DE23456C - Neuerungen an elektrischen Heizapparaten - Google Patents
Neuerungen an elektrischen HeizapparatenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
; Mein Heizsystem besteht darin, dafs ich durch die beim Durchleiten des elektrischen
Stromes durch einen Draht oder anderen Leiter erzeugte Wärme, Wasser und andere Flüssigkeit
erhitze und diese Wärme zur Beheizung von Wohn-,oder Wagenräumen u. s. w., ■ sowie zum
Kochen und Verdampfen verwende.
In Fig. ι und 2 ist eine Form meines Heizapparates
dargestellt. Ä ist eine Drähtspirale, welche um · einen mittleren Kern B herum angeordnet
ist. · Derselbe ist mit Asbeststreifen C oder anderer nichtleitender Masse bedeckt. Die
Drahtspirale A besteht aus einer inneren und äufseren Reihe von Windungen, und es haben
die Gewindegänge eine derartige Steigung, dafs eine gegenseitige Berührung nicht stattfinden
kann. Wenn erforderlich, kann man zwischen die innere und äufsere Reihe von Windungen
eine Anzahl von Asbeststreifen DD einschieben. Dadurch wird dann auch eine Berührung des
äufseren mit dem inneren Theil verhindert. Die Anzahl- der so gebildeten Reihen von Windungen,
von welchem eine von gröfserer lichter Weite eine solche von geringerer lichter Weite
jedesmal umgiebt, kann man nach Belieben vermehren.
Ein solcher Körper wird nun in eine Röhre E eingebracht, die an einem Ende am besten geschlossen
ist. An den Enden des mittleren Kernes B sind Scheiben FF1 aus Asbest oder
anderer nichtleitenden Masse angeordnet und verhindern die directe Ausstrahlung der im
Innern der .Röhre erzeugten Wärme. Statt des Asbestes kann man auch ein Gemisch aus gepulvertem
Asbest und Natronsilicat zu diesem Zweck gut verwenden. ; . .
Durch die äufsere Scheibe F werden die Enden der Drahtspirale durchgeführt und dann
mit den Drähten des elektrischen Generators oder Accumulators in Verbindung gebracht.
Die Röhre E wird nun in die weitere Röhre G eingesetzt und der verbleibende Hohlraum mit
Wasser oder anderer Flüssigkeit ausgefüllt, das zur Absorption der im Innern der Röhre E
durch den elektrischen Strom erzeugten Wärme dient. Mit diesem Hohlraum kann eine oder
eine Anzahl von Heizröhren / in Communication gebracht werden. Oberhalb der höchstgelegenen
Stelle . einer solchen Röhre kann man eine Expansions- oder Luftkammer H zwischen den
oberen Theilen der Röhren E und G bilden.
Wenn die Füllung der . Röhre / und des Hohlraumes zwischen E und G mit Wasser
u. s. w. stattgefunden hat und dann ein elektrischer Strom durch die Drahtspirale geführt wird,
so theilt sich die dadurch im Innern von E erzeugte Wärme dem Röhreninhalt mit, es findet
eine Ausdehnung des Wassers, eine Compression der Luft in der erwähnten Expansionskammer H
und eine stetige Circulation in der Rohrleitung statt.
In Fig. 8 ist eine andere Art dargestellt, wie man den Leitungsdraht AAm eine für einen
Heizkörper passende Form biegen kann. Der Draht ist hier um den Kern B herum abwechselnd
nach auf- und abwärts abgebogen, und durch einen oberen und unteren Asbestring K
wird der Contact der einzelnen Drahtzweige mit dem genannten Kern vermieden.
In Fig. 9 ist der Draht A um den Kern B in horizontalen Lagen herumgeführt, die, wie
dargestellt, durch Hin- und Herbiegen gebildet
sind. Asbeststreifen D verhindern hier die Berührung der Drahtlagen mit dem Kern B.
In den beiden letztbeschriebenen Fällen können die inneren Drahtlagen auch noch von äufseren
umgeben sein. Zur Verhütung des Contactes der um einander herumgelegten Drahtzweige
können in derselben Weise wieder zwischengeschobene Asbeststreifen dienen.
