DE2356897B2 - Acryl-Kunstfaser - Google Patents
Acryl-KunstfaserInfo
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Description
worin R für R'NH2, R'NHR" oder R'NR"2 steht und
dabei R' den Rest -(CH2),,- und R" CmH2/n+,,
wobei η und m eine Zahl von 1 bis 3 darstellen, bedeuten und χ und y jeweils positive ganze Zahlen
sind, und dessen Molekulargewicht nicht mehr als 100 000 beträgt, beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sie das Siliconharz auf der Faseroberfläche in einer Menge von 0,1 bis 3,0%,
bezogen auf das Trockengewicht der Faser, enthält und einen in an sich bekannter Weise auf einen Wert
von 10 bis 40 mgl-fB, wobei D die durchschnittliche
Einzelfadenfeinheit in Denier bedeutet, eingestellten Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten aufweist
und daß die Zwischenfaserverflechtungskraft der Faser so gehalten ist, daß sie nach einer Heißwasserbehandlung
der Faser nicht mehr als 50 mg beträgt.
2. Acryl-Kunstfaser nach Anspruch 1, dadurch jo gekennzeichnet, daß das auf die Oberfläche der
Faser aufgebrachte Siüconharz ein Polyoxyäthylen(n)-alkylphenylphosphat
enthält, wobei η den Polymerisationsgrad des Polyoxyäthylens darstellt
und einen Wert von 5 bis 15 hat, welches als Emulgiermittel beim Beschichten in Form einer
wäßrigen Emulsion eingesetzt worden ist.
40
Die Erfindung betrifft eine Acryl-Kunstfaser, die mit
einem Siliconharz der allgemeinen Formel
CH3
H3CSiO-
CH,
CH3
SiO-CH,
SiO-CH,
CH3
SiO-R
SiO-R
CH1
SiCH,
CH3
45
50
worin R für R'NH2, R'NHR" oder R'NR'S steht und
dabei R' den Rest —(CH2)„— und R" CmH2 „,+1, wobei η
und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 darstellen, bedeuten und α· und y jeweils positive ganze Zahlen sind, und
dessen Molekulargewicht nicht mehr als 100 000 beträgt, beschichtet ist.
Acryl-Kunstfasern, nachfolgend gelegentlich auch als
Acryl-Synthesefasern bezeichnet, haben einen Griff, der demjenigen von Tierhaaren, insbesondere Wollfasern,
ähnlicher ist als der Griff von anderen Kunstfasern. Daher werden diese Fasern in erster Linie für die
gleichen Zwecke verwendet wie Wollfasern, insbesondere zur Herstellung von Zwischenbekleidungsstücken,
Unterkleidungsstücken sowie Innendekorationen. Der b5
Griff von Acryl-Kunstfasern ist zwar demjenigen von Wollfasern ähnlich und diesbezüglich demjenigen von
Polyamidfasern und Polyesterfasern überlegen, es bestehen aber immer noch erhebliche Unterschiede
zwischen Acryl-Künstfasern und Wollfasern. Insbesondere
vermißt man bei den derzeit bekannten Acryl-Kunstfasern immer noch das Gefühl der Schlüpfrigkeit,
das man beim Anfassen von Woüfasern verspürt, eine Eigenschaft, die den bisher bekannten Acryl-Kunstfasern
noch abgeht. Man hat daher bereits viele Versuche durchgeführt, um Acryl-Kunstfasern so zu modifizieren,
daß sie auch in bezug auf die Schlüpfrigkeit an die Eigenschaften der Wollfasern herankommen. Bisher ist
jedoch eine befriedigende Lösung dieses Problems, insbesondere im Rahmen eines großtechnisch durchführbaren
Verfahrens, noch nicht gefunden worden.
Ein Vorschlag zur Lösung dieses Problems geht beispielsweise dahin, zur Verbesserung des schlüpfrigen
Griffes von Acryl-Kunstfasern diese mit einem nichtionischen grenzflächenaktiven Mittel auf der Basis eines
mehrwertigen Alkohols, mit spezifischen kationischen grenzflächenaktiven Mitteln oder mit spezifischen
anionischen grenzflächenaktiven Mitteln zu behandeln. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß der
durch eine derartige Behandlung erzielte schlüpfrige Griff nur eine geringe Haltbarkeit besitzt und bereits
beim üblichen Waschen praktisch wieder verlorengeht. Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, die
Oberflächen der Acryl-Kunstfasern mit einem Siiiconharz zu behandeln. So ist beispielsweise in der
japanischen Patentpublikation Nr. 26 436/1969 ein Verfahren beschrieben, bei dem als Faseroberflächenbehandlungsmittel
eine Mischung aus einem Siliconharz und einem Polyepoxid eingesetzt wird. In der US-Patentschrift
34 18 160 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem zum Behandeln der Oberfläche von Acryl-Kunstfasern
eine Mischung aus einem Siliconharz und Lanolin verwendet wird. Die nach solchen Verfahren behandelten
Acryl-Kunstfasern haben jedoch die Neigung, miteinander zu verkleben und hart zu werden, so daß ihr
Griff rauh und hart wird. Dabei setzt das als Mischungskomponente eingesetzte Polyepoxid bzw.
Lanolin die Schlüpfrigkeit des Siliconharzes eher herab, so daß kein ausreichender schlüpfriger Griff der
Acryl-Kunstfaser erzielt wird.
In den japanischen Patentschriften 27 520/1969 und 28 733/1970 sind Verfahren zur Verbesserung des
Griffes von Acryl-Kunstfasern beschrieben, bei denen die Faseroberflächen mit einem höheren Ester von
Acrylsäure oder Methacrylsäure oder einem Vinylester einer höheren Fettsäure überzogen werden. Dadurch ist
es zwar möglich, in einem gewissen Ausmaße den Acryl-Kunstfasern einen schlüpfrigen Griff zu verleihen,
dieser ist jedoch hinsichtlich seiner Qualität von dem schlüpfrigen Griff von Tierfasern, wie z. B. Wollfasern,
noch erheblich verschieden. Diese Verfahren haben ferner den Nachteil, daß durch die vorgenommene
Behandlung der Reibungskoeffizent zwischen den Fasern durch das Faserbehandlungsmittel herabgesetzt
wird. Das gilt auch für den Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten, der ebenfalls verringert wird. Dies hat zur
Folge, daß sich solche Fasern auf der Kardiervorrichtung aufwickeln, so daß beim Kardieren der Anteil an
Abfallfasern zunimmt. Ferner treten beim Verspinnen häufig Faserbrüche auf, wodurch die Verwendung
solcher Fasern in der Praxis sehr erschwer! wird.
