DE2345291A1 - Therapeutisches mittel - Google Patents
Therapeutisches mittelInfo
- Publication number
- DE2345291A1 DE2345291A1 DE19732345291 DE2345291A DE2345291A1 DE 2345291 A1 DE2345291 A1 DE 2345291A1 DE 19732345291 DE19732345291 DE 19732345291 DE 2345291 A DE2345291 A DE 2345291A DE 2345291 A1 DE2345291 A1 DE 2345291A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- excretion
- therapeutic agent
- hydrogen atoms
- urine
- dose
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/185—Acids; Anhydrides, halides or salts thereof, e.g. sulfur acids, imidic, hydrazonic or hydroximic acids
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung richtet sich hauptsächlich auf die Behandlung
verschiedener Formen von Ödem und Hypertonie bei Warmblütern sowie auf ein blutdrucksenkendes Mittel. Zum Unterschied von
anderen, von Ärzten verschriebenen Mitteln erhöht das blutdrucksenkende Mittel gemäss der Erfindung auch gleichzeitig
den Nierenblutstrom. Diese Kombination von Wirkungen gibt ein wertvolles neues Mittel zur Behandlung von Hypertonie, Nierengefässverengung
und unzureichender Natrium- und Kaliumausscheidung an die Hand.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur Behandlung der Hypertonie bei Warmblütern, ein Mittel zur
Behandlung von ungenügendem Nierenblutstrom sowie ein therapeutisches
Mittel in Einheitsdosisform zur Verfügung zu stellen, <?as nur geringe Toxizität und einen hohen therapeutischen
Wert aufweist. Ferner will die Erfindung ein Diureticum in Einheitsdosisform zur Verfügung stellen, das infolge seiner
409813/1H7
äusserst geringen Toxizität alle Gefahren von Überdosierung oder toxischen Nebenwirkungen vermeidet.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss gelöst durch ein therapeutisches Mittel, das im wesentlichen aus einer Verbindung
der allgemeinen Formel
E R1" R"
^^ 1\T /*tTT / /TtT \ Π'
/N-CH-(OHg)n-CH-OSO3H
in der R, R', R" und R"1 unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder Methylgruppen bedeuten und η den Wert 0, 1i oder 2 hat, zusammen mit einem pharmazeutischen Träger besteht. Als
"pharmazeutischer Träger" kann jedes Medium verwendet werden, das sich für die Herstellung von Einheitsdosisformen eignet.
Hierher gehören Tablettierungsmittel und pharmazeutisch unbedenkliche Lösungsmittel, wie sie gewöhnlich zur Herstellung
von intravenös oder intramuskulär zu applizierenden Lösungen verwendet v/erden, also Wasser oder auf einen pH-Wert in der
Nähe von 7 gepufferte Kochsalzlösung.
Die erfindungsgemäss als therapeutische Mittel verwendeten Verbindungen sind an sich bekannt; vgl. Dewey: "Journal of
Organic Chemistry", Band 30 (1965), Seite 491; Cherbuliez: "HeIv. chim. acta", Band 47 (7), 1964, Seite 2106; USA-Patentschrift
3 133 950.
Die oben definierten Ester erhöhen die Urinausscheidung bei Warmblütern um 50 bis 525 i>
über die normale Urinausscheidung hinaus. In dieser Beziehung zeigen die Verbindungen, bei denen
η den Viert 0 oder 1 hat, und bei denen alle Substituenten Wasserstoffatome
sind, die stärkste Erhöhung der Urinausscheidung, und diese Wirkung nimmt in der folgenden Reihenfolge ab:
Die Verbindung, bei der R" oder R1" Methyl, R und R1 "Wässerstoffatome
bedeuten und η den Wert 0 hat, und die Verbindun-
40981 3/1H7
gen, bei denen R oder R! Methyl, R" und Rm Wasserstoffatome
"bedeuten und η den V/ert 1 oder 2 hat. Aber auch diese Verbindungen
erhöhen die Urinausscheidung immer noch um mindestens 50 io über den Normalwert. Anders ausgedrückt: Diejenigen Verbindungen,
die an der Stickstoffunktion unsubstituiert sind
und zwischen zwei funktioneilen Gruppen eine gerade Alkylkette
aufweisen, wobei η den Wert 0, 1 oder 2 haben kann, erhöhen die Urinausscheidung.Uni 160 bis 525 $>
über den Normalwert, während diejenigen Verbindungen, die an der Aminofunktion substituiert
sind oder zwischen den oben angegebenen funktionellen Gruppen eine verzweigte Alkylkette aufweisen, eine Erhöhung
der Urinausscheidung um 50 bis 90 °/o im Vergleich zu den
entsprechenden Kontrollversuchen bewirken, wenn sie intravenös in einer Dosis von 100 mg/kg dargereicht werden.
