monomeren
bzw. Monomerengemisch getrennt zudosiert wird, ist es in jedem Fall zweckmäßig, die Dosierungsgeschwindigkeit
so zu wählen, daß zu dem Zeitpunkt, wo 50% des gesamten Monomeren bzw. Monomerengemisches zur
Reaktionsmischung zugegeben sind, auch mindestens 50°/) der einzusetzenden Menge an Thioäthylenglykol
zudasiert sind und daß die Zugabe des Thioäthylenglykol·, spätestens zu Ende der Monomeren-(gemisch)-Zudos:erung
beendet ist. Besonders bevorzugt wird es, das gesamte Thioäthylenglykol von Anfang an zusammen
mit der Wasserstoffperoxidlösung vorzulegen.
Das eingesetzte Monomere bzw. Monomerengemisch darf bis zu 500 ppm üblicher Stabilisatoren (gegen
spontane radikalische Polymerisation), wie Hydrochinon oder Hydrochinonäthcr (/. B.: Hydrochinonmonomethyläther),
enthalten.
Tritt im Laufe der Polymerisationsreaktion zu starkes Schäumen des Reaktionsgemisches ein, so kann dem
durch Zugabe geringer Mengen eines handelsüblichen Entscnäumers auf Silikon-Basis oder durch Zugabe von
niedrigen Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropylalkohol, Butanol, begegnet werden.
Es empfiehlt sich, das Reaktionsgemisch gegen Ende der Monomeren(gemisch)-Zudosierung, d.h. nachdem
etwa 80% des Monomeren(gemischc >) zugegeben sind,
durch Zugabe von Wasser so zu verdünnen, daß schließlich 20-4ögewichtsprozentige, vorzugsweise
25 - 40gewichtsprozentige, Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösungen erhalten werden. Dadurch bleiben die
Lösungen besser rührbar, bzw. es werden gegebenenfalls noch auftretende Verzweigungsreaktionen noch
weiter unterdrückt Derartige Verzweigungsreaktionen würden die biologische Abbaubarkeit der Produkte
negativ beeinflussen.
Zur Herstellung der Alkalisalze der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Poly(aldehydocarbonsäuren)
können die nach dem Verfahren anfallenden wäßrigen Poly(aldehydocarbonsäure)-Lö- ;
Bungen direkt mit Alkalihydroxiden neutralisiert werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Neutralisation
so schonend erfolgt (Arbeiten in genügend verdünnter Lösung, bzw. mit genügend verdünnten Alkalihydroxidlösungen,
bzw. genügend langsame Alkalihydroxidzudoisierung
bei genügend guter Durchmischung), daß nicht durch örtliche Alkaliüberkonzentration Aldolkondensationen
an den Poly(aldehydocarboxylaten) entstehen. Dadurch käme es zu inter- bzw. intramolekularen
Vernetzungen, die sich äußerst ungünstig auf die biologische Abbaubarkeit dieser Verbindungen auswirken.
Dasselbe gilt für die Herstellung der korrespondierenden Poly(hydroxycarboxylate) durch Cannizzaro-Reaklion
an den Poly(aldehydocarboxylaten) in Gegenwart von Alkalihydroxiden. Die Cannizzaro-Reaktion
kann auch in Gegenwart von Formaldehyd ausgeführt werden, man erhält dann neben der Cannizzaro-Reaktion
auch eine Formaldehyd-Ankondensation an die Poly(aldehydocarboxylute) über die zu den Carbonylgruppen
Λ-ständigen Η-Atome. Die Ausführung der Cannizzaro-Reaktion — auch in Gegenwart von
Formaldehyd — an polyaldehydischen Verbindungen bzw. an derartigen Poly(aldehydocarboxylaten) wurde
bereits von R. C. Schulz ei al. (Naturwissenschaften
45 [ 1958], 440; Angewandte Chemie 76, Nr. 9, [ 1964] 357·.
Makromol. Chem. 67 [1963], 187). von G. B ι e r et al. (Makromol. Chem. 92 [1966], 240) und von H.
Haschke (Mh. Chem. 103 [1972], 525) beschrieben.
Sinngemäß entsprechend »vorsichtig« ist demnach auch die Neutralisation der Poly(aldehydocarbonsäuren) zu
Poly(aldehydocarboxylaten) vorzunehmen.
Nach dem Tnde der Monomeren-Zudosierung empfiehlt es sich, das Reaktionsgemisch noch einige Stunden
— zweckmäßigerweise anfangs noch gerührt — bei Temperaturen zwischen 40 und 90°C, vorzugsweise
zwischen 50 und 75° C, zu halten, um eine möglichst vollständige Umsetzung der Monomeren zu erzielen.