Aus der US-Patentschrift 36 55 420 ist es bekannt, daß organischen Textil-Kunstfasern, insbesondere PoIyacrylnitril-Kunstfasern,
ein verbesserter weicher Griff verliehen werden kann, wenn man sie mit Aminosiloxanen
behandelt. Nach den Angaben in dieser Patent-
schrift können die Aminosiloxane in einer Menge von 0,1 bis 3% auf die Oberfläche der darin beschriebenen
Textil-Kunstfasern aufgebracht werden. Die in dieser Patentschrift beschriebenen Kunstfasern haben jedoch
den Nachteil, daß sie auch nach der Behandlung klebrig bleiben und hinsichtlich ihrer physikalischem Eigenschaften
den an Kunstfasern gestellten Anforderungen nicht genügen.
Bekanntlich stehen bestimmte räumliche Eigenschaften von Kunstfasern, wie z. B. die Anzahl der
Kräuselungeii,der Kräuselungsindex, die Feinheit sowie
die Querschnittsform, in enger Beziehung zu dem Griff des daraus hergestellten fertigen gewirkten oder
gewebten Produkt.1·. In der britischen Patentschrift
1111 880 wird empfohlen, einen Geradlinigkeitsfaktor
innerhalb eines bestimmten Bereiches einzuhalten, der als Funktion der durchschnittlichen Krümmung von
Kräuselungen, der Anzahl der Kräuselungen sowie der Feinheit definiert wird, um den schlüpfrigen Griff sowie
das Antipilling von gewirkten oder gewebten Produkten zu verbessern. Ein solcher Geradlinigkeitsfaktor ist als
physikalische Einheit sicherlich wichtig, mit deren Hilfe quantitativ der Griff von Fasermaterialien ausgedrückt
werden kann, den gewirkte oder gewebte Produkte zu bilden vermögen, der Griff, insbesondere der schlüpfrige
Griff, läßt sich jedoch nicht durch derartige räumliche Eigenschaften von Probefaserri bestimmen,
da dabei auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie z. B. die Reibungseigenschaften zwischen den Fasern.
Aus diesen Gründen haben alle bisher angewendeten )o Verfahren zur Modifizierung von Acryl- Kunstfasern,
um ihnen einen schlüpfrigen Griff zu verleihen, der demjenigen von Wollfasern ähnelt, erhebliche Nachteile,
so daß sie keinen Eingang in die Großtechnik gefunden haben.
Es ist zwar bereits empirisch bekannt, daß der Griff,
insbesondere der schlüpfrige Griff, von gewirkten oder gewebten Waren hauptsächlich von den Reibungseigenschaften
der Fasern abhängt, jedoch konnte die physikalische Bedeutung des schlüpfrigen Griffes bisher ao
theoretisch nicht aufgehellt werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß in der japanischen Patentanmeldung
Nr. 86 210/1972 versucht wurde, den schlüpfrigen Griff quantitativ als physikalische Menge zum
Ausdruck zu bringen in Abhängigkeit von den Reibungseigenschaften zwischen Geweben unter der
Einwirkung einer starken Kompressionsbelastung. Die diesbezüglichen Messungen zeigen jedoch, daß die in
einem aus Wollfasern hergestellten gewirkten Produkt auftretenden Reibungen sowie ein guter schlüpfriger so
Kontakt in Form einer glatten Kurve hergestellt werden können, die eine verhältnismäßig geringe Unregelmäßigkeit
aufweist, während die in einem aus Acryl-Kunstfasern hergestellten gewirkten Produkt auftretende
Reibung, wenn die Fasern vor ihrer Verwendung mit einem bekannten Faserbehandlungsmittel behandelt
worden sind, bei der Aufzeichnung eine gezahnte typische »stick-slip«-Kurve ergibt, wobei Reibungseigenschaften
auftreten, die von denjenigen eines aus Wollfasern hergestellten gewirkten Produktes verschie- to
den sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Acryl-Kunstfaser
mit einem tierhaarähnlichen schlüpfrigen Griff zu schaffen, die diese Eigenschaft auch beim Waschen nicht
verliert, so daß sich diese Fasern bei ihrer Verarbeitung, b5
beispielsweise beim Verspinnen, nicht aufwickeln und im übrigen gut verarbeitbar sind.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst werden kann, daß man
den Griff von Acryl-Kunstfasern sowie den Griff der daraus hergestellten gewirkten oder gewebten Produkte
demjenigen von gewirkten oder gewebten Produkten aus Tierhaaren ähnlich macht, indem man die Oberfläche
der Acryl-Kunstfaser mit einem Siliconharz einer bestimmten Struktur überzieht, wobei man den
Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten sowie die Zwischenfascrverflechtungskrafi innerhalb bestimmter
Bereichehält.
Gegenstand der Erfindung ist eine Acryl-Kunslfiiser,
die mit einem Siliconharz der ungemeinen Formel
CH,
H3CSiO-
CH3
CH1
SiO-CH3
SiO-CH3
CH3
SiO-R
SiO-R
cn,
SiCH3
ν CH3
worin R für R1NH2, R'NHR" oder R'NR'S sieht und
dabei R'den Rest -(CH2Jn- und R" C,„H2m+i, wobei η
und m eine Zahl von 1 bis 3 darstellen, bedeuten und χ und y jeweils positive ganze Zahlen sind, und dessen
Molekulargewicht nicht mehr als 100 000 beträgt, beschichtet ist, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
das Siliconharz auf der Faseroberfläche in einer Menge von 0,1 bis 3,0%, bezogen auf das Trockengewicht der
Faser, enthält und einen in an sich bekannter Weise auf einen Wert von 10 bis 40 mg/j/75, wobei D die
durchschnittliche Einzelfadenfeinheit in Denier bedeutet, eingestellten Zwischenfaserverflechiungskoeffizienten
aufweist sowie die Zwischenfaserverflechtungskraft der Faser so gehalten ist, daß sie nach einer
Heißwasserbehandlung der Faser nicht mehr als 50 mg beträgt.