In Anbetracht der äusserst geringen Toxizität der obigen
Schwefelsäureaminoalkylester können pharmazeutische Mittel, die diese Ester enthalten, ohne Gefahr intravenös, intramuskulär
oder oral an Warmblüter dargereicht werden. Pur die orale Darreichung sind Dosen von 10 bis 1000 mg/kg sehr wertvoll,
wobei eine Gesamtdosis von 2 g pro Tag für grosse Warmblüter einschliesslich des Menschen geeignet ist. Der ganze
genannte Dosisbereich erhöht die gesamte Urinausscheidung bei den meisten Tieren auf das 1,5- bis 6,2-fache, die Natrium-
und Chloridausscheidung auf das 1,2- bis 4,7-fache, die Kaliumausscheidung jedoch nur maximal auf das 2,2-fache
der normalen Menge. Ferner wird auch die Osmolalität des
Urins herabgesetzt. Aus diesen Zahlen ergibt sich, dass das neue Diureticum die Möglichkeit einer Verarmung an Kalium,
wie sie bei den bisher verwendeten Diuretica sehr häufig auftrat, vermindert.
Eines der bisher als blutdrucksenkende Diuretica verwendeten Normalmittel ist 2-Methyl->-chlormethyl-6-chlor-7~sulfamoyl-
409813/1147
3,4-dihydro-1,2,4-benzothiadiazin-i,1-dioxid, das auch als
"Methyclothiazid" "bezeichnet wird. Das Mittel gemäss der Erfindung
wirkt physiologisch ähnlich wie Methyclothiazid, bietet dem letzteren gegenüber aber mehrere Vorteile.
Zur oralen Darreichung können die oben definierten Schwefelsäureester
in Kapseln oder als Pillen, Oblaten oder Tabletten in der üblichen Art zusammen mit bekannten pharmazeutischen
Streckmitteln dargereicht werden. Solche Tabletten, Pillen und dergleichen können mit Geschmacksstoffen versehen und die
Tabletten durch Farbstoffe oder Überzugsmittel in verschiedenen Farben gefärbt werden. Tabletten können für sofortige
Freigabe des Wirkstoffs oder enteral hergestellt werden, so
dass der Wirkstoff langsam im Verlaufe mehrerer Stunden im Darmkanal freigesetzt wird. Es können auch zerkaubare Tabletten
mit Hilfe von normalen Formulierungen und Geschmacksstoffen hergestellt werden.
B e i s ρ J 111C-JL 1
Spürhunde beiderlei Geschlechts mit Körpergewichten zwischen 9 und 12 kg werden durch subkutane Injektion mit Morphinsulfat
(3 mg/kg) und 30 Minuten später vorgenommene intravenöse Injektion von Barbitalnatrium (250 mg/kg) anästhesiert. In die
Schenkelarterie \vird ein Polyäthylenkatheter eingeführt, um den arteriellen Blutdruck zu registrieren und Arterienblutproben
für Plasma-Elektrolyte und Inulinmessungen abzunehmen.
Die Schenkelvene wird zum Zwecke der ständigen Infusion einer Kochsalzlösung (0,9-prozentige Lösung; 0,6 ml/kg/min) ebenfalls
mit einer Kanüle versehen. Ferner v/erden in beide Harnleiter oberhalb der Harnblase Kanülen eingeführt, um die gesamte
TJrinausscheidung zu sammeln.