Anstatt den Draht um einen centralen Kern herumzulegen, kann man auch eine Anzahl
nicht unmittelbar zusammenhängender Drahtspiralen, wie in Fig. S, anwenden. Hier werden
mehrere Drahtspiralen A2 A2 zwischen den
Asbestscheiben FF1 gehalten, die durch die centrale Stange B verbunden sind. Es empfiehlt
sich, diese Drahtspiralen von den in den Scheiben FF1 sitzenden Klemmschrauben bequem
abnehmbar zu machen.
In Fig. 6 ist im Grundrifs eine Einrichtung dargestellt, bei welcher die einzelnen Drahtspiralen
durch Stäbe Z Z so verbunden sind, dafs der elektrische Strom in der einen Drahtspirale
nach aufwärts, in der anderen nach abwärts gehen mufs.
In Fig. io und ii ist ein elektrischer Heizapparat
dargestellt, in welchem statt des Drahtes Kohle als Leiter verwendet ist. Auf der
Stange B sitzt ein Nabenkreuz M aus Isolirmasse. In den von dem Nabenkreuz gebildeten
Quadranten liegen die Kohlenscheiben NN neben einander. Das Ende einer derart aus
Kohlen gebildeten Säule wird mit den Klemmschrauben des Apparates in Verbindung gebracht.
Durch ein -längeres Verbindungsstück N1 aus Kohle wird der Strom in die
nächstliegende Kohlensäule übergeführt u. s. w. Auf diese Weise gelangt er durch sämmtliche
Kohlensäulen des Heizapparates hindurch. Anstatt des Nabenkreuzes M kann man auch getrennte
Stäbe aus Isolirmasse, beispielsweise aus Schiefer, in. Anwendung bringen.
Man kann den Theil M auch ganz fortlassen und Ringe aus Kohle verwenden, und
den Endring dann mit der Stange B in Verbindung setzen, um den Stromschlufs zu bewirken.
■ ■ -
Auch können Kohlenstangen oder -Fäden verwendet werden. Auch in der Form von
Pulver kann man die Kohle benutzen; der Theil M mufs dann zum Zusammenhalten des
Pulvers construirt sein. Endlich kann auch ein Gemisch aus Kohle und Halb- oder Nichtleitern
Anwendung finden, wie z. B. aus Kohle und Schwefel, Kohle und Pariser Stuck u. s. w.
Derartige Heizkörper werden dann in Röhren, wie mit Bezug auf Fig. ι vorstehend beschrieben,
eingebracht, und ist es vortheilhaft, die atmosphärische Luft aus dem Innern von E
ganz oder theilweise abzusaugen und eine Anfüllung mit neutralem Gas, wie z. B. Stickstoff,
zu bewirken.
Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Modification verwende ich an Stelle der massiven
centralen Stange eine Röhre, die zur Erhitzung bestimmtes Wasser oder andere Flüssigkeit enthält.
Es kann diese Röhre einen Theil der Circulationsröhren bilden, woraus der Heizapparat
zusammengesetzt ist. Auch in Fig. 7 ist eine derartige Röhre O in Verbindung mit
Drahtspiralen A1A2 dargestellt. Auf die Röhre O,
Fig. 3 und 4, lege ich eine Anzahl von Asbest-. streifen D, und um diese Streifen lege ich,
wie mit Bezug auf Fig. 1 vorstehend beschrieben, die einzelnen Windungen der Drahtspirale
dann herum. Nachdem von der Röhre Ό eine genügende Länge mit solchen Windungen bedeckt
und eine passende Anzahl Reihen dieser Windungen gebildet worden ist, bringe ich über
die so erhaltene mehrfache Drahtspirale ein Gehäuse, das zum Zurückhalten der Wärme
dient.
Zwei Asbestringe PP1 sind zu diesem Zweck
ober- und unterhalb der Drahtspirale um die Röhre O gelegt und werden durch zwei mit
Verbmdungsflantschen versehene halbcylindrische Kapseln in ihrer Lage gehalten. Zwischen die
Kopfflantschen dieser Metallkapseln R R', rings
um ihre Wandung herum, wird eine die Wärme schlecht leitende Masse .S gelegt, welche die
Wärmeausstrahlung zurückhält.