Wesentliches Merkmal der beanspruchten Acryl-Kunstfaser ist es, daß der Zwischenfaserverflechtungskoeffizient
und die Zwischenfaserverflechtungskraft in an sich bekannter Weise innerhalb der oben angegebenen
Bereiche gehalten werden, während gleichzeitig ein Siliconharzüberzug in einer Menge von 0,1 bis
3,0Gew.-% auf der Acryl-Kunstfaser vorliegt. Eine Acryl-Kunstfaser mit dieser spezifischen Kombination
von Merkmalen weist einen tierhaarähnlichen Griff auf. der auch gegenüber Waschen beständig ist.
Das Siliconharz kann zur Herstellung der erfindungsgemäßen Acryl-Kunstfaser aufgebracht werden (I) auf
die nach dem Spinnen, Waschen mit Wasser und Verstrecken erhaltenen Gelfasern, (2) auf die nach dem
Spinnen, Waschen mit Wasser, Verstrecken, Zusammenfallenlassen der Faserstruktur und Relaxieren durch
Wärmebehandlung erhaltenen Fasern oder (3) auf die nach dem Spinnen, Waschen mit Wasser, Verstrecken,
Zusammenfallenlassen der Faserstruktur, Relaxieren durch Wärmebehandlung, mechanische Kräuselung und
sekundäres Trocknen erhaltenen Fasern. In jedem Falle werden die Acryl-Kunstfasern hergestellt durch Spinnen,
Waschen mit Wasser, Verstrecken, Zusammenfallenlassen der Faserstruktur, Relaxieren durch Wärmebehandlung,
mechanische Kräuselung und sekundäres Trocknen.
Zur Einstellung des Zwischenfaserverflech'ungskoeffijientcn
können die folgenden Verfahren angewendet werden:
(I) ein Verfahren, bei dem die Anzahl der Kräusel und/oder der Kräuselindex erhöht werden, was durch
entsprechende Einstellung der mechanischen Kräuselbedingungen erzielt wird; (2) ein Verfahren, bei dem ein
Spinnöl (ζ. B. ein Äthylenoxid-Additionsprodukt eines höheren Alkohols als nichtionischem oberflächenaktivem
Mittel), welches den Reibungskoeffizienten zwischen den einzelnen Fasern erhöht, nach dem Trocknen
auf die Fasern aufgebracht wird; oder (3) ein Verfahren, bei dem die Fasern bei einer Temperatur oberhalb der
Temperatur der mechanischen Kräuselung einer Wärmebehandlungs-Relaxierung unterworfen und die getrocknete
Faser in feuchter Wärme bei 80 bis 1050C oder in trockener Wärme bei 100 bis 1500C einer
mechanischen Kräuselung unterworfen werden.
Verfahren zur Einstellung der Zwischenfaservcrflcchtungskraft, die erfindungsgemäß angewendet werden
können, sind z. B. folgende: (1) ein Verfahren, bei dem die Anzahl der Kräusel und der Kräuselindex gesenk!
werden (natürlich nur in einem solchen Ausmaße, daß die Fasern einen Zwischenfaserverflechtungskocffizienicn
aufweisen, der innerhalb des oben angegebenen Bereiches liegt); (2) ein Verfahren, bei dem der
Faserquerschnitt verringert wird; oder (3) ein Verfahren, bei dem Fasern mit einem niedrigen Fadentiter
verwendet werden.
Auf die vorstehend angegebene Weise ist es möglich, den erfindungsgemäßen Acryl-Kunstfasern, die einen
Siliconharz-Überzug in der angegebenen Menge aufweisen, die geforderten physikalischen Eigenschaften zu
verleihen. Wie aus dem weiter unten folgenden Beispiel 1 hervorgeht, erhält man beim Aufbringen des
Siliconharzes auf die Gelfasern unter Verwendung eines Spinnöls zur Einstellung des Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten
und bei Verwendung von Fasern mit einem Titer von 2,5 zur Einstellung der Zwischenfaserverflechtungskraft
tierhaarähnliche Acryl-Kunstfasern mit einem Siliconharzüberzug in einer Menge von
0,97%, einem Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten von 13,7 mg/\[Dur\d einer Zwischenfaserverflechlungskraft
von 12,0 mg.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Messung der Reibung eines Produkts, insbesondere zur Messung der Spannungsreduktionsgeschwindigkeit
tan <x zum Zeitpunkt einer kinetischen Reibung, sowie ein dazugehöriges
Aufzeichnungsblatt,
Fig. 2 eine Faserreibungsmcßvorrichlung zum Messen
des Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten sowie der Zwischenfaserverflechtungskraft nach der Heißwasserbehandlung
sowie die zugehörigen Aufzeichnungsblätter,
F i g. 3 Aufzeichnungsblätter für die Spannungsreduklionsgeschwindigkeiten
tan α zum Zeitpunkt einer kinetischen Reibung der Probefasern gemäß Beispiel 2.
Da die erfindungsgemäßen Acryl-Kunstfasern eine bestimmte Zwischcnfaserverflechtung aufweisen, erfolgt
kein Aufwickeln auf einer Kardiervorrichtung, so daß kein erhöhter Abfall an Fasern und keine
Faserbrüche beim Verspinnen auftreten. Die Fasern lassen sich in ausgezeichneter Weise verarbeiten, wobei
der auf scharf gekräuselte Wellenformen zurückgehende harte Griff in dem Endprodukt nicht mehr
feststellbar ist und die Zwischenfaservcrflechtungskraft nach der Hcißwasserbehandlung vermindert ist.
Die Erfindung schafft daher die Möglichkeit, eine neue Acrylsynthcscfascr zu schaffen, die einen schlüpfrigen
Griff besitzt, der demjenigen von aus tierischen Haarfasern gewirkten oder gewebten Waren sehr
ähnlich ist. Dieser Griff ist auf die synergistischc Wirkung aus Zwischcnfüscrverflechtungskraft und
Auswahl des spezifischen Silikonharzes der Formel (I) zurückzuführen. Dabei ist ferner von Bedeutung, daß
der schlüpfrige Griff des Endproduktes kaum durch Waschen vermindert wird.
Eine zweite Wirkung, die erfindungsgemäß erzielt wird, besteht darin, daß beim Wirken von Garnen, die
aus derartigen Acrylsynthesefasern versponnen werden, es nicht mehr notwendig ist, ein Wirköl zu verwenden,
so daß sich das Wirken sehr einfach gestaltet.
in Die Acrylsynthesefaser, auf welche das spezifische
Silikonharz der Formel (I) zur Durchführung der Erfindung aufgebracht wird, ist im allgemeinen eine
Faser aus einem Polymeren oder Copolymercn, wobei Acrylnitril die Hauptkomponente des faserbildendcn
Polymeren ist. Es handelt sich um Fasern aus Acrylnitril, einem Copolymeren aus nicht weniger als 70 Teilen
Acrylnitril mit einem anderen vinylischem Monomeren, das mit Acrylnitril «!polymerisierbar ist, oder um ein
gemischtes Polymeres aus einem derartigen Copolymcren und einem anderen Copolymeren.
