DE2820378C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Behandlung von
Hypertonie. Das erfindungsgemäße Arzneimittel enthält eine
wirksame Menge von Methylreserpat der Formel:
zusammen mit üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung dieses Arzneimittels
zur Bekämpfung der Hypertonie beim Menschen.
Die Hypertonie bzw. Bluthochdruck ist zusammen mit Krebs
und Herzerkrankungen eine der typischen Erkrankungen des Erwachsenen.
Da die Zahl der älteren Personen zunimmt, nimmt
auch die Anzahl von Hypertoniepatienten zu. Die Therapie der
Hypertonie ist daher ein sehr wichtiges Problem. Aus verschiedenen
Gründen hat sich noch keine endgültige Methode zur Behandlung
herausgebildet.
Reserpin (nachstehend als RSP abgekürzt) und Rescinnamin (nachstehend
als RCN abgekürzt), die Rauwolfia-Alkaloide darstellen,
werden seit langem wegen ihres verlängerten antihypertensiven
Effekts als Arzneimittel zur Behandlung der Hypertonie verwendet.
Die Verwendung dieser Substanzen ist jedoch mit unangenehmen
Nebenwirkungen verbunden, beispielsweise Unbehaglichkeit
aufgrund einer ZNS-Depression, Depressionszuständen und
Vitalitätsverluste. Kliniker sind daher seit langem auf der
Suche nach antihypertensiven Mitteln vom RSP-Typ, die keinen
oder nur einen geringen depressiven Effekt auf das Zentral
nervensystem ausüben.
Methylreserpat (nachstehend als MR abgekürzt) wurde von Hoffmann
et al. im Jahre 1954 in Rauwolfia Serpentina gefunden
(Helv. Chim. Acta., 37, 849 (1954)). Es ist als Metabolit von
RSP bekannt [Dhar, M. M. et al.: J. Sci. Ind. Res., 140, 179
(1955); Glazko A. J. et al.: J. Pharmacol. Exp. Therap., 118,
377 (1956); Dhar, M. M. et al.: Indian J. Pharmacy, 18, 293
(1956); Maggiolo, C. et al.: Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 115,
149 (1964); und Hübner, C. F. et al.: J. Amer. Chem. Soc., 77,
469 (1955)].
Einige Untersuchungen bezüglich der biologischen Aktivität dieser
Verbindung wurden durchgeführt. Diese Arbeiten haben folgendes
ergeben:
Die Substanz zeigt keinen antihypertensiven Effekt [Dhar, M. M.,
et al: J. Sci. Ind. Res., 140, 179 (1955); Dhar, M. M. et al.:
Indian J. Pharmacy, 18, 293 (1956); Bein, H. J.: Pharmacol. Rev.,
8, 435 (1956); und Hübner C. F. et al.: J. Amer. Chem. Soc.,
77, 469 (1955)].
Die Hemmwirkung auf das Zentralnervensystem ist geringer als
diejenige von RSP [Dhar, M. M. et al.: J. Sci. Ind. Res., 140,
179 (1955); Indian J. Pharmacy, 18, 293 (1956); Bein, H. J:
Pharmacol. Rev., 8. 435 (1956); Hübner, C. F. et al.: J. Amer.
Chem. Soc., 77, 469 (1955); Rubin, B. et al.: Fed. Proc., 13,
400 (1954); Dasgupta, S. R. et al.: Brit J. Pharmacol., 12,
529 (1957); und Plummer, A. J. et al.: Fed. Proc., 13, 395
(1954)].
Es wird keine Verminderung von Serotonin im Gehirn beobachtet
[Brodie, B. B. et al.: Science, 123, 992 (1956)]. Es wird eine
Erhöhung von Histamin beobachtet [Sachdev, K. S. et al.: Arch.
Int. Pharmacodyn, Ther., 157, 14 (1965)]. Schließlich wird
eine geringfügige Verminderung von Noradrenalin im Herzen und
den Nebennieren festgestellt [Creveling, C. R. et al.: J. Med.
Chem., 11, 596 (1968)].
Entsprechende Untersuchungen haben nun zunächst ergeben, daß
MR im Verdauungstrakt leicht absorbiert wird. Ausgedehnte Un
tersuchungen des antihypertonischen Effekts von MR auf spontan
hypertonische Ratten (SHR) und Hunde haben ergeben, daß oral
verabreichtes MR einen verlängerten antihypertonischen Effekt
aufweist und daß es eine zwar nur milde, jedoch genügende anti
hypertonische therapeutische Aktivität besitzt. Weiterhin wurden
die Toxizität und der Metabolismus von MR untersucht. Dabei
wurde bestätigt, daß MR sicher als antiphypertonisches Mittel
mit geringem Risiko einer Zentralnervensystemdepression
verwendet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein neues Arzneimittel zur
Behandlung der Hypertonie. Das erfindungsgemäße Arzneimittel
kann wiederholt verabreicht werden, ohne daß die Gefahr von
unerwünschten Nebenwirkungen besteht.