Nach einer »Nachreaktionszeit« — das ist die Zeit nach Ende der Monomerenzudosierung — von tiwa
Stunden ist dann ein etwa 90- bis 99%iger Monomerenumsatz erreicht. Die restlichen Monomeren können auf
üblichem Wege (ζ. B. dcstillativ oder über Dünnschichtverdampfer), vorzugsweise unter vermindertem Druck
durch Abdestillieren von etwa 10 bis 40% des Reaktionsgemischvolumens weitgehend aus dem Reak
lionsgemisch entfernt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Poly(aldehydocarbonsäuren) sind beschreibbar
als geradlinige Polymere bzw. Oligomere, die aus Einheiten der Formeln
und -CH2-CH-CHO -CH1-CH-
COOH
(1)
(ID
neben geringen (d. h. 0 —20 Grundmolprozent) Mengen
Einheiten der Formel
15
— O—CH-
CH = CH2
an»
45 aufgebaut sind. Die Einheiten der Formel 111 entstehen,
da auch unter radikalischen Reaktionsbedingungen wie beim erfindungsgemäßen Verfahren -me auszuschließen
ist daß neben der vorzugsweise ablaufenden Acrolein-C-C-Polymerisation, auch -zwar in weitaus
untergeordnetem Maße - Acrole.n-C-O-Polymernate
gebildet werden. Diese Einheiten üben jedoch auch einen gewissen, wenn auch weitaus untergeordneten.
Dositiven Einfluß auf die biologische Abbaubarke.t der Polymeren aus. Dies entspricht der bekannten Tatsache,
daß Polyether wesentlich leichter biologisch abbaubar sind als Polymere mit reinen C-C-Ketten ^B.
Polyäthylenoxide im Vergleich zu Polyäthylen). Der Effekt ist unter anderem dafür verantwortlich, daß
Polvialdehydocarboxylate) und Poly(hydroxycarboxylate)
die aus Poly(aldehydocarbonsäuren) hergestellt wurden welche nach dem Verfahren der oxidativen
Homopolymerisation von Acrolein bzw. dem Verfahren der oxidativen Copolymerisation von Acrolein und
Acrylsäure nach KH. Rink (DT-PS !0 71339) und
nach H H a sch k e (Mh. Chem. 103, Nr. 2 [1972], 525) erhalten worden sind, an sich schon wesentlich besser
biologisch abbaubar sind als alle vergleichbaren, nach anderen Verfahren herstellbaren Polyelektrolyte. Trotzdem
sind auch der Wirksamkeit dieses Effekts Grenzen gesetzt indem einerseits bei der oxidativen (Copolymerisation
von Acrolein der Anteil an Einheiten der Formel III in den hergestellten PACs nicht beliebig
steigerbar ist (die Grenze liegt bei etwa 20 Grundmolprozent) und andererseits eine Steigerung des Anteils
an Formeleinheiten III über etwa 2-4 Grundmolprozent hinaus praktisch keinen wesentlichen positiven
Beitrag zur biologischen Abbaubarkeit der PACs mehr
bringt. ..
Obwohl durch die Zudosierung von Thioatnylenglykol
während der oxidativen Acrolein-(Co)-Polymerisation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Anteil
an Einheiten der Formel III in den hergestellten PACs praktisch nicht verändert wird, wird dadurch wahrscheinlich
infolge einer für den biologischen Abbau
, besonders günstigen und überraschenden Beeinflussung des Molckülwachstums im Verlauf der oxidativen
(Co)Polymerisation — die biologische Abbaubarkeit der so hergestellten Verbindungen sprunghaft vom Gebiet
der »nicht genügenden« bis »gerade noch genügenden«
s biologischen Abbaubarkeit ins Gebiet der »genügenden«
bis »guten« biologischen Abbaubarkeit verbessert. Zur Charakterisierung der beim erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Poly(a!dehydocarbonsäuren) wur-
■Je vjskosimetriMrh. wie von R. C. Schulz. H.
Cherdron und W. K e r η (Makromol. C hem. 24. 151
1957]) zur Bestimmung des mittleren Polymerisationsgrades von Polyacroleinen angegeben, ein mittlerer
Polymerisationsgrad, bezogen auf die Zahl der hypothetischen Formeleinheiten
-CH2-CH- ;
CHO :
-CH2-CH-
-CH2-CH-
COOH
(I)
(H)
in den Polyialdehydocarbonsäuren) bestimmt. Dazu wurde die reduzierte Viskosität (= spezifische Viskosi-
tät/c) in Deziliter pro Gramm 1 böiger Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösungen
ermittelt.
Zur Bereitung der zur Messung notwendigen l°/oigen
Polytaldehydocarbonsäure^Lösungen werden die
freien, durch Verdampfen des Wassers, gegebenenfalls
nach Zerstörung eventuell vorhandenen Rest-Peroxids, aus den Poly(aldehydocarbonsäure}-Lösungen in Form
trockener Pulver hergestellten Poly(aldehydocart>0nsäuren)
zuerst mit entsprechenden Mengen 5%iger wäßriger SOr Lösung Übergossen und dann, nachdem
vollständige Lösung eingetreten ist mit dem gleichen Volumen 10%iger wäßriger NaCL-Lösung aufgefüllt.