Bezüglich des Polymerisationsverfahrens zur Herstellung derartiger Copolymerer bestehen keine Einschränkungen.
Jedes Polymerisationsverfahren, das zur Herstellung eines Acrylnitrilpolymeren eingesetzt werden
kann, beispielsweise die bekannte Lösungspolymerisation oder die Polymerisation einer wäßrigen Suspension,
kann durchgeführt werden.
Ein derartiges Polymeres, das Acrylnitril als Hauptkomponente enthält, wird unter Verwendung bekannter
organischer Lösungsmittel oder anorganischer Lösungsmittel zur Erzeugung einer Spinnlösung aufgelöst.
Die Spinnlösung wird unter Bildung von Fasereinfachoder Verbundfilamenten versponnen, worauf die Faserfilamente
mit Wasser gewaschen und in üblicher Weise verstreckt werden. Dann wird das Silikonharz der
Formel auf den Faserfilamenten in einer Menge von 0,1 bis 3,0%, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 2,0%,
bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, aufgebracht, ohne dabei mit irgendeinem anderen Harz
vermischt zu werden. Dann werden die Faserfilamente zusammengeschrumpft, wärmeentspannt und mechanisch
gekräuselt und auf diese Weise zu den fertigen Fasern verformt. Man kann auch die mechanisch
gekräuselten Acrylsynthesefasern gegebenenfalls ein zweites Mal trocknen.
Die Aufbringung des Silikonharzes auf die Oberflächen
der zu behandelnden Fasern kann auch dann erfolgen, wenn die Fasern in Form eines Wergs oder
eines Stapels nach einem Wärmeentspannen oder
so einem zweiten Trocknen vorliegen.
Zur Aufbringung des Silikonharzes auf die Faseroberflächen kann man sich eines Verfahrens bedienen, bei
dessen Durchführung die Acrylsynthesefasern während einer Zeitspanne von nicht weniger als 0,5 Sekunden in
eine wäßrige Emulsion eingetaucht werden, die ein Flüssigkeitsverhältnis von 1 :100 oder darüber aufweist
und durch Zugabe einer entsprechenden Menge eines geeigneten Emulgiermittels hergestellt worden ist,
beispielsweise eines nichtionischen grenzflächenaktiven
(,o Mittels, wie z. B. eines Polyoxyälhylen(n)-alkylphenylphosphats
(wobei /; der Polymerisationsgrad des Polyoxyäthylens ist und eine positive ganze Zahl von 5
bis 15 darstellt), wobei zur Herstellung der Emulsion ein
Silikonharz gemäß Formel (I) eingesetzt wird.
h5 Zum Eintauchen in eine derartige wäßrige Emulsion
wird gewöhnlich ein kontinuierliches Behandlungssystem eingehalten, man kann jedoch auch chargcnwcisc
arbeiten.
Nachdem die Acrylsynthesefasern in die wäßrige Emulsion eingetaucht worden sind, wird der Überschuß
an Emulsion unter Verwendung einer Walzeinrichtung abgequetscht, wobei die Einrichtung derartig eingestellt
wird, daß eine bestimmte Menge des Silikonharzes auf den Oberflächen abgeschieden wird, worauf die Fasern
getrocknet werden. Zum Orientieren und zum Verankern des Silikonharzes auf der Oberfläche der
behandelten Fasern wird die Trocknungstemperatur vorzugsweise innerhalb eines Bereiches von 70 bis
1500C und insbesondere 100 bis !300C ausgewählt.
Diese Trocknungsbehandliing kann gleichzeitig mil dem
Trocknen zum Zusammenfallcnlassen der Faserstruktur durchgeführt werden.
Liegt die Menge des auf den behandelten Fasern aufgebrachten Silikonharzes unterhalb 0,1%, dann wird
es schwierig, das Silikonharz auf den Faserobcrflächcn zu orientieren und zu verankern, so daß nicht der
angestrebte schlüpfrige Griff erzielt wird.
Beträgt die Silikonharzmenge auf den behandelten Käsern mehr als 3,0%, dann verbinden sich die Fasern
unter Aushärtung, so daß sie einen rauhen Griff annehmen. Außerdem wird die Verarbeitbarkeit während
des Verspinnens merklich vermindert Daher ist eine Menge oberhalb 3,0% nicht zweckmäßig.
Die aufgebrachte Silikonharzmenge kann innerhalb des vorstehend angegebenen bevorzugten Bereiches in
der Weise gehalten werden, daß die Konzentration des Bchandlungsbades, die Eintauchzeit sowie das Abquetschen
entsprechend gesteuert werden.
Zur Durchführung der Erfindung wird die Verflechtung zwischen den Fasern, auf welchen die entsprechende
Menge des Silikonharzes abgeschieden worden ist, etwas vermindert, und zwar durch Herabsetzen des
Reibungskoeffizienten sowie der Wärmestabilität der Kräuselung auf Werte, die unterhalb der Werte von
Acrylsynthesefasern liegen, auf denen kein Silikonharz abgeschieden worden ist. Damit bei der Durchführung
der anschließenden Verarbeitungsstufen keine Schwierigkeiten auftreten, beispielsweise ein Aufwickeln, ein
Herumfliegen sowie eine Erhöhung der Menge der Abfallfasern bei dem Kardieren sowie häufige Garnbrüche
und eine Erhöhung von Faserunregelmäßigkeiten bei dem anschließenden Verspinnen od. dgl., ist es
erforderlich, daß der weiter unten näher beschriebene Zwischenfaserverflechlungskocffizient zwischen 10 und
40 liegt.
Liegt der Zwischenfascrverflechtungskoeffizient unterhalb
10, darm treten das vorstehend beschriebene Aufwickeln, Herumfliegen sowie die Bildung von
Abfallfasern beim Kardieren in verstärktem Maße auf, wobei ferner Garnbrüche beim Verspinnen merklich
zunehmen, so daß keine wirtschaftliche Arbeitsweise gegeben ist.
Liegt der Zwischenfascrvcrflechtungskocffizient oberhalb 40, dann tritt der Nachteil auf, daß die
Gleichmäßigkeit des versponnenen Garns vermindert wird, wobei in einem extremen Falle die Bildung von
gesponnenem Garn unmöglich wird.
