DE3134015C2 - Flachdichtung sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Flachdichtung sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Um mit einer Zylinderkopfdichtung auch dann dauerhaft und zuverlässig abzudichten, wenn im Bereich des Randes einer Öffnung der Zylinderkopfdichtung räumlich relativ stark veränderliche Dichtflächenpressungen auftreten, wird die Öffnung mit einem ringförmigen, überall geschlossenen Kanal mit metallischer Kanalwand eingefaßt und dieser Kanal mit einer Füllung versehen, die wenigstens überwiegend aus einem zumindest im Einbauzustand der Dichtung flüssigen oder plastischen Material besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Flachdichtung für über Raumtemperatur betriebene Geräte, mit einer mindestens eine öffnung aufweisenden Dichtungsplatte und
einem im Randbereich der öffnung angeordneten, ringförmigen Kanal mit metallischer Kanalwand und einer
bei einer Pressungsbeanspruchung des Kanals nachgiebigen Füllung; insbesondere betrifft die Erfindung eine
derartige Zylinderkopfdichtung.
Vor allem wegen der modernen Leichtbauweise von Hubkolbenmotoren wird es immer schwieriger, Motorenteile, vor allem Zylinderkopf und Motorblock, zuverlässig und dauerhaft gegeneinander abzudichten. Einerscits erlaubt es die Leichtbauweise niimlich nicht mehr,
z. B, eine Zylinderkopfdichtung über größere Dichiflü
chenbereiche hinweg mit relativ hoher Dichtflächenpressung einzuspannen, andererseits werden aber die
thermischen und dynamischen Verformungen, denen eine Zylinderkopfdichtung im Betrieb ausgesetzt ist, immer größer. Aus der modernen Motorenkonzeption re
sultieren also starke räumliche Unterschiede in der Dichtflächenpressung, und zwar vor allem im Brennraumbereich.
Deshalb hat man schon Flachdichtungen der eingangs ίο erwähnten Art geschaffen, bei denen die beispielsweise
von einer üblichen Asbestplatte gebildete Dichtungsplatte im Bereich des Öffnungsrands mit einem im Querschnitt U-förmigen Metallblech-Ring so eingefaßt ist,
daß zwischen dem letzteren und dem Öffnungsrand der ts Dichtungsplatte ein ringförmiger Kanal entsteht, in den
ein Gummiring kreisrunden oder ovalen Querschnitts eingelegt ist, welcher den Kanal jedoch nur teilweise
ausfüllt (z.B. DE-OS 26 04 253 und US-PS 3595 589). Diese bekannte Zylinderkopfdichtung verhält sich ahnlieh wie eine andere bekannte Flachdichtung (DE-AS
19 74 988). bei der an die Stelle des Gummirings ein Schraubenfsdcrring tritt.
Alle diese bekannten Flachdichtungen der eingangs erwähnten Art haben in Anwendungsfällen, in denen die
Dichtflächenpressung räumlich nicht wenigstens annähernd konstant ist, den Nachteil, daß das von dem erwähnten Kanal gebildete Dichtelement keinen oder nur
einen sehr geringen Ausgleich unterschiedlicher Pressung längs des Umfangs des Öffnungsrands bewirken
jo kann, so daß vor allem bei Hubkolbenmotoren in zunehmend extremer Leichbauweise eine zuverlässige, dauerhafte Abdichtung vor allem im Brennraumbereich einer
Zylinderkopfdichtung mit diesen bekannten Flachdichtungcn nicht gewährleistet werden kann. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Flachdichtungen ist darin zu sehen, daß sie bei einer durch die Einspannkräfte bewirkten Verformung nur ein geringes Rückstellvcrmögen mit entsprechend kleinen Rückstellkräften zeigen.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, einc Flachdichtung der eingangs erwähnten Art und ins
besondere- eine Zylinderkopfdichtung anzugeben, mit
der auch dann dauerhaft und zuverlässig abgedichtet werden kann, wenn im Bereich des Öffnungsrands der
Flachdichtung räumlich relativ stark veränderliche Dichtflächenpressungen auftreten, wie dies vor allem im
Brcnnraumbercich der Zylinderkopfdichtungen moderner Hubkolbenmotoren der Fall ist. Erfindungsgemäß
läßt sich nun diese Aufgabe dadurch lösen, daß die metallische Kanalwand einen überall geschlossenen Kanal
bildet und die Füllung wenigstens überwiegend aus einem zumindest im Einbauzustand der Flachdichtung