Die viskosimetrisehe Messung erfolgt bei 2O0C
Als Eichkurve wurde ein mittels Dampfdruck-osmometrischer Methoden an Poly(aldehydocarbonsäure)-Methylestern
aufgenommener stetiger Kurvenzug der Punkte:
P
T] red |
2 0,016 |
3 0,024 |
4 0,028 |
5 0,033 |
6 0,038 |
7 0,040 |
8 0,043 |
9 0.045 |
300 0,20 |
10 0,047 |
P
fired |
20 0,060 |
30 0,065 |
50 0,073 |
70 0,080 |
100 0,095 |
500 0.30 |
zugrunde gelegt. Die zur Aufstellung der Eichkurve erforderlichen Poly(aldehydocarbonsäure)-Methylester
wurden durch Methylierung von reinen pulverförmigen Poly(aldehydocarbonsäuren), an denen bereits nach der
Schulzschen Methode Werte der reduzierten Viskosität in l%igen SO2-NaCI-Lösungen gemessen worden
waren, mit Diazomethan in Benzol nach A. K a t c h a I s k i und H. E i S e η b e r g (J. Polym. Sei. 6, Nr. 2 [1951],
145) hergestellt.
Außerdem wurden an den pulverförmigen, trockenen Poly(aldehydocarbonsäu-en) nach der Oximierungsmethode
nach R. C. Schulz, H. Fauth und W. Kerη (Makromol. Chem. 20 [1956], 161) die Gehalte an
Carbonylgruppen bestimmt. Die Bestimmung der Carboxyl-Gehalte der Poly(aldehydocarbonsäuren) erfolgte
durch einfache alkali-acidimctrische Titration, d. h. Titration von Poly(aldehydocarbonsäure)-Suspensionen
mit 0,1 n-NaOH gegen Phenolphthalein bis zum ersten Rosaton; dann Zugabe eines Überschusses von
5 ml 0,1 n-NaOH und sofortige Rücktitration mit 0,1 n-HCl.
Die Carbonyl- bzw. Carboxyl-Gehalte der Poly(alde- hydocarbonsäuren) wurden in Form von Grundmolprozenten (»Grd-Mol-%«) nach E. Trommsdorff
(Inaug. Diss. Freiburg i. Br. 1931) angegeben. Dazu wurde als Molgewicht Mj einer mittleren Formeleinheit
CH2-CH-CHO
-CH2-CH
COOH
— also einer mittleren CrEinheit — in-der-Molekülket-
te — der Wert M2 = 56 · x+72 ·
y
zugrunde gelegt
wobei y=Grd-Mol-% COOH/100 und x=1 -y bedeutet
Obwohl die oxidative Polymerisation oder Copolymerisation von Acrolein eine radikalische Polymerisation ist können dennoch in den Hauptketten der
Poly(aldehydocarboxylaie) Einheiten der allgemeinen Formel HI in untergeordneten Mengen bis zu 20
Grundmolprozent vorhanden sein. Sie entstehen durch
Polymerisation unter Öffnung der Carbonyldoppelbindung des Acroleins.
Da die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren PACs in Form der freien Säuren sehr
schwache Säuren sind, weisen die wäßrigen Lösungen ihrer vollständigen Salze mehr oder weniger stark im
alkalischen Bereich liegende pH-Werte auf. Darüber hinaus zeigen diese Stoffe als Polyelektrolyte die
Besonderheit, daß sie — im Gegensatz zu den klassischen, einfachen Elektrolyten — in wäßriger
Lösung nicht praktisch bei allen Konzentrationen vollständig in ihre Ionen dissoziieren (»Primärdissoziation« - J. Am. Chem. Soc. 72 [1950], 2636).
Infolgedessen überwiegt bei Verdünnung derartiger Polyelektrolyt-Salzlösungen zuerst der Effekt der
Primärdissoziation, wodurch zusätzliche Carboxylgruppen frei werden, die als Anion-Basen im Hydrolysegleichgewicht
Anlaß zu einem pH-Anstieg geben, um erst nach vollständiger Primärdissoziation entsprechend
dem Verhalten klassischer, einfacher Elektrolyt« gemäß dem (Oswaldschen) Verdünnungsgesetz zu
einem pH-Abfall zu führen.
Die entsprechenden partiellen Salze der Poly(aldehydocarbonsäuren), also die sogenannte »Hydrogensalze«
darstellenden Verbindungen, können ebenfalls mit Vorteil, z. B. als Builder für Wasch- und Reinigungsmittel, eingesetzt werden.
Zur Bestimmung des biologischen Abbaues derartiger
Verbindungen ist es natürlich zweckmäßig, solche Salze zu verwenden, die den pH der Abbaulösungen (dieser
liegt im allgemeinen um pH=7) bei der gewünschten Probe-Substrat-Konzentration möglichst wenig verschieben.