MR, d. h. der Wirkstoff des erfindungsgemäßen Arzneimittels,
kann beispielsweise in der Weise hergestellt werden, daß man
gleichzeitig die 16- und 18-Stellung von Reserpin hydrolysiert
und sodann in 16-Stellung mit Diazomethan methyliert oder indem
man die 18-Stellung von Reserpin mit einem Mischlösungsmittel
aus Methanol/cyclischem Äther oder mit Methanol allein
solvolysiert [Hev. Chim. Acta., 37, 59 (1954); J. Med. Chem.,
15 (Nr. 6) 686 bis 687 (1972)]. MR ist ein farbloser oder
leicht gelbes Pulver mit einem Schmelzpunkt zwischen 237 und
239°C (Zersetzung). Es ist in Methanol, Chloroform und Äthanol
leicht löslich, jedoch in Wasser kaum löslich.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den Effekt von MR auf den mittleren Blutdruck von SHRs
bei Verabreichung durch venöse Injektion;
Fig. 2 den Effekt von MR auf den mittleren Blutdruck von SHRs
bei oraler Verabreichung;
Fig. 3 die Dosisantwortkurve von MR bei SHRs;
Fig. 4 den Effekt von MR auf den systolischen Blutdruck bei
oraler Verabreichung;
Fig. 5 den Effekt von MR auf den mittleren Blutdruck von anästhesierten
Hunden bei Verabreichung durch venöse Injektion;
Fig. 6 die Dosisantwortkurven von MR bei anästhesierten Hunden;
Fig. 7 den Effekt von MR auf den systolischen Blutdruck von
SHRs bei wiederholter oraler Verabreichung;
Fig. 8 den Effekt von MR auf die spontane motorische Aktivität;
Fig. 9 die Gewichtsveränderungen der Ratten beim oralen subakuten
Toxizitätstest von MR;
Fig. 10 die Veränderung der Futteraufnahme von Ratten beim oralen
subakuten Toxizitätstest von MR;
Fig. 11 die Veränderungen der Wasseraufnahme von Ratten beim
subakuten Toxizitätstest von MR;
Fig. 12 die Veränderungen des Urinvolumens und der Wasseraufnahme
von Ratten der 100-mg/kg-Gruppe beim oralen subakuten
Toxizitätstest von MR;
Fig. 13 die Veränderungen des MR-Gehalts im Serum nach oraler
Verabreichung;
Fig. 14 die Veränderungen des MR-Gehalts im Serum nach Verabreichung
durch venöse Injektion;
Fig. 15 einen Vergleich der Bioverfügbarkeiten von MR und RCN
bei oraler Verabreichung an Kaninchen;
Fig. 16 die prozentuale kumulative Exkretion von MR im Urin
bei oraler Verabreichung an Kaninchen;
Fig. 17 die prozentuale kumulative Exkretion von MR in der
Galle bei Verabreichung durch venöse Injektion an Kaninchen;
und
Fig. 18 ein Verfahren zur Extraktion von Substanzen, die in den
Urin ausgetragen worden sind.
Die Dosierung des erfindungsgemäßen Arzneimittels beträgt in
Abhängigkeit von der Art und Schwere der hypertonischen Erkrankung
gewöhnlich 1 bis 500 mg pro Tag.
Die Verabreichung erfolgt oral. Alle beliebigen pharmazeutischen
Zubereitungen, z. B. Pulver, Tabletten oder Kapseln, können
verwendet werden.
Zur Zubereitung kann man beispielsweise den Wirkstoff mit
einem anorganischen Träger, wie Magnesiumcarbonat, wasserfreier
Kieselsäure, synthetischem Aluminiumsilicat oder Cal
ciumphosphat, mit einem organischen Träger, wie Lactose, Maisstärke
und Cellulose, oder mit jedem beliebigen anderen herkömmlichen
Material vermengen.
Der Effekt von MR, d. h. dem Wirkstoff des erfindungsgemäßen Arzneimittels,
wird anhand praktischer Werte wie folgt beschrieben.
Dieser Effekt wurde unter Verwendung von männlichen SHR mit
einem Alter von 25 bis 30 Wochen und einem Gewicht von etwa
300 g nach modifizierten Schwanzmanschettenmethoden bestimmt.
Bei der direkten Kanülenmethode wurden Polyäthylenkanülen in
die Schenkelarterien von nichtanästhesierten SHR, die sich bei
Bewußtsein befanden, unter einer Rückfixierung eingesetzt. Die
MR-Lösung wurde in einer Menge von 0,1 mg/100 g Gewicht bei
venöser Injektion und von 1 ml/100 g Gewicht bei oraler Verabreichung
verabreicht. Die Veränderungen des Blutdrucks im Verlauf
von 6 h wurden mit einem Vielzweck-Polygraphen (RM-85
von Nihon Koden Co., Ltd.) gemessen. Das MR wurde in 0,9%iger
wäßriger NaCl-Lösung mit 1N-HCL aufgelöst und die Lösung wurde
zum Gebrauch neutralisiert.
