DE2347269A1 - Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumenInfo
- Publication number
- DE2347269A1 DE2347269A1 DE19732347269 DE2347269A DE2347269A1 DE 2347269 A1 DE2347269 A1 DE 2347269A1 DE 19732347269 DE19732347269 DE 19732347269 DE 2347269 A DE2347269 A DE 2347269A DE 2347269 A1 DE2347269 A1 DE 2347269A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bitumen
- polymer
- solid
- solution
- soln
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L95/00—Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen
Die Erfindung bezieht aich auf ein modifiziertes Bitumenmaterial,
das hauptsächlich als Bindemittel "beim Straßenbau Verwendung finden soll.
Ss ist bereits vorgeschlagen worden, Bitumen verschiedene polymere
Substanzen zuzusetzen, um günstige Veränderungen seiner Eigenschaften als Bindemittel, beispielsweise eine Erhöhung des
Kriechwiderstandes, zu erreichen.
Derartige polymere Substanzen weisen häufig Schmelzpunkte auf, die erheblich höher sind als der des Bitumens, so daß ein direktes
Vermischen schwierig werden kann. Einige.der infrage
kommenden polymeren Substanzen zeigen in geschmolzenem Zustand sehr hohe Viskositäten, wodurch die Leichtigkeit9 mit der ein
Vermischen stattfinden kann, ebenfalls beeinflußt wird.
509815/1042
Zur Verringerung dieser Schwierigkeiten ist es "bereits vorgeschlagen
worden, ein flüssiges Lösungsmittel wie Mineralöl oder Kresotöl als Trägermaterial "beim Vermischen der polymeren Substanzen
mit dem Bitumen zu verwenden. Bin solches Streckmittel weist aber auch Nachteile auf.
Die vorgeschlagenen lösungsmittel sind häufig leicht entzündlich oder sie stellen toxische Flüssigkeiten mit niedrigen Siedepunkten
dar. Bei hohen Polymerkonzentrationen können auch die Polymerlösungen sehr viskos werden. Das lösungsmittel kann das Kohäsionsvermögen
des Bitumenmateriales verringern, bis das Lösungsmittel aus dem Gemisch verdampft ist; während nun eine Verdampfung
an der Oberfläche des Materiales oder an einer offen strukturierten Straßenoberfläche mit ausreichender Geschwindigkeit vor sich
geht, lassen sich solche Lösungen bzw. Gemische in Unterbauten oder in stark verdichteten Mischungen nicht verwenden, weil hier
die Verdampfung des Lösungsmittels verzögert ist, so daß das Kohäsionsvermögen des Materiales niedrig bleibt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung eines polymermodifizierten Bitumenmateriales
zu finden, welches die genannten Schwierigkeiten überwindet oder zumindest vermindert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines polymermodifizierten
Bitumenmateriales ist dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst eine Lösung eines Polymermateriales in einem Lösungsmittel
herstellt,und zwar so, daß die Lösung bei normaler Umgebungstemperatur
fest ist, und daß man dann die Lösung bei so hoher !Temperatur mit dem Bitumen vermischt, daß die Lösung in flüssigem
Zustand vorliegt.
Vorzugsweise fügt man die Lösung dem Bitumen in festem Zustand zu und zerkleinert sie vor der Zugabe.
509815/1042
Ein geeignetes Lösungsmittel für eine bestimmte Polymersubstanz
läßt sich, leicht durch entsprechende Versuche finden, wobei als. ,
Kriterium zu dienen hat, daß die Lösung des Polymeren in dem Lösungsmittel bei Umgebungstemperatur fest sein muß und daß die
Polymer/Lösungsmittel-Lösung Mischbarkeit mit Bitumen aufweisen muß.
Torzugsweise soll die feste Lösung eine solche Konzentration
aufweisen, daß ihr Schmelzpunkt etwa dem des Bitumens entspricht.
Bei dem Lösungsmittel kann es sich um einen mehrkernigen Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise um Naphthalin handeln.
Gegenstand der Erfindung ist auch das mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellte verbesserte polymermodifizierte
Bitumenmaterial.