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem
Flügelrührer, RückfluBkühler, automatischer Temperaturkontrolle über ein Widerstandsthermometer und
einer neben der Thermometereinführung über einen Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden
Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 780 ml destilliertem Wasser. 900 ml 35gewkhtsprozentigem
709 522/444
Wasserstoffperoxid und 8,65 g Thioäthylenglykol vorgelegt.
In einem auf 7O0C thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 21 gewichtsprozentigem
H2O2 unter Rührung auf 55°C erwärmt. Dann wurde mit der Zugabe eines Gemisches von 780 ml
frisch destilliertem Acrolein und 198 ml stabilisierter (mit 500 ppm Hydrochinonmonomethyläther) Acrylsäure
(entsprechend 20 Mol-% Acrylsäure im Monomerengemisch) mit einer Zugabegeschwindigkeit von etwa
245 ml pro Stunde begonnen. Insgesamt wurden so die 978 ml Monomerengemisch innerhalb von etwa 4 Stunden
zugegeben.
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten Reaktion auf 70°C gehalten; die Temperatur
des Reaktionsgemisches stieg kurz nach Beginn der Monomerengemischzugabe auf 7O0C und wurde während
der gesamten Monomeren-Zudosierungsdauer bei 70-800C gehalten.
Nachdem 910 ml Monomerengemisch zugegeben waren, wurde nut 63 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 940 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomeren-Zugabeende. Nach dem Ende aer Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf 6O0C
thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dann wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz
14 Stunden lang sich selbst überlassen.
Danach wurden 20 Vol-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum
abdestilliert. Der Rückstand stellte eine etwa 35gewichtsprozentige wäßrige Lösung einer
Poly(aldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisationsgrad 17 (eta-red = 0,058 dl/g), einem Carbonylgehalt
von 27,0 Grundmolprozent und einem Carboxylgehalt von 70,5 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 2,5
Grundmolprozent entsprechen Vinylgruppen aus den Einheiten der Formel III.)
Vergleichsversuch
Prüfung der biologischen Abbaubarkeit
820 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurden in einem 4-l-Dreihalskolben vorgelegt.
Unter Rührung und leichter Kühlung des Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von
2 Stunden 190 ml 45gewichtsprozentige Natronlauge (wäßrige Lauge) zudosiert. Der pH des Reaktionsgemisches
wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert. Sobald das Reaktionsgemisch
einen pH-Wert von 7,0 erreicht hatte, wurde die Laugen-Zudosierung gestoppt Die erhaltene Poly(alde
hydocarboxytat)-Lösung wurde durch Verdampfen des
Wassers zur Trockene gebracht der Rückstand vermählen und nochmals bei 1200C im Wasserstrahlvakuum (12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrocknet Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxyldt)
wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt Der
BSBT-Wert (= theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf für vollständige biologische Oxidation ausgedrückt in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehydocarboxylats) betrug: 126,4.
Bei einer Substratkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Ammpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus nitrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoff zehrung von 1,45 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Teii-Bedingun- «TPti von 57% entspricht.
Zum Vergleich wurde das Beispiel 1 wiederholt, aber auf die Mitverwendung des Thioäthylenglykols verzichtet:
In einem 4-l-Dreihalskolben mit mechanischem Flügelrührer, Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle
über ein Widerstandsthermometer und einer neben der Thermometereinführung über einen
Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 780 ml
destilliertem Wasser und 900 ml 35gewichtsprozentigem Wasserstoffperoxid vorgelegt. In einem auf 6O0C
thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 21gewichisprozentigem H2O2 unter Rührung
auf 55°C erwärmt. Dann wurde mit der Zugabe eines Gemisches von 780 ml frisch destilliertem
Acrolein und 198 ml stabilisierter (mit 500 ppm Hydrochinonmonomethyläther) Acrylsäure mit einer Zugabegeschwindigkeit
von etwa 245 ml pro Stunde begonnen. Insgesamt wurden so die 978 ml Monomerengemisch
innerhalb von etwa 4 Stunden zugegeben. Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten
Reaktion auf 6O0C gehalten; die Temperatur des Reaktionsgemisches stieg im Verlauf der Reaktion auf
maximal 75°C.
Nachdem 910 ml Monomerengemisch zugegeben waren, wurde mit 63 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 940 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomeren-Zugabeende. Nach dem Ende der Mono-
meren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf 6O0C
thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dann wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz
14 Stunden lang sich selbst überlassen.
Danach wurden 20 Vol.-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum nach Zugabe von 300 ml n-Propanol
abdestilliert. Der Rückstand stellte eine etwa 35gewichtsprozentige, wäßrige Lösung einer Poly(aldehydocarbonsäure)
mit mittlerem Polymerisationsgrad 20 (eta-red = 0,06 dl/g), einem Carbonylgehalt von 26
Grundmolprozent und einem Carboxylgehalt von 71,5 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 2,5 Grundmolprozent
entsprechen Vinylgruppen aus den Einheiten 4> der Formel III.)