Zur Erhöhung des Zwischcnfascrverflechtungskoeffizicnten
lassen sich einige Methoden anwenden, bei deren Durchführung die Anzahl der Kräuselungen oder
der Kräuselungsindcx erhöht wird. Um jedoch den schlüpfrigen Griff des fertigen Produktes durch die
Viclfachwirkung zu erhöhen, die auf dem Zwischcnfaservcrflechtungskocffizienten
und der Aufbringung des Silikonharzes der allgemeinen Formel (I) beruht, ist es nicht immer zweckmäßig, die Anzahl der Kräuselungen
sowie den Kräuselungsindex ohne bestimmte Einschränkungen zu erhöhen.
Es ist ein Verfahren vorzuziehen, bei dessen Ausführung ein Spinnöl, das den Reibungskoeffizienten
zwischen den Fasern erhöht, auf die zu behandelnden getrockneten Fasern aufgebracht wird, wobei dieses
Spinnöl beispielsweise aus einem nichtionischen aktiven Mittel besteht, welches sich aus einem Äthylenoxid-Additionsprodukt
eines höheren Alkohols zusammensetzt.
ίο Ein Behandlungsmittel dieser Art besitzt den Vorteil,
daß es bei einer Warm- oder Kaltwasserbehandlung leicht abtropft, beispielsweise bei der Durchführung
einer Färbestufe, und damit keinen Einfluß auf den Griff des Produktes ausübt.
Ferner ist ein Verfahren anwendbar, bei dessen Ausführung die behandelten Fasern, die bei einer
Temperatur wärmeentspannt worden sind, die höher ist als die mechanische Kräuselungstemperatur, und
welche getrocknet worden sind, mechanisch bei 80 bis 105°C unter Einwirkung von feuchter Wärme oder bei
100 bis 150°C unter der Einwirkung von trockener Wärme gekräuselt werden, so daß nichthitzehärtende
Kräuselungen mit einem geeigneten Zwischenfaserverflechtungskoeffizienten erhalten werden, die teilweise
bei der Heißwasserbehandlung verschwinden.
Je schwächer die Zwischenfaserverflechtungskraft der Garne von gewebten oder gewirkten Waren aus
erfindungsgemäßen Acrylsynthesefasern ist, desto ausgeprägter ist der schlüpfrige Griff des aufgebrachten
jo Silikonharzes. Daher ist es erforderlich, die Zwischenfaserverflechtungskraft
so einzustellen, daß sie nach der Durchführung einer Heißwasserbehandlung, beispielsweise
einer Färbung, nicht mehr ais 50 mg und vorzugsweise weniger als 30 mg (bestimmt nach der
nachfolgend beschriebenen Meßmethode) beträgt.
Übersteigt die Zwischenfaserverflechtungskraft nach der Heißwasserbehandlung 50 mg, dann wird der
schlüpfrige Griff verschlechtert, wobei ein grober Griff auftritt. Daher ist ein derartiges Überschreiten dieses
Werts nicht ratsam. Um die Zwischenfaserverflechtungskraft
zu vermindern, steht eine Methode zur Verfügung, bei deren Ausführung die Anzahl der
Kräuselungen sowie der Kräuselungsindex herabgesetzt werden, oder ein Verfahren, bei dessen Ausführung
das Flächenträgheitsmoment der Fasern vermindert wird, oder ein Verfahren, bei dessen Ausübung die
Monofilamentfeinheit in Denier vermindert wird, oder ein Verfahren, bei dessen Praktizierung der Elastizitätsmodul
in der Axialrichtung der Faser reduziert wird.
Die auf diese Weise erhaltenen Acrylsynthesefasern werden gewöhnlich mit sehr stark schrumpffähigen
Acrylsynthesefasern mit einem latenten Schrumpfungsvermögen zur Herstellung von Garnen oder gewirkten
oder gewebten Waren versponnen. Diese Acrylsynthesefasern können allein oder mit anderen Fasern
versponnen verwendet werden. Insbesondere dann, wenn ein Mischverspinnen mit tierischen Haarfasern
erfolgt, beispielsweise mit Wolle, können gewirkte oder gewebte Waren mit einem sehr günstigen Griff
aufgrund der synergistischen Wirkung, die erfindungsgemäß erzielt wird, erhalten werden, wobei der auf diese
Wirkung zurückgehende Griff sich mit dem schlüpfrigen Griff der tierischen Haarfasern ergänzt.
Vor der Beschreibung der Beispiele werden nachfol-
b5 gend die Definitionen und Meßmethoden der physikalischen
Einheiten angegeben, durch welche der schlüpfrige Griff der Probefasern zum Ausdruck gebracht
wird.
(I) Silikonharzmenge
Einige Arten von organischen Lösungsmittelphasen, in denen die Konzentration des gleichen Silikonharzes,
das auf die Faserproben aufgebracht werden soll, variiert wird, werden zuerst hergestellt, worauf die
Intensitäten der Infrarotabsorption bei 800 cm-' dieser
organischen Lösungsmittelphasen unter Verwendung eines Infrarotspektrophotometers bestimmt wird. Anschließend
wird eine Eichlinie bestimmt, welche eine Beziehung zwischen der Menge des Silikonharzes und
der Intensität der Infrarotabsorption der Gruppen Si-CHjund Si-(CHj)2 bei 800 cm-'zeigt.
Dann werden die zu testenden Acrylfasern auf eine Länge von 0,1 bis 0,3 mm zerschnitten. 3 mg dieser
Fasern werden gewogen und mit getrennt ausgewogenen 200 mg Kaliumbromid vermischt. Die Mischung
wird nach dem Vermischen in üblicher Weise vermählen und dann zu Tabletten verformt (Probe A). Ferner
werden in dergleichen Weise Tabletten aus Aerylfasern, auf die kein Silikonharz aufgebracht worden ist, in der
gleichen Weise hergestellt (Probe B).
Dann wird die Probe A auf die Probeseite und die Probe B auf die Ausgleichsseite des infrarotspektrophotometers
gebracht, worauf die Intensität der Infrarotabsorption bei 800 cm-' gemessen wird. Die aufgebrachte
Menge des Silikonharzes auf der Probe A wird aus der auf diese Weise gemessenen Intensität sowie der zuvor
bestimmten Eichlinie ermittelt.