Bei der modifizierten Schwanzmanschettenmethode wurde MR in
0,2%iger Carboxymethylcelluloselösung dispergiert und die Suspension
wurde oral verabreicht (1 ml/100 g Gewicht). Sodann
wurden die Veränderungen des Blutdrucks im Verlauf von 72 h
mit einer Blutdruckaufzeichnungseinrichtung (8002 von W+W
Electronic) gemessen.
Wenn die Messungen operativ erfolgten, dann wurde
nach venöser Injektion von 2, 4 und 8 mg/kg die mittlere
Ratte der Verminderung des Blutdrucks aus der Depressionsfläche
über einen Zeitraum von 6 h errechnet (die Ergebnisse
sind, wie in Fig. 1 gezeigt ist, 13%, 22,5% und 28%). Es
wurde ein dosisabhängiger antihypertonischer Effekt beobachtet.
In jedem Fall war der beobachtete Effekt eine sofortige Verminderung
des Blutdrucks nach Verabreichung, die 4 bis 5 h
lang anhielt. Zu diesem Zeitpunkt erreichte der Blutdruck nahezu
ebene Werte.
Bei oraler Verabreichung von 4, 8 und 16 mg/kg MR und bei operativer
Durchführung der Messungen wurde der gleiche dosisabhängige
antihypertonische Effekt wie bei der venösen Injektion
erhalten, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Der beoachtete
Effekt war wie folgt:
Bei 4 mg/kg nahm der Blutdruck 2 h nach Verabreichung langsam
ab. Die Abnahme erreichte 6 h später 18%.
Bei 8 und 16 mg/kg nahm nach der Verabreichung der Blutdruck
allmählich ab. Die Abnahme erreichte nach 6 h 26% bzw. 37%.
Die Werte von DB₂₀ (d. h. die Dosis, die den Blutdruck um 20%
senkt), erhalten aus den Dosisantwortkurven der Fig. 3, betrugen
3,5 mg/kg bei venöser Injektion und 11,9 mg/kg bei oraler
Verabreichung.
Bei oraler Verabreichung von MR in Mengen von 6,25, 12,5 und
25,0 mg/kg und bei nicht-operativer Durchführung der Messungen
waren die maximalen Raten der Abnahme des Blutdrucks 31,7%,
37,1% bzw. 42,5%, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Dies entspricht
einem dosisabhängigen antihypertonischen Effekt. In jedem
Falle war der beobachtete Effekt eine sofortige Verminderung
des Blutdrucks nach der Verabreichung. Nach 3 bis 4 h erreichte
der Effekt ein Plateau. Der Blutdruck kehrte allmählich etwa
12 h danach zu seinem ursprünglichen Wert zurück und erreichte
bei 6,25 und 12,5 mg/kg seinen ursprünglichen Wert nach 48 h
und bei 25,0 mg/kg nach 72 h.
Männliche und weibliche ausgewachsene Bastardhunde mit einem
Gewicht von etwa 10 kg wurden mit Natriumpentobarbital (35 mg/kg,
venöse Injektion) anästhesiert. Sie wurden in Rückstellung fixiert.
Trachealkanülen wurden durch Einschnitte in zervikalen
medialen Linien eingesetzt. Hierauf wurde nach Einsetzen von
Polyäthylenkanülen in die Schenkelarterien eine MR-Lösung in
einer Menge von 0,5 bis 1 mg/kg durch Polyäthylenkanülen injiziert,
die in die Gefäßvene eingesetzt worden war. Die Veränderungen
des Blutdrucks wurden 6 h nach Verabreichung mit
einem Vielzweck-Polygraphen (RM-85 von Nihon Koden) gemessen.
MR wurde in 0,9%iger wäßriger NaCl-Lösung mit 1N-HCl aufgelöst
und die Lösung wurde zum Gebrauch neutralisiert. In den Fällen,
wo MR intravenös in Mengen von 1, 3 und 9 mg/kg injiziert worden
war, betrugen die mittleren Raten der Verminderung des
Blutdrucks, errechnet aus der Depressionsfläche, innerhalb von
6 h 16,2, 22,3 bzw. 35,1%. Es wurde ein dosisabhängiger De
pressionseffekt beobachtet. Der beobachtete Effekt war eine
Blutdruckabnahme unmittelbar nach der Verabreichung, die bei
1 mg/kg nach 2 h und bei 3 mg/kg und 9 mg/kg nach 3 h nahezu
zu einem Plateau kam. Die Werte blieben in allen Fällen 6 h
nach diesem Zeitpunkt auf dem Plateau. Der DB₂₀-Wert, erhalten
aus der Dosisantwortkurve der Fig. 6, war 2 mg/kg.