Prüfung der biologischen Abbaubarkeit
820 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung
wurden in einem 4-l-Dreihalskolben vorgelegt Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von 2 Stunden 20OmI 45gewichtsprozentige Natronlauge
(wäßrige Lösung) zudosiert Der pH des Reaktionsgemisches wurde im Verlauf der Neutralisation elektrome
trisch laufend kontrolliert Sobald das Reaktionsge
misch einen pH-Wert von 7,0 erreicht hatte, wurde die
Laugen-Zudosierung gestoppt Die erhaltene Poly(alde hydocarboxylat)- Lösung wurde durch Verdampfen de;
Wassers zur Trockene gebracht der Rückstanc vermählen und nochmals bei 120° C im Wasserstrahlva
kuum (12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrock
net Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxylat wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkei
im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt De
6s BSBT-Wert(= theoretischer biochemischer Sauerstoff
bedarf für vollständige biologische Oxidation, ausge drückt in mg O? bei 100 mg Substrat) des Poly(aldehydo
carboxylate) betrug: 125,6.
Bei einer Substanzkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoffzehrung von 1,08 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen
von 43% entspricht.
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem Flügelrührer, Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle
über ein Widerstandsthermometer und einer neben der Thermometereinführung über einen
Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 450 ml
destilliertem Wasser, 540 ml 35gewichtsprozentigem Wasserstoffperoxid und 15 g Thioäthylenglykol vorgelegt.
In einem auf 700C thermostatierten Wasserbad
wurde die so hergestellte Vorlage an 21 gewichtsprozentigem
HjO2 unter Rührung auf 65°C erwärmt. Dann
wurde mit der Zugabe eines Gemisches von 454 ml frisch destilliertem Acrolein und 454 ml stabilisierter
(nit 500 ppm Hydrochinonmonomethyläther) Acrylsäure mit einer Zugabegeschwindigkeit von etwa 227 ml
pro Stunde begonnen. Insgesamt wurden so die 908 ml Monomerengemisch innerhalb von etwa 4 Stunden
zugegeben.
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten Reaktion auf 7O0C gehalten; die Temperatur
des Reaktionsgemisches stieg kurz nach Beginn der Monomeren-Zudosierung auf 75°C und wurde während
der gesamten Monomerenzudosierungsdauer bei 75-85" C gehalten.
Nachdem 817 ml Monomerengemisch zugegeben waren, wurde mit 324 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 855 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomeren-Zugabeende. Nach dem Ende der Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf 70° C
thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dann wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz
14 Stunden lang sich selbst überlassen.
Danach wurden 18 Vol.-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum abdestilliert. Der Rückstand stellte
eine etwa 32gewichtsprozentige, wäßrige Lösung einer Poly(aldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisationsgrad
60 (eta-red = 0,077 dl/g), einem Carbonylgehalt von 20 Grundmolprozent und einem
Carboxylgehalt von 78,6 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 1,4 Grundmolprozent entsprechen Vinylgruppen aus den Einheiten der Formel IH.)
900 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurden in einem 4-1-Dreihalskolben vorgelegt Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von 2 Stunden 210 ml 45gewichtsprozentige Natronlauge
(wäßrige Lösung) zudosiert. Der pH des Reaktionsgemisches wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert Sobald das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von 7 erreicht hatte, wurde die
Laugen-Zudosierung gestoppt, die erhaltene Poly(alde
hydocarboxylat)- Lösung wurde durch Verdampfen des Wassers zur Trockene gebracht der Rückstand
vermählen und nochmals bei 1200C im Wasserstrahlvakuum (12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrocknet.
Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxylat) wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit
im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt. Der
s BSBT-Wert(= theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf für vollständige biologische Oxidation ausgedrückt
in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehydocarboxylats)
betrug: 120,6.
Bei einer Substanzkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Tesi (ausgehend von !ungesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoffzehrung von 0,98 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen von 41% entspricht.
Vergleichsversuch 2
Zum Vergleich wurde das Beispiel 2 wiederholt, aber
zo auf die Mitverwendung des Thiuälhylenglykols verzichtet:
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem Flügelrührer, Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle
über ein Widerstandsthermometer und einer neben der Thermometereinführung über einen
Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100.nl fassenden Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 450 ml
destilliertem Wasser und 540 ml 35gewichtsprozentigem Wasserstoffperoxid vorgelegt. In einem auf 6O0C
thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 21 gewichtsprozentigem HjO2 unter Rührung
auf 550C erwärmt. Dann wurde mit der Zugabe eines Gemisches von 454 ml frisch destilliertem
Acrolein und 454 m: stabilisierter (mit 500 ppm Hydrochinonmonomethyläther)
Acrylsäure mit einer Zugabegeschwindigkeit von etwa 227 ml pro Stunde. Insgesamt
wurden so die 908 ml Monomerengemisch innerhalb von etwa 4 Stunden zugegeben
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten Reaktion auf 6O0C gehalten; die Temperatur
des Reaktionsgemisches stieg im Verlauf der Reaktion auf maximal 74°C.