Vor dem Versuch werden die Hunde 12 bis 18 Stunden ohne Futter und Wasser gelassen. Nach der oben beschriebenen chirurgi-
_ 4 _
409813/114 7
409813/114 7
sehen Vorbereitung des Tieres beginnt man mit einer kontinuierlichen
Infusion von 0,9-P^oaentiger Kochsalzlösung, und
sobald sich die Urinausscheidung innerhalb von 10 Minuten dauernden Sammelperioden (gewöhnlich 10 bis 30 Minuten nach
dem chirurgischen Eingriff) stabilisiert hat, wird eine Anfangsdosis von Inulin (35 mg/1,5 ml Kochsalzlösung/kg) injiziert.
Dann wird die Aufrechterhaltungsdosis von Inulin durch
intravenöse Infusion in 0,9-prozentiger Kochsalzlösung mit einer Geschwindigkeit von 1,1 mg/O,3 ml/kg/min verabfolgt.
Während der Gleichgewichtsperiode von 1 Stunde werden alle 10 Minuten Urinproben aufgefangen, deren Volumen registriert
wird. Nach 1 Stunde werden im Verlaufe von je 10 Minuten drei
aufeinanderfolgende "Kontroll"-proben von Urin und Blut entnommen.
Räch der Entnahme der letzten Probe wird die Versuchödroge
intravenös injiziert, und Urin- und Blutproben werden alle 10 Minuten entnommen und auf Inulin, Natrium, Kalium,
Chlorid und Osmolalität analysiert. Aus diesen Werten werden das Urinvolumen, die glomerulare Filtrationsgeschwirdigkeit
(aus der Inulin-Clearance), sowie die Natrium-, Kalium- und Chloridausscheidung nach der Standardformel vor (Kontrolle)
und nach der Darreichung des Mittels berechnet.
In Tabelle I sind alle Variablen unter den Überschriften "Hund" und "Verbindung" angegeben. In allen Fällen beträgt die
Testdosis 100 mg/kg und wird intravenös dargereicht.
_ 5 _
409813/1147
409813/1147
2939 | T | Vßrmioh Verbindung | 1 | R R1 | R" | 2 | nach | R1 | a | b e | 1 | 1 e | I | 1. | 80 | nach | ,239 | nach | 860 | 234 | 5 2 | 91 ' | 280 | nach | 140 |
Nr. | 2 | Me Me | H | 5 | ,255 | H | 1, | 22 | 3,20 | ,511 | 55, | 700 | 359 | 58, | 404 | ||||||||||
3 | H H | H | 5 | ,184 | H | - | 1» | 96 | 3,70 | ,371 | 56, | 656 | •Ausscheidung* | 739 | 55, | 450 | |||||||||
4 | Me H | H | 6 | ,334 | H | !Il | Urinvolumen JTa - | 1» | 90 | 2,90 | ,864 | 41, | 660 | 488 | 44, | 296 | |||||||||
5 | H H | H | 7 | ,636 | H | Kon- | 1, | 12 | 3,95 | ,799 | 42, | 245 | Kontrolle | 470 | 49, | 416 | |||||||||
6 | Me Me | Me | 4 | ,854 | H | η trolle | 1, | 75 | 1,95 | ,080 | 25, | ,95 | 37, | 936 | 31, | 1,10 | |||||||||
7 | H H | H | 7 | ,700 | H | 0 | o, | 73 | 11,00 | ,780 | 145 | 992 | 25, | 380 | 149 | 176 | |||||||||
8 | H H | Me | 7 | ,544 | H | 1 | 1, | 30 | 1,90 | ,205 | 29, | 680 | 35, | 060 | 30, | 245 | |||||||||
H H | H | ,045 | Mc | 0 | 4,50 | 57, | 29, | Hund | 54, | ||||||||||||||||
such | 2 | 22, | Gewicht, | ||||||||||||||||||||||
Ver | Nr | K -Ausscheidung* | 0 | -Ausscheidung* | 33, | kg | Ge | schlecht | |||||||||||||||||
1 | Kontrolle | 0 | Kontrolle | 16, | 11,2 | ||||||||||||||||||||
2 | 6,400 1 | 0 | 22, | 11,4 | |||||||||||||||||||||
3 | 2,354 | Cl | 0 | 11,4 | |||||||||||||||||||||
4 | 4,617 | 12,5 | |||||||||||||||||||||||
5 | 4,408 | 10,4 | |||||||||||||||||||||||
6 | 6,527 | 10,4 | |||||||||||||||||||||||
7 | 7,392 1 | 10,3 | |||||||||||||||||||||||
8 | 4,970 | 9,8 | |||||||||||||||||||||||
3,055 | rn. | ||||||||||||||||||||||||
30 | W. | ||||||||||||||||||||||||
18 | W. | ||||||||||||||||||||||||
34 | m. | ||||||||||||||||||||||||
23 | m. | ||||||||||||||||||||||||
16 | m. | ||||||||||||||||||||||||
31 | in. | ||||||||||||||||||||||||
10 | m. | ||||||||||||||||||||||||
19 | |||||||||||||||||||||||||
* in Milliäquivalenten/kg/min
+ ml/min
+ ml/min
Die obige Tabelle zeigt deutlich die starke Zunahme des Urinvolumens
nach der intravenösen Injektion der Testverbindung. Ähnliche Ergebnisse liefern die Messungen der Natrium-, Kalium-
und Chlorausscheidungsgeschwindigkeiten.