(2)Spannungsverminderungsgeschwindigkeit tan <x
zum Zeitpunkt einer kinetischen Reibung
zum Zeitpunkt einer kinetischen Reibung
Die kinetische Reibungskraft zwischen den Probewaren wird in vergrößerter Form bestimmt und in der
Weise gemessen, daß die durch Fig. I (A) wiedergegebene
Reibungsmeßvorrichtung verwendet wird. Zur weiteren Erläuterung dient Fig. 1 (B). In einer Atmosphäre
mit eingestellter Feuchtigkeit (20°C, relative Feuchtigkeit 65%) wird eine Warenprobe 1 an einem
Probestand 2 befestigt. An einem Ende wird eine Last 4 mit 30 g angehängt, so daß die Ware unter Spannung ist.
Ein Gleiter 6 mit einer effektiven Kontaktoberfläche von 3 cm2 (2 cm χ 1,5 cm), auf dem sich eine Drucklast 5
mit einem Gewicht von 450 g befindet, wird auf die Warenprobe 1 aufgesetzt. Ein Warenprobestück 7 wird
an der unteren Oberfläche des Gleiters 6 fixiert. Der Probestand 2 wird mit einer konstanten Geschwindigkeit
von 12 mm/min bewegt. Die Reibungskraft, die zwischen der Warenprobe erzeugt wird, wird unter
Verwendung eines Widerstandsdrahtdehnungsmessers 8 ermittelt, der mit dem Gleiter 6 verbunden wird. Die
Reibungskraft wird mittels eines Aufzeichners 9 aufgezeichnet. Befindet sich bei der Messung die
kinetische Reibungskraft in einem konstanten Zustand, dann wird der Anzeiger des Aufzeichnungsgerätes auf
den Nullpunkt gebracht. Wie durch die Stellen Fund O"
gezeigt wird, wird die Aufzeichnungsempfindlichkeit auf das 5- bis lOfache vergrößert. Eine kleine Veränderung
der kinetischen Reibungskraft wird auf diese Weise vergrößert und gemessen.
Die Spannungsverminderungsgeschwindigkeit lan nc zum Zeitpunkt der kinetischen Reibung ist eine
Spannungsverminderungsgeschwindigkeit pro mm Verschiebung der Warenprobe in der Aufzeichnung der
vergrößerten Messung und wird als Durchschnittswert von insgesamt 100 tan nc-Mcssungcn ausgedrückt, wobei
5 wiederholte Messungen unter Verwendung von 20 Proben durchgeführt werden, ßctriigt der tan λ nicht
mehr als 25 g/mm, dann besitzen die Probefasern einen günstigen schlüpfrigen Griff, der sehr stark demjenigen
von tierischen Haarfasern ähnelt.
(3) Zwischcnfaserverflechtiingskoeffizient (fl\[D)
Der Grad der Verflechtung zwischen zwei verdrehten Fasern wird unter Verwendung der durch F i g. 2
wiedergegebenen Meßvorrichtung bestimmt. Eine Faserprobe 1 wird an einem Ende in einer Einspannrichtung
2 eingespannt, worauf der Einzelfaden längs des äußeren Umfangs von Führungswalzen 3 und 4 geführt
und dann frei hängengelassen wird, wobei ein leichtes Gewicht 5 von 2 mg auf das untere Ende einwirkt. Dann
wird eine andere Faserprobe 7 mit einem Gewicht 6 von
r, 2 mg an einem Ende an dem anderen Ende in einer
Klemmeinrichtung 9 eingespannt, die mit einem Widerstandsdrahtdehnungsmcssei" 8 verbunden ist.
Dann werden die Einzelfäden I und 7 zusammen fünfmal gedreht und hängengelassen. Anschließend
2(i wird ein bewegliches Gestell 10, das mit den
Führungswalzen 3 und 4 ausgerüstet ist. nach unten bewegt. Die erzeugte Spannung wird mittels des
Widerstandsdrahtdehnungsmossers 8 ermittelt und von dem Aufzeichner 11 aufgezeichnet.
2r> Wie aus Fig. 2(B) hervorgeht, wird die Höhe /'/des
Peaks der Zwischenfaserverflechtungskraft /' (in mg) einer einzigen Probe 20mal gemessen, worauf die Probe
ersetzt wird. Die Höhe fi wird erneut zehnmal in der gleichen Weise gemessen, wobei die Zwischenfaserver-
jo flechtungskraft f (in mg) als Durchschnittswert von
insgesamt 200 Höhen /"/ermittelt wird.
Der Zwischenfaserverflcchtungskoeffizient (1-fD
kann in der Weise bestimmt werden, daß die auf diese Weise ermittelte Zwischenfasernverflechtungskraft /'(in
mg) durch die Quadratwurzel der durchschnittlichen Einzelfadenfeinheit D (in Denier) von 20 Probefasern.
bestimmt unter Verwendung eines Dcnieroskopi;, dividiert wird.
(4) Zwischenfaserverflcchtungskraft /'»
nach der Heißwasscrbehandlung
nach der Heißwasscrbehandlung
Eine Faserprobe, deren oberes Ende fixiert ist, während ihr unteres Ende frei ist, wird in Wasser mit
einer Temperatur von 98°C während einer Zeitspanne
4·-, von 15 min eintauchen gelassen, worauf die Wassertemperatur
auf einen Wert unterhalb 60QC abgesenkt wird. Die Faserprobe wird herausgenommen und getrocknet,
wobei das obere Ende in einem Heißlufttrockner bei 800C fixiert ist. Das Trocknen erfolgt während einer
-,o Zeitspanne von 30 min.
Unter Verwendung dieser Faser wird die gleiche Meßmethode wie bei der Bestimmung des Zwischcnfascrverflechtungskoeffizienten
durchgeführt. Auf diese Weise läßt sich die Zwischcnfaserverflcchtungskraft /'«
v-, nach der Heißwasserbchandlunu; bestimmen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Alle Teil- und Prozentangaben
beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Ein Copolymcres, das durch Copolymerisation von 9,8% Melhylucryuii und 0,2% Natriummethallylsiilfonat
mit 90% Acrylnitril hergestellt worden ist, wird in einer wäßrigen Lösung von Nalriiimthiocyanal aufgelöst. Die
erhaltene Spinnlösung wird in kaltes Wasser versponnen. Die erhaltenen Fasern werden mit Wasser
gewaschen und in üblicher Weise unter lir/eugung eines
angequollenen Gclfaserwergs mit einem Wassergehalt von 80% verstreckt. Dieses Faserwerg wird während
einer Zeitspanne von 3 Sekunden in eine Emulsion eingetaucht, die durch Emulgieren und Dispergieren
von 2% eines Silikonharzes der Formel (I) hergestellt worden ist, wobei in diesem Falle R für CHjNHj steht.