Wie Fig. 8 und 9 darstellen, kann der Draht, statt um eine massive Stange, ebenso um ein
centrales Rohr herumgelegt werden.
Fig. 7 veranschaulicht die Anordnung separater Drahtspiralen A1 A2 rings um eine Röhre O
herum. Die Enden dieser Drahtspiralen sind, wie bei den Einrichtungen in Fig. 5, mit den
in den Scheiben T T sitzenden Klemmschrauben verbunden. Die Scheiben T T werden durch
vortretende Ränder der Röhre gehalten.
Auch bei der Einrichtung in Fig. 10 kann statt der Stange B eine Röhre in Anwendung
kommen.
Die Drähte oder Kohlen können entweder von der centralen Röhre oder Stange, wie dargestellt,
isolirt sein, oder die Enden der Drähte oder die Endstücke der Kohlen können mit
der Stange oder Röhre direct verbunden werden, um den Schlufs der Stromleitung zu bilden.
Man kann auch in die Drahtleitung Widerstände einschalten, durch welche der von der dynamoelektrischen Maschine oder dem
Accumulator erzeugte elektrische Strom aufgehalten wird. Auch kann die Stärke des den
Heizapparat durchfliefsenden Stromes durch passende Einrichtungen regulirt werden.
. Man kann ferner Schaltungen anwenden, wenn mehrere solcher Heizapparate zusammen
angeordnet sind, um den elektrischen Strom von einem oder mehreren Heizapparaten bezw.
deren Drahtspiralen oder sonstigen Leitern oder
Claims (2)
1. Ein elektrischer Heizkörper, bestehend aus einem oder mehreren Drähten oder einer
oder mehreren Drahtspiralen, die rings um eine centrale Stange placirt oder herumgebogen
sind und von einer Röhre umschlossen werden, derart, dafs durch den Draht bezw. die Drähte ein elektrischer
Strom behufs Erwärmung des Innern der Röhre geführt werden kann.
2. Ein elektrischer Heizkörper, bestehend aus Kohle oder anderen Halbleitern der Elektricität,
angeordnet rings um eine centrale Stange herum und in einer Röhre einge-
schlossen, so dafs durch die Kohle oder den sonstigen Halbleiter der elektrische
Strom zur Erwärmung des Innern der Röhre geschickt werden kann.
Ein elektrischer Heizkörper, bestehend aus einem oder mehreren Drähten oder Drahtspiralen, welche um eine central liegende Röhre herum angeordnet- sind, die Wasser oder andere Flüssigkeit enthält, so dafs ein Umschliefsen genannter Drähte durch ein passendes Gehäuse und die Durchführung des elektrischen Stromes durch dieselben ermöglicht wird.
Ein elektrischer Heizkörper, bestehend aus einem oder mehreren Drähten oder Drahtspiralen, welche um eine central liegende Röhre herum angeordnet- sind, die Wasser oder andere Flüssigkeit enthält, so dafs ein Umschliefsen genannter Drähte durch ein passendes Gehäuse und die Durchführung des elektrischen Stromes durch dieselben ermöglicht wird.
Ein elektrischer Heizkörper aus Kohle oder anderen Halbleitern der Elektricität, der
um eine central gelegene, Wasser oder andere Flüssigkeit enthaltende Röhre herum
angeordnet ist, wobei die Kohle oder der sonstige Halbleiter von einem passenden Behälter
umschlossen gehalten und von einem elektrischen Strom durchkreist werden kann.
Ein Heizapparat, bestehend aus einem der vorbeschriebenen elektrischen Heizkörper und
einer allseitig geschlossenen endlosen Röhre, die mit Wasser oder sonstiger Flüssigkeit
gefüllt und mit einer Expansions- oder Luftkammer versehen ist.
Ein Heizapparat, bestehend aus der Combination eines der vorbeschriebenen elektrischen
Heizkörper mit einer mit zwei Enden versehenen, allseitig verschlossenen und theilweise
mit Wasser oder anderer Flüssigkeit gefüllten Röhre.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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