- 6
409813/1147
B e i s ρ i e 1
Eine wässrige Lösung der Verbindung der allgemeinen Formel I,
bei der R, R1 und R" Wasserstoffatome bedeuten und η den
Wert 0 hat (Schwefelsäure-2-aminoäthylester) wird nicht
anäethesierten Hunden oral dargereicht, und der Nierenarterienblutstrom
wird gemessen, indem nach normalen chirurgischen Verfahren rings um die Arterie herum elektromagnetische
Strömungssonden bleibend eingesetzt werden. Es wird beobachtet,
dass der liierenblutstrom von einer vor der Darreichung
der Testverbindung bestimmten mittleren Geschwindigkeit von 60 bis 70 ml/min für einen Zeitraum von 90 bis 150 min
auf 120 bis 130 ml/min ansteigt. Diese Zunahme beträgt naheau 100 fo. Die Hunde zeigen ferner eine erhöhte Urinausscheidungshäufigkeit.
Der eine Hund erhält 100 mg/kg, der andere 1,0 g/kg.
Diese Verbindung eignet sich in Anbetracht ihrer nachgewiesenen diuretischen und nierengcfässerweiternden Wirkung auch
zur Behandlung von durch Blutstauung verursachter Herzinsuffizienz.
Die Dosisabhängigkeit und hohe Toleranz der in Beispiel 2 verwendeten Verbindung wird oral an Ratten geprüft, die 24-0
bis 260 g wiegen. Jede Prüfgruppe besteht aus vier Tieren, ' während die Kontrollgruppe aus acht Tieren besteht. Jedem
Tier werden nach 12-stündigem Nahrungsentzug 25 ml/kg Salzlösung
dargereicht, die die nachstehend angegebene Menge der Verbindung enthalten, um zu gewährleisten, dass alle Tiere
einschliesslich der Kontrolltiere die gleichen Mengen an Salz und Flüssigkeit erhalten. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle
II.
- 7 40981 3/1147
T | dung | 736 | 624 | K -Ausscheidung | 664 | ? | II | 2345291 | |
2939 | Kontrolle | 2813 | 2209 | 1 Stunde . | 1412 | 300 mg/kg | |||
2085 | 2242 | 5 Stunden | 2235 | a b e 1 1 e | |||||
4 | . 5634 | 5075 | 24 Stunden | 4311 | 100 mg/kg | 14 | 1 g/kg | ||
Urinvolurnen | 12,5 | dung | insgesamt- | 15 | |||||
1 Stunde | 17,5 | 8 | 16 | 28 ml | |||||
5 Stunden | 34 | 15 | 45 | 32 ml | |||||
24 Stunden | 19 | 15 ml | |||||||
insgesamt | 42 | 2576 | 75 ml/24 h | ||||||
Cl~-Ausscheä | 2835 | ||||||||
1 Stunde | 1480 | 816 | 4648 mÄq | ||||||
5 Stunden | 3600 | 6227 | 4672 mÄq. | ||||||
24 Stunden | 2090 | 510 mÄq. | |||||||
insgesamt | 7170 | 1960 | 9830 mÄq/24 h | ||||||
Na -Aussehei | 2100 | ||||||||
1 Stunde | 1184 | 1232 | 3724 mÄq* | ||||||
5 Stunden | 2595 | 5292 | 3744 mÄq | ||||||
24 Stunden | 2289 | 720 mÄq | |||||||
insgesamt | 6068 | 728 | 8188 mÄq/24 h | ||||||
960 | |||||||||
664 | 2240 | 1304 mÄq* | |||||||
1740 | 3928 | 2016 inÄq* | |||||||
2223 | 3135 mÄq* | ||||||||
462? | 6455 7nÄq*/24 h | ||||||||
* Gesamtionenkonaentration in dem ausgeschiedenen Urinvolumen.