Nachdem 817 ml Monomerengemisch zugegeben waren, wurde mit 324 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 855 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomeren-Zugabeende. Nach dem Ende der Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf 6O0C
thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dann wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz
14 Stunden lang sich selbst überlassen.
Danach wurden 18 Vol-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum abdestilliert Der Rückstand stellte eine
etwa 32gewichtsprozentige wäßrige Lösung einer Poly(aldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisationsgrad 60 (eta-red = 0,077 dl/g), einem Carbonylgehalt von 20 Grundmoiprozent und einem Carboxylgehalt von 78,6 Grundmoiprozent dar. (Die restlichen 1,4
Grundmoiprozent entsprechen Vinylgruppen aus den
900 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurden in einem 4-1-Dreihalskolben vorgelegt. Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von 2 Stunden 210 ml 45gewichtsprozentige Natronlauge
(wäßrige Lösung) zudosiert Der pH des Reaktionsge-
misches wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert. Sobiald das Reaktionsgemisch
einen pH-Wert von 7 erreicht hatte, wurde die Laugen-Zudosierung gestoppt. Die erhaltene Poly(aldehydocarboxylat)-Lösung
wurde durch Verdampfen des Wassers zur Trockene gebracht, der Rückstand
vermählen und nochmals bei 12O0C im Wasserstrahlvakuum
(12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrocknet. Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxylat)
wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt. Der
BSBT-Wert ( = theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf für vollständige biologische Oxidation ausgedrückt
in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehydocarboxylats)
betrug: 120,6.
Bei einer Substratkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoffzehrung von 0,(J5 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen von 27% entspricht.
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem
Flügelrührer, Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle über ein Widerstandsthermometer und
einer neben der Thermometereinführung über einen Claisen- Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden
Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 450 ml destilliertem Wasser und 540 ml 35gewichtsprozentigem
Wasserstoffperoxid vorgelegt. In einem auf 70rC
thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 21gewichtsprozenligem H2O2 unter Rührung
auf 65°C erwärmt. Nach Zugabe von 8,6 g Thioäthylenglykol wurde mit der Zudosierung eines
Gemisches von 454 ml frisch destilliertem Acrolein und 454 ml stabilisierter (mit 500 ppm Hydrochinonmonomethyläther)
Acrylsäure mit einer Zugabegeschwindigkeit von etwa 227 ml pro Stunde begonnen. Insgesamt
wurden so die 908 ml Monornerengemisch innerhalb von etwa 4 Stunden zugegeben. 80 Minuten nach
Beginn dor Monomeren-Zudosierung wurden weitere 8,6 g Thioäthylenglykol dem Reaktionsgemisch zugesetzt;
ebenso weitere 8,6 g Thioäthylenglykol nach insgesamt 160 Minuten vom Monomerenzudosierungs-Start
an gerechnet.
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der
gesamten Reaktion auf 700C gehalten; die Temperatur
des Reaktionsgemisches stieg im Verlauf der Reaktion auf maximal 85°C
Nachdem 817 ml Monomerengemisch zugegeben
waren, wurde mit 324 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 855 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomerengemischzugabeende. Nach dem Ende der Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf
700C thermostatierten Wasserbad weitergerührt dann
wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz 12 Stunden lang sich selbst überlassen
Danach wurden 15 Vol-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum abdestifliert Der Rückstand stellte eine
etwa 30gewichtsprozentige wäßrige Lösung einer Poly(aldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisationsgrad 55 (eta-red = 0.075 dl/g), einem Carbonylgehalt von 212 Grundmolprozent und einem Carboxylgehalt von 76.6 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 1.2
Grundmolprozent entsprechen Vinylgruppen aus den Einheiten der Formel III.)
Prüfung der biologischen Abbaubarkeit
s 940 ml der der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung
wurden in einem 4-1-Dreihalskolben vorgelegt. Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von 2 Stunden 201 ml 45gewichtsprozentigc Natronlauge
ίο (wäßrige Lösung) zudosiert. Der pH des Reaktionsgemisches
wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert. Sobald das Reaktionsgemisch
einen pH-Wert von 7 erreicht hatte, wurde die Laugen-Zudosierung gestoppt. Die erhaltene Poly(alde-
is hydocarboxylat)-Lösung wurde durch Verdampfen des
Wassers zur Trockene gebracht, der Rückstand vermählen und nochmals bei 120cC im Wasserstrahlvakuum
(12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrocknet. Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxy!at)
;o wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit
im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt. Der BSBT-Wert (= theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf
für vollständige biologische Oxidation ausgedrückt in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehy-
2s docarboxylats) betrug: 122.
Bei einer Substanzkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
yo einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen
eine Sauerstoffzehrung von 0.93 ppm gemessen, was einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen
von 38% entspricht.
Bc ispi e I 4
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem Flügelrührer. Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle
über ein Widerstandsthermometer und einer neber, der Thermometereinführung über einen
Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 780 ml
desti'liertem Wasser, 900 ml 35gewichtsprozentigem
Wasserstoffperoxid und 43 g Thioäthylenglykol vorgelegt.