weitgehend inkompressiblcn, flüssigen oder plastischen, niederpolymeren Material besteht, welches bei der Betriebstemperatur der Flachdichtung durch Vernetzungsrcakiioncn in einen hochpolymeren Zustand über
geht. Eine solche Füllung ist in der Lage, sich auch solchen gegeneinander abzudichtenden Flächen anzupassen, die zu räumlich stark unterschiedlichen Dichtflächenpressungen führen, da sich beim Einbau der erfinbo dungsgemäßen Flachdichtung jedes Volumenelement
der Füllung an jede beliebige Stelle des geschlossenen Kanals verdrängen läßt und dadurch längs des öffmingsrands unterschiedliche Pressungen ausgeglichen
werden können. Da bei der erfindungsgeniäöen Flachhs dichtung der Kanal ausschließlich metallische Kanalwündc aufweist und überall geschlossen ist, bleibt das
Kiinalvolumen auch bei von einer Pressungsbeanspruchung hervorgerufenen Verformungen zumindest im
wesentlichen konstant Infolgedessen werden nicht nur die Spitzenwerte der Dichtflächenpressung abgebaut,
sondern in konstruktionsbedingt verformun^sweicheren Bereichen der gegeneinander abzudichtenden Bauteile
werden höhere Dichtflächenpressungen aufgebaut als dies beim Einbau einer herkömmlichen Flachdichtung
der Fall ist.
Schließlich wird der bei der Montage hergestellte Zustand der Dicbtimg bei der erstmaligen Inbetriebnahme
des Motors zumindest weitgehendst fixiert, indem das Material der Füllung durch die erstmalige Erwärmung
vulkanisiert wird oder polymerisiert oder durch einen anderen Reaktionstyp sich verfestigt; gleichzeitig ändert
sich das Verformungsverhalten der Dichtung im Randbereich der öffnung, d. h. im Bereich des erfindungsgemäß
ausgebildeten Kanals, von einem ursprünglich überwiegend plastischen Verformungsverhalten
in ein nunmehr überwiegend elastischem Verhalten. Eine solche Flachdichtung schafft also optimale
Voraussetzungen sowohl für die Montage als auch für die dauerhafte Abdichtung im Betrieb. Eine eventuell
gewünschte Kompressibilität kann dadurch erreicht werden, daß die Füllung einen entsprechenden Gasanteil
aufweist.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß sich bei einer erfindungsgemäßen Flachdichtung im Randbereich der
öffnung praktisch jede gewünschte Verformungscharakteristik einstellen läßt.
Ein Dichtring aus einem gefüllten, geschlossenen metallischen Hohlring ist aus der DE-PS 8 58 620 bekannt;
als Füllung werden jedoch lediglich zu einer kompakten Masse gepreßtes Talkumpulver oder Flüssigkeiten wie
Äther offenbart, wobei von Flüssigkeitsfüllungen für bei
hohen Temperaturen einzusetzende Dichtringe unter Hinweis auf eine Explosionsgefahr abgeraten wird.
Über die Auswahl des für die Füllung verwendeten Materials, die Menge und Art evtl. verwendeter Füllstoffe
etc. ist eine Einstellung des gewünschten Langzeitverhaltens der erfindungsgemäßen Flachdichtung
möglich (Setzverhalten, Verhalten unter Temperatureinwirkung und dergleichen). Auch wirkt sich die metallische
Kanalwand günstig aus, denn sie bewirkt einen gewissen Schutz vor der Einwirkung kurzzeitig auftretender
Spitzentemperaturen, da solche WärmestöOe über das Metall abgeleitet werden, ohne daß sie sich voll
auf die Füllung des Kanals auswirken können. Schließlich erlaubt auch die Auswahl einer entsprechenden
Blechqualität und -dicke eine Einflußnahme auf das Verformungsverhalten des durch den Kanal gebildeten
Dichtelements.
Am einfachsten wird der Kanal aus einem auf sich selbst zurückgebogenen Metallblech gebildet und durch
eine in sich geschlossene, ringförmige Schweiß- oder Lötnaht verschlossen. Um beim Zuschwcißen oder -löten
ein unerwünschtes Verziehen des Metallblechs zu vermeiden, empfiehlt sich ein Herstellungsverfahren bei
dem gleichzeitig an mehreren, längs des Kanals in gleichen Abständen voneinander angeordneten Stellen mit
dem Schweißen bzw. Löten begonnen und der Kanal von diesen Stellen aus überall im gleichen Richtungssinn
fortschreitend verschlossen wird.