Die obigen Ergebnisse zeigen die Zunahme der Urinausscheidung und die saluretische Wirkung des neuen Diureticums; der
Versuch zeigt ferner die Dosisabhängigkeit des neuen Mittels
sovri.e seine Gefahrlosigkeit, da bei keinem der Tiere der Versuchsgruppe
irgendwelche toxischen Wirkungen oder sonstigen
409813/1U7
nachteiligen Erscheinungen festgestellt v/erden konnten, obwohl die Tiere, denen 1 g/kg dargereicht worden war, eine
etwas verminderte Aktivität zeigten, die auf den starken Verlust an Wasser und Elektrolyten zurückgeführt werden konnte,
wie es nach der pharroakologischen Wirkung der Verbindung zu
erwarten ist.
Die diuretischen und saluretischen Wirkungen der in Beispiel
2 angegebenen Verbindung werden an Hand mehrerer Dosismengen an Hunden geprüft, die zwischen 10,4 und 14,5 kg wiegen. In
jedem Falle wird der Versuch nach Beispiel 1 durchgeführt; das Urinvolumen wird von jedem Hund in Abständen von 10 Minuten
gesondert aufgefangen. Die maximale prozentuale Zunahme des Ilrinvolumeno und der Ionenausscheidung bei der jeweiligen
Versuchsgruppe (2 bis 4 Hunde je Gruppe) im Verlaufe von 10 Minuten im Vergleich zu den vor der Darreichung des Mittels
an die gleichen Hunde gemessenen Mengen ist in Tabelle III angegeben. Alle Zahlen beziehen sich auf die maximale prozentuale
Zunahme nach Darreichung des Mittels. Die Dosis ist in mg/kg angegeben.
Dosis der | 10 | Verbindung, | 100 | mg/kg | 1000 | |
0 | 3 | 192 | 30 | 396 | 300 | 1972 |
26 | 59 | 124 | 234 | 201 | 471 | 1247 |
36 | 42 | 58 | 243 | 76 | 160 | 2100 |
23 | 27 | 225 | 158 | 340 | 80 | 1150 |
50 | 70 | 502 | 336 | |||
Urinvolumen
Na -Ausscheidung
K -Ausscheidung
Cl~-Ausscheidung
Na -Ausscheidung
K -Ausscheidung
Cl~-Ausscheidung
Die obige Tabelle zeigt die enge und lineare Beziehung zwischen Dosis und Wirkung, die für ein Diureticum der vorliegenden
Art erstrebenswert ist.