In einem auf 65° C thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 21 gewichtsprozentigem
H2O2 unter Rührung auf 570C erwärmt. Dann
wurde mit der Zugabe eines Gemisches von 780 ml frisch destilliertem Acrolein und 198 ml destillierter
Acrylsäure .nit einer Zugabegeschwindigkeit von etwa
so 245 ml pro Stunde begonnen. Insgesamt wurden so die
978 ml Monomerengemisch innerhalb von etwa 4 Stunden zugegeben. Kurz (10 min) nach Beginn der
Monomeren-Zudosierung stieg die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 65eC
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten Reaktion auf 65eC gehalten; die Temperatut
des Reaktionsgemisches erreichte bereits 30 Minuter nach dem Start der Monomerenzudosierung 76° C unc
wurde bis zum Ende der Monomerenzudosierunf
zwischen 76 und 80°C gehalten. Nach dem Ende dei
Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im au 65° C thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dam
wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und de; Ansatz 15 Stunden lang sich selbst überlassen.
f,s Danach wurden 25 VoL-% des Ansatzes hu Wasser
Strahlvakuum abdestilliert Der Rückstand stellte eini etwa 40gewichtsprozentige, wäßrige Lösung eine
Poly(aldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisa
Ϊ5
tionsgrad 15 (eta-red = 0,052 dl/g), einem Carbonylgehalt von 23,5 Grundmolprozent und einem Carboxylgehalt von 733 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 3,2
Grundmolprozent entsprechen Vinylgruppen aus den Einheiten der Formel HL)
400 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurden in einem 4-1-Dreihalskolben vorgelegt Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von 2 Stunden UO ml 45gewichtsprozentige Natronlauge
(wäßrige Lösung) zudosiert Der pH des Reaktionsgemisches wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert Sobald das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von 7 erreicht hatte, wurde die
Laugen-Zudosierung gestoppt Die erhaltene Poly(aldehydocarboxylat)-Lösung wurde durch Verdampfen des
Wassers zur Trockene gebracht, der Rückstand vermählen und nochmals bei 120° C im Wasserstrahlvakuum (12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrocknet Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxylat)
wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt Der
BSBT-Wert (= theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf für vollständige biologische Oxydation, ausgedrückt in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehydocarboxylats) betrug: 124,4.
Bei einer Substratkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoffzehrung von 1,29 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen von 52% entspricht
In einem 4-1-Dreihalskolben mit mechanischem
Flügelrührer, Rückflußkühler, automatischer Temperaturkontrolle über ein Widerstandsthermometer und
einer neben der Thermometereinführung über einen Claisen-Aufsatz angeschlossenen, 100 ml fassenden
Eintropfmensur wurde eine Mischung aus 400 ml destilliertem Wasser und 900 ml 35gewichtsprozentigem Wasserstoffperoxid vorgelegt In einem auf 70°C
thermostatierten Wasserbad wurde die so hergestellte Vorlage an 25gewichtsprozentigem H2O2 unter Rührung auf 6O0C erwärmt Dann wurde mit der Zugabe
eines Gemisches von 780 ml frisch destilliertem Acrolein, 198 ml stabilisierter (mit 300 ppm Hydrochinon) Acrylsäure und 10 g Thioäthylenglykol mit einer
Zugabegeschwindigkeit von etwa 245 ml pro Stunde begonnen. Insgesamt wurden so die 985 ml Monome
rengemisch innerkalb von eiwa 4 Stunden zugegeben.
Das thermostatierte Wasserbad wurde während der gesamten Reaktion auf 70° C gehalten; die Temperatur
des Reaktionsgemisches stieg im Verlauf der Reaktion auf maximal 82° C
Nachdem 910 ml Monomersngemisch zugegeben
waren, wurde mit 100 ml destilliertem Wasser verdünnt;
desgleichen nachdem 940 ml Monomerengemisch zugegeben waren und schließlich nochmals nach dem
Monomeren-Zugabeende. Nach dem Ende der Monomeren-Zudosierung wurde noch 3 Stunden im auf 70° C
thermostatierten Wasserbad weitergerührt, dann wurde die Wasserbadheizung abgeschaltet und der Ansatz
12 Stunden lang sich selbst überlassen.
Danach wurden 20 VoL-% des Ansatzes im Wasserstrahlvakuum abdestilliert Der Rückstand stellte eine
etwa 33gewichtsprozentige wäßrige Lösung einer Polyfaldehydocarbonsäure) mit mittlerem Polymerisationsgrad 12 (eta-red = 0,050 dl/g), einem Carbonylge-
halt von 18,2 Grundmolprozent und einem Carboxylgehalt von 783 Grundmolprozent dar. (Die restlichen 3,5
Grundmoiprozent en'prechen Vinylgruppen aus den Einheiten der Formel III.)