Die Erfindung eröffnet auch eine Möglichkeit, bei den
Dichtungsplatten von ck;n bisher meist verwendeten sogenannten
Weichstofff'aiten wegzukommen — bei diesen
handelt es sich melSt ur^ mit einem Bindemittel getränkte
ASbestfaserpktiei1. Erfindungsgemäß kann
nämlich eiPe FlachdicP'un^ auch so aufgebaut werden,
daß die Dii-"htungSplatll! als ein- oder mehrlagige Blechplatte
gestaltet und diese überall dort mit erfindungsgemäßen Kanälen als Dichtelementcn versehen wird, wo
es auf eine besondere, linienförmige Abdichtung ankommt, bei einer Zylinderkopfdichtung würden also alle
Durchgangsöffnungen der Dichtungsplatte im Öffnungsbereich mit einem erfindungsgemäßen Kanal versehen
werden, wobei dieser durchaus vom Blech der Diciitungsplatte gebildet werden kann.
In der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeich-
In der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeich-
in ncrischen Darstellung werden einige bevorzugte Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen, als Zylinderkopfdichtung gestalteten Flachdichtung näher erläutert;
in der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Zylinderkopfdichtung in der Draufsicht;
is Fig. 2 bis 5 Schnitte nach der Linie 2-2 in Fig. 1
durch verschiedene Ausführungsformen der Zylinderkopfdichtung, und
F i g. 6 eine schaubildliche Darstellung eines einen Brennraumdurchgang aufweisenden Bereichs der Zylinderkopfdichtung
zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
Die in F i g. 1 gezeigte Zylinderkopfdichtung 10 besitzt eine Dichtungsplatte 12 mit Brennraumdurchgängen
14, Kühlwasserdurchgängen 16, öldurchgängen 18 und Schraubendurchgängen 20. Wie die F i g. 2 erkennen
läßt, besteht bei dieser Ausführungsform die Dichtungsplatte 12 aus einem ggf. mit einem Lack oder mit
einer Kunststoffschicht beschichteten Blech 22, das, wie anhand des linken Brennraumdurchgangs 14 erläutert
werden soll, im Bereich des Rands der betreffenden Durchgangsöffnung unter Bildung eines ringförmigen
Kanals 24 mit überall vollständig geschlossenem Kanalhohlraum
26 auf sich selbst zurückgebogen worden ist. Dabei entsteht ein ringförmiger Randstreifen 28, der auf
J5 der eigentlichen Dichtungsplatte 12 aufliegt und mit dieser
z. B. durch elektrisches Rollenschweißen hermetisch dicht verbunden werden kann. Eine in Fig.2 strichpunktiert
angedeutete Schweißrolle wurde mit 30 bezeichnet.
4(i Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform ist der
Kanalhohlraum 26 vollständig mit einer erfindungsgemäßen Füllung 32 ausgefüllt. Bei dieser soll es sich um
einen gefüllten Fluorelastomer oder einen ebenfalls gefüllten Silikonelastomer handeln, die im unvulkanisierten
Zustand in den Kanalhohlraum 26 eingebracht worden sind und eine solche stoffliche Beschaffenheit aufweisen,
daß sie nach ihrem Einbau beim erstmaligen Betrieb des Motors infolge ihrer Erwärmung auf die
Motor-Betriebstemperatur vulkanisieren und so von einem vorwiegend plastischen Zustand in einen überwiegend
elastomeren Zustand übergehen.
Statt durch Schweißen könnte der Kanal 24 aber auch durch Löten oder durch Kleben verschlossen werden.
Die Fi g. 3 zeigt eine Alternative, die ungefähr symmetrisch zur Ebene eines die Dichtungsplatts 12 bildenden
Blechs 22' ausgebildet ist. Da sich im übrigen die Ausführungsformen nach den F i g. 2 und 3 entsprechen,
wurden die selben Bezugszeichen wie in Fig.3, jedoch
unter Hinzufügung eines Strichs verwendet.