Der Effekt wurde durch eine direkte Kanülierung unter Verwendung
von männlichen SHR mit einem Alter von 25 bis 30 Wochen
und einem Gewicht von etwa 300 g bestimmt. MR wurde in 0,2%iger
Carboxymethylcelluloselösung suspendiert und die Suspension
wurde 2 Wochen lang einmal täglich oral verabreicht (1 ml/100 g
Gewicht). Der Blutdruck wurde zweimal täglich gemessen und
zwar gerade von und 4 h nach der Verabreichung. Die Messung
erfolgte mit einem Blutdruckaufzeichnungsgerät (8002 von W+W
Electronic).
Die nicht-operative Bestimmung ergab 4 h nach der Verabreichung
in jedem Falle durchschnittliche Raten der Blutdruckverminderung
von 20 bis 40%. 24 h nach diesem Zeitpunkt war der Blutdruck
fast auf seinen ursprünglichen Wert zurückgekehrt. Der
beobachtete Effekt war daher über einen Zeitraum von 2 Wochen
nahezu der gleiche wie bei einer einzigen Verabreichung.
Aus der Tatsache, daß MR der Metabolit von RSP ist, wurde geschlossen,
daß MR keinen langandauernden Effekt besitzt, was
durch die oben beschriebenen pharmakologischen Experimente
mit einer einzigen Verabreichung und wiederholten Verabreichungen
an SHR bestätigt wurde. Da weiterhin bei wiederholter
Verabreichung MR über 2 Wochen lang einen nahezu konstanten
antihypertonischen Effekt zeigte, wurde gefunden, daß MR
die Charakteristik hat, daß kaum eine Toleranz wie bei dem
Arzneimittel vom RSP-Typ gegeben ist.
Da der Effekt von MR rascher als derjenige von RSP oder dergleichen
verschwindet, ist die Verabreichung 2- bis 3mal
täglich notwendig, wenn es als antihypertonisches Mittel verwendet
wird.
Die Tabelle I zeigt den antihypertonischen Effekt von MR im
Vergleich zu herkömmlichen Antihypertonika. Der Effekt von
MR ist zwar im Vergleich zu demjenigen von RCN bei venöser
Injektion weniger intensiv, doch fast der gleiche, wenn die
Verabreichung oral erfolgt.
Um zu beweisen, daß MR ein Arzneimittel mit hoher Sicherheit
ist, wurden die nachfolgend beschriebenen Versuche hinsichtlich
der Nebenwirkungen und der Toxizität durchgeführt.
MR wurde in 0,2%iger Carboxymethylcelluloselösung suspendiert.
Die Suspension wurde oral männlichen Mäusen vom dd-Stamm mit
einem Gewicht von 23 bis 27 g in einer Menge von 1 ml/100 g
Gewicht verabreicht.
Die Effekte auf das Zentralnervensystem wurden wie folgt unter
sucht:
25 mg/kg MR wurden den Mäusen verabreicht. Nachdem sie 15 min
lang allein gelassen worden waren, wurden die spontane motorische
Aktivität über einen Zeitraum von 6 h stündlich mit einer
"Animex"-Vorrichtung, hergestellt von AB Farad, gemessen. Die
Verabreichung von MR neigte dazu, die spontane motorische Aktivität
von 3 h nach der Verabreichung an zu unterdrücken. Kein
signifikanter Unterschied (P=0,05) wurde hinsichtlich des
durchschnittlichen unterdrückenden Effekts unter vier Gruppen
mit jeweils 5 Mäusen beobachtet.
MR wurden 10 Mäusen pro einer Gruppe in einer Menge von 12,5 mg/kg
oder 25 mg/kg verabreicht. 6 h später wurden 100 mg/kg Natrium
hexobarbital intraperitoneal injiziert. Die Periode des induzierten
Schlafes wurde mit dem aufrichtenden Reflex als Parameter
gemessen.
Wie aus Tabelle II ersichtlicht wird, beeinflußt MR weder den
Zeitraum, der zur Induzierung des Schlafes notwendig war, noch
die Schlafperiode.
25 mg/kg MR wurden 10 Mäusen pro Gruppe verabreicht. Die Rek
taltemperaturen wurden mit einem Widerstandsthermometer (MGA-
III-219 von Nihon Koden Co., Ltd.) gemessen. Die Verabreichung
von MR führte, wie die Tabelle III gezeigt ist, zu einer geringen
Verminderung der Temperatur 3 h nach Verabreichung.
25 mg/kg MR wurden jeweils 10 Mäusen einer Gruppe verabreicht.
Die Mäuse wurden auf eine Holzstange mit einem Durchmesser von
2 cm aufgesetzt, die mit 10 Upm rotierte. Die Anzahl der Mäuse,
die von der Stange herabfielen, wurde gezählt.
Die Verabreichung von MR ergab, wie aus Tabelle IV ersichtlich
wird, 3 h nach Verabreichung eine geringfügige Verminderung
der Motorik.
Aus den oben beschriebenen pharmakologischen Untersuchungen
geht hervor, daß der Dämpfungseffekt von MR auf das Zentalnerven
system geringer ist als derjenige von RSP.