700 ml der oben genannten Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurden in einem 4-1-Dreihalskolben vorgelegt Unter Rührung und leichter Kühlung des
Reaktionsgemisches (Wasserbad) wurden innerhalb von
2 Stunden 170 ml 45gewichtsprozentige Natronlauge
(wäßrige Lösung) zudosiert Der pH des Reaktionsgemisches wurde im Verlauf der Neutralisation elektrometrisch laufend kontrolliert Sobald das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von 7 erreicht hatte, wurde die
Laugen-Zudosierung gestoppt Die erhaltene Poly(aldehydocarboxylat)-Lösung wurde durch Verdampfen des
Wassers zur Trockene gebracht der Rückstand vermählen und nochmals bei 1200C im Wasserstrahlvakuum (12 mm) 3 Stunden lang als Pulver nachgetrock-
net. Das so erhaltene reine Poly(aldehydocarboxylat) wurde zur Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit
im GF-Test nach W. K. Fischer eingesetzt Der
BSBT-Wert (= theoretischer biochemischer Sauerstoffbedarf für vollständige biologische Oxidation ausge-
drückt in mg O2 pro 100 mg Substrat) des Poly(aldehydocarboxylats) betrug: 120.8.
Bei einer Substratkonzentration von 2 ppm wurde damit im GF-Test (ausgehend von luftgesättigtem
Wasser und bei einer Animpfung mit etwa 500 Keimen
pro cm3 aus filtrierter Belebtschlammsuspension aus
einer kommunalen Kläranlage) nach 30 Versuchstagen eine Sauerstoffzehrung von 1,11 ppm gemessen, was
einer biologischen Abbaurate unter GF-Test-Bedingungen von 46% entspricht
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Poly(aldehydocarbonsäuren) mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit
bzw. deren Alkalisalzen durch oxidative Polymerisation von Acrolein für sich alleine oder
zusammen mit bis zu 50 Molprozent Acrylsäure, wobei das Monomere bzw. Monomerengemisch
langsam zu einer erwärmten, bewegten wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zudosiert wird, und gege- ι ο
benenfalls nachfolgende Neutralisation mit einem Alkalihydroxid, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation in Gegenwart von 0,1 bis 10,0
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Monomeren bzw. Monomerengemisches, an Thioäthylenglykol
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thioäthylenglykol zusammen mit
dem Monomeren bzw. Monomerengemisch zu der vorgelegten Wasserstoffperoxidlösung zudosiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des zu verwendenden
Thioäthylenglykols zusammen mit der Wasserstoffperoxidlösung vorgelegt und gegebenenfalls
der Rest portionsweise oder kontinuierlich im Verlauf der Zudosierung des Monomeren bzw.
Monomerengemisches zugegeben wird
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357036 DE2357036C3 (de) | 1973-11-15 | Verfahren zur Herstellung von Poly (aldehydcarbonsäuren) mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit bzw. deren Alkalisalzen | |
NL7412708.A NL157021B (nl) | 1973-11-15 | 1974-09-26 | Werkwijze ter bereiding van polycarboxylaten met verbeterde biologische afbreekbaarheid. |
GB4498174A GB1444670A (en) | 1973-11-15 | 1974-10-17 | Process for the production of polycarboxylates with biodegra dability |
CA212,726A CA1010597A (en) | 1973-11-15 | 1974-10-31 | Process for producing polycarboxylates having improved biological degradability |
FR7436902A FR2251577B1 (de) | 1973-11-15 | 1974-11-07 | |
JP49129842A JPS5124553B2 (de) | 1973-11-15 | 1974-11-11 | |
US522979A US3923742A (en) | 1973-11-15 | 1974-11-11 | Process for the production of polycarboxylates having improved biological degradability |
SE7414348A SE410192B (sv) | 1973-11-15 | 1974-11-14 | Forfarande for framstellning av polykarboxylater med forbettrad biologisk nedbrytbarhet |
BE6044817A BE822256A (fr) | 1973-11-15 | 1974-11-14 | Procede pour la preparation de polycarboxylates presentant une biodegradabilite amelioree et produits obtenus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732357036 DE2357036C3 (de) | 1973-11-15 | Verfahren zur Herstellung von Poly (aldehydcarbonsäuren) mit verbesserter biologischer Abbaubarkeit bzw. deren Alkalisalzen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2357036A1 DE2357036A1 (de) | 1975-05-22 |
DE2357036B2 true DE2357036B2 (de) | 1977-06-02 |
DE2357036C3 DE2357036C3 (de) | 1978-01-26 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1444670A (en) | 1976-08-04 |
DE2357036A1 (de) | 1975-05-22 |
JPS5080377A (de) | 1975-06-30 |
FR2251577B1 (de) | 1976-10-22 |
FR2251577A1 (de) | 1975-06-13 |
SE410192B (sv) | 1979-10-01 |
CA1010597A (en) | 1977-05-17 |
NL157021B (nl) | 1978-06-15 |
US3923742A (en) | 1975-12-02 |
BE822256A (fr) | 1975-05-14 |
NL7412708A (nl) | 1975-05-20 |
JPS5124553B2 (de) | 1976-07-24 |
SE7414348L (de) | 1975-05-16 |
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