Ferner enthält die Emulsion 1% Polyoxyäthylen(9)-nonylphenylphosphat
und 0,2% Katalysator. Anschließend wird in einer solchen Weise ausgequetscht, daß die
Menge der aufgebrachten Emulsion 80%, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, beträgt. Dann wird
während einer Zeitspanne von 15 min in einer Trockenbirne mit einer Temperatur von 125"C sowie
bei einer Temperatur von bO°C in einer Feuchtbirne getrocknet, so daß die Leerstellen in der Fuserstruktur
zusammenfallen, wobei gleichzeitig eine Orientierung des Silikonharzes und eine Fixierung auf den behandelten
Acrylfasern erfolgt. Anschließend wird das Faserwerg weiter während einer Zeitspanne von 8 min in
komprimiertem Wasserdampf bei 1300C wärmeentspannt, wobei die Faserstruklur entspannt wird. Dann
erfolgt ein Einführen in eine Stopfbüchse zur Kräuselung,
worauf 0,33% Spinnöl aufgebracht werden. Dann wird getrocknet, worauf das Werg in ungleiche Längen
zwischen 60 und 140 mm zur Herstellung von nichtschrumpfbaren Acrylsynthesefasern mit einer
Einzelfadenfeinheit von 2,5 Denier zerschnitten wird. Die auf diese Fasern aufgebrachte Silikonharzmenge
beträgt 0,97%, der Zwischenfaserverflechtungskoeffizient 13,7 und die Zwischenfaserverflechtungskraft nach
der Heißwasserbehandlung 12,0 mg. Dann werden 60% dieser Acrylsynthesefasern sowie 40% stark schrumpffähiger
Acrylsynthesefasern, die mittels eines Turbostaplersystems erzeugt worden sind und ein latentes
Schrumpfungsvermögen von 12,4% besitzen, mischverspönnen,
wobei ein 2fach gefachtes Garn mit einer Garnnummer von 52 (metrische Garnnummer) erhalten
wird.
Das erhaltene mischversponnene Garn wird stranggefärbt, wobei gleichzeitig das latente Schrumpfungsvermögen
entwickelt wird, um eine Bauschigkeit zu erzielen. Zwei dieser versponnenen Garne werden in
gefachter Form einer Kulierwirkmaschine zugeführt und zu einem glatten Gewebe gewirkt, worauf eine
Streckung um 4% in der Längsrichtung und eine Fixierung durchgeführt wird (Hoffmanset) (Wirkware
I).
Dann wird eine Wirkware mit einer glatten Struktur unter den gleichen Bedingungen, wie sie vorstehend
beschrieben worden sind, hergestellt mit der Ausnahme, daß nicht schrumpffähige Acrylsynthesefasern verwendet
werden, die nicht der erfindiingsgcmäßcn Emulsionsbehandlung
unterzogen worden sind, wobei auf diese Fasern nur ein kanonischer Weichmacher aufgebracht worden ist (Wirkware 2).
Die Ergebnisse der Messung der Spannungsverminderungsgeschwindigkcilen
tan η zum Zeilpunkt einer Gewebereibiing sowie die fühlbaren Griffe vor
und nach dem Waschen dieser Wirkwaren sind in der Tabelle I zusammengefaßt. Es ist darauf hinzuweisen,
daß die Wirkware 1 ulli: erfindungsgemäßen Bedingungen
erfüllt und auch den erwünschten schlüpfrigen Griff nach dem Waschen beibehält. Als Waschmethode wird
eine Methode angewendet, bei deren Ausführung 15 min bei einem Hüssigkcitsvcrhältnis von 1 :50 in
warmem Wasser bei 40"C gewaschen wird, wobei dem Wasser I g/l handelsübliches Waschmittel zugesetzt
wird. Es wird eine Haushaltswaschmaschine verwendet.
in der ein Waschen mit Wasser durchgeführt wird. Dann wird bei Zimmertemperatur auf einer flachen Platte
getrocknet.
tan α Nach dem Waschen
tan α Bewertung
tan α Bewertung
,„ Ware 1 20,3
Ware 2 20,5
Ware 2 20,5
19,7 guter schlüpfriger Grifi
über 100 rauher Griff
über 100 rauher Griff
Zu Vcrgleichszwecken werden Acrylsynthesefaserstapel
unter den gleichen Bedingungen wie oben
ι·-, angegeben hergestellt, mit der Ausnahme, daß das Acrylsynthesefaserwerg, auf das 0,97% Silikonharz
aufgebracht worden ist, in eine Stopfbüchse eingeführt
und der Zwisehenfaservcrflechtungskoeffizient auf 8,3 durch Vermindern des Druckes eingestellt wird.
Werden die auf diese Weise erhaltenen Fasern allein versponnen, dann rollen sie sich beim Kardieren auf,
wobei die Gewebe so häufig brechen, daß es unmöglich ist, die Verarbeitung fortzusetzen.
Die gleiche Spinnlösung, wie sie gemäß Beispiel I verwendet worden ist, wird in kaltes Wasser zur
Herstellung von Acrylsynthesefaserwerg mit einer Ein/.elfadcifeinhcit von 3 Denier naßversponnen. Dic-
JO ses Faserwerg wird zerfasert. Wie aus der Tabelle Il
hervorgeht, wird auf jede der Proben I und 2 ein bekanntes kationisches weichmachendes Mittel aufgebracht,
außerdem werden verschiedene Arten von Silikonharzen gemäß der Strukturformel (!) auf die
j-, Proben 3, 4, 5 und 8 in verschiedenen Mengen aufgebracht. Nach den: Trocknen erfolgt ein mechanisches
Kräuseln in einer Stopfbuchse, anschließend ein zweites Trocknen und dann ein Zerschneiden zu einer
festen Länge von 57 mm zur Herstellung von nicht .schrumpffähigen Acrylsynthesefascrstapeln. 0,30%
Spinnöl werden auf jede der Proben 3 bis 8 vor dem mechanischen Kräuseln aufgebracht.
Diese Faserproben werden unter Verwendung eines Shirley-Miniatur-Spinnrahmens unter Bildung von
4) zweifach gefachten Garnen mit einer Garnnummer von
36 (metrische Garnnummern) versponnen, stranggefärbt und anschließend zu flachgewirkten Strukturen
mit 12 Gauges gewirkt.