Die Tabelle V zeigt die aktute Toxizität von MR bei Mäusen und
Ratten, bestimmt nach einer herkömmlichen Testmethode.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, sind die LD₅₀-Werte bei
der oralen Verabreichung an die Maus und die Ratte 210 mg/kg
bzw. 479 mg/kg. Die Werte sind etwa 10 000mal bzw. etwa 24 000mal
so groß wie die klinische Dosis von RCN mit einem Effekt,
der demjenigen von MR nahezu gleich ist. MR kann daher als
sehr sicheres Arzneimittel angesehen werden.
Männliche Ratten vom SD-(SPF)-Stamm mit einem Alter von 4 Wochen
wurden gekauft. Nach 10tägigem Aufziehen wurden diejenigen
mit einem Gewicht von 146 bis 150 g ausgewählt, um Gruppen
mit jeweils 10 Ratten zu bilden. Die Ratten wurden in
Einzelkäfigen unter den folgenden Bedingungen aufgezogen:
Temperatur 23±2°C, relative Feuchtigkeit 55±5%, freie Aufnahme
vom festem Futter (CE-2, CLEA Japan, Inc.) und Leitungswasser.
Das Arzneimittel wurde in der Weise hergestellt, daß MR in
einem Mörtel zu einem feinen Pulver vermahlen wurde und beim
Gebrauch in einer 0,2%igen Carboxymethylcelluloselösung suspendiert
wurde. Die Verabreichung erfolgte oral durch ein
Metallmagenrohr an die Ratten. Das Volumen der Arzneimittellösung
für eine Verabreichung wurde auf 1 ml pro 100 g Köpergewicht
festgelegt. Diese Dosis wurde einmal am Tag, 6mal
in der Woche über einen Zeitraum von 5 Wochen verabreicht.
Die Kontrollgruppe erhielt das gleiche Volumen einer 0,2%igen
Carboxymethylcelluloselösung. Die Dosierungen wurden auf 5
Werte, nämlich 12,5 mg/kg, 25 mg/kg, 50 mg/kg, 100 mg/kg und
200 mg/kg, festgesetzt, was der 625-, 1250-, 2500-, 5000- und
10 000fachen klinischen Tagesdosis von RCN entspricht, die
den gleichen Effekt wie MR hat.
Alle Ratten wurden täglich beobachtet und die Allgemeinsymptome
wurden notiert. Das Gewicht wurde täglich bestimmt. Die
durchschnittliche Futteraufnahme wurde einmal alle drei Tage
bestimmt. Die durchschnittliche Wasseraufnahme wurde einmal
alle 2 Tage bestimmt.
Bei der Gruppe, der 50 mg/kg verabreicht worden waren, wurden
etwa nach dem 15. Tag und bei der Gruppe, der 100 mg/kg verabreicht
worden waren, etwa nach dem 10. Tag eine Blepharoptose,
ein Aufrauhen des Fells und ein schmutziges Aussehen
der Schamgegend beobachtet. Bei der Gruppe, der 200 mg/kg verabreicht
worden waren wurden zusätzlich zu den obigen Symptomen
eine Verminderung des Köpergewichts, eine blutige kon
junktivitische Austragung und eine Temperaturverminderung der
Gliedhaut festgestellt. Alle Tiere starben zwischen dem 2.
und dem 17. Tag, viele 2 bis 4 h nach der Verabreichung.
Die Meßwerte des Körpergewichts, der Futteraufnahme und
der Wasseraufnahme sind in den Fig. 9 bis 11 dargestellt.
Bei der Gruppe mit 12,5 mg/kg, mit 25 mg/kg und mit 50 mg/kg
war durch den Testzeitraum hindurch keine Veränderung des Gewichts
feststellbar. Andererseits wurde bei der Gruppe mit
100 mg/kg eine Neigung zu einer Hemmung einer Gewichtszunahme
festgestellt, die in der Intensität, beginnend kurz nach der
Verabreichung, zunahm. Bei der Gruppe mit 200 mg/kg wurde eine
Verminderung des Gewichts festgestellt. Hinsichtlich der Futteraufnahme
wurde im Vergleich zu der Kontrollgruppe mit Ausnahme
der Gruppe mit 200 mg/kg kein Unterschied festgestellt.
Die Wasseraufnahme nahm bei der Gruppe mit 100 mg/kg etwas zu,
jedoch bestand bei anderen Gruppen keine Veränderung.
Am 10. Tag, am 20. Tag und am 30. Tag wurden folgende Bestimmungen
durchgeführt: Zählungen der roten Blutkörperchen und der
weißen Blutkörperchen (mit einem Celloscope 401, AB Larsljungberg & Co.);
der Hämatokritwert (Kapillarmethode unter Verwendung
einer Hochgeschwindigkeitszentrifuge); der Hämoglobinwert
(Cyanmetohämoglobinmethode); Plättchenzählung (Toa-Plättchenzähler
PL-100); und das Hämogramm (Giemsastaining). Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt. Bei der
Gruppe mit 100 mg/kg und 200 mg/kg wurde eine Erhöhung der
Anzahl der roten Zellen und eine Verminderung der Anzahl der
weißen Zellen beobachtet. Bei den anderen Gruppen wurde jedoch
durch die ganze Testperiode hindurch keine signifikante Veränderung
beobachtet.