Das erfindungsgemäße polymermodifizierte Bitumenmaterial stellt eine homogene Mischung aus (a) einer polymeren Substanz und einem
Lösungsmittel, welches die polymere Substanz in eine Lösung überführen
kann, die bei Umgebungstemperaturen fest ist, und (b) Bitumen dar.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
200 g Rohnaphthalin, welches bei Umgebungstemperatur fest ist und einen Schmelzpunkt von 780O aufweist, wurde aufgeschmolzen
und in ein beheiztes Gefäß eingefüllt, welches mit einem mit ' hoher Geschwindigkeit umlaufenden Rührer ausgerüstet war. Anschließend
wurden 200 g eines Styrol-Butadien- Styrol-Blockmischpolymerisates im Verlauf von 15 Minuten zu dem geschmolzenen
Naphthalin gegeben. Die Mischung wurde so lange gerührt, bis sich das Polymer vollständig in dem Naphthalin gelöst hatte,
wobei die Temperatur zwischen 90 und 1100O gehalten wurde,
50981 5/1042
Sobald vollständige lösung eingetreten war, wurde die Lösung
auf eine kalte Stahlplatte gegossen, wo sie sich verfestigen konnte; die feste Substanz wurde in einer Zerkleinerungsvor—
richtung zu 2,5 mm Teilchen granuliert.
Eine Probe der festen Lösung wurde aufgesiimolzen und zum Abkühlen
in ein isoliertes Gefäß gegeben, in welchem eine Verfestigung bei 580O eintrat. 450 g eines 50 pen Bitumen wurden
auf 11O0C aufgeheizt und dann unter Rühren mit 50 g der granulierten
festen Lösung versetzt. Es bildete sich leicht eine homogene Lösung.
Das Verhältnis von Polymersubstanz zu Lösungsmittel kann so eingestellt werden, daß sich eine feste Lösung ergibt, die
einen Erweiohungs- oder Schmelzpunkt aufweist, der dem des zu modifizierenden Bitumens etwa entspricht, so daß es leichter
wird, die feste Lösung mit dem Bitumen zu vermischen als dies bei direktem Vermischen einer Polymersubstanz, die einen wesentlich
höheren Schmelzpunkt als Bitumen aufweist, möglich wäre.
Die polymeren Substanzen können in der festen Lösung in verhältnismäßig
hohen Konzentrationen vorliegen. Da die feste Lösung bei Umgebungstemperaturen fest ist, läßt sie sich leicht
handhaben. Die Schwierigkeit, die sich bei hochkonzentrierten Polymerlösungen in flüssigen Lösungsmitteln ergibt, läßt sich
so vermeiden, denn solche Lösungen sind häufig sehr viskos und nur schwierig mit Bitumen zu vermischen.
Wenn beabsichtigt ist, ein Zuschlagmaterial wie beispielsweise Steinsplitt mit dem modifizierten Bitumenbindemittel zu überziehen,
so wird eine feste Lösung mit einem verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt zusammen mit dem Bitumen und dem Zuschlag
in eine Mischvorrichtung eingefüllt, so daß ein mit einem Überzug versehener Zuschlag entsteht.
509815/1042
Ea wurde festgestellt, daß bei Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von polyme!modifiziertem
Bitumen^die erzeugte Substanz einen viel schärferen Übergang
vom flüssigen Zustand über den plastischen Zustand in den festen Zustand durchläuft, wenn die Temperatur verringert wird, als
dies bei üblichem modifiziertem Bitumen der 3?all ist.
Oberhalb seines effektiven Schmelzpunktes wird das feste Lösungsmittel
flüssig und übt eine "Verschnittwirkung11 auf das Bitumen aus, wodurch dieses in seiner Konsistenz flüssiger
wird. Hierdurch läßt sich'das modifizierte Bitumenmaterial wiederum leichter versprühen als die üblichen, bisher bekannten
modifizierten Bitumenmassen, die nicht mit Hilfe fester Lösungen hergestellt werden. Es besteht eine sehr viel geringere
Neigung zur Bildung von Strängen in dem versprühten Material, ein Phänomen, welches unter der Bezeichnung "Spinnweben" allgemein
bekannt ist.
