DE2351552B2 - Flachdichtung aus blech - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachdichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.

Bei einer Brennkraftmaschine, deren Abgastemperalur bis über 900° C beträgt, erreicht die Abgasleitung bei Rotglut eine Körpertemperatur zwischen 400° C lind 550° C je nach momentaner Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine. Infolge dieser hohen Körpertemperatur sind die Dichtflächen der Abgasleitung und teilweise die der Zylinderköpfe schon nach der Einlaufzeit so stark ver/ogen. daß mit den bisher eingesetzten Flachdichtungen aus Blech (DT-PS t 62 536), die mit einer Doppelsicke um die Durchtrittsöffnung sowie einer Beschichtung aus plastisch verformbarem Material versehen sind, trotz Feinbearbeitung der Dichtflächen Gasdichtheit nicht immer erreicht Werden konnte. Ein Ausweg, der jedoch auch nicht in •Ilen Fällen einen Dauererfolg brachte, war bisher die Nachbearbeitung der Dichtflächen der Abgasleitung nach der Einlaufzeit.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Flachdichtung tu schaffen, die den im Betneb auftretenden Dichlflä-Chenverzug ausgleicht und bei hoher Umgebungstemperatur eine zuverlässige Gasdichtheit über längere Betriebszeit gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Es ist bekannt, daß Fluorkunststoffe eine hohe Temperaturbeständigkeit besitzen. Als obere Temperalurgrenze, bis zu der Fluorkunststoffe noch verwendet »-erden können, finden sich im Schrifttum Angaben von max. 300° C. Bei Temperaturen ab 400" C soll nach Herstellerabgaben ein Abbau (Cracken) des Fluorkunst-Itoffes erfolgen, der zu einem wachsartigen, spröden Abbauprodukt führt. Außerdem sollen dabei auch gasförmige Abbauprodukte auftreten, die einen Sub-Itanzverlust darstellen. Vermutlich wurden aus diesem Crunde Fluorkunststoffe als Dichtungsmaterial für Abgasleitungen von Brennkraftmaschinen mit Abgas- &> •emperaturen von 400 - 600° C bisher nicht verwendet.

Die Doppelsicke bewirkt an den Dichtflächen eine linienförmige Anlage der Flachdichtung mit hoher Flächenpressung, wodurch die groben Unebenheiten der verzogenen Dichtflächen ausgeglichen werden. Die Feinabdichtung der noch verbleibenden Spalte gegen Gasaustritt wird durch die Fluorkunststoffbeschichtung erreicht

Dadurch, daß das Blech erfindungsgemäß aus einem warmfesten bzw. hochwarmfesten Werkstoff besteht, bleibt die Elastizität der Flachdichtung auch bei der hohen Körpertemperatur der Abgasleitung erhalten.

Die mit üer Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Flachdichtung auch Lei verzogenen Dichtflächen eine hervorragende, anhaltende Gasdichtheit erreichen läßt daß die früher erforderliche Feinbearbeitung der Dichtflächen entfällt, daß die Flachdichtung auf den Dichtflächen nicht festbrennt, daß die Flachdichtung besonders temperaturbeständig ist und daß die kostensteigernde Nacharbeit verzogener Dichtflächen entfällt

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zsigt

F i g. 1 eine Ansicht der Flachdichtung;

F1 g. 2 einen vergrößerten Querschnitt nach der Linie IMl in Fig. I mit allseitiger Beschichtung.

Eine Flachdichtung 10 mit einer Durchtrittsöffnung 11 Für das abzudichtende Medium und öffnungen 12 zum Durchstecken von Befestigungsschrauben wird z. B. zwischen Abgasleitung und Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine angeordnet. Die Flachdichtung 10 besteht aus einem Blech 13 mit einer Beschichtung aus FhuKkunststoff 14 und weist am Rande der Durchtrittsöffnung 1! eine umlaufende, s-förmige Doppelsicke 15 auf.

Diese Doppelsicke 15 verleiht der Flachdichtung 10 eine gewisse Flexibilität senkrecht zu den Dichtflächen und ergibt an den Dichtflächen eine linienförmige Anlage mit hoher Flächenpressung, wodurch die groben Unebenheiten der verzogenen Dichtflächen ausgeglichen werden. Die Feinabdichtung der noch verbleibenden Spalte gegen Gasaustritt wird durch die Fluorkunststoffbeschichtung erreicht.

Bei den an der Abgasleitung gemessenen Temperaturen wird der Fluorkunststoff im Bereich der linienförmigen Anlage der Flachdichtung über seinen Kristallschmelzpunkt von 327° C hinaus erwärmt. Die dabei entstehende gallertartige Schmelze besitzt eine extrem hohe Viskosität, wodurch sie nicht fließt, sondern ihre geometrische Form weitgehend beibehält.

Außerdem findet im Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zum Kristallschmelzpunkt von 327° C eine reversible Volumenvergrößerung des Fluorkunststoffes von ca. 30% statt. Diese Vergrößerung und der Einfluß der hohen Flächenpressung an der linienförmigen Anlage der Flachdichtung bewirken, daß der geschmolzene Fluorkunststoff die bei unbeschichtetem Blech sonst verbleibenden Undichtheiten vollkommen ausfüllt.

Das Blech 13 kann allseitig mit Fluorkunststoff beschichtet werden, was die Anwendung des Spritzverfahrens ermöglicht. Um den Materialaufwand an teurem Fluorkunststoff zu verringern, ist es möglich, die Beschichtung nur im Bereich der Doppelsicke beidseitig vorzunehmen.

Um die Elastizität der Flachdichtung 10 auch bei den hohen auftretenden Körpertemperaturen an der Abgasleitung zu erhalten, besteht das Blech 13 aus warmfestem bzw. hochwarmfestem Werkstoff.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Flachdichtung aus Blech für Abgasleitungen von Brennkraftmaschinen mit Abgasiemperaturen von 400 - 500° C mit mindestens einer Durchtrittsöffnung für das Abgas und einer am Rand der Durchtrittsöffnung umlaufenden s-förmigen Doppelsicke sowie einer Beschichtung aus plastisch verformbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus Fluorkunststoff (14) besteht und zumindest im Bereich der Doppelsicke aufgebracht ist

2. Flachdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech (13) aus einem warmfesten bzw. hochwarmfesten Werkstoff besteht