Eine Urinanalyse wurde am letzten Tag der wiederholten Verabreichung
hinsichtlich des pH-Wertes, des Proteingehalts, des
Glucosegehalts, des Ketonkörpergehalts und des okkulten Blutes
unter Anwendung von Teststreifenmethoden (Labstix, Mile-Sankyo
Co., Ltd.) durchgeführt.
Wie aus Tabelle VII ersichtlicht wird, weisen die Werte auf keinerlei
nennenswerte abnormale Merkmale hin.
Die Fig. 12 zeigt die täglichen Mengen des Urins von 10 Tieren
der Gruppe mit 100 mg/kg und von 5 Tieren der Kontrollgruppe
vom 19. Tag der Verabreichung an. Das Urinvolumen der Gruppe
mit 100 mg/kg war etwa 2- bis 3mal so groß wie das Volumen
der Kontrollgruppe.
Nach der letzten Verabreichung und anschließendem 24stündigen
Fasten wurden die folgenden Analysen durchgeführt: Glucose
(nach der o-Toluidin-borsäure-Methode); Gesamtprotein (nach
der Biuretmethode); Blut-Harnstoff-Stickstoff (nach der Diace
tylmonoximmethode); GOT- und GPT-Aktivitäten (nach der Reitman-
Frankel-Methode); alkalische Phosphataseaktivität (nach der
Kind-King-Methode); und Natrium- und Kaliumgehalt (unter Verwendung
eines Flammenphotometers).
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VIII zusammengestellt.
Es wurde eine Verminderung des Glucosewerts bei der
Gruppe mit 50 mg/kg und der Gruppe mit 100 mg/kg festgestellt.
Die Ergebnisse der anderen Bestimmungen lagen, zwar mit bestimmten
Schwankungen, alle innerhalb des Rahmens der normalen Werte.
Die Ratten wurden unter Narkose mit Äther getötet. Nach Beobachtung
des Gesamtaussehens aller Organe wurden die Milz,
die Lunge, die Leber, die Nebennieren, das Herz, die Thymusdrüse,
die Nieren, die Hoden, die Hypophyse und die Schilddrüse
herausoperiert und gewogen. Zusätzlich zu den obengenannten
Organen wurden das Oberschenkelknochenmark, die
Lymphknoten, der Magen, der Darm, der Pankreas, die Urinblase,
die Prostata und das Zentralnervensystem herausgenommen und
in 10%iger Formalinlösung fixiert.
In jeder Gruppe wurden fünf Proben willkürlich ausgewählt.
Paraffinstückzubereitungen der Organe wurden durch Routinemethoden
hergestellt. Die Zubereitungen wurden mit Hämatoxylin-
Eosin-Farbe und Luxol-Echtblau (nur Zentralnervensystem) angefärbt
und histopathologisch untersucht.
Hinsichtlich des Gesamtaussehens der Organe der betreffenden
Tiere war keine nennenswerte Veränderung festzustellen.
Die Tabellen IX und X zeigen die Werte für die absoluten Organgewichte
und die relativen Organgewichte. Bei den absoluten
Gewichten wurde eine Gewichtszunahme der Nebennieren bei
der Gruppe mit 25 mg/kg und mit 50 mg/kg gefunden. Bei der
Gruppe mit einer Verabreichung von 100 mg/kg war zusätzlich
zu den obigen Veränderungen eine Verminderung des Gewichts
der anderen Organe festzustellen. Bei den relativen
Gewichten war, obgleich bestimmte Unterschiede zwischen den
behandelten Gruppen und den Kontrollgruppen bestanden, insgesamt
keine signifikante Veränderung festzustellen.
Es wurden folgende histologische Feststellungen gemacht. Die
Feststellungen bei jeder Ratte sind in Tabelle XI aufgeführt.
Milz: 5/5 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg hatten eine geringfügige
bis mäßige Atrophie. 4/5 Ratten der Gruppe
mit 100 mg/kg hatten eine geringfügige bis mäßige Kongestion.
Knochenmark: Das Mark des Oberschenkelknochens wurde untersucht.
Bei 2/2 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg wurde
eine mäßige Hypoplasie beobachtet. Bei 3/5 Ratten der
Gruppe mit 100 mg/kg wurde eine geringfügige Hypoplasie
beobachtet.
Lunge: Bei 5/5 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg wurde eine
Veränderung ähnlich einer interstitiellen Pneumonie beobachtet.
Darunter hatten 2/5 Ratten eine ausgeprägte
Kongestion.