509815/1042
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines polymermoäifizierten Bitu-■
menmateriales, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst durch Lösen eines Polymermateriales in einem Lösungsmittel
eine Lösung herstellt, die "bei normaler Umgebungstemperatur fest ist, und daß man anschließend die Lösung mit erhitztem
Bitumen vermischt, wobei die Temperatur des Bitumens so hoch gewählt wird, daß die Lösung flüssig wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung dem Bitumen in festem Zustand und in fein zerkleinerter
Form zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2. dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung eine solche Konzentration aufweist,
daß ihr Schmelzpunkt etwa dem des Bitumens entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3» dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel aus einem mehrkernigen Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Naphthalin besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymermaterial aus einem Styrol-Butadien-Styrol-Blockmischpolymerisat
besteht.
J1Ur TARMAO ROADS(EONE HOLDINGS LIMITED
Ettxngshall,Wolverhampton WV4 6JP, Stafford, England
Meissner ab Bolte Patentanwälte
Bremen, den 17. 9. 1973
509815/1042
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732347269 DE2347269A1 (de) | 1973-09-20 | 1973-09-20 | Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732347269 DE2347269A1 (de) | 1973-09-20 | 1973-09-20 | Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2347269A1 true DE2347269A1 (de) | 1975-04-10 |
Family
ID=5893117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732347269 Pending DE2347269A1 (de) | 1973-09-20 | 1973-09-20 | Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2347269A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0006674A1 (de) * | 1978-07-04 | 1980-01-09 | Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. | Bituminöse Teppichrückenbeschichtung |
-
1973
- 1973-09-20 DE DE19732347269 patent/DE2347269A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0006674A1 (de) * | 1978-07-04 | 1980-01-09 | Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. | Bituminöse Teppichrückenbeschichtung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1769804C3 (de) | Asphalt-in-Wasser-Emulsion | |
EP2593509B1 (de) | Verfahren zur herstellung von agglomeraten, die gummi und wachs aufweisen, danach hergestellte agglomerate und ihre verwendung in asphalten oder bitumenmassen | |
DE2511560A1 (de) | Schwefelhaltiger baustoff auf der grundlage von zuschlaegen und asphalt und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2551929C2 (de) | ||
DE69131045T2 (de) | Kompositbindemittel, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung für Strassendecken | |
DE1667734A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von verdichtetem Schwefel | |
DE2540230C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels für Baustoffe | |
DE3342946A1 (de) | Asphalt-mischung | |
DE2347269A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polymermodifiziertem bitumen | |
AT370126B (de) | Verfahren zur herstellung eines bituminoesen bindemittels fuer baustoffe und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
AT153192B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk-Asphaltgemischen. | |
DE589960C (de) | Verfahren zur Herstellung von Bitumengallerten | |
DE2015572A1 (de) | Verfahren zur Modifizierung der Eigenschaften von Bitumen | |
AT143303B (de) | Verfahren zur Herstellung matter künstlicher Gebilde aus Viskose. | |
DE2642926C3 (de) | Verwendung von Imidazolinderivaten zur Beeinflussung der rheologischen Eigenschaften von Bitumen und bituminösen Massen | |
AT365257B (de) | Verfahren zur herstellung eines bituminoesen bindemittels fuer baustofffe | |
AT319839B (de) | Verfahren zur Herstellung einer Mischung auf Bitumenbasis für Bauzwecke | |
DE2306349A1 (de) | Emulsionszubereitungen und ihre verwendung als bodenverfestigungsmittel | |
DE466567C (de) | Verfahren zur Herstellung hartzaeher Kunstasphaltmassen fuer Strassenbauzwecke | |
DE2701540C3 (de) | Verwendung von Aminderivaten zur Beeinflussung der rheologischen Eigenschaften von Bitumen und bituminösen Massen | |
DE880573C (de) | Verfahren zur Herstellung von Belaegen fuer Strassenbauzwecke | |
DD224312A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines kunststoff enthaltenden pulvers | |
DE2706269C3 (de) | Verwendung von Aminderivaten zur Beeinflussung der Theologischen Eigenschaften von Bitumen und bituminösen Massen | |
DE1644775C (de) | Verfahren zum Herstellen haltbar rieselfähiger, zerkleinerter Asphaltite für die Zubereitung bituminöser Massen für Bauzwecke | |
DE1941688A1 (de) | Verfahren zum Oberflaechenabschluss von Asphalt- oder Betonflaechen |