— 9 —
4 0 9 8 1 3/1147
4 0 9 8 1 3/1147
Wie Tabelle I zeigt, folgen die Verbindungen gemäss der Erfindung einem bestimmten Gesetz. Mit zunehmender Kettenlänge zwischen
den funktionellen Gruppen der Verbindung nimmt die diuretische Aktivität ab. Dies geht so weit, dass Verbindungen
der allgemeinen Formel I, bei denen η >3 ist, als Antidiureti-^
ca wirken. Bei gleicher Dosis nimmt die Aktivität mit zunehmender Kettenlänge ab, aber gleichzeitig scheint die Toxizität
der Verbindungen zuzunehmen. Bei einem Versuch, die LD1-Q-Werte
zu bestimmen, wurde gefunden, dass diese Werte sich bei oralen Dosen bis zu 1000 mg/kg oder bei intraperitonealen Dosen
bis zu 1000 mg/kg nicht messen lassen, ausgenommen für die Verbindung, bei der R, R1 , R" und R"1 Wasserstoffatome bedeuten
und η = 2 ist. Der intraperitoneale LD™-Wert dieser
Verbindung beträgt bei Ratten 3,1 g/kg und bei Mäusen 2,7 g/kg, während der orale LD^Q-Wert bei Ratten 6,4 g/kg und
bei Mäusen 2,6 g/kg beträgt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können oral, intraperitoneal
oder intravenös dargereicht und je nach der Darre ichungs art zu geeigneten Einheitsdosisformen verarbeitet
werden. Ein praktisches pharmazeutisches Mittel ist eine injisierbare
wässrige Lösung. Solche Lösungen können in Konzentrationen von 0,1. bis 10,0 cß>
hergestellt werden, weil die Verbindungen äusserst wasserlöslich sind. Für orale Dosisformen können
die Verbindungen in üblicher Weise nach herkömmlichen Verfahren mit den üblichen Füllmitteln, Schmiermitteln, Granuliermitteln,
Färb- und/oder Geschmacksstoffen tablettiert werden.
Anstelle von Tabletten kann man orale Dosisformen als Suspensionen
oder schliesslich auch in Form von Pillen, Oblaten, zerkaubaren Tabletten oder als Sirupe herstellen. Wenn man
Tabletten herstellt, beträgt eine zweckmässige und praktische Einheitsdosis für Menschen 0,1,bis 1,0 g je Tablette, und
- 10 -
4 09813/1147
M
23Α529Ί
eine zweckmässige und wirksame tägliche Dosis beträgt vorzugsweise
0,1 bis 8 g je Patient. Gegebenenfalls können Tabletten dieser Art auch für die verzögerte Freigabe mit
enteralen Überzügen versehen v/erden, oder der Wirkstoff kann zu dem gleichen Zweck in ein Medium eingebettet werden, das
die langsame Freigabe bewirkt.
- 11 409813/-1147
Claims (1)
- Abbott laboratories2939Patentansprüche1. Therapeutisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff eine Verbindung der allgemeinen FormelR RIH
^N-CH(CH2Jn-CH-OSO3Henthält, in der R, R', R" und RIM unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methylgruppen bedeuten können und η einen Wert von 0 bis 2 hat.2. Therapeutisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, R1 , R" und R!M Wasserstoff atome bedeuten und n-0 ist.5. Therapeutisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, R', R" und R"1 Wasserstoffatome bedeuten und η = 1 ist.4. Therapeutisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, Rf, R" und RIM Wasserstoffatome bedeuten und η = 2 ist.5. Therapeutisches Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R, R1 und R" Wasserstoffatome bedeuten, R"' die Methylgruppe bedeutet und η = 0 ist.- 12 -40981 3/ 1 U7
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US287304A US3906107A (en) | 1972-09-08 | 1972-09-08 | Aminoalkyl sulfate esters with diuretic activity |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2345291A1 true DE2345291A1 (de) | 1974-03-28 |
Family
ID=23102317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732345291 Pending DE2345291A1 (de) | 1972-09-08 | 1973-09-07 | Therapeutisches mittel |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3906107A (de) |
AU (1) | AU470215B2 (de) |
BE (1) | BE804606A (de) |
DE (1) | DE2345291A1 (de) |
FR (1) | FR2198744B1 (de) |
GB (1) | GB1429977A (de) |
PH (1) | PH9631A (de) |