Zu Vergleichszweckcn werden getrennt zwei Proben
-ίο Acrylsynthesefaserwerg der Probennummern b und 7
hergestellt, wobei auf jede dieser Proben ein Silikonharz aufgebracht wird, in welchem R gemäß der Strukturformel
für
CH, O
cn
0ΊΙ,
steht, und zwar anstelle des Silikonhaiv.es der Formel (I).
Es werden /weifachgefachie Garne mit einer Garnnummer
von 36 (metrische Garnnummern) unter den gleichen Bedingungen, wie im Beispiel 2 beschrieben,
hergestellt, die zu gewirkten Waren mit flachen Strukturen mit 12 Ganges gewirkt werden.
Die /. w ischc η f a server riech tu ng.skocffi/icii ten, die
/■.wischenfiiserverflechttingskräfte nach der Heißwasserbehaiidluiig
sowie der lan λ nach dem Waschen dieser Fasern und gewirkten Waren gehen aus der
Tabelle Il hervor.
Tabelle | 11 | Aufgebrachte Menge in % |
Probe Nr. |
Weichmacher | 0,5 |
1 | kationischer Weichmacher | 0,8 |
2 | kaiionischer Weichmacher | 0,5 |
3 | Silikonharz | 0,9 |
4 | Silikonharz | 1,6 |
5 | Silikonharz | 0,8 |
6 | Silikonharz | 0,8 |
7 | Silikonharz | 0.8 |
8 | Silikonharz | |
Die Warenreibungskurven der Faserproben gemäß Beispiel 2 gehen aus Fig.3 hervor. Aus der Tabelle Il
und aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß die Reibungseigenschaften
der Proben 3, 4, 5 und 8 allen erfindungsgemäßen Bedingungen entsprechen, wobei ein schlüpfriger
Griff erzielt wird-, der demjenigen von Wollfasern sehr ähnlich ist. Neben den quantitativen Untersuchungsergebnissen,
die in der Tabelle I zusammengefaßt sind, wird der Griff durch Abtasten ermittelt. Auch aus diesen
Ergebnissen geht hervor, daß jede der Proben 3,4,5 und
8 einen günstigen schlüpfrigen Griff besitzt.
Zu Vergleichszwecken wird eine andere Probe einer Acrylsynthesefaser verwendet, wobei die Konzentration
des Silikons in der Emulsion erhöht wird, die abgequetschte Menge nach der Emulsionseintauchbehandlung
vermindert und die Menge des auf der Probe Nr. 3 aufgebrachten Silikonharzes auf 3,9% eingestellt
wird. Es erfolgt ein so häufiges Aufwickeln infolge eines Klebens bei der Durchführung der Kardierungsstufe
beim Spinnen, daß kein befriedigendes versponnenes Garn hergestellt werden kann.
Es werden zwei Spinnlösungen hergestellt di'rch Auflösen eines Acrylnitrileopolymeren A, bestehend aus
90% Acrylnitril, 9,8% Methylacrylat und 0,2% Natriummethallylsulfonat
sowie eines anderen Acrylnitrileopolymeren B, bestehend aus 89% Acrylnitril und 11 %
Vinylacetat. Das Auflösen erfolgt in wäßrigen Lösungen von Natriumthiocyanat. Die Lösungen werden zu
Verbundfasern in kaltes Wasser versponnen. Die auf diese Weise versponnenen Verbundfasern werden mit
Wasser gewaschen, verstreckt und in üblicher Weise
R in der Strukturformel (I) | Il I O | (mg) | lan λ nach dem Waschen |
14,2 | 33,0 | über 100 | |
13,7 | 33,0 | über 100 | |
CH2NH2 | 16,1 | 16,6 | 21.8 |
CH2NH2 | 13,8 | 14,0 | 19,5 |
CH2NH2 | 14,2 | 11,3 | 15,6 |
Pl I PI 1 Pl I | 13,3 | 18,8 | 30,0 |
\ / | |||
\ / O |
15,1 | 20,4 | 34,3 |
CH,-CH CH, |
CH,NH,
13,0
15,7 21,5
zusammenfallen gelassen, worauf sie während einer Zeitspanne von 8 Minuten in komprimiertem Wasser
dampf bei einer Temperatur von 115°C wärmeent spannt werden. Sie werden dann kontinuierlich während
einer Zeitspanne von 1 Sekunde in eine Emulsion eingetaucht, die durch Emulgieren und Dispergieren
von 2% eines Silikonharzes hergestellt worden ist. Bei dem Harz handelt es sich um eine Verbindung der
Formel (1), in der R für -CH2-NH2 steht. Außerdem
j3 enthält die Emulsion 1% Polyoxyäthylen(9)-nonyl
phenylphosphat. Die Fasern werden mechanisch ge kräuselt und mit einem Spinnöl behandelt, worauf sie
getrocknet und zur Herstellung von Acrylverbundfaser stapeln aus einem Einzelfaden mit einer Feinheit von
2,5 Denier zerschnitten werden. Die aufgebrachte Silikonharzmenge auf den Fasern beträgt 0,84%, der
Zwischenfaserverflechtungskoeffizient 24,6 sowie die Zwischenfaserverflechtungskraft nach der Heißwasser
behandlung 35,6 mg.
50% der Probefasern sowie 50% nicht schrumpfbarc Acrylsynthesefasern, auf denen 0,97% Silikonhan
gemäß Beispiel 1 aufgebracht worden sind, werden ir üblicher Weise zur Herstellung eines zweifach gefach
ten Garnes mit einer Garnnummer von /2 (metrische
so Garnnummern) mischversponnen.
Bei der Herstellung dieses versponnenen Garn« werden keine Schwierigkeiten festgestellt, wie beispiels
weise ein Aufwickeln beim Kardieren. Ferner wird de tan /χ nach dem Waschen einer gewirkten Ware mi
einer flachen Wirkstruktur, die aus diesen gemisch versponnenen Garnen hergestellt worden ist, sowie
nach einem Färben zu 20,9 g/mm ermittelt. Man stell fest, daß das gewirkte Gewebe einen günstiger
schlüpfrigen Griff beibehält.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Acryl-Kunstfaser, die mit einem Siliconharz der allgemeinen Formel
CH1
H3CSiO-CH3
CH3
SiO-CH3
SiO-CH3
CH3
SiO-R
SiO-R
SiCH3
IO
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