Während bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 3 die Dichtungsplatte 12 als einfache Blechplatte
ausgebildet ist, weist die Ausführungsforni nach F i g. 4 einen mehr konventionellen Aufbau auf. Hier ist
nämlich in üblicher Weise ein Trägerblech 22" vorgese-
br> he, das ähnlich wie das Blech 22' bei der Ausführungsforni
nach F i g. 3 einen Kanal 24" bildet, jedoch beidseitig mit den üblichen Weichstoffplatten 50" beschichtet
ist. Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist der Kanal-
hohlraum 26" jedoch nur größtenteils, aber nicht vollständig
mit einem im Einbauzustand der Dichtung flüssigen oder plastischen Material 32" gefüllt, und außerdem
enthält der Kanalhohlraum 26" auch noch ein Gas 33", das für eine gewisse Kompressibilität des Kanals 24" r>
sorgt.
Die F i g. 5 zeigt eine Ausführungsform ähnlich denjenigen nach den Fig. 2 und 3. Es ist nämlich wiederum
nur ein ggf. dünn beschichtetes Blech 22« vorgesehen, dessen Rand im Bereich einer Durchgangsöffnung wie
eines Brennraumdurchgangs mit einem im Profil ungefähr U-förmigen Blechstreifen 24b eingefaßt ist, welcher
einen ringförmigen, mit einer erfindungsgemäßen Füllung 32a ausgefüllten Kanal 24a bildet und dessen das
Blech 22a übergreifende Schenkel mit dem Blech durch Schweißnähte 30a verbunden sind. Dadurch ergeben
sich fertigungstechnische Vorteile, und außerdem kann ggf. für das Blech 22a ein geringcrwcrtiges Material
verwendet werden, so daß der Einsatz des hochwertigen Materials auf den Bereich des Brennraumdurchgangs, 2»
d. h. auf den Blechstreifen 24b beschränkt bleibt.
Anhand der F i g. 6 soll erläutert werden, wie der Kanal 24 der Ausführungsform nach den F i g. 1 und 2 am
zweckmäßigsten hergestellt wird. Erfindungsgemäß wird nämlich an mehreren, in gleichem Abstand voncin- 2r>
ander angeordneten Stellen I, Il und III mil dem Verschließen
des Kanalhohlraums 26 durch Schweißen oder Löten begonnen, wobei der Vorschub der Schweißoder
Lötwerkzeuge jeweils in Pfeilrichliing erfolgt. Die Schweißnaht wurde strichpunktiert angedeutet und mit h>
52 bezeichnet.
Zweckmäßigerweise verwendet man als Blech handelsübliche Stahlbleche, vorzugsweise 0,1 —0,4 mm dick,
oder hochlegierte Stähle.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
4r>
55
h0
Claims (7)
1. Flachdichtung für über Raumtemperatur betriebene Geräte mit einer mindestens eine öffnung aufweisenden Dichtungsplatte und einem im Randbereich der öffnung angeordneten, ringförmigen Kanal mit metallischer Kanalwand und einer bei einer
Pressungsbeanspruchung des Kanals nachgiebigen Füllung, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Kanalwand einen überall geschlossenen Kanal bildet und daß die Füllung wenigstens überwiegend aus einem zumindest im Einbauzustand der
Flachdichtung weitgehend inkompressible!!, flüssigen oder plastischen, niederpolymeren Material besteht, welches bei der Betriebstemperatur der Flachdichtung durch Vernetzungsreaktionen in einen
hochpolymeren Zustand übergeht.
2. Flachdichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß das niederpolymerc Material ein
gegebenenfalls gefüllter Kunststoff, insbesondere ein unvulkanisiertes Fluor- oder Silikonelastomer,
ist.
3. Flachdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal aus einem auf sich
selbst zurückgebogenen Metallblech gebildet und durch eine in sich geschlossene, ringförmige
Schweiß- oder Lötnaht verschlossen ist.
4. Flachdichtung nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal von einem ein- oder mehrlagigen Trägerblech der Flachdichtung gebildet wird.
5. Flachdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal von einem ungefähr
U-förmigen Blechstreifen gebildet wird, dessen Schenkel eine Blechplatte der Flachdichtung übergreifen und mit dieser durch lingförmigc Schweißoder Lötnähte verbunden sind.
6. Flachdichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsplattc als ein- oder mehrlagige Blechplatte ausgebildet ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer Flachdichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig an mehreren, längs des Kanals in gleichen Abständen voneinander angeordneten Stellen mit dem Schweißen
bzw. Löten begonnen und der Kanal von diesen Stellen aus im gleichen Richtungssinn fortschreitend
verschlossen wird.
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