Leber: Bei 5/5 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg wurde eine Nekrose
und ein Kollaps oder eine Vakuolenbildung der
Leberzellen in der Mittelzone der Läppchen festgestellt.
Bei einigen der Ratten mit Einschluß der Kontrollgruppe
wurde hie und da eine lymphozytische Zellinfiltration
in den Glisson′schen Kapseln oder den Leberzellenschnüren
und eine Schwellung der Kupferzellen festgestellt.
Nebennieren: 1/5 Ratten der Gruppe mit 25 mg/kg, 5/5 Ratten
der Gruppe mit 50 mg/kg und der Gruppe mit 100 mg/kg
und 1/5 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg hatten eine
Rindenhypertrophie.
Herz: Einige Ratten mit Einschluß der Kontrollgruppe hatten
einen Fokalkollaps der Herzmuskeln.
Thymusdrüsen: Bei 2/2 Ratten der Gruppe mit 200 mg/kg wurde
eine ausgeprägte Atrophie beobachtet.
In den anderen Organen: Lymphknoten, Magen, Darm, Pankreas,
Nieren, Harnblase, Hoden, Prostata, Hypophyse, Schilddrüse
und Zentralnervensystem wurden keine anderen pathologischen
Veränderungen gefunden.
Aus den obigen Tests der subakuten Toxizität ergeben sich die
unwirksame Dosis und die letale Dosis von MR bei Ratten als
12,5 mg/kg bzw. 200 mg/kg. Andererseits wurde aufgrund des
durchgeführten Tests der subakuten Toxizität die unwirksame
Dosis und die letale Dosis von RCN mit 6 mg/kg bzw. 36 mg/kg
bestimmt. Angeschichts der Tatsache, daß die unwirksame Dosis
von MR derjenigen von RCN nahezu gleich oder höher ist und daß
die letale Dosis von MR etwa 3- bis 5mal so groß ist wie diejenige
von RCN, ist MR als sicherere Substanz als RCN anzusehen.
Als Nebenwirkungen wurden eine Blepharoptose, eine Leukopenie,
eine Erhöhung des Urinvolumens, eine Atrophie der hämotopoetischen
Organe, eine Rindenhypertrophie der Nebennieren und eine
Degenerierung der Leberzellen (bei toten Ratten) nur bei den
höheren Dosierungen festgestellt. Außerhalb dieser Nebenwirkungen
wurden pathologische Veränderungen der Nebennieren und
der Leber bei RCN nicht berichtet. Die pathologische Veränderung
der Nebennieren ist jedoch eine reversible Hypertrophie
der Rinde, die durch eine Hyperfunktion bewirkt wird. Die
morbide Veränderung der Leber wurde nur bei den toten Tieren
mit der höchsten Dosis gebildet. Wenn man weiterhin berücksichtigt,
daß durch histopathologische Untersuchungen der Niere
keine pathologische Veränderung gefunden wurde, scheint die
Erhöhung des Urinvolumens bei höheren Dosen ein diuretischer
Effekt zu sein, der bei einem Antihypertonikum eine erwünschte
Eigenschaft ist. Es wurden keine pathologischen Veränderungen
der Magenschleimhaut festgestellt, was oftmals bei Verwendung
von RCN der Fall ist.
Aufgrund der langen klinischen Verwendung von RSP und RCN
kann gesagt werden, daß MR, das der Metabolit davon ist, bislang
schon tatsächlich, jedoch ohne irgendeine Erkenntnis,
klinisch angewendet worden ist. Es kann daher die Schlußfolgerung
gezogen werden, daß MR ein Antihypertonikum mit sehr
hoher Sicherheit ist.
Dieses Beispiel beschreibt einen Versuch, der durchgeführt
wurde, um eine detaillierte Analyse des medizinischen Effekts
und der Toxizität hinsichtlich des Metabolismus von MR zu erhalten.
Männliche, erwachsene Bastardhunde mit einem Gewicht von etwa
10 kg. Männliche Kaninchen mit einem Gewicht von etwa 3 kg
und männliche Ratten vom SD-Stamm mit einem Gewicht von etwa
150 g. Bei oraler Verabreichung durften die Tiere 24 h lang
nichts fressen mit Ausnahme des Versuchs der Biotransformation.
MR wurde in 0,2%iger Carboxymethylcelluloselösung dispergiert
und den Tieren mit einer Dosis von 10 mg/kg Gewicht bei oraler
Verabreichung oder 1 ml/kg Gewicht bei venöser Injektion verabreicht.
Blut wurde von der Bronchialvene von Hunden, der Vene des Ohrs
der Kaninchen und der Karotisarterie der Ratten nach dem
Schlachten abgezogen. Urin wurde mit einem Harnblasenkatheter
bei den Kaninchen und Stoffwechselkäfigen bei den Ratten
gesammelt. Das Sammeln der Galle erfolgt durch eine Kanülierung
des Gallengangs ohne Anästhesie. Eine quantitative Analyse
von MR in biologischen Flüssigkeiten erfolgte durch
Fluoreszenzbestimmung nach Glazco et al.