ZA (1) | ZA735642B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5055492A (en) * | 1985-06-14 | 1991-10-08 | Masonic Medical Research Laboratory | Method for affecting reproductive cycle of insects |
ES2074769T3 (es) * | 1991-07-01 | 1995-09-16 | Gergely Gerhard | Procedimiento para la elaboracion de un preparado farmaceutico con, al menos, dos principios activos diferentes y uso de un preparado de este tipo. |
AU2003249382A1 (en) * | 2002-06-26 | 2004-01-19 | Pharmablood Inc. | A method and composition to elicit an effective autologous antitumoral immune response in a patient |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3051626A (en) * | 1959-07-01 | 1962-08-28 | Pfizer & Co C | Aminoiminomethane sulfinic acid tumorinhibitory process and pharmaceutical composition |
US3133950A (en) * | 1959-09-18 | 1964-05-19 | Interchem Corp | Method of preparing amino alkyl sulfates |
FR1446186A (fr) * | 1964-09-05 | 1966-07-15 | Basf Ag | Procédé de préparation d'acides aminoalcanolsulfuriques |
-
1972
- 1972-09-08 US US287304A patent/US3906107A/en not_active Expired - Lifetime
-
1973
- 1973-08-17 ZA ZA735642A patent/ZA735642B/xx unknown
- 1973-08-22 PH PH14938*UA patent/PH9631A/en unknown
- 1973-08-24 AU AU59607/73A patent/AU470215B2/en not_active Expired
- 1973-09-03 GB GB4128073A patent/GB1429977A/en not_active Expired
- 1973-09-06 FR FR7332223A patent/FR2198744B1/fr not_active Expired
- 1973-09-07 BE BE135444A patent/BE804606A/xx unknown
- 1973-09-07 DE DE19732345291 patent/DE2345291A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE804606A (fr) | 1974-03-07 |
US3906107A (en) | 1975-09-16 |
FR2198744B1 (de) | 1976-08-13 |
GB1429977A (en) | 1976-03-31 |
AU470215B2 (en) | 1976-03-04 |
AU5960773A (en) | 1975-02-27 |
PH9631A (en) | 1976-01-20 |
FR2198744A1 (de) | 1974-04-05 |
ZA735642B (en) | 1974-07-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3218761C2 (de) | ||
DE3137125C2 (de) | ||
DE3119460A1 (de) | Pharmazeutische zusammensetzung aus l-karnitin und/oder l-acylkarnitin und verwendung der zusammensetzung gegen diabetes mellitus bei jugendlichen | |
DE2634903C2 (de) | Tetrahydrothieno-[3,2-c]-pyridin-Derivate und sie enthaltende Arzneimittel | |
DE69333413T2 (de) | 5-ht2-antagonisten in der behandlung venöser zustände | |
DE2900203A1 (de) | Krebshemmendes und krebsmetastasen verhinderndes arzneimittel | |
DE3643119A1 (de) | Therapeutische zusammensetzung fuer diabetes-komplikationen | |
DE2716402A1 (de) | 7-(2,3-dihydroxypropyl)-1,3-di-n- propylxanthin, verfahren zu seiner herstellung und diese verbindung enthaltende arzneimittel | |
DE2345291A1 (de) | Therapeutisches mittel | |
EP0132595B1 (de) | Tokolytisches Mittel | |
DE1900772C3 (de) | Salz aus N,N-Dimethylbiguanid und p-Chlorphenoxyessigsäure sowie dieses enthaltende Arzneimittel | |
DE1964504C3 (de) | Arzneimittel zur Behandlung ödematöser Zustände und Hypertensionen | |
DE69912375T2 (de) | Adenosin a1 rezeptor antagonisten enthaltende zusammensetzung und verfahren zur wiederherstellung der diuretischen- und nierenfunktion | |
DE1804448C3 (de) | β-(2-p-Chlorphenyl-thiazol-4-yl)-acrylsäure, pharmazeutisch verträgliche Salze davon und Verfahren zur Herstellung der Verbindung | |
DE2511576C2 (de) | Metformin-clofibrat, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltendes Arzneimittel | |
DE2821737C2 (de) | ||
DE2844534C2 (de) | ||
DE2615694A1 (de) | Pharmazeutische zusammensetzungen | |
DE1807636C3 (de) | Abführmittel | |
DE2839311C2 (de) | Pharmazeutisches Präparat gegen Geschwüre | |
DE2059620A1 (de) | Neuartige Aminoaethansulfonsaeurederivate | |
DE69916330T2 (de) | Phenylessigsäure enthaltende zusammensetzungen zur behandlung und vorbeugung der atherosklerose und der restenose | |
DE1695907C3 (de) | Verwendung von 3,5-Dimethyl-l,2oxazinon-(6) | |
DE2820378C2 (de) | ||
EP0248046A1 (de) | Arzneimittel zur bekämpfung von durchblutungsstörungen |