Die Fig. 13 und die Fig. 14 zeigen die Veränderung des unveränderten
Materials im Serum von Hunden, Kaninchen und Ratten,
denen MR oral oder durch venöse Injektion verabreicht
wurde.
Das Muster der Serumspiegel zeigte hohe Korrelation mit
dem Muster der Blutdrucksenkung. Die Messung des Serumspiegels
kann daher wahrscheinlich als Parameter des medizinischen Effekts
verwendet werden. Bei der klinischen Verwendung kann erwartet
werden, daß diese Bestimmung zur Planung der Verabreichung
von MR einsetzbar ist.
Die Fig. 15 zeigt die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem
MR im Vergleich zu derjenigen von RCN.
Die Fig. 13 und 14 zeigen, daß trotz der Tatsache, daß MR
ein Metabolit von RSP und RCN ist, MR aus dem Verdauungstrakt
leichter absorbiert wird und daß der Serumspiegel 1 bis 2 h
nach der Verabreichung einen maximalen Wert erreicht. Die Figur
zeigt weiterhin, daß die Verweilzeit im Körper erheblich
länger ist.
Im Diagramm der Fig. 15 wurde die Fläche unter der Kurve des
MR-Gehalts im Serum auf folgender Basis errechnet:
Die Fig. 16 zeigt die Veränderung der prozentualen Exkretion
von MR in den Urin im Verlauf der Zeit bei oraler Verabreichung
an Kaninchen. Aus der Figur geht hervor, daß 10 bis 15%
des verabreichten MR innerhalb von 48 h nach der Verabreichung
in den Urin abgegeben werden und daß die Abgabegeschwindigkeit
1 bis 4 h danach am höchsten ist. Es zeigt sich eine hohe
Korrelation mit der oben erwähnten Veränderung des MR-Gehalts
im Blut nach der oralen Verabreichung.
Die Fig. 17 zeigt die Veränderung der prozentualen Exkretion
von MR in die Galle im Verlauf der Zeit bei venöser Injektion
an Kaninchen. Aus der Figur geht hervor, daß so geringe Mengen
wie 0,3 bis 0,5% des verabreichten MR innerhalb von 6 h nach
der Verabreichung in die Galle abgegeben werden. Als Schlußfolgerung
kann daher gesagt werden, daß die Hauptexkretionsroute
von MR die Abgabe in den Urin ist.
100 mg/kg MR wurden 10 Ratten 18 Tage lang jeden Tag verabreicht,
um den Urin zu sammeln.
Die Extraktion erfolgte gemäß der in Fig. 18 dargestellten
Verfahrensweise. Dabei wurden als Dichloräthanextrakt 0,56 g
einer basischen Fraktion erhalten. Die Betrachtung der aus
getragenen Substanzen in den Fraktionen durch Dünnschicht
chromatographie zeigte, daß zwei Arten von exkretierten Substanzen
vorliegen, nämlich M-I und M-II. M-I und M-II wurden
durch Dünnschichtchromatographie von den üblichen Urinkomponenten
abgetrennt. Es wurden 220 mg bzw. 5 mg erhalten.
Die strukturelle Untersuchung von M-I und M-II durch NMR, MS,
IR und UV zeigte, daß M-I mit MR identisch ist und daß M-II
das demethylierte Produkt von MR an der Methoxygruppe des
"A"-Rings ist.
Als Ergebnis der obigen Untersuchungen hinsichtlich der sich
von MR ableitenden Substanzen mit biologischen Aktivitäten
kann die Schlußfolgerung gezogen weren, daß MR kaum metabolisiert
wird, wenn es oral verabreicht wird, und daß hauptsächlich
das unveränderte MR die Effekte zeigt.
In Fig. 16 ist die prozentuale Exkretion in Urin als prozentuale
Menge der verabreichten Menge angegeben, die in den Urin
ausgetragen wird. In Fig. 17 ist die prozentuale Exkretion
in die Galle als die prozentuale Menge definiert, die bezogen
auf die verabreichte Menge, in die Galle ausgetragen worden
ist.
Claims (2)
1. Oral verabreichbares Arzneimittel zur Behandlung von
Hypertonie, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine wirksame Menge von Methylreserpat als Wirkstoff
zusammen mit mindestens einem Hilfsstoff enthält, ausgenommen
Gesamtextrakt von Rauwolfia Serpentina.
2. Verwendung des Arzneimittels nach Anspruch 1 zur Bekämpfung
der Hypertonie beim Menschen.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5359977A JPS53139731A (en) | 1977-05-10 | 1977-05-10 | Hypotensive agent containing methyl reserpate |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2820378A1 DE2820378A1 (de) | 1978-11-23 |
DE2820378C2 true DE2820378C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=12947333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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- 1977-05-10 JP JP5359977A patent/JPS53139731A/ja active Granted
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1978
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---|---